Januar 1977:
Es erscheint die "Sondernummer 1" der "Permanenten Revolution" der IKL, die die "Programmatische Erklärung der Internationalen Kommunistischen Liga" enthält. In der Einleitung wird neben einer Einschätzung der weltpolitischen Lage u. a. festgehalten: "Daraus ergibt sich die Notwendigkeit der einheitlichen proletarischen Weltpartei - der Internationale. Diese kann heute nur eine trotzkistische Internationale sein. Der Trotzkismus stellt die einzige politische Strömung dar, die in der revolutionären Tradition der kommunistischen Internationale steht, deren ersten vier Kongresse, d. h. ihre wesentlichsten Ergebnisse, auch heute zu unseren programmatischen Grundlagen gehören …
Mit diesem Dokument legt die IKL ihre programmatischen Grundlagen vor. Die einzelnen Dokumente standen im Mittelpunkt der Diskussion zwischen 'Spartacus/Wien' und dem 'Kommunistischen Kollektiv' welche schließlich zum Zusammenschluss der beiden Gruppierungen zur IKL führte. Der Abschnitt über die Krise der Vierten Internationale schließlich ist das vorläufige Ergebnis der internationalen Diskussion, die zwischen der IKL, dem deutschen Spartacusbund und der italienischen FMR geführt wird. Das erste konkrete Ergebnis dieser Diskussion war die gemeinsame Unterzeichnung der 'notwendigen internationalen Initiative', die in den Organen der drei Organisationen abgedruckt wurde (siehe 'permanente Revolution' Nr. 2). Anhand der Aktualität der Entwicklung der portugiesischen Revolution wurde die Dringlichkeit des Aufbaues einer revolutionären Klassenführung aufgezeigt …"
Mit diesem Dokument traten die Unterzeichnenden an eine Reihe von Organisationen in den verschiedensten Ländern heran, um sie aufzufordern, in die Diskussion einzugreifen, unabhängig davon, ob sie die 'internationale Initiative' sofort unterschreiben können oder. nicht.
Das Ziel dieses Rahmens ist der Aufbau einer internationalen trotzkistischen Tendenz. Mit der Erstellung des Dokumentes wurde der erste praktische Schritt in die Richtung dieses Zieles gesetzt. Die bereits begonnene Diskussion zu den am Schluss der 'Initiative' genannten sechs Punkten, d. h. die Ergebnisse dieser Diskussion wird den beteiligten Organisationen die Möglichkeit geben international als programmatische Alternative zu den Zentristen und Sektierern, die vorgeben das revolutionäre Programm und die Kontinuität der 1938 gegründeten IV. Internationale zu vertreten, aufzutreten, auch wenn sie über wenige Kader verfügen.
Die IKL ist eine internationalistische Organisation, für die Internationalismus nicht bedeutet Solidaritätsadressen an unterdrückte Massen abzusenden oder an Solidaritätsdemonstrationen. teilzunehmen. Das alles tun die nationalbornierten Zentristen und Reformisten auch. Nein! Internationalismus bedeutet für uns von Anbeginn unserer organisatorischen Existenz an, aktiv am Aufbau einer internationalen Organisation zu arbeiten,- die eine gemeinsame Führung, ein gemeinsames Zentrum und eine gemeinsame Disziplin hat. Einzig der Aufbau einer internationalen Partei •-• sei sie anfangs auch schwach und kaum in der Arbeiterklasse verankert - wird uns als Revolutionäre bestehen lassen. Aber diese internationale Partei kann nicht einfach als das Ergebnis des Zusammenschlusses einiger Organisationen verstanden werden. Voraussetzung für ihren Aufbau, für ihren Bestand ist die programmatische Diskussion, die internationale theoretische Auseinandersetzung. Der Aufbau der Organisation im nationalen Rahmen, die Entwicklung der revolutionären Programmatik ist damit in einen internationalen Rahmen gestellt …"
Der Wert der vorliegenden 'programmatischen Erklärung" liege darin, "dass die Kader der IKL in der Auseinandersetzung mit Reformisten und Zentristen über klare Richtlinien verfügen, dass jeder der sich als Revolutionäre begreift, damit unsere Stellung zu wesentlichen programmatischen Fragen prüfen kann. Und nicht zuletzt dient dieses Dokument dazu, unsere Positionen in die internationale Diskussion zu tragen und diese damit zu beschleunigen und zu erleichtern. Diese *programmatische Erklärung' gibt den Stand der Kader wider, die sich Anfang 1976 zur IKL zusammengeschlossen haben".
Artikel der "Sondernummer" sind:
"1. Einleitung: Was will die IKL?"
Revolutionäre Propagandagruppe und Umgruppierung
Der Reformismus - Bürgerliche Politik innerhalb der Arbeiterbewegung
A. Die Sozialdemokratie
B. Der Stalinismus
1. Die Degeneration der Sowjetunion und der Komintern
2. Die Volksfrontpolitik. Bürokratischer Reflex auf die Niederlage in Deutschland
3. Die deformierten Arbeiterstaaten
Arbeiterregierung und Einheitsfront
Alle Macht den Sowjets
Übergangsprogramm: Einheitsfront und Arbeiterregierung
Arbeiterregierung oder Diktatur des Proletariats
Thesen zum Wiederaufbau der IV. Internationale
Thesen zur Methodik des Übergangsprogramms
Zur Gewerkschaftsfrage
Zur nationalen Frage".
Geworben wird für: Peng-Shu-Tse: "Die chinesische Revolution. Erster Teil", "Ungarn 1956: Stalinismus oder Sozialismus!", "Ergebnisse & Perspektiven", "Revolution und Konterrevolution in Spanien".
Q: Permanente Revolution- Zentralorgan der IKL, Sondernummer 1, Wien, Januar 1977.