Regensburg: 'Roter Sachsenwerker'
Betriebszeitung der Sachsenwerk-Betriebsgruppe (1971-1974)

Materialien zur Analyse von Opposition

Von Jürgen Schröder, Berlin, 25.8.2020

Der ''Rote Sachsenwerker' der Sozialistischen Betriebsgruppe (SBG) Regensburg und danach des Arbeiterbundes (AB) für den Wiederaufbau der KPD für das Sachsenwerk der AEG kann hier nur unvollständig vorgestellt werden. Wir bitten um Ergänzungen.

Liste der als Scans vorhandenen Zeitungen

Auszug aus der Datenbank "Materialien zur Analyse von Opposition" (MAO)

Dezember 1971:
In Regensburg gibt die Betriebsgruppe AEG Sachsenwerk der SBG erstmals ihren 'Roten Sachsenwerker' (vgl. Jan. 1972) heraus, für den Klaus Grenzheuser verantwortlich zeichnet. Berichtet wird aus mehreren Abteilungen, den Konflikten in der DruPa Regensburg und München, von der Metalltarifrunde (MTR), über Bangla Desh, sowie vom Streik bei Zündapp München (vgl. 26.11.1971).
Quelle: Roter Sachsenwerker Nr. 1, Regensburg Dez. 1971

Januar 1972:
Bei AEG Regensburg gibt die SBG die Nr. 2 ihres 'Roten Sachsenwerkers' (vgl. Dez. 1971, Feb. 1972) mit einem Leitartikel zur Betriebsratswahl (BRW) heraus, der aus den eigenen Abteilungen und von VDM Frankfurt berichtet und die Jugendseite aus der Branchenzeitung 'Arbeitersache' übernimmt.
Q: Roter Sachsenwerker Nr. 2, Regensburg Jan. 1972

Februar 1972:
Bei AEG Regensburg gibt die SBG die Nr. 3 ihres 'Roten Sachsenwerkers' (vgl. Jan. 1972, März 1972) heraus, die sich mit Nixons Besuch in der VR China, Franz Josef Strauß, der bargeldlosen Lohnzahlung bzw. den Kontogebühren, dem eigenen Betrieb, der DruPa in München und Regensburg sowie auf der Jugendseite mit dem Siemens Wernerwerk und der aufzubauenden Metalljugendgruppe befaßt. Die Beilagen sind dieselben wie in der 'Arbeitersache' (vgl. Feb. 1972).
Q: Roter Sachsenwerker Nr. 3, Regensburg Feb. 1972

Februar 1972:
Die Nr. 17 der 'Arbeitersache' Regensburg (vgl. Jan. 1972, März 1972) berichtet auch über das Erscheinen der eigenen Betriebszeitung beim AEG Sachsenwerk.
Q: Arbeitersache Nr. 17, Regensburg Feb. 1972, S. 11

Regensburg_SBG183


März 1972:
In der Nr. 18 der Regensburger 'Arbeitersache' (vgl. Feb. 1972, 24.4.1972) berichtet die SBG u.a. vom 'Roten Sachsenwerker'.
Q: Arbeitersache Nr. 18, Regensburg März 1972, S. 10f

Regensburg_SBG198

Regensburg_SBG199


März 1972:
In Regensburg gibt die AEG Betriebsgruppe der SBG ihren 'Roten Sachsenwerker' Nr. 4 (vgl. Feb. 1972, 24.4.1972) heraus, der dieselben Beilagen wie die 'Arbeitersache' und auch die Plattform zum 23.4.1972 enthält. Aufgerufen wird auch zur SBG-Veranstaltung (vgl. 30.3.1972). Berichtet wird aus dem eigenen Betrieb u.a. über die Rationalisierung und die Betriebsratswahlen (BRW) sowie von überklebten NPD-Plakaten, aus der Türkei und vom Auftreten der SBG auf der Bauerndemonstration. Für das Volksbegehren gegen das Rundfunkgesetz der CSU habe die SBG beim Sachsenwerk 400 Unterschriften gesammelt.
Q: Roter Sachsenwerker Nr. 4, Regensburg März 1972

24.04.1972:
In Regensburg gibt die Betriebsgruppe AEG Sachsenwerk der SBG heute ihr erstes Extrablatt des 'Roten Sachsenwerkers' (vgl. März 1972, 25.4.1972) zur Betriebsratswahl (BRW) heraus.
Q: Roter Sachsenwerker Extrablatt Nr. 2 und Nr. 7, Regensburg 25.4.1972 bzw. Juni 1972

25.04.1972:
In Regensburg gibt die Betriebsgruppe AEG Sachsenwerk der SBG heute ihr zweites Extrablatt des 'Roten Sachsenwerkers' (vgl. 24.4.1972, 26.4.1972) zur Betriebsratswahl (BRW) heraus, in dem sie sich u.a. auch mit der DKP Betriebszeitung (vgl. März 1972) befaßt.
Q: Roter Sachsenwerker Extrablatt Nr. 2 und Nr. 7, Regensburg 25.4.1972 bzw. Juni 1972

26.04.1972:
In Regensburg gibt die Betriebsgruppe AEG Sachsenwerk der SBG vermutlich frühestens heute ihren 'Roten Sachsenwerker' Nr. 5 (vgl. 25.4.1972, 22.5.1972) heraus.
Eingegangen wird auf die Metall-Betriebszeitung der DKP (vgl. März 1972), die zwar große Sprüche klopfe, in der letzten Tarifrunde aber nur ein einziges Flugblatt vor dem Sachsenwerk verteilte.
Berichtet wird von der Demonstration am 23.4.1972, aufgerufen zur Maiveranstaltung. In der Goldenen Bärenstraße 5 treffe sich nun auch ein Leserkreis der 'Kommunistischen Arbeiter Zeitung' der ABG. Man geht auf zwei Abteilungen des eigenen Werkes und die Lehrlinge ein, berichtet über Philipp Müller, aus Vietnam, über die "Hetzte gegen die Volksrepublik China" in der 'Mittelbayrischen Zeitung' (MZ), vom Münchner Merkur und - mit Hilfe der 'Arbeitersache' - von Siemens Wernerwerk, Siemens Irler Höhe, Händler und dem Teppichwerk sowie von der ZF Passau.
Q: Roter Sachsenwerker Nr. 5, Regensburg Apr. 1972

22.05.1972:
In Regensburg gibt die Betriebsgruppe AEG Sachsenwerk der SBG ihren 'Roten Sachsenwerker' Nr. 6 (vgl. 26.4.1972, 5.6.1972) vermutlich in dieser Woche heraus. Berichtet wird vom 1. Mai, vom 'Kuhhandel' Nixons mit der SU, vom "Bombenterror der Faschisten" u.a. bei Springer Hamburg, und aus verschiedenen Abteilungen des eigenen Werkes, aus dem auch ein Leserbrief kommt. Gezogen wird eine Bilanz der Betriebsratswahlen (BRW).

Man berichtet von der Vietnamdemonstration (vgl. 19.5.1972) und lädt zum donnerstäglichen Lesekreis der 'Kommunistischen Arbeiter Zeitung', der für verschiedene Branchen zuständig ist, ein. In "Für den jungen Arbeiter" befaßt man sich u.a. mit Philipp Müller und den eigenen 5 Jugendvertretern.
Q: Roter Sachsenwerker Nr. 6, Regensburg Mai 1972

05.06.1972:
Beim AEG Sachsenwerk Regensburg gibt die Betriebsgruppe der SBG vermutlich in dieser Woche ein Flugblatt ihres 'Roten Sachsenwerkers' (vgl. 22.5.1972, 27.6.1972) unter dem Titel "Stadtratswahlen: wen wählen???" heraus, in dem zur SPD-Wahl aufgerufen wird. Die Rückseite bildet ein Extrablatt der 'Kommunistischen Arbeiter Zeitung' der ABG unter dem Titel "Bomben für die Reaktion - Bomben von der Reaktion" zu den angeblichen Anschlägen der RAF.
Q: Roter Sachsenwerker Stadtratswahlen: wen wählen???, Regensburg o. J. (1972)

27.06.1972:
In Regensburg gibt die Betriebsgruppe AEG Sachsenwerk der SBG ihren 'Roten Sachsenwerker' Nr. 7 (vgl. 5.6.1972, 10.7.1972) falsch datiert als Nr. 5 für April heraus, der zu Vietnamaktionen aufruft (vgl. 27.6.1972, 4.7.1972), aus dem eigenen Betrieb u.a. über die bargeldlose Lohnzahlung bzw. die Kontokosten, von der Betriebsversammlung, über die Jesuswelle, den Nixonbesuch in der SU und in Salzburg, und von der Veranstaltung mit F.J. Strauß im Kolpinghaus berichtet, auf der die SBG Flugblätter verteilte. In "Für den jungen Arbeiter" befaßt man sich u.a. mit der IGM Jugendgruppe.

In "Vorsicht! Spalter" wird auf die jüngst vorm Betrieb aktive KPD/ML eingegangen.

Vom IGM Ortsvereinsvorsitzenden Zimmermann erscheinen drei Gegendarstellungen zu früheren Ausgaben des Sachsenwerkers (vgl. 24.4.1972, 25.4.1972, 26.4.1972). Zum Konflikt zwischen Zimmermann und der SBG wird dessen Flugblatt gegen die SBG beigelegt (vgl. 10.6.1972). Ebenfalls verbreitet wird ein Formular zur Unterschriftensammlung gegen Zimmermanns Flugblatt so.
Q: Roter Sachsenwerker Nr. 7, Regensburg Juni 1972

10.07.1972:
Beim AEG Sachsenwerk Regensburg gibt die Betriebsgruppe der SBG ein Flugblatt ihres 'Roten Sachsenwerkers' (vgl. 27.6.1972, 25.7.1972) unter dem Titel "Roter Sachsenwerker nimmt Stellung zu Herrn Zimmermann" heraus.

Der IGM Ortsvorsitzende Zimmermann nämlich hatte ein Flugblatt herausgegeben, in dem u.a. behauptet wurde, daß die SBG gar nicht im Sachsenwerk vertreten sei.

Die Behauptung Zimmermanns, weit mehr als die SBG die Interessen der Arbeiter zu vertreten, wird dadurch widerlegt, daß bei Händler auf sein Flugblatt hin lediglich 3 Unterschriften für eine Betriebsversammlung gesammelt wurden, während es die SBG auf 200 brachte (vgl. Mai 1972).

Ein weiteres Flugblatt des 'Roten Sachsenwerkers' in dieser Angelegenheit erscheint am letzten Tag des Rundfunk-Volksbegehrens unter der Überschrift "Zimmermann, das war zu viel Protest!" und berichtet u.a. über die Solidaritätserklärung der Vertrauensleute des Münchner Merkur in München mit der SBG.
Q: Roter Sachsenwerker Roter Sachsenwerker nimmt Stellung zu Herrn Zimmermann und Zimmermann, das war zu viel Protest!, Regensburg 10.7.1972 bzw. o.J. (1972)

25.07.1972:
In Regensburg gibt die Betriebsgruppe AEG Sachsenwerk der SBG ein Extrablatt "Einladung zur Filmveranstaltung - Wir waren bereit zum Streik" ihres 'Roten Sachsenwerkers' (vgl. 10.7.1972, 27.7.1972) zur Mobilisierung für die Veranstaltung am 27.7.1972 heraus.
Q: Roter Sachsenwerker Extrablatt Einladung zur Filmveranstaltung - Wir waren bereit zum Streik, Regensburg 25.7.1972

27.07.1972:
In Regensburg gibt die Betriebsgruppe AEG Sachsenwerk der SBG die Nr. 8 ihres 'Roten Sachsenwerkers' (vgl. 25.7.1972, 14.8.1972) heraus. Zum Streit mit dem IG Metall Ortsvorstand ist als Beilage der Offene Brief (vgl. 5.7.1972) mit 135 Unterschriften sowie eine Gegendarstellung des IGM Bevollmächtigten zur Nr.5 des 'Roten Sachsenwerkers' (vgl. 27.6.1972) enthalten.
Berichtet wird auch vom 9. DGB-Kongress (vgl. 25.6.1972), von Ausschlußverfahren bei Daimler Stuttgart-Untertürkheim, von den neuen Notstandsgesetzen, vom Volksbegehren zur Rundfunkfreiheit, vom Vietnamprotest, von der Olympiade und der RAF und aufgerufen zur heutigen Veranstaltung.
In "Für den jungen Arbeiter" befaßt man sich mit der Dritten Welt und tritt für den Aufbau einer IGM Jugendgruppe ein.
Q: Roter Sachsenwerker Nr. 8, Regensburg Juli 1972

14.08.1972:
In Regensburg gibt die Betriebsgruppe AEG Sachsenwerk der SBG frühestens in dieser Woche ihren 'Roten Sachsenwerker' Nr. 9 (vgl. 27.7.1972, Sept. 1972) heraus, der u.a. dieselben Streikberichte wie die 'Arbeitersache' Nr.23 enthält. Berichtet wird aus dem eigenen Betrieb, u.a. über den "Betrug beim Gruppenakkord", aus dem IGM Ortsverein, dem DruPa Ortsverein, von der Nazi-Aktion in Passau (vgl. 13.8.1972) und aus Großbritannien.
In "Für den jungen Arbeiter" befaßt man sich mit der Pressekampagne gegen RSF und KHB (vgl. 8.8.1972).
Die DKP habe in Regensburg nun ein Komitee für internationale Vietnamsolidarität gegründet. Das eigene Vietnamkomitee für Frieden und Befreiungskampf (VKfFuB) dagegen übe seine Tätigkeit mittlerweile außer in München, Regensburg, Passau, Altötting und Augsburg auch in Untergriesbach, Amberg, Vilshofen und Weiden aus. In Regensburg seien bereits 4 000 Unterschriften gesammelt worden. Auf der Seite 7 für die nicht, wie für den Rest der Zeitung, Klaus Grenzheuser sondern Helge Sommerrock die Verantwortung übernimmt, wendet sich diese, neben dem Bericht aus Passau, gegen F.J. Strauß.
Q: Roter Sachsenwerker Nr. 9, Regensburg Aug. 1972

11.09.1972:
In Regensburg gibt die Betriebsgruppe AEG Sachsenwerk der SBG frühestens in dieser Woche ihren 'Roten Sachsenwerker' Nr. 10 (vgl. 14.8.1972, 16.10.1972) heraus.
Berichtet wird von einem Arbeitsgerichtsprozess, von der Betriebsversammlung, an der auch der Ortsvorsitzende der IG Metall, Zimmermann, teilnahm. Eingegangen wurde dabei u.a. auf die "Werkszeitung, die ab und zu verteilt wird".
Eingegangen wird u.a. auch auf die Einsteller, Telefonistinnen, Versand, Lager, Werkzeugausgabe, Werkstattbüros, Lohnbüro, die Schweißer und die Montage.
Die Rubrik "Für den jungen Arbeiter" befaßt sich mit der Lehrwerkstatt.

Aus Regensburg wird berichtet IG Metall Ortsverein, vom Verbot der Olympia-Ausstellung (vgl. 22.9.1972) und dem Verbot einer Veranstaltung des 'Roten Weckers' der ABG.
Ein Leserbrief berichtet vom Internationalen Freundschaftsabend in München (vgl. 9.9.1972).
Q: Roter Sachsenwerker Nr. 10, Regensburg Sept. 1972

16.10.1972:
In Regensburg gibt die Betriebsgruppe AEG Sachsenwerk der SBG vermutlich in dieser Woche ihren 'Roten Sachsenwerker' Nr. 11 (vgl. 11.9.1972, 20.11.1972) heraus. Aus der Regensburger IG Metall wird berichtet, daß Vertrauensleutekörper (VLK) derzeit nur bestünden bei der MF Reinhusen und im eigenen Werk. Aus diesem wird u.a. berichtet von jugoslawischen Beschäftigten in der Abteilung Prasch, aus dem Schaltschrankbau (Prasch) und von Leiharbeitern von der Schulze KG Hamburg. Ein Leserbrief berichtet aus der Abteilung FPL (Weidner). Eingegangen wird auch auf die GUPS/GUPA-Demonstration in München (vgl. 7.10.1972).
"Für den jungen Arbeiter" befaßt sich mit der eigenen Jugendvertretung (JV) und der Metalltarifrunde (MTR). Beigelegt ist ein Flugblatt 'Kämpfende Jugend' (vgl. 26.10.1972).
Q: Roter Sachsenwerker Nr. 11, Regensburg Okt. 1972

20.11.1972:
In Regensburg gibt die Betriebsgruppe AEG Sachsenwerk der SBG vermutlich in dieser Woche ihren 'Roten Sachsenwerker' Nr. 12 (vgl. 16.10.1972, Dez. 1972) heraus.
Berichtet wird aus dem IGM OV und aus dem DruPa OV u.a. von der Mittelbayrischen Zeitung (MZ).

Aus dem eigenen Betrieb wird eingegangen auf Dreherei, Bohrerei, Stanzerei, auf die Staplerfahrer und die Angestellten.

Eingegangen wird auf Indochina und auf eine Flugblattverteilung der KPD/ML-ZK.

In "Für den Jungen Arbeiter" befaßt man sich mit der IGM-Jugendgruppe (vgl. 4.11.1972).
Q: Roter Sachsenwerker Nr. 12, Regensburg Nov. 1972

Dezember 1972:
In Regensburg gibt die Betriebsgruppe AEG Sachsenwerk der SBG vermutlich im Dezember oder Januar ihren 'Roten Sachsenwerker' Nr. 13 (vgl. 20.11.1972, 26.2.1973) heraus, der uns bisher leider nicht vorlag.
Q: Roter Sachsenwerker Nr. 12 und 14, Regensburg Nov. 1972 bzw. Feb. 1973

Februar 1973:
Die AEG Sachsenwerk Betriebsgruppe der SBG Regensburg der ABG (IGM-Bereich - vgl. 26.2.1973) berichtet vermutlich aus dem Februar von den VLK-Wahlen (VLW - vgl. März 1973) der IGM:"
Kollegen gebt acht, damit uns nicht der gleiche Schwindel wie bei Kronseder, Neutraubling passiert. Da wählten die alten Vertrauensleute die neuen Vertrauensmänner und die Kollegen hatten wieder nichts zu sagen."
Q: Roter Sachsenwerker Nr. 14, Regensburg Feb. 1973, S. 2

12.02.1973:
In Regensburg berichten die SBG der ABG im IGM-Bereich (vgl. 26.2.1973) und deren Betriebsgruppe AEG Sachsenwerk (vgl. 26.2.1973) vermutlich aus dieser Woche (vgl. 24.2.1973):"
DOLLAR KAPUTT?

Vor vierzehn Tagen haben die amerikanischen Imperialisten ihren Dollar um 10% abwerten müssen."
Q: Arbeitersache Nr. 29, Regensburg Feb. 1973, S. 6; Roter Sachsenwerker Nr. 14, Regensburg Feb. 1973, S. 2

18.02.1973:
In Regensburg berichtet die SBG der ABG im IGM-Bereich (vgl. 26.2.1973) sowie deren Betriebsgruppe AEG Sachsenwerk (IGM-Bereich - vgl. 26.2.1973):"
NEUER BETRUG DER SPD-REGIERUNG

Am 18.2.1973 beschloß die Bundesregierung drastische Erhöhungen der Benzinsteuer (vgl. 1.4.1973, d. Vf.), Körperschaftssteuer und die Abschaffung der Abschreibung der Schuldzinsen.

Die Benzinsteuer trifft uns direkt, besonders die Kollegen, die auf ein Auto angewiesen sind. Ebenso trifft die Abschaffung der Abschreibung der Schuldzinsen vor allen Dingen uns Arbeiter, denn dadurch wird es uns noch mehr erschwert, größere Anschaffungen zu machen, z.B. zu bauen. Von der Regierung wird zwar behauptet, daß die Körperschaftssteuer nur die Kapitalisten trifft. Aber in Wirklichkeit wälzen die Kapitalisten die Körperschaftssteuer auf die Preise ab. Das trifft wieder uns Arbeiter und andere Werktätige. Es kommt damit auf dasselbe hinaus, wie wenn ein Konjunkturzuschlag erhoben würde.

So werden durch die steigenden Preise alle Mehrkosten, die dem Kapitalisten entstehen, auf die werktätige Bevölkerung abgewälzt.

Es ist schon fast so: Wenn man sich z.B. einen Mantel kaufen will, daß man sich im Januar nur das Futter leisten kann und erst im Februar den Mantel."
Q: Arbeitersache Nr. 29, Regensburg Feb. 1973, S. 3; Roter Sachsenwerker Nr. 14, Regensburg Feb. 1973, S. 2

24.02.1973:
In Regensburg berichten die SBG der ABG im IGM-Bereich (vgl. 26.2.1973) und deren Betriebsgruppe AEG Sachsenwerk (vgl. 26.2.1973) vermutlich von diesem Wochenende (vgl. 12.2.1973):"
Am Wochenende war der Dollar schon wieder so weit gesackt, daß die westdeutsche Regierung fleißig Stützungskäufe machte.

Wem nützt das?

Kommt eine Weltwirtschaftskrise auf uns zu?"
Q: Arbeitersache Nr. 29, Regensburg Feb. 1973, S. 6; Roter Sachsenwerker Nr. 14, Regensburg Feb. 1973, S. 2

26.02.1973:
In Regensburg rufen die SBG der ABG im IGM-Bereich (vgl. 26.2.1973) sowie deren Betriebsgruppe AEG Sachsenwerk (IGM-Bereich - vgl. 26.2.1973) auf:"
HERAUS ZUM 1. MAI

Wir haben immer nur im harten Kampf Verbesserungen erreicht. Der 1. Mai ist der Tag, an dem die Arbeiter ihre Einheit im Kampf gegen die Unternehmerangriffe zeigen.

Der 1. Mai ist der Kampftag der Arbeiterklasse, wo die Arbeiter sich in mächtigen Demonstrationen zusammenschließen und unerbittlich ihre Forderungen ausdrücken. Leider gab es in den letzten Jahren in Regensburg keinen Umzug am 1. Mai. Es ist unsere Aufgabe, dafür zu sorgen, daß der DGB auch in Regensburg wieder wie in vielen anderen Städten wieder zum offenen 1. Mai aufruft!

Heraus zum 1. Mai!!!"
Q: Arbeitersache Nr. 29, Regensburg Feb. 1973, S. 4; Roter Sachsenwerker Nr. 14, Regensburg Feb. 1973, S. 6

26.02.1973:
In Regensburg gibt die Betriebsgruppe AEG Sachsenwerk der SBG der ABG ihren 'Roten Sachsenwerker' Nr. 14 (vgl. Dez. 1972, März 1973) mit sechs Seiten DIN A 4 unter Verantwortung von Klaus Grenzheuser in der Goldene Bärenstr.5 heraus.
Der Leitartikel zu den VLK-Wahlen (VLW) der IGM (vgl. März 1973), "Vertrauensleutewahlen - Wir dürfen jetzt nicht schlafen" ist zunächst gleichlautend mit der 'Arbeitersache' der SBG im IGM-Bereich (vgl. 26.2.1973) bis zu "damit unser Lohn wieder steigt" und fährt sodann fort:"
Vor allem dürfen wir uns nicht auf Zimmermann, Braun und Ziegler verlassen und müssen jetzt fordern, dass die Listen von jeder Abteilung jedem von uns bekannt werden. Am besten in einer IGM-Mitgliederversammlung auf Betriebsebene.

IGM-MITGLIEDERVERSAMMLUNG FÜR UNS

Jetzt sind wir an der Reihe und das heißt, jeder von uns muß bereit sein, V-Mann zu werden. Jetzt ist es an der Zeit in unseren Abteilungen die Kollegen zu unterstützen, die auch wirklich unser Vertrauen verdienen.

Kollegen, lassen wir es auf keinen Fall zu, daß Zimmermann und Ziegler lauthals schreien: Da sieht man es wieder, wir müssen bestimmen, denn es stellt sich keiner zur Wahl, die Arbeiter sind zu faul um sich für ihre Interessen einzusetzen.

LASSEN WIR UNS NICHT BETRÜGEN

Kollegen gebt acht, damit uns nicht der gleiche Schwindel wie bei Kronseder, Neutraubling passiert. Da wählten die alten Vertrauensleute die neuen Vertrauensmänner und die Kollegen hatten wieder nichts zu sagen (IGM-Bereich - vgl. Feb. 1973, d.Vf.).

Kollegen, diese Chance ist unsere Chance, die lassen wir uns nicht entgehen, denn am besten vertreten wir unsere Interessen selbst.

JETZT DARÜBER DISKUTIEREN

Darum müssen Kollegen in den Vertrauenskörper, die mit uns an der Drehbank stehen oder mit uns arbeiten. Auf keinen Fall können wir Karrieristen wie Ziegler gebrauchen. Der hat seine Dienst für die Sachsenwerk-Kapitalisten getan, darum bekommt er jetzt auch einen neuen Posten. Ihr könnt sicher sein, daß Ziegler seine 2 000 DM nach Hause trägt und keinen Akkord und korrupte Meister als Vorgesetzte hat. Er ist es, der auf unsere Kosten Pöstchen einheimst, auf Rationalisierungskurse fährt und die dann hoch lobt, weil es dem Kapital nützt und ihn nicht betrifft.

Kollegen, bald muß Schluß sein mit solchen Verrätern!

Im März da wählen wir!

Im März geben wir den Ton an!

Wir werden unsere Vertrauensleute wählen.

Wir machen die Gewerkschaft wieder zur Kampforganisation der Arbeiterklasse!"

Berichtet wird von den Fahrpreiserhöhungen in Regensburg (vgl. 21.2.1973, 22.2.1973), den Steuererhöhungen der Bundesregierung (vgl. 18.2.1973), eingegangen auf den 75.Geburtstag von Bertolt Brecht (vgl. 10.2.1898) und auf die Währungskrise speziell der USA (vgl. 12.2.1973, 24.2.1973), wozu genaueres in der nächsten 'KAZ' (vgl. März 1973) stehe. Aufgerufen wird zur Vietnamveranstaltung des VKfFuB Regensburg (vgl. 2.3.1973), zum Prozeß gegen Himmelmeyer bei Siemens (vgl. 28.2.1973) und zum 1.Mai des DGB (vgl. 26.2.1973).

Zur Metall- bzw. Stahltarifrunde (MTR bzw. STR) der IGM heißt es:"
NOCHMALS NEIN ZU 8,5%

Die Rechnung war eindeutig: mindestens 60 Pfg. pro Stunde oder 11%. Deshalb gibt es auf das Lohndiktat von 46 Pfg. oder 8,5% nur eine richtige Antwort: STREIK.

- Zwei Tage ruhte in den Hoesch-Hüttenwerken Dortmund die Arbeit (vgl. 8.2.1973, d.Vf.). Viele tausend Arbeiter zogen, trotz strömenden Regens, wie im Herbst 1969 durch die Straßen und forderten 14 Pfg. mehr. Gegen den unerbittlichen Widerstand der Stahl-Bosse und trotz der Weigerung von Loderer und der IGM-Führung, diesen Streik zu unterstützen, konnten die Hoesch-Stahlwerker sich 5 Pfg. mehr erkämpfen.

- Ebenfalls zwei Tage lang streikten die Klöckner-Kollegen in Bremen (vgl. 29.1.1973, d.Vf.). Sie setzten durch ihre geschlossene Aktion nach dem 8,5% Lohnraub-Abschluß die 11% voll durch.

- Denselben Erfolg errangen die Arbeiter von Ford Köln (vgl. Jan. 1973, d.Vf.). In einer Betriebsvereinbarung wurden die auf 11% fehlenden 2,5% festgelegt.

Kollegen, für uns ist der 8,5% Abschluß genau so wenig tragbar. Die Metaller von Hoesch, Klöckner und Ford geben das richtige Beispiel!

Das sind Beispiele, die jeden Kollegen überzeugen müssen, unorganisiert in die Tarifrunde heißt - Lohndiktat.

Die Kollegen der drei Werke haben ihren Lohn durchgesetzt, weil sie mit guten Vertrauensleuten in die Tarifrunde gegangen sind, weil sie Vertrauensleute hatten, die am gleichen Strang ziehen, und vor allem, die nicht der Gewerkschaftsführung in den Arsch kriechen.

Darum wählen wir im März auch unsere Vertrauensleute, die unsere Sache vertreten, die unsere Sorgen und Nöte kennen, die auch unverschämten Meistern ein Ständchen blasen, solche, die unser Vertrauen genießen!

Auf zur Wahl!"

Aus dem eigenen Werk wird berichtet:"
ZIEGLER STEIGT AUF

Ziegler hat jetzt einen guten Posten in der Fertigungssteuerung bekommen. Die Sachsenwerk-Kapitalisten zeigen sich jetzt dankbar für seine Taten. So wie die Unternehmerverbände den Loderer und andere Gewerkschaftsführer für ihre maßvollen Forderungen in der Tarifrunde loben, so loben die Sachsenwerk-Kapitalisten die Zusammenarbeit mit der Gewerkschaftsführung im Betrieb und befördern den Ziegler, den konsequentesten Verfechter der Betrugspolitik der SPD- und Gewerkschaftsführung.

Das ist der Dank der Kapitalisten dafür, daß Ziegler bisher die Vertrauensleute auf undemokratische Weise bestimmt hat, daß er verhindert, daß aktive Kollegen in die Gewerkschaft kommen. Das ist der Dank dafür, daß Ziegler uns weismachen will, daß das BVG eine große Errungenschaft ist, daß er den miesen 8,5% Abschluß verteidigt, daß er womöglich uns jetzt noch erzählt, die Steuererhöhungen seien nur zu unserem Besten. Sicher, solche Leute wie Ziegler können die Kapitalisten brauchen, denn mit Leuten, die bei kleinen Sachen groß tönen, was sie für die Arbeiter tun und bei wichtigen Sachen den Kapitalisten nicht weh tun, können Wunnicke, Kutschke und Co. gut zusammenarbeiten."

Gefordert wird:"
WEG MIT DEN STEMPELUHREN

Sicher ist es gut, daß die Kolleginnen und Kollegen, die hinten bei Friegon arbeiten, jetzt nicht mehr durch den ganzen Betrieb rennen müssen, weil bisher beim Eingang bei Friegon keine Stempeluhren waren.

Viel besser wäre es aber gewesen, wenn sich bei dieser Gelegenheit der Betriebsrat dafür eingesetzt hätte, daß die Stempeluhren ganz wegkommen.

Weg mit den Stempeluhren! Wie wir schon oft gefordert haben. Die Arbeiter wollen genauso wenig bespitzelt werden wie die Angestellten."

Berichtet wird auch:"
MEHR LOHN

Als Köhler sich darüber wundert, daß ihm so viele Leute weglaufen, sagte Möhring: Man sollte unseren Leuten mehr Stundenlohn geben, dann bleiben sie auch hier. Köhler prahlte mit den hohen Sozialleistungen.

Kollegen, schaut in eure Lohntüte, ob ihr die Sozialleistungen seht."

Ebenfalls berichtet wird:"
BÖSL

Immer wieder berichten uns Kollegen, daß er ihnen mit seinen weisen Erklärungen und seinem Wichtiggetue auf die Nerven geht. Z.B. wenn er die Gewerkschaftsbeiträge kassiert. Bei jeder Gelegenheit bläht er sich auf. Der Frosch bläht sich solange auf, bis er platzt."

Bekanntgegeben wird auch:
FAHRTENSCHREIBER SIND WEG

Die Fahrtenschreiber bei den Mulis sind wieder abmontiert.

Das ist ein Erfolg! Der Protest gegen die Fahrtenschreiber hat gewirkt, besonders, daß ein Kollege bei der Betriebsversammlung diese Sache zur Sprache gebracht hat. Die Kapitalisten und ihre Handlanger tun jetzt so, als wenn die Fahrtenschreiber sowieso nur kurze Zeit dranbleiben sollten. Aber wenn die Kapitalisten schon über 900 DM für so ein Ding ausgeben, hätten sie bestimmt gerne die Kollegen jetzt weiter überwacht, damit sich die Anschaffung für sie auch richtig lohnt. Aber auch jetzt haben die Fahrtenschreiber den Kapitalisten schon so viel Material geliefert, daß sie wissen, wie sie künftig noch mehr Profit aus den Mulifahrer rausholen können.

Passen wir jetzt auf! Die Kapitalisten und solche Rationalisierungsfachleute wie Ziegler wollen uns jetzt erzählen, daß die Auswertung der Fahrtenschreiber ergeben hat, daß keine neuen Mulis gebraucht werden. Lassen wir uns aber nichts vormachen! Die Mulifahrer wissen am besten, ob neue Mulis gebraucht werden oder nicht.

Deswegen: Mehr Mulis zur Entlastung der Mulifahrer!

Passen wir auf, daß Geräte wie die Fahrtenschreiber nicht demnächst an Drehbänken angebracht werden."

Auf der 'Kämpfenden Jugend' (KJ) Seite wird zu den JVL festgestellt:"
WIR BRAUCHEN JUGENDVERTRAUENSLEUTE

Bald sind bei uns im Sachsenwerk wieder Vertrauensleutewahlen.

Lehrlinge, wir haben nicht nur die Möglichkeit, für uns Jugendvertrauensleute zu wählen, sondern es ist für uns notwendig, um unsere Rechte durchsetzen zu können. Vertrauensleute sind nicht an das reaktionäre BVG gebunden, sie haben die Möglichkeit, offen unsere Forderungen zu vertreten.

Vertrauensleute können nur die Fortschrittlichsten von uns sein, denn sie haben keinen Kündigungsschutz (dies trifft für uns Lehrlinge nicht zu) und sie müssen ihre Sitzungen in ihrer Freizeit abhalten, sie müssen also bereit sein, ihre Zeit für die Interessen der Kollegen einzusetzen.

Jugendvertrauensleute sind eine starke Waffe in dem Kampf der Lehrlinge.

Auf diese Waffe können wir nicht verzichten.

Darum fordert vom Betriebsrat die WAHl der Jugendvertrauensleute!"

Die KJ berichtet auch:"
UNS WIRD NICHTS GESCHENKT

Wie es sich im Betrieb herumgesprochen hat, bekamen die beiden Starkstromelektrikerlehrlinge, denen anfangs die Zahlung der Bücher verweigert wurde, Druck vom Geldner, weil die Sache im Roten Sachsenwerker gestanden hat.

Kollegen: Wenn wir etwas durchsetzen wollen, dann müssen wir mit dem harten Widerstand der Kapitalisten rechnen.

Wenn wir Angst vor Repressalien hätten, würden wir in den Tarifrunden nie einen Pfennig mehr bekommen."

Berichtet wird auch über die MTR:"
ERGEBNISSE DER TARIFRUNDE FÜR UNS

Die Ergebnisse der Tarifrunde stehen jetzt fest. Für uns Lehrlinge steigen die Vergütungen um 40 - 55 DM (gefordert waren von der Gewerkschaft 55 ? 85 DM, in Regensburg 120 DM)!

Der Unterschied zwischen denen unter und denen über 18 Jahren fällt weg, sodaß dadurch für die Jüngeren von uns 70 - 85 DM mehr drin sind.

Im Höchstfall wären dies also 70 - 85 PLUS 40 - 55 DM GLEICH 110 - 140 DM.

Damit wir im nächsten Jahr unsere Forderungen besser durchsetzen können, brauchen wir die Jugendgruppe. Deshalb müssen wir den Kampf in der Jugendgruppe verstärkt führen, damit wir unseres Gewerkschaftsorganes nicht beraubt werden."

Aufgerufen wird auf der KJ-Seite zur nächsten Sitzung der IGM-JG (vgl. 28.2.1973), wobei allerdings der Termin ungenannt bleibt, und zur Anti-Strauß-Aktion in Vilshofen (vgl. 7.3.1973).
Q: Roter Sachsenwerker Nr. 14, Regensburg Feb. 1973

März 1973:
In Regensburg gibt die Betriebsgruppe AEG Sachsenwerk der SBG ihren 'Roten Sachsenwerker' Nr. 15 (vgl. Feb. 1973, Apr. 1973) heraus. Berichtet wird über die Auflösung der IGM-Jugendgruppe durch den IGM-Ortsvorstand, weil die JG keinen Revers unterschrieben wollte. In der 'Kämpfenden Jugend' wird deshalb die "Aktion Jugendgruppe" zur Rettung der Gruppe propagiert. Eingegangen wird u.a. noch auf die Angestellten und auf die Montage.

Unser Exemplar enthält außerdem eine Beilage der Siemens-Betriebsgruppe der SBG "Vor Gericht geklagt - bald aus dem Betrieb gejagt" über die Entlassung dreier Informanten der SBG aus dem Siemens Wernerwerk Regensburg.
Q: Roter Sachsenwerker Nr. 15, Regensburg März 1973

SBG Regensburg-BG Siemens: Vor Gericht geklagt - bald aus dem Betrieb gejagt, Regensburg o. J. (1973)

02.03.1973:
In Regensburg will das Vietnamkomitee für Frieden und Befreiungskampf (VKfFuB) eine Filmveranstaltung "Unser Weg zur Front" um 20 Uhr im Augustiner durchführen. Die AEG-Betriebsgruppe der SBG Regensburg der ABG (IGM-Bereich - vgl. 26.2.1973) berichtete und rief auf:"
SIEG DES VOLKES

Der 'Friedenskanzler' schwieg und zahlte bis zuletzt für den grausamsten Krieg der Geschichte gegen die Freiheit eines Volkes. Jetzt hat Vietnam einen entscheidenden Sieg errungen. Ohne fremde Einmischung wird es nicht lange dauern, bis die Arbeiter und Bauern das Regime Thieu gestürzt, die Folgen des Kriegs in einem demokratischen Südvietnam überwunden und die Wiedervereinigung des Vaterlandes vollendet haben werden. Durch unsere Wachsamkeit werden wir eine weitere Einmischung verhindern müssen.

Im Norden des Landes haben die Arbeiter indessen eine schwungvolle Kampagne entfaltet, um die Kriegswunden zu heilen. Um das Vaterland noch großartiger und schöner wieder aufzubauen, nahmen Zehntausende von Arbeitern einen Wettbewerb auf: Einer arbeitet für zwei. An den durch amerikanische Bomben zerstörten Verkehrslinien und Baustellen begannen sie Bahnlinien, Autostraßen, Brücken, Kraftwerke und Häuser wiederherzustellen."

Das VIETNAMKOMITEE FÜR FRIEDEN UND BEFREIUNGSKAMPF lädt zu einer Veranstaltung anläßlich des Sieges des vietnamesischen Volkes über den US-Imperialismus ein."
Q: Roter Sachsenwerker Nr. 14, Regensburg Feb.1973, S. 4

07.03.1973:
Heute tritt Franz-Josef Strauß (CSU) in Vilshofen auf.
Laut KHB/ML der ABG hören ihm 300 Personen, darunter 10 aus Vilshofen zu.

Zum Protest riefen u.a. die ABG in Regensburg und sowie die Anti-Strauß-Komitees (ASK) in München, Passau und Regensburg auf. An ihrer Demonstration bzw. Kundgebung beteiligen sich, nach eigenen Angaben, über 100 bis 150 Personen.
Auch die 'Kämpfende Jugend' (KJ) der AEG Sachsenwerk Betriebsgruppe der SBG (vgl. 26.2.1973) rief auf:"
GEGEN STRAUSS

Am 7. März organisiert das Anti-Strauß-Komitee eine Fahrt nach Vilshofen. Am Aschermittwoch in Vilshofen werden wir Strauß seine traditionelle Kundgebung in eine Kundgebung gegen diesen Faschisten umwandeln."
Q: Arbeitersache Nr. 29 und 30, Regensburg Feb. 1973 bzw. März 1973, S. 6 bzw. S. 6; Auf Draht Nr. 2, Regensburg Feb. 1973, S. 6;Der Konradsiedler Nr. 4 und 5, Regensburg Feb. 1973 bzw. März 1973;Roter Sachsenwerker Nr. 14, Regensburg Feb. 1973, S. 6;Roter Schrittmacher Nr. 9, Regensburg Mai 1973

April 1973:
Die SBG Regensburg gibt die Nr. 31 ihrer 'Arbeitersache' (vgl. 12.3.1973, 14.5.1973) heraus. Berichtet wird auch vom eigenen 'Roten Sachsenwerker' bei AEG.
Q: Arbeitersache Nr. 31, Regensburg Apr. 1973, S. 3

Regensburg_SBG395


April 1973:
In Regensburg gibt die Betriebsgruppe AEG Sachsenwerk der SBG ihren 'Roten Sachsenwerker' Nr. 16 (vgl. März 1973, Sept. 1973) heraus. Berichtet wird über verschiedene Streiks in der Druckindustrie NRW, aus dem eigenen Normbüro, von den Angestellten, aus der Produktion und über einen Metzger in Neutraubling, der einen Vertrag mit der AEG Kantine hat. Enthalten ist auch eine Seite 'Kämpfende Jugend' sowie der Maiaufruf der ABG und ein Auszug aus dem 2. Offenen Brief.
Q: Roter Sachsenwerker Nr. 16, Regensburg Apr. 1973

September 1973:
In Regensburg gibt die Betriebsgruppe AEG Sachsenwerk des AB ihren 'Roten Sachsenwerker' Nr. 22 (vgl. Apr. 1973, 25.2.1974) heraus. Aufgerufen wird zu der am Tage der Verteilung stattfindenden 3. Betriebsversammlung und einer Veranstaltung gegen die Inflation (vgl. 30.9.1973) sowie zum Stadtzirkel des AB, der sich jeden Donnerstag in der Gaststätte Goldener Greif trifft.

Von Streiks für Teuerungszulagen (TZL) wird berichtet von Deuka Futtermittel Regensburg (vgl. Aug. 1973), Siemens Traunreut (vgl. 19.9.1973), Agfa München (vgl. Aug. 1973) und Südzucker Regensburg (vgl. Sept. 1973).

Beim Sachsenwerk seien dieselben Flugblätter für eine Chiledemonstration außer vom AB auch von den Jusos verteilt worden, die über mindestens 2 Mitglieder (darunter ein Angestelltenbetriebsrat) im Sachsenwerk verfügen. Im Jahre 1970 hätten die Jusos eine bei ihnen organisierte Arbeiterjugendgruppe durch das Verbot von Flugblattverteilungen "restlos arbeitsunfähig gemacht."

Die 'Kämpfende Jugend' berichtet von Lehrlingen in München bei Südbremse, BMW, MAN und Agfa, über die Nichtübernahme des Jugendvertreters Peter Rusch bei Thiemig München, über die Berufsschule in Regensburg und die Starkstromelektrikerlehrlinge im Sachsenwerk.
Q: Roter Sachsenwerker Nr. 22, Regensburg Sept. 1973

25.02.1974:
Beim AEG Sachsenwerk Regensburg gibt die Betriebsgruppe des AB frühestens in dieser Woche die Nr. 26 ihres 'Roten Sachsenwerkers' (vgl. Sept. 1973, Okt. 1975) für Februar heraus, bei der es sich um die letzte uns derzeit vorliegende Ausgabe handelt. Berichtet wird vom Prozeß gegen Klaus Grenzheuser (vgl. Feb. 1974), Streiks bei den Fulguritwerken (vgl. Feb. 1974) und Messerschmitt Augsburg (vgl. Feb. 1974), dem Frankfurter Häuserkampf (vgl. 23.2.1974), der Metalltarifrunde (MTR) und dem IG Metall (IGM) Ortsverein. Ein Leserbrief behandelt den Streik der Busfahrer. In der "Kämpfenden Jugend" befaßt man sich mit dem eigenen Betrieb.
Q: Roter Sachsenwerker Nr. 26, Regensburg Feb. 1974

Oktober 1975:
Beim AEG Sachsenwerk in Regensburg gibt der AB vermutlich im Oktober eine Ausgabe seines 'Roten Sachsenwerkers' (vgl. 25.2.1974) heraus.
Q: Kommunistische Arbeiterzeitung Nr. 73, München 2.11.1975, S. 7

ABG_KAZ704


Letzte Änderung: 25.08.2020