Bundeswehrhochschulen

Materialien zur Analyse von Opposition

Von Jürgen Schröder, Berlin

In dieser wie immer unvollständigen Darstellung können nur einige wenige der zahllosen Stellungnahmen linker Gruppen gegen die Bundeswehrhochschulen, wie sie vor allem an den Hochschulen, aber auch an den Oberschulen verfasst wurden, erschlossen werden.

An der Ruhruniversität Bochum wird einleitend noch befürchtet, dass die Bundeswehrhochschulen durch die zentrale Studienplatzvergabe zur Zwangsalternative werden könnten (vgl. 10.11.1970), dafür aber sind diese vermutlich nie gedacht gewesen. Nach Analyse der KPD/ML-ZB geht es bei dem Ellwein-Plan eher um die Armee an sich (vgl. 12.1.1971), als um überzählige Studierende.

So setzt sich denn eine überwiegend antimilitaristische Argumentation gegen die Bundeswehrhochschulen auch im VDS durch (vgl. 18.3.1971), wird auch von den Freunden des KAB/ML in Baden-Württemberg vorgebracht (vgl. Okt. 1971, Nov. 1971, Dez. 1971), von diesen und ihren damals noch Freunden in München (vgl. Jan. 1972) und Heidelberg (vgl. 28.2.1972, Apr. 1972) gar noch mit dem Wehrkundeerlass (WKE) verknüpft (vgl. 28.2.1972), wobei deren Hamburger Vertretung dies noch nicht gleich schafft (vgl. 25.4.1972, 3.7.1972), während die Bremer Freunde von der Kooperation ihrer Uni berichten (vgl. 17.5.1972) und auch die Göttinger Anhänger dieser Strömung massiv agitieren (vgl. 11.6.1972, 3.7.1972, 4.7.1972, 5.7.1972, 7.7.1972). Die bayrischen Arbeiterbasisgruppen beziehen sich zusätzlich in ihrer Argumentation gegen die Bundeswehrhochschulen noch zentral auf Philipp Müller (vgl. 10.5.1972), was die KPD/ML-ZB nur noch mit dem Hinweis auf den Zusammenhang mit den angeblichen Kriegsverträgen zu überbieten vermag (vgl. 17.5.1972), so dass die Bundeswehrhochschulen nun als zentrale Bollwerke eines blutrünstigen bundesdeutschen Militarismus erscheinen mögen, welche der Kriegsvorbereitung dienen (vgl. 15.8.1972) und gar faschistisch seien (vgl. 7.11.1972).

Die ML Dortmund sehen die Funktion der Bundeswehrhochschulen nicht zuletzt in der Ideologieproduktion (vgl. 2.12.1972), während die MLSG auf die dort möglichen Ausbildungswege verweisen (vgl. Jan. 1973, März 1973, Apr. 1972), der KJV der KPD nicht nur ein eigenes Agitheft gegen die Bundesehrhochschulen veröffentlicht (vgl. Jan. 1973), sondern nun auch die Bundeswehrsoldaten selbst zu Wort kommen lässt (vgl. Feb. 1973) und der KSV Dortmund Befürworter der Bundeswehrhochschulen in Gestalt des Sozialiberalen Hochschulverbandes (SLH) bzw. der ihm offenbar nahe stehenden DSU ausfindig machen konnte (vgl. 5.2.1973).

Auch die VVN-BdA Dortmund sieht die Bundeswehrhochschulen offenbar im Verein mit einer Reihe anderer Organisationen als Brutstätten eines neuen Weltkriegs an (vgl. 19.2.1973), in der Aachener Debatte um den Numerus Clausus gelten diese Hochschulen eher als Elitebildungsstätten (vgl. 18.3.1973), ohne dass die Qualität der dortigen Ausbildung etwa bekannt gewesen wäre. Die bayrische Rote Schülerfront (RSF) und der ihr befreundete KHB/ML (vgl. Feb. 1973, 12.2.1973, Juni 1973) arbeiten ebenfalls die Funktion der Bundeswehrhochschulen als Lockmittel für leer ausgegangene Studienplatzbewerber heraus.

In Hamburg kommt es noch vor der Eröffnung (vgl. 1.10.1973) zur ersten Demonstration (vgl. 29.9.1973). Auch in München wird dazu aufgerufen (vgl. 28.9.1973, 29.9.1973, Okt. 1973) und die Zusammenarbeit mit den zivilen Universitäten entlarvt (vgl. Nov. 1973), worin sich auch in Hamburg die dortige Sozialistische Studentengruppe (SSG) des Kommunistischen Bund Westdeutschland (KBW) immer wieder befasst (vgl. 26.4.1974, 28.5.1974, 19.6.1974, 4.7.1974).

Der KBW berichtet dann auch zum vorläufigen Abschluss dieser Darstellung sowohl vom Ausbau (vgl. 27.11.1975) als auch von der Reformierung der Bundeswehrhochschule (vgl. 29.1.1979).

Auszug aus der Datenbank „Materialien zur Analyse von Opposition“ (MAO)

10.11.1970:
Der AStA der Ruhr-Universität Bochum (RUB - vgl. 11.2.1971) berichtet aus NRW von den Clearingstellen zur Studienplatzverteilung u.a. von heute (vgl. 1.12.1970):"
CLEARINGSTELLEN - NEUE VARIANTE DER FORMIERUNG

Immer mehr werden konkrete Maßnahmen zur Errichtung von Clearingstellen, d.h. zentralen Studienplatzverteilungsverfahren, getroffen. Immer mehr verstärkt sich der Druck auf Hochschulen und Fachbereiche zur Unterstützung der Clearingstellen. Viele Studenten haben Illusionen über die Clearingstellen und haben die zentrale Bedeutung dieses Verteilungsverfahrens für die kapitalistische Bildungsplanung noch nicht erkannt.

Die Leussinksche Bildungspolitik schweigt sich über inhaltliche Reformen der Hochschule und des Studiums aus. Geplant sind nur quantitative Maßnahmen zur Erhöhung des Outputs an akademisch Ausgebildeten zur Anpassung der kapitalistischen Wirtschaft an die Erfordernisse der wissenschaftlich-technischen Revolution. Durch diese quantitativen Maßnahmen wird jedoch auch der Inhalt der Ausbildung bstimmt: Festlegung der Ausbildung auf geringes Niveau, Verhinderung von Mobilität und Disponibilität, Lenkung der Masse der Studenten in die Kurzstudienbereiche der Universitäten bzw. Umlenkung in andere Bereiche wie die geplanten Bundeswehrhochschulen (BWHS,d.Vf.).

Die demgegenüber für einen breiten Ausbau des Bildungswesens und der Hochschulen erforderlichen Summen werden nicht durch den Haushalt bereitgestellt. Dennoch unausweichliche Mehrausgaben werden - etwa durch Sondersteuern - auf die arbeitende Bevölkerung abgewälzt. Alles kommt daher für die kapitalistische Bildungsplanung darauf an, den gegenwärtigen Mangel durch Optimierung der Kapazitäten so zu verwalten, daß der Ausstoß an Studenten erhöht wird und gleichzeitig der Studentenstrom nach dem kurzfristigen Bedarf der Monopole gesteuert und gelenkt werden kann."
Quelle: Bochumer Studentenzeitung Nr.73,Bochum 11.2.1971,S.3

12.01.1971:
Die KPD/ML-ZB (vgl. 20.1.1971) berichtet:"
AUSBILDUNGSPROGRAMM FÜR DIE BUNDESWEHR

Die SPD-Regierung will die Bundeswehr stärken.
Für den Bereich Bildung und Ausbildung hatte Bundesverteidigungsminister Schmidt deshalb im vorigen Jahr eine Kommission berufen, der Professoren, Vertreter der Kapitalistenverbände und der Gewerkschaftsführung angehören und die Vorschläge zur 'Reform' des Ausbildungswesen in der Bundeswehr vorlegen sollte.

Diese Kommission hat am 12.1. ihren Vorschlag bekanntgegeben, nachdem Einzelheiten des Plans schon mehrfach bekanntgeworden waren. Dieser Vorschlag, zu dem sich Schmidt und die SPD bisher noch nicht geäußert haben, sieht folgendes vor:

Der Hauptpunkt ist der, daß die berufliche Bildung in der Bundeswehr so gestaltet wird, daß sie sich an der beruflichen Bildung im zivilen Bereich orientiert. 'Ausbildung und Bildung in der Bundeswehr müssen sich an der Gesamtgesellschaft orientieren.' Die berufliche Bildung in der Bundeswehr soll so gestaltet werden, daß Soldaten auf Zeit ohne Schwierigkeiten in einen zivilen Beruf überwechseln können. Hauptschul-Absolventen, die mit der Bundeswehr einen zivilen Lehrvertrag schließen, brauchen sich nicht mehr auf längere Zeit zu verpflichten. Es soll auch möglich werden, daß Zivilisten mit spezieller beruflicher Ausbildung als 'Seiteneinsteiger' gleich mit einem höheren Dienstrang in die Bundeswehr einsteigen, ohne alle Grade von unten nach oben durchlaufen zu müssen.

Für Offiziere soll die Bundeswehr eigene Hochschulen (BWHS,d.Vf.) errichten, die alle Offiziere durchlaufen müssen.

Insgesamt das Ziel dieser 'Reform' ist klar: eine stärkere Austauschbarkeit der Soldaten in der Bundeswehr und der Arbeiter und Techniker außerhalb der Bundeswehr."
Q: Kommunistischer Nachrichtendienst Nr.5,Bochum 20.1.1971,S.6f

18.03.1971:
Laut 'Semesterspiegel' Münster beginnt in Bonn die 23. ordentliche Mitgliederversammlung des Verbandes Deutscher Studentenschaften (VDS). Sie dauert bis zum 21.3.1971. Für den AStA Uni Frankfurt in Hessen berichtet H. Heseler (SHB):"
VDS DACHVERBAND MIT GEWERKSCHAFTLICHER ORIENTIERUNG (GO,d.Vf.)

FÜR EIN DEMOKRATISCHES BILDUNGSWESEN

Zur Diskussion von Prüfungs- und Studienreformfragen werden Fachkonferenzen eingerichtet. Die Durchsetzung demokratischer Lehr- und Forschungsinhalte erfordert den Kampf gegen die organisierten Rechtskräfte (Bund Freiheit der Wissenschaft (BFdW,d.Vf.) etc.), gegen die Militarisierung des Bildungswesen (Kriegsforschung, Bundeswehrhochschulen (BWHS,d.Vf.)) für die Herstellung des Wissenschaftspluralismus an den deutschen Hochschulen durch die Berufung von Marxisten auf Lehrstühle.

Der VDS wird die Arbeit der Studenten in den Neugründungsausschüssen koordinieren und die Zusammenarbeit mit der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW,d.Vf.) und der Bundesassistentenkonferenz (BAK,d.Vf.), sowie mit Gewerkschaftsjugend (DGB-Jugend,d.Vf.) und Schülern intensivieren."
Q: AStA Uni Frankfurt:AStA-Information Nr.4,Frankfurt 1971,S.9; Semesterspiegel Nr.121,Münster ***1971,S.3

Oktober 1971:
Die MLSG des KAB/ML geben die Nr.9 ihres 'Roten Signals' (vgl. Sept. 1971, Nov. 1971) heraus, berichtet wird auch von den Bundeswehrhochschulen (BWHS).
Q: Rotes Signal Nr.9,Tübingen Okt. 1971,S.10f

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November 1971:
Noch im November erscheint der 'Rote Pfeil' Nr. 19 (vgl. Okt. 1971, Dez. 1971) der KSG des KAB/ML für November/Dezember mit dem Leitartikel "Ellweinplan: Offensive des Militarismus" zu den Bundeswehrhochschulen (BWHS) und dem Wehrkundeerlass (WKE), gegen den die MLSG kämpfen.
Q: Roter Pfeil Nr. 19, Tübingen Nov. / Dez. 1971, S. 1 und 19

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Dezember 1971:
Der AStA der PH Dortmund (vgl. 2.2.1972) zitiert aus der 'Korrespondenz' (Zeitung der gewerkschaftlichen Studentenorganisation Baden-Württemberg) Nr.2 (vgl. **.**.1971, **.**.197*), die vermutlich den KSG/ML des KAB/ML nahesteht, im Zusammenhang mit Vorfällen in Stuttgart (vgl. Dez. 1971):"
Die Kommission zur Neuordnung der Ausbildung und Bildung in der Bundeswehr, die unter Vorsitz von Dr. Ellwein (der übrigens auch Vorsitzender des Deutschen Studentenwerks ist) ein Gutachten vorlegte, dem Kriegsminister Schmidt 'in den Grundlinien… folgen zu können und folgen zu müssen' überzeugt ist (Ellweinplan, Vorwort; im Folgenden nur noch die Seitenzahlen), besteht aus alten Faschisten wie Ferber, höchsten Ordenträger Hitlers, wie Steinhoff, Konzernbossen, wie Overbeck, aber auch Pädagogik-Professoren, wie Groothoff, der jetzt auf der ersten Stelle der Berufungsliste für Pädagogen an der Uni Stuttgart stand.

Dieser Militarist sollte Studenten unterrichten, die später als Berufsschullehrer die Lehrlingsausbildung übernehmen.

'Die Attraktivität des Dienstes in den Streitkräften wird durch eine verbesserte Ausbildung… gesteigert.' (S.25) Das ist aber dringend erforderlich, um die Kerntruppe der Zeit- und Berufssoldaten auf 200 000 Mann erhöhen zu können, während gleichzeitig durch den Trick, statt 18, 15 Monate Dienstpflicht einzuführen, die Stärke der Bundeswehr von 450 000 auf 500 000 Soldaten gesteigert wird. Die Kriegsdienstverweigerer (KDV,d.Vf.) sollen nach wie vor 18 Monate Ersatzdienst ableisten. So wird ein noch größerer Teil der Jugend erfaßt, die 'Wehrgerechtigkeit wird verbessert'.

'Die Reform (des) Ausbildungssystems der Streitkräfte soll demnach deren Effektivität wahren, zu ihrer weiteren Integration in die Gesellschaft beitragen und ihre Attraktivität erhöhen.' (S.25).

Dazu werden jetzt nicht nur bundeswehreigene Hochschulen (BWHS,d.Vf.) in Hamburg und München eingerichtet, bei denen der 'wünschenswerte enge Zusammenhang zwischen den allgemeinen öffentlichen Fach- und Hochschulen und der vergleichbaren Einrichtung der Bundeswehr' gewahrt ist (S.13), sondern Teile der Ausbildung werden auch an 'zivilen Ausbildungseinrichtungen durchgeführt.' (S.31)

'Zwischen den allgemeinen Hochschulen und denen der Bundeswehr ist eine enge Kooperation anzustreben, die sich besonders auf die Abstimmung der Lehrpläne und den Austauch des Lehrpersonals erstrecken soll.' (S.51)

Und das betrifft nicht nur die technischen Studiengänge, die an den Fachhochschulen (FHS,d.Vf.) abgeleistet werden sollten, wichtig sind auch 'rechtliche, historische oder politische Grundkenntnisse über die der Offizier verfügen muß.' (S.54)

Besonderen Wert legen die Militaristen bei der Ausbildung der Armee auf Wehrpsychiatrie und Wehrpädagogik, entsprechende Studiengänge sollen in der vielbesungenen 'engen Kooperation' an allen Hochschulen eingerichtet werden.

'Im Rahmen der vorgesehenen Fachbereiche wird Forschung ermöglicht und betrieben. Die Hochschulen werden vor allem auch pädagogische sowie hochschul- und fachdidaktische Forschungsinteressen bei interdisziplinärer Arbeit befriedigen (S.51).

Aber nicht jeder wird den Vorzug genießen dürfen, studieren zu können. 'Die Bewährung im Dienst ist auch von Bedeutung für die Ausbildungsberatung, die Auswahl der Fort- und Weiterbildungsmaßnahmen und ggf. den Wechsel der Verwendungsreihe.' (S.32)

Was zur Bewährung gehört, wird auch gleich aufgezählt:
- 'Treues Dienen, das heißt persönliche Opfer und Einschränkungen der persönlichen Freiheit in Kauf zu nehmen;
- Gehorsam, ohne den die Bundeswehr weder verteidigungsfähig noch ein zuverlässiges Instrument in der Hand der politischen Führung ist;
- Tapferkeit…' (S.19)

So sollen die bewährtesten Offiziere neben uns in den Vorlesungen sitzen, sollen die militärpropagandistischen Offiziersprofessoren von den Bundeswehrhochschulen mit allen Hochschulen, von allen Kathedern ihre Kriegshetze verbreiten können, sollen zivile Professoren ihr Denken und ihre Lehrmethoden an den Bundeswehrhochschulen auffrischen können.

Wir Studenten aber sollen bei all dem still zuschauen.

DAS HRG SCHAFFT ALLE VORAUSSETZUNGEN ZUR REALISIERUNG DES ELLWEIN-PLANS.

Damit das auch gut klappt, sind in dem reaktionären Hochschulrahmengesetz der SPD/FDP-Regierung gleich die entsprechenden Paragraphen eingebaut worden.

Paragraph 54 sorgt dafür, daß die Bundeswehrhochschulen als allgemeine Unis anerkannt werden können.

Paragraph 59 sichert den Austausch ziviler und militärischer Lehrkräfte ab.

Paragraph 19 soll jetzt so geändert werden, daß die Studenten, die sich gegen derartige Maßnahmen wehren, mit einem bundeseinheitlichen Ordnungsrecht unter der Knute gehalten wertden sollen.

Aber all diese Maßnahmen demonstrieren nicht nur die Stärke unseres Staates, sie zeigen auch und vor allem seine Schwäche. Sie zeigen, daß dieser Staat des Monopolkapitals für die breite Mehrheit der Jugend keine Zukunft zu bieten hat, daß nur mit Unterdrückung und politischer Entrechtung das Volk noch unter der Herrschaft der Wenigen gehalten werden können.

Eine zunehmende Militarisierung ist aber ohne die Wehrwilligkeit der Jugendlichen auf die Dauer nicht möglich. Dies scheinen auch einige CDU-Abgeordnete erkannt zu haben, als sie im Mai 1971 folgende große Anfrage an den baden-württembergischen Landtag gerichtet haben. … (Leider läßt sich in unserer Vorlafe die große Anfrage kaum lesen,d.Vf*).

Das Ministerium antwortete u.a. dahingehend, daß es erklärte, die Aufgaben der bewaffneten Macht der BRD seien so darzustellen, daß sie von den Schülern notwendig bejaht werden könnten.

Am 26.3.1971 äußerte sich Schmidt vor dem Bundestag zu diesem Problem: 'An manchen Gymnasien scheint es zum guten Ton zu hören, auf die eine oder andere Weise den Wehrdienst zu vermeiden oder zu umgehen. Von dieser Feststellung können auch manche Lehrer nicht ausgenommen werden.'"

In einem weiteren Artikel heißt es, laut AStA PH Dortmund:"
Die Bundeswehr: Unterdrückungsmaschinerie nach innen und außen.

Diese Armee ist nach dem Krieg hinter dem Rücken und gegen den erklärten Willen des deutschen Volkes wieder aufgebaut worden.

Das Potsdamer Abkommen, wurde von den Friedensphrasen der Herrschenden Schritt für Schritt gebrochen. Inzwischen ist die Bundeswehr zur größten europäischen Armee in der NATO ausgebaut worden, der Rüstungsetat umfaßt inzwischen fast 1/3 des gesamten Haushalts, allein in diesem Jahr wurde der Wehretat um 11% auf 24 Milliarden DM erhöht. Und neben diesen offiziellen Mitteln fließen der Kriegsmaschinerie noch ungeheure Summen aus anderen Etats zu, sei es vom Außen- oder Wirtschaftsministerium, sei es aber auch vom Wissenschaftsministerium.

Aber um den wachsenden Unmut des Volkes zu unterdrücken, bedarf es nicht nur der Bundeswehr. Dazu gehört auch die Aufrüstung des Bundesgrenzschutzes (BGS,d.Vf.), die gesetzliche Möglichkeit ihn auch als Bürgerkriegsarmee im eigenen Land einzusetzen, die immer schwerere Bewaffnung der Polizei, der Ausbau des Werksschutzes, aber auch Maßnahmen, wie die Wiedereinführung der Vorbeugehaft.

'WER DIE JUGEND HAT, DER HAT DIE ZUKUNFT' (Karl Liebknecht).

Das haben auch die Kriegstreiber erkannt. Beim jungen Menschen muß 'Verständnis geweckt werden für die Notwendigkeit einer ausreichenden Verteidigung als Voraussetzung jeder Entspannungspolitik', meint das mit dem Friedensnobelpreis gekrönte Haupt der antidemokratischen SPD/FDP-Regierung, Willy Brandt, in einem Brief an den Reaktionär Helmut Kohl (CDU,d.Vf.) vom 19.11.1970.

Die Jugend wieder für die Ideologie der Vaterlandsverteidigung zu gewinnen, ist dann auch das Ziel des von der CDU/SPD-Landesregierung Baden-Württemberg am 18.8.1971 verabschiedeten Wehrkundeerlasses" (WKE - vgl. dort,d.Vf.).
Q: AStA PH Dortmund:AStA-Information Nr.8,Dortmund 2.2.1972,S.2ff

Januar 1972:
In München geben KHB/ML und RSF die Nr. 4 ihrer 'Kommunistischen Schüler- und Studentenzeitung' (KSZ – vgl. Dez. 1971, März 1972) für Januar und Februar heraus mit dem Artikel "Militaristen raus aus Schulen und Hochschulen" zum Ellweinplan bzw. den Bundeswehrhochschulen (BWHS) und den Wehrkundeerlässen (WKE).
Q: Kommunistische Schüler- und Studentenzeitung Nr. 4, München Jan./Feb. 1972, S. 3ff

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28.02.1972:
Die KG (NRF) Mannheim/Heidelberg (vgl. 27.3.1972) berichtet spätestens aus dieser Woche vom WKE:"
WEHRKUNDEERLASS: VERSTÄRKTE MILITARISTISCHE PROPAGANDA
MILITARISIERUNG SOLL DIE SCHULEN ERFASSEN

Das Kultusministerium in Baden-Württemberg gab am 18.8.1971 einen Wehrkundeerlaß heraus unter der Überschrift 'Berücksichtigung der Landesverteidigung im Schulunterricht'. Damit soll eine verstärkte militaristische Propaganda in den Schulen eingeleitet werden.

Der Wehrkundeerlaß geht zurück auf einen Brief von 'Friedenskanzler W. Brandt (SPD,d.Vf.) an den Vorsitzenden der Ministerpräsidentenkonferenz, H. Kohl (CDU,d.Vf.), vom November 1970 (vgl. 19.10.1970,d.Vf.). … Auch im Wehrkundeeerlaß wird das Ziel offen genannt: 'DIE AUFGABEN DER BUNDESWEHR SIND SO VERSTÄNDLICH ZU MACHEN, DASS SIE VON DEN SCHÜLERN ALS NOTWENDIG ANERKANNT WERDEN KÖNNEN.'

Der Erlaß ist Ende Februar auch vom Landtag fast einstimmig (zwei Enthaltungen) gebilligt worden und an vielen Schulen läuft der Wehrkundeunterricht bereits, sei es mit Hilfe der vom KuMi vorgeschlagenen Schriften oder wie an der Berufsschule, wo schon seit Jahren regelmäßig Bundeswehroffiziere 'bewaffnet' mit Maschinenpistolen, Prospekten und Vorträgen über den Militarismus von der Antike bis zur Gegenwart auftauchen.

Ähnliche Beschlüsse gibt es auch in anderen Bundesländern. So strebt etwa der niedersächsische SPD-Minister Oertzen die Einführung eines Faches 'Wehrkunde' an und der sog. Ellwein-Plan (vgl. S10**.197*,d.VF.), der die Schaffung von Bundeswehruniversitäten (BWHS,d.Vf.) vorsieht, versucht analog zur Verstärkung der militaristischen Propaganda an den Schulen, militaristische Forschung und Lehre an den Hochschulen zu verankern."
Q: Arbeiter-Zeitung Nr.3,Mannheim/Heidelberg Apr. 1972,S.10f

April 1972:
Die Nr.6 der 'Kommunistischen Schüler- und Studentenzeitung' (KSZ - vgl. März 1972, 30.5.1972) – Organ des KHB/ML und der RSF der ABG erscheint in München mit dem Artikel "Militarist Ellwein an die Uni München berufen", wobei auch dessen Bundeswehrhochschulpläne (BWHS) erwähnt werden.
Q: Kommunistische Schüler und Studentenzeitung Nr.6,München Apr. 1972, S. 10

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25.04.1972:
In der Hamburger Zeitschrift 'Rote Presse' Nr.3 (vgl. 1.6.1972), die von der Sozialistischen Studentengruppe (SSG) Hamburg herausgegeben wird, erscheint zu den Bundeswehrhochschulen (BWHS) der Artikel "Offensive des Militarismus an den Hochschulen: der Ellweinplan".
Q: Rote Presse Nr.3,Hamburg 25.4.1972,S.2

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10.05.1972:
In München führen das Jugendsekretariat der ABG, KHB/ML und RSF eine Phillipp Müller Veranstaltung unter dem Motto "Kampf dem Militarismus" durch, die, nach eigenen Angaben, von über 200 Jugendlichen besucht wird.

Dies ist laut der RSF (vgl. Juni 1973) der Höhepunkt ihrer Kampagne gegen den Wehrkundeerlaß. Vermutlich auch auf dieser Veranstaltung wird auch eine RSF-Broschüre "Kampf dem Militarismus" verbreitet, die sich gegen den Wehrkundeerlass (WKE) richtet aber auch gegen die Bundeswehrhochschulen (BWHS) bzw. den Ellweinplan.
Q: Roter Anzeiger Nr.8,München Apr. 1972; Rote Optik Nr.8,München Mai 1972;Roter Widerdruck Nr.10,München Mai 1972;Auf Draht Nr.13 und 14,München Apr. 1972 bzw. Mai 1972;Zündfunke Nr.5,München Mai 1972;RSF: Kampf dem Militarismus,München o.J.,S.7ff;RSF: Rechenschaftsbericht des Z-Kolls,o.O. o.J. (1973);S.32

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17.05.1972:
Laut KJVD der KPD/ML-ZB werden am 17. und am 19.Mai im Bonner Bundestag die Ostverträge bzw. die Verträge von Moskau und Warschau mit der SU bzw. Polen verabschiedet. Die KPD/ML-ZK (vgl. 23.5.1972) berichtet:"
OSTVERTRÄGE
VERTRÄGE ZWISCHEN KRIEGSTREIBERN

So weit haben 'wir' es gebracht:
- Die Bundeswehr ist die drittgrößte Militärmaschinerie der Welt, größer als die Wehrmacht Hitlers vor Kriegsbeginn.
- 23 Milliarden beträgt der Rüstungshaushalt der SPD-Regierung, mehr als je zuvor in der Bundesrepublik.

'Alles, was stehen und gehen kann', soll in die Bundeswehr, wie das Helmut Schmidt (SPD) ausdrückte. 800 000 Jugendliche sollen bis 1980 an den Maschinengewehren und Panzern von Krupp, Messerschmidt und Henschel stehen.

In Hamburg wurde die erste Bundes-Universität (BWHS,d.Vf.) gegründet. Mit dem 'Wehrkundeerlaß' (WKE,d.Vf.) dringt der Militarismus in unsere Schulen. Immer mehr Konzerne schalten auf Rüstungsproduktion um, immer mehr Forschungs- und Universitätsinstitute betreiben Kriegsforschung.

NIEDER MIT DEM WESTDEUTSCHEN IMPERIALISMUS! WEG MIT DEM WEHRKUNDEERLASS - BUNDESWEHR RAUS AUS DEN SCHULEN! BAUT ANTIMILITARISTISCHE KOMITEES IN DER BUNDESWEHR AUF!"
Q: Roter Morgen Nr.10,Hamburg 23.5.1972,S.1f; Der Kampf der Arbeiterjugend Nr.5,Bochum Juni 1972

17.05.1972:
Der Kommunistische Studentenbund (KSB) Bremen des KBB gibt erstmals seine Zeitung 'Unter dem Roten Banner' (UdRB) heraus (vgl. Juni 1972). Berichtet wird auch von der "Vorbereitung des Wehrkundeunterrichts an der Uni" bzw. der Kooperation der Uni Bremen bei der Einrichtung der Bundeswehrhochschulen (BWHS).
Q: Unter dem Roten Banner Nr.1,Bremen 17.5.1972,S.5

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11.06.1972:
Die Zelle Pädagogik des KSB Göttingen gibt ihre 'Umerziehung' Nr.2 (vgl. 12.5.1972, 3.7.1972) heraus, berichtet wird auch über die Bundeswehrhochschule (BWHS).
Q: Umerziehung Nr.2,Göttingen 11.6.1972,S.10

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21.06.1972:
Die Nr.42 des 'KND' der KPD/ML-ZB und des KJVD (vgl. 14.6.1972, 28.6.1972) erscheint und berichtet u.a. über die Heeresoffiziersschule der Bundeswehr, die zur Bundeswehrhochschule (BWHS) werden soll.
Q: Kommunistischer Nachrichtendienst Nr.42,Bochum 21.6.1972

12.06.1972:
Der AStA der PH Dortmund gibt vermutlich in dieser Woche seine 'AStA-Information - DOS (Dortmunder Studentenzeitung) Nr.12 (vgl. 2.5.1972, 21.6.1972) heraus, in "DAS GESAMTHOCHSCHULERRICHTUNGSGESETZ UND SEINE AUSWIRKUNGEN" heißt es u.a.:"
Diese Hochschulreform im Dienste unserer kapitalistischen Gesellschaftsordnung ist nicht durch Arbeit in Gremien oder Kommissionen zu unterlaufen.

Das haben die Erfahrungen gerade mit diesem Gesetz gezeigt. Die Arbeit, die im Moment zu leisten ist, liegt in der Aufklärung über den Charakter der Bildungsreform, die uns zur Zeit geboten wird. Sie ist auch nicht zu trennen von anderen Vorgängen in der Gesamtgesellschaft.

Ein Ordnungsrecht an der Hochschule, der Friedensparagraph im Betriebsverfassungsgesetz (BVG,d.Vf.) und der Aufbau des Grenzschutzes (BGS,d.Vf.) zur Innenarmee, die Errichtung von bundeswehreigenen Hochschulen (BWHS,d.Vf.) - das alles ist nicht voneinander zu trennen. Das geschieht nicht nur zufällig zeitlich gleich.

Das ist eine Tendenz und eine Intention.

Eine Herrschaft, die sich bedroht fühlt und ihren Anspruch nicht mehr rechtfertigen kann, wehrt sich - und zwar mit allen Mitteln."
Q: AStA PH Dortmund:AStA-Information Nr.12,Dortmund o.J. (Juni 1972)

03.07.1972:
Die Sozialistischen Studentengruppe (SSG) Hamburg gibt die Nr.5 ihrer 'Roten Presse' (vgl. 7.6.1972, 3.10.1972) heraus. Man äußert sich auch in "Kampf dem Militarismus" zum Wehrkundeerlaß (WKE) und den Bundeswehrhochschulen (BWHS).
Q: Rote Presse Nr.5,Hamburg 3.7.1972,S.4f

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03.07.1972:
Die Zelle Pädagogik des KSB Göttingen gibt ihre 'Umerziehung' Nr.3 (vgl. 11.6.1972, 16.10.1972) heraus. Ein Artikel fordert zum WKE: "Weg mit dem Wehrkundeerlass!", eingegangen wird dabei auch auf den Ellweinplan bzw. die Bundeswehrhochschulen.
Q: Umerziehung Nr.3,Göttingen 3.7.1972,S.8

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04.07.1972:
Die Zelle Geographie des KSB Göttingen gibt ihre Zeitung 'Terra Rossa' Nr.2 (vgl. 30.5.1972, 15.1.1975) heraus. Der Leitartikel fordert zum WKE: "Weg mit dem Wehrkundeerlass!", wobei Ausschnitte dokumentiert werden aus der 'Roten Germanisten Presse' der Zelle Germanistik des KSB Göttingen, der 'Kommunistischen Arbeiterjugend Korrespondenz' des KAJB Göttingen, der 'Al-Djabha' des sozialistischen Palästinakomitees Heidelberg und aus der türkischen 'Safak'. Eingegangen wird dabei auch auf den Ellweinplan bzw. die Bundeswehrhochschulen.
Q: Terra Rossa Nr.2,Göttingen 4.7.1972,S.1ff

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05.07.1972:
An der Universität Göttingen gibt die Zelle Medizin des KSB die Nr.3 ihrer Zeitung 'Rote Diagnose' (vgl. 15.6.1972, 25.10.1972) heraus. Der Leitartikel zur Militärmedizin ruft auf: "Kampf der Militarisierung der Hochschule", wobei auch, u.a. mit Hilfe der RSF München, gegen den Ellweinplan bzw. den Wehrkundeerlaß (WKE) und die Bundeswehrhochschulen eingetreten wird.
Q: Rote Diagnose Nr.3,Göttingen 5.7.1972,S.1ff

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07.07.1972:
Die Zelle Jura des Kommunistischen Studentenbundes (KSB) Göttingen gibt ihre 'Rote Juristenzeitung' Nr.5 (vgl. 28.6.1972, 27.10.1972) heraus, es werden auch die Bundeswehrhochschulen (BWHS) behandelt.
Q: Rote Juristenzeitung Nr.5,Göttingen 7.7.1972,S.8f

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20.07.1972:
Der Kommunistische Studentenverband (KSV - vgl. 25.10.1972) der KPD berichtet von der Uni Hamburg über die Forderung 'Mehr Arbeiterkinder an die Uni', des MSB Spartakus der DKP im Zusammenhang mit den Bundeswehrhochschulen (BWHS):"
Zu welch absurden Behauptungen diese Theorie führt, zeigt die Stellungnahme der studentischen Vertreter (MSB/SHB) im Akademischen Senat (AS,d.Vf.) zu den Bundeswehrhochschulen: 'Prinzipiell ist es zu begrüßen, daß für Bundeswehrangehörige ein Hochschulstudium ermöglicht wird. Diese Absicht steht durchaus im Einklang mit der Forderung, das Ausbildungssystem zu demokratisieren und für weitere Teile der Bevölkerung zu öffnen. Deshalb aber darf sich die Ausbildung von Bundeswehrangehörigen nicht allein auf Offiziere beziehen, sondern muß auf alle Angehörigen der Bundeswehr ausgedehnt werden, die die Hochschulreife erlangt haben.' (Hamburg, 20.7.1972)"
Q: Dem Volke dienen Nr.1,Dortmund 25.10.1972,S.3

15.08.1972:
Von der KPD/ML-ZB wird bei Opel Bochum heute vermutlich eine Ausgabe der 'Presse' (vgl. **.*.1972, **.*.1972) herausgegeben, von der uns nur ein Blatt vorlag.
Auf der Rückseite (vermutlich Seite 6) ruft der KJVD auf zum RAKT (vgl. 2.9.1972):"
AUF ZUM ANTIKRIEGSTAG!

Kurz vor Beginn der Berufsschulferien (vgl. 14.6.1972,d.Vf.) wurde der Lehrer N. Osswald von der Städtischen Bildungsanstalt entlassen. Man brauche ihn nicht mehr, wurde gesagt. Der wahre Grund: N. Osswald ist Mitglied der KPD/ML, sein Name steht unter vielen Betriebszeitungen.

Auf der einen Seite: Fortschrittliche Lehrer werden entlassen - auf der anderen:
- Jugendoffiziere geben Berufsschulstunden
- Im Landtag soll ein Wehrkundeerlaß (WKE,d.Vf.) durchgebracht werden, verkleidet als Erlaß zum politischen Unterricht und die CDU hat im Landtag (vgl. **.*.1972,d.Vf.) schon klar sein Ziel genannt: 'die MORALISCHE VERPFLICHTUNG, SOLDAT ZU WERDEN, um die freiheitliche Gesellschaftsordnung weiter zu verteidigen, muß in der Jugend wieder fester verankert werden.'
- Die Einrichtung von Bundeswehrhochschulen (BWHS,d.Vf.) ist geplant, hierfür steht jederzeit genügend Geld und Personal bereit! Geld, das dem kleinen Mann aus der Tasche gezogen wird!

Wem dienen diese Maßnahmen?

Damit sollen die Soldaten zurechtgeschneidert werden, die dann bereitwillig für die Interessen der Krupp und Thyssen in den Krieg marschieren sollen. Denn unsere 'freiheitliche Grundordnung' ist dieser Staat nicht!

Freiheit und Frieden - das gibt es für den Arbeiter nur im Sozialismus!"
Q: unvollständiges Dokument (vermutlich:Die Presse),Bochum o.J. (15.8.1972)

02.10.1972:
Die DKP-Hochschulgruppe Hamburg gibt vermutlich in dieser Woche die Nr.15 ihres 'Kommunist' (vgl. 25.9.1972, 5.10.1972) für Oktober heraus. Man wendet sich gegen die Bundeswehrhochschule (BWHS).
Q: Kommunist Nr.15,Hamburg Okt. 1972

02.12.1972:
Die Marxisten-Leninisten (ML) Dortmund (vgl. 15.12.1972) berichten u.a. von heute aus Essen und von den Bundestagswahlen (BTW - vgl. 19.11.1972):"
NACH DEM WAHLKAMPF: VERSTÄRKUNG DER NATO-POLITIK FÜR DEN FRIEDEN?

Die beschwörenden Formeln 'Politik für den Frieden', 'Für Entspannung und Abrüstung', insbesondere von SPD und DKP vorgetragen, sind gerade erst verklungen.

Schon zeigen aber die Tatsachen wieder, wie wenig eine wirkliche Friedenspolitik im Interesse der herrschenden Klasse und ihren Parteien liegt.

- Die Bundeswehr hat seit dem 1.11.1972 zum ersten Mal 500 000 Mann unter Waffen

- Der Anteil des Rüstungshaushaltes am Gesamtetat soll laut Verteidigungsminister Leber (vgl. S3.1*.1972,d.Vf.) auf 23% steigen

- Über den 'Rüstungswirtschaftlichen Arbeitskreis' übt die gesamte Großindustrie Einfluß auf die Auftragsvbergabe aus. Schmidt mußte den Herren vor acht Monaten (vgl. S3.*.1972,d.Vf.) zusichern, daß sie die Aufrüstung ohne Konkurrenz ausländischer Monopole praktisch allein durchführen können. Die ersten 'Erfolge' dieser Regelung sollen im nächsten Jahr auf einer 'Rüstungstechnischen Verkaufsmesse der BRD' in Washington gezeigt werden.

- Um den gestiegenen Aufwand auch personell zu bewältigen und zur schnelleren Mobilmachung will die Wehrstrukturkommission (vgl. S3.1*.1972,d.Vf.) eine Gliederung in Voll- und Kaderbrigaden durchsetzen und eine Wehrabgabe von 1 500 DM von den nichteingezogenen Wehrpflichtigen verlangen.

- Innerhalb der NATO wird mit der BRD an der Spitze die Aufrüstung sprunghaft vorangetrieben. Die Bundesrepublik trägt bald 45% des NATO-Etat-Zuwachses und stockt ihren Beitrag zusammen mit anderen europäischen Nato-Mitgliedern um 5,6 Mrd. DM auf (vgl. S3.*.1972,d.Vf.).

Wer anders soll diese gewaltigen Kosten, u.a. '2 000 neue Panzerfahrzeuge' in der NATO bezahlen als die werktätige Bevölkerung?

Durch erhöhte Intensivierung der Arbeit soll einmal die Aufrüstung der Bundeswehr und der anderen Natotruppen, wie auch gewaltige Waffenlieferungen ermöglicht werden. So konnte man deutsche Waffen im Einsatz sehen, als die portugiesische Armee im April (vgl. Apr. 1972,d.Vf.) in Angola über 40 000 Eingeborene niedermetzelte! Dient das dem Frieden und der Sicherheit der werktätigen Bevölkerung? Im Gegenteil! Die portugiesische Kolonialherrschaft sichert in Angola das Interesse des westdeutschen Kapitals, u.a. an Erzen.

Um diese für die Herrschenden gefährlichen Tatbestände zu verschleiern, wird innerhalb der Bundeswehr ein starker Werbungs- und Demagogieapparat erstellt: indem man zum Beispiel neuerdings Panzer neben Rennwagen stellt (wie am 2.12. in der Grugahalle in Essen) soll dem Volk in unverschämter Weise vorgemacht werden, es handele sich bei der Aufrüstung der Bundeswehr um eine sportliche Ertüchtigung. Die geplante Wehrakademie (BWHS,d.Vf.) in Hamburg wird die Entwicklung solcher Irreführungen demnächst wohl wissenschaftlich vorantreiben.

Diese Tatsachen verpflichten jeden fortschrittlichen Menschen, die Leerformeln und Phrasen zurückzuweisen, mit denen ihn die herrschende Klasse täglich bearbeitet."
Q: Die Rote Front Nr.5,Dortmund Dez. 1972,S.3

05.12.1972:
Die DKP-Hochschulgruppe Hamburg gibt ein Extra ihres 'Kommunist' (vgl. 13.11.1972, Jan. 1973) heraus. Eingegangen wird auch auf die Bundeswehrhochschule (BWHS).
Q: Kommunist Extra,Hamburg 5.12.1972

Januar 1973:
Die Nr.1 des 'Roten Signal' (vgl. Nov. 1972, Feb. 1973) der MLSG des KABD erscheint. Zu den Bundeswehrhochschulen (BWHS) und den Bundeswehrfachschulen heißt es: "Der Bund lockt".
Q: Rotes Signal Nr.1,Erlangen Jan. 1973,S.4f

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Februar 1973:
Der Kommunistische Jugendverband (KJV) der KPD gibt die Nr.5 des 2. Jahrgangs seiner 'Kämpfenden Jugend' (vgl. 13.10.1972, März 1973) heraus. Eine Soldatenkorrespondenz, "Das imperialistische Heer" aus einem Jägerbataillon befasst sich auch mit den Bundeswehrhochschulen (BWHS).
Q: Kämpfende Jugend Nr.5,Dortmund Feb. 1973,S.9

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Februar 1973:
Der KHB/ML der ABG gibt seine 'Kommunistische Studenten Zeitung' (KSZ) Nr.12 (vgl. Jan. 1973, 12.3.1973) heraus. Der Leitartikel berichtet aus München von der Bundeswehrhochschule (BWHS).
Q: Kommunistische Studenten Zeitung Nr.12,München Feb. 1973,S.1f

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05.02.1973:
Die Zelle des KSV der KPD an der PH Dortmund gibt eine Wahlnummer ihrer 'Kommunistischen Studentenpresse' (KSP - vgl. 27.11.1972, 3.4.1973) heraus, in der es u.a. heißt:"
Natürlich ist der SLH auch dagegen, daß Bundeswehrhochschulen (BWHS,d.Vf.) getrennt von den übrigen Hochschulen eingerichtet werden, aber:
'Die DSU begrüßt die Feststellung der Bildungskommission beim Bundesminister für Verteidigung, daß 'das Ausbildungssystem der Bundeswehr als Teil des allgemeinen Bildungswesens' anzusehen ist und daß den OFFIZIEREN DER BUNDESWEHR IM RAHMEN DER NEUORDNUNG DER AUSBILDUNG UND BILDUNG IN DER BUNDESWEHR EIN WISSENSCHAFTLICHES STUDIUM ERMÖGLICHT WERDEN SOLL.'

Zu einem Zeitpunkt, zu dem Bundeswehr und Polizei verstärkt aufgerüstet werden, um nach außen und nach innen gegen revolutionäre Befreiungskämpfe und die kämpfenden Arbeiter im eigenen Land vorzugehen, heißt Befürwortung der 'wissenschaftlichen Ausbildung' von Offizieren - Befürwortung von Imperialismus und Militarismus!"
Q: Kommunistische Studentenpresse PH Dortmund Wahlnummer,Dortmund 5.2.1973

12.02.1973:
Die Rote Schülerfront (RSF) der ABG gibt vermutlich in dieser Woche die Nr.4 ihrer Münchner Schülerzeitung 'Roter Weg' (vgl. 22.1.1973, 1973) heraus. Aus München wird u.a. berichtet über die Bundeswehrhochschule (BWHS).
Q: Roter Weg Ausgabe München Nr.4,München Feb. 1973

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19.02.1973:
Vermutlich zu Beginn dieser Woche erscheint das Flugblatt der VVN-BdA Dortmund:"
WEISSE ROSE KONTRA HAKENKREUZ
WIDERSTANDSKAMPF IM 3. REICH
DEMOKRATIEVERSTÄNDNIS UND WIDERSTANDSKAMPF HEUTE

Die Gegenwart an den Zielen der 'Weißen Rose' überprüfen. Der barbarische Faschismus wurde geschlagen, der Friede und die Demokratie sind jedoch nicht gesichert. Der Nazismus ist nicht ausgemerzt. Faschistisches und revanchistisches Gedankengut wird trotz der Ostverträge und des Friedensgebotes der Verfassung weiterhin verbreitet. Der Widerstand gegen das 3. Reich findet in den Schulgeschichtsbüchern kaum noch Erwähnung. Die Aufrüstung wird verstärkt!

In den neuen Bundeswehrhochschulen (BWHS,d.Vf.) werden die jungen Offiziere zu unbedingtem Gehorsam erzogen (1933 - 1945 52 Millionen Tote). Die finanzielle und materielle Hilfe der Bundesregierung an die USA für deren schmutzigen Krieg in Indochina, die militärische Hilfe an Portugal, an das faschistische Griechenland und Spanien, widersprechen dem humanen Wollen der 'Weißen Rose'.

Die Münchener Studenten kämpften für die Völkerverständigung. Die demokratischen Rechte werden immer mehr abgebaut! Der Kampf um die demokratischen Rechte wird bei der studierenden, der arbeitenden und lernenden Jugend immer schwerer.
Ein Teil der fortschrittlichen Lehrer wird durch Ministerpräsidentenbeschluß (BV,d.Vf.) von der Berufsausübung ausgeschlossen. Das verstößt gegen den Geist des Kampfes der Geschwister Scholl und ihrer Kampfgefährten. Wir rufen auf, wachsam und zum Handeln bereit zu sein."

Das Flugblatt wird unterstützt von:
- AStA Uni Dortmund,
- Christliche Arbeiterjugend (CAJ),
- CVJM Dortmund,
- Vietnam-Solidarität,
- Internationales Rombergpark-Komitee,
- Jungdemokraten (Judos der FDP),
- Jungsozialisten (Jusos der SPD) Husen-Kurl,
- MSB Spartakus der DKP,
- Naturfreundejugend (NFJD),
- ÖTV-Jugend Stadtverwaltung,
- Pax Christi,
- Reichsbund,
- SDAJ der DKP,
- Sozialistische Jugend Deutschlands - Die Falken (SJD der SPD),
- SMV Geschwister Scholl-Gymnasium,
- VDK Brackel,
Sowie einer Reihe Dortmunder Einzelpersonen.
Aufgerufen wird zur Veranstaltung zur 'Weißen Rose' (vgl. 22.2.1973).
Q: VVN-BdA Dortmund:Weiße Rose kontra Hakenkreuz. Widerstandskampf im 3. Reich. Demokratieverständnis und Widerstandskampf heute,Dortmund o.J. (Feb. 1973)

März 1973:
In Erlangen gibt die MLSG-Schulzelle am Fridericianum - Humanistisches Gymnasium ihre Schulzeitung 'UK' (Unser Kreis) Nr. 8 (vgl. Nov. 1972, Juli 1973) heraus. Infos berichten auch vom Protest gegen den NC an der FOS Zweig Sozialwesen Nürnberg, der sich auch gegen die Bundeswehrhochschulen (BWHS) richtete, aber auch von den den BWHS und auch den 31 Bundeswehrfachschulen.
Q: UK Nr.8,Erlangen März 1973,S.14f

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17.03.1973:
Frühestens heute gibt die Kommunistische Schülergruppe (NRF) die Nr.9 ihres 'Schulkampf' (vgl. 28.2.1973, 11.5.1973) heraus. Ein Artikel behandelt die BWHS bzw. die "Bundeswehrhochschulen – Brutstätten des Militarismus".
Q: Schulkampf Nr.9,Heidelberg o.J. (1973)

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18.03.1973:
Aus Aachen lag uns folgendes Dokument vor:"
Protokoll der Diskussion im Redaktionskollektiv für eine Plattform zur NC-Kampagne vom 18.3.1973

Anwesend waren Delegierte bzw. Beobachter folgender Organisationen: AStA FHS, AStA TH, GEW, GIM, Hochschulseminar, Lehrergruppen, MSB Spartakus (der DKP,d.Vf.), SBG - FHS, SHB, SMV, SSK (Sozialistisches Schülerkollektiv,d.Vf.) und ZRV.

Gegen die Rolle des Staates als langfristig planendes Instrument in den Händen der Monopole spricht die Unmöglichkeit langfristiger Planung im Kapitalismus überhaupt, bedingt durch die Anarchie der Produktion. Deutliche Zeichen sind die um mehr als hundert Prozent divergierenden Prognosen von 'Planern'.

Deshalb kann NC kein bewußt eingesetztes langfristiges Steuerungsinstrument sein, sondern widerspiegelt die Widersprüchlichkeit zwischen Staat und Bourgeoisie und zeigt die strukturelle Unfähigkeit, über den unproduktiven Charakter des Bildungswesens hinaus den an es gestellten Anforderungen genüge zu tun. Dabei bestreitet niemand die zentrale Steuerung als Ausdruck kurzfristiger Planung.

DAGEGEN: Da langfristige Berechnungen nicht möglich sind, wendet man bewußt Mittel wie politische Disziplinierung an, züchtet sich mit der Errichtung von Bundeswehrhochschulen (BWHS,d.Vf.) eine Elite heran. Hier zeigt sich wieder deutlich der Einfluß der Monopole auf den Staat.

Die Diskussion in ihrem allgemeinen Charakter wird abgebrochen."
Q: N.N.:Protokoll der Diskussion im Redaktionskollektiv für eine Plattform zur NC-Kampagne vom 18.3.1973,o.O. (Aachen) o.J. (1973)

April 1973:
Die Marxistisch-leninistische Schülergruppe (MLSG) Schweinfurt des KABD gibt ihre Schulzeitung 'Die Linkskurve' für die Fachoberschule (FOS) Schweinfurt Nr. 7 (vgl. Feb. 1973, Mai 1973) heraus, festgestellt wird zu den Bundeswehrhochschulen (BWHS): "Der Bund lockt".
Q: Die Linkskurve Nr.7,Schweinfurt Apr. 1973,S.6ff

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04.04.1973:
Die SSG Hamburg gibt die Nr.5 ihrer 'Roten Presse' (vgl. 12.3.1973, 17.4.1973) heraus. Berichtet wird auch von der Bundeswehrhochschule (BWHS) Hamburg.
Q: Rote Presse Nr.5,Hamburg 4.4.1973,S.4

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16.04.1973:
Die Roten Zellen Kiel (RZK) geben die Nr.3 (vgl. Okt. 1972, 29.6.1973) ihrer 'Kommunistischen Studentenzeitung' heraus. Berichtet wird auch von der Bundeswehrhochschule (BWHS).
Q: Kommunistische Studentenzeitung Nr.3,Kiel 16.4.1973,S.18

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Juni 1973:
Der Kommunistische Oberschülerverband (KOV) der KPD gibt seinen 'Schulkampf' Nr.7 (vgl. Apr. 1973, Juli 1973) heraus. Eingegangen wird auch in "Der BRD-Imperialismus informiert" auf die Bundeswehrhochschulen und die Schriftenreihe 'Information für die Truppe' sowie in einer Schülerkorrespondenz ohne Ortsangabe (Direktor Rumpf) "Jugendoffiziere raus aus den Schulen!" auf die Wehrkunde.
Q: Schulkampf Nr.7,Berlin Juni 1973,S.4

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Juni 1973:
Es erscheint das 'Rote Signal' der MLSG des KABD Nr.6 (vgl. Apr. 1973, Sept. 1973). Zu den BWHS berichtet ein Leserbrief: "Leber wirbt für Bundeswehrhochschulen".
Q: Rotes Signal Nr.6,Erlangen Juni 1973,S.18f

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Juni 1973:
Innerhalb der bayrischen Roten Schülerfront (RSF) der ABG wird vermutlich im Juni vom Zentralkollektiv ein Text verfaßt:"
Rechenschaftsbericht des ZKolls (Gliederung)

Die studierende Jugend steht heute dem Militarismus weitgehend ablehnend gegenüber. Das ist hauptsächlich darin begründet, daß für die Schüler der Militärdienst nichts als Nachteile bringt, daß sie da Opfer bringen müssen, deren Sinn sie nicht einsehen. Besonders Intellektuelle sind es deshalb, die der Bundeswehr individuell zu entkommen suchen, statt sie zu bekämpfen.

Darin drückt sich andererseits aus, wie wenig die antikommunistische Hetze noch unter der Jugend ankommt, wie tief der Wunsch nach Frieden ist. Andererseits besteht aber, solange die Haltung der Massen nur auf diesem Stand bleibt, die Gefahr, daß viele Intellektuelle wieder zu Anhängern des Militarismus werden. Schon heute versucht die Bundeswehr alle Abiturienten damit zu ködern, daß sie systematisch bevorzugt werden, daß sie die Möglichkeit haben, bequeme Posten zu bekommen, daß vor allem ihnen eine Offizierslaufbahn angeboten wird. Heute sind es noch wenige, die das mitmachen. Aber je mehr z.B. der Ersatzdienst (ED,d.Vf.) zu einem Arbeitsdienst ausgebaut wird, je schlechter vor allem die Ausbildungs- und Lebensbedingungen und die Berufsaussichten für die studierende Jugend werden, desto größer wird die Gefahr, daß immer mehr Intellektuelle ihr Heil in einer Offizierslaufbahn suchen und zu Anhängern des Militarismus werden. Die Bundeswehr tut alles, um diese Tendenz zu fördern - siehe z.B. den Bau von Bundeswehrhochschulen (BWHS), die den Abiturienten, die keinen Studienplatz mehr bekommen, noch eine Ausbildungsmöglichkeit geben, wenn sie Offiziere werden.

Umso wichtiger ist unsere Aufgabe, die Massen nicht mit ihrem spontanen Mißtrauen allein zu lassen, sondern den antimilitaristischen Kampf voranzutreiben, ein kämpferisches antimilitaristisches Bewußtsein zu fördern."
Q: RSF:Rechenschaftsbericht des Z-Kolls,o.O. o.J. (1973)

September 1973:
Der KHB/ML der ABG gibt seine 'Kommunistische Studentenzeitung' (KSZ) Nr.17 für September/Oktober (vgl. Juli 1973, Nov. 1973) mit dem Leitartikel zu den BWHS "Bundeswehrhochschulen - Ein Schritt weiter in der Militarisierung" heraus.
Q: Kommunistische Studentenzeitung Nr.17,München Sept./Okt. 1973,S.1ff

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24.09.1973:
Der Kommunistische Jugendverband (KJV) der KPD gibt vermutlich in dieser Woche einen Sonderdruck seiner 'Kämpfenden Jugend' (KJ) zu den BWHS unter der Schlagzeile "Weg mit den Bundeswehrhochschulen!" heraus, in dem aufgerufen wird zu Aktionen in München am 28.9.1973 und 29.9.1973 sowie in Hamburg.
Q: Kämpfende Jugend Weg mit den Bundeswehrhochschulen!,o. O. o. J.

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28.09.1973:
Der Kommunistische Studentenverband (KSV) der KPD will in München eine Veranstaltung gegen die Bundeswehrhochschulen (BWHS) durchführen.
Q: Kämpfende Jugend Weg mit den Bundeswehrhochschulen!,o. O. o. J.

29.09.1973:
Der Kommunistische Studentenverband (KSV) und der KJV der KPD wollen in München eine Demonstration ab Anhalter Platz gegen die Bundeswehrhochschulen (BWHS) durchführen.
Q: Kämpfende Jugend Weg mit den Bundeswehrhochschulen!,o. O. o. J.

29.09.1973:
In der Hamburger Innenstadt findet, laut und mit KPD, eine Demonstration gegen die Eröffnung der Bundeswehrhochschule (BWHS) (vgl. 1.10.1973) statt.
Q: Rote Fahne Nr.40,Dortmund 3.10.1973

Oktober 1973:
Die Nr.1 (vgl. Okt. 1973) der Reihe 'Agitationsheft des Kommunistischen Jugendverbandes' (Jugendverband der KPD) erscheint im Verlag Kämpfende Jugend unter dem Titel "Weg mit den Bundeswehrhochschulen!" und den Abschnitten:
- "Bundeswehrhochschulen als Kaderschmieden der Bourgeoisie";
- "Weg mit den Bundeswehrhochschulen!";
- "Die Bundeswehrhochschule – Bestandteil der 'Inneren Reformen' der SPD-Regierung!";
- "BRD-Imperialismus: Militarismus nach innen und aussen";
- "Den Kampf gegen den Militarismus organisieren"

Berichtet wird von den Bundeswehrhochschulen (BWHS) in Hamburg-Wandsbek und in Bayern in Neubiberg bei München, an denen u.a. Pädagogik, Maschinenbau, Elektrotechnik, Bauingenieurswesen, Informatik/EDV, Organisations- und Betriebswirtschaft sowie Biologie studiert werden kann. Gegen derlei Umtriebe kämpfen mit dem KJV die Ausschüsse gegen den BRD-Imperialismus u.a. in Bayern in Hof, in Berlin, in Hessen in Frankfurt und in NRW in Düsseldorf und Solingen.
Erwähnung finden auch die Streiks in NRW bei Philips Aachen, Ford Köln und Hella Lippstadt.

Eine zweite Auflage erscheint mit geändertem Umschlag.
Q: Rote Pressekorrespondenz Nr.31,Dortmund 1973,S.20; KJV:Agitationsheft Nr.1,Dortmund Okt. 1973

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Oktober 1973:
Der Kommunistische Jugendverband (KJV) der KPD gibt die Nr.9 seiner 'Kämpfenden Jugend' (KJ - vgl. Sept. 1973, Nov. 1973) für Oktober mit einem Leitartikel "Weg mit den Bundeswehrhochschulen!" zu den BWHS bzw. den Demonstrationen dagegen am 29.9.1973 in Hamburg und München heraus.
Q: Kämpfende Jugend Nr.9,Dortmund Okt. 1973,S.1f

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01.10.1973:
Der KBW berichtet von den BWHS:"
BUNDESWEHRHOCHSCHULEN

Ab 1.Oktober nehmen ca. 630 Bundeswehrsoldaten, Fähnriche und Leutnante aus allen Waffengattungen an den in Hamburg und München neuerrichteten Bundeswherhochschulen ihr Studium auf. Die Hochschulen der Bundeswehr befinden sich auf Kasernengelände; es besteht also kein Recht auf Versammlungsfreiheit. Die Bundeswehrstudenten unterstehen dem Soldatengesetzt; das bedeutet Verbot politischer Betätigungen.

Ein Studium, das unter solch abschreckenden Bedingungen zu absolvieren ist, muß mit allen Mitteln attraktiv gemacht werden:

Ein Leutnant bezieht ein Gehalt von 1 400 DM monatlich und hat die Sicherheit, nach zwölf Jahren Dienstzeit bei der Bundeswehr in der Wirtschaft aufgenommen zu werden. Auf diese Weise korrumpierte Offiziere sollen sich durch 'klares Engagement in Staat, Gesellschaft und Beruf' ('Wehrkunde' 11/1972 (vgl. **.**.1972,d.Vf.)) auszeichnen. Die Bundeswehr hat aufgrund der wachsenden antimilitaristischen Haltung der Jugend Offiziere dringend nötig, 'die immer darauf aus sind, Legitimation und Leistung der Armee ständig zu verbessern.' (ebenda) Sie sind für den kapitalistischen Staat Garanten für die Schlagkraft und zuverlässige Einsetzbarkeit der Armee gegen fremde Völker und streikende oder demonstrierende Arbeiter des eigenen Volkes.

Die Bundeswehrhochschulen sind jedoch nicht allein für die Armee des kapitalistischen Staates von Bedeutung. Es soll an einer möglichst 'krisenfreien' Stelle des Hochschulsystems exemplarisch gezeigt werden, wie die normalen Studienbedingungen an allen Hochschulen auszusehen haben.

Maßnahmen zur Neuorganisierung des Studiums an den Hochschulen, die durch die kapitalistische Hochschulreform durchgesetzt werden sollen, sind beim Studium an den Bundeswehrhochschulen von vornherein gegeben. Unter dem Gesichtspunkt der Integrierung der Bundeswehrhochschulen in eine künftige Gesamthochschule (GHS,d.Vf.) ist die 'positive Einwirkung' (ebenda) der an den kasernierten Hochschulen geschaffenen Reformrealitäten auf die zivilen Unis geplant.

WEG MIT DEN BUNDESWEHRHOCHSCHULEN ! - KAMPF DER MILITARISTISCHEN ERZIEHUNG DER JUGEND!"
Q: Kommunistische Volkszeitung Nr.5,Mannheim 24.10.1973,S.8

01.10.1973:
In Hamburg nimmt, laut KPD, die Bundeswehrhochschule (BWHS) ihre Arbeit trotz Protesten (vgl. 29.9.1973) auf.
Q: Rote Fahne Nr.40,Dortmund 3.10.1973

November 1973:
Der KHB/ML der ABG gibt seine 'Kommunistische Studentenzeitung' (KSZ) Nr.18 (vgl. Okt. 1973, Dez. 1973) heraus. Berichtet wird aus NRW über die Chancengleichheit und über die Verbindung der Universitäten mit den Bundeswehrhochschulen.
Q: Kommunistische Studentenzeitung Nr.18,München Nov. 1973,S.7

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06.02.1974:
In der Nr.6 ihrer 'Roten Fahne' (vgl. 30.1.1974, 13.2.1974) befaßt sich die KPD u.a. mit der Bundeswehrhochschule (BWHS) Hamburg.
Q: Rote Fahne Nr.6,Dortmund 6.2.1974

26.04.1974:
Die Sozialistische Studentengruppe (SSG) Hamburg gibt die Nr. 1/74 ihrer 'Roten Presse' (vgl. 8.2.1974, 8.5.1974) - Sozialistische Hamburger Studentenzeitung - heraus mit dem Artikel "Zur Bundeswehrhochschule" (BWHS) über die Ablehnung der Kooperation der Uni mit dieser am Fachbereich Jura, am PI und in der Soz/Pol.
Q: Rote Presse Nr. 1, Hamburg 26.4.1974, S. 3f

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28.05.1974:
Die Sozialistische Studentengruppe (SSG) Hamburg gibt die Nr. 3 ihrer 'Roten Presse' (vgl. 21.5.1974, 13.6.1974) - Sozialistische Hamburger Studentenzeitung - heraus mit dem Artikel "Thieme-Seminar abgebrochen weil die Studenten einen Diskussionsleiten gewählt haben" zur in Kooperation der Jur. Fak. mit der Bundeswehrhochschule (BWHS) durchgeführten Veranstaltung, wobei auch auf KSV und MSB eingegangen wird.
Q: Rote Presse Nr. 3,Hamburg 28.5.1974, S. 1 und 9f

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19.06.1974:
Die Sozialistische Studentengruppe (SSG) Hamburg gibt die Nr. 4 ihrer 'Roten Presse' (vgl. 15.6.1974, 4.7.1974)- Für eine Ausbildung im Dienste des Volkes heraus mit dem Artikel "Thieme versteckt sich vor Studenten!" zur in die Bundeswehrführungsakademie in Blankenese verlegten Juraveranstaltung in Kooperation mit der Bundswehrhochschule (BWHS).
Q: Rote Presse Nr. 4, Hamburg 19.6.1974, S. 5

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04.07.1974:
Die Sozialistische Studentengruppe (SSG) Hamburg gibt die Nr. 5 ihrer 'Roten Presse' (vgl. 19.6.1974, 16.10.1974) - Für eine Ausbildung im Dienste des Volkes heraus mit den Artikeln "Uni-HH zum Thieme-Seminar" welches in Kooperation der Jur. Fak mit der Bundeswehrhochschule (BWHS) stattfindet und "Gesamthochschule: HRG angewendet" zur GHS Hamburg, zu der Bundeswehrhochschule, Fachhochschule und Uni gehören sollen.
Q: Rote Presse Nr. 5, Hamburg 4.7.1974, S. 2 und 5

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17.07.1974:
In der Nr.29 ihrer 'Roten Fahne' (vgl. 10.7.1974, 24.7.1974) berichtet die KPD u.a. über die Bundeswehrhochschule (BWHS) in Neubiberg bei München.
Q: Rote Fahne Nr.29,Dortmund 17.7.1974

Oktober 1974:
Bei der Bundeswehr gibt der Solidaritätsausschuss Hannover des KJV der KPD seine 'Solidarität' Nr. 3 (vgl. 25.5.1974, Feb. 1975) heraus mit dem Artikel "Weg mit den Bundeswehrhochschulen!".
Q: Solidarität Nr. 3, Hannover Okt. 1974, S. 4f

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Hannover_KJVD048


27.11.1975:
Die Ortsgruppe Hamburg des KBW gibt eine Ortsbeilage Hamburg zur 'Kommunistischen Volkszeitung' (KVZ) Nr. 47 (vgl. 20.11.1975, 4.12.1975) heraus. Berichtet wird von der BWHS:"
Bundeswehrhochschule wird ausgebaut

Während der bürgerliche Staat in allen Bereichen der Volksbildung drastische Kürzungen der Staatsausgaben vorgenommen hat, studiert der Offiziersnachwuchs in der Bundeswehrhochschule unter großzügigen Bedingungen. Die ursprünglich veranschlagten hohen Kosten werden dabei noch erheblich überschritten. Erst vor kurzem erhielt die Hamburger Bundeswehrhochschule 20 Mill. DM aus dem neuen Bau-Konjunkturprogramm der Bundesregierung (vgl. ibh 24/75). Für die Ausbildung derer, die das Volk unterdrücken sollen, ist dem Staat nichts zu teuer."
Q: Kommunistische Volkszeitung Ortsbeilage Hamburg Nr. 47, Hamburg 27.11.1975, S. 2

04.10.1977:
Der AB gibt seine 'Kommunistische Arbeiterzeitung' Nr.122 (vgl. Okt. 1977, 18.10.1977) heraus. Die Kämpfende Jugend (KJ) berichtet u.a. vom Fachbereich Pädagogik der Bundeswehrhochschule (BWHS) Neubiberg bei München.
Q: Kommunistische Arbeiterzeitung Nr.122,München 4.10.1977

15.10.1977:
Die SAG gibt ihre 'Sozialistische Arbeiterzeitung' Nr.33 (vgl. 28.9.1977, 2.11.1977) heraus. Berichtet wird u.a. über die Bundeswehrhochschule (BWHS) in Neubiberg bei München.
Q: Sozialistische Arbeiterzeitung Nr.33,Frankfurt 15.10.1977

18.10.1977:
Der AB gibt seine 'Kommunistische Arbeiterzeitung' Nr.123 (vgl. 4.10.1977, 1.11.1977) heraus. Die Kämpfende Jugend (KJ) berichtet u.a. von der Bundeswehrhochschule (BWHS) in Neubiberg bei München.
Q: Kommunistische Arbeiterzeitung Nr.123,München 18.10.1977

29.11.1977:
Der AB gibt vermutlich heute seine 'Kommunistische Arbeiterzeitung' Nr.126 (vgl. 15.11.1977, 3.12.1977) heraus und berichtet u.a. aus Neubiberg von der Bundeswehrhochschule (BWHS).
Q: Kommunistische Arbeiterzeitung Nr.126,München falsches Datum:15.11.1977

22.01.1979:
Das Soldaten- und Reservistenkomitee (SRK) Hamburg-Unterelbe des KBW gibt in Zusammenarbeit mit den Zellen des öffentlichen Dienstes des KBW seine 'Volksmiliz' Nr. 4 (vgl. 18.12.1978, 19.3.1979) heraus mit dem Artikel "Was es mit dem Gerede von der Reformierung der Bundeswehrhochschule auf sich hat".
Q: Volksmiliz Nr. 4, Hamburg 22.1.1979, S. 4

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Letzte Änderungen: 22.6.2012

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