Chile Solidarität - Zeitung zur Unterstützung des chilenischen Widerstands, Jg. 2, Nr. 2, o. J. (1975)

16.03.1975:
Heute ist Redaktionsschluß für die Nr. 2 der 'Chile Solidarität' (vgl. 8.12.1974, 3.9.1975) - Zeitung zur Unterstützung des chilenischen Widerstands, die vom Koordinationsausschuß der westdeutschen Chile-Komitees in einer Auflage von 15 000 Stück zum Preis von 50 Pfennig herausgegeben wird.

Enthalten sind die Artikel:
- "Aus dem Folterzentrum der DNA";
- "Politische Gefangene im Widerstand";
- "Umschuldungsverhandlungen. Der Junta soll aus der Krise geholfen werden - Die Bundesregierung beteiligt sich dabei";
- "Krise der Junta" mit einem Brief der Citroen Niederlassung Argentinien;
- "Im Bündnis mit der Junta" zum Landtag Baden-Württemberg (vgl. 24.1.1975, 30.1.1975);
- "Widerstand im KZ" von Manuel Cabieses vom MIR;
- "Freiheit für die gefangenen Matrosen";
- "Juntaterror" aus Frankfurt, mit einem Kasten "Wie wird gefoltert?";
- "Krieg aus dem Hinterhalt" vom Chilekomitee Hamburg;
- "Der MIR kämpft weiter", von Andres Pascal Allende, Generalsekretär des MIR, Santiago, Dez. 1974;
- "Was geschieht mit v. Schouwen?";
- dokumentiert wird ein, "wahrscheinlich vom chilenischen Geheimdienst DNA an Chile-Flüchtlinge" verschickter Appell;
- "Isolierung der Junta!" von der Arbeitsgruppe Wirtschaftsboykott des Chile-Komitee Heidelberg;
- "Berufsverbotsdrohungen" mit Berichten aus Freiburg, wo Ch. Geyer die Einstellung als wissenschaftliche Hilfskraft an der Uni verweigert wird, weil er Mitglied des Chilekomitees und der GIM sei und aus Bremen, wo die Unterschrift auf einem Flugblatt eines vom KBW gelenkten Chile-Ausschuß zur Verweigerung der Einstellung in den öffentlichen Dienst für Studienreferendare führte. Erwähnt werden auch Straßensammlungsverbote u.a. in Heidelberg, Speyer und Wertheim;
- "Spendenaufruf" mit einer Abrechnung von 33412,24 DM von Dezember 1974 bis Februar 1975; sowie
- "Freiheit für alle politischen gefangenen in Chile! Schluss mit jeglicher Unterstützung der Junta durch die Bundesregierung!", ein Appell einer Reihe von Chile-Komitees, mit einem Kasten, der erklärt: "Wer sind die Gefangenen?".

Es erscheinen auch "Kurznachrichten aus den Chilekomitees" aus Bremen (vgl. 8.2.1974), Stuttgart (vgl. 18.1.1975) und Kiel (vgl. 24.1.1975) sowie:"
Delmenhorst. Eine zunächst als reines Privatvergnügen geplante Orientierungsfahrt wurde von einigen Teilnehmern dahingehend umgestaltet, daß die Hälfte des Startgeldes von DM 13,- als Spende an den chilenischen Widerstand gehen sollte. Die 'Erste Delmenhorster Hinkelstein Rallye' erbrachte eine Spende von knapp 100 DM.

Laubach (bei Aschaffenburg): Obwohl in Laubach kein Chile-Komitee mehr existiert, sammelten dort Schüler an einer Schule über dreißig Unterschriften für die Freilassung aller politischen Gefangenen in Chile."

Speyer. Im Rahmen der Chile-Woche vom 9. bis 14. September 1974 wollte das Chile-Komitee Speyer eine Straßensammlung durchführen. Die Polizeidirektion Speyer versagte dazu mit vollkommen haltlosen Begründungen die Genehmigung. im Zuge einer Klage vor dem Verwaltungsgericht soll das Komitee nunmehr DM 165,- Vorschuß für den Fortgang des Verfahrens zahlen. Der Streitwert wurde vorläufig auf DM 3 000,- festgesetzt. Hinzu kommen zu zahlende 'Unkostengebühren'. Da es für uns selbstverständlich ist, unser Geld dem chilenischen Widerstand zukommen zu lassen und nicht für sinnlose Prozesse wegzuwerfen, klagen wir unsererseits nicht weiter vor dem Verwaltungsgericht. Auch in Heidelberg prozessiert das Chile-Komitee gegen ein Sammlungsverbot.

Baden-Württemberg. Fünf Chile-Komitees aus Baden-Württemberg haben auf einem Treffen im Dezember 1974 beschlossen, einen Flüchtlingsrundbrief für alle Komitees in diesem Bundesland herauszugeben. Die Nr. 1 von 'El Refugiado' ist schon erschienen. Der Rundbrief soll die Erfahrungen und Perspektiven in der Flüchtlingsarbeit diskutieren. Die Redaktion liegt beim Chile-Komitee Konstanz.

Heidelberg. Das Chilekomitee arbeitet derzeit an einer kurzen Straßentheaterszene, die die Verbindungen zwischen den politischen Gefangenen und dem Widerstand gegen die Militärjunta darstellen soll. Es ist geplant, das Theaterstück an mehreren Plätzen der Stadt aufzuführen. Der Text kann beim Heidelberger Komitee bestellt werden."

Adressen der Chile-Komitees kommen aus Berlin, Bremen und Hamburg sowie aus:
- Baden-Württemberg aus Bühl, Esslingen, Freiburg, Friedrichshafen, Heidelberg, Hochrhein mit Adresse in Säckingen, Konstanz, Nürtingen, Rastatt, Stuttgart, Tübingen und Waiblingen;
- Bayern aus Aschaffenburg, Erlangen, Kreuzwertheim (Main-Spessart), München, Nürnberg und Würzburg;
- Hessen aus Eschwege, Frankfurt, Fulda, Gießen, Kassel, Königstein, Marburg und Offenbach;
- Niedersachsen aus Braunschweig, Delmenhorst, Diepholz, Göttingen, Hannover, Oldenburg, Osnabrück, Peine und Wolfsburg;
- NRW aus Aachen, Bochum, Bonn, Düsseldorf, Essen, Gronau, Herne, Köln, Krefeld, Münster, Paderborn, Siegen und Wuppertal;
- Rheinland-Pfalz aus Frankenthal, Mainz, Speyer und Trier;
- dem Saarland aus Saarbrücken;
- Schleswig-Holstein aus Kiel.

Örtliche Beilagen wurden uns bekannt aus Hamburg.
Q: Chile Solidarität Nr. 2, Heidelberg o. J. (1975)

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