Berlin:
Bauindustrie und Industriegewerkschaft Bau-Steine-Erden (BSE)

Materialien zur Analyse von Opposition

Von Jürgen Schröder, Berlin, 9.4.2010

Aus der West-Berliner Bauindustrie und dem Organisationsbereich der Industriegewerkschaft Bau-Steine-Erden (BSE) werden hier nur wenige Ansätze linksradikaler Organisierung erschlossen. Hierbei handelt es sich anfänglich einerseits um die Spartacus-Strömung, die vor allem unter Lehrlingen bzw. an der Bauberufsschule Zitadelle in Spandau tätig scheint (vgl. 6.10.1969, 10.3.1970, 15.3.1970, 18.3.1970, 3.4.1970, 9.6.1970, 24.7.1970), andererseits um die sog. Roten Bauarbeiter (vgl. März 1970, 27.4.1970), aus denen dann vermutlich die Betriebsgruppe Bau der KPD/ML-ZB hervorgeht, die mit ihrem 'Roten Bulldozer' (vgl. 20.7.1970, Nov. 1970, Dez. 1970, März 1971, Apr. 1971, 10.5.1971) die damals wohl einzige linksradikale betriebliche Publikation für Bauarbeiter erstellt.

Die KPD als in Westberlin damals bald stärkste Fraktion der radikalen Linken berichtet zwar vom Bau (vgl. 5.8.1970), was auch die KPD/ML-ZB natürlich tut, setzt sich doch auch die BSE für die 1.Mai Demonstration ein (vgl. Jan. 1971, Feb. 1971, 25.2.1971, 22.3.1971) und im Maikomitee ist immerhin auch die Fachgruppe Architektur-/Ingenieurbüros der IG BSE aktiv (vgl. 3.3.1971, 12.3.1971, 15.3.1971), die als Angestellten-Fachgruppe nicht so ganz typisch für die IG BSE, aber doch den wichtigsten Bezugspunkt für die Linke zu bilden scheint. Verbunden ist sie dabei offenbar am ehesten noch der KJO Spartacus (vgl. 29.4.1971, 1.5.1971).

In der Bauindustrie ist die Lage damals gekennzeichnet von Arbeitslosigkeit (vgl. 8.4.1971, 24.4.1971, 5.5.1971, 21.6.1972, 17.4.1974), Zeitverträgen (vgl. 26.4.1971) und Entlassungen (vgl. Juni 1971) bzw. Stillegungen (vgl. 16.8.1973).

Während von der KPD/ML-ZB nun aus dem Baubereich bald nichts mehr zu vernehmen ist (vgl. 22.7.1971), veröffentlicht die KPD nun öfter Berichte aus diesem bzw. aus der IG BSE (vgl. Okt. 1971, 21.6.1972, 15.3.1973), vor allem in der Vorbereitung des 1.Mai (vgl. 10.4.1972, 13.4.1972, 26.4.1972), gibt es doch 1973 gar einen Maiausschuss der Bauarbeiter (vgl. 22.2.1973, 19.3.1973), der aber auch an der Bauberufsschule aktiv ist (vgl. 2.4.1973), wobei auch der KJV der KPD eingreift (vgl. 11.4.1973) ebenso wie im folgenden Jahr (vgl. 8.4.1974). Auch für die KPD scheint die Fachgruppe Architektur-/Ingenieurbüros der IG BSE immer noch mit die wichtigste Bastion, wie anhand des 1. Mai 974 deutlich wird (vgl. 24.3.1974, 1.4.1974, 8.4.1974, 10.4.1974, 15.4.1974, 1.5.1974).

Zumindest über einzelne Anhänger im Berliner Baubereich verfügt damals auch der KBW (vgl. 18.2.1974), während es an der Baufachschule Zitadelle Spandau zur politischen Disziplinierung von Lehrkräften kommt (vgl. März 1974, Sept. 1974).

Die KPD berichtet weiter aus dem Baubereich 19.2.1975, 14.5.1975, 28.5.1975), versucht sich dann auch in der Unterstützung eines Kampfes bei einer Stillegung (vgl. 7.7.1976, 20.11.1976).

Zum vorläufigen Abschluss dieser Darstellung gibt es dann wieder eine offenbar unabhängige bzw. überfraktionelle Bau-Kollegen Gruppe (vgl. 13.10.1977).

Auszug aus der Datenbank „Materialien zur Analyse von Opposition“ (MAO)

06.10.1969:
In Berlin tagt die Leitung von Spartacus - IAfeKJO. Die eigenen Lehrlings- und Jungarbeiterarbeitskreises (LJAK) hätten nunmehr folgende Einteilung: der LJAK Metall mache eben dies, der LJAK Chemie die Chemie, Post und HBV und der LJAK Rest ÖTV, DruPa, IG Bau, IG Tex und die Schülerladenarbeit. Außerdem gäbe es noch die Projektgruppen Betriebe und Gewerkschaftszeitung und einen Pichelsee-Arbeitskreis.
Quelle: Spartacus - IAfeKJO:Protokoll Leitungssitzung vom 6.10.69,Berlin 6.10.1969

März 1970:
Vermutlich Mitte März wird in Berlin ein Entwurf eines Maiaufrufes von der PEI mit teilweisen Veränderungen der Basisgruppe Spandau versehen, in dem u.a. berichtet wird, es "haben die Gruppen BG Spandau, PEI, DWM, Telefunken, Brunnenstraße, Neukölln, Tempelhof, Kreuzberg, Zehlendorf, Rote Bauarbeiter, Lehrlingstheater Rote Steine, Rotkol, Rotzök, RotzPH, SAZ, SAKO zusammen ein Maikomitee gebildet mit je zwei Delegierten (BG Spandau 4)."
Q: PEI und BG Spandau:Aufruf zum 1.Mai 1970 (Entwurf),Berlin 1970

10.03.1970:
In Berlin versammeln sich 50 Schüler der Bau Berufsschule vor dem Gebäude. Hierfür macht Spartacus - IAfeKJO, intern, die eigenen Genossen verantwortlich.
Q: Spartacus - IAfeKJO:Protokoll Leitungssitzung 15.3.70,Berlin 15.3.1970

15.03.1970:
In Berlin wird auf der Leitungssitzung von Spartacus - IAfeKJO u.a. die eigene Berufsschularbeit an der Bau-Berufsschule, wo man über Mitglieder verfügt diskutiert.
Q: Spartacus - IAfeKJO:Protokoll Leitungssitzung 15.3.70,Berlin 15.3.1970

18.03.1970:
In Berlin findet eine Schülerdemonstration und anschließend ein Teach in statt. Die Leitung von Spartacus - IAfeKJO bereitete sich auf das Teach in so vor:"
Unsere Genossen an der Planck- und BSE-Schule sollen, wenn möglich, die Berufsschüler in Richtung auf Teilnahme an dem stattfindenden zentralen Teach-in mobilisieren. Dabei werden an der BSE-Schule die Gen. X1/X2, an der Planck-Schule der Gen. X3 als Außenkader diese Genossen unterstützen. Der Gen. X3 wird weiterhin auf dem Teach-in einen Diskussionsbeitrag halten, der ausgehend von der Situation der Berufsschüler den Charkter des und die Notwendigkeit des Kampfes gegen das kapitalistische Ausbeutungssystem und unsere Gewerkschaftsperspektive als einzig mögliche Form der Durchsetzung der Durchsetzung der Arbeiterjugendinteressen darstellt. … In der Diskussion über das taktische Auftreten auf dem Teach-in kam man überein, inhaltlich das oben Dargestellte zu vertreten, eine ideologische Auseinandersetzung mit Rotgardisten (Jugendorganisation der KPD/ML,d.Vf.) u.a. selbst nicht vom Zaun zu brechen und bei deren Vorstößen mit der Frage nach ihrer Perspektive für die Durchsetzung der Arbeiterjugendinteressen zu antworten."
Später heißt es, es "wurde … von der Schüler-Demo am 18.3. berichtet. Diese verlief völlig ungeordnet; max. 1 000 Teilnehmer, kaum rote Fahnen, reformistische Parolen: 'Statt Panzerkauf - baut Schulen auf', oder sogar: 'Gegen Bildungsnotstand - ohne rote Fahnen'. Die nachfolgende - sehr kurze - Veranstaltung in der TU zeichnete sich durch entsprechende Konfusion aus. Gen. X meinte unwidersprochen, daß diese Bewegung faktisch tot sei und die weitere Verteilung von Flugblättern zu diesem Thema vor Berufsschulen ohne Sinn."
Q: Spartacus - IAfeKJO:Protokoll Leitungssitzung 15.3.70,Berlin o.J. (1970); Spartacus - IAfeKJO:Protokoll der Leitungssitzung vom 18.3.70,Berlin o.J. (1970)

03.04.1970:
In Berlin wird auf der Leitungssitzung von Spartacus - IAfeKJO u.a. bekannt, daß im Maikomitee neben den eigenen Mitgliedern noch zwei Schüler der Porsche Berufsschule und einer der Bauschule sitzen. Für die Berufsschulen wird ein Flugblatt für die Maler, wo aus der Fachgruppe Maler der BSE jetzt die Aktionsgruppe Maler geworden sei, für die Porsche Schule eine Veranstaltung und für die Planck Berufsschule eine Diskussion an zwei Tagen beschlossen.
Q: Spartacus - IAfeKJO:Protokoll Leitungssitzung 3.4.70,Berlin 3.4.1970

27.04.1970:
Vermutlich in dieser Woche gibt in Berlin ein 'Rotes Maikomitee' seine 'Rote 1.Mai Zeitung' Nr.2 heraus. Von dem Komitee, hinter dem sich u.a. die PEI verbirgt, wird folgende Zusammensetzung bekanntgegeben:
- Betriebsgruppen von Arwa, Daimler, DWM, Gillette, Orenstein und Koppel (O+K), NCR, SEL, Siemens und andere Betriebe, Rote Bauarbeiter,
- Aktionsrat zur Befreiung der Frauen, Rote Kollektive Proletarische Erziehung und Schülerläden (Rotkol),
- Rote Zellen an den Universitäten und Akademien.
Aufgerufen wird zur Demonstration am Freitag ab Karl-Marx-Platz, berichtet u.a. vom Schülerstreik in Berlin im März.
Q: Rote 1.Maizeitung Nr.2,Berlin o.J. (1970)

09.06.1970:
In Berlin endet der Bericht der Leitung von Spartacus - IAfeKJO, der Überblick über den Zeitraum seit dem 24.5.1970 geben soll, mit diesem Tag. Seit dem 24.5.1970 wurde die BSE-Zelle aus dem Kandidatenstatus in den Sympathisantenstatus zurückgestuft. Sympathisantengruppen gäbe es also u.a. bei der BSE, dort wird gerade von den Genossen die Grundschulung durchlaufen.
Q: Spartacus - IAfeKJO:Leitungsbericht für den Zeitraum vom 17.Plenum bis zum 9.6.1970,Berlin o.J. (1970)

20.07.1970:
In Berlin gibt die Betriebsgruppe Bau der KPD/ML-ZB vermutlich schon in dieser Woche erstmalig ihren auf August datierten 'Bulldozer' (vgl. Nov. 1970) heraus. Verantwortlich für die 10 Seiten zeichnet S. Endlich, berichtet wird aus der IG BSE, dem Tiefbau und Reinickendorf bzw. dem Märkischen Viertel sowie von der Betriebsversammlung bei AEG Brunnenstraße (vgl. 8.7.1970) und aus NRW von den Streiks gegen die Lohnsteuervorauszahlung bei Mannesmann Duisburg (vgl. 8.7.1970) und Ford Köln (vgl. 10.7.1970).

Zur Herausgabe der ersten Ausgabe schreibt das ZB intern:"
Grundsätzlich kann es zur Zeit nicht unsere Aufgabe sein, unter Bauarbeitern zu arbeiten. Wir müssen uns in den Großbetrieben verankern."
Q: Der Parteiarbeiter Nr.2,Bochum Sept./Okt. 1970; Der Bulldozer Nr.1,Berlin Aug. 1970

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24.07.1970:
In Berlin tagt die Leitung von Spartacus - IAfeKJO. Das Protokoll umfaßt allerdings auch die Sitzungen am 10. und 19.7.1970. Gerätselt wird über die Existenz der Gruppen bei der Spinne und in der BSE.
Q: Spartacus - IAfeKJO:Protokoll Leitungssitzungen vom 10.7.,19.7.,24.7.,Berlin o.J. (1970)

05.08.1970:
In Berlin gibt die KPD/AO bei AEG-Telefunken die Nr.7 der 'Kommunistischen Arbeiterpresse' (vgl. 15.7.1970, 26.8.1970) heraus. Beschäftigen tut man sich u.a. mit auch mit rumänischen Bauarbeitern, die außer in Berlin auch in Göppingen in Baden-Württemberg zu finden sind.
Q: Kommunistische Arbeiterpresse AEG Telefunken Nr.7,Berlin 5.8.1970

November 1970:
In Berlin erscheint die Nr.2 von 'Der Bulldozer' - Zeitung der Betriebsgruppe Bau der KPD/ML-ZB (vgl. 20.7.1970, Dez. 1970). Verantwortlich für die 14 Seiten, auf denen außer vom eigenen KJVD auch von Bosch Reutlingen (vgl. 26.10.1970) berichtet wird, zeichnet Peter Weinfurth in Essen, geschrieben werden soll an Peter Slovak in Berlin.
Q: Der Bulldozer Nr.2,Berlin Nov. 1970

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Dezember 1970:
In Berlin erscheint die Nr.3 von 'Der Bulldozer' (vgl. Nov. 1970, März 1971), der von der Betriebsgruppe Bau der KPD/ML-ZB herausgegeben wird. Diese uns bisher nicht zugängliche Ausgabe befaßt sich u.a. mit dem Akkord.
Q: Der Bulldozer Nr.4,Berlin März 1971

Januar 1971:
Die KPD/ML-ZB berichtet:"
DGB-FÜHRER IN WESTBERLIN GEGEN 1.MAI-DEMONSTRATION

Mit Beginn der wirtschaftlichen Krise häufen sich die Verrätereien der rechten Gewerkschaftsführer. Daß dies die Radikalisierung der proletarischen Gewerkschaftsmitglieder mit sich bringt, zeigen die Auseinandersetzungen um die 1. Mai-Demonstration in Westberlin:

Um einer Konfrontation mit oppositionellen Gewerkschaftern zu entgehen, hatten die DGB-Führer in Westberlin im Januar beschlossen, den 1.Mai dieses Jahr im geschlossenen Saal zu feiern. Die Veranstaltung soll mit 500 geladenen Gästen im Sendesaal des SFB (Sender Freies Berlin) stattfinden. Den Grund hat der rechte DGB-Führer Sickert sogar selbst offen genannt: man müsse unter allen Umständen vermeiden, daß die Kommunisten am 1.Mai in Erscheinung treten und Wirkungen erzielen.

Auf diesen Beschluß der DGB-Bonzen erfolgte Protest von vielen proletarischen Kollegen, darunter von einer Vertreterversammlung der IGBSE und dem DGB-Landesbezirksjugendausschuß" (vgl. AEG im IGM-Bereich 19.1.1971, 31.1.1971).

Auch der KJVD der KPD/ML-ZB (vgl. März 1971) berichtet von diesem Beschluß und dem Protest dagegen (vgl. Feb. 1971,d.Vf.).
Q: Der Kampf der Arbeiterjugend Nr.3,Bochum März 1971,S.3; Kommunistischer Nachrichtendienst Nr.19,Bochum 10.3.1971,S.8

Februar 1971:
In Berlin spricht sich der Ortsvorstand der IG BSE, laut KPD/ML-ZB, vermutlich im Februar einstimmig für einen kämpferischen 1.Mai aus.
Q: Rotlicht Nr.8,Berlin März 1971; Der Kampf der Arbeiterjugend Nr.3,Bochum März 1971,S.3

25.02.1971:
In Berlin wird ein "Gewerkschaftliches Maikomitee" gegründet, an dem sich, laut KJO Spartacus, sie selbst, die Gewerkschafter der SEW, die KPD als IG Chemie Jugend und als AEG R2 Vertrauensleute, der KB/ML und der KJVD-Neue Einheit (die KJO vertippt sich hier und schreibt 'Heimat' statt 'Einheit', d.Vf.) beteiligen. Die KPD/ML-ZB unterstütze die Angelegenheit.

U.a. berichtet die KPD/ML-ZB:
Nachdem die DGB-Bonzen den Beschluß verkündet hatten, den 1.Mai unter sich im Saal zu feiern, mit der Begründung, 'die Arbeiter wollen ja sowieso nicht demonstrieren, die sitzen viel lieber vorm Fernseher', ging eine breite Empörungswelle durch die Fabriken. Oppositionelle Gewerkschafter gründeten am 25.2. ein Mai-Komitee, das eine Demonstration organisieren wollte und die Kollegen zur Unterstützung aufrief (…).

Die KPD/ML hat dieses Mai-Komitee von Anfang an begrüßt und in jeder Hinsicht unterstützt. Es wurden zahlreiche Unterschriften für das MK gesammelt; die Partei leistete organisatorische Hilfe, indem sie die Flugblätter des MK an den Westberliner Großbetrieben verteilte. Im MK saßen auch Kollegen, die politischen Organisationen angehörten. Es wurde beschlossen, daß das MK sich auf einige zentrale Losungen einigen sollte, daß aber darüber hinaus die politischen Organisationen ihre eigene Agit-Prop entfalten könnten.

Der gemeinsame Grundsatz war:
Es geht um das demokratische Recht der Arbeiterklasse, den 1.Mai als ihren Kampftag zu feiern. Dazu ist es notwendig, gegen den DGB-Beschluß dieses Recht zu verteidigen und zwar auf der Basis einer breiten Aktionseinheit.

Auch die Vertreter der SEW, die Kollegen von der IGBSE stimmten diesem Grundsatz zu.

Das Mai-Komitee meldete die Route zur Demonstration im Wedding an, nachdem es gemeinsam diesen Beschluß gefaßt hatte. Die erste Mai-Zeitung wurde gemacht auf Grundlage der Forderungen, auf die man sich gemeinsam geeinigt hatte."
Q: Kommunistischer Nachrichtendienst Nr.19 und 28,Bochum 10.3.1971 bzw. 17.4.1971,S.8f bzw. S.3f

März 1971:
In der Nr.4 ihres 'Bulldozer' (vgl. Dez. 1970, Apr. 1971) setzt sich die Berliner Betriebsgruppe Bau der KPD/ML-ZB mit einem 'Leserbrief' auseinander, der auf 15 Exemplaren der letzten Ausgabe geschrieben wurde. Hierbei verteidigt sie die Ehre ihrer 'studentischen Verteilergenossen', die in dem Leserbrief angegriffen werden. Ein weiterer Leserbrief vom 28.2.1971 allerdings äußert sich durchaus positiv zur letzten Ausgabe, deren Thema, der Akkord, erneut aufgegriffen wird. Aus dem Tiefbau wird berichtet von einer BEWAG (Berliner Elektrizitäts Werke AG) Baustelle. Wie allen KPD/ML-ZB Betriebszeitungen in Berlin liegt ein zweiseitiges Extrablatt zu Polen bei und auch ein für Berlin zentraler Artikel über die Berliner Elektro- und Maschinenbauindustrie wird veröffentlicht. Weiter wird auf den 14 Seiten u.a. der Straßenverkauf der ZB-Publikationen jeden Samstag am U-Bhf. Karl-Marx-Straße in Berlin-Neukölln angekündigt.
Q: Der Bulldozer Nr.4,Berlin März 1971

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03.03.1971:
Vermutlich heute gibt die Berliner KPD/AO die Nr.15 ihrer 'Roten Fahne' (vgl. 1.2.1971, 24.3.1971) heraus, deren Umfang sich von 12 Seiten nun auf 8 Seiten verringert hat. Berichtet wird u.a. über das Berliner Gewerkschaftliche Maikomitee (vgl. 25.2.1971), welches derzeit unterstützt werde von:
- Vertrauensleutekörper AEG Telefunken Fachbereich R2,
- Jugendvertrauensleutekörper Schering,
- Jugendvertrauensleutekörper Spinnstoff Zehlendorf,
- IG Chemie Verwaltungsstellen Jugendausschuß,
- IGM-Jugendgruppe DTW,
- GEW-Studentengruppe PH,
- DruPa-Jugend,
- ÖTV-Opposition,
- ÖTV-Jugendopposition,
- Fachgruppe Architektur-/Ingenieurbüros der IG BSE,
- und der Fachgruppe Buchhandel und Verlage der HBV.
Es wird auch eine Anleitung für die Arbeit in den Gewerkschaften gegeben. Im weiteren beschäftigt man sich u.a. mit dem BVG, Laos, Horst Mahler, dem Irak, dem Klinikum Steglitz und dem Streik der Berliner Studenten (vgl. 1.2.1971).
Q: Rote Fahne Nr.15,Berlin März 1971

07.03.1971:
In Worms wird ein Leserbrief eines Bauarbeiters an die KPD/ML-ZB verfaßt.
Q: Der Bulldozer Nr.5,Berlin Apr. 1971

12.03.1971:
In Berlin erscheint die 'RPK' Nr.106 (vgl. 6.3.1971, 19.3.1971) mit einem Leitartikel zur Maivorbereitung. Danach wird der Aufruf des am 25.2. gegründeten gewerkschaftlichen Maikomitees von folgenden Gruppen unterstützt:
AEG Telefunken - Fachbereich R 2 VLK, Schering AG Jugend-VLK, Spinnstofffabrik Zehlendorf AG Jugend-VLK, DeTeWe IGM Jugendgruppe, IG BSE - Fachgruppe der Angestellten in Architektur und Ingenieursbüros, HBV Fachgruppe Buchhandel und Verlage, GEW - Studentengruppe PH, DruPa Jugend, ÖTV Opposition, IG Chemie Verwaltungsstellen Jugendausschuß, ÖTV Jugend-Opposition.
Die IG Metall habe behauptet, daß das Komitee von SEW, KPD/AO und KJO Spartacus kontrolliert werde. Berichtet wird von der DGB-Jugendveranstaltung am 26.2., um Gewerkschaften geht es auch in einer Stellungnahme der KPD/AO. Weitere Artikel behandeln Japan und den Prozeß gegen die RAF. Das Komitee Kampf dem Imperialismus (KKI) berichtet aus dem Iran und von der CISNU München. Die Rote Zelle Medizin befaßt sich mit der Med. Fak. der FU und dem Bethanienkrankenhaus. Kleinanzeigen kommen u.a. von den Berliner Kinderläden Steglitz, Leopoldplatz und Britz-Buckow-Rudow.
Q: Rote Presse Korrespondenz Nr.106,Berlin 12.3.1971

15.03.1971:
Es erscheint die Nr.5 der 'Roten Fahne' der KPD/ML-ZB (vgl. 1.3.1971, 29.3.1971).
In "Westberlin: Kampf für den 1. Mai. Gewerkschaftsführer wollen keine offene Kundgebung" wird berichtet, daß sich anläßlich des bevorstehenden 1. Mai in Berlin ein Maikomitee gebildet habe, "daß eine offene Kundgebung zum 1. Mai vorbereitet".
Zu dem Komitee sollen gehören:
- die IGM-Vertrauensleute des Fachbereichs R2 von AEG Telefunken,
- die CPK-Jugendvertrauensleute der Schering AG und der Spinnstoffabrik Zehlendorf AG,
- die IGM JG von DeTeWe,
- die Fachgruppe der Angestellten in Architektur- und Ingenieurbüros der IG BSE,
- die GEW-Studentengruppe an der Pädagogischen Hochschule (PH),
- die Jugendgruppe der IG Druck,
- der Verwaltungsstellenjugendausschuß der IG Chemie,
- die ÖTV-Jugendopposition,

Die KPD/ML-ZB unterstützt dieses Komitee und ruft dazu auf, sich an einer offenen 1. Mai-Demonstration zu beteiligen.
Q: Kommunistischer Nachrichtendienst Nr.23,Bochum 24.3.1971,S.5f

22.03.1971:
Vermutlich an diesem Tage gibt in Berlin die Betriebsgruppe Siemens-Schaltwerk der KPD/ML-ZB die erste Nummer ihres 'Roten Schaltwerkers' (vgl. 23.4.1971) heraus, die auf den März datiert ist. Während die IGM eine DGB-Demonstration zum1. Mai ablehnt (vgl. 19.1.1971), sind zumindest in der CPK und im BSE OV andere Meinungen vertreten.
Q: Der rote Schaltwerker Nr.1,Berlin März 1971

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23.03.1971:
Die SEW konnte sich, laut KPD/AO, mit ihrer Forderung nach "erweiterter und qualifizierter Mitbestimmung" im Berliner gewerkschaftlichen Maikomitee nicht durchsetzen und verließ nach einer Abstimmungsniederlage im Maikomitee heute die Aktionseinheit. Die PL/PI rief unterdessen in Berlin zu einer Demonstration "aller nichtrevisionistischen Gruppen in Neukölln" auf.

Die KPD/ML-ZB (vgl. 25.2.1971) berichtet:"
SEW-FÜHRER SPALTEN 1.MAI-KOMITEE

Nach der Wahl nahm sich der SEW-Vorstand dieser Sache an. Die Kollegen von der IGBSE wurden zurückgepfiffen. Das Verteilen der ersten Mai-Zeitung wurde von den SEW-Führern blockiert. Der Grund: die Revisionisten wollten verhindern, daß Parolen gegen den Verrat der rechten Gewerkschaftsbonzen veröffentlicht wurden.

Als das Mai-Komitee darauf verwies, daß ein Beschluß bestand, der es den politischen Organisationen verbot, ihre eigenen Parolen in das Mai-Komitee und seine Zeitung hineinzutragen, als die Kollegen vor allem die Parolen der SEW-Führer zurückwiesen, die eindeutig auf eine Stärkung der Bonzen hinausliefen (Mitbestimmung usw.), spalteten diese offen. Sie zogen aus dem Mai-Komitee aus und gründeten ein eigenes, was sie aber heimtückisch weiter als das 'gewerkschaftliche Mai-Komitee' bezeichneten."
Q: Kommunistischer Nachrichtendienst Nr. 28,Bochum 14.4.1971,S.4

April 1971:
In der Nr.5 ihres 'Bulldozer' (vgl. März 1971, 10.5.1971) kann die Berliner Betriebsgruppe Bau der KPD/ML-ZB auf den 10 Seiten, für die Michael Schulte in Bochum verantwortlich zeichnet, bereits vier Leserbriefe abdrucken, die die Ziele der Betriebsgruppe unterstützen, wovon einer allerdings nicht in Berlin sondern in Worms verfaßt wurde. Berichtet wird aus Berlin von der Firma Rudolf Franke Straßenbau und von der Spaltung des gewerkschaftlichen Maikomitees durch die SEW. Eingegangen wird auch auf die Fahrpreiskämpfe der Hoesch-Arbeiter in Dortmund (vgl. 22.3.1971).
Q: Der Bulldozer Nr.5,Berlin Apr. 1971

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April 1971:
In Berlin gibt die KPD/ML-ZB das 'Extrablatt der Betriebsgruppen der KPD/ML' Nr.16 (vgl. 10.5.1971) mit einem Umfang von 4 Seiten DIN A 4 heraus, in dem unter Verantwortung von Michael Schulte, Bochum, zur Maidemonstration ab Turmstraße/Ecke Stromstraße in Moabit aufgerufen wird. Uns wurde dieses Extrablatt bisher bekannt mit dem Titel folgender KPD/ML-ZB Betriebszeitungen aus Berlin:
- 'Der Bulldozer' für das Baugewerbe,
- 'Der NCR Arbeiter' für NCR.
- 'Der Rote Schaltwerkler' für das Siemens Schaltwerk.
Q: KPD/ML-ZB:Extrablatt der Betriebsgruppen der KPD/ML Nr.16,Berlin Apr. 1971

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08.04.1971:
In Berlin sind heute, laut KPD/ML-ZB, 2 000 Arbeitslose aus dem Baubereich beim Arbeitsamt 2 in der Neuköllner Sonnenallee gemeldet (vgl. 24.4.1971).
Q: Der Bulldozer Nr.6,Berlin Mai 1971

24.04.1971:
In Berlin sind heute, laut KPD/ML-ZB, 1 700 Arbeitslose aus dem Baubereich beim Arbeitsamt 2 in der Neuköllner Sonnenallee gemeldet (vgl. 8.4.1971, 5.5.1971).
Q: Der Bulldozer Nr.6,Berlin Mai 1971

26.04.1971:
In Berlin geben die Sozialistischen Betriebsgruppen Tempelhof von NCR, SEL, Daimler und Gillette (SBG) die Nr.9 ihrer Zeitung 'Die Sache der Arbeiter' datiert auf April (vgl. 19.4.1971) vermutlich zu Anfang dieser Woche heraus. Berichtet wird auch aus dem BSE-Bereich über die Zeitverträge bei der Firma Adolf Alexander in Berlin und Gandersheim.
Q: Die Sache der Arbeiter Nr.9,Berlin Apr. 1971,S.6

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29.04.1971:
In Berlin gibt die Ortsleitung der KJO Spartacus ihren Anhängern schnell noch einmal die Termine und die Linie für die Maitage bekannt.

Im Maikomitee der KPD sei keine offizielle Gewerkschaftsgruppe vertreten. Im Maikomitee der SEW seien die stärksten Gruppen die Fachgruppe Buchhandel der HBV und die Fachgruppe Gymnasien der GEW.

Im von der KJO inspirierten Komitee für gewerkschaftliche Aktionseinheit seien vertreten: JG Siemens, JG DTW, ÖTV-Opposition, ÖTV-Jugendopposition, Fachgruppe Architekturbüros der BSE, Sozialistischer Arbeitskreis Bibliotheken Berlin (SABBER).

Man plane einen gemeinsamen Block mit KB/ML, SDA, den Sozialistischen Betriebsgruppen Tempelhof und dem Sozialistischen Frauenbund Westberlin.

Das SEW-Komitee werde am 30.4. eine Veranstaltung in der Neuen Welt durchführen, man selber am 1.Mai auf dem Karl-Marx-Platz demonstrieren.
Q: KJO Spartacus-Ortsleitung Westberlin:ohne Titel,Berlin 29.4.1971

01.05.1971:
Für die Berliner Maidemonstration auf dem Neuköllner Karl Marx Platz wurden u.a. ein Flugblatt "Die Gewerkschaft den Arbeitern! Kampf den Bürokraten!", welches von KJO Spartacus, ÖTV-Opposition, ÖTV-Jugendopposition, dem Sozialistischen Arbeitskreis Bibliotheken Berlin (SABBER) und der Fachgruppe Architektur/Ingenieurbüros der BSE unterzeichnet ist und ein Flugblatt mit dem selben Titel von einem Komitee für gewerkschaftliche Aktionseinheit verteilt.
Q: KJO Spartacus,ÖTV-Opposition,ÖTV-Jugendopposition,Sozialistischer Arbeitskreis Bibliotheken Berlin (SABBER) und Fachgruppe Architektur/Ingenieurbüros der BSE:Die Gewerkschaft den Arbeitern! Kampf den Bürokraten!,Berlin 1971; ZRdWOSK:1. Mai-Demonstration im Wedding,Berlin 1971; Komitee für gewerkschaftliche Aktionseinheit:Die Gewerkschaft den Arbeitern! Kampf den Bürokraten!,Berlin 1971

05.05.1971:
In Berlin sind heute, laut KPD/ML-ZB, 1 400 Arbeitslose aus dem Baubereich beim Arbeitsamt 2 in der Neuköllner Sonnenallee gemeldet (vgl. 24.4.1971).
Q: Der Bulldozer Nr.6,Berlin Mai 1971

10.05.1971:
In Berlin setzt sich die Betriebszeitung der Betriebsgruppe Bau der KPD/ML-ZB, 'Der Bulldozer' Nr.6 (vgl. Apr. 1971), die vermutlich frühestens in dieser Woche erscheint, u.a. mit der hohen Zahl arbeitsloser Bauarbeiter in Berlin auseinander (vgl. 8.4.1971). Berichtet wird auf den 10 Seiten unter Verantwortung von Rolf Mauff, Berlin, auch über die Maidemonstrationen in Berlin und Dortmund sowie von Carl Zauber Tiefbau Berlin und aus Mainz. Dies ist die letzte uns bisher bekanntgewordene reguläre Ausgabe des 'Bulldozers'.
Q: Der Bulldozer Nr.6,Berlin Mai 1971

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10.05.1971:
In Berlin gibt die KPD/ML-ZB das 'Extrablatt der Betriebsgruppen der KPD/ML' Nr.17 (vgl. Apr. 1971, 9.7.1971) mit einem Umfang von 6 Seiten DIN A 4 vermutlich in dieser Woche heraus, unter Verantwortung von Michael Schulte, Bochum. Unter der Überschrift '"Stabilitätsprogramm" - Ein neuer Angriff des Dreierbundes Kapital - SPD-Regierung - Gewerkschaftsbonzen auf die Arbeiterklasse!' wird berichtet von der Freigabe des D-Mark - Wechselkurses, über die Wirtschaftskrise und die Kurzarbeit, um schließlich nach den Parolen "Kampf dem Lohndiktat! Gegen verschärfte Arbeitshetze! Für den 7-Stundentag! Gegen Massenentlassungen! Gegen Lohndrückerei und Lohnabbau!" aufzufordern:"
Schließen wir uns enger zusammen! Alle kämpfenden Arbeiterinnen und Arbeiter in die Reihen der Kommunisten! ORGANISIERT EUCH IN DEN BETRIEBSGRUPPEN DER KPD/ML!", denn die KPD/ML "ist die Partei der Arbeiterklasse".

Berichtet wird auch von den Auswirkungen der Krise in einer Reihe von Berliner Betrieben (Fritz Werner, Osram Werke B, S und am Karlsbad, AEG Schweden- und Sickingenstraße, Borsig, Siemens, SEL, Adrema, Daimler, Schering, Eternit und Spinne).

Uns wurde dieses Extrablatt bisher bekannt mit dem Titel folgender KPD/ML-ZB Betriebszeitungen aus Berlin:
- 'Der Bulldozer' für das Baugewerbe,
- 'Der NCR Arbeiter' für NCR,
- 'Der Rote Gartenfelder' für Siemens Gartenfeld,
- 'Der rote Schaltwerker' für das Siemens Schaltwerk.
Q: KPD/ML-ZB:Extrablatt der Betriebsgruppen der KPD/ML Nr.17,Berlin Mai 1971

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Juni 1971:
Die KPD/ML-ZB berichtet vermutlich aus dem Juni:"
Z.B. in Westberlin sind immer mehr Bauarbeiter von Entlassungen bedroht, von denen in erster Linie Fachkräfte betroffen sind, die noch bis Ende 1970 unter großem Aufwand zu einem Umzug nach Westberlin bewogen waren. Fünfzehn Baufirmen haben inzwischen Anträge auf Massenentlassungen gestellt, 30 andere Firmen kündigten Entlassungen an. (Extra-Dienst 50/71 (BED - vgl. **.6.1971,d.Vf.))"
Q: Kommunistischer Nachrichtendienst Nr.52,Bochum 10.7.1971,S.8

04.06.1971:
In der Nr.12 ihres 'Rotlicht' (vgl. 13.5.1971, 23.6.1971) schreibt die Berliner Osram-Betriebsgruppe der KPD/ML-ZB u.a.:"
Vor dem 1.Mai haben verschiedene Grüppchen vor unserem Betrieb Flugblätter und Zeitungen verteilt. … Aus der ehemaligen Studentenbewegung sind einige Grüppchen übriggeblieben, die jetzt mit dem Anspruch auftreten, die Arbeiter zu organisieren. Diese Grüppchen haben mit der KPD/ML nichts zu tun. … Sie ging nicht aus der Studentenbewegung hervor, sondern wurde von klassenbewußten Arbeitern geschaffen."
Es folgt eine Aufzählung der Berliner Betriebszeitungen der KPD/ML-ZB für AEG, Siemens, Osram, NCR, Schwartzkopff und für das Baugewerbe.
Q: Rotlicht Nr.12,Berlin 4.6.1971

22.07.1971:
In Berlin gibt die KPD/ML-ZB die Nr.9 ihres 'NCR Arbeiters' (vgl. 30.6.1971, 17.8.1971) heraus, die u.a. Berichte aus Berlin aus der BSE sowie vom Protest der Straßenbauarbeiter im späteren Lahn-Dill-Kreis (vgl. 29.6.1971) enthält.
Q: Der NCR Arbeiter Nr.9,Berlin 22.7.1971,S.5

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Oktober 1971:
Die KPD (vgl. 5.11.1971) berichtet vermutlich aus dem Oktober aus Berlin:"
KORRESPONDENZ EINES BAUARBEITERS

Das Thema dieser Versammlung war die Schlechtwetterregelung. Ein Thema, das in dieser Jahreszeit immer wieder viele Kollegen vom Bau interessiert. In diesem Jahr besonders, da schon seit einiger Zeit ein Entwurf für die zukünftige Schlechtwetterregelung existiert, der eine 30%ige Beteiligung der Bauunternehmer an der Zahlung vorsieht.

AUFTRITT UND ENTLARVUNG EINES ARBEITSAMTS-AGENTEN

Als Referent war Schönknecht geladen, der uns als Bezirksvorsitzender der IG-Bau Steine Erden von Kreuzberg vorgestellt wurde. Welche Funktion er außerdem noch hat, wissen die Kollegen vom Bau nur allzu gut: er ist doch als Stellenvermittler beim Arbeitsamt II in der Sonnenallee tätig. Von seinem Ermessen hängt es ab, ob ein Kollege eine gut bezahlte oder schlchte bezahlte Arbeitsstelle zugewiesen bekommt.

Zum Referat ist folgendes zu sagen: den größten Teil verwandte er dazu, uns nochmal alle Vorzüge der bisherigen Schlechtwetterregelung aufzuzeigen. Kein Wort über die geplante Neuregelung. Als er nach ca. 7 Minuten immer noch nicht zur Sache gekommen war, wurde massiver Protest gegen den Vortrag laut. Mit Zwischenrufen wie: 'Komm endlich zur Sache!' und 'Daß die Regelung einen Fortschritt bedeutet, wissen wir seit elf Jahren, was uns interessiert ist die neue Schlechtwetterregelung.' Da Schönknecht diese Zwischenrufe nicht ernst nahm und weiter bestrebt war, sein Bla-Bla an den Mann zu bringen, wurde der Protest immer lauter und drohte die Versammlung zu sprengen. Jetzt griff der Bezirksvorstand der Bau Steine Erden ein. Er unterbrach die Versammlung und verlangte laut Satzung von den Kollegen, die protestiert hatten, ihre Mitgliedsbücher vorzuzeigen. Da drei Kollegen ihre Bücher nicht mithatten, beantragte er den Ausschluß dieser. Ein anderer Kollege meldete sich zu Wort und führte aus: 'Die derzeit schlechte Arbeitslage in der Bauwirtschaft, die zurückzuführen ist auf die beginnende allgemeine Wirtschaftskrise und die daraus resultierende Angst der Kollegen um ihren Arbeitsplatz rechtfertigt in jeder Weise den Protest der Kollegen.' Er stellte den Gegenantrag, daß Schönknecht sich in seinem Vortrag auf das Wesentliche beschränken solle und daß die Kollegen im Saal verbleiben, da es sie genauso betrifft wie alle anderen. Abgestimmt wurde nur über den Antrag der Gewerkschaftsführung, der mit sechs Gegenstimmen angenommen wurde. Die Kollegen, die so vor die Tür gesetzt wurden, wichen aber erst von ihren Plätzen, als der Bezirksvorsitzende ihnen mit der Polizei drohte. Nach einer 3/4 Stunde setzte Schönknecht dann sein Referat fort, das man getrost mit einem Satz umschreiben könnte: 'Für 1971/1972 nichts Neues.'

In der sich anschließenden Diskussion fragte ein Kollege, wie es denn nun sei, wenn der Bauunternehmer im nächsten Jahr 30% des Schlechtwettergeldes zahlen müsse. Ist es dann nicht wieder genauso wie es war, als es diese Regelung noch nicht gab? Die Kollegen mußten damals massenweise stempeln gehen, weil die Baukapitalisten nicht bereit waren, Winterbaustellen einzurichten, die eine Beschäftigung der Kollegen über das ganze Jahr ermöglicht hätten. Darauf erklärte 'Kollege' Schönknecht, daß es jetzt noch nicht an der Zeit sei, darüber zu diskutieren, wie es im nächsten Jahr aussehen soll. Weiter meinte er, daß die Bundesanstalt für Arbeit (BfA,d.Vf.) ein ungeheures Defizit hat. Dies begründete er mit der riesigen Belastung durch die Schlechtwetterregelung. Daher müssen auch die Beiträge zur Arbeitslosenversicherung erhöht werden. Bei dieser Erklärung wurde einmal mehr klar, daß die Kapitalisten ihre Profite auf dem Rücken der Arbeiterklasse sichern. Ein anderer Kollege meldete sich zu Wort und erklärte: 'Das Defizit sei doch wohl nicht zustande gekommen, weil die Kollegen Schlechtwettergeld bekommen haben, sondern weil die Bundesanstalt für Arbeit gewaltige Zuschüsse an die Kapitalisten gezahlt hat. So wurden gezahlt:

- 254 Mio. DM für sog. wirtschaftsfördernde Maßnahmen, die nur der Profitrealisierung dienen;
- 200 Mio. DM für die Beschäftigung von behinderten Arbeitern;
- bis zu 60% des Stundenlohns, wenn branchenfremde Arbeiter beschäftigt werden;
- bis zu 30% des Stundenlohns, wenn ältere Arbeiter beschäftigt werden:
- bis zu 2,40 DM Zuschuß zum Stundenlohn der Bauarbeiter, wenn diese in den Monaten November bis März beschäftigt werden.

Und das alles vom Geld der Arbeitslosenversicherung, das die Arbeiter aufgebracht haben, um sich in den wirtschaftlichen Krisen abzusichern, die der Kapitalismus immer wieder produziert.'

Zur Frage der Neuregelung des Schlechtwettergeldes sagte dieser Kollege: 'Da schon ein Entwurf darüber existiert, muß dieser jetzt mit den Kollegen diskutiert werden, um die berechtigten Forderungen der Bauarbeiter darin aufzunehmen. Ist die Änderung nämlich erst einmal beschlossen, ist es nahezu unmöglich, von Seiten der Arbeiter noch Forderungen darin zu veriwkrlichen.' Der Kollege bekam große Zustimmung von allen Versammelten. Auf diese genauen Ausführungen konnte Schönknecht nur noch fragen, woher er denn seine Informationen habe.

Zu diesem Zeitpunkt kam die Leitung der Versammlung zunehmend ins Schwimmen. Sie merkte, daß ihre Einflußnahme auf die Kollegen schwand. Die Kollegen wurden unruhig und stellten mehr Fragen an die Versammlungsleitung. Der Vorstand war unfähig, die Fragen zu beantworten und brach die Versammlung ab!"
Q: Rote Fahne Nr.29,Berlin 5.11.1971,S.6

10.04.1972:
Die KPD (vgl. 19.4.1972) berichtet aus Berlin vermutlich aus dieser Woche von ihrem MK (vgl. 6.4.1972, 26.4.1972):"
Daß die gewerkschaftsoppositionelle Bewegung sich vergrößert, können wir daran sehen, daß sich inzwischen weitere Maiausschüsse gegründet haben. Es bestehen jetzt Maiausschüsse in folgenden Betrieben und Branchen:
AEG Brunnenstraße, DeTeWe, DWM, Borsig, KWU (alle IGM-Bereich,d.Vf.), Rudolf-Virchow-Krankenhaus (RVK - ÖTV-Bereich,d.Vf.), Schering (CPK-Bereich,d.Vf.), SEL, Siemens (beide IGM-Bereich,d.Vf.), Branchenmaiausschuß für die Werktätigen am Krankenhaus, Druck und Papier (DruPa-Bereich,d.Vf.), Bau (BSE-Bereich,d.Vf.) und Post (DPG-Bereich,d.Vf.)."
Q: Rote Fahne Nr.41,Dortmund 19.4.1972,S.3

13.04.1972:
Die KPD (vgl. 19.4.1972) berichtet:"
JUGEND-ARBEITERRUNDE DER KPD
EIN SCHRITT ZUR GRÜNDUNG DES KJV

Am 13.April veranstaltete die KPD in Moabit, Neukölln und im Wedding zum ersten Mal spezielle Jugendarbeiterrunden. … Zur Moabiter Jugendarbeiterrunde waren mehr als 40 junge Kollegen erschienen. … Kollegen berichten von ihrer Ausbildung auf einer Bauschule und ihren Einsatz in Senatsbauten. Diese Kollegen haben sich zu einem Mai-Ausschuß zusammengeschlossen und unterstützten ebenfalls die von der KPD veranstaltete Mai-Demonstration im Wedding."
Q: Rote Fahne Nr.41,Dortmund 19.4.1972,S.8

26.04.1972:
In der Berliner Technischen Fachhochschule will heute das Maikomitee oppositioneller Gewerkschafter der KPD seine Maiveranstaltung durchführen.
Auch ein "Aufruf" des Maikomitees mobilisiert außer für die Maidemonstration auch für diese Veranstaltung und gibt die Existenz von Maiausschüssen bei AEG Brunnenstraße, Borsig, DWM, DeTeWe, KWU, SEL, Siemens, Schering, im RVK, für die Krankenhäuser, für Bau, Post, IG Druck, kaufmännische Lehrlinge, Metall-Jugendliche und die Bauschule Zitadelle Spandau bekannt.
Q: Rote Fahne Nr.41,Dortmund 19.4.1972; 1. Mai Internationaler Kampftag der Arbeiterklasse,Berlin 1972; Maikomitee oppositioneller Gewerkschafter: Aufruf,Berlin 1972

21.06.1972:
Die KPD gibt die Nr.48 ihrer 'Roten Fahne' (RF - vgl. 14.6.1972, 28.6.1972) heraus, aus Berlin berichtet eine Arbeiterkorrespondenz von den dortigen Arbeitslosen in der Bauindustrie.
Q: Rote Fahne Nr.48,Dortmund 21.6.1972

22.02.1973:
In Berlin versammeln sich auf Einladung der Gewerkschaftsabteilung des Regionalkomitees der KPD, nach eigenen Schätzungen, ca. 150 Personen aus über 30 Betrieben der Organisationsbereiche der IGM, CPK, ÖTV, DruPa, HBV, DPG, GEW und IGBSE, und beschließen für den 4.3.1973 die Gründung eines Maikomitees, welche bei Max und Moritz stattfinden soll.
Q: Rote Fahne Nr.9,Dortmund 28.2.1973; Kämpfende Jugend Nr.3/4,Dortmund März 1973,S.3

15.03.1973:
Die KPD veröffentlicht vermutlich anläßlich der heute endenden Winterbauzeit die:"
KORRESPONDENZ EINES BAUARBEITERS
FERTIGBAU - ARBEITSHETZE UND LOHNRAUB

In der bürgerlichen Presse, im Rundfunk und im Fernsehen wurde in letzter Zeit viel über die Situation der Bauarbeiter im Wintergesprochen. Hochgelobt wurde dabei eine Regelung, nach der den Baukapitalisten von der Bundesanstalt für Arbeit (BfA) für Winterbaumaßnahmen hohe Aufwandsentschädigungen gezahlt werden.

Z.B. wird für die Zeltüberdachung des Arbeitsplatzes ein Betrag von bis zu 1 000 000 DM den Unternehmen zugeschossen. Der Arbeiter soll während der Winterbauförderungszeit (16.12. - 15.3.) eine pauschale Entschädigung von 2 DM netto pro Stunde zusätzlich bekommen.

Das Bemühen nach ganzjähriger Beschäftigung der Bauarbeiter wurde bereits 1960 - 1961 mit der allgemeinen Schlechtwetterregelung eingeleitet. In der neuen Winterbauförderungsnovelle heißt es, daß alle im Baugewerbe Tätigen, die auf witterungsabhängigen Baustellen arbeiten, unter diese Regelung fallen. Also auch in Betrieben, wo die Bauteile im Werk hergestellt und auf witterungsabhängigen Arbeitsplätzen montiert werden.

IM 'BERLINER FERTIGBAU' WERDEN DIE SCHLECHTWETTERREGELUNGEN SEIT DEM 1.1.1973 NICHT MEHR ANGEWENDET. WIE ES DAZU KAM?

Die BfA hat die Anwendung der Schlechtwetterregelung für Betrieb und Arbeiter verweigert mit der Begründung, daß die Baustelle zum Werk gehört, für das die Regelung nicht gilt. Was das für uns heißt? Weil die zu montierenden Wände mit dem Kran auf das Fundament geführt werden, kann eine Zeltüberdachung nicht angebracht werden. Die Folge ist, daß wir gezwungen sind, bei jedem Wetter im Freien zu arbeiten. Jeder, der auf dem bau arbeitet, weiß, was das bedeutet. Wir haben zwar Wetterschutzkleidung, jedoch bleibt die Erkrankungsgefahr sehr hoch. Nicht selten kommt es zu chronischen Rheumaerkrankungen oder zur Überlastung des Kreislaufs. Deshalb ist es von größter Wichtigkeit, daß wir diese Einschränkung der gesetzlichen Bestimmungen, die uns davor schützen sollen, bei 20 Grad Kälte zu arbeiten, verhindern! Dabei müssen wir uns gegen alle Angriffe der Kapitalisten und des Staatsapparates wehren. Wir dürfen uns nicht täuschen lassen, daß unsere Betriebsleitung geklagt hat und weiter klagen will. Sie hat es nicht aus lauter Arbeiterfreundlichkeit getan, sondern weil sie scharf auf die 2,40 DM pro Stunde pro Arbeiter ist. Für die Arbeiter geht es um die 2 DM, die wir unter diesen erschwerten Bedingungen zur Existenz brauchen.

Es gibt keine Gemeinsamkeiten zwischen uns und den Baukapitalisten!

Für die Kollegen zählt das geschlossene Arbeitsverhältnis und die daraus resultierenden Sozialleistungen, wie die Zahlung der Aufwandsentschädigung und die der witterungsbedingten Ausfallzeiten. Deshalb die Forderung: Zahlung der Aufwandsentschädigung und witterungsbedingten Ausfallzeiten durch die Bauunternehmer!

Die Sache ist von großer Bedeutung, da die Industriebauten fast vollständig und die großen Neubauviertel z.T. im Fertigbauverfahren erstellt werden.

WIE ABER GEHT DER BETRIEBSRAT VOR, UM DIESEN ANGRIFF AUF UNSERE ARBEITS- UND LEBENSBEDINGUNGEN ABZUWEHREN?

Anstatt die Kollegen umfangreich von den Tatsachen in Kenntnis zu setzen, läßt er sich nur in trautem Einvernehmen mit der Betriebsleitung auf Verhandlungen mit der BfA ein. Das Ergebnis war negativ, jetzt soll es vor dem Arbeitsgericht weiter gehen. Die Ablehnung der BfA bei den Verhandlungen ist wieder ein Beweis für die arbeiterfeindliche Politik der SPD/FDP-Regierung, denn die Bfa ist eine staatliche Einrichtung, also auch eine Institution der SPD/FDP-Regierung. deshalb: Kampf der Verschlechterung der Arbeits- und Lebensbedingungen der Bauarbeiter durch die SPD/FDP-Regierung!

Die speziellen Forderungen für unseren Betrieb lauten:
- Schluß mit den Mauscheleien von BR und Betriebsleitung!
- Sofortige Einberufung einer Betriebsversammlung!
- Offenlegung aller bisherigen Verhandlungsergebnisse!"
Q: Rote Fahne Nr.13,Dortmund 28.3.1973,S.3

19.03.1973:
Die KPD berichtet spätestens von Anfang dieser Woche:"
WESTBERLIN: ZWEI MAIKOMITEES - ZWEI LINIEN

Als klare Alternative zu den Maikomitees der Juso- (der SPD,d.Vf.) und SEW-Führer wurde von über 130 Kollegen aus über 30 Betrieben in Westberlin das Maikomitee oppositioneller Gewerkschafter gegründet. … Im Maikomitee sind Kollegen aus betrieblichen Gremien und Maiausschüssen aus folgenden Betrieben delegiert: AEG, DeTeWe, Schering, Flohr Otis, Siemens, SEL (alle IGM- bzw. CPK-Bereich,d.Vf.), aus den Kampfausschüssen zur Tarifrunde in der Druckindustrie und bei den Reichsbahnern (DR, FDGB-Bereich - vgl. 29.3.1973,d.Vf.), aus den Maiausschüssen der Bauarbeiter (BSE-Bereich,d.Vf.), der Lehrer und der Erzieher und Sozialarbeiter (GEW- bzw. ÖTV-Bereich,d.Vf.). … Von der Arbeit der Juso-Komitees ist kaum etwas zu merken. Kollegen, die dort mitarbeiten wollten, berichten, daß sie an der Kontaktadresse immer wieder einzelne Juso-Vertreter antrafen, die jedoch weder von Sitzungen noch von Veranstaltungen zu berichten wußten und die Kollegen wieder nach Hause schickten. Mit den Kämpfen der Arbeiterklasse hat dieses Komitee absolut nichts zu tun.

Nicht viel anders sieht es in dem von SEW- und FDJW-Führern gegründeten 'Maikomitee 73' aus.

Es sind kaum Delegierte aus den Einzelgewerkschaften anwesend, ausgenommen GEW, BSE Fachgruppe Architekten und Ingenieure sowie einzelne HBV-Kollegen und etliche Delegierte aus dem Hochschulbereich."
Q: Rote Fahne Nr.15,Dortmund 11.4.1973,S.7

19.03.1973:
Die KPD berichtet vermutlich u.a. aus dieser Woche anläßlich der Bautarifrunde der BSE:"
In den Versammlungen in Westberlin sind schon einige Kollegen mit mutigem Auftreten vorangegangen. In Wilmersdorf (vgl. **.*.1973,d.Vf.) sagte ein Kollege: 'Unser Lohn kann sich ausschließlich daran orientieren, was wir zum Leben brauchen und bei den Preissteigerungen des letzten Jahres muß die Lohnerhöhung in diesem Jahr mindestens 1 DM pro Stunde betragen. Alles was darunter ist, bedeutet faktisch Lohnraub.'

In diesem Jahr können Kapitalisten und Gewerkschaftsführer noch einmal ohne große Widerstandsaktionen der Kollegen diesen Abschluß durchsetzen.

Machen wir diesem Treiben ein Ende. Wenn wir zusammenstehen, wer will sich uns entgegenstellen?

1 DM mehr pro Stunde für alle!

Wahl der Tarifkommission durch die gewerkschaftlichen Mitgliederversammlungen!

Um in Zukunft zu gewährleisten, daß die Kollegen nicht so einfach übergangen werden können, hat sich in Westberlin ein Maiausschuß oppositioneller Gewerkschafter gegründet. Der Ausschuß setzt sich zur Aufgabe, alle oppositionellen Kräfte gegen die Gewerkschaftsführung zusammenzuschließen.

Vorwärts im Aufbau der Revolutionären Gewerkschaftsopposition (RGO,d.Vf.)!"
Q: Rote Fahne Nr.13,Dortmund 28.3.1973,S.3

02.04.1973:
Vermutlich in dieser Woche gibt in Berlin das Maikomitee oppositioneller Gewerkschafter 1973 der KPD seine erste Zeitung '1.Mai Internationaler Kampftag der Arbeiterklasse' (vgl. 17.4.1973) heraus. Bekanntgegeben wird, daß das Maikomitee u.a. von KollegInnen aus der Bauindustrie und Schülern der Berufsschule Zitadelle Spandau gebildet worden sei.
Q: 1.Mai Internationaler Kampftag der Arbeiterklasse Nr.1,Berlin 1973

11.04.1973:
Der Kommunistische Jugendverband (KJV) der KPD gibt frühestens heute die Nr.5 seiner 'Kämpfenden Jugend' (vgl. März 1973, 28.5.1973) heraus. Aus Berlin wird u.a. berichtet aus dem BSE-Bereich vom Maiausschuss Bau sowie von der Bautarifrunde und der zentralen BSE-Jugendgruppe.
Q: Kämpfende Jugend Nr.5,Dortmund Apr. 1973,S.3

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16.08.1973:
Die Betonwerke Berlin (293 Besch.) werden, laut Spartacus B/L, vermutlich heute stillgelegt.
Q: Spartacus Nr.8,Mainz Okt. 1973

27.01.1974:
Der Kommunistische Jugendverband (KJV) der KPD rief zum ersten bundesweiten Kongreß oppositioneller junger Gewerkschafter auf. Später wird für regionale Versammlungen in Duisburg, Hannover, Geislingen und am 27.1. in Berlin mobilisiert. In Berlin wird auch berichtet über die Auflösung der Jugendgruppe der BSE.
Beschlossen wird ein bundesweiter Kongreß am 30./31.3.1974.
Q: Kämpfende Jugend Nr.11, 1und 2,Dortmund Dez. 1973, 15.1.1974 bzw. 1.2.1974,S.3, S.1 bzw. S.1f

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18.02.1974:
Die KBW-Ortsgruppe Westberlin gibt spätestens Anfang dieser Woche ihr Wahlprogramm für die Berliner Abgeordnetenhauswahlen (AW) unter dem Titel "Für die Unabhängigkeit Westberlins" heraus. In Schöneberg kandidiert auch der Rohrleger Volker Willier (WK 2).
Q: KBW-Ortsgruppe Westberlin:Für die Unabhängigkeit Westberlins,Berlin 1974

März 1974:
Das Komitee gegen politische Disziplinierung und Entrechtung im Öffentlichen Dienst West-Berlin gibt seine 'Für freie politische Betätigung im Öffentlichen Dienst' Nr.3 (vgl. Jan. 1974, Juni 1974) heraus. Berichtet wird auch von der Baufachschule Zitadelle Spandau.
Q: Für freie politische Betätigung im Öffentlichen Dienst Nr.3,Berlin März 1974

13.03.1974:
In der Nr.11 ihrer 'Roten Fahne' (vgl. 6.3.1974, 20.3.1974) berichtet die KPD u.a. vom Kampf um das Bethanien-Krankenhaus, wobei u.a. auf die SPD, die Avalon Baugesellschaft, die den Steglitzer Kreisel baute, die Berliner Mörtelwerke und die Berufsschule für Bauschlosser in der Lobeckstraße eingegangen wird.
Q: Rote Fahne Nr.11,Dortmund 13.3.1974

24.03.1974:
In Berlin wird, laut und wesentlich durch die KPD, das Maikomitee oppositioneller Gewerkschafter (vgl. 25.3.1974) von über 150 Mitgliedern der IGM, CPK, ÖTV, DruPa, DPG, DAG, HBV, GEW, BSE und GLF gegründet, das für eine Beteiligung an der KPD-Demonstration und einen oppositionellen Block beim DGB eintritt.
Q: Rote Fahne Nr.14,Dortmund 3.4.1974

01.04.1974:
In Berlin gibt vermutlich in dieser Woche das Maikomitee (MK) oppositioneller Gewerkschafter der KPD (vgl. 25.3.1974) erstmals seine Zeitung '1. Mai Internationaler Kampftag der Arbeiterklasse' (vgl. 8.4.1974) heraus. Im Maikomitee seien KollegInnen auch aus dem Bereich der IG Bau (BSE) vom Architekturbüro Bautechnik.
Q: 1. Mai Internationaler Kampftag der Arbeiterklasse Nr.1,Berlin 1974

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08.04.1974:
In Berlin wird, laut KPD, vermutlich in dieser Woche ein Offener Brief an die SEW für eine Beteiligung an der DGB-Demonstration durch ÖTV-Mitglieder aus den Betriebsgruppen (BG) Rathaus Steglitz, Max Planck Institut (MPI) für Bildungsforschung, Amerika Gedenkbibliothek (AGB), Technische Universität (TU), Hahn-Meitner Institut (HMI), Freie Universität (FU), Bezirksamt (BZA) Tiergarten, Urbankrankenhaus und Krankenhaus Neukölln sowie dem Arbeitskreis (AK) Transport und der Fachgruppe (FG) Bibliotheken verfaßt, der auch unterstützt werde u.a. von Mitgliedern der IG BSE Jugendgruppe (JG) Süd.
Q: Rote Fahne Nr.16,Dortmund 17.4.1974; 1. Mai Internationaler Kampftag der Arbeiterklasse Nr.3,Berlin 1974

08.04.1974:
In Berlin gibt vermutlich in dieser Woche das Maikomitee (MK) oppositioneller Gewerkschafter der KPD seine Zeitung '1. Mai Internationaler Kampftag der Arbeiterklasse' Nr.2 (vgl. 1.4.1974, 15.4.1974) heraus. Im Maikomitee seien auch KollegInnen aus dem Bereich der IG Bau (BSE) vom Architekturbüro Bautechnik.
Q: 1. Mai Internationaler Kampftag der Arbeiterklasse Nr.2,Berlin 1974

10.04.1974:
In der Nr.15 ihrer 'Roten Fahne' (vgl. 3.4.1974, 17.4.1974) befaßt sich die KPD u.a. aus mit dem Maikomitee (MK), in dem auch Mitglieder der BSE, u.a. Beschäftigte des Architekturbüros Bautechnik AG tätig sind.
Q: Rote Fahne Nr.15,Dortmund 10.4.1974

15.04.1974:
In Berlin gibt vermutlich in dieser Woche das Maikomitee (MK) oppositioneller Gewerkschafter der KPD seine Zeitung '1. Mai Internationaler Kampftag der Arbeiterklasse' Nr.3 (vgl. 8.4.1974) heraus. Im Maikomitee seien KollegInnen u.a. aus dem Bereich der IG Bau (BSE) vom Architekturbüro Bautechnik.
Q: 1. Mai Internationaler Kampftag der Arbeiterklasse Nr.3,Berlin 1974

17.04.1974:
In der Nr.16 ihrer 'Roten Fahne' (vgl. 10.4.1974, 24.4.1974) wird aus Berlin auch das Schicksal eines arbeitslosen Dachdeckers vom Arbeitsamt 2 für Neukölln und Kreuzberg geschildert.
Q: Rote Fahne Nr.16,Dortmund 17.4.1974

01.05.1974:
In Westberlin kommen laut KB ca. 30 000 Menschen zur DGB-Demonstration. Aus der Fachgruppe (FG) Architektur- und Ingenieurbüros der IG Bau (BSE) beteiligen sich, laut und mit KPD, 20 Mitglieder an der Maidemonstration des DGB.
Q: Rote Fahne Nr.17, 18, 19, 24 und 27,Dortmund 24.4.1974, 2.5.1974, 8.5.1974, 12.6.1974 bzw. 3.7.1974; Arbeiterkampf Extrablatt zum 1.5.1974 und Nr.44,Hamburg 1974 bzw. 22.5.1974, o.S. bzw. S.13

02.05.1974:
In der Nr.18 der 'Roten Fahne' (vgl. 24.4.1974, 8.5.1974) der KPD berichtet der Rote Fahne Lesetreff (RFLT) Schöneberg berichtet über einen Elektriker und einen Rohrleger.
Q: Rote Fahne Nr.18,Dortmund 2.5.1974

September 1974:
Das Komitee gegen politische Disziplinierung und Entrechtung im Öffentlichen Dienst West-Berlin gibt seine 'Für freie politische Betätigung im Öffentlichen Dienst' Nr.5 (vgl. Juni 1974, Dez. 1974) heraus. Berichtet wird aus Berlin auch aus der Baufachschule Zitadelle Spandau.
Q: Für freie politische Betätigung im Öffentlichen Dienst Nr.5,Berlin Sept. 1974

19.02.1975:
Die KPD gibt ihre 'Rote Fahne' (RF) Nr.7 (vgl. 12.2.1975, 26.2.1975) heraus, aus Berlin wird in einer Arbeiterkorrespondenz berichtet aus der IG BSE.
Q: Rote Fahne Nr.7,Köln 19.2.1975

14.05.1975:
In der Nr.19 ihrer 'Roten Fahne' (RF - vgl. 7.5.1975, 21.5.1975) berichtet die KPD aus Berlin auch über das Bauhandwerk (BSE-Bereich).
Q: Rote Fahne Nr.19,Köln 14.5.1975

28.05.1975:
In der Nr.21 ihrer 'Roten Fahne' (RF - vgl. 21.5.1975, 4.6.1975) berichtet die KPD auch aus Berlin über Arbeitslose, u.a. im BSE-Bereich.
Q: Rote Fahne Nr.21,Köln 28.5.1975

07.07.1976:
In Berlin-Lichterfelde wird, laut KPD, der Malereibetrieb Carl Hacker GmbH (ca. 90 teils ausländische Besch.) in der Holbeinstr. 36 geschlossen (vgl. 20.11.1976).
Q: Rote Fahne Nr.47,Köln 24.11.1976

20.11.1976:
In Berlin demonstrieren, laut und mit u.a. KPD, Beschäftigte des stillgelegten Malereibetriebes Carl Hacker GmbH (vgl. 7.7.1976) aus Lichterfelde zum Forum Steglitz.
Q: Rote Fahne Nr.47,Köln 24.11.1976

13.10.1977:
In Berlin wird, laut und mit Spartacusbund (SpB) eine Aktionseinheit gegen den CDU-Antrag auf K-Gruppenverbot gebildet von einer Bau-Kollegen Gruppe und Komitee gegen Berufsverbote (BV) und politische Unterdrückung der KPD an der FU, Aktionskomitee gegen Berufsverbote an der FU (AK/FU), dem USTA-Antirepressionsreferat, der Roten Hilfe (RH) e.V. der KPD, der Gefangenenzeitung 'Durchblick', dem KB, dem Sozialistischen Büro (SBü), der KPD, dem KBW, der GIM, der GAUS-FU (?,d.Vf.), der 'Radikal', der Schülerzeitung 'Eszet', der Vereinigung Internationaler Kulturaustausch (VIK) des KABD, der Anti-AKW Gruppe Kreuzberg, den Atomenergiegegnern an der TU und Schülern der Schule für Erwachsenenbildung (SfE).
Q: Spartacus Nr.39,Berlin Nov. 1977

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