Vom Arbeiterbund für den Wiederaufbau der KPD erscheint im Juli 1987 eine Broschüre zur bayerischen Maxhütte (Stahlwerk). Zweigwerke gab es in Haidhof und Unterwellborn. Die Hütte ging nach dem Verkauf an die Klöckner-Werke im April 1987 in den Konkurs. Im Juni 1990 wurde die Maxhütte stillgelegt und das "Rohrwerk Neue Maxhütte" gegründet (vgl. u. a. "Maxhütte, Werk Haidhof" und "Maxhütte, Werk Sulzbach-Rosenberg").
13.07.1987:
Von der Ortsgruppe Regensburg des AB (Arbeiterbund für den Wiederaufbau der KPD) erscheint die Broschüre: "Wir brauchen die Maxhütte. Wir brauchen den Stahl. Die Kapitalisten brauchen wir nicht".
Im Vorwort heißt es dazu u. a.: "Sie schimpfen und verprügeln uns, weil eine Firma trotz jahrelanger staatlicher Subventionen und entgegen allen Zusicherungen des Managements in den Konkurs gegangen ist, jammerte der bayerische Innenminister und Oberpfälzer CSU-Bezirksvorsitzender August Lang am 12. Juli 1987, nachdem er in Sulzbach-Rosenberg von wütenden Arbeitern ein paar Rempler abbekommen hatte und bespuckt worden war.
Was beschwert er sich denn, der August? Ist er doch einer von denen, die jahrelang die Arbeiter nicht nur bespuckt haben, sondern von oben herunter auf sie eingeprügelt und von ihren Ministersesseln auf sie heruntergeschissen haben. Er braucht sich wirklich nicht zu beschweren; er kann froh sein, dass es bei ein paar Remplern geblieben ist. Die Zeitung habe ich schon abbestellt, jetzt kommt das Telefon weg. Bis Oktober noch läuft die Versicherung fürs Auto, dann muss ich es verkaufen. So schildert einer von denen, die bis vor kurzem noch auf der Maxhütte gearbeitet haben heute früh im Rundfunk seine Lage. Einer von denen, die über den Sozialplan ausgeschieden wurden und seit der Anmeldung zum Konkurs der Maxhütte kein Geld mehr aus dem Sozialplan erhalten, auf Bittstellerei beim Sozialamt angewiesen sind …
Über 9.000 waren es einmal in der Maxhütte. Heute ist es gerade noch knapp die Hälfte. 1.000 sollen es höchstens noch in ein paar Jahren sein … Wissen ist Macht. Jeder Kampf erfordert Wissen über den Gegner. Deshalb legen wir diese Broschüre vor. Wir untersuchen die Geschichte der Maxhütte, wir weisen nach, warum diese ganzen Konzepte scheitern mussten … Wir zeigen wie die Tatsachen im Kapitalismus stehen und welchen Ausweg die Arbeiterklasse nur finden kann".
Inhalt der Broschüre:
"1. Nicht Eisen und Stahl sind in der Krise, sondern der Kapitalismus.
-- Zu viel Stahl?
-- Nein! Zu wenig. Bei uns …
-- … und in anderen Ländern"
2. Das Stahlkartell
-- Die Maxhütte im derzeit herrschenden Stahlkartell
-- Die Maxhütte wechselt von Flick zu Klöckner
-- Wie hat Klöckner die Maxhütte ausgeschlachtet?
3. Der Herren Stärke ist unsere Schwäche
-- Enger Gürtel und runtergelassene Hosen
-- Profit auf Kosten von Gesundheit und Leben der Arbeiter
-- Es geht auch ohne Herren
-- Flick kehrt zurück …
-- … und Endenhofer macht die Drecksarbeit
4. Verstaatlichung, Mitbestimmung, Vergesellschaftung - die die Lösung der kapitalistischen Stahlkrise?
-- Verstaatlichung:
---- Den Teufel mit Beelzebub austreiben!
---- Verstaatlichung: Anruf genügt. Sie kommen
---- Die Pleite mit der Staatsbeteiligung
-- Mitbestimmung in den Aufsichtsräten:
---- Vorsicht Falle!
---- Umnachtet und benebelt? Verrat!
-- Vergesellschaftung des Eigentums
---- auf Grund der Vergesellschaftung der Produktion
---- Gemeinwirtschaft im Kapitalismus: Das Wasser löscht das Feuer aus
-- Den Kampf in der IG Metall aufnehmen!
5. Wichtige Tage im Leben der Arbeiter der Maxhütte
-- Streik in Haidhof 1907
-- Septemberstreik 1969
-- Donnerstag, 9. April 1987
-- Brotzeit beim Vorstand
6. Organisation verzehnfacht die Kräfte
-- Sind wir zu wenige?
-- Die Führungskräfte sind da, die falschen auch
-- Die Arbeiterklasse braucht ihre Partei: Die KPD!"
Anhang: Lest, schreibt und verbreitet die Kommunistische Arbeiterzeitung!"
Quelle: AB - OG Regensburg: Wir brauchen die Maxhütte. Wir brauchen den Stahl. Die Kapitalisten brauchen wir nicht, 2. Aufl., Regensburg, Juli 1987.
Letzte Änderung: 04.11.2019