Japan

Materialien zur Analyse von Opposition

Von Jürgen Schröder, Berlin, 7.3.2010

Diese wie immer äußerst unvollständige allgemeine Darstellung zu Japan stützt sich bisher allein auf bundesdeutsche und Westberliner Quellen sowie natürlich persönliche Erinnerungen. Mein erster fremdsprachiger Brief überhaupt, auf Englisch – nicht auf Japanisch, denn ich war ja gerade zwölf geworden und konnte sonst nichts halbwegs richtig radebrechen -, richtete sich im Kontext unseres Kinderkreuzzuges an die japanischen Zengakuren, da ich gerne die Zusammensetzung ihrer Blausäurebomben in Erfahrung bringen wollte, um damit ggf. im Verein mit den knapp einer Handvoll benachbarten und bewährt genug erscheinenden KlassengenossInnen aus den vierten bis sechsten Klassen der staatlichen Schulen unseres Stadtteils im akuten Kriegsfalle die aggressiven Kräfte der örtlichen Kaserne neutralisieren oder wir uns damit gewappnet auch, den heldenhaften japanischen GenossInnen gleich im Straßenkampf zu bewähren trachteten.

Dieser Brief blieb trotz korrekter Anschrift, hinreichender Frankierung und deutlicher Absenderangabe unbeantwortet, eventuell war dies besser für alle potentiell Betroffenen.

Weitere Artikel gibt es derzeit zum Einfluss Japans auf die Weltwirtschaft, zur linken Bewegung in Japan; zu Okinawa und den Ryu Kyu-Inseln, zum Hirohitobesuch in Bonn 1971 und zu dessen juristischen Folgen sowie zu den Beziehungen zwischen Japan und China, zwischen Japan und Südostasien inklusive Indochinas, zwischen Japan und Korea und auch zu den Beziehungen zwischen Japan und der Sowjetunion.

Der japanische Kaiser (Tenno) Hirohito (vgl. 1926) spielt für diese Darstellung eine zentrale Rolle, auch wenn sein Besuch in der Bundesrepublik Deutschland bzw. Bonn bereits anderweitig behandelt wurde. Immerhin war er ja, zumindest für Stalin (vgl. 1952) und im Gefolge die VR China (vgl. 14.5.1970), Hitlers wichtigster Verbündeter im Zweiten Weltkrieg, diesen nur unter atomarer Bombardierung zu beendigen bereit werdend (vgl. 6.8.1945, 2.9.1945).

In der Bundesrepublik Deutschland findet Japan – jenseits der separat behandelten Aspekte – wiederholt sowohl hinsichtlich der atomaren Auslöschung Hiroshimas die gebührende Andacht (vgl. Mai 1964) bzw. Beachtung als Bedrohungskulisse der Bündnisbefürwortungen (vgl. 20.5.1971), auch wenn hier bisher diesbezüglich nur wenige Hinweise gegeben werden konnten bzw. sich diese allein mit den (welt-)machtpolitischen Auswirkungen (vgl. 10.9.1975) oder der Sprengkraft der Hiroshimabombe befassen, wie etwa in der Dortmunder Vietnamsolidarität (vgl. 12.6.1972) oder bei der Verdeutlichung der Verstrahlungsgefahr durch die hierzulande hinreichend zumindest vorgeblich wissenschaftlich gesichert als verträglich versicherte Atomkraft (vgl. 19.11.1976).

Für die Linke bleibt Japan nicht zuletzt hinsichtlich der Arbeitsorganisation der gebührende asiatische Partner des nunmehr nur noch westrestdeutschen gerne wieder gesamtvölkisch vereinten Nationalsozialismus, wie hier von Opel Bochum (vgl. 13.4.1970) belegt.

Die Remilitarisierung Japans weckt böse Befürchtungen auch in zentralen Büros bundesdeutscher Bolschewisten (vgl. 16.9.1970), wird dieser doch nicht nur mit weltwirtschaftspolitischen Generalstäben verschränkt (vgl. 10.10.1970, 23.1.1970), die globale Bedeutung besitzen (vgl. 23.1.1970), nicht nur hinsichtlich des Ressourcenbedarfs (vgl. (vgl. 25.1.1971) oder etwa gar des stets sich genuin gierig gerierenden geldgeilen Wertes des schnöden Mammons eingedenk (vgl. 8.5.1971), was sich gar wiederholt ereignet (vgl. (vgl. 17.12.19171), sondern sich gar noch im fernen Irland niederschlagen (vgl. Aug. 1971) und auch nach innen durch immer perfektere Repressionsinstrumente abgesichert (vgl. 11.11.1970) sowie eine Ähnlichkeit mit den bundesdeutschen Aufrüstungsbestrebungen attestiert (vgl. 5.12.1970).

Der Friktionen des Prozesses der Kapitalakkumulation ist auch Japan nicht frei (vgl. März 1971, Jan. 1972), auch nicht der tödlich betroffenen Opfer des Profitstrebens, die übliche Vergiftung der Bevölkerung durch die Vermögenden und deren wohlfeilem Verlangen scheint sich auf vergleichbaren Niveau wie in der Bundesrepublik Deutschland abzuspielen (vgl. Nov. 1971), aber für die revolutionsbereite bundesdeutsche und Westberliner Linke stellte sich nun scheinbar vordringlich die Frage, ob Japan und sein bundesdeutsches Pendant zum Juniorpartner der USA im Ringen um die Weltherrschaft werden sollten, wie es etwa die KPD/ML-ZB prophezeite (vgl. 31.5.1971), oder doch im Bündnis mit der Sowjetunion und der USA im Hintergrund lieber zum Angriff gegen die allseits beliebte Volksrepublik China blasen würden (vgl. Juni 1971, 11.7.1971). Zumindest scheinen die USA nun auch an verstärkter japanischer Aufrüstung interessiert (vgl. 4.7.1971, 10.7.1971), wird doch auch in Indochina vielfach Krieg geführt und auch Südkorea soll verteidigt werden (vgl. 24.7.1971), selbst im südlichen Afrika, wie in /../../../Mosambik.shtml#Mosambik# ist der japanische Imperialismus noch zu spüren (vgl. 3.1.1972).

In Dortmund als für die westdeutsche ML-Bewegung bewährtem Schmelztiegel der aktuellsten Legierungen dagegen, die für ewig ehern zeitgebundenen leninistischen Analysen verhaftete gebliebenen Akklamatoren liquidatorisch und nicht etwa ehern angemutet gemocht haben, wird sowohl für das westdeutsche als auch das japanische Kapital der eigenständige Drang zur Weltmacht abgeleitet (vgl. 19.10.1971, Nov. 1971), gar der freie Kohleaustausch scheint angesichts des dräuenden Winters bereits eingestellt (vgl. 25.10.1971). Die nach Dortmund per Luftbrücke aus Westberlin eingedrungene Konkurrenz dagegen sorgt sich um den japanischen Absatzmarkt (vgl. 14.1.1972), der sonst insgesamt eher selten auftaucht, obwohl der Ölbedarf durchaus beachtlich scheint (vgl. 17.4.1972, Mai 1973).

Die Liga gegen den Imperialismus (LgdI) der KPD widmet sich sofort zentral dem japanischen Imperialismus (vgl. Feb. 1972), während die KPD selbst Japan damals im Vergleich zur EG noch als schwächer erachtete, selbst wenn dieser aufstrebend und sowohl im asiatischen Raum als auch weltwirtschaftlich gesehen gefährlich sei (vgl. 5.2.1972). Bei der Hamburger Judikative scheint Japan auch als Urlaubsziel begehrt (vgl. 14.3.1972), bei der KPD/ML-Zentralbüro ist Japan der EG offenbar nicht unterlegen (vgl. 20.3.1972), auch die KPD/ML-ZK geht diesbezüglich zum 1. Mai 1972 noch konform (vgl. 24.4.1972). Auch die nordbadischen Neuen Roten Foristen des späteren KBW stimmen in diesen Gleichklang ein (vgl. Juni 1972), die KPD vermeldet zumindest das Wiedererstarken des japanischen Imperialismus (vgl. 21.8.1972), selbst die Dortmunder KBWler stimmen dem soweit scheinbar zu (vgl. 20.10.1973), selbst den Dortmunder Jusos fällt Japan mittlerweile auf (vgl. 4.2.1974), die Frankfurter ML als definitive Dreiweltentheoretiker dagegen konzentrieren sich lieber auf die Supermächte, sehen Deutschland wie Japan als im Zweiten Weltkrieg besiegt an (vgl. 20.4.1975).

Japan tritt nun sowohl politisch (vgl. 4.5.1972) als auch wirtschaftlich immer mehr in den Vordergrund, was zur Sorge Anlass zu bieten scheint (vgl. Juni 1972). oder zur Beschaulichkeit wenn es um die Beförderung des internationalen Renommees der DDR geht (vgl. 3.10.1972), dann ist auch die japanische Wirtschaft in Leipzig gern gesehen. Der maoistischen als auch der trotzkistischen Linken dagegen ging es damals eher um die japanische linke und Arbeiterbewegung (vgl. 9.10.1972, 10.10.1972, 27.4.1973), wobei die Krise Japan nur wenig zu erfassen scheint (vgl. 14.1.1973), der japanische Imperialismus also eventuell auch ebenso wie der bundesdeutsche gar nicht wirklich aktuell kriegslüstern war (vgl. 21.1.1973), was sich ja auch gegen die USA und die Sowjetunion richten müsste, mit denen für die ehemals Westberliner KPD mittlerweile offenbar sowohl die EG als auch Japan gleichrangig agieren (vgl. 7.2.1973). Die Analyse scheint aus erster Hand zu stammen, hat diese doch zumindest offenbar zentrale Führungskader gen Japan gesandt (vgl. 16.4.1973), auch wenn die anlässlich der Bonner Rathausbesetzung vom 10. April 1973 in der Presse kundgetanenen erschröcklichen Moritaten der Dürftigkeit nicht entbehren. Im Gegensatz zum Besuch des Hirohito oder auch seines vermutlich viertrangigen vietnamesischen Nacheiferers Thieu erregt der Besuch des japanischen Ministerpräsidenten Kakuei Tanaka keinen hier im Detail dokumentierbaren Protest (vgl. 4.10.1973).

Japan erweist sich im Vergleich der Imperialismen als vorwärtsgewandt (vgl. 18.11.1973), ist auch weltweit im imperialistischen Verbund bis nach Chile hin vermutlich gar signifikant aktiv (vgl. 10.6.1974).

In der Bundesrepublik Deutschland und Westberlin befindliche japanische BürgerInnen treten in unserer Quellensicht eher selten auf, wenn auch in Gestalt der Kokajamis zum Hirohitprozeß (vgl. 10.9.1975), aber ansonsten in den hier bereits erschlossenen Quellen lediglich in Gestalt von Takua Yokoi, um dessen Bleiberecht in Westberlin ein heftiger Konflikt entbrennt (vgl. 19.2.1975), in den nicht zuletzt die Abtrünnigen aus der Liga gegen den Imperialismus der KPD intervenieren.

Auch die KPD aber berichtet weiterhin aus Japan (vgl. 11.11.19175, 6.4.1976, 5.5.1976, 9.2.1977) und indirekt über die bundesdeutschen Beziehungen zu diesem (vgl. 10.5.1976).

Für Teile der arbeitende Bevölkerung der Bundesrepublik oder diese zu Agieren Suchende aber scheint Japan auch Mitte der 1980er Jahre immer noch ein Synonym für die freiwillige Unterordnung unter die Sklaverei im Tausch gegen einen oder zwei Hundertstel Silberlinge zu sein (vgl. 4.12.1984).

Auszug aus der Datenbank „Materialien zur Analyse von Opposition“ (MAO)

1926:
In Japan tritt der Kaiser (Tenno) Hirohito, laut Referendarverband Bonn (vgl. 5.11.1971), sein Amt an.
Quelle: Vorbereitungskomitee für den Japan-Prozeß:Dokumentation zum anstehenden Japan-Prozeß,Bonn o.J. (1974),S.12

06.08.1945:
Über Vietnam bzw. den Zweiten Weltkrieg berichtet Horst Szeponik (vgl. Aug. 1945, 19.8.1945):"
US-Bomber werfen die erste Atombombe (…), wodurch die japanische Stadt Hiroshima völlig zerstört wird."
Q: Horizont Nr.46,Berlin (DDR) 2. Novemberwoche 1972,S.25f

02.09.1945:
Der japanische Tenno Hirohito unterzeichnet die formelle Kapitulationsurkunde gegenüber den Alliierten.
Q: Bach, Peter u.a., KSV, KoKaJaMi, IKG, KSG:Einstellung des Verfahrens. Nieder mit dem Kriegsverbrecher Hirohito!,Bonn o.J. (Okt. 1974),S.1f; Bach, Peter u.a.:Presseerklärung der sieben Angeklagten im Bonner Japan-Prozeß, der am 18.10.1974 beginnt,Bonn 14.10.1974,S.1

1952:
Die KPD/ML-ZK (vgl. 23.5.1972) berichtet über Stalin:"
1952 entgegnete er jenen, die den deutschen Imperialismus nach seiner Niederlage 1945 für immer am Boden liegen sahen, unfähig einen Schritt ohne seinen Herren, den US-Imperialismus zu machen: 'Es fragt sich, welche Garantien gibt es, daß Deutschland und Japan nicht erneut auf die Beine kommen, daß sie nicht versuchen werden, aus der amerikanischen Knechtschaft auszubrechen und ein selbständiges Leben zu führen? Ich denke, solche Garantien gibt es nicht.'

Stalin sagte weiter: 'Daraus folgt aber, daß die Unvermeidlichkeit von Kriegen zwischen den kapitalistischen Ländern bestehen bleibt.'"
Q: Roter Morgen Nr.10,Hamburg 23.5.1972,S.1

Mai 1964:
Der AStA der Universität Hamburg gibt sein 'Auditorium – Informationen und Kommentare für Studenten' Nr. 28 (vgl. Juni 1964) für Mai heraus. Wolfgang Grässe befasst sich in "Untergang einer unbedeutenden Stadt" mit Hiroshima.
Q: Auditorium Nr.28,Hamburg Mai 1964,S.13

Hamburg-Uni013


13.04.1970:
Bei Opel Bochum gibt die KPD/ML bzw. später KPD/ML-ZK nach eigenen Angaben erstmals ihre Betriebszeitung 'Zündkerze' heraus (vgl. 11.5.1970). U.a. heißt es:"
EIGENE MEISTERKANTINEN

Wie bei der Bundeswehr, wo die Herren Offiziere schön für sich, von den Mannschaften nicht 'belästigt', in einer vornehmen Offiziersmesse speisen können, hat auch Opel eigene Offiziers- und Unteroffiziersmessen, damit sich die Herren Aufpasser nicht zwischen den dreckigen Arbeitern herumdrängen müssen. Während in den Arbeiterkantinen viel zu wenig Stühle vorhanden sind - sodaß manche Meister damit beauftragt wurden zu zählen, wieviele Kollegen essen wollen -, hat z.B. die Meisterkantine in D4 übergenug Stühle. Unser Vorschlag, von den japanischen Kapitalisten längst verwirklicht: die Meister sollten die Arbeiter strammstehen lassen und in Reih und Glied in die Kantinen führen."
Q: Zündkerze Nr.1,Bochum 1970

14.05.1970:
Die OG Mannheim der KPD/ML bzw. später KPD/ML-ZK gibt, laut einer handschriftlichen Datierung heute, ein Flugblatt heraus, in dem es u.a. heißt:"
KAMPF DEM US-IMPERIALISMUS!

Die Volksrepublik China wendet das leninsche Prinzip der friedlichen Koexistenz genauso an, wie Lenin und Stalin es auch anwendeten: Im revolutionären und nicht im revisionistischen Sinne! Das wissen die Imperialisten aller Länder ganz genau, deshalb haben sie Angst vor dem revolutionären Volkschina, deshalb bedrohen sie die Volksrepublik andauernd und kreisen sie militärisch ein. Die Zusammenarbeit der USA und Westdeutschlands mit der imperialistischen Regierungsclique Japans wird immer besser, der westdeutsche Außenminister Scheel handelt mit den faschistischen Kommunistenschlächtern Indonesiens neue Militärhilfen aus usw. Alle diese Maßnahmen sind gegen die revolutionären Völker Südostasiens und ihre Befreiungsbewegungen gerichtet, alle diese Maßnahmen sind gleichzeitig auch gegen die Volksrepublik China gerichtet. Und in solch einer Situation nimmt es sich mindestens sehr merkwürdig aus, wenn auch die UdSSR ihre wirtschaftlichen und politischen Beziehungen sowohl zur reaktionären japanischen Regierungsbande als auch zu den reaktionären Unterdrückern in Indonesien und Burma ständig verbessert!"
Q: KPD/ML-OG Mannheim:Kampf dem US-Imperialismus!,Mannheim o.J. (Mai 1970)

16.09.1970:
Die KPD/ML-ZB fordert heute:"
NIEDER MIT DEM ERWACHENDEN JAPANISCHEN MILITARISMUS

Die japanische Monopolbourgeoisie war, wie auch die deutsche, nach der Niederlage des Faschismus zeitweilig entmachtet. Dank der tatkräftigen Hilfe der US-Monopolbourgeoisie ist es beiden gelungen, sich binnen Kurzem ihr aggressives ökonomisches Potential wiederaufzubauen. Aber die japanischen Monopole hatten, im Gegensatz zu den deutschen eine Zeit lang auf ein eigenes Instrument zur Durchsetzung ihrer militärischen Pläne verzichten müssen. Nun ist es auch den japanischen Monopolen gelungen, den Grundstein für ihr Militärpotential zu legen. Dieser Prozeß hat sich weitgehend unbemerkt vollzogen, und wird auch erst innerhalb der nächsten 10 Jahre, wenn die US Imperialisten gezwungen worden sind, sich militärisch aus Südostasien zurückzuziehen, voll zur Geltung kommen. Die Entwicklung in Japan läßt sich anhand einiger Punkte verdeutlichen:
1. Die Remilitarisierung ist schon seit langem angelaufen. Die 'Selbstverteidigungsstreitkräfte' haben mit 280 000 Mann Mannschaftsstärke den höchsten Vorkriegsstand beinahe erreicht. Mehr als die Hälfte besteht aus Offizieren und Unteroffizieren, so daß die Streitkräfte im Bedarfsfall schnell auf 500 000 - 600 000 Mann gebracht werden können. Hinzu kommen Zehntausende von Reserveoffizieren, die in kürzester Zeit mobilisiert werden können. Gleichzeitig arbeitet die Regierung an einem neuen 'Verteidigungsplan' der den alten, der 1972 ausläuft, ersetzen wird, und der neben einer beträchtlichen Steigerung der Militärausgaben, der Marine und der Luftwaffe absolute Priorität geben wird. Dadurch wird der Einsatz der Armee außerhalb Japans ermöglicht.
2. Die alten militärischen Kräfte haben in der Regierung wieder Fuß gefaßt. Mehr als 2/3 der Mitglieder des Kabinetts Sato sind ehemalige Faschisten. Der Generalsstab und das höhere Offizierscorps bestehen beinahe völlig aus ehemaligen faschistischen Militärs. Im ganzen Land werden Dutzende von paramilitärischen Organisationen gebildet.
3. Der gesamte Staatsapparat ist verstärkt faschisiert worden. Das zeigt sich besonders deutlich an der verstärkten Unterdrückung der japanischen Arbeiter und Studenten. Die Polizei hat die Vorkriegsstärke weit überschritten. Im vergangenen Jahr hat sie allein in Tokio 800 000 Einsätze gegen Arbeiter, Studenten, revolutionäre Organisationen und Demonstrationen durchgeführt.
4. Das japanische Monopolkapital hat zu einer ungeheuren Expansion angesetzt. In den letzten 10 Jahren hat sich der Kapitalexport um 300% gesteigert. 1969 erreichte er 1,2 Mrd. Dollar. Die Vertreter der japanischen Monopole verkünden es sei die 'Zeit gekommen, die internationalen Bodenschätze neu zu verteilen', und sie verlangen 'das Überschreiten der Staatsgrenzen zum Zweck der freien Entfaltung und Entwicklung im Ausland'.
5. Die herrschende Klasse startet eine riesige Propagandaoffensive um die reaktionären Ideologien des 'Nationalismus und der Loyalität dem Staatsoberhaupt gegenüber' wieder in den Volksmassen zu propagieren. Militaristische Handbücher wie das 'Handbuch der Infanterieausbildung' und das 'Taschenbuch für Soldaten', die beide aus der faschistischen Zeit stammen, werden in grossen Auflagen neu gedruckt.
All diese Vorgänge sind deutliche Zeichen für das Wiedererwachen des japanischen Imperialismus und Militarismus, der seine alten Träume von der 'Grossasiatischen Wohlstandssphäre' und vom 'Grossjapanischen Einflußbereich' wieder ausgräbt. Die US-Imperialisten unterstützen diese Entwicklung, und die SU spricht von einer 'stabilisierenden Macht' in Asien. Die SU schlägt den japanischen Militaristen sogar vor ein 'kollektives Sicherheitssystem in Asien' zu bilden. (KND 26) (vgl. 22.8.1970,d.Vf.) Der japanische Militarismus ist wiedererstanden mit der massiven Hilfe der USA und unter den Augen der SU, die sich eine Möglichkeit zu schaffen hofft, die VR China einzukreisen, und ihre Kontrolle auf die Völker Südostasiens auszudehnen."
Q: Kommunistischer Nachrichtendienst Nr.33/34,Bochum 19.9.1970,S.8f

10.10.1970:
Die Nr.40 des 'KND' der KPD/ML-ZB und des KJVD (vgl. 7.10.1970, 14.10.1970) erscheint. In "Japanische Monopolbourgeoisie bildet Generalstab" heißt es u.a.:"
Einen 'Wirtschaftsgeneralstab', der die gesamte Wirtschaftspolitik in Japan bestimmen soll, haben 22 führende Monopolvertreter in Tokio gebildet. … Dieser soll später zum Entscheidungsgremium für die gesamte japanische Wirtschaft umgestaltet werden."
Q: Kommunistischer Nachrichtendienst Nr.40,Bochum 10.10.1970

11.11.1970:
Die Nr.49 des 'KND' der KPD/ML-ZB (vgl. 7.11.1970, 14.11.1970) erscheint. In "Totaler Polizeistaat Japan" heißt es:"
Der wachsenden Aggressivität des japanischen Kapitalismus in der Außenpolitik entspricht die zunehmende Faschisierung des japanischen Staates im Inneren. Berichten aus Tokyo zufolge hat die herrschende Klasse Japans das Land in einen totalen Polizeistaat verwandelt. Seit den Gesprächen zwischen Sato und Nixon, die das militärische Bündnis zwischen Japan und den USA erneuert und vertieft haben, verstärkt der japanische Militarismus noch mehr als bisher seine Polizeimaschinerie, um Demokraten und Revolutionäre in Japan zu unterdrücken. Japans Polizei ist heute wesentlich stärker als vor dem 2. Weltkrieg. Seit 1960 wurde sie ständig vergrößert. Um den wachsenden Kampf des japanischen Volkes gegen den japanisch-amerikanischen 'Sicherheitsvertrag' zu unterdrücken, erhöhte der japanische Staat im Jahr 1969 die Zahl der Polizisten auf über 190 000. Für das Jahr 1970 ist eine weitere Erhöhung um 5 000 Mann geplant. Japan hat heute dreimal soviel Polizisten wie 1944, als im ganzen Lande eine Mobilmachungskampagne zur Vergrößerung der inneren Streitkräfte im Gange war. Zur Zeit gibt es in Japan unter 50 Personen je einen Polizisten. Nicht nur der Umfang des japanischen Polizeibudgets, auch seine Steigerungsrate spricht eine deutliche Sprache. Die Polizeiausgaben belaufen sich in diesem Jahr auf 60% der Militärausgaben. Sie stiegen im Vergleich zum Vorjahr um 18,2%, d.h. um 4 300 Mio. Yen auf insgesamt 325 Mrd. Yen (gleich 3,25 Mrd. DM). Der Militärhaushalt Japans wuchs um 17%. Das Rückgrat der japanischen Polizeimaschinerie ist die 'Kasernierte Sicherheitspolizei'. Sie ist das Ebenbild der berüchtigten 'obersten Sonderpolizei' der Faschisten der Vorkriegszeit, nur ist sie weit besser organisiert und ausgerüstet als jene. Neben der Schulung für Geheimdienstarbeit wie Spionage und Überwachung erhält die kasernierte Sicherheitspolizei ständig eine Spezialausbildung für den Einsatz gegen 'aufrührerische Kräfte' im Inneren. Ihre Schlagkraft hat sie in zahllosen Einsätzen, bei denen in der Regel Panzerkampfwagen, Wasserwerfer und Gasbomben benutzt wurden, bereits zur vollsten Zufriedenheit der japanischen Kapitalisten und ihrer politischen Handlanger bewiesen. Die Sicherheitspolizei zählt im ganzen Land 100 000 Mann, beträgt also etwa 50% der gesamten Polizeimacht Japans. Aus dem staatlichen Polizeiamt verlautet, daß dieser Anteil noch erhöht werden soll. Um die demokratische, anti-amerikanische Kampffront des japanischen Volkes und die revolutionären Kräfte in der japanischen Arbeiterklasse zu zerschlagen, hat die japanische Regierung eine Spionageorganisation gegründet, die sich 'Untersuchungsdienst für staatliche Sicherheit' nennt. Mitglieder der japanischen Regierung fordern immer häufiger gemeinsame Manöver von Polizei, Flotte, Armee und Luftwaffe, um die reaktionäre Kampffront lückenlos zu machen. Der 'Rat der Kabinettsmitglieder für Sicherheitsfragen' ist die Zentrale, die die Polizei bei der Unterdrückung der Bevölkerung dirigiert. Der japanische Staat beweist so, daß er vollauf bereit ist, für 'Ruhe und Ordnung' im Lande zu sorgen, um der japanischen Kapitalistenklasse beste Bedingungen für die aggressive Expansion nach außen, das reibungslose Funktionieren des Militärbündnisses mit anderen imperialistischen Staaten und die totale Ausbeutung der Arbeiterklasse und des gesamten japanischen Volkes zu schaffen."
Q: Kommunistischer Nachrichtendienst Nr.49,Bochum 11.11.1970

05.12.1970:
Die Nr.56 des 'KND' der KPD/ML-ZB und des KJVD (vgl. 2.12.1970, 9.12.1970) erscheint. In der Rubrik Großmachtbestrebungen der BRD-Imperialisten erscheint ein Artikel:"
ATOMWAFFEN

Die Atomwaffen dienen den beiden Großmächten, der USA und der SU, dazu, die anderen Länder einzuschüchtern. Untereinander wollen sie außerdem damit ein militärisches Patt herstellen, damit nicht einer dem anderen immer wieder Land und Einflußgebiet mit militärischen Mitteln wegnehmen will.

Einige imperialistische Länder bemühen sich fieberhaft, wirtschaftlich und politisch zu den 'Großen' aufzuschliessen und mit diesen zu konkurrieren. Vor allem die BRD und Japan sind es, die die relative Schwäche der USA, der SU und aller anderen imperialistischen Länder ausnutzen wollen, um ihre eigene Stellung zu verstärken. Um mit den beiden 'Großmächten' aber auch wirksam konkurrieren zu können und um sich militärisch von den USA unabhängig machen zu können, sind die BRD und Japan auch auf die Herstellung und Einsatzfähigkeit von eigenen Atomwaffen angewiesen.

Die japanischen Militaristen haben diesen Anspruch auf Atomwaffen bei der Vorlage ihres Verteidigungsweißbuchs schon klar gemacht. (KND 45 / 12)" (vgl. 26.10.1970,d.Vf.).
Q: Kommunistischer Nachrichtendienst Nr.56,Bochum 5.12.1970

23.01.1971:
Die KPD/ML-ZB berichtet:"
ABWERTUNG DES JUGOSLAWISCHEN DINAR
… Der Weltwährungsfonds wird in den zentralen Gremien von den USA, der BRD, England (Großbritannien,d.Vf.), Japan und Frankreich beherrscht."
Q: Kommunistischer Nachrichtendienst Nr.8,Bochum 30.1.1971,S.11f

25.01.1971:
Die KPD/ML-ZB berichtet vermutlich aus dieser Woche:"
DIE LAGE IM PERSISCHEN GOLF

Rund 80% des Ölverbrauchs Europas und Japans und 10% des Verbrauchs der USA kommen aus dem persischen Golf."
Q: Kommunistischer Nachrichtendienst Nr.8,Bochum 30.1.1971,S.15f

März 1971:
Die RKJ und GIM (vgl. Apr. 1971) berichten hauptsächlich aus dem März von den Fahrpreiserhöhungen NRW (vgl. 2.4.1971):"
'ROTE-PUNKT'-AKTION: EINE NEUE PHASE DER MOBILISIERUNG

Der Staat, das Herrschaftsinstrument der herrschenden Klasse, übernimmt in der Epoche des Spätkapitalismus die Kosten für die Aufgaben, die für das reibungslose Funktionieren des Wirtschaftsablaufes notwendig aber für den Kapitalisten unrentabel sind. Darunter fallen die öffentlichen Verkehrsmittel, die den Transport der arbeitenden Bevölkerung vom und zum Arbeitsplatz sicherstellen.

Die private Aneignung und Verwertung des gesellschaftlichen Reichtums einerseits und die steigenden Kosten für die Aufrechterhaltung der Unternehmen und den Ausbau der Infrastruktur (sog. öffentliche Einrichtungen) zur Gewährleistung des kapitalistischen Funktionsablaufs geraten in einen sich zunehmend verschärfenden Widerspruch, der in einigen Metropolen (z.B. USA, Japan) schon beträchtliche Ausmaße angenommen hat."
Q: Was Tun Nr.4,Mannheim Apr. 1971,S.4f

08.05.1971:
In der Nacht von heute auf morgen beschließt der EWG-Ministerrat, laut KPD/ML-ZB, die Freigabe des Wechselkurses der D-Mark:"
WÄHRUNGSKRISE: VERSCHÄRFTE IMPERIALISTISCHE KONKURRENZ - SPD-REGIERUNG VERSTÄRKT ANGRIFFE AUF DIE ARBEITERKLASSE

Im 2. Weltkrieg war unter Vorherrschaft des US-Imperialismus festgelegt worden, daß der Dollar zur Leitwährung wird: während das Verhältnis von Dollar-Preis und Goldpreis immer gleich bleiben soll, müssen die Notenbanken der anderen imperialistischen Länder die Währung je nach dem Verhältnis zum Dollar ab- oder aufwerten.

Die wirtschaftliche und politische Vormachtstellung der USA ist aber durch die Konkurrenz besonders der EWG-Länder (insbesondere der BRD) und Japan ins Wanken geraten. Die Monopolgruppen dieser Länder sind erstarkt, während sich die Krise des US-Imperialismus durch unter anderem diese Konkurrenz zugespitzt hat."

Zu den Hintergründen äußert sich die KPD/ML-ZB (vgl. 15.5.1971) so:"
DIE INTERNATIONALE WÄHRUNGSKRISE

Sowohl die Ausdehnung des US-Imperialismus in der 50er und 60er Jahren als auch die in den letzten Jahren offen ausgebrochene schwere Krise des US-Imperialismus führten zu einer steil ansteigenden Verschuldung in aller Welt, vor allem in den großen imperialistischen Staaten Europas und in Japan. Die US-Zahlungsbilanz ist trotz einer aktiven Handelsbilanz seit Jahren passiv; das Zahlungsbilanzdefizit ist trotz aller internationalen Stützungsaktionen nicht kleiner, sondern größer geworden. Immer mehr Dollar fließen ab in alle Teile der Welt."
Q: Kommunistischer Nachrichtendienst Nr.36, 37 und 40,Bochum 12.5.1971, 15.5.1971 bzw. 26.5.1971,S.1ff, S.4ff bzw. S.9f

20.05.1971:
Die DKP Hameln gibt die Nr.4 des ersten Jahrganges ihrer Ortszeitung 'Hamelner Arbeiterzeitung' (vgl. Juni 1971) heraus. Mit der KPD/ML-ZK befaßt man sich so:"
EIN WORT AN DIE GENOSSEN DER GRUPPE 'KPD/ML'

Die KPdSU wird von der Gruppe 'KPD/ML' als eine revisionistische Funktionärsclique verurteilt. Unter anderem wegen ihrer Wirtschaftsbeziehungen zu den USA. China hatte in der Tat noch keine wirtschaftlichen Beziehungen mit den USA. Man beschimpfte die USA als einen imperialistischen 'Papiertiger'. Nach unserer Ansicht sind die USA alles andere, nur kein 'Papiertiger'.
Im Gegenteil, sie sind der bestgerüsteste Staat der Welt und können mit einem Atomkrieg die gesamte Welt ausrotten. Daß die Imperialisten vor einem Atomkrieg nicht zurückschrecken werden, haben sie im 2. Weltkrieg in Japan bewiesen."
Q: Hamelner Arbeiterzeitung Nr.4,Hameln Mai 1971

31.05.1971:
Die Nr.7 des 'Bolschewik' (früher Revolutionärer Weg) – Theoretisches Organ der KPD/ML-ZB (vgl. Jan. 1971, Sept. 1971) erscheint laut einer Ankündigung vom 2.6. in dieser Woche. U.a. heißt es:
Da der US-Imperialismus in dem Maße schwächer wird, wie das sozialistische Lager und die revolutionären Bewegungen in der Welt erstarken, "brauchte der amerikanische Imperialismus Lakaien und Bundesgenossen, die seine Weltherrschaftspläne unterstützten. Und diese Lakaien und Bundesgenossen fanden die amerikanischen Imperialisten gerade in den herrschenden Cliquen der Länder, die die Welt in den furchtbarsten und vernichtendsten Krieg der Geschichte gestürzt hatten: der US-Imperialismus verbündete sich zum Zwecke der Beherrschung des imperialistischen Lagers und der neuerlichen Kriegsvorbereitung mit den aggressivsten, reaktionärsten und chauvinistischsten Imperialistencliquen, mit den herrschenden Kreisen des deutschen und japanischen Finanzkapitals."
Q: Kommunistischer Nachrichtendienst Nr.37, 42, 49, 53, 55 und 58,Bochum 15.5.1971, 2.6.1971, 26.6.1971, 14.7.1971, 21.7.1971 bzw. 4.8.1971,S.12, S.15, S.13, S.8, S.5 bzw. S.11 und 16

Juni 1971:
Die Rote Druckerei-Arbeitergruppe München der KPD/ML-ZK gibt ihren 'Druckerei Arbeiter' Nr.2/3 (vgl. Apr. 1971, 13.9.1971) heraus. Anläßlich des 24.PT der KPdSU (vgl. 30.3.1971) wird eingegangen auf:"
DIE NEUEN ZAREN IM KREML: VERRÄTER AM SOZIALISMUS

Uns ist klar, daß der grundlegende Gegensatz in der Weltpolitik der Gegensatz zwischen den imperialistischen Nationen einerseits (zu denen neben den USA und der SU auch die BRD, Japan, Frankreich usw. zählen) und den unterdrückten und ausgebeuteten Nationen andererseits ist. Die Gegensätze zwischen den einzelnen imperialistischen Nationen sind nicht so grundlegend: die Imperialisten konkurrieren zwar in mehreren Situationen miteinander, sind sich aber letztenendes in ihrer Globalstrategie gegen die unterdrückten Nationen und gegen das sozialistische China einig."
Q: Der Druckerei Arbeiter Nr.2/3,München Juni 1971

04.07.1971:
Laut KPD/ML-ZB beginnt USA-Kriegsminister Laird seinen einwöchigen Besuch in Japan (vgl. 10.7.1971) vermutlich heute.
Q: Kommunistischer Nachrichtendienst Nr.54,Bochum 17.7.1971,S.10

10.07.1971:
Die KPD/ML-ZB berichtet vom Besuch des USA-Kriegsminister Laird in Japan (vgl. 4.7.1971, 11.7.1971):"
Während seines FORDERTE LAIRD am 10.7. die japanischen Militaristen zu einer 'VERSTÄRKUNG DER KONVENTIONELLEN STREITKRÄFTE' auf. 'Laird wies darauf hin, daß die japanischen 'Selbstverteidigungdstreitkrätfe' AUSSERORDENTLICH SCHLECHT AUSGERÜSTET SEIEN. Ohne eine erhebliche qualitative Verbesserung könne Japan auf diesem Gebiet nicht wirkungsvoll mit anderen Ländern zusammenarbeiten.' (beides FAZ 12.7.)

Die Behauptung Lairds, die japanischen Streitkräfte seien sehr schlecht ausgerüstet, ist eine glatte Lüge. Gerade die sogenannten 'Selbstverteidigungsstreitkräfte' wurden schon in den letzten Jahren von den japanischen Militaristen verstärkt ausgebaut (…), so daß sie heute schon fast wieder die gleiche Stärke haben wie zur Zeit der faschistischen Herrschaft."
Q: Kommunistischer Nachrichtendienst Nr.54,Bochum 17.7.1971,S.10

11.07.1971:
Die KPD/ML-ZB berichtet vom Besuch von USA-Kriegsminister Laird in Japan (vgl. 10.7.1971, 12.7.1971) u.a. von heute:"
US-IMPERIALISTEN UND JAPANISCHE MILITARISTEN VERSTÄRKEN ZUSAMMENARBEIT IN SÜDOSTASIEN

Am 11.7. beendet der amerikanische Kriegsminister Laird seinen einwöchigen Besuch in Japan.

Dieser Besuch hatte den Zweck, das gegen die indochinesischen Befreiungsbewegungen und die VR China gerichtete Bündnis zwischen US-Imperialisten und japanischen Militaristen (…) zu festigen und weiter auszubauen. …
Laird forderte aber die japanischen Militaristen nicht nur zur verstärkten 'konventionellen' Aufrüstung auf, sondern plante mit ihnen auch die VERSORGUNG JAPANS mit Atomwaffen. Verschiedene japanische Zeitungen deckten diesen verbrecherischen Plan auf.

Aus Furcht vor dem Widerstand der japanischen Werktätigen leugneten die US-Imperialisten und die japanischen Militaristen ihre Pläne hartnäckig. Laird z.B. 'unterstrich… vor Journalisten, von Japan werde nicht erwartet, daß es eine Rolle als Atommacht spiele.' 'Nach den Worten Lairds ist bei seinen Gesprächen mit Regierungsmitgliedern weder von japanischer Seite noch von ihm eine künftige atomare Bewaffnung Japans vorgeschlagen worden'. (beides FAZ 12.7.)

Auch der japanische Ministerpräsident Sato leugnete die atomaren Aufrüstungspläne mit vielen schönen Worten. …

Die Aufforderung an Japan, verstärkt aufzurüsten, die Pläne, Japan die Verfügung über Atomwaffen zu geben, vor allem aber die Absicht, Atomwaffen auf der chinesischen Insel Taiwan zu stationieren (vgl. 10.7.1971,d.Vf.), all das sind klare Beweise dafür, daß der US-Imperialismus seine Kriegspolitik in Asien verstärkt fortsetzt. Diese Pläne zeigen: Der angekündigte Truppenabzug aus Indochina und die Rückgabe Okinawas sind nur Manöver der US-Imperialisten, um die Weiterführung ihrer verbrecherischen Aggression zu verschleiern.

Die verstärkte Zusammenarbeit zwischen der amerikanischen und der japanischen Rüstungsindustrie, die Laird bei seinem Besuch in Japan forderte, zeigen wie der Plan, Atomwaffen an Japan zu vergeben, daß die US-Imperialisten nach wie vor darauf aus sind, ihr verbrecherisches Komplott mit Japan fester zu schmieden."
Q: Kommunistischer Nachrichtendienst Nr.54,Bochum 17.7.1971,S.10f

24.07.1971:
In der VR China erscheint, laut 'Peking Rundschau' (PR - vgl. 3.8.1971), unter dem Titel "Unverhüllte Provokation" ein Kommentar der 'Renmin Ribao' zur Reise des USA-Verteidigungsministers Laird nach Japan und Südkorea.

Darin heißt es u.a., "daß sich die aggressive Natur des USA-Imperialismus niemals ändert, daß er seine Aggressionsambitionen gegen Asien niemals aufgeben wird."

Berichtet wird auch in:
- NRW in Dortmund im IGM-Bereich bei Hoesch durch die KPD (vgl. 3.1.1972), die das Zitat nur leicht verfälscht.
Q: Kommunistische Arbeiterpresse Hoesch Nr.8,Dortmund Jan. 1972,S.5; Peking Rundschau Nr.31,Peking 3.8.1971,S.6

August 1971:
Der Bund Kommunistischer Arbeiter (BKA) Freiburg berichtet über Nordirland (vgl. 9.10.1968, Sept. 1971):"
NICHT RELIGIONSKRIEG SONDERN KLASSENKAMPF
DIE WAHRHEIT ÜBER NORD-IRLAND

Die riesige Arbeitslosigkeit, die scharfe Konkurrenz zwischen den Arbeitern - die ihre Ursache in der ständigen Angst vor Verlust des Arbeitsplatzes hat - sichern den Kapitalisten Höchstprofite. Wer versucht, der zügellosen Ausbeutung durch die Kapitalisten Widerstand zu leisten, ist seinen Arbeitsplatz los. So sind die Löhne in Nordirland die niedrigsten im ganzen nördlichen und westlichen Europa! Die von den Unternehmern aufzubringenden Sozialleistungen sind lächerlich gering. Ausländischen Kapitalisten werden mit sogenannten 'Investitionszuschüssen' Fabrikhallen und Maschinen fast geschenkt (der Staat übernimmt 45 - 60% der Kosten!). Kein Wunder, wenn immer mehr deutsche, amerikanische und japanische Kapitalisten der Ausbeutungsreklame der nordirischen Regierung (siehe Kasten!) (abgedruckt wird darin eine Anzeige, in der es u.a. heißt: Nord-Irland hat zuverlässige Arbeitskräfte",d.Vf.) folgen und ganze Produktionsstätten nach Nordirland verlagern, weil dort die Arbeitskraft viel billiger zu haben ist wie z.B. in Westdeutschland: …
- So beuten neben der englischen Kapitalistenklasse weit über 200 Konzerne aus aller Welt in größeren und kleineren Niederlassungen in Nordirland über 20 000 Arbeiter aus.

So werden von den beiden wichtigsten nordirischen Widerstandsorganisationen, der 'Bürgerrechtsbewegung' und der 'Irischen Republikanischen Armee' (IRA) immer entschiedener die endgültige Beendigung der englischen Herrschaft auf irischem Boden und die Vereinigung Nordirlands mit der Republik Irland gefordert. Die meisten Mitglieder dieser Organisationen hoffen darauf, daß in einer vereinten irischen Nation Irland den Irländern gehören würde und sich dann das Los der Masse der Arbeiter und Bauern wirklich verbessern werde. Aber schon jetzt zeigt sich, daß diese Hoffnung mit der Wirklichkeit keinesfalls übereinstimmt:
- Denn in der Republik Irland herrscht dieselbe Armut wie im Norden. Das Land ist genau wie der Norden in vollkommener Abhängigkeit von der englischen Wirtschaft, es ist eine Halbkolonie der englischen, westdeutschen, amerikanischen und japanischen Konzerne."
Q: Klassenkampf Nr.13,Freiburg 22.9.1971,S.1ff

19.10.1971:
Von der OGL (vermutlich Ortsgruppenleitung) der KPD/ML-ZK Dortmund wird die "Kritik der OGL Dortmund an der 'Theorie' von den zwei Wegen des westdeutschen Imperialismus und ihrer Auswirkung auf die Praxis der Partei" beendet, die vermutlich zu Anfang des Monats begonnen wurde. Sie befaßt sich ausführlich mit einem der Initiatoren der 'Zwei-Wege-Theorie' aus Bochum, der auch Mitglied des ZK der KPD/ML war. U.a. wird ausgeführt:"
Mit welchen Mitteln versucht wird, die Zwei-Wege-Theorie zu verteidigen, beweist die Behauptung im Peking-Rundschau-Artikel: 'Dem japanischen Militarismus den alten Weg der Aggression sperren' (PR 39/1971 (vgl. **.**.1971,d.Vf.)) sei die Zwei-Wege-Theorie enthalten. Das ist barer Unsinn! Hier wird das antifaschistische Bündnis propagiert und im übrigen erklärt:
'Aus der Vergangenheit des japanischen Militarismus kann man seine Gegenwart ersehen, aus seiner Vergangenheit und Gegenwart kann man seine Zukunft ersehen.' und: 'Im Ringen um Einflußsphären wird das japanische Monopolkapital zweifellos seine Kolonialinteressen mit Waffengewalt verteidigen. Eine Wirtschaftsmacht wird bestimmt zu einer Militärmacht, und wirtschaftliche Expansion führt unbedingt zu militärischer Expansion. Das ist ein unumgängliches Entwicklungsgesetz des japanischen Militarismus.'

Wir sehen, ein kalkulierbarer Weg, ein Entwicklungsgesetz des japanischen Militarismus. Sollte etwa für den westdeutschen etwas anderes gelten? Die Antwort ist überflüssig!"
Q: KPD/ML-ZK-OGL Dortmund:Kritik der OGL Dortmund an der 'Theorie' von den Zwei-Wegen des westdeutschen Imperialismus und ihrer Auswirkungen auf die Praxis der Partei,Dortmund o.J. (1971)

25.10.1971:
Auf der Zeche Minister Stein Dortmund gibt die DKP vermutlich diesen Montag, laut KPD/ML-ZB, ihre 'Kumpel-Post' (vgl. 23.8.1971, Dez. 1971) heraus. In einem heißt es:"
ZUERST STILLEGUNG VON ZECHEN - JETZT STILLEGUNG VON KOKEREIEN!

Tatsache ist: Noch vor einem Jahr konnte der Bedarf der Kohlenhändler an Koks nicht befriedigt werden. Von den Kokslagerstätten wurde nicht nur Koks, sondern auch der 'Mutterboden' mit verkauft. Damals war der Koksmangel so groß, daß in Ruhrgebietsschulen und Kindergärten Unterrichtsstunden ausfallen mußten. Und heute haben wir diese großen Halden! Die Ursachen dafür bestehen

2. darin, daß aufgrund dieses Zwangs, Koksvorräte für die Stahlkonzerne anzulegen, KEINE LANGFRISTIGEN LIEFERVERTRÄGE mit Japan und den nordischen Ländern abgeschlossen wurden. Diese Länder wollten unseren Koks einführen, doch die Unternehmerbosse sagten: 'Nein!' Das ist also die Widersinnigkeit der kapitalistischen Wirtschaft: Man schließt mögliche Handelsverträge nicht ab. Deshalb wachsen die Kokshalden, sollen Kokereien geschlossen werden. Die Benachteiligten sind die Arbeiter und Angestellten. Das muß verhindert werden!"
Q: Die Kumpel-Post Betriebsräte - Feinde der Arbeiter??.Dortmund o.J. (Okt. 1971)

November 1971:
Die KPD (vgl. 3.12.1971) berichtet vermutlich aus dem November vom Umweltprogramm der Bundesregierung:"
KAMPF DER VERGIFTUNG UND VERSEUCHUNG VON LUFT, WASSER UND ERDE!

Bezogen auf die Gesamtfläche und nicht nur auf die sogenannten industriellen Ballungszentren steht die BRD zusammen mit Japan an der Spitze aller verseuchten Länder - weist einen siebenmal stärkeren Verschmutzungsgrad auf als die USA! Da aber auch in diesen hochverseuchten Ländern immer noch ein gewaltiger Unterschied der Giftschäden zwischen Stadt und Land besteht, trägt überall hauptsächlich in den Großstädten konzentriert die Arbeiterklasse die Folgen der giftigen Abgase und Ausflüsse des Kapitals, zumal sie meist in unmittelbarer Nähe der Konzerne zu wohnen gezwungen ist."
Q: Rote Fahne Nr.31,Berlin 3.12.1971,S.1 und 3

November 1971:
Vermutlich im November wird von der OG Dortmund der KPD/ML-ZK das Papier "Gruppe Rote Fahne Bochum - Offene Parteinahme für den DDR-Revisionismus" verfaßt, in dem es zur KPD/ML-ZB u.a. heißt:"
Die Gruppe Rote Fahne schreibt an vielen anderen Stellen selbst oft genug von den 'Weltherrschaftsplänen der SPD-Regierung' und ähnlichem, und darin hat sie Recht, wenn sie mit SPD-Regierung die westdeutschen Imperialisten überhaupt meint: diese hegen natürlich, wie alle, die französischen, die englischen, amerikanischen, sowjetischen, japanischen Imperialisten langfristig, strategische Pläne, die ganze Welt und nicht nur ihre eigenes Land und vielleicht einige Halbkolonien zu beherrschen."
Q: KPD/ML-ZK-OG Dortmund:Gruppe Rote Fahne Bochum - Offene Parteinahme für den DDR-Revisionismus,o.O. (Dortmund) o.J. (1971)

17.12.1971:
Laut KPD/ML-ZB hat die vom 17.-19.12.1971 in Washington, USA, stattfindende Tagung des Zehnerclubs der großen imperialistischen Länder "zu Veränderungen im imperialistischen Währungssystem geführt. Die USA werden die 10%-Importabgabe aufheben und den Dollar um 7,9% gegenüber dem Gold abwerten. … Das Ergebnis der Verhandlungen von Washington ist ein schwerer Schlag für den Dollarimperialismus. … Die Tatsache, daß die USA den Dollar gegenüber der Front des westeuropäischen und japanischen Finanzkapitals nicht auf den Füßen halten konnten, macht die ganze Fäulnis des US-Imperialismus deutlich. … Die Währungskrise ist nicht nur eine Krise der amerikanischen Währung oder der Währungen anderer kapitalistischer Länder. Sie ist ein offenkundiger Ausdruck der allgemeinen wirtschaftlichen, politischen, militärischen und ideologischen Krise des gesamten kapitalistischen Systems".
Q: Kommunistischer Nachrichtendienst Nr.98,Bochum 22.12.1971,S.1ff

Januar 1972:
Die KG (NRF) Mannheim/Heidelberg (vgl. 24.1.1972) berichtet vermutlich aus dem Januar:"
STEIGENDE ARBEITSLOSENZAHLEN

Zu Beginn des Jahres 1972 hat sich die Situation auf den Arbeitsmärkten aller kapitalistischen Staaten verschärft. Die internationale Krise des Kapitalismus, die 1971 in der Abwertung des Dollars ihren sichtbarsten Ausdruck fand, wirkt sich direkt auf die Lebensbedingungen der Arbeiter und Angestellten in den kapitalistischen Ländern aus. So werden 1971 die höchsten Preissteigerungen seit dem 2.Weltkrieg verzeichnet: In der BRD stiegen die Preise um 6,8%, in Großbritannien um über 10% und in den Niederlanden um knapp 8%. In allen Ländern drücken die Kapitalisten die Löhne, so daß es überall zu realem Lohnabbau gekommen ist. Im Verhältnis dazu nimmt die Arbeitslosigkeit rapide zu. Für die Zeit Januar bis September 1971 ergeben sich folgende Zunahmen: Japan 20%, Italien 24%, Großbritannien 46%, BRD 60%, Frankreich 72%, USA 73%.

In Großbritannien ist im Dezember die Zahl von einer Million Arbeitslosen überschritten worden.

Bezogen auf den aktiven Teil der Bevölkerung ergibt sich für die Jahre 1969, 1970, 1971 folgender Prozentsatz an Arbeitslosen". Es folgt ein Schaubild, dem zu entnehmen ist, daß die Zahlen in der BRD jeweils unter 1%, in Japan 1969 und 1970 ebenso und 1971 leicht über 1%, in den Niederlanden immer zwischen 1% und 2%, in Frankreich ebenfalls dazwischen und 1971 über 2%, in Großbritannien 1969 und 1971 zwischen 2 und 3 und 1971 über 3%, in Italien 1969 und 1970 zwischen 4 und 5% und 1971 über 5% und in den USA 1969 über 3%, 1970 über 5% und 1971 knapp über 6% lagen. Dazu heißt es:"
Diese Zunahme der Arbeitslosigkeit ist das Resultat der notwendig krisenhaften Entwicklung des Kapitalismus. Sie ist auch nicht aufzuhalten durch Verzicht auf Lohnerhöhungen, wie manche Kollegen meinen."
Q: Arbeiter-Zeitung Nr.1,Mannheim/Heidelberg Jan. 1972,S.5

03.01.1972:
Die KPD (vgl. 28.1.1972) berichtet aus Mosambik (vgl. 27.12.1971) vermutlich u.a. dieser Woche:"
DAS VOLK VON MOCAMBIQUE KÄMPFT GEGEN KOLONIALISMUS UND IMPERIALISMUS

Zum Aufbau einer Minenindustrie in Mocambique wird - ebenso wie zum Bau des Staudamms - ausländisches Kapital benötigt. Dieses Kapital stammt aus den führenden imperialistischen Ländern, den USA, Japan, Großbritannien, der BRD und natürlich aus der südafrikanischen Republik, dem Zentrum der Konterrevolution in Afrika."
Q: Rote Fahne Nr.35,Berlin 28.1.1972,S.4f

14.01.1972:
Die KPD (vgl. 28.1.1972) berichtet anläßlich der heutigen Fusion zwischen Hoesch Dortmund und Hoogovens Niederlande:"
DIE 'HÖLLE' VON HOOGOVENS - EIN HOLLÄNDISCHER GENOSSE BERICHTET

Die Fusion bringt uns keine Verbesserung, sondern macht die Hölle nur noch größer. Unsere gemeinsamen Ausbeuter haben ein übles Komplott gegen uns ausgeheckt. In streng geheimen Verhandlungen - zu denen sie die Gewerkschaftsführer als Komplizen hinzugezogen haben - haben sie ausgemacht, daß in Zukunft die Endproduktion in der Bundesrepublik und die Stahlproduktion in den Niederlanden stattfinden soll. Der Grund dafür ist einfach. Erstens ist Hoogovens mit vielen Firmen verbunden, die aus Stahl Endprodukte machen - vor allem mit der indonesischen Mecaf-Gruppe - und zweitens konnte Hoogovens bislang jede Tonne Stahl 8 bis 10 Gulden billiger produzieren als Hoesch. Davon machen die vereinigten Hooovens/Hoesch-Gangster nun Gebrauch. Für Euch und für uns bedeutet das, daß wir in Zukunft noch stärker schwitzen müssen für die Endproduktion, die ihr Hoesch Kollegen machen müßt, und für Euch bedeutet das, daß Eure Ausbeuter Euch in Zukunft auch - so gewinnbringend wie möglich - die Kunden in Amerika, Japan, Belgien und England (Großbritannien,d.Vf.) beliefern möchten, die Hoogovens bisher hatte."
Q: Rote Fahne Nr.35,Berlin 28.1.1972,S.6

Februar 1972:
Vermutlich im Februar erscheint die Nr.1 der 'Schulungs- und Agitationshefte der Liga gegen den Imperialismus' mit dem Titel: "Der japanische Imperialismus. Dokumente und Analysen zur Entwicklung der Klassenkämpfe in Japan".
Q: Schulungs- und Agitationshefte der Liga gegen den Imperialismus Nr.1,Berlin 1972

05.02.1972:
Die KPD (vgl. 11.2.1972) berichtet von ihrer heute und morgen angeblich in Berlin stattfindenden vierten Parteikonferenz (vgl. Nov. 1970). In der 'RF' heißt es am 19.4.1972:"
RECHENSCHAFTSBERICHT DES 3.ZK AN DIE 4.PARTEIKONFERENZ

1. DIE ENTWICKLUNG DER WIDERSPRÜCHE IM INTERNATIONALEN UND NATIONALEN RAHMEN
1. DIE ENTWICKLUNG DES HAUPTWIDERSPRUCHS IN DER WELT

Innerhalb des imperialistischen Systems ist der USA-Imperialismus an erster Stelle bedroht durch den Zusammenschluß der EWG-Staaten, an zweiter Stelle durch die Konkurrenz des japanischen Imperialismus. Die EWG ermöglicht es den Monopolen, Zusammenschlüsse auf noch höherer Stufenleiter herzustellen, Rationalisierungen durchzuführen und die Arbeiterklasse der europäischen Länder koordiniert und konzentriert auszubeuten.

Gegen den USA-Imperialismus und den japanischen Imperialismus haben sich die asiatischen Völker zu einer Einheitsfront zusammengeschlossen, deren Kern die Volksrepublik China, die Koreanische Volksdemokratische Republik, die Demokratische Republik Vietnam, die Provisorische Revolutionäre Regierung Südvietnams (VR China, KVDR, DRV bzw. PRR,d.Vf.) sowie die nationalen Befreiungsfronten von Laos, Kambodscha und Thailand bilden. Innerhalb dieser Einheitsfront ist das enge brüderliche Zusammenwirken der Völker Indochinas der bestimmende Faktor. Vom Zusammenschluß dieser Völker geht jetzt das Fanal des antiimperialistischen Kampfbündnisses aus. Es gründet sich auf die feste Überzeugung, daß nur der bewaffnete Kampf der Völker gegen den Imperialismus revolutionäre, auf Dauer berechnete Grundlage der Aktionseinheit sein kann. Unsere Partei unterstützt mit ihrer ganzen Kraft die Einheitsfront der kämpfenden Völker Asiens. Sie sieht in ihr nicht nur die sichere Gewähr für die Niederlage des USA- und japanischen Imperialismus, sondern auch das Scheitern jedes Versuchs des Sozialimperialismus, die Front der indochinesischen Völker zu spalten oder ein gegen die VR China gerichtetes Paktsystem auf die Beine zu bringen.

2. DIE ENTWICKLUNG DER WIDERSPRÜCHE IM NATIONALEN MASSSTAB

Welche Rolle spielt der BRD-Imperialismus im imperialistischen Gesamtsystem, das durch die Niederlagen des USA-Imperialismus, durch die Verschärfung der Konkurrenz zwischen den imperialistischen Hauptmächten und durch die aggressive Entwicklung des Sozialimperialismus gekennzeichnet ist?

Die Schwächung des imperialistischen Systems als Ganzem schließt nicht aus, daß in einzelnen Teilen auch weiterhin die Reproduktionsbedingungen des Monopolkapitals relativ stabil sind. So kann man feststellen, daß die EWG- Länder, darunter besonders die BRD und Frankreich, in den letzten fünf Jahren trotz zyklischer Krisen relativ stabile Wachstumsraten hatten. In den letzten neun Jahren (1962-1970) betrug das durchschnittliche Wachstum des Bruttosozialprodukts in Frankreich 6 Prozent und in Japan sogar 10,5 Prozent. Demgegenüber war das durchschnittliche Wachstum des Bruttosozialprodukts in den USA knapp unter 4 Prozent und in Großbritannien 2 Prozent!"
Q: KPD-ZK:Rechenschaftsbericht des Zentralkomitees der KPD an die 4. Parteikonferenz,Dortmund 1972; Rote Fahne Nr.36, 37, 38, 39, 40, 41, 42, 43, 44, 45, 47, 50, 11, 15 und 17,Berlin bzw. Dortmund 11.2.1972, 25.2.1972, 10.3.1972, 7.4.1972, 19.4.1972,3.5.1972, 17.5.1972, 24.5.1972, 31.5.1972, 14.6.1972, 5.7.1972, 14.3.1973,11.4.1973 bzw. 25.4.1973,S.1f, S.2, S.8, S.2, S.2, S.2 und 8ff, S.2 und 8, S.2, S.2 und 5, S.5, S.2, S.5, S.2, 5 und 7, S.*, S.2 bzw. S.8

14.03.1972:
Der Kommunistische Bund Bremen (KBB - vgl. 3.4.1972) berichtet u.a. von heute:"
KAPITALISTISCHE JUSTIZ: KORRUPTION LEGAL!

In Hamburg wurde nun in den letzten Wochen ein Fall bekannt, der in das innere Getriebe des kapitalistischen Staatsapparates, insbesondere in das innere Getriebe der Justiz einen Blick werfen läßt. Der Oberstaatsanwalt von Below erschoß sich Anfang Januar (vgl. 1.1.1972,d.Vf.), nachdem sich die Gerüchte verdichtet hatten, daß er jahrelang sich an Bußgeldern bereichert habe. … Ebenfalls mit Bußgeldern versorgt wurde das 'verkehrswirtschaftliche Seminar' in Hamburg, das bei Richtern und Staatsanwälten beliebt ist wegen der billig arrangierten Reisen in alle Welt. Welchen Charakter diese 'Studien'-Reisen hatten, darüber gibt die Bemerkung eines Mitglieds über seine letzte Japanreise Auskunft, an der auch von Below teilgenommen hatte: 'Der Teilnehmerkreis unterschied sich insofern von dem der früheren Reisen, als dieses Mal auch 31 Ehefrauen mitkommen konnten.'"
Q: Wahrheit Nr.3,Bremen Apr. 1972,S.20

20.03.1972:
Die KPD/ML-ZB veröffentlicht heute zu ihrer 'Roten Fahne' (RF) eine Beilage des Orgbüros beim ZB der KPD/ML, in der es u.a. heißt:"
ARBEITEREINHEITSFRONT GEGEN NOTSTAND, AUFRÜSTUNG UND REVANCHEPOLITIK
DIE POLITISCHEN HAUPTAUFGABEN FÜR DEN ROTEN 1.MAI 1972"

Dort heißt es:"
In der Welt befindet sich ein großer Aufruhr und die Revolution schreitet überall voran. Gleichzeitig nehmen die Balgereien zwischen den verschiedenen imperialistischen Staaten um Weltherrschaft und die Neuaufteilung der Welt immer schärfere Formen an. So machen der westdeutsche und der japanische Imperialismus den beiden Supermächten ihre Vorherrschaft in der imperialistischen Welt streitig und kämpfen um neue Einflußgebiete. Das verstärkt die Gefahr eines neuen Weltkrieges. Die Völker der Welt, wie die westdeutsche und die Westberliner Arbeiterklasse müssen gegen diese Kriegsabenteuer ihren Kampf verstärken."
Q: Rote Fahne Nr.6,Bochum 20.3.1972,Beilage

17.04.1972:
Die KPD (vgl. 3.5.1972) berichtet aus dieser Woche:"
PERSIEN: ÖL FÜR DIE IMPERIALISTEN, HUNGER FÜR DAS VOLK, FOLTER UND TD FÜR DIE REVOLUTIONÄRE.

Während 85 Prozent der persischen Bevölkerung weit weniger als das in den offiziellen Statistiken angegebene Durchschnittseinkommen von 5 000 DM pro Jahr verdienen, scheffeln die internationalen Ölkonzerne Milliarden aus dem Land. Hauptsächlich amerikanische und englische Konzerne beuten die persischen Ölquellen aus, aber da der Iran zu einem der führenden Erdölproduzenten geworden ist, interessieren sich jetzt auch andere imperialistische Staaten für seinen Reichtum: die Bundesrepublik, Japan, Israel und die Sowjetunion (SU,d.Vf.)."
Q: Rote Fahne Nr.42,Dortmund 3.5.1972,S.6f

24.04.1972:
Der 'Rote Morgen' Nr.9 (vgl. 10.4.1972, 1.5.1972) enthält u.a. ein gemeinsames Kommunique der KPD/ML-ZB und der KPD/ML-ZK (vgl. 6.4.1973), in dem es u.a. heißt:"
Die internationale Lage und die Lage in Westdeutschland zum 1.Mai 1972 wird gekennzeichnet durch die glänzende Analyse Mao Tsetung: "Die Haupttendenz in der Welt ist Revolution!" Die neuen Siege im Befreiungskampf der Völker der Welt, besonders der indochinesischen Völker, die weitere Festigung des blühenden sozialistischen Lagers und der Aufschwung der Klassenkämpfe in den Herzzonen des Imperialismus, bestimmen die Lage.
Die beiden imperialistischen Supermächte treten jedoch nicht kampflos von der Bühne ab, sondern nehmen Zuflucht zu immer neuen wahnwitzigen Abenteuern im Kampf gegen die Völker und in der Vorbereitung eines neuen Interventionskrieges gegen die Volksrepublik China. Gleichzeitig werden von ihnen unterstützt und aufgepäppelt der westdeutsche Militarismus und Revanchismus und der japanische Militarismus. Diese beiden Mächte drängen ebenfalls zum Platz an der Sonne und verschärfen so die Auseinandersetzungen und Balgereien im imperialistischen Lager."
Q: Roter Morgen Nr.9,Hamburg 24.4.1972

04.05.1972:
Die LgdI der KPD (vgl. 15.5.1972) berichtet aus der Türkei (vgl. Apr. 1972, 4.5.1972):"
FREILASSUNG DER ZUM TODE VERURTEILTEN PATRIOTEN!

Dank der 'Vermittlung' der bulgarischen Behörden war am 4.Mai der Versuch türkischer Freiheitskämpfer gescheitert, im Austausch gegen eine entführte DC-9-Maschine der Turkish Airlines das Leben zum Tode verurteilter Patrioten zu retten. Das Flugzeug war von vier Freiheitskämpfern zur Landung in Sofia gezwungen worden, wo sie folgende Bedingungen für die Rückgabe stellten:
1. Sofortige Freilassung von sieben zum Tode verurteilten Patrioten.
2. Aufhebung des über die Türkei verhängten Streikverbots.
3. Die türkische Agrarbank soll allen Bauern Schulden bis zu 2 000 türkische Pfund erlassen.
4. Diese Bedingungen sollen über Radio und Fernsehen verbreitet werden.
Das Militärkommando von Ankara hat die Veröffentlichung dieser Bedingungen in der türkischen Presse verboten. Nachdem die bulgarischen Behörden die vier Freiheitskämpfer gezwungen hatten, sich der Polizei zu ergeben, dankte die türkische Regierung Bulgarien, der BRD, den USA, der Sowjetunion (SU,d.Vf.), Japan und Frankreich für ihre 'Vermittlungsbemühungen'."
Q: Internationale Solidarität Nr.4,Berlin Mai 1972,S.5

Juni 1972:
Die KPD berichtet von der Internationalen Föderation von Chemie- und Fabrikarbeiterverbänden:"
Als sich im Juni 1972 der 'ICF-Dunlop-Pirelli-Weltrat' in Genf traf, war die Sorge der europäischen 'Arbeitervertreter' in erster Linie darauf gerichtet, 'daß der japanische Riesenkonzern Sumitomo als Mitgesellschafter bei Dunlop-Pirelli auftreten will' (Gewerkschaftliche Umschau, Heft 4/72,S.12)."
Q: Revolutionäre Gewerkschaftsopposition Nr.2,Dortmund o.J. (1973),S.45f

Juni 1972:
Laut KG (NRF) Mannheim/Heidelberg erscheint im Juni die Schrift der ML Dortmund zur 'Vietnamkampagne'. Gemeint ist hiermit höchstwahrscheinlich eine uns vorliegende Schrift der Marxisten-Leninisten, Marxistisch-leninistische Gruppen in NRW, an der wahrscheinlich neben den ML Dortmund auch die ML Bochum, ML Castrop-Rauxel und evt. die ML Duisburg beteiligt waren, und in der es u.a. heißt:"
Überall in der Welt hat der US-Imperialismus versucht, nach dem 2. Weltkrieg die Rolle des Weltpolizisten zu spielen, seine Einflußsphären auszudehnen, sich neue Absatzmärkte zu sichern und die Völker zu unterdrücken. … Sie haben so dazu beigetragen, daß sich einige dieser Cliquen - vor allen Dingen in Westdeutschland und Japan - auf den Weg der eigenen imperialistischen Politik begeben konnten."
Q: N.N. (KG (NRF) Mannheim/Heidelberg):Bericht vom Gespräch mit den ML DO,o. O. 11.9.1972,S.1; Marxistisch-leninistische Gruppen in NRW:Vietnamkampagne,Dortmund Juni 1972

12.06.1972:
In Dortmund erscheint vermutlich in dieser Woche folgendes einseitige Flugblatt der Freunde des NVK der KPD ohne Verantwortlichen:"
AUFRUF DER INITIATIVGRUPPE ZUR GRÜNDUNG EINES VIETNAM-AUSSCHUSSES:

KOMMT ZUR GRÜNDUNGSVERANSTALTUNG DES VIETNAMAUSSCHUSSES! INS HAUS WESTERFELD HEUTE 17 UHR (Ostermärschstr./Ecke Robertstr.. - Linie 4 - )

Allein von 1965 bis 1970 warfen US-Bomber 10 000 000 t Bomben auf Vietnam ab.

Das entspricht mehr als 700 Atombomben vom Typ der, welche in Hiroshima abgeworfen wurde!

Das sind Bomben, die 10 000 messerscharfe Stahlsplitter enthalten, um ihre Opfer buchstäblich in Stücke zu zerreißen!

Das sind Napalmbomben, chemische und bakteriologische Kampfstoffe, die das vietnamesische Volk verbrennen und ausrotten sollen!

Die USA-Aggressoren haben einen Bombenkrieg entfesselt, der an Grausamkeit alles übertrifft, was die Kriegsgeschichte kennt. Ihr Ziel ist es, unter allen Umständen das vietnamesische Volk weiter auszubeuten und zu unterdrücken - um das zu erreichen sind sie sogar bereit das vietnamesische Volk 'in die Steinzeit zurückzubomben', wie es der US-Luftwaffengeneral C. Le May ausdrückte."
Q: Initiativgruppe zur Gründung eines Vietnamausschusses:Aufruf,o.O. (Dortmund) o.J. (1972)

21.08.1972:
Das Nationale Vietnamkomitee (NVK) der LgdI der KPD gibt spätestens Anfang dieser Woche eine 'Olympiaillustrierte' heraus. Ein Artikel lautet:"
1896 - 1972
GESCHICHTE DES OLYMPISCHEN 'FRIEDENS'

Nach dem Zweiten Weltkrieg änderte sich die politische Weltsituation. Der US-Imperialismus übernahm die Vormachtstellung im Lager der imperialistischen Mächte. Die nationalen Befreiungsbewegungen in den unterdrückt gehaltenen Ländern nahmen entscheidend zu. Damit änderten sich die Aufgaben der olympischen Spiele für die Bourgeoisie. In den Vordergrund trat der 'friedliche Wettstreit der Nationen' als Ablenkungsmanöver von den zunehmenden Widersprüchen in der ganzen Welt. Dabei hatte jede Olympiade ihre Besonderheiten. 1964 in Tokio präsentierte sich der wiedererstarkte japanische Imperialismus."
Q: NVK:Olympiaillustrierte,Bonn o.J. (1972)

03.10.1972:
Der der DKP nahestehende 'Mittelstandskurier' (vgl. 14.8.1972) berichtet:"
6 000 AUSSTELLER IN LEIPZIG

Mehr als 6 000 Aussteller aus über 50 Ländern beteiligen sich an der Internationalen Leipziger Herbstmesse vom 3. bis 10.September. … Auf 100 000 qm Ausstellungsfläche in den Messehäusern der Innenstadt wird ein lückenloses Angebot von Konsumgütern aus vielen Ländern präsentiert. Verschiedene Länder, darunter Japan, Frankreich, Großbritannien und die USA, haben ihre Ausstellungsflächen gegenüber dem Vorjahr beträchtlich vergrößert."
Q: Mittelstandskurier H.4,Köln Juli/Aug. 1972,S.9

09.10.1972:
Die KPD/ML-ZK gibt die Nr.20 ihres 'Roten Morgen' (vgl. 25.9.1972, 23.10.1972) heraus, in dem u.a. über Klassenkämpfe in Japan berichtet wird.
Q: Roter Morgen Nr.20,Hamburg 9.10.1972,S.6f

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Bild aus: Roter Morgen, 20/1972, S. 1 unten

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10.10.1972:
In der Nr.64 ihrer 'Roten Fahne' (vgl. 4.10.1972, 18.10.1972) berichtet die KPD u.a. über Japan.
Q: Rote Fahne Nr.64,Dortmund 11.10.1972

14.01.1973:
Innerhalb der KPD/ML-ZB wird ein Papier verfaßt, das u.a. durch die KFR im Ruhrgebiet (vgl. Apr. 1973) veröffentlicht wird:"
STELLUNGNAHME DER STADTAUFBAUGRUPPE DER KPD/ML DARMSTADT ZUR LAGE DER PARTEI

Im Weltmaßstab verschärft sich die Krise: Währungskrisen, Stagflation in den USA, Großbritannien und anderen Ländern, allgemeine Preissteigerung, Anwachsen der nationalen Befreiungsbewegung, und der Zusammenschluß der unterentwickelten Länder sind klare Zeichen. Die Krise entwickelt sich aber äußerst ungleichmäßig. Einige kapitalistische Staaten, besonders die BRD und Japan, konnten sich auf Kosten anderer, insbesondere der USA, relativ stabil halten."
Q: Klassenkampf und Programm Nr.3,Dortmund Apr. 1973,S.25ff

21.01.1973:
In der 'Wahrheit' des KB Bremen (KBB - vgl. 21.1.1973), dem quasi-Zentraloran des späteren KBW erscheint vermutlich frühestens heute ein Artikel von Christine Bucher zur KPD/ML-ZB:"
DIE KRISE DER KPD/ML
WIE SICH DAS LINKSSEKTIERERTUM SELBST ZU GRABE TRÄGT

Im Gegensatz zu den Erscheinungsformen, in denen die Widersprüche des westdeutschen Kapitalismus zum Ausdruck kommen, behauptet die Leitung der KPD/ML und verbreitet diese falschen Behauptungen in ihrem Zentralorgan, daß die Politik des westdeutschen Imperialismus derzeit unmittelbar auf die Entfesselung eines dritten Weltkriegs hinsteuere. 'Geschüttelt von schweren Wirtschaftskrisen und vor allem von der voranschreitenden Weltwährungskrise, geschwächt durch die Kämpfe der eigenen Volksmassen, strecken die Supermächte und ihre Komplizen, vor allem der westdeutsche Revanchismus und der japanische Militarismus, ihre Klauen zu neuen kriegerischen Abenteuern aus.' (Erklärung,S.1.). Zum wiederholten Male rüste der deutsche (heute westdeutsche) Imperialismus zum Krieg gegen die DDR, Osteuropa und die Sowjetunion."
Q: Wahrheit Nr.1,Bremen Jan. 1973,S.12ff

07.02.1973:
Die KPD gibt die Nr.6 ihrer 'Roten Fahne' (RF - vgl. 31.1.1973, 14.2.1973) heraus, in der sie sich u.a. mit dem Verhältnis USA-Japan befasst.
Q: Rote Fahne Nr.6,Dortmund 7.2.1973

28.03.1973:
Die KPD befaßt sich heute mit der KPD/ML-ZK:"
ZUM 'BÜNDNISANGEBOT' DER KPD/ML-ROTER MORGEN: KLARE FRONTEN!

Sie sollen klar sagen, ob sie den EWG-Zusammenschluß der Hauptseite nach für einen fortschrittlichen Faktor im Kampf gegen die 'Supermächte' halten, oder ob sie, wie wir, davon ausgehen. daß es sich um einen neuen aggressiven Zusammenschluß mit dem BRD-Imperialismus als Zentrum handelt, der an Gefährlichkeit dem USA-, dem japanischen und dem sowjetischen Sozialimperialismus (SU,d.Vf.) in nichts nachstehen wird."
Q: Rote Fahne Nr.13,Dortmund 28.3.1973,S.7

16.04.1973:
Vermutlich erscheint zu Beginn dieser Woche in einer uns nicht bekannten Tageszeitung, evtl. der 'FAZ' der Artikel:"
'CHAOISTEN' WOLLEN FESTGENOMMENEN BEFREIEN - TREFFEN IN DORTMUND!
'RATHAUSSTÜRMER' KÜNDIGEN NEUE AKTION AN!

Die neue KPD, die am Wochenende auch in Dortmund-Mengede eine Kundgebung abhielt, an der rund 600 Personen teilnahmen wird von Jürgen Horlemann inspiriert. Er und Christian Semler, der jetzt in Dortmund wohnt, bilden das 'Zentralbüro' (nicht zu verwechseln mit der KPD/ML-Zentralbüro, die sich zu diesem Zeitpunkt bereits aufgelöst hatte -die Vf.). Semlers Vater gehörte der CDU an und war vor Prof. Erhardt erster bizonaler Direktor für Wirtschaft, bis ihn die Amerikaner wegen des Vorwurfes entließen, sie schickten nur 'Hühnerfutter' nach Deutschland. Horlemann hat sich längere Zeit in Japan bei der terroristischen Organisation aufgehalten, die im letzten Jahr das Attentat auf dem israelischen Flugplatz Lod verübte."
Q: NN: Chaoisten wollen Festgenommenen befreien - Treffen in Dortmund. Rathausstürmer kündigen neue Aktion an, o. O. o. J. (1973), zitiert nach: Revolutionäre Gewerkschaftsopposition Nr.3,Dortmund Mai 1973

27.04.1973:
Die GIM bei Hoesch Dortmund (IGM-Bereich in NRW - vgl. 15.5.1973) verweist in einem Artikel "8,2 Millionen streikten in Japan" darauf, daß "am 27. April das gesamte Wirtschaftssystem in Japan durch einen Verkehrsstreik blockiert wurde. Große Teile der Arbeiter und Angestellten von Bahn und U-Bahnen, die Docker, Bus- und Taxifahrer und die Techniker der Flugbetriebe streikten. Anfang der Woche begann die Auseinandersetzung mit einem Bummelstreik. Dieser weitete sich dann schnell aus. Es wurde gefordert:
1. eine Lohnerhöhung bis zu 30%.
2. das Recht, überhaupt streiken zu dürfen!"
Q: Solidarität Nr.4,Dortmund 15.5.1973

Mai 1973:
Das Sekretariat des Projektbereichs Internationalismus (PBI) des VDS verfaßt spätestens im Mai den folgenden Text, wobei wir ca. jeden zweiten Satz korrigiert haben:"
STELLUNGNAHME DES SEKRETARIATS DES PROJEKTBEREICHS INTERNATIONALISMUS BEZÜGLICH DER ALLGEMEINEN SITUATION AM PERSISCHEN GOLF.

DIE INTERESSEN DER IMPERIALISTISCHEN STAATEN AM GOLF UND DER KAMPF DER BEFREIUNGSBEWEGUNG

Über den persischen Golf ist in Europa im allgemeinen nur bekannt, daß es dort Öl gibt, daß das Gebiet aus Gründen, die mit Öllieferungen zusammenhängen, strategisch wichtig ist und daß das Öl im wesentlichen von amerikanischen und britischen Konzernen ausgebeutet wird. Diese mangelnden Kenntnisse über politische und soziökonomische Lage, sowie die revolutionären Kämpfe am Golf und die Existenz von Befreiungsbewegungen und erst recht von befreiten Gebieten werden von der westlichen Presse verschwiegen. - Und das nicht ohne Grund. Denn das Gebiet ist tatsächlich für die Interessen der imperialistischen Mächte sehr wichtig. Dieses Gebiet hat ca. 40% der Erdölreserven der Welt. 100% des militärischen Nachschubbedarfs an Öl der USA in Fernostasien und 90% des Ölbedarfs der japanischen und 50% der westdeutschen Industrie wird durch diese Region versorgt. Deshalb ist eindeutig klar, daß eine Niederlage des Imperialismus in diesem Gebiet seine Existenz gefährdet."
Q: DOS Nr.20,Dortmund o.J. (1973),S.9ff

09.05.1973:
Die KPD gibt ihre 'Rote Fahne' Nr.19 (vgl. 2.5.1973, 16.5.1973) heraus, eingegangen wird auch auf Japan.
Q: Rote Fahne Nr.19,Dortmund 9.5.1973

11.06.1973:
Vermutlich erscheint zu Beginn dieser Woche die Nr.11 der 'Roten Front' (vgl. 4.6.1973, 27.6.1973) – Zeitung der Kommunistischen Kollektive Hoesch, Zeche Hansa (Dortmund) und Gewerkschaft Viktor (Castrop-Rauxel) Mitglieder der Kommunistischen Fraktion im Ruhrgebiet für den Wiederaufbau der Kommunistischen Partei' (KFR). Der Artikel 'NUR WIR SELBST KÖNNEN DEN REAL-LOHNABBAU STOPPEN' führt u.a. aus:"
Da die Inflation an anderen kapitalistischen Ländern noch schneller galoppiert als in der BRD - z. B. stiegen in den USA die Lebensmittelpreise im letzten Jahr um 34,4% und die Preise für Industriegüter um 10,3%, in Japan um 10% - gehen die westdeutschen Exporte 'zu jedem Preis' weg, wie die Kapitalisten nach der Hannover Messe erfreut feststellten."
Q: Die Rote Front Nr.11,Dortmund/Castrop-Rauxel Juni 1973

04.10.1973:
Laut Polizeipräsident Bonn (vgl. Jan. 1974) beginnt heute der zweitägige Staatsbesuch des japanischen Ministerpräsidenten Kakuei Tanaka in der 'BRD'.
Q: Der Polizeipräsident Bonn:Polizei Bonn 73. Jahresbericht 1973 der Kreispolizeibehörde Bonn,Bonn o.J. (1974),S.9

20.10.1973:
Zur heutigen Mitgliederversammlung der Ortsaufbaugruppe (OAG) Dortmund des KBW, ehemals OG Dortmund der KFR (vgl. 13.10.1973) wurde ein Textentwurf, datiert auf Oktober, verbreitet:"
POLITISCHER BERICHT
der provisorischen Ortsleitung an die Mitgliederversammlung am 20.10.1973

Die Resolution über die Entwicklung des Klassenkampfes und die Aufgaben der westdeutschen Kommunisten stellt fest: … 'Die Situation auf dem Weltmarkt wird auf die Dauer dadurch verschärft, daß die SU immer mehr als imperialistische Konkurrenz auftritt. Die Verwandlung der SU aus einem sozialistischen Staat in einen sozialimperialistischen Staat, der Zusammenschluß der europäischen Länder in der EG, der Aufschwung Japans und die relative Schwächung des US-Imperialismus haben die früheren Fronten verändert, wobei sich die neuen Fronten noch nicht klar herausgebildet haben. All das stellt sich dar unter dem Deckmantel einer weltweiten 'Entspannungspolitik'. Tatsächlich bereiten sich aber ganz neue Spannungen vor, die die alten teilweise überlagern, teilweise ergänzen.'"
Q: KBW-OAG Dortmund:Politischer Bericht der provisorischen Ortsleitung an die Mitgliederversammlung am 20.10.1973,Dortmund Okt. 1973

18.11.1973:
Frühestens heute gibt die Kommunistische Schülergruppe (KSG) Heidelberg/Mannheim/Wiesloch/Karlsruhe die Nr.14 ihres 'Schulkampfs' (vgl. Okt. 1973, Jan. 1974) heraus. U.a. wird berichtet aus Japan über die Forscherstadt Tsucuba Academic City.
Q: Schulkampf Nr.14,Heidelberg Nov. 1973,S.10

Schulkampf_Heidelberg163
Schulkampf_Heidelberg164


04.02.1974:
Im UB Dortmund der Jusos der SPD erscheint vermutlich in dieser Woche die 'Juso-Information' Nr.1 (vgl. 3.12.1973, 25.2.1974). Christoph Butterwegge unternimmt im ersten Artikel:"
ÜBERLEGUNGEN ZUR POLITISCHEN ÖKONOMIE UND STRATEGIE

Die wachsende Konzentration und Zentralisation des Kapitals (d.h. das Anwachsen von Einzelkapitalien und deren Verringerung durch Zusammenschlüsse), die Verflechtung von Bank- und Industriekapital (Entstehung des Finanzkapitals) sowie die Schwerpunktverlagerung vom Warenexport zum Kapitalexport (Vorherrschaft imperialistischer Großmächte und Ausplünderung der 'Dritten Welt') kennzeichnen die monopolistische Spätphase der kapitalistischen Wirtschaftsordnung. Die industrielle Produktion in den kapitalistischen Metropolen (USA, Japan, Westeuropa) wird heute von einigen wenigen Großkonzernen (Monopolen) beherrscht, deren Milliardenumsätze das Bruttosozialprodukt ganzer Nationen übersteigen. Den Großkonzernen gelingt es aufgrund ihrer wirtschaftlichen und politischen Machtstellung, einen sog. Monopolprofit zu erzielen, der über der jeweiligen gesellschaftlichen Durchschnittsprofitrate liegt. Kleinunternehmen wurden und werden vom Markt verdrängt, aufgekauft oder in eine Vasallenrolle gezwungen (Zulieferfirmen). Aufgrund der wachsenden Vergesellschaftung der Produktion bei gleichzeitiger privater Aneignung durch wenige Kapitalmagnaten erfährt der Grundwiderspruch des Kapitalismus eine laufende Verschärfung."
Q: SPD-LV NRW-Bezirk Westliches Westfalen-UB Dortmund-Jusos:Juso Information Nr.1,Dortmund 1974

10.06.1974:
Die KPD Ortsleitung (OL) Dortmund und die OG Dortmund der LgdI geben vermutlich Anfang dieser Woche ein Flugblatt zur Fußball-WM heraus:"
DURCH DIE FUSSBALLWELTMEISTERSCHAFT SOLL DIE FASCHISTISCHE CHILENISCHE JUNTA ALS LEGITIME REGIERUNG ANERKANNT WERDEN

Im Rahmen der Fußballweltmeisterschaft werden am 14.6. und 18.6. die Spiele Chile-BRD und Chile-DDR ausgetragen. Diese Spiele stellen eine Provokation aller fortschrittlichen Menschen in der BRD und Westberlin dar. Seit Wochen wird der Bevölkerung in der BRD durch Presse, Rundfunk und Fernsehen vorgegaukelt, 'Sport hat nichts mit Politik zu tun' und es handle sich hier um einen 'fairen, sportlichen Wettkampf', der die Völker der Welt zusammenschließt. Doch wie sieht die Wirklichkeit aus?

Mit Hilfe der USA-Imperialisten wird in Chile durch die faschistische Junta ein unvorstellbarer Terror auf die Bevölkerung ausgeübt. 30 000 fortschrittliche Menschen wurden auf bestialische Weise umgebracht. Heute, fast ein Jahr nach dem Militärputsch, sitzen noch immer mehrere 10 000 Menschen in KZ's und müssen grausamste Folterungen über sich ergehen lassen. Die Bevölkerung hat mit einer Inflation ungeahnten Ausmaßes zu kämpfen: Die Inflationsrate beträgt etwa 500%. Die Brotpreise stiegen von 6,4 Esc. auf 134 Esc., die Milchpreise von 3,5 Esc. auf 60 Esc. und eine Buskarte von 1,5 auf 30 Esc. Der Durchschnittslohn eines Arbeiters beträgt 12 000 Esc., was ihn unter den gegebenen Umständen gerade vor dem Verhungern rettet.

Zur selben Zeit stunden die dreizehn stärksten imperialistischen Länder der chilenischen Mörderbande für fünf Jahre sämtliche Schulden. In diesem Bunde sind die führenden Geldgeber der Faschisten die USA, Japan und die BRD."
Q: KPD-OL Dortmund, LgdI-OG Dortmund:Durch die Fußballweltmeisterschaft soll die faschistische chilenische Junta als legitime Regierung anerkannt werden,Dortmund o.J. (Juni 1974)

27.11.1974:
In der Nr.48 ihrer 'Roten Fahne' (vgl. 20.11.1974, 4.12.1974) berichtet die KPD u.a. über die USA in Ostasien bzw. Japan.
Q: Rote Fahne Nr.48,Dortmund 27.11.1974

Februar 1975:
Die SAG gibt ihren 'Klassenkampf' Nr.44 (vgl. Jan. 1975, März 1975) heraus, in dem u.a. eingegangen wird auf Japan.
Q: Klassenkampf Nr.44,Frankfurt Feb. 1975

19.02.1975:
Zu einer Veranstaltung für Takuya Yokoi in der TU Berlin (TUB), Raum H 110, riefen die AELA Lateinamerika, der Afghanische Studentenverein (AfSV), die Äthiopische Studenten Union (ÄSU) West-Berlin, Iranischer Studentenverein (ISV-CISNU), KHG des KBW, eine japanische Gruppe, das Sozialistische Plenum (SP), die Studentische Selbstverwaltung Dauerwaldweg, der Südostasiatische Studentenverein, der Verein für internationale Studentenarbeit e.V., die AASPE Griechenland und der Provisorische Ausländerrat u.a. mit einem Flugblatt "Sofortige Rückkehr von Takuya Yokoi nach Westberlin" auf.
Q: AELA, AfSV, ÄSU u.a.:Sofortige Rückkehr von Takuya Yokoi nach Westberlin,Berlin o.J. (1975)

20.04.1975:
Die Frankfurter Marxisten-Leninisten (FML - vgl. 20.4.1975) berichten, unterstützt u.a. von den ML Aachen und den ML Bochum, spätestens heute:"
GANZ KAMBODSCHA IST BEFREIT!
LERNT VON DEN VÖLKERN INDOCHINAS!

Was im Ersten Weltkrieg die fünf imperialistischen Großmächte waren, im Zweiten Weltkrieg hauptsächlich der deutsche Imperialismus mit Japan und Italien, das sind heute die zwei Supermächte, USA und UdSSR."
Q: Frankfurter Marxisten-Leninisten:Marxisten-Leninisten zum 1. und 8.Mai 1975,Bochum 1975,S.1 und 13

10.09.1975:
Das Solidaritätskomitee (manchmal: Köln-Kalk) Freispruch im Kölner Vietnamprozeß der Roten Hilfe (RH) e.V. der KPD (vgl. 15.9.1975) berichtet u.a.:"
Das AGITPROP-Stück zum Vietnamprozeß hat die folgenden Szenen:
1. Ein Vietnamese berichtet von der Befreiung seiner Heimat
2. Ford (USA,d.Vf.) und Breschnew werben um das Vertrauen der Völker
3. Der Richter versucht einen Steinewerfer zu überführen

Hier Auszug aus der 2. Szene

AUFTRITT FORD (zitiert aus einem Dokument 'KSZE')
… verpflichten sich die hohen Vertragsunterzeichner die Souveränität der Völker zu respektieren und nicht anzutasten. Mit freundlichen Grüßen, gezeichnet Gerald Ford. So, daß mußte mal wieder gesagt werden, jahrelang liegt man uns jetzt schon wegen Vietnam in den Ohren. (Zu den Zuschauern) Junge Frau, treten Sie näher, fassen Sie Vertrauen, es ist noch Platz unter meinem atomaren Schutzschirm. (spannt seinen Regenschirm auf)

Ein thermonuklearer Weltkrieg muß verhindert werden. Deswegen haben wir uns in die Lage versetzt, die gesamte menschliche Zivilisation mit einem Schlag auszulöschen. Lieber Mann, das ist Ihre Chance. Kaufen sie Platzkarten (versucht den Zuschauern Platzkarten anzudrehen). Herr Leber hat schon eine. Der Einsatz ist gering. Sie geben ihre nationale Unabhängigkeit und ernten dafür Sicherheit. Sie zögern noch? Gewiß, wir haben den begrenzten Atomschlag einkalkuliert, ein zweites Hiroshima kann sich als sehr wirkungsvoll erweisen. Aber machen sie sich keine Gedanken, Sie merken davon nichts mehr. Der Atomtod ist schnell und schmerzlos. Bei uns gibt es keine leeren Worte, keine unerfüllten Versprechen! Kauft Platzkarten Leute, Leber hat schon eine … (ab)"
Q: Solidaritätskomitee Freispruch im Kölner Vietnamprozeß:Nachrichtendienst Vietnamprozeß Nr.2,Köln o.J. (Sept. 1975)

11.11.1975:
Die KPD gibt erstmals ihren 'Roten Fahne Pressedienst' (RFPD - vgl. 18.11.1975) als Nachfolgeorgan der 'Roten Pressekorrespondenz' (RPK) im Verlag Rote Fahne unter Verantwortung von Willi Jaspers heraus. Berichtet wird u.a. aus Japan.
Q: Rote Fahne Pressedienst Nr.1,Köln 11.11.1975

06.04.1976:
Die KPD gibt die Nr.14 ihres 'Rote Fahne Pressedienstes' (RFPD - vgl. 30.3.1976, 13.4.1976) heraus, berichtet wird auch über Japan.
Q: Rote Fahne Pressedienst Nr.14,Köln 6.4.1976

05.05.1976:
Die KPD gibt ihre 'Rote Fahne' (RF) Nr.18 (vgl. 28.4.1976, 12.5.1976) heraus.
Auslandsmeldungen behandeln auch Japan.
Q: Rote Fahne Nr.18,Köln 5.5.1976

10.05.1976:
Die KPD und die LgdI (vgl. 17.5.1976) berichten:"
'Das südliche Afrika ist nach den USA und Japan unser wichtigster Überseehandelspartner.' (Genscher am 10.5. in REPORT)."
Q: Aufruf der KPD und Liga gegen den Imperialismus: Zimbabwe, Azania, Namibia - Sieg im Volkskrieg,Köln o.J. (Mai 1976),S.2

19.11.1976:
Der Bezirksvorstand Niedersachsen der DKP gibt seine 'DKP Informationen' Nr.11 (vgl. 20.7.1976) heraus. Vom Mitglied des Bezirksvorstandes und Vorsitzendem des Kreises Celle der DKP erscheint ein Kommentar zur AKW-Problematik:"
LIEBER HEUTE AKTIV - ALS MORGEN RADIOAKTIV!

Immer mehr wächst auch die berechtigte Sorge, daß das bei der Aufbereitung des Atommülls anfallende Plutonium als Grundstoff für eine eigene Atombombe mißbraucht wird. Wobei schon der heutige Atomabfall genügt, um Tausende von der Größe der Hiroshima-Bombe zu bauen. Und das genau zu einer Zeit, in der der westdeutsche NATO-General Schnell, der künftige Staatssekretär bei Leber, den Einsatz von Atomwaffen im Falle eines Konflikts am ersten Tag verlangt und zwar unter nationaler Verfügungsgewalt."
Q: DKP Informationen Nr.11,Hannover 19.11.1976

09.02.1977:
Die KPD gibt ihre 'Rote Fahne' (RF) Nr.6 (vgl. 2.2.1977, 16.2.1977) heraus. Aus dem Ausland wird auch berichtet über das Vorgehen Japans gegen die SU.
Q: Rote Fahne Nr.6,Köln 9.2.1977

04.12.1984:
Die RGO Betriebsgruppe Hoesch Dortmund (vgl. 29.9.1984, 20.2.1985) gibt ein Flugblatt heraus. Nach den gemeinsam gesprochenen und mehrfach wiederholten Texten 'Nie wieder Streit' und 'Froh zu sein bedarf es wenig' ist der sogenannte Bußteil der Versammlung beendet.

Danach soll der berühmte Rohwedderchor unter Leitung des Obervertrauensmannes Dr. Heese das bekannte Lied von der Produktivitätsspitze in der Stahlindustrie anstimmen, begleitet vom Japanexperten König, der den Refrain vorsingt mit dem Text: 'Üb' immer Treu und Redlichkeit, zwei Pfennig Prämie zahl ich gleich!'“
Q: RGO-BG Hoesch,Dortmund 4.12.1984

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