Hundert Blumen, 1. Jg., Nr. 1, West-Berlin, (März 1972)
März 1972:
Vermutlich noch im März erscheint in Berlin die Nr. 1 der Zeitschrift "Hundert Blumen".
Vom Herausgeberkollektiv heißt es u. a.: "Wir sind ein knappes Dutzend Typen, die einige Jahre an der Uni und im Stadtteilbereich versucht haben, was in Gang zu setzen und die jetzt vor der Schwierigkeit stehen, eine Zeitung zu machen, die nicht nur von intellektualisierten Linken gelesen wird, sondern auch für andere Jugendliche spannend genug ist.
In Westberlin hat es bis vor kurzem mehr oder weniger lesenswerte Zeitungen gegeben, die von Linken gemacht wurden: Hochschulkampf, 883, Fizz. Alle drei sind mittlerweile eingegangen. (…)
In gewisser Weise sind fast alle linken Zeitungen zu Organen politischer Sekten verkommen (…)
Wenn wir in der 'Hundert Blumen' bestimmte Vorstellungen von politischen Aktionen vertreten, Aktionen an denen wir uns selber beteiligen und deren gemeinsamer Charakter darin liegt, dass sie lustvoll sein sollen für die Beteiligten, dann deswegen, weil wir davon überzeugt sind, dass man Leute nur dann dazu bekommt, sich an einer Sache zu beteiligen, wenn das Mitmachen mehr Spaß macht als das Zuschauen." (S. 2)
Inhalt u. a.:
- Kinderdemonstration gegen kinderfeindliche Senatspolitik
- Das Hundert-Blumen-Kollektiv
- Unlimited? Das Limmi ist dicht
- Jerry Rubin: Bericht über die Befreit-Jahn-Sinclair-Veranstaltung
- Meldungen: MC-5-Konzert in der TU / Hausbesetzung Lützowstr.
- 1. Mai … Kampftag der Arbeiterklasse
- Volksfest auf dem Mariannenplatz
Quelle: Hundert Blumen, 1. Jg., Nr. 1, West-Berlin, o. J. (März 1972) [vermutlich Fragment]