1. Mai 1977 in Berlin

Materialien zur Analyse von Opposition

Von Jürgen Schröder, Berlin, 22.3.2021

Im Jahr 1977 beteiligen sich die Linken an der GEW-Demonstration, führen im Anschluß eine rote Maidemonstration durch.

Die KPD meldet für ihr Maikomitee (vgl. 27.3.1977, 4.4.1977, 11.4.1977) nun wieder über 150 Gründungsmitglieder, die anderen Gruppen der Linken aber scheinen sich mittlerweile im Vergleich zur KPD deutlich gestärkt zu haben, so dass die KPD offenbar gar unter der Hand an deren 1. Mai-Initiative mitmacht (vgl. Apr. 1977), an der sich auch der KB beteiligt (vgl. 15.3.1977, 6.4.1977), der diese Aktionseinheit offenbar gern länger aufrechterhalten hätte (vgl. 2.6.1977). Die Anhänger des KBW widmen sich vor allem der Solidarität mit dem Befreiungskampf in Zimbabwe, aber auch dem Kraftwerk Oberjägerweg in Spandau, beteiligen sich an der Demonstration von IG Chemie und HBV zur Spinne in Zehlendorf und organisieren eine Kampfausstellung auf dem Winterfeldtplatz.

Auszug aus der Datenbank "Materialien zur Analyse von Opposition" (MAO)

Dezember 1976:
In Berlin gibt der Spartacusbund die Nr. 18 seiner ÖTV-Zeitung 'Roter Dialog' (vgl. Okt 1976) heraus mit dem Artikel "Glosse: Ist der 1. Mai noch zeitgemäss?" zum 1. Mai 1977.
Quelle: Roter Dialog Nr. 18, Berlin Dez. 1976, S. 8

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Februar 1977:
Vermutlich im Februar erscheint in Berlin eine Broschüre des Komitees gegen Gewerkschaftsausschluß, politische Entlassung und Berufsverbot der KPD, "Gemeinsam gegen den Abbau demokratischer Rechte in den Gewerkschaften. Zur reaktionären Politik der Gewerkschaftsführung innerhalb und außerhalb der Gewerkschaften" mit dem Abschnitt "Zum 1. Mai" 1976.
Q: Komitee gegen Gewerkschaftsausschluß, politische Entlassung und Berufsverbot: Gemeinsam gegen den Abbau demokratischer Rechte in den Gewerkschaften. Zur reaktionären Politik der Gewerkschaftsführung innerhalb und außerhalb der Gewerkschaften, Köln o. J. (1977), S. 21

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07.03.1977:
In Westberlin wird vermutlich in dieser Woche vom Maikoordinationskomitee äthiopischer Studenten und Arbeiter das Flugblatt "Steigerung der faschistischen Repressionen in Äthiopien" herausgegeben, welches auf von der ÄSU übersetzten Meldungen der EPRP beruht.
Q: Maikoordinationskomitee äthiopischer Studenten und Arbeiter: Steigerung der faschistischen Repressionen in Äthiopien, Berlin o. J. (1977)

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15.03.1977:
Der KB gibt seine Westberliner Zeitung 'Rotfront-Stadt' Nr. 21 (vgl. 2.11.1976, 6.4.1977) heraus mit dem Artikel "Die 1. Mai-Initiative stärken!".
Q: Rotfront-Stadt Nr. 21, Berlin 15.3.1977, S. 13

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27.03.1977:
In Berlin wird, nach eigenen Angaben (vgl. 4.4.1977), das Gewerkschaftliche Maikomitee von über 150 Gewerkschaftern aus neun Einzelgewerkschaften gegründet.
Q: Gewerkschaftliches Maikomitee Zeitung Nr.1,Berlin o. J. (1977)

27.03.1977:
Die KHG Westberlin gibt ihre 'Kommunistische Hochschulzeitung' (KHZ - vgl. 17.3.1977, 4.4.1977) Nr. 8 heraus mit dem Artikel "Den 1. Mai vorbereiten" zur GEW-Studentengruppe an der HdK, aus der Zelle HdK - Kunstpädagogik. Aufgerufen wird zu den Maiveranstaltungen des KBW.
Q: Kommunistische Hochschulzeitung Nr. 8, Berlin 27.3.1977, S. 6ff

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April 1977:
Vom Sozialistischen Studentenbund (SSB) des KB wird in Berlin vermutlich im April das Flugblatt "KSV gegen Maiinitiative" herausgegeben, das die Unterwanderung bzw. Übernahme dieser Initiative durch den KSV schildert.
Q: SSB: KSV gegen Maiinitiative, Berlin o. J. (1977)

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April 1977:
In Berlin erscheint vermutlich im April die 'Mai Zeitung' der Maiinitiative, der angehören die Betriebsgruppen Osram und Solex, die ÖTV-Initiative 1. Mai, die Sozialistische Arbeitergruppe Metall, die Bau-Kollegengruppe, die Gruppe 'Eingriffe', die Klitschengruppe, der AStA PH (LAUS), der Arbeitskreis gegen innergewerkschaftliche Repression, der AK gegen Berufsverbote (FU), die UStA-Initiative (FU, FB 16), das Sozialistische Schülerkollektiv (SSK), der Kommunistische Bund (KB), die 'Radikal', die Vereinigung Internationaler Kulturaustausch (VIK), das Montags-Plenum Wedding, das Lehrerzentrum, die Frauen-Aktionseinheit, die Panafrikanische Bewegung, die Singegruppe Moabit, Rote Hilfe Westberlin, Gruppe Internationaler Marxisten (GIM), die BI Kraftwerk Oberjägerweg, die Stadtteilgruppe Moabit und die Sozialistische Initiative, mit dem Leitartikel "Die Angriffe der Unternehmer verlangen klare Antworten", in dem berichtet wird von der Schliessung der AEG Ackerstrasse und den 300 Entlassungen in der AEG Bahnfabrik in der Brunnenstrasse, aber auch vom Arbeitsplatzabbau bei Siemens, der Verlagerung von Adrema und NCR nach Westdeutschland sowie in einem Kasten von der Entlassung von 700 der 1 060 Beschäftigten der Spinnstoffabrik Zehlendorf.

Weitere Artikel sind:
- "Wir Arbeiter und Angestellte brauchen Gewerkschaften" zum DGB;
- "…so streicht der Senat Planstellen" zum Öffentlichen Dienst (ÖD) bzw. dem Gesundheitsbereich (ÖTV-Bereich), aus dem berichtet wird vom Rudolf-Virchow-Krankenhaus (RVK);
- "Sickert: Rüstungsindustrie und Kernkraftwerke nach Berlin" zu einem pro-AKW-Papier des DGB Berlin vom November 1976;
- "Sieben-Stunden-Tag gefordert" mit einem einstimmigen Votum auf der Betriebsversammlung bei Opel Rüsselsheim, an der bis zu zehntausend teilnahmen;
- "Ausschlussverfahren gegen Heinz Brandt" aus der IGM aufgrund der UVB;
- "Berufsbildung: massgeschneidert für's Kapital" zum Stufenplan;
- "Die Kapitalisten hatten Arbeitskräfte bestellt, aber es kamen Menschen!" zu den ausländischen Arbeitern;
- "Warum demonstrieren wir nicht in Neukölln", wohin die SEW und deren Maikomitee 77 aufrufen;
- "Brauchen wir ein Kraftwerk in Spandau?" zum Oberjägerweg;
- "Stadtteilgruppen gegen Mietwucher";
- "Frauen gleichberechtigt? Noch lange nicht!";
- "SPD: Unsere Jugend. Sie hat eine gute Zukunft. Jugendarbeitslosigkeit";
- "Normenbücher: Noch mehr Streß an den Oberschulen";
- "Weg mit dem Berufsverbot!";
- "Kampf der politischen Repression!";
- "Polizeiausbau";
- "Gegenwehr" durch Öffentlichkeitsarbeit;
- "Repression gegen AKW-Gegner" in Brokdorf und Grohnde (vgl. 19.2.1977, 19.3.1977);
- "Exportschlager Kernkraftwerke";
- "BRD auf Großmachtkurs";
- "Freies Asyl für alle politische Verfolgten!" zum Asylgesetz, aber auch dem Ausländergesetz und dem GUPS/GUPA-Verbot, wobei auch gefordert wird: "MHP und GRAUE WÖLFE raus aus Westberlin!";
- "Südafrika: BRD - Freund der Rassisten" zu Azania, Namibia und Zimbabwe;
- "Türkei: Rechtsregierung deckt Faschisten";
- "Iran: Terror, Mord, Folter…"; sowie
- "Lateinamerika: viele US-abhängige Terrorregimes".
Q: Mai Zeitung, Berlin o. J. (1977)

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April 1977:
In Berlin erscheint vermutlich im April die zweite Ausgabe der 'Wehrt Euch!' - Für antikapitalistische Gewerkschaftsarbeit (vgl. Dez. 1976), die über die 'radikal' erreichbar ist. Im Vorwort wird berichtet, dass die herausgebenden Gruppen die Maiinitiative 1977 mitgegründet haben. Enthalten ist auch ein Aufruf zum 1. Mai zur Demonstration der GEW und des Maikomitees ab Klausener Platz um 10 Uhr.
Q: Wehrt Euch!, Berlin o. J. (1977), S. 1f und 25

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April 1977:
Vermutlich im April gibt die OG Westberlin des Spartacusbundes (SpB) eine 'Spartacus - Maizeitung' heraus mit dem Leitartikel "1. mai '76 - 1. Mai '77: Das Kräfteverhältnis hat sich verschlechtert!". Berichtet wird aus der ÖTV von der Fachgruppe Gerichtsreferendare, von denen eine ÖTV-Initiative zum 1.Mai ausging. Erwähnt wird auch ein HBV Maiausschuß. Von den DGB-Gewerkschaften sei nur der GEW Landesverband für eine Demonstration eingetreten. In der Maiinitiative, von der KPD und SEW von vornherein ausgeschlossen worden seien, seien u.a. GIM, KB, KBW und TLD vertreten sowie auf dem zweiten Plenum auch die KPD als Vertreter von Betriebsgruppen.

Weitere Artikel sind:
- "Kleinbürgerliche Frauen spalten Arbeiterbewegung" gegen die Walpurgisnachtdemonstration, die Frauen sollten lieber zum 1.Mai auf den Klausener Platz kommen;
- "SEW-Mai-Komitee: Aktionseinheit mit sich selbst";
- "Gegen politische Repression: Arbeitereinheitsfront!";
- "Kampf der Krise = Kampf dem Kapitalismus";
- "Internationaler Klassenkampf".
Q: Spartacus - Maizeitung der Ortsgruppe Westberlin, Berlin o.J. (1977)

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04.04.1977:
In Berlin gibt das Gewerkschaftliche Maikomitee der KPD (vgl. 27.3.1977) vermutlich in dieser Woche seine Zeitung Nr. 1 heraus. Aufgerufen wird zur ÖTV-Demonstration am 5.4.1977 und zur Maidemonstration der GEW.
Q: Gewerkschaftliches Maikomitee Zeitung Nr.1,Berlin o. J. (1977)

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04.04.1977:
Die KHG Westberlin gibt ihre 'Kommunistische Hochschulzeitung' (KHZ - vgl. 4.4.1977, 11.4.1977) Nr. 9 heraus. Aufgerufen wird zu den Maiveranstaltungen des §218-Komitees und des KBW. Beiliegen soll der 1. Maiaufruf des Bezirksverbandes Westberlin des KBW, der bei uns fehlt.
Q: Kommunistische Hochschulzeitung Nr. 9, Berlin 4.4.1977 [Beilage fehlt], S. 1 7 und 9

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06.04.1977:
Der KBW Westberlin gibt, laut einer handschriftlichen Datierung heute, das Flugblatt "Kampf der kapitalistischen Rationalisierung!" zum Bettenbedarfsplan und zum Krankenhausfinanzierungsgesetz heraus. Aufgerufen wird zum 1. Mai.
Q: KBW: Kampf der kapitalistischen Rationalisierung!, Berlin o. J. (1977)

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06.04.1977:
Der KB gibt seine Westberliner Zeitung 'Rotfront-Stadt' Nr. 22 (vgl. 15.3.1977, 2.6.1977) heraus mit den Artikeln "Für einen Frauenblock am 1. Mai", "1. Mai So sehen's die anderen:" zur KPD und "Für einen klassenkämpferischen 1. Mai".
Q: Rotfront-Stadt Nr. 22, Berlin 6.4.1977, S. 11 und 17f

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08.04.1977:
Die Bezirksleitung Westberlin gibt ein Extra "Für eine kampfstarke klassenbewußte Gewerkschaftsdemonstration des DGB am 1. Mai" der 'Kommunistischen Volkszeitung' (KVZ) heraus mit dem Aufruf des ZK des KBW, "Gegen Ausbeutung und imperialistische Kriegsvorbereitung! Für die proletarische Weltrevolution! Aufruf zum 1. Mai" und der Einladung zur KBW-Veranstaltung am 15.4.1977.
Q: Kommunistische Volkszeitung Westberlin Extra Für eine kampfstarke klassenbewußte Gewerkschaftsdemonstration des DGB am 1. Mai, Berlin 8.4.1977

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11.04.1977:
In Berlin gibt das Gewerkschaftliche Maikomitee der KPD (vgl. 27.3.1977) vermutlich in dieser Woche seine Zeitung Nr. 2 (vgl. 4.4.1977) heraus. Berichtet wird von der ÖTV-Demonstration am 5.4.1977 und aufgerufen zur Diskussion der Maiinitiative der IGM-Jugend am 20.4.1977 und zur eigenen Diskussionsveranstaltung am 24.4.1977.
Q: Gewerkschaftliches Maikomitee Zeitung Nr. 2, Berlin o. J. (1977)

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11.04.1977:
Die KHG Westberlin gibt vermutlich heute ihre 'Kommunistische Hochschulzeitung' (KHZ - vgl. 4.4.1977, 18.4.1977) Nr. 10 heraus mit den Artikeln "Offener Brief an den DGB" der BI Oberhavel / Oberjägerweg zum 1. Mai und "Den 1. Mai vorbereiten!".
Q: Kommunistische Hochschulzeitung Nr. 10, Berlin 1977, S. 1f und 4

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15.04.1977:
Die Bezirksleitung Westberlin gibt ein Extra "Im Kampf gegen die Spaltung der Arbeiterbewegung nicht nachlassen!" der 'Kommunistischen Volkszeitung' (KVZ) in einer Auflage von 15 000 Stück heraus zur GEW-Demonstration, die abgelehnt wird, mit der "Empfehlung der zentralen Jugendgruppe der JBV an den LBJA", einem "Beschluss des Arbeitskreises Grosshandel in der HBV", dem "Beschluss des VLK am Wenckebachkrankenhaus" der ÖTV, ein "Offener Brief an den DGB" von Stadtteilgruppe Spandau der BI gegen das Kraftwerk Oberjägwerweg, dem Aufruf des ZK des KBW, "Gegen Ausbeutung und imperialistische Kriegsvorbereitung! Für die proletarische Weltrevolution! Aufruf zum 1. Mai" und der Einladung zu den KBW-Veranstaltungen am 22. und 28.4.1977.
Q: Kommunistische Volkszeitung Westberlin Extra Im Kampf gegen die Spaltung der Arbeiterbewegung nicht nachlassen!, Berlin 15.4.1977

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18.04.1977:
Die KHG Westberlin gibt ihre 'Kommunistische Hochschulzeitung' (KHZ - vgl. 11.4.1977, 25.4.1977) Nr. 11 heraus mit dem Leitartikel "Für eine kampfstarke klassenbewusste DGB-Demonstration am 1. Mai" und den Artikeln "'Wir Lehrer und Erzieher kämpfen dagegen, von der im DGB organisierten Arbeiterbewegung isoliert zu werden'" zur 1. Mai-Demonstration der GEW und "LAUS spaltet die Gewerkschaftseinheit" an der PH zur GEW bzw. zum 1. Mai.
Q: Kommunistische Hochschulzeitung Nr. 11, Berlin 18.4.1977, S. 1f und 8

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18.04.1977:
Die Bezirksleitung Westberlin gibt vermutlich in dieser Woche ein Extra der 'Kommunistischen Volkszeitung' (KVZ) heraus unter der Schlagzeile "Gegen Ausbeutung und imperialistische Kriegsvorbereitung! Für die proletarische Weltrevolution! Aufruf zum 1. Mai" mit dem gleichnamigen Aufruf des ZK des KBW, der Einladung zur KBW-Veranstaltung am 28.4.1977 und den Abschnitten:
- "Kapitalistenklasse und Sozialdemokratie versuchen einen Durchbruch im Kampf gegen die Arbeiterbewegung zu erzielen";
- "Die GEW-Demonstration - Spaltung gegen die Gewerkschaftsbewegung und Arbeiterbewegung";
- "Die SEW will wieder in die Offensive kommen" zur Demonstration des Maikomitee '77 in Neukölln;
- "Im Kampf gegen Spaltung der Arbeiterbewegung nicht nachlassen! Den 1. Mai selbständig vorbereiten!".

Eingeladen wird zur "Kampfausstellung am Nachmittag des 1. Mai" von 14 bis 18 Uhr auf dem Winterfeldtplatz.
Q: Kommunistische Volkszeitung Westberlin Gegen Ausbeutung und imperialistische Kriegsvorbereitung! Für die proletarische Weltrevolution! Aufruf zum 1. Mai, Berlin o. J. (1977)

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24.04.1977:
In einer Ausgabe ihres 'Roten Gartenfelders', die zum Besuch der heute stattfindenden Mai-Veranstaltung der KPD/ML aufruft, vermutlich aber bereits einige Tage zuvor erschien, kommt die Betriebszelle Siemens-Gartenfeld Berlin der KPD/ML bei der Besprechung der Mai-Aktivitäten der SEW und der KPD in Berlin zu dem Schluß, daß keine wesentlichen Unterschiede zwischen diesen Gruppierungen festzustellen seien.
Q: Der Rote Gartenfelder, Berlin o.J. (Apr. 1977)

25.04.1977:
Bei der Reichsbahn Westberlin gibt die Gruppe oppositioneller Reichsbahner (GOR) vermutlich in dieser Woche ihre Zeitung (vgl. Aug. 1976, Sept. 1977) heraus mit dem Leitartikel "Demonstriert mit klassenbewussten Kollegen am 1. Mai in Moabit. Für einen 1. Mai des Klassenkampfs und der internationalen Solidarität! Boykottiert die Demonstration der SEW in Neukölln" mit dem Aufruf zur GEW-Demonstration ab Klausener Platz. Dokumentiert wird die auch der GOR unterstützte Plattform der Aktionseinheit für einen Roten 1. Mai.
Q: Gruppe oppositioneller Reichsbahner Demonstriert mit klassenbewussten Kollegen am 1. Mai in Moabit. Für einen 1. Mai des Klassenkampfs und der internationalen Solidarität! Boykottiert die Demonstration der SEW in Neukölln, Berlin o. J. (1977), S. 1ff

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25.04.1977:
Die KHG Westberlin gibt vermutlich in dieser Woche ihre 'Kommunistische Hochschulzeitung' (KHZ - vgl. 18.4.1977, 4.5.1977), vermutlich die Nr. 12, heraus mit dem Leitartikel "1. Mai - Kampftag der internationalen Arbeiterklasse".

Weitere Artikel sind:
- "Am 1. Mai: Für eine klassenbewusste, kampfstarke gewerkschaftliche Maidemonstration des DGB!" von der Institutsgruppe Germanistik;
- "Offener Brief des Komitee Südliches Afrika an den DGB" mit dem Aufruf, das KSA am 1. Mai auf dem Winterfeldtplatz bei der Zimbabwesolidarität zu unterstützen;
- "Für kampfstarke, klassenbewußte Einheitsgewerkschaften in einem kampfstarken, klassenbewußten DGB", mit dem Aufruf Ausstellungen über Klassenkämpfe zu organisieren und zum 1. Mai.
Q: Kommunistische Hochschulzeitung 1. Mai - Kampftag der internationalen Arbeiterklasse, Berlin o. J. (1977), S. 1f, 4 und 7f

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26.04.1977:
Die Bezirksleitung Westberlin gibt ein Extra "Den Bau des Kraftwerks Oberjägerweg verhindern! Kampf dem imperialistischen Energieprogramm der Bundesregierung und des Senats!" der 'Kommunistischen Volkszeitung' (KVZ) in einer Auflage von 15 000 Stück heraus mit der Aufforderung, den 1. Mai selbständig vorzubereiten, dem Aufruf zur Demonstration am 27.4.1977 sowie der "Resolution der BEWAG-Jugendgruppe" gegen das Kraftwerk und der Einladung zu der KBW-Veranstaltung am 28.4.1977 und zur Kampfausstellung am 1.5.1977 auf dem Winterfeldtplatz.
Q: Kommunistische Volkszeitung Westberlin Extra Den Bau des Kraftwerks Oberjägerweg verhindern! Kampf dem imperialistischen Energieprogramm der Bundesregierung und des Senats!, Berlin 26.4.1977

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27.04.1977:
In Berlin erscheint eine weitere Ausgabe von 'Der Rote Funke' - Zeitung der Betriebszelle AEG Telefunken Schwedenstr. der KPD/ML mit einem Aufruf zur Maidemonstration der KPD/ML im Wedding.
Q: Der Rote Funke, Berlin 27.4.1977

28.04.1977:
Die Bezirksleitung Westberlin gibt ein Extra "Am 1. Mai: Gegen Ausbeutung und imperialistische Kriegsvorbereitung - Für die proletarische Weltrevolution" der 'Kommunistischen Volkszeitung' (KVZ) in einer Auflage von 15 000 Stück heraus mit dem Aufruf zur 1. Mai-Demonstration der IG Chemie um 9.15 Uhr ab Rathaus Zehlendorf zur Spinne und der Einladung zu der KBW-Veranstaltung am 28.4.1977, zur Kampfausstellung am 1.5.1977 auf dem Winterfeldtplatz und zur Festveranstaltung des KBW auf dem Mariannenplatz.

Dokumentiert werden "Beschlüsse zum 1. Mai", darunter der "Beschluss der Jugendvertretung von Fritz Werner und BMAG" für die Demonstration der IG Chemie. Ein Kasten widmet sich dem Beschluß des kommissarischen Landesvorstandes der GEW vom 27.4.1977 gegen linke Parolen und K-Gruppen.
Q: Kommunistische Volkszeitung Westberlin Extra Am 1. Mai: Gegen Ausbeutung und imperialistische Kriegsvorbereitung - Für die proletarische Weltrevolution, Berlin 28.4.1977

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Mai 1977:
In Berlin erscheint der 'Umbruch' - Zeitung für die Arbeiter und Angestellten der Druckindustrie (vgl. März 1977, Juni 1978) Nr. 32 mit dem Leitartikel "Wo waren die Gewerkschaften am 1. Mai?".
Q: Umbruch Nr. 32, Berlin Mai 1977, S. 1ff

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01.05.1977:
Die Liga gegen den Imperialismus (LgdI) gibt ein Flugblatt ihrer Zeitschrift 'Internationale Solidarität' heraus, welches unter der Überschrift "1. Mai" aufruft zu den Blöcken der LgdI auf den revolutionären Maidemonstrationen in Köln, Westberlin, Frankfurt/Main, Hamburg, Stuttgart und München sowie zu Spenden für die ZANU Zimbabwe.
Q: Internationale Solidarität 1. Mai, Köln o. J. (1977)

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01.05.1977:
Die Äthiopische Studentenunion (ÄSU) Berlin verteilt am 1. Mai das Flugblatt "Die äthiopische Arbeiterklasse feiert den 1. Mai mit einer geschlossenen Kampfansage". Eingeladen wird zur eigenen Veranstaltung (vgl. 6.5.1977).
Q: ÄSU: Die äthiopische Arbeiterklasse feiert den 1. Mai mit einer geschlossenen Kampfansage, Berlin o. J. (1977)

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01.05.1977:
Vermutlich auf der Maidemonstration in Westberlin wird ein vermutlich von der EPLF verfasstes Flugblatt "Der 1. Mai und der Kampf der Arbeiterklasse Eritreas" verteilt.
Q: N. N.: Der 1. Mai und der Kampf der Arbeiterklasse Eritreas, O. o. O. J. (1977)

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01.05.1977:
In Berlin geben die Pakistanische Studenten-Föderation und die Pakistanische Studenten Union vermutlich zum 1. Mai 1977 das "Info-Blatt Die Wahlen in Pakistan - der Machtkampf der Herrschenden" heraus.
Q: Pakistanische Studenten-Föderation, Pakistanische Studenten Union: Info-Blatt Die Wahlen in Pakistan - der Machtkampf der Herrschenden, Berlin o. J. (1977)

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01.05.1977:
In Westberlin wird eine "Grussadresse des chilenischen Gewerkschafts-Dachverbands CUT zum 1. Mai" veröffentlicht.
Q: CUT: Grussadresse des chilenischen Gewerkschafts-Dachverbands CUT zum 1. Mai, Berlin 1.5.1977

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01.05.1977:
In Berlin beteiligen sich, laut KPD, 4 500 an der GEW-Demonstration, zu der auch das gewerkschaftliche Maikomitee aufrief. Von da aus sei dann eine rote Maidemonstration, zu der 23 Organisationen aufriefen, mit 2 500 Leuten losgezogen.

Aufgerufen wurde durch die 1. Mai-Initiative mit einem Flugblatt "Für einen klassenkämpferischen 1. Mai", welches auch zum Maifest am 30.4.1977 einlädt.

Die Ortsgruppe Westberlin des Spartacusbundes (SpB) rief zur Demonstration ab Klausener Platz auf und gab zur Mobilisierung u.a. eine 'Maizeitung der OG Westberlin' heraus, die unter dem Titel des Zentralorgans 'Spartacus' (vgl. Apr. 1977) erschien.

Laut KB demonstrierten insgesamt etwa 35 000 - 40 000 Menschen:"
Die stärkste von drei Demonstrationen war die der Westberliner GEW … und der Mai-Initiative. Hieran beteiligten sich etwa 25 000 Menschen. Bei der SEW-Demo liefen etwa 10 000 Leute mit, etwas weniger als im letzten Jahr. Zur kurzfristig angesagten Demo der IG Chemie kamen etwa 3 000 - 4 000 Menschen."

Von der GEW-Demo berichtet der KB:"
Den Schluß bildete der Block der Mai-Initiative mit 7 000 Demonstranten, dabei ein Frauenblock von knapp 1 500. Die Mai-Initiative war eine Aktionseinheit von KB, GIM, Spartacusbund sowie vielen Einzelinitiativen aus verschiedenen sozialen Bereichen (Betriebe, Gewerkschaften, Schulen), AKW-Gegner, Bürgerinitiativen, Frauengruppen, internationalistische Komitees, Sponti-Gruppen und Komitees gegen die Repression auf verschiedenen Gebieten. Außer den drei Erstgenannten nahmen keine politischen Organisationen an dem Bündnis teil, die KPD wollte ganz gern, war aber unerwünscht, der KBW hetzte gegen die Mai-AE und zur GIM muß leider gesagt werden, daß sie mehr Belastung war als Partner. Die GIM versuchte mit Krampf die Vaterlandsverteidiger ins Bündnis zu ziehen (um es zu sprengen), sabotierte dann weitgehend die Mobilisierung und hatte sich schließlich auch nicht am Mai-Block der AE beteiligt, sondern sich zusammen mit anderen Trotzkisten (TLD) abgesondert. Den großartigen Erfolg dieses 7 000 Leute starken Blocks konnte die GIM trotzdem nicht schmälern.
Die Mai-Veranstaltung der AE war ebenfalls mit 4 000 Teilnehmern ein guter Erfolg. Die KPD hat nach der Kundgebung noch mit 800, allerhöchstens 1 000 Anhängern ihre eigene Demo durchgeführt; sie selbst sprach später von 2 400 Demonstranten."
Die Initiative gegen das einheitliche Polizeigesetz habe einen eigenen Block auf der GEW-Demonstration gebildet.

Von der Berliner Maivorbereitung berichtet der KB am 18.4. 1977 so:
Eine "Mai-Initiative, die von politischen Organisationen (KB, GIM, Spartacusbund) und vielen Basisinitiativen getragen wird" habe sich gebildet. "Die Mai-Initiative plant darüberhinaus ein Maifest für den 30.4., auf dem mit etwa 5 000 Teilnehmern gerechnet wird. Die Mai-Initiative entstand auf einen Aufruf des 'Arbeitskreises gegen die innergewerkschaftliche Repression', einem Zusammenschluß mehrerer Betriebsgruppen, in denen auch KB-Genossen mitarbeiteten. Etwa 20 Westberliner-Gruppierungen, Komitees, Aktionseinheiten und Organisationen tragen die Mai-Initiative inzwischen und 10 - 15 weitere Gruppierungen sympathisieren mit ihr und nehmen als Beobachter an den Diskussionen der Mai-Initiative teil. Mit einer erheblichen Verbreiterung dieser Aktionseinheit wird noch gerechnet. Die Mai-Initiative hat eine Mai-Zeitung herausgebracht (Auflage 40 000), die jetzt verkauft wird. Festgestellt werden kann, daß die Mai-Initiative (und ihr sympathisierendes Umfeld) praktisch alle politischen Strömungen der westberliner Linken" mit Ausnahme von KBW, KPD und SEW repräsentiere.

Laut AB beteiligen sich 5 000 an der Demonstration zu Spinnstoff Zehlendorf, um gegen die dortigen 700 Entlassungen zu protestieren.

Das Gewerkschaftliche Maikomitee Westberlin ruft auf der Demonstration mit einem Flugblatt auch zur Teilnahme an der Demonstration der Aktionseinheit zum roten 1. Mai um 15 Uhr im Ottopark auf.
Q: Kommunistische Arbeiterzeitung Extrablatt, München Mai 1977; Arbeiterkampf Nr. 103, 104 und 108, Hamburg 18.4.1977, 16.5.1977 bzw. 11.7.1977, S. 6, S. 11 bzw. S. 18;Spartacus - Maizeitung der Ortsgruppe Westberlin, Berlin o.J. (1977);Kommunistische Arbeiterpresse - Borsig, Berlin Mai 1977, S. 3;1. Mai-Initiative: Für einen klassenkämpferischen 1. Mai, Berlin o. J. (1977);Gewerkschaftliches Maikomitee Westberlin: Flugblatt, O. O. (Berlin) o. J. (1977)

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03.05.1977:
Die Bezirksleitung Westberlin gibt ein Extra "1. Mai 1977: Ein Fortschritt für die Arbeiterbewegung" der 'Kommunistischen Volkszeitung' (KVZ) in einer Auflage von 10 000 Stück heraus zur 1. Mai-Demonstration der IG Chemie und HBV und zur Kampfausstellung auf dem Winterfeldtplatz.

Es erscheint auch der Artikel "Seit Montag: Bundesweiter Streik der Medizinstudenten".
Q: Kommunistische Volkszeitung Westberlin Extra 1. Mai 1977: Ein Fortschritt für die Arbeiterbewegung, Berlin 3.5.1977

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04.05.1977:
Die KHG Westberlin gibt ihre 'Kommunistische Hochschulzeitung' (KHZ - vgl. 25.4.1977, 9.5.1977) Nr. 13 heraus mit den Artikeln:
- "Einheitsgewerkschaften" zum 1. Mai;
- "Streik! Ausbildungs- und Tarifvertrag im PJ!" mit einem Bild von Medizinstudenten am 1. Mai;
- "Alte und neue Betrüger" zum gekürzten Abdruck des Liedes "Brüder zur Sonne, zur Freiheit" in der 'Berliner Lehrerzeitung' (BLZ) zum 1. Mai;
- ein Bildbericht von der Zimbabwesolidarität am 1. Mai auf dem Winterfeldtplatz.
Q: Kommunistische Hochschulzeitung Nr. 13, Berlin 4.5.1977, S. 1ff und 8

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05.05.1977:
Der KBW gibt seine 'KVZ' Nr. 18 (vgl. 28.4.1977, 12.5.1977) in einer Ausgabe Nord heraus mit einem Bild vom SRK Westberlin auf der 1. Mai-Demonstration der IG Chemie.
Q: Kommunistische Volkszeitung Ausgabe Nord Nr. 18, Frankfurt 5.5.1977, S. 11

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16.05.1977:
Bei der Hochbaumeisterei (HBM) der Reichsbahn Westberlin erscheint vermutlich in dieser Woche das 'HBM Info' Nr. 2 (vgl. Jan. 1977) mit dem Leitartikel "Bemerkungen über den 1. Mai" zur SEW-Demonstration in Neukölln mit nur noch 7 000 Leuten, während in Charlottenburg 17 000 demonstrierten.
Q: HBM Info Nr. 2, Berlin o. J. (1977), S. 1

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02.06.1977:
Der KB gibt seine Westberliner Zeitung 'Rotfront-Stadt' Nr. 25 (vgl. 6.4.1977, 21.6.1977) heraus mit dem Artikel "Mai-Initiative aufgelöst".
Q: Rotfront-Stadt Nr. 25, Berlin 2.6.1977, S. 2

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11.07.1977:
Der KB gibt seinen 'Arbeiterkampf' (AK) Nr.108 (vgl. 27.6.1977, 25.7.1977) heraus.
Aus Berlin wird berichtet von der Initiative gegen das einheitliche Polizeigesetz (vgl. Jan. 1977):"
Mit mehreren Flugblättern und Broschüren, einer Podiumsdiskussion, die von über 1 200 Menschen besucht wurde, und einem Block auf der 1. Mai-Demonstration der GEW versuchte die Initiative, gegen das Einheitliche Polizeigesetz zu mobilisieren."
Q: Arbeiterkampf Nr.108,Hamburg 11.7.1977

Letzte Änderung: 13.10.2021