AStA der LMU und AK-Fraktion München:
"Kritik der kapitalistischen Ausbildung. Die Neukonzeption der Lehrerbildung. Materialien & Kritik" (1973)
Materialien zur Analyse von Opposition
Von Dietmar Kesten, Gelsenkirchen, 27.9.2024
Im Juli 1973 gibt der AStA der Ludwig-Maximilian-Universität (LMU) in München die Broschüre "Kritik der kapitalistischen Ausbildung. Die Neukonzeption der Lehrerbildung. Materialien & Kritik" heraus. Erarbeitet wurde sie von den Roten Zellen AK-Fraktion zusammen mit dem Projektbereich Bildungsplanung des VDS.
Auszug aus der Datenbank "Materialien zur Analyse von Opposition" (MAO)
Juli 1973:
Der AStA der LMU gibt die Broschüre: "Kritik der kapitalistischen Ausbildung. Die Neukonzeption der Lehrerbildung. Materialien & Kritik" heraus. (Erarbeitet von den Roten Zellen AK-Fraktion zusammen mit dem Projektbereich Bildungsplanung des VdS.)
Im Vorwort heißt es: "Zur Neustrukturierung des Ausbildungsfachbereiches, die seit einigen Jahren vom Staat in Angriff genommen wird, liegen mittlerweile nicht nur relativ detaillierte Vorstellungen von Bildungsforschern und offiziellen Planungs- und Forschungseinrichtungen (wie Bildungsrat und Wissenschaftsrat) vor. Sie haben auch schon in Gesetzesentwürfen zur Regulierung der Lehrerbildung an den Hochschulen und in den Vorschlägen zur Neuordnung des Unterrichts an den Schulen ihren Niederschlag gefunden.
Allerdings - und das erschwert zunächst eine fundierte Kritik - ist eine inhaltliche Umsetzung der Ergebnisse moderner Bildungsforscher und ihrer fachwissenschaftlichen Kollegen in Studiengänge (an der Hochschule) und Lehrpläne (an der Schule) hoch kaum zustande gekommen. Die Hochschulgesetze, die die Lehrerbildung betreffen, beschränken sich zum großen Teil auf eine formale Neugliederung (Integration der PH's, Regelstudienzeit, rein quantitative Unterscheidung der Lehrerbildung für Primär und Sekundarstufen, etc.), an den Schulen gibt es neben Veränderungen der Struktur (Gesamtschule, Einführung der Kollegstufe o.ä.) vor allem Experimente.
Wir haben daher in dieser Broschüre das zusammengefasst und kritisiert, was an Vorstellungen und Begründungen für eine Reform der Lehrerbildung , besonders von Seiten der staatlichen Bildungsplaner und -forscher vorliegt (weil sie die Grundlage für das bilden, was schließlich das Bild der neuen Schule und Hochschule bestimmen wird) und darüber hinaus die 'Hessischen Rahmenrichtlinien für das Fach Deutsch' als ein Beispiel dafür gewählt, wie diese allgemeinen Aussagen sich umsetzen können in Lehrpläne für die Schulen.
Es soll an diesen Ausführungen deutlich werden, dass die Hilflosigkeit der Bildungsplaner bei der Anpassung der Ausbildung an die Erfordernisse der demokratischen Gesellschaft keineswegs nur Ausdruck eines "Desiderates der; Wissenschaft" ist, sondern dass es sich hier um Schwierigkeiten handelt, die dem kapitalistischen Charakter der Gesellschaft und ihrer Wissenschaft geschuldet sind."
Inhalt:
Vorwort
I. Gründe und Kriterien für die Reform
II. Inhaltliche Vorstellungen zur Reform der Lehrerbildung
II. 1. Das neue Berufsbild des Lehrers
II. 2. Neudefinition der Funktionen des Lehrers und der Bildungsziele. Erziehungs- und Gesellschaftswissenschaften. Fachdidaktik. Schulpraxis. Fachwissenschaft
III. Folgerungen
IV. "Rahmenrichtlinien Sekundarstufe I Deutsch". Aufgaben des Deutschunterrichts. Sprachliche Übungen: mündliche Kommunikation. Schriftliche Kommunikation. Umgang mit Texten. Reflexion über Sprache Zusammenfassung
V. Anhang: "Allgemeine Lernziele für unsere Schulen" (aus: "Schulreport - Tatsachen und Meinungen zur aktuellen Bildungspolitik in Bayern")
Quellen: AStA der LMU und AK-Fraktion München: Kritik der kapitalistischen Ausbildung. Die Neukonzeption der Lehrerbildung. Materialien & Kritik, München, Juli 1973.
Letzte Änderung: 27.09.2024