Regensburg - AEG Sachsenwerk

Materialien zur Analyse von Opposition

Von Jürgen Schröder, Berlin, 25.8.2020

Über das AEG Sachsenwerk wird nahezu ausschließlich anhand betrieblicher und örtlicher Materialien der Sozialistischen Betriebsgruppe (SBG) Regensburg berichtet, aus der später die AEG-Betriebsgruppe des Arbeiterbundes (AB) wird.

Das AEG Sachsenwerk Regensburg ist einer der ersten Betriebe, mit denen sich die SBG Regensburg befasst (vgl. 5.10.1970, Jan. 1971, Feb. 1971), ist sie doch offenbar selbst dort mit Mitgliedern präsent (vgl. März 1971). Die SBG berichtet in den folgenden Monaten recht regelmäßig vom AEG Sachsenwerk (vgl. 17.4.1971, 26.4.1971, Juni 1971, Aug. 1971, Sept. 1971, Okt. 1971, Nov. 1971), gibt dort bald eine eigene Betriebszeitung, den 'Roten Sachsenwerker' heraus (vgl. Dez. 1971), was mit der Bildung der Betriebsgruppe AEG Sachsenwerk aus der Sozialistischen Betriebsgruppe Regensburg einhergeht.

Schnell wird auch bei AEG die Jugendarbeit aufgenommen (vgl. Jan. 1972, Feb. 1972, 15.5.1972).

Die DKP scheint beim AEG Sachsenwerk nur sporadisch aufzutreten (vgl. März 1972, 25.4.1972, 26.4.1972), die SBG kann sich so offenbar recht ungestört als Sachwalter der Arbeiterinteressen, wie etwa in der Frage der bargeldlosen Lohnzahlung (vgl. Feb. 1972, 27.6.1972) darstellen und beim Volksbegehren, wo sie allerdings vermutlich nicht offen als SBG, sondern als Komitee für die Rundfunkfreiheit auftrat, recht beachtliche Unterschriftenzahlen erlangen (vgl. März 1972).

Nicht von ungefähr erfährt das AEG Sachsenwerk also sowohl örtlich (vgl. 24.4.1972, 22.5.1972) als auch überörtlich (vgl. Apr. 1972) wiederholt Aufmerksamkeit seitens der ABG und ihrer Freunde.

Die SBG agitiert zur Betriebsratswahl (BRW - vgl. 24.4.1972, 25.4.1972), ihre Einschätzung des Ergebnisses aber bleibt derzeit unklar.

Die SBG ruft zwar auch beim AEG Sachsenwerk zur Wahl der SPD auf, grenzt sich gar auch von der RAF ab (vgl. 5.6.1972), gerät aber offenbar doch in heftigen Konflikt mit der sozialdemokratischen IGM-Ortsverwaltung, fühlt sich dieser zumindest beim Unterschriftensammeln gar überlegen (vgl. 10.7.1972), kann später für sich auch eine stattliche Zahl von 135 Unterschriften vorweisen (vgl. 27.7.1972).

Anliegen der SBG ist neben der Vietnamsolidarität immer noch die IGM-Jugendgruppe (vgl. 27.6.1972, 27.7.1972), die ABG berichten natürlich auch in anderen Städten vom Streit mit der IG Metall Ortsverwaltung (vgl. Aug. 1972).

In Regensburg werden erneut zahlreiche Unterschriften gesammelt, dieses Mal zu Vietnam (vgl. 14.8.1972), auf der letzten Betriebsversammlung im AEG Sachsenwerk wurde offenbar auch der 'Rote Sachsenwerker' angesprochen (vgl. 11.9.1972), der die einzige Betriebszeitung dort zu sein scheint.

Die SBG Regensburg möchte die offenbar äußerst schwachen Strukturen der IG Metall in Regensburg, die beim AEG Sachsenwerk einer ihrer beiden einzigen Vertrauensleutekörper unterhalte (vgl. 16.10.1972), nun endlich um eine IGM-Jugendgruppe ergänzen (vgl. 26.10.1972), wobei sich dann offenbar auch die Jugendvertretung des AEG Sachsenwerks beteiligt (vgl. 4.11.1972).

Vor dem AEG Sachsenwerk tritt nun offenbar auch einmal die KPD/ML-ZK auf, was von der SBG natürlich nicht unkommentiert hingenommen werden kann (vgl. 20.11.1972).

Nicht hingenommen wird offenbar auch die Gründung der IGM-Jugendgruppe, wobei scheinbar die Geschäftsleitung des AEG Sachsenwerks und die IGM-Ortsverwaltung zusammenarbeiten (vgl. 22.1.1973).

Wieder sollen Unterschriften abgegeben werden, dieses Mal aber seitens der IGM-Jugendgruppen Mitglieder unter einen Revers (vgl. Feb. 1973). Die AEG Sachsenwerk Betriebsgruppe bemüht sich derweil um einen sauberen Ablauf der Vertrauensleutewahlen (vgl. Feb. 1973, 26.2.1973), bereitet den 1.Mai vor (vgl. 26.2.1973) und trägt auch zur allgemeinen Hintergrundbildung der AEG-Belegschaft bei, wie anhand der berichte über die Dollarkrise (vgl. 12.2.1973, 24.2.1973) und der bundesrepublikanischen Steuerpolitik (vgl. 18.2.1973) illustriert wird.

Der Revers gegen die IGM-Jugendgruppe stößt offenbar nicht nur bei der Jugendgruppe selbst (vgl. 28.2.1973), sondern auch bei der GEW auf Missfallen, zum Prozess der SBG gegen den Siemens Wernerwerk Betriebsrat wird auch beim AEG Sachsenwerk mobilisiert.

Berichtet wird von der Auflösung der IGM-Jugendgruppe (vgl. März 1973), bedurfte es dazu doch nicht zahlreicher Unterschriften, worin die SBG überlegen scheint, sondern nur einer einzigen, was offenbar auch die IGM Ortsverwaltung vermag. Hingenommen wird die Jugendgruppenauflösung allerdings auch beim AEG Sachsenwerk offenbar nicht.

Die SBG engagiert sich auch bei AEG erneut sowohl für Vietnam (vgl. 2.3.1973) als auch gegen Franz-Josef Strauß (vgl. 7.3.1973), sie verfasst erneut einen Offenen Brief an die IGM Ortsverwaltung (vgl. Apr. 1973).

Am deutschen Arbeiteraufstand 1973 beteiligt sich das AEG Sachsenwerk Regensburg nur nach zwei Berichten (vgl. Juni 1973), so dass davon ausgegangen werden muss, dass diese Meldungen unzutreffend waren.

Beim AEG Sachsenwerk selbst (vgl. Sept. 1973) wird zumindest nichts von dem Streik berichtet, aber stattdessen nicht nur die Zusammenarbeit von Arbeiterbund und Jusos zu Chile offenbart, sondern auch die jüngere Geschichte der Regensburger Arbeiterjugendbewegung beleuchtet, wobei gemutmaßt werden kann, dass sich Teile der von den Jusos 1970 abgewürgten Gruppe später der SBG anschlossen.

Nach dem Ende unserer Auswertung des 'Roten Sachsenwerkers' (vgl. 25.2.1974), konnten noch einige Erwähnungen des AEG Sachsenwerks (vgl. 25.22.1974, Mai 1974, 24.8.1975) bzw. des 'Roten Sachsenwerkers' (vgl. Okt. 1975) aufgefunden werden, ohne dass diese aber inhaltlich erschlossen wurden.

Auszug aus der Datenbank "Materialien zur Analyse von Opposition" (MAO)

05.10.1970:
Die Sozialistische Betriebsgruppe (SBG) SBG Regensburg gibt vermutlich heute die Nr. 1 ihrer Zeitung 'Arbeitersache' (vgl. 1.5.1970, Nov. 1970) heraus mit dem Artikel "Offener Brief" zu einem Schreiben des IGM-Ortsbevollmächtigten Zimmermann zu einem Flugblatt, das bei der MF Reinhausen, dem AEG Sachsenwerk und Siemens Irler Höhe verteilt worden war;
Quelle: Arbeitersache Nr. 1, Regensburg Okt. 1970, S. 6

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Januar 1971:
Die SBG Regensburg befaßt sich in der Nr. 4 ihrer 'Arbeitersache' (vgl. Dez. 1970, Feb. 1971) u.a. mit dem AEG Sachsenwerk.
Q: Arbeitersache Nr. 4, Regensburg Jan. 1971, S. 8

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Februar 1971:
Die Nr. 5 der Regensburger 'Arbeitersache' (vgl. Jan. 1971, März 1971) der SBG erscheint mit dem Leitartikel "Entlassungen in Regensburg. Siemens-Wernerwerk feuert monatlich 49 Kolleginnen und Kollegen". Berichtet wird auch: "Auch die Kollegen von SCHEUBECK und vom SACHSENWERK sind nicht sicher vor Kündigungen, Lohnkürzungen oder anderen Nachteilen: Im SACHSENWERK werden sich noch viele daran erinnern, wie 1966/67 ca. 200 Kollegen entlassen worden sind, die meisten Kollegen und vor allem Kolleginnen in ihren Lohngruppen heruntergestuft worden sind und auch schlechtere Arbeitsplätze bekommen haben. Und wenn bei SCHEUBECK jetzt noch keine Krisenzeichen da sind, dann ist das lediglich auf das noch einigermaßen gute Auftragspolster zurückzuführen."
Q: Arbeitersache Nr. 5, Regensburg Feb. 1971, S. 10

März 1971:
In Regensburg erscheint die 'Arbeitersache' der SBG Nr. 6 (vgl. Feb. 1971, 26.4.1971) mit gewissen Enthüllungen über die SBG Regensburg. Die Mitglieder und Sympathisanten seien Arbeiter und Studenten, während die Verteiler praktischerweise nur Studenten seien. Die Arbeiter seien Kollegen aus den 4 Großbetrieben Siemens Wernerwerk und Werk Irler Höhe, MF Reinhusen (Scheubeck) und AEG Sachsenwerk.
Q: Arbeitersache Nr. 6, Regensburg März 1971

17.04.1971:
Im Regensburger Augustiner findet, laut SBG, ein Treffen zur Maivorbereitung statt. Die SBG habe einen Offenen Brief für einen offenen 1.Mai u.a. beim AEG Sachsenwerk verteilt.
Q: Arbeitersache Nr.7 und 8,Regensburg Apr. bzw. Mai 1971

21.04.1971:
Vermutlich Mitte dieser Woche gibt in Regensburg die SBG die Nr. 7 ihrer 'Arbeitersache' (vgl. März 1971, Mai 1971) heraus mit dem Artikel "Rationalisierung im Sachsenwerk?" von AEG.
Q: Arbeitersache Nr. 7, Regensburg Apr. 1971, S. 5

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Juni 1971:
In Regensburg erscheint die 'Arbeitersache' Nr. 9 (vgl. Mai 1971, Juli 1971) der SBG mit dem Artikel "MR und Sachsenwerk: Profite unverändert gut!" zum AEG Sachsenwerk und der MF Reinhausen.
Q: Arbeitersache Nr. 9, Regensburg Juni 1971, S. 8 und 10

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August 1971:
Die SBG Regensburg gibt die Nr. 11 ihrer 'Arbeitersache' (vgl. Juli 1971, Sept. 1971) heraus, die auch vom AEG Sachsenwerk berichtet.
Q: Arbeitersache Nr. 11, Regensburg Aug. 1971, S. 11

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September 1971:
In der Nr. 12 der Regensburger 'Arbeitersache' (vgl. Aug. 1971, Okt. 1971) beschäftigt sich die SBG u.a. mit den Lehrlingen und Putzfrauen im AEG Sachsenwerk.
Q: Arbeitersache Nr. 12, Regensburg Sept. 1971, S. 3 und 8

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Oktober 1971:
In Regensburg erscheint die Nr. 13 der 'Arbeitersache' (vgl. Sept. 1971, Nov. 1971). Man berichtet aus Regensburg auch vom AEG Sachsenwerk.
Q: Arbeitersache Nr. 13, Regensburg Okt. 1971, S. 12

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November 1971:
Für die Regensburger Metallindustrie gibt die SBG die Nr. 14 ihrer 'Arbeitersache' (vgl. Okt. 1971, Dez. 1971) heraus, die auch aus dem AEG Sachsenwerk berichtet.
Q: Arbeitersache Nr. 14, Regensburg Nov. 1971, S. 12

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Dezember 1971:
Die Nr. 15 der 'Arbeitersache' für die Regensburger Metallindustrie (vgl. Nov. 1971, Jan. 1972) kann das Erscheinen der neuen Betriebszeitung 'Roter Sachsenwerker' beim AEG Sachsenwerk kundtun. Aus Regensburg wird aber auch weiter noch auf das Sachsenwerk eingegangen.
Q: Arbeitersache Nr. 15, Regensburg Dez. 1971

Dezember 1971:
In Regensburg gibt die Betriebsgruppe AEG Sachsenwerk der SBG erstmals ihren 'Roten Sachsenwerker' heraus, für den Klaus Grenzheuser verantwortlich zeichnet. Berichtet wird aus mehreren Abteilungen, den Konflikten in der DruPa Regensburg und München, von der Metalltarifrunde (MTR), über Bangla Desh, sowie vom Streik bei Zündapp München (vgl. 26.11.1971).
Q: Roter Sachsenwerker Nr. 1, Regensburg Dez. 1971

Januar 1972:
Die Nr. 16 der Regensburger 'Arbeitersache' (vgl. Dez. 1971, Feb. 1972) mit dem Artikel "Metallerversammlung. Seit wann bezahlen wir Zimmermanns Gewissen?" zur IGM-Versammlung, auf der auch Kollegen vom AEG Sachsenwerk sprachen und berichtet auch vom AEG Sachsenwerk. In "Für den jungen Arbeiter" wird unter Berufung auf Aktionen in München (vgl. 11.12.1972) kundgetan, daß in Regensburg eine IGM-Jugendgruppe aufgebaut werden solle.
Q: Arbeitersache Nr. 16, Regensburg Jan. 1972, S. 2ff

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Januar 1972:
Bei AEG Regensburg gibt die SBG die Nr. 2 ihres 'Roten Sachsenwerkers' (vgl. Dez. 1971, Feb. 1972) mit einem Leitartikel zur Betriebsratswahl (BRW) heraus, der aus den eigenen Abteilungen und von VDM Frankfurt berichtet und die Jugendseite aus der Branchenzeitung 'Arbeitersache' übernimmt.
Q: Roter Sachsenwerker Nr. 2, Regensburg Jan. 1972

Februar 1972:
Bei AEG Regensburg gibt die SBG die Nr. 3 ihres 'Roten Sachsenwerkers' (vgl. Jan. 1972, März 1972) heraus, die sich mit Nixons Besuch in der VR China, Franz Josef Strauß, der bargeldlosen Lohnzahlung bzw. den Kontogebühren, dem eigenen Betrieb, der DruPa in München und Regensburg sowie auf der Jugendseite mit dem Siemens Wernerwerk und der aufzubauenden Metalljugendgruppe befaßt. Die Beilagen sind dieselben wie in der 'Arbeitersache' (vgl. Feb. 1972).
Q: Roter Sachsenwerker Nr. 3, Regensburg Feb. 1972

Februar 1972:
Die Nr. 17 der 'Arbeitersache' Regensburg (vgl. Jan. 1972, März 1972) berichtet auch über das Erscheinen der eigenen Betriebszeitung beim AEG Sachsenwerk.
Q: Arbeitersache Nr. 17, Regensburg Feb. 1972, S. 11

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März 1972:
Die Nr. 18 der Regensburger 'Arbeitersache' (vgl. Feb. 1972, 24.4.1972) der SBG erscheint mit einem Artikel über AEG aus dem 'Roten Sachsenwerker'.
Q: Arbeitersache Nr. 18, Regensburg März 1972, S. 10f

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März 1972:
Vermutlich im März gibt die DKP in Regensburg die Ausgabe Feb. / März ihrer 'Metall aktuell' heraus, in der sie, vermutlich auch beim AEG Sachsenwerk, die SBG Regensburg als 'Irrlicht Arbeitersache' bezeichnet.
Q: Roter Sachsenwerker Nr. 5, Regensburg Apr. 1972; Arbeitersache Nr. 18 ,Regensburg März 1972

März 1972:
In Regensburg gibt die AEG Betriebsgruppe der SBG ihren 'Roten Sachsenwerker' Nr. 4 (vgl. Feb. 1972, 24.4.1972) heraus, der dieselben Beilagen wie die 'Arbeitersache' und auch die Plattform zum 23.4.1972 enthält. Aufgerufen wird auch zur SBG-Veranstaltung (vgl. 30.3.1972). Berichtet wird aus dem eigenen Betrieb u.a. über die Rationalisierung und die Betriebsratswahlen (BRW) sowie von überklebten NPD-Plakaten, aus der Türkei und vom Auftreten der SBG auf der Bauerndemonstration. Für das Volksbegehren gegen das Rundfunkgesetz der CSU habe die SBG beim Sachsenwerk 400 Unterschriften gesammelt.
Q: Roter Sachsenwerker Nr. 4, Regensburg März 1972

April 1972:
Das ZK der ABG verfaßt einen Rechenschaftsbericht für die 3.o.MV der ABG im Juni 1972. Die SBG Regensburg arbeite schon länger im AEG Sachsenwerk und nun auch in der DruPa.
Q: ABG: Rechenschaftsbericht des Zentralkomitees der ABG angenommen von der 3. o. MV Juni 1972, München o.J. (1972)

24.04.1972:
In Regensburg gibt die Betriebsgruppe AEG Sachsenwerk der SBG heute ihr erstes Extrablatt des 'Roten Sachsenwerkers' (vgl. März 1972, 25.4.1972) zur Betriebsratswahl (BRW) heraus.
Q: Roter Sachsenwerker Extrablatt Nr. 2 und Nr. 7, Regensburg 25.4.1972 bzw. Juni 1972

24.04.1972:
Frühestens heute gibt die SBG Regensburg die Nr. 19 ihrer 'Arbeitersache' (vgl. März 1972, Mai 1972) heraus. Eingegangen wird auch auf das AEG Sachsenwerk.
Q: Arbeitersache Nr. 19, Regensburg Apr. 1972, S. 3

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25.04.1972:
In Regensburg gibt die Betriebsgruppe AEG Sachsenwerk der SBG heute ihr zweites Extrablatt des 'Roten Sachsenwerkers' (vgl. 24.4.1972, 26.4.1972) zur Betriebsratswahl (BRW) heraus, in dem sie sich u.a. auch mit der DKP Betriebszeitung (vgl. März 1972) befaßt.
Q: Roter Sachsenwerker Extrablatt Nr. 2 und Nr. 7, Regensburg 25.4.1972 bzw. Juni 1972

26.04.1972:
In Regensburg gibt die Betriebsgruppe AEG Sachsenwerk der SBG vermutlich frühestens heute ihren 'Roten Sachsenwerker' Nr. 5 (vgl. 25.4.1972, 22.5.1972) heraus.
Eingegangen wird auf die Metall-Betriebszeitung der DKP (vgl. März 1972), die zwar große Sprüche klopfe, in der letzten Tarifrunde aber nur ein einziges Flugblatt vor dem Sachsenwerk verteilte.
Berichtet wird von der Demonstration am 23.4.1972, aufgerufen zur Maiveranstaltung. In der Goldenen Bärenstraße 5 treffe sich nun auch ein Leserkreis der 'Kommunistischen Arbeiter Zeitung' der ABG. Man geht auf zwei Abteilungen des eigenen Werkes und die Lehrlinge ein, berichtet über Philipp Müller, aus Vietnam, über die "Hetzte gegen die Volksrepublik China" in der 'Mittelbayrischen Zeitung' (MZ), vom Münchner Merkur und - mit Hilfe der 'Arbeitersache' - von Siemens Wernerwerk, Siemens Irler Höhe, Händler und dem Teppichwerk sowie von der ZF Passau.
Q: Roter Sachsenwerker Nr. 5, Regensburg Apr. 1972

22.05.1972:
In Regensburg gibt die Betriebsgruppe AEG Sachsenwerk der SBG ihren 'Roten Sachsenwerker' Nr. 6 (vgl. 26.4.1972, 5.6.1972) vermutlich in dieser Woche heraus. Berichtet wird vom 1. Mai, vom 'Kuhhandel' Nixons mit der SU, vom "Bombenterror der Faschisten" u.a. bei Springer Hamburg, und aus verschiedenen Abteilungen des eigenen Werkes, aus dem auch ein Leserbrief kommt. Gezogen wird eine Bilanz der Betriebsratswahlen (BRW).

Man berichtet von der Vietnamdemonstration (vgl. 19.5.1972) und lädt zum donnerstäglichen Lesekreis der 'Kommunistischen Arbeiter Zeitung', der für verschiedene Branchen zuständig ist, ein. In "Für den jungen Arbeiter" befaßt man sich u.a. mit Philipp Müller und den eigenen 5 Jugendvertretern.
Q: Roter Sachsenwerker Nr. 6, Regensburg Mai 1972

22.05.1972:
Die SBG Regensburg gibt vermutlich in dieser Woche die Nr. 20 ihrer 'Arbeitersache' (vgl. 24.4.1972, Juni 1972) heraus, die u.a. vom AEG Sachsenwerk berichtet.
Q: Arbeitersache Nr. 20, Regensburg Mai 1972, S. 9

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05.06.1972:
Beim AEG Sachsenwerk Regensburg gibt die Betriebsgruppe der SBG vermutlich in dieser Woche ein Flugblatt ihres 'Roten Sachsenwerkers' (vgl. 22.5.1972, 27.6.1972) unter dem Titel "Stadtratswahlen: wen wählen???" heraus, in dem zur SPD-Wahl aufgerufen wird. Die Rückseite bildet ein Extrablatt der 'Kommunistischen Arbeiter Zeitung' der ABG unter dem Titel "Bomben für die Reaktion - Bomben von der Reaktion" zu den angeblichen Anschlägen der RAF.
Q: Roter Sachsenwerker Stadtratswahlen: wen wählen???, Regensburg o. J. (1972)

27.06.1972:
In Regensburg gibt die Betriebsgruppe AEG Sachsenwerk der SBG ihren 'Roten Sachsenwerker' Nr. 7 (vgl. 5.6.1972, 10.7.1972) falsch datiert als Nr. 5 für April heraus, der zu Vietnamaktionen aufruft (vgl. 27.6.1972, 4.7.1972), aus dem eigenen Betrieb u.a. über die bargeldlose Lohnzahlung bzw. die Kontokosten, von der Betriebsversammlung, über die Jesuswelle, den Nixonbesuch in der SU und in Salzburg, und von der Veranstaltung mit F.J. Strauß im Kolpinghaus berichtet, auf der die SBG Flugblätter verteilte. In "Für den jungen Arbeiter" befaßt man sich u.a. mit der IGM Jugendgruppe.

In "Vorsicht! Spalter" wird auf die jüngst vorm Betrieb aktive KPD/ML eingegangen.

Vom IGM Ortsvereinsvorsitzenden Zimmermann erscheinen drei Gegendarstellungen zu früheren Ausgaben des Sachsenwerkers (vgl. 24.4.1972, 25.4.1972, 26.4.1972). Zum Konflikt zwischen Zimmermann und der SBG wird dessen Flugblatt gegen die SBG beigelegt (vgl. 10.6.1972). Ebenfalls verbreitet wird ein Formular zur Unterschriftensammlung gegen Zimmermanns Flugblatt so.
Q: Roter Sachsenwerker Nr. 7, Regensburg Juni 1972

10.07.1972:
Beim AEG Sachsenwerk Regensburg gibt die Betriebsgruppe der SBG ein Flugblatt ihres 'Roten Sachsenwerkers' (vgl. 27.6.1972, 25.7.1972) unter dem Titel "Roter Sachsenwerker nimmt Stellung zu Herrn Zimmermann" heraus.

Der IGM Ortsvorsitzende Zimmermann nämlich hatte ein Flugblatt herausgegeben, in dem u.a. behauptet wurde, daß die SBG gar nicht im Sachsenwerk vertreten sei.

Die Behauptung Zimmermanns, weit mehr als die SBG die Interessen der Arbeiter zu vertreten, wird dadurch widerlegt, daß bei Händler auf sein Flugblatt hin lediglich 3 Unterschriften für eine Betriebsversammlung gesammelt wurden, während es die SBG auf 200 brachte (vgl. Mai 1972).

Ein weiteres Flugblatt des 'Roten Sachsenwerkers' in dieser Angelegenheit erscheint am letzten Tag des Rundfunk-Volksbegehrens unter der Überschrift "Zimmermann, das war zu viel Protest!" und berichtet u.a. über die Solidaritätserklärung der Vertrauensleute des Münchner Merkur in München mit der SBG.
Q: Roter Sachsenwerker Roter Sachsenwerker nimmt Stellung zu Herrn Zimmermann und Zimmermann, das war zu viel Protest!, Regensburg 10.7.1972 bzw. o.J. (1972)

25.07.1972:
In Regensburg gibt die Betriebsgruppe AEG Sachsenwerk der SBG ein Extrablatt "Einladung zur Filmveranstaltung - Wir waren bereit zum Streik" ihres 'Roten Sachsenwerkers' (vgl. 10.7.1972, 27.7.1972) zur Mobilisierung für die Veranstaltung am 27.7.1972 heraus.
Q: Roter Sachsenwerker Extrablatt Einladung zur Filmveranstaltung - Wir waren bereit zum Streik, Regensburg 25.7.1972

27.07.1972:
In Regensburg gibt die Betriebsgruppe AEG Sachsenwerk der SBG die Nr. 8 ihres 'Roten Sachsenwerkers' (vgl. 25.7.1972, 14.8.1972) heraus. Zum Streit mit dem IG Metall Ortsvorstand ist als Beilage der Offene Brief (vgl. 5.7.1972) mit 135 Unterschriften sowie eine Gegendarstellung des IGM Bevollmächtigten zur Nr.5 des 'Roten Sachsenwerkers' (vgl. 27.6.1972) enthalten.
Berichtet wird auch vom 9. DGB-Kongress (vgl. 25.6.1972), von Ausschlußverfahren bei Daimler Stuttgart-Untertürkheim, von den neuen Notstandsgesetzen, vom Volksbegehren zur Rundfunkfreiheit, vom Vietnamprotest, von der Olympiade und der RAF und aufgerufen zur heutigen Veranstaltung.
In "Für den jungen Arbeiter" befaßt man sich mit der Dritten Welt und tritt für den Aufbau einer IGM Jugendgruppe ein.
Q: Roter Sachsenwerker Nr. 8, Regensburg Juli 1972

27.07.1972:
In Regensburg führt die SBG im Augustiner eine Veranstaltung mit dem Film "Wir waren bereit zum Streik" durch, die, nach eigenen Angaben, von über 80 Jungarbeitern und Kollegen besucht wird. Aufgerufen wurde u.a. beim AEG Sachsenwerk (vgl. 25.7.1972).
Q: Arbeitersache Nr. 22 und 23, Regensburg Juli 1972 bzw. Aug. 1972

August 1972:
In München gibt die Betriebsgruppe Zündapp der ABG ihren 'Zündfunken' Nr. 8 (vgl. Juli 1972, Sept. 1972) heraus, der sich mit den Auseinandersetzungen in Regensburg u.a. beim AEG Sachsenwerk zwischen IGM Ortsvorstand und SBG befaßt.
Q: Zündfunke Nr. 8, München Aug. 1972, S. 2

August 1972:
In München gibt die Betriebsgruppe Arri der ABG ihre 'Rote Optik' Nr. 11 (vgl. Juli 1972, Sept. 1972) heraus, die sich mit den Auseinandersetzungen in Regensburg u.a. beim AEG Sachsenwerk zwischen IGM Ortsvorstand und SBG befaßt.
Q: Rote Optik Nr. 11, München Aug. 1972, S. 4

14.08.1972:
In Regensburg gibt die Betriebsgruppe AEG Sachsenwerk der SBG frühestens in dieser Woche ihren 'Roten Sachsenwerker' Nr. 9 (vgl. 27.7.1972, Sept. 1972) heraus, der u.a. dieselben Streikberichte wie die 'Arbeitersache' Nr.23 enthält. Berichtet wird aus dem eigenen Betrieb, u.a. über den "Betrug beim Gruppenakkord", aus dem IGM Ortsverein, dem DruPa Ortsverein, von der Nazi-Aktion in Passau (vgl. 13.8.1972) und aus Großbritannien.
In "Für den jungen Arbeiter" befaßt man sich mit der Pressekampagne gegen RSF und KHB (vgl. 8.8.1972).
Die DKP habe in Regensburg nun ein Komitee für internationale Vietnamsolidarität gegründet. Das eigene Vietnamkomitee für Frieden und Befreiungskampf (VKfFuB) dagegen übe seine Tätigkeit mittlerweile außer in München, Regensburg, Passau, Altötting und Augsburg auch in Untergriesbach, Amberg, Vilshofen und Weiden aus. In Regensburg seien bereits 4 000 Unterschriften gesammelt worden. Auf der Seite 7 für die nicht, wie für den Rest der Zeitung, Klaus Grenzheuser sondern Helge Sommerrock die Verantwortung übernimmt, wendet sich diese, neben dem Bericht aus Passau, gegen F.J. Strauß.
Q: Roter Sachsenwerker Nr. 9, Regensburg Aug. 1972

11.09.1972:
In Regensburg gibt die Betriebsgruppe AEG Sachsenwerk der SBG frühestens in dieser Woche ihren 'Roten Sachsenwerker' Nr. 10 (vgl. 14.8.1972, 16.10.1972) heraus.
Berichtet wird von einem Arbeitsgerichtsprozess, von der Betriebsversammlung, an der auch der Ortsvorsitzende der IG Metall, Zimmermann, teilnahm. Eingegangen wurde dabei u.a. auf die "Werkszeitung, die ab und zu verteilt wird".
Eingegangen wird u.a. auch auf die Einsteller, Telefonistinnen, Versand, Lager, Werkzeugausgabe, Werkstattbüros, Lohnbüro, die Schweißer und die Montage.
Die Rubrik "Für den jungen Arbeiter" befaßt sich mit der Lehrwerkstatt.

Aus Regensburg wird berichtet IG Metall Ortsverein, vom Verbot der Olympia-Ausstellung (vgl. 22.9.1972) und dem Verbot einer Veranstaltung des 'Roten Weckers' der ABG.
Ein Leserbrief berichtet vom Internationalen Freundschaftsabend in München (vgl. 9.9.1972).
Q: Roter Sachsenwerker Nr. 10, Regensburg Sept. 1972

25.09.1972:
Die SBG Regensburg gibt vermutlich Anfang dieser Woche im IGM-Bereich die Nr. 24 ihrer 'Arbeitersache' (vgl. 14.8.1972, 16.10.1972) heraus. Berichtet wird u.a. über den eigenen 'Roten Sachsenwerker' beim AEG Sachsenwerk.
Q: Arbeitersache Nr. 24, Regensburg Sept. 1972, S. 9

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16.10.1972:
In Regensburg gibt die Betriebsgruppe AEG Sachsenwerk der SBG vermutlich in dieser Woche ihren 'Roten Sachsenwerker' Nr. 11 (vgl. 11.9.1972, 20.11.1972) heraus. Aus der Regensburger IG Metall wird berichtet, daß Vertrauensleutekörper (VLK) derzeit nur bestünden bei der MF Reinhusen und im eigenen Werk. Aus diesem wird u.a. berichtet von jugoslawischen Beschäftigten in der Abteilung Prasch, aus dem Schaltschrankbau (Prasch) und von Leiharbeitern von der Schulze KG Hamburg. Ein Leserbrief berichtet aus der Abteilung FPL (Weidner). Eingegangen wird auch auf die GUPS/GUPA-Demonstration in München (vgl. 7.10.1972).
"Für den jungen Arbeiter" befaßt sich mit der eigenen Jugendvertretung (JV) und der Metalltarifrunde (MTR). Beigelegt ist ein Flugblatt 'Kämpfende Jugend' (vgl. 26.10.1972).
Q: Roter Sachsenwerker Nr. 11, Regensburg Okt. 1972

26.10.1972:
In Regensburg soll eine IG Metall-Jugendgruppe gegründet werden, wozu ein Flugblatt 'Kämpfende Jugend' der ABG u.a. beim AEG Sachsenwerk aufruft. Es dauert aber anscheinend noch ein wenig mit der endgültigen Gründung (vgl. 4.11.1972).
Q: Kämpfende Jugend, Regensburg o.J. (26.10.1972); Kommunistische Arbeiter Zeitung Nr. 29, München Nov. 1972;Arbeitersache Nr. 26, Regensburg Nov. 1972

04.11.1972:
In Regensburg wird heute, laut SBG, eine IG Metall (IGM) Jugendgruppe gegründet, die ein Flugblatt unter dem Titel 'Der Hammer' herausgibt. Vertreten sind u.a. die Jugendvertretungen von Siemens und AEG Sachsenwerk. Aufgerufen zur Gründung einer Jugendgruppe wurde von der SBG bereits zuvor (vgl. 26.10.1972).
Q: Arbeitersache Nr. 26, Regensburg Nov. 1972; Roter Sachsenwerker Nr. 12, Regensburg Nov. 1972

20.11.1972:
In Regensburg gibt die Betriebsgruppe AEG Sachsenwerk der SBG vermutlich in dieser Woche ihren 'Roten Sachsenwerker' Nr. 12 (vgl. 16.10.1972, Dez. 1972) heraus.
Berichtet wird aus dem IGM OV und aus dem DruPa OV u.a. von der Mittelbayrischen Zeitung (MZ).

Aus dem eigenen Betrieb wird eingegangen auf Dreherei, Bohrerei, Stanzerei, auf die Staplerfahrer und die Angestellten.

Eingegangen wird auf Indochina und auf eine Flugblattverteilung der KPD/ML-ZK.

In "Für den Jungen Arbeiter" befaßt man sich mit der IGM-Jugendgruppe (vgl. 4.11.1972).
Q: Roter Sachsenwerker Nr. 12, Regensburg Nov. 1972

Dezember 1972:
Die ABG geben die Nr. 30 ihrer 'Kommunistischen Arbeiter Zeitung' (KAZ) (vgl. 20.11.1972, Jan. 1973) heraus. Aus Regensburg wird u.a. berichtet über das AEG Sachsenwerk.
Q: Kommunistische Arbeiter Zeitung Nr. 30, München Dez. 1972, S. 7

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Dezember 1972:
In Regensburg gibt die Betriebsgruppe AEG Sachsenwerk der SBG vermutlich im Dezember oder Januar ihren 'Roten Sachsenwerker' Nr. 13 (vgl. 20.11.1972, 26.2.1973) heraus, der uns bisher leider nicht vorlag.
Q: Roter Sachsenwerker Nr. 12 und 14, Regensburg Nov. 1972 bzw. Feb. 1973

18.12.1972:
Die SBG Regensburg gibt vermutlich in dieser Woche die Nr. 27 ihrer 'Arbeitersache' (vgl. 20.11.1972, 22.1.1973) heraus. Berichtet wird u.a. aus dem AEG Sachsenwerk.
Q: Arbeitersache Nr. 27, Regensburg Dez. 1972, S. 1f

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22.01.1973:
Die SBG Regensburg gibt vermutlich in dieser Woche die Nr. 28 ihrer 'Arbeitersache' (vgl. 18.12.1972, 26.2.1973) heraus. In "Für den jungen Arbeiter" wird berichtet über den Leiter der IGM-Jugendgruppe, der beim AEG Sachsenwerk entlassen worden war. Zimmermann (Ortsvorsitzender der IGM) betreibe ein Ausschlußverfahren und verhindere die Einstellung.
Q: Arbeitersache Nr. 28, Regensburg Jan. 1973, S. 4

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Februar 1973:
In Regensburg berichten die SBG der ABG im IGM-Bereich (vgl. 26.2.1973) sowie die 'Kämpfende Jugend' (KJ)-Seite deren Betriebsgruppe AEG Sachsenwerk (vgl. 26.2.1973) vermutlich aus dem Februar vom Revers (UVB) gegen die IGM-JG (vgl. 28.2.1973), gegen den die GEW Regensburg Protest eingelegt habe.
Q: Arbeitersache Nr. 29, Regensburg Feb. 1973, S. 4; Roter Sachsenwerker Nr. 14, Regensburg Feb. 1973, S. 3

Februar 1973:
In Regensburg berichten die SBG der ABG im IGM-Bereich (vgl. 26.2.1973) sowie die 'Kämpfende Jugend' (KJ)-Seite deren Betriebsgruppe AEG Sachsenwerk (vgl. 26.2.1973) vermutlich aus dem Februar vom Revers (UVB) gegen die IGM-JG (vgl. 28.2.1973).
Q: Arbeitersache Nr. 29, Regensburg Feb. 1973, S. 4; Roter Sachsenwerker Nr. 14, Regensburg Feb. 1973, S. 3

Februar 1973:
Die AEG Sachsenwerk Betriebsgruppe der SBG Regensburg der ABG (IGM-Bereich - vgl. 26.2.1973) berichtet vermutlich aus dem Februar von den VLK-Wahlen (VLW - vgl. März 1973) der IGM:"
Kollegen gebt acht, damit uns nicht der gleiche Schwindel wie bei Kronseder, Neutraubling passiert. Da wählten die alten Vertrauensleute die neuen Vertrauensmänner und die Kollegen hatten wieder nichts zu sagen."
Q: Roter Sachsenwerker Nr. 14, Regensburg Feb. 1973, S. 2

12.02.1973:
In Regensburg berichten die SBG der ABG im IGM-Bereich (vgl. 26.2.1973) und deren Betriebsgruppe AEG Sachsenwerk (vgl. 26.2.1973) vermutlich aus dieser Woche (vgl. 24.2.1973):"
DOLLAR KAPUTT?

Vor vierzehn Tagen haben die amerikanischen Imperialisten ihren Dollar um 10% abwerten müssen."
Q: Arbeitersache Nr. 29, Regensburg Feb. 1973, S. 6; Roter Sachsenwerker Nr. 14, Regensburg Feb. 1973, S. 2

18.02.1973:
In Regensburg berichtet die SBG der ABG im IGM-Bereich (vgl. 26.2.1973) sowie deren Betriebsgruppe AEG Sachsenwerk (IGM-Bereich - vgl. 26.2.1973):"
NEUER BETRUG DER SPD-REGIERUNG

Am 18.2.1973 beschloß die Bundesregierung drastische Erhöhungen der Benzinsteuer (vgl. 1.4.1973, d. Vf.), Körperschaftssteuer und die Abschaffung der Abschreibung der Schuldzinsen.

Die Benzinsteuer trifft uns direkt, besonders die Kollegen, die auf ein Auto angewiesen sind. Ebenso trifft die Abschaffung der Abschreibung der Schuldzinsen vor allen Dingen uns Arbeiter, denn dadurch wird es uns noch mehr erschwert, größere Anschaffungen zu machen, z.B. zu bauen. Von der Regierung wird zwar behauptet, daß die Körperschaftssteuer nur die Kapitalisten trifft. Aber in Wirklichkeit wälzen die Kapitalisten die Körperschaftssteuer auf die Preise ab. Das trifft wieder uns Arbeiter und andere Werktätige. Es kommt damit auf dasselbe hinaus, wie wenn ein Konjunkturzuschlag erhoben würde.

So werden durch die steigenden Preise alle Mehrkosten, die dem Kapitalisten entstehen, auf die werktätige Bevölkerung abgewälzt.

Es ist schon fast so: Wenn man sich z.B. einen Mantel kaufen will, daß man sich im Januar nur das Futter leisten kann und erst im Februar den Mantel."
Q: Arbeitersache Nr. 29, Regensburg Feb. 1973, S. 3; Roter Sachsenwerker Nr. 14, Regensburg Feb. 1973, S. 2

24.02.1973:
In Regensburg berichten die SBG der ABG im IGM-Bereich (vgl. 26.2.1973) und deren Betriebsgruppe AEG Sachsenwerk (vgl. 26.2.1973) vermutlich von diesem Wochenende (vgl. 12.2.1973):"
Am Wochenende war der Dollar schon wieder so weit gesackt, daß die westdeutsche Regierung fleißig Stützungskäufe machte.

Wem nützt das?

Kommt eine Weltwirtschaftskrise auf uns zu?"
Q: Arbeitersache Nr. 29, Regensburg Feb. 1973, S. 6; Roter Sachsenwerker Nr. 14, Regensburg Feb. 1973, S. 2

26.02.1973:
In Regensburg rufen die SBG der ABG im IGM-Bereich (vgl. 26.2.1973) sowie deren Betriebsgruppe AEG Sachsenwerk (IGM-Bereich - vgl. 26.2.1973) auf:"
HERAUS ZUM 1. MAI

Wir haben immer nur im harten Kampf Verbesserungen erreicht. Der 1. Mai ist der Tag, an dem die Arbeiter ihre Einheit im Kampf gegen die Unternehmerangriffe zeigen.

Der 1. Mai ist der Kampftag der Arbeiterklasse, wo die Arbeiter sich in mächtigen Demonstrationen zusammenschließen und unerbittlich ihre Forderungen ausdrücken. Leider gab es in den letzten Jahren in Regensburg keinen Umzug am 1. Mai. Es ist unsere Aufgabe, dafür zu sorgen, daß der DGB auch in Regensburg wieder wie in vielen anderen Städten wieder zum offenen 1. Mai aufruft!

Heraus zum 1. Mai!!!"
Q: Arbeitersache Nr. 29, Regensburg Feb. 1973, S. 4; Roter Sachsenwerker Nr. 14, Regensburg Feb. 1973, S. 6

26.02.1973:
In Regensburg gibt die Betriebsgruppe AEG Sachsenwerk der SBG der ABG ihren 'Roten Sachsenwerker' Nr. 14 (vgl. Dez. 1972, März 1973) mit sechs Seiten DIN A 4 unter Verantwortung von Klaus Grenzheuser in der Goldene Bärenstr.5 heraus.
Der Leitartikel zu den VLK-Wahlen (VLW) der IGM (vgl. März 1973), "Vertrauensleutewahlen - Wir dürfen jetzt nicht schlafen" ist zunächst gleichlautend mit der 'Arbeitersache' der SBG im IGM-Bereich (vgl. 26.2.1973) bis zu "damit unser Lohn wieder steigt" und fährt sodann fort:"
Vor allem dürfen wir uns nicht auf Zimmermann, Braun und Ziegler verlassen und müssen jetzt fordern, dass die Listen von jeder Abteilung jedem von uns bekannt werden. Am besten in einer IGM-Mitgliederversammlung auf Betriebsebene.

IGM-MITGLIEDERVERSAMMLUNG FÜR UNS

Jetzt sind wir an der Reihe und das heißt, jeder von uns muß bereit sein, V-Mann zu werden. Jetzt ist es an der Zeit in unseren Abteilungen die Kollegen zu unterstützen, die auch wirklich unser Vertrauen verdienen.

Kollegen, lassen wir es auf keinen Fall zu, daß Zimmermann und Ziegler lauthals schreien: Da sieht man es wieder, wir müssen bestimmen, denn es stellt sich keiner zur Wahl, die Arbeiter sind zu faul um sich für ihre Interessen einzusetzen.

LASSEN WIR UNS NICHT BETRÜGEN

Kollegen gebt acht, damit uns nicht der gleiche Schwindel wie bei Kronseder, Neutraubling passiert. Da wählten die alten Vertrauensleute die neuen Vertrauensmänner und die Kollegen hatten wieder nichts zu sagen (IGM-Bereich - vgl. Feb. 1973, d.Vf.).

Kollegen, diese Chance ist unsere Chance, die lassen wir uns nicht entgehen, denn am besten vertreten wir unsere Interessen selbst.

JETZT DARÜBER DISKUTIEREN

Darum müssen Kollegen in den Vertrauenskörper, die mit uns an der Drehbank stehen oder mit uns arbeiten. Auf keinen Fall können wir Karrieristen wie Ziegler gebrauchen. Der hat seine Dienst für die Sachsenwerk-Kapitalisten getan, darum bekommt er jetzt auch einen neuen Posten. Ihr könnt sicher sein, daß Ziegler seine 2 000 DM nach Hause trägt und keinen Akkord und korrupte Meister als Vorgesetzte hat. Er ist es, der auf unsere Kosten Pöstchen einheimst, auf Rationalisierungskurse fährt und die dann hoch lobt, weil es dem Kapital nützt und ihn nicht betrifft.

Kollegen, bald muß Schluß sein mit solchen Verrätern!

Im März da wählen wir!

Im März geben wir den Ton an!

Wir werden unsere Vertrauensleute wählen.

Wir machen die Gewerkschaft wieder zur Kampforganisation der Arbeiterklasse!"

Berichtet wird von den Fahrpreiserhöhungen in Regensburg (vgl. 21.2.1973, 22.2.1973), den Steuererhöhungen der Bundesregierung (vgl. 18.2.1973), eingegangen auf den 75.Geburtstag von Bertolt Brecht (vgl. 10.2.1898) und auf die Währungskrise speziell der USA (vgl. 12.2.1973, 24.2.1973), wozu genaueres in der nächsten 'KAZ' (vgl. März 1973) stehe. Aufgerufen wird zur Vietnamveranstaltung des VKfFuB Regensburg (vgl. 2.3.1973), zum Prozeß gegen Himmelmeyer bei Siemens (vgl. 28.2.1973) und zum 1.Mai des DGB (vgl. 26.2.1973).

Zur Metall- bzw. Stahltarifrunde (MTR bzw. STR) der IGM heißt es:"
NOCHMALS NEIN ZU 8,5%

Die Rechnung war eindeutig: mindestens 60 Pfg. pro Stunde oder 11%. Deshalb gibt es auf das Lohndiktat von 46 Pfg. oder 8,5% nur eine richtige Antwort: STREIK.

- Zwei Tage ruhte in den Hoesch-Hüttenwerken Dortmund die Arbeit (vgl. 8.2.1973, d.Vf.). Viele tausend Arbeiter zogen, trotz strömenden Regens, wie im Herbst 1969 durch die Straßen und forderten 14 Pfg. mehr. Gegen den unerbittlichen Widerstand der Stahl-Bosse und trotz der Weigerung von Loderer und der IGM-Führung, diesen Streik zu unterstützen, konnten die Hoesch-Stahlwerker sich 5 Pfg. mehr erkämpfen.

- Ebenfalls zwei Tage lang streikten die Klöckner-Kollegen in Bremen (vgl. 29.1.1973, d.Vf.). Sie setzten durch ihre geschlossene Aktion nach dem 8,5% Lohnraub-Abschluß die 11% voll durch.

- Denselben Erfolg errangen die Arbeiter von Ford Köln (vgl. Jan. 1973, d.Vf.). In einer Betriebsvereinbarung wurden die auf 11% fehlenden 2,5% festgelegt.

Kollegen, für uns ist der 8,5% Abschluß genau so wenig tragbar. Die Metaller von Hoesch, Klöckner und Ford geben das richtige Beispiel!

Das sind Beispiele, die jeden Kollegen überzeugen müssen, unorganisiert in die Tarifrunde heißt - Lohndiktat.

Die Kollegen der drei Werke haben ihren Lohn durchgesetzt, weil sie mit guten Vertrauensleuten in die Tarifrunde gegangen sind, weil sie Vertrauensleute hatten, die am gleichen Strang ziehen, und vor allem, die nicht der Gewerkschaftsführung in den Arsch kriechen.

Darum wählen wir im März auch unsere Vertrauensleute, die unsere Sache vertreten, die unsere Sorgen und Nöte kennen, die auch unverschämten Meistern ein Ständchen blasen, solche, die unser Vertrauen genießen!

Auf zur Wahl!"

Aus dem eigenen Werk wird berichtet:"
ZIEGLER STEIGT AUF

Ziegler hat jetzt einen guten Posten in der Fertigungssteuerung bekommen. Die Sachsenwerk-Kapitalisten zeigen sich jetzt dankbar für seine Taten. So wie die Unternehmerverbände den Loderer und andere Gewerkschaftsführer für ihre maßvollen Forderungen in der Tarifrunde loben, so loben die Sachsenwerk-Kapitalisten die Zusammenarbeit mit der Gewerkschaftsführung im Betrieb und befördern den Ziegler, den konsequentesten Verfechter der Betrugspolitik der SPD- und Gewerkschaftsführung.

Das ist der Dank der Kapitalisten dafür, daß Ziegler bisher die Vertrauensleute auf undemokratische Weise bestimmt hat, daß er verhindert, daß aktive Kollegen in die Gewerkschaft kommen. Das ist der Dank dafür, daß Ziegler uns weismachen will, daß das BVG eine große Errungenschaft ist, daß er den miesen 8,5% Abschluß verteidigt, daß er womöglich uns jetzt noch erzählt, die Steuererhöhungen seien nur zu unserem Besten. Sicher, solche Leute wie Ziegler können die Kapitalisten brauchen, denn mit Leuten, die bei kleinen Sachen groß tönen, was sie für die Arbeiter tun und bei wichtigen Sachen den Kapitalisten nicht weh tun, können Wunnicke, Kutschke und Co. gut zusammenarbeiten."

Gefordert wird:"
WEG MIT DEN STEMPELUHREN

Sicher ist es gut, daß die Kolleginnen und Kollegen, die hinten bei Friegon arbeiten, jetzt nicht mehr durch den ganzen Betrieb rennen müssen, weil bisher beim Eingang bei Friegon keine Stempeluhren waren.

Viel besser wäre es aber gewesen, wenn sich bei dieser Gelegenheit der Betriebsrat dafür eingesetzt hätte, daß die Stempeluhren ganz wegkommen.

Weg mit den Stempeluhren! Wie wir schon oft gefordert haben. Die Arbeiter wollen genauso wenig bespitzelt werden wie die Angestellten."

Berichtet wird auch:"
MEHR LOHN

Als Köhler sich darüber wundert, daß ihm so viele Leute weglaufen, sagte Möhring: Man sollte unseren Leuten mehr Stundenlohn geben, dann bleiben sie auch hier. Köhler prahlte mit den hohen Sozialleistungen.

Kollegen, schaut in eure Lohntüte, ob ihr die Sozialleistungen seht."

Ebenfalls berichtet wird:"
BÖSL

Immer wieder berichten uns Kollegen, daß er ihnen mit seinen weisen Erklärungen und seinem Wichtiggetue auf die Nerven geht. Z.B. wenn er die Gewerkschaftsbeiträge kassiert. Bei jeder Gelegenheit bläht er sich auf. Der Frosch bläht sich solange auf, bis er platzt."

Bekanntgegeben wird auch:
FAHRTENSCHREIBER SIND WEG

Die Fahrtenschreiber bei den Mulis sind wieder abmontiert.

Das ist ein Erfolg! Der Protest gegen die Fahrtenschreiber hat gewirkt, besonders, daß ein Kollege bei der Betriebsversammlung diese Sache zur Sprache gebracht hat. Die Kapitalisten und ihre Handlanger tun jetzt so, als wenn die Fahrtenschreiber sowieso nur kurze Zeit dranbleiben sollten. Aber wenn die Kapitalisten schon über 900 DM für so ein Ding ausgeben, hätten sie bestimmt gerne die Kollegen jetzt weiter überwacht, damit sich die Anschaffung für sie auch richtig lohnt. Aber auch jetzt haben die Fahrtenschreiber den Kapitalisten schon so viel Material geliefert, daß sie wissen, wie sie künftig noch mehr Profit aus den Mulifahrer rausholen können.

Passen wir jetzt auf! Die Kapitalisten und solche Rationalisierungsfachleute wie Ziegler wollen uns jetzt erzählen, daß die Auswertung der Fahrtenschreiber ergeben hat, daß keine neuen Mulis gebraucht werden. Lassen wir uns aber nichts vormachen! Die Mulifahrer wissen am besten, ob neue Mulis gebraucht werden oder nicht.

Deswegen: Mehr Mulis zur Entlastung der Mulifahrer!

Passen wir auf, daß Geräte wie die Fahrtenschreiber nicht demnächst an Drehbänken angebracht werden."

Auf der 'Kämpfenden Jugend' (KJ) Seite wird zu den JVL festgestellt:"
WIR BRAUCHEN JUGENDVERTRAUENSLEUTE

Bald sind bei uns im Sachsenwerk wieder Vertrauensleutewahlen.

Lehrlinge, wir haben nicht nur die Möglichkeit, für uns Jugendvertrauensleute zu wählen, sondern es ist für uns notwendig, um unsere Rechte durchsetzen zu können. Vertrauensleute sind nicht an das reaktionäre BVG gebunden, sie haben die Möglichkeit, offen unsere Forderungen zu vertreten.

Vertrauensleute können nur die Fortschrittlichsten von uns sein, denn sie haben keinen Kündigungsschutz (dies trifft für uns Lehrlinge nicht zu) und sie müssen ihre Sitzungen in ihrer Freizeit abhalten, sie müssen also bereit sein, ihre Zeit für die Interessen der Kollegen einzusetzen.

Jugendvertrauensleute sind eine starke Waffe in dem Kampf der Lehrlinge.

Auf diese Waffe können wir nicht verzichten.

Darum fordert vom Betriebsrat die WAHl der Jugendvertrauensleute!"

Die KJ berichtet auch:"
UNS WIRD NICHTS GESCHENKT

Wie es sich im Betrieb herumgesprochen hat, bekamen die beiden Starkstromelektrikerlehrlinge, denen anfangs die Zahlung der Bücher verweigert wurde, Druck vom Geldner, weil die Sache im Roten Sachsenwerker gestanden hat.

Kollegen: Wenn wir etwas durchsetzen wollen, dann müssen wir mit dem harten Widerstand der Kapitalisten rechnen.

Wenn wir Angst vor Repressalien hätten, würden wir in den Tarifrunden nie einen Pfennig mehr bekommen."

Berichtet wird auch über die MTR:"
ERGEBNISSE DER TARIFRUNDE FÜR UNS

Die Ergebnisse der Tarifrunde stehen jetzt fest. Für uns Lehrlinge steigen die Vergütungen um 40 - 55 DM (gefordert waren von der Gewerkschaft 55 ? 85 DM, in Regensburg 120 DM)!

Der Unterschied zwischen denen unter und denen über 18 Jahren fällt weg, sodaß dadurch für die Jüngeren von uns 70 - 85 DM mehr drin sind.

Im Höchstfall wären dies also 70 - 85 PLUS 40 - 55 DM GLEICH 110 - 140 DM.

Damit wir im nächsten Jahr unsere Forderungen besser durchsetzen können, brauchen wir die Jugendgruppe. Deshalb müssen wir den Kampf in der Jugendgruppe verstärkt führen, damit wir unseres Gewerkschaftsorganes nicht beraubt werden."

Aufgerufen wird auf der KJ-Seite zur nächsten Sitzung der IGM-JG (vgl. 28.2.1973), wobei allerdings der Termin ungenannt bleibt, und zur Anti-Strauß-Aktion in Vilshofen (vgl. 7.3.1973).
Q: Roter Sachsenwerker Nr. 14, Regensburg Feb. 1973

28.02.1973:
In Regensburg rief die SBG der ABG im IGM-Bereich (vgl. 26.2.1973) für die heutige Sitzung der IGM-JG auf zum:"
PROTEST GEGEN ZIMMERMANN

In der Ortsverwaltung der IG Metall Regensburg schlug Zimmermann Alarm: Die Jugendgruppe arbeite nicht mehr im Interesse der Gewerkschaft - Tatsache ist, daß sie die Machenschaften Zimmermanns nicht gebilligt und scharfen Protest dagegen eingelegt hat. Die Jugendgruppe sei nur noch eine Arbeitsgruppe der Arbeiter-Basis-Gruppen. Tatsache ist, daß die Jugendgruppe ihre Aufgaben tatkräftig angepackt hat: Gewerkschaftsorganisierung von Kollegen, Forderungen zur Tarifrunde (LMTR, d.Vf.), Aufklärung über die Rechte in der Berufsschule, Informationsflugblätter. Die Jugendgruppe hätte noch besser gearbeitet, wenn Zimmermann ihr nicht ständig Knüppel zwischen die Beine geworfen hätte! ER hat die Arbeit in der Jugendgruppe behindert, ER hat der Jugendgruppe Unterlagen verweigert, ER hat in allen Sitzungen, in denen er anwesend war, nur gestritten. Und jetzt schreit er nach der Methode des Diebs, der von sich ablenken will: Haltet den Dieb! Bzw.: die Jugendgruppe arbeite gegen die Gewerkschaft! Führen wir den Kampf um die Jugendgruppe verstärkt weiter, die Unterstützung durch Kollegen der anderen Gewerkschaften ist vorhanden (die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW - vgl. Feb. 1973,d.Vf.) hat bereits Protest gegen das gewerkschaftsfeindliche Revers (UVB - vgl. Feb. 1973,d.Vf) eingelegt.)

GEGEN DEN VERSUCH DER LIQUIDIERUNG DER IG METALL-JUGENDGRUPPE!
NÄCHSTE SITZUNG: am 28.2.1973 um 19 Uhr im Gewerkschaftshaus"

Die Betriebsgruppe AEG Sachsenwerk Regensburg der SBG der ABG (IGM-Bereich - vgl. 26.2.1973) rief auf ihrer 'Kämpfende Jugend' (KJ)-Seite mit demselben, allerdings gekürzten Artikel auf, der bis zum mit "Arbeiter-Basis-Gruppen" endenden Satz - abgesehen von stilistischen Änderungen - gleichlautend ist, statt dem Satz mit "Knüppel" den Halbsatz, "Die Wahrheit ist, daß Zimmermann die Arbeit der Jugendgruppe behindert hat," enthält und dann fortfährt wie oben, lediglich mit Auslassung der Schlußparole und des Termins.
Q: Arbeitersache Nr. 29, Regensburg Feb. 1973, S. 4; Roter Sachsenwerker Nr. 14, Regensburg Feb. 1973, S. 3

28.02.1973:
Die Siemens-Betriebsgruppe der SBG Regensburg der ABG (vgl. 23.2.1973), die SBG der ABG im IGM-Bereich (vgl. 26.2.1973) und die AEG Sachsenwerk Betriebsgruppe der SBG (vgl. 26.2.1973) riefen gleichlautend auf:"
VERHANDLUNG 28.2.1973

Wir haben HIMMELMEYER wegen falscher Aussage an Eides statt angezeigt.

U.a. mit der eidesstattlichen Versicherung will er erreichen, daß wir die Broschüre nicht weiter vertreiben dürfen. Klar, daß er die Verbreitung DIESER Schrift weiterhin gestoppt haben will! Die Verhandlung findet Mittwoch, 28.2., um 14 Uhr 15 im Amtsgericht statt.

Kommt zur Verhandlung!"
Q: Arbeitersache Nr. 29, Regensburg Feb. 1973, S. 6; Auf Draht Nr. 2, Regensburg Feb. 1973, S. 4;Roter Sachsenwerker Nr. 14, Regensburg Feb. 1973, S. 5

März 1973:
In Regensburg gibt die Betriebsgruppe AEG Sachsenwerk der SBG ihren 'Roten Sachsenwerker' Nr. 15 (vgl. Feb. 1973, Apr. 1973) heraus. Berichtet wird über die Auflösung der IGM-Jugendgruppe durch den IGM-Ortsvorstand, weil die JG keinen Revers unterschrieben wollte. In der 'Kämpfenden Jugend' wird deshalb die "Aktion Jugendgruppe" zur Rettung der Gruppe propagiert. Eingegangen wird u.a. noch auf die Angestellten und auf die Montage.

Unser Exemplar enthält außerdem eine Beilage der Siemens-Betriebsgruppe der SBG "Vor Gericht geklagt - bald aus dem Betrieb gejagt" über die Entlassung dreier Informanten der SBG aus dem Siemens Wernerwerk Regensburg.
Q: Roter Sachsenwerker Nr. 15, Regensburg März 1973

SBG Regensburg-BG Siemens: Vor Gericht geklagt - bald aus dem Betrieb gejagt, Regensburg o. J. (1973)

02.03.1973:
In Regensburg will das Vietnamkomitee für Frieden und Befreiungskampf (VKfFuB) eine Filmveranstaltung "Unser Weg zur Front" um 20 Uhr im Augustiner durchführen. Die AEG-Betriebsgruppe der SBG Regensburg der ABG (IGM-Bereich - vgl. 26.2.1973) berichtete und rief auf:"
SIEG DES VOLKES

Der 'Friedenskanzler' schwieg und zahlte bis zuletzt für den grausamsten Krieg der Geschichte gegen die Freiheit eines Volkes. Jetzt hat Vietnam einen entscheidenden Sieg errungen. Ohne fremde Einmischung wird es nicht lange dauern, bis die Arbeiter und Bauern das Regime Thieu gestürzt, die Folgen des Kriegs in einem demokratischen Südvietnam überwunden und die Wiedervereinigung des Vaterlandes vollendet haben werden. Durch unsere Wachsamkeit werden wir eine weitere Einmischung verhindern müssen.

Im Norden des Landes haben die Arbeiter indessen eine schwungvolle Kampagne entfaltet, um die Kriegswunden zu heilen. Um das Vaterland noch großartiger und schöner wieder aufzubauen, nahmen Zehntausende von Arbeitern einen Wettbewerb auf: Einer arbeitet für zwei. An den durch amerikanische Bomben zerstörten Verkehrslinien und Baustellen begannen sie Bahnlinien, Autostraßen, Brücken, Kraftwerke und Häuser wiederherzustellen."

Das VIETNAMKOMITEE FÜR FRIEDEN UND BEFREIUNGSKAMPF lädt zu einer Veranstaltung anläßlich des Sieges des vietnamesischen Volkes über den US-Imperialismus ein."
Q: Roter Sachsenwerker Nr. 14, Regensburg Feb.1973, S. 4

07.03.1973:
Heute tritt Franz-Josef Strauß (CSU) in Vilshofen auf.
Laut KHB/ML der ABG hören ihm 300 Personen, darunter 10 aus Vilshofen zu.

Zum Protest riefen u.a. die ABG in Regensburg und sowie die Anti-Strauß-Komitees (ASK) in München, Passau und Regensburg auf. An ihrer Demonstration bzw. Kundgebung beteiligen sich, nach eigenen Angaben, über 100 bis 150 Personen.
Auch die 'Kämpfende Jugend' (KJ) der AEG Sachsenwerk Betriebsgruppe der SBG (vgl. 26.2.1973) rief auf:"
GEGEN STRAUSS

Am 7. März organisiert das Anti-Strauß-Komitee eine Fahrt nach Vilshofen. Am Aschermittwoch in Vilshofen werden wir Strauß seine traditionelle Kundgebung in eine Kundgebung gegen diesen Faschisten umwandeln."
Q: Arbeitersache Nr. 29 und 30, Regensburg Feb. 1973 bzw. März 1973, S. 6 bzw. S. 6; Auf Draht Nr. 2, Regensburg Feb. 1973, S. 6;Der Konradsiedler Nr. 4 und 5, Regensburg Feb. 1973 bzw. März 1973;Roter Sachsenwerker Nr. 14, Regensburg Feb. 1973, S. 6;Roter Schrittmacher Nr. 9, Regensburg Mai 1973

April 1973:
Die SBG Regensburg gibt die Nr. 31 ihrer 'Arbeitersache' (vgl. 12.3.1973, 14.5.1973) heraus. Berichtet wird auch vom eigenen 'Roten Sachsenwerker' bei AEG.
Q: Arbeitersache Nr. 31, Regensburg Apr. 1973, S. 3

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April 1973:
In Regensburg gibt die Betriebsgruppe AEG Sachsenwerk der SBG ihren 'Roten Sachsenwerker' Nr. 16 (vgl. März 1973, Sept. 1973) heraus. Berichtet wird über verschiedene Streiks in der Druckindustrie NRW, aus dem eigenen Normbüro, von den Angestellten, aus der Produktion und über einen Metzger in Neutraubling, der einen Vertrag mit der AEG Kantine hat. Enthalten ist auch eine Seite 'Kämpfende Jugend' sowie der Maiaufruf der ABG und ein Auszug aus dem 2. Offenen Brief.
Q: Roter Sachsenwerker Nr. 16, Regensburg Apr. 1973

Juni 1973:
In Regensburg wird, laut AB, vermutlich im Juni beim AEG Sachsenwerk für eine Teuerungszulage (TZL) gestreikt.
Q: Der Rote Weichensteller Nr. 10, München Juli 1973; Auf Draht Nr. 7, Regensburg Juli 1973

11.06.1973:
Vermutlich in dieser Woche gibt in München die BMW-Betriebsgruppe des AB (ex-ABG) ihren 'Motor' (vgl. Mai 1973, 18.6.1973) mit 2 Seiten unter der Schlagzeile "Weg mit der Benzinsteuererhöhung!" heraus. Berichtet wird auch aus dem AEG-Sachsenwerk Regensburg.
Q: Der Motor Weg mit der Benzinsteuererhöhung!, München o. J. (Juni 1973)

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18.06.1973:
Vermutlich in dieser Woche gibt in München die BMW-Betriebsgruppe des AB (ex-ABG) ihren 'Motor' Nr. 7 (vgl. Mai 1973, Juli 1973) heraus. Berichtet wird u.a. über das AEG Sachsenwerk Regensburg: "Vertrauensleutekörper verlangt sofortige Aufnahme neuer Tarifverhandlungen und eine Laufzeit künftiger Tarifverträge von höchstens 6 Monaten."
Q: Der Motor Nr. 7, München Juni 1973, S. 8

25.06.1973:
Der AB (ex-SBG) Regensburg gibt vermutlich in dieser Woche die Nr. 33 seiner 'Arbeitersache' (vgl. 14.5.1973, Aug. 1973) heraus. Berichtet wird u.a. aus dem AEG Sachsenwerk.
Q: Arbeitersache Nr. 33, Regensburg Juni 1973, S. 1f

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September 1973:
In Regensburg gibt die Betriebsgruppe AEG Sachsenwerk des AB ihren 'Roten Sachsenwerker' Nr. 22 (vgl. Apr. 1973, 25.2.1974) heraus. Aufgerufen wird zu der am Tage der Verteilung stattfindenden 3. Betriebsversammlung und einer Veranstaltung gegen die Inflation (vgl. 30.9.1973) sowie zum Stadtzirkel des AB, der sich jeden Donnerstag in der Gaststätte Goldener Greif trifft.

Von Streiks für Teuerungszulagen (TZL) wird berichtet von Deuka Futtermittel Regensburg (vgl. Aug. 1973), Siemens Traunreut (vgl. 19.9.1973), Agfa München (vgl. Aug. 1973) und Südzucker Regensburg (vgl. Sept. 1973).

Beim Sachsenwerk seien dieselben Flugblätter für eine Chiledemonstration außer vom AB auch von den Jusos verteilt worden, die über mindestens 2 Mitglieder (darunter ein Angestelltenbetriebsrat) im Sachsenwerk verfügen. Im Jahre 1970 hätten die Jusos eine bei ihnen organisierte Arbeiterjugendgruppe durch das Verbot von Flugblattverteilungen "restlos arbeitsunfähig gemacht."

Die 'Kämpfende Jugend' berichtet von Lehrlingen in München bei Südbremse, BMW, MAN und Agfa, über die Nichtübernahme des Jugendvertreters Peter Rusch bei Thiemig München, über die Berufsschule in Regensburg und die Starkstromelektrikerlehrlinge im Sachsenwerk.
Q: Roter Sachsenwerker Nr. 22, Regensburg Sept. 1973

Oktober 1973:
In München gibt die Betriebsgruppe Arri des AB (ex-ABG) ihre 'Rote Optik' Nr. 25 (vgl. Sept. 1973, 19.11.1973) für Okt./Nov. vermutlich im Oktober heraus. Berichtet wird aus Regensburg u.a. vom AEG Sachsenwerk, wo zur Metalltarifrunde (MTR) 180 DM gefordert wurden.
Q: Rote Optik Nr. 25, München Okt./Nov. 1973, S. 1

Februar 1974:
In Regensburg gibt die Stadtteilgruppe Konradssiedlung des AB ihren 'Konradsiedler' Nr. 16 (vgl. Aug. 1973) heraus. Berichtet wird u.a. auch aus Regensburg-Ost, wo u.a. das AEG Sachsenwerk liegt.
Q: Der Konradsiedler Nr. 16, Regensburg Feb. 1974, S. 3f

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25.02.1974:
Beim AEG Sachsenwerk Regensburg gibt die Betriebsgruppe des AB frühestens in dieser Woche die Nr. 26 ihres 'Roten Sachsenwerkers' (vgl. Sept. 1973, Okt. 1975) für Februar heraus, bei der es sich um die letzte uns derzeit vorliegende Ausgabe handelt. Berichtet wird vom Prozeß gegen Klaus Grenzheuser (vgl. Feb. 1974), Streiks bei den Fulguritwerken (vgl. Feb. 1974) und Messerschmitt Augsburg (vgl. Feb. 1974), dem Frankfurter Häuserkampf (vgl. 23.2.1974), der Metalltarifrunde (MTR) und dem IG Metall (IGM) Ortsverein. Ein Leserbrief behandelt den Streik der Busfahrer. In der "Kämpfenden Jugend" befaßt man sich mit dem eigenen Betrieb.
Q: Roter Sachsenwerker Nr. 26, Regensburg Feb. 1974

25.02.1974:
In Regensburg gibt der AB frühestens in dieser Woche die Nr. 41 seiner 'Arbeitersache' (vgl. Jan. 1974) für die Metallindustrie für Februar heraus und berichtet u.a. über das AEG Sachsenwerk.
Q: Arbeitersache Nr. 41, Regensburg Feb. 1974, S. 1f

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Mai 1974:
In Regensburg gibt der AB die Nr. 7 seiner Stadtzeitung 'Rund um den Dom' (vgl. Apr. 1974) heraus und berichtet u.a. aus dem Rohmateriallager im AEG Sachsenwerk.
Q: Rund um den Dom Nr. 7, Regensburg Mai 1974, S. 3

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Mai 1974:
Bei den Regensburger Siemenswerken gibt die Betriebsgruppe des AB die Nr. 17 ihrer 'Auf Draht' (vgl. Apr. 1974) heraus. Aus der Revision wird berichtet von Siemens und dem AEG Sachsenwerk.
Q: Auf Draht Nr. 17, Regensburg Mai 1974, S. 1f

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24.08.1975:
Der AB gibt die Nr. 68 seiner 'Kommunistischen Arbeiter Zeitung' (KAZ) (vgl. 10.8.1975, 6.9.1975) heraus und berichtet von der Leistungsbeurteilung in Bayern: "In Regensburg gab es Protest auf der IGM-Versammlung. Im Sachsenwerk traten Kollegen aus der Gewerkschaft aus."
Q: Kommunistische Arbeiterzeitung Nr. 68, München 24.8.1975, S. 2

Oktober 1975:
Beim AEG Sachsenwerk in Regensburg gibt der AB vermutlich im Oktober eine Ausgabe seines 'Roten Sachsenwerkers' (vgl. 25.2.1974) heraus.
Q: Kommunistische Arbeiterzeitung Nr. 73, München 2.11.1975, S. 7

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Letzte Änderung: 25.08.2020