Afrika-Komitee: Afrika kämpft. Bulletin des Solidaritätskomitees zur Unterstützung der Völker Afrikas im Kampf gegen Rassismus, Kolonialismus, Neokolonialismus und Imperialismus, 4. Jg., Nr. 17, Februar 1975

Februar 1975:
Es erscheint die Nr. 17 der Zeitschrift: "Afrika kämpft" mit der Schlagzeile: "Angola: Die letzte Phase des Unabhängigkeitskampfes".
Artikel der Ausgabe sind:
- "Der KBW und die Massen (2. Teil)"
- "Mozambique: Nationale Einheit und politische Linie2
- "Angola: In der letzten Phase des Unabhängigkeits- Kampfes"
- "Interview mit Agostino Neto, Präsident der MPLA"
- "Das Abkommen von Alvor zwischen der portugiesischen Regierung, der FNLA, der MPLA und der UNITA"
- "Kapverden: Keine Chance für die Reaktionäre"
- "Spendenbericht 1974"
- "Zimbabwe: Die Linie des bewaffneten Befreiungskampfs setzt sich durch"
- "Erklärung zur Vereinigung von ANC, FROLIZI, ZANU in Lusaka, Republik Zambia, 7. Dezember 1974"
- "Eritrea: Die einzige Lösung ist nationale Unabhängigkeit"
- "Bericht der Ortsgruppe Frankfurt- Nordend der Liga gegen den Imperialismus"

Im Artikel "Der KBW und die Massen" (2. Teil)" wird u. a. zum KBW ausgeführt: "In der KVZ Nr. 3/1975 zieht ein Herr J.S. mit gespielter moralischer Empörung vom Leder. Ihm missfällt, dass das Afrika-Komitee in verschiedenen Stellungnahmen - so auch in dieser Afrika kämpft - den Beitrag der nationalistischen Organisationen Angolas, MPLA, FNLA und UNITA zum Befreiungskampf eingeschätzt und ihre klassenmäßige Basis untersucht hat. Dass wir dabei die MPLA als die Organisation benennen, die sich im lang andauernden bewaffneten Kampf als legitimer Vertreter des angolanischen Volkes erwiesen hat, missfällt ihm besonders. Dies geißelt er als 'Diffamierung der FNLA und UNITA' und 'direkte Einmischung in die inneren Angelegenheiten des Volkes von Angola.'

Als Beleg führt er die Einigung zwischen MPLA, FNLA und UNITA vom 5. Januar an und die erfolgreichen gemeinsamen Verhandlungen mit Portugal, die zur Bildung einer Übergangsregierung in Angola geführt haben. Aber dies, werter Herr J.S., beweist nun gerade das Gegenteil. Denn die Bildung der Übergangsregierung in Angola ist nicht zustande gekommen, weil die MPLA mit den Händen im Schoß zugesehen hat, wie die Imperialisten und einheimischen Reaktionäre in Angola ihr neokolonialistisches Treiben veranstalten und sich dabei auch der FNLA und der UNITA bedient haben. Sie ist zustande gekommen, weil die MPLA mit dem Ziel der sofortigen Unabhängigkeit und der nationalen Einheit dagegen den Kampf geführt hat und dabei auch die Abhängigkeiten von FNLA und UNITA wiederholt aufgedeckt hat, sie 'diffamiert' hat, um die Sprache des Herrn J.S. zu benutzen …

In diesem Zusammenhang legen wir dem KBW die gründliche Lektüre der Rede von Samora Machel, Präsident der FRELIMO, die wir in dieser Nummer (S. 3ff) abdrucken und in der er die richtige politische Linie als entscheidende Bedingung der nationalen Einheit benennt, ganz besonders ans Herz. Heute, wo mit der Bildung der gemeinsamen Übergangsregierung eine neue Phase des Befreiungskampfes in Angola begonnen hat, in der die Vorbereitung und Sicherung des Übergangs zur politischen Unabhängigkeit am 11. November die Hauptaufgabe ist, frohlockt J.S., der KBW habe ja schon immer die harmonische Einheit von MPLA, FNLA und UNITA propagiert …

NUR DIE RICHTIGE POLITISCHE LINIE KANN EIN VOLK VEREINEN
Der erste und entscheidende Faktor für den Sieg, die treibende Kraft hinter allem Fortschritt, der Schöpfer der Geschichte ist das vereinte und organisierte Volk. Was es dem Kolonialismus möglich machte, den Widerstand zu brechen und sich in unseren Ländern festzusetzen, war die Spaltung zwischen unseren Vorfahren, die Unfähigkeit, ihre Stammeskonflikte und Rivalitäten zu überwinden.

Ohne Einheit kämpfen wir untereinander: ohne Einheit sind sogar unsere Freunde und Verbündete nicht in der Lage, uns zu helfen, weil sie nicht wissen, wen sie unterstützen sollen. Darüber hinaus führt eine Spaltung zwischen uns zur Spaltung zwischen unseren Freunden und Verbündeten, die ihre Solidarität Gruppen erweisen und nicht dem Volk. Vor allem erlauben solche Spaltungen dem Feind, unter uns Ziele für seine Verbrechen und Morde auszuspionieren. Einheit des Volkes ist die unabdingbare Voraussetzung für den Sieg in jedem Kampf. Aber nur eine richtige politische Linie kann ein Volk vereinen. Indem diese Linie die fundamentalen Interessen der ausgebeuteten und unterdrückten arbeitenden Massen ausdrückt, bestimmt sie das zu erreichende Ziel, den zu bekämpfenden Feind und die zu befolgenden Methoden".

Der "Spendenbericht 1974" führt die Spenden für Angola/Guinea-Bissao und Mozambique auf. Zudem gibt man eine Übersicht über die Spenden für die Ambulanz für die Republik Guinea-Bissao und die Hungerhilfe für die Kapverden. Aufgerufen wird zu Spenden für den Kampf der PAIGC "gegen die Hungernsnot auf den Kapverden". Das Komitee ruft dazu auf, den Aufbau der Solidaritätsbewegung "zur Gründung einer Amilcar-Cabral Gesellschaft" zu unterstützen.

Geworben wird für Agit-Prop-Material des Komitees, u. a. "10 Jahre Volkskrieg", für die "Internationale Solidarität" und für "Al Tahrir Befreiung. Zeitschrift des Komitees zur Unterstützung der kämpfenden Völker im Nahen und Mittleren Osten".
Q: Afrika-Komitee: Afrika kämpft. Bulletin des Solidaritätskomitees zur Unterstützung der Völker Afrikas im Kampf gegen Rassismus, Kolonialismus, Neokolonialismus und Imperialismus, 4. Jg., Nr. 17, West-Berlin, Februar 1975.

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