Chile Solidarität - Zeitung zur Unterstützung des chilenischen Widerstands, Jg. 1, Nr. 1, o. J. (1974)

08.12.1974:
Heute ist Redaktionsschluß für die Nr. 1 der 'Chile Solidarität' (vgl. 16.3.1975) - Zeitung zur Unterstützung des chilenischen Widerstands, die vom Koordinationsausschuß der westdeutschen Chile-Komitees in einer Auflage von 20 000 Stück zum Preis von 50 Pfennig herausgegeben wird.

Im Editorial heißt es u.a."
Diese erste Zeitung, die gemeinsam von nahezu allen westdeutschen Chilekomitees herausgegeben wird, ist ein weiterer Schritt nach vorn".

Enthalten sind die Artikel:
- "Spendenaufruf";
- "Die aktuelle Situation in Chile";
- "Junta-Minister in der BRD" (vgl. 30.11.1974);
- "Die Repression der Junta zur Erhaltung ihrer macht";
- "BRD-Minister in Chile" zu Wischnewski;
- "Interview mit einem chilenischen Revolutionär";
- "Chauvinismus, Verschleierung und Militarisierung. Die Schulpolitik der Militärs" von einem Mitglied des Chile-Komitees Heidelberg, nach den 'Chile-Nachrichten' Nr. 15 und 21;
- "Chronik" von Mitte September bis Ende November;
- "Daimler-Benz: Profit aus Juntaterror";
- "Aufruf zur Solidarität in der ganzen Welt. Rettet das Leben der gefangenen Matrosen" vom Generalsekretär der MAPU, Oscar Garreton;
- "Gespräch mit einem Vertreter des MIR";
- "Anklage" wegen der Ermordung von Lumi Videla Moya, vom MIR. Bekanntgegeben wird dazu: "Auf einem Treffen mit den Vertretern der Sozialistischen Partei, der Kommunistischen Partei, der Linken Christen, der MIR und MAPU hat der Koordinationsausschuß der Chilekomitees den Plan dieser Zeitung erläutert. Er hat jeder Organisation das Angebot gemacht, in dieser Zeitung auf dieser Seite der 'Chile-Solidarität' ihre jeweilige Position zu den Fragen, die ihnen wichtig erscheinen, darzustellen. es wurde vereinbart, in Zukunft in stärkerem Maße zusammenzuarbeiten.";
- "Erklärungen der Parteien und Organisationen der chilenischen Linken nach dem Tod des Genossen Miguel Enriquez, Generalsekretär des MIR";
- "Erste Boykott- und Solidaritätsaktionen in und vor westdeutschen Betrieben" im Hamburger und Bremer Hafen sowie in Frankfurt bei Hoechst und Teves (ITT);
- "Technische Hochschule Aachen: Partnerschaft mit dem Chile der Militärjunta?" zur RWTH vom Chile-Komitee Aachen;
- "Baden-württembergische Landesregierung: Im Bündnis mit der Junta" vom Chile-Komitee Konstanz zu den vier Flüchtlingen;
- eine Meldung
- "Nestle-Konzern in Chile"; sowie
- "Luis Vitale aus dem KZ befreit".

Berichtet wird:"
Solidarität hilft siegen!

Aktionen für die Freilassung C. Castillos

Die Gefangennahme und Folterung Carmen Castillos nach dem Feuergefecht, in dem Miguel Enriquez fiel, hat zu einer Welle spontaner Solidarität geführt, die weit über die Chilekomitees hinaus ging.

In Heidelberg beispielsweise organisierte die 'Frauengruppe' gemeinsam mit dem Chilekomitee Protestaktionen die großes Interesse in der Stadt erweckten. Eine Unterschriftensammlung wurde mit der Aufführung eines Straßentheaters verbunden. Auf diese Weise konnten in zwei Tagen über 1 000 Unterschriften für die Freilassung C. Castillos gesammelt werden.

In Bremen wurde auf einer Veranstaltung des Chilekomitees von ca. 170 Anwesenden eine Resolution verabschiedet, sowie von den Komiteemitgliedern in kurzer Zeit in der Stadt über 400 Unterschriften gesammelt mit der Forderung: Freilassung von C. Castillo und aller politischer Gefangenen in Chile!

Carmen Castillo mußte am 26.10.75 freigelassen werden und befindet sich in London."

Treffen und Termine werden angekündigt von den Komitees Bremen (vgl. 15.12.1974), Frankfurt, Hamburg, Heidelberg, Kiel, Köln und Stuttgart.

Angekündigt wird auch:"
Das Chilekomitee Kiel führt auf dem Kieler Weihnachtsmarkt einen Bazar durch, dessen Erlös dem Widerstand des chilenischen Volkes zugute kommt. Dazu werden noch Gegenstände benötigt. Sie können auf dem Asta der Universität oder auf dem Komiteetreffen Mittwochs, 19.30 Uhr, Feldstr,. 18 abgegeben werden.
Für Januar plant das Komitee eine Blutspendeaktion."

Adressen der Chile-Komitees kommen aus Berlin, Bremen und Hamburg sowie aus:
- Baden-Württemberg aus Bühl, Esslingen, Freiburg, Friedrichshafen, Heidelberg, Konstanz, Nürtingen, Rastatt, Stuttgart, Tübingen und Waiblingen;
- Bayern aus Aschaffenburg, Erlangen, Kreuzwertheim (Main-Spessart), München, Nürnberg und Würzburg.
- Hessen aus Eschwege, Frankfurt, Gießen, Kassel, Königstein und Marburg;
- Niedersachsen aus Braunschweig, Delmenhorst, Diepholz, Göttingen, Hannover, Oldenburg, Osnabrück, Peine und Wolfsburg;
- NRW aus Aachen, Bielefeld, Bochum, Bonn, Düsseldorf, Essen, Herne, Köln, Krefeld, Münster, Paderborn, Siegen und Wuppertal;
- Rheinland-Pfalz aus Frankenthal, Mainz und Speyer;
- dem Saarland aus Saarbrücken;
- Schleswig-Holstein aus Kiel.
Q: Chile Solidarität Nr. 1, Heidelberg o. J. (1974)

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