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Von der Krone GmbH lagen uns bisher nur wenige betriebliche Dokumente vor, wir bitten um Ergänzungen.
Folgende Serien von Publikationen wurden jeweils separat behandelt und sind hier nur durch Verweise, aber nicht durch Abbildungen erschlossen:
- die 'Informationen der Arbeiter und Angestellten in den Zehlendorfer Betrieben' der Basisgruppe Zehlendorf, die vermutlich alle vor Krone verteilt wurden, hier aber auch in den Datenbankauszügen nur auftauchen, wenn ein direkter Bezug zu Krone ersichtlich ist;
- der 'Klassenkampf – Klasna Borba – Sinif Mucadelisi' der Betriebsgruppe Krone; sowie
- die 'Kommunistische Arbeiterpresse - Ausgabe Krone' der KPD.
Ebenfalls separat dargestellt wird eine Broschüre "Dokumentation Der Betriebsrat trat zurück" der KPD.
Auch der Freundschaftsverein deutscher und ausländischer Arbeitnehmer e.V. mit seinem Multinationalen Betriebskindergarten ist vor allem mit Kindern der bei der Krone GmbH Beschäftigten befasst.
Einleitend für diese Darstellung beginnt die Basisgruppe Zehlendorf mit ihrer Agitation bei Krone (vgl. Dez. 1968, 20.2.1969, 31.3.1969, 11.4.1969, 29.4.1969, 30.6.1969), wobei es in der Basisgruppe Zehelendorf offenbar eine Betriebsgruppe Krone gibt (vgl. 10.7.1969, 16.7.1969).
Von dieser Betriebsgruppe allerdings ist aus der folgenden Zeit nichts mehr zu erfahren. Stattdessen kommt es bei Krone zum Streik für das Weihnachtsgeld (vgl. 21.10.1970, Nov. 1970, 2.11.1970).
Erst mit den Betriebsratwahlen 1972 setzt dann die Berichterstattung der 'Gewerkschafter bei Krone' ein (vgl. Apr. 1972), die im Merve-Verlag ein Buch zu den Auseinandersetzungen veröffentlichen, aber auch bei Krone mit der Agitation beginnen (vgl. Okt. 1972), und auch die KPD scheint nun über Anhänger bei Krone zu verfügen (vgl. 21.5.1972, 1.10.1972, 20.11.1972).
Bei Krone werden nun von den Mitgliedern der IG Metall fortschrittliche Beschlüsse gefasst (vgl. März 1973, 15.3.1973, Mai 1973), was auch in die IGM-Stadtteilgruppe Südwest hineinwirkt (vgl. 27.3.1973, 19.4.1973), und die, vermutlich neu gegründete bzw. reaktivierte, Betriebsgruppe Krone beginnt mit der Herausgabe ihres 'Klassenkampf – Klasna Borba – Sinif Mucadelisi' (vgl. März 1973).
Im Betriebsrat kommt es anläßlich von anstehenden Entlassungen zum Streit zwischen den Fraktionen und zum Rücktritt von acht Betriebsräten (vgl. 23.3.1973, 27.3.1973), wodurch neue Betriebsratswahlen erforderlich werden, für die von der Betriebsgruppe die Abwahl des langjährigen Betriebsratsvorsitzenden Heide als Ziel erklärt wird (vgl. 3.4.1973). Zwecks Aufstellung einer IG Metall-Liste kommt es zur Reaktivierung der Vertrauensleute, obwohl deren Wahl noch nicht ab geschlossen ist (vgl. 9.4.1973, 11.4.1973, 16.4.1973). Das Ergebnis der Sitzung scheint so fragwürdig wie ihr Zustandekommen.
Die KPD mobilisiert zunächst für ihr 1. Maikomitee (vgl. 2.4.1973) und beginnt dann mit der Herausgabe ihrer 'Kommunistische Arbeiterpressen - Ausgabe Krone' (vgl. 24.4.1973) ihrer neugegründeten Betriebszelle Krone (vgl. 25.4.1973), berichtet aber auch von der Betriebsgruppe Krone (vgl. 9.5.1973).
Im Betrieb läuft die Vorbereitung einer zweiten Liste zu den Betriebsratwahlen (vgl. 28.4.1973), die Sitzung des neugewählten Vertrauensleutekörpers wird verzögert (vgl. 29.4.1973), die zweite Liste stellt sich derweil der Belegschaft vor (vgl. 30.4.1973) und organisiert Versammlungen (vgl. 3.5.1973), während auch die Liste 1 sich an die Belegschaft wendet (vgl. 8.5.1973) und die KPD bereits auf die drohenden IG Metall Ausschlussverfahren hinweist (vgl. 15.5.1973, 13.6.1973), ihre und bei Krone eine Gruppe oppositioneller Gewerkschafter (GOG - vgl. Juni 1973) gründet, die sich an den einschlägigen Versammlungen der KPD beteiligt (vgl. 3.7.1973, 27.11.1973).
Auch eine Teuerungszulage wird nun bei Krone gefordert (vgl. 5.6.1973), wobei die erreichte Höhe der Zahlung umstritten bleibt (vgl. Okt. 1973, 1.10.1973).
Während die KPD die Broschüre "Dokumentation Der Betriebsrat trat zurück" Auseinandersetzungen um die Betriebsratswahl dokumentiert (vgl. Jan. 1974) und weiter gegen die Ausschlüsse aus der IGM kämpft (vgl. 9.1.1974, 16.1.1974, Feb. 1974, 4.2.1974, 13.2.1974, 27.2.1974, 6.3.1974, Apr. 1974, 22.4.1974) und den 1. Mai vorbereitet, dabei auch von Krone berichtend und Beschäftigte von Krone für ihr Maikomitee gewinnend (vgl. 1.4.1974, 8.4.1974, 10.4.1974, befasst sich die Betriebsgruppe Krone, die dies ebenfalls tut, auch immer wieder mit den ausländischen Arbeitern, kämpft aber auch die Rationalisierung (vgl. Jan. 1974, März 1974, Mai 1974).
Die KPD kann schließlich die Wiedereinstellung von Uwe Tietz melden (vgl. 4.11.1974), allgemein aber stehen damals bei Krone Entlassungen an (vgl. Dez. 1974, 18.12.1974).
Die Betriebsratwahlen 1975 werden wiederum von der KPD vorbereitet (vgl. 21.3.1975, 22.3.1975), ebenso wie der 1. Mai (vgl. 7.4.1975, 21.4.1975).
Zum vorläufigen Abschluß dieser Darstellung kommt es zu weiteren Ausschlüssen aus der IG Metall (vgl. 16.6.1975, 3.5.1976).
Dezember 1968:
Die Berliner Basisgruppe Zehlendorf beginnt, laut 'BED', mit der Herausgabe der 'Extra-Informationen' (vgl. 20.2.1969). Die Basisgruppe wendet sich mit den Informationen an die Betriebe Krone, Zeiss-Ikon (beide IGM-Bereich) und die Spinnstoffwerke (Spinne - CPK-Bereich). Die Auflage beträgt ca. 1 000 Exemplare.
Quelle: Berliner Extra Dienst Nr. 98, Berlin 1968, S. 5
20.02.1969:
Die Berliner Basisgruppe Zehlendorf gibt ihre 'Extra Information der Arbeiter und Angestellten in den Fabriken Zehlendorf-Süd' Nr. 6 (vgl. Dez. 1968, 31.3.1969) zur IGM-Veranstaltung am 10.2.1969 heraus. Erläutert wird: "Warum ist die Bundesversammlung eine Provokation?" und dokumentiert der diesbezügliche Brief von Arbeitern und Angestellten der Basisgruppe Zehlendorf von Krone, Spinne und Zeiss-Ikon sowie der Betriebsräte.
Q: Basisgruppe Zehlendorf: Extra Information der Arbeiter und Angestellten in den Fabriken Zehlendorf-Süd Nr. 6, Berlin 20.2.1969
31.03.1969:
Die Berliner Basisgruppe Zehlendorf gibt vermutlich in dieser Woche eine 'Extra Information der Arbeiter und Angestellten in den Zehlendorfer Betrieben' (vgl. 20.2.1969, 8.4.1969) unter der Schlagzeile "1. Mai ohne Unternehmer" heraus, die sich mit einem Arbeitsunfall bei Krone, aber auch der Umstellung der Produktion bzw. den drohenden Entlassungen bei den Spinnstoffwerken von Hoechst – 'Spinne' befasst.
Eingeladen wird zur eigenen Veranstaltung in der Kirchlichen Hochschule am 11.4.1969.
Q: Basisgruppe Zehlendorf: Extra Information der Arbeiter und Angestellten in den Zehlendorfer Betrieben 1. Mai ohne Unternehmer, Berlin o. J. (1969)
11.04.1969:
Die Berliner Basisgruppe Zehlendorf gibt ihre 'Extra-Information der Arbeiter und Angestellten in den Zehlendorfer Fabriken' Nr. 10 (vgl. 8.4.1969, 29.4.1969) heraus, die von Krone über den Tod des Kollegen Pirsch berichtet, wegen dem nun die Kollegin Berg entlassen werden solle und sich im weiteren mit der Mitbestimmung befasst.
Eingeladen wird zur eigenen heutigen Veranstaltung in der Kirchlichen Hochschule am 11.4.1969.
Q: Basisgruppe Zehlendorf: Extra Information der Arbeiter und Angestellten in den Zehlendorfer Fabriken Nr. 10, Berlin 11.4.1969
29.04.1969:
Die Berliner Basisgruppe Zehlendorf gibt ihre 'Extra-Information der Arbeiter und Angestellten in den Zehlendorfer Fabriken' Nr. 12 (vgl. 11.4.1969, Mai 1969) heraus, die den Brief eines Belegschaftsangehörigen von Krone enthält. Die Rückseite ist bei unserem Exemplar leider unbedruckt.
Q: Basisgruppe Zehlendorf: Extra Information der Arbeiter und Angestellten in den Zehlendorfer Fabriken Nr. 12, Berlin 29.4.1969
30.06.1969:
Die Berliner Basisgruppe Zehlendorf gibt eine Ausgabe ihrer 'Informationen für die Arbeiter und Angestellten in den Zehlendorfer Fabriken' (vgl. 18.6.1969, 10.7.1969) unter der Überschrift "Der Betriebsrat" heraus, die von der Betriebsgruppe Krone verfasst wurde. Erwähnt wird eine 'Information' zum BVG, die uns noch nicht zugänglich war.
Q: Basisgruppe Zehlendorf: Informationen für die Arbeiter und Angestellten in den Zehlendorfer Fabriken, Berlin 30.6.1969
10.07.1969:
Die Berliner Basisgruppe Zehlendorf gibt eine Ausgabe ihrer 'Informationen für die Arbeiter und Angestellten in den Zehlendorfer Fabriken' (vgl. 30.6.1969, 16.7.1969) unter der Überschrift "Rätesystem" heraus, die von der Betriebsgruppe Krone verfasst wurde.
Berichtet wird auch, vor allem aus Argentinien: "Was Nixon in Berlin erspart blieb, bekam Rockefeller in Lateinamerika verpaßt!".
Q: Basisgruppe Zehlendorf: Informationen für die Arbeiter und Angestellten in den Zehlendorfer Fabriken, Berlin 10.7.1969
16.07.1969:
Die Berliner Basisgruppe Zehlendorf gibt eine Ausgabe ihrer 'Informationen für die Arbeiter und Angestellten in den Zehlendorfer Fabriken' (vgl. 10.7.1969, 13.8.1969) unter der Überschrift "Lohnfortzahlung im Krankheitsfall – Wahlgeschenk für wen?" heraus.
Beigeheftet ist unserem Exemplar ein Blatt mit einem Artikel "Arbeiterkontrolle in England (Shop Stewarts)", der von der Betriebsgruppe Krone verfasst wurde.
Q: Basisgruppe Zehlendorf: Informationen für die Arbeiter und Angestellten in den Zehlendorfer Fabriken, Berlin 16.7.1969
21.10.1970:
Bei Krone Berlin kommt es, laut KPD/ML-ZB, vermutlich heute zu einem einstündigen Streik für ein Weihnachtsgeld von 300 DM für alle und einem ganzen Monatslohn für alle, die länger als 5 Jahre im Betrieb sind.
Q: Rotlicht Nr. 3, Berlin Nov. 1970, S. 8; KPD/ML-ZB: Extrablatt der Betriebsgruppen der KPD/ML Nr. 6, Berlin Okt. 1970
November 1970:
Bei Krone Berlin findet, laut 'Gewerkschaftern bei Krone', ein Kurzstreik von ca. 200 Facharbeitern im Werkzeugbau gegen eine veraltete Weihnachtsgeldregelung statt, bei der eine Veränderung erzielt werden konnte.
Q: Internationale Marxistische Diskussion Arbeitspapiere Nr. 13, Berlin 1973
02.11.1970:
In Berlin gibt die KPD/ML-ZB Betriebsgruppe Schwartzkopff in der ersten Novemberwoche die Nr.3 ihres 'Schwartzkopff Hammers' (vgl. 5.10.1970, Dez. 1970) heraus. Berichtet wird von Streiks in Berlin für die volle Auszahlung der 10% bei Krone, Osram und AEG Brunnenstraße.
Q: Der Schwartzkopff Hammer Nr. 3, Berlin Nov. 1970, S. 3
02.11.1970:
In Berlin erscheint vermutlich in dieser Woche die Nr. 5 des 'Klassenkampf - Zeitung der Betriebszellen und Betriebsgruppen der Proletarischen Linken / Parteiinitiative (PL/PI - 12.10.1970, 7.12.1970) als erste Novemberausgabe mit dem Leitartikel "Prüfe die Rechnung - Du musst sie bezahlen". Darin heißt es auch:"
Die Kapitalisten meinen mit ihren Maßnahmen nicht einzelne, sondern eben alle. Das haben inzwischen eine Menge Kollegen gemerkt. Also gehen sie hier und dort so vor:
- Unterschriftensammlungen für entlassene Kollegen im Wernerwerk, Haus 15.
- Vorbereitung auf Betriebsversammlungen in Gruppen bei Krone in Zehlendorf: 'Wenn du oben redest, unterstützen wir dich durch Zwischenrufe. Wenn die nicht auf unsere Forderungen eingehen und Ausflüchte machen, stehen wir geschlossen auf und verlassen den Saal.'
- Kleine, aber unmißverständliche Vorwarnungen ins Büro - 'Werden die Zulagen gekürzt, arbeiten wir nicht mehr.' - bei Adrema in Moabit.
- Stundenlange Warnstreiks bei der AEG in Wedding."
Q: Klassenkampf Nr. 5, Berlin Nov. 1970
April 1972:
Bei Krone Berlin finden, laut 'Gewerkschaftern bei Krone', die Betriebsratswahlen (BRW) statt, bei der drei Fraktionen gewählt werden, eine fortschrittliche, eine mittlere und die rechte Gruppe um die alten Berufsbetriebsräte.
Q: Internationale Marxistische Diskussion Arbeitspapiere Nr.13,Berlin 1973
21.05.1972:
An der ersten nationalen Konferenz der der KPD-nahestehenden oppositionellen Gewerkschafter (vgl. 1.10.1972) nehmen, nach eigenen Angaben, über 100 Gewerkschafter aus 9 Gewerkschaften (CPK, IGM, IGBE, DruPa, BSE, ÖTV, DPG, DAG, GEW) und fast 50 Betrieben teil, u.a. aus Berlin von Krone.
Q: Rote Fahne Nr. 44 und 50, Dortmund Mai 1972 bzw. 5.7.1972, S. 1f bzw. S. 4; Revolutionäre Gewerkschafts Opposition Nr.1,o.O. (Dortmund) o.J. (1972)
Oktober 1972:
Bei Krone Berlin beginnt, laut 'Gewerkschaftern bei Krone', die Herausgabe von Flugblättern durch Kollegen zu betrieblichen und allgemeinen Anlässen. Hierbei seien besonders drei Gruppen hervorgetreten: die SEW, die KPD und die Betriebsgruppe Klassenkampf.
Q: Internationale Marxistische Diskussion Arbeitspapiere Nr. 13, Berlin 1973
01.10.1972:
In Dortmund nehmen, nach eigenen Angaben über 100 Personen an einem Treffen oppositioneller, der KPD-nahestehender Metaller teil. Die Teilnehmer kommen u.a. von Krone Berlin.
Q: Rote Fahne Nr. 63, Dortmund 4.10.1972; Revolutionäre Gewerkschaftsopposition Nr. 1, Dortmund o.J. (1972),S.36
20.11.1972:
Der Kommunistische Jugendverband (KJV) der KPD gibt vermutlich in dieser Woche die Nr. 3 seiner 'Kämpfenden Jugend' (vgl. 13.10.1972, Jan. 1973) heraus. Aus Berlin wird berichtet von der Jugendmetalltarifrunde (JMTR). In dem Kampfausschuß zur JMTR arbeiten auch Beschäftigte von Krone.
Q: Kämpfende Jugend Nr. 3, Dortmund Nov. 1972, S. 7
März 1973:
Das Regionalkomitee Westberlin der KPD gibt seine 'Maizeitung' Nr. 1 (vgl. 10.4.1973) heraus. Berichtet wird auch:"
In dem Elektrobetrieb Krone wurde die vorzeitige Kündigung der Metalltarife von der Mehrheit einer gewerkschaftlichen Mitgliederversammlung gefordert."
Q: Maizeitung Nr. 1, Berlin März 1973, S. 2
März 1973:
Die Betriebsgruppe Krone Berlin gibt ihren 'Klassenkampf – Klasna Borba – Sinif Mucadelisi' für März (vgl. Okt. 1973) heraus in einer Auflage von 1 000 Stück. Es handelt sich vermutlich um die erste Ausgabe, denn der Leitartikel "Nur gemeinsam sind wir stark" erläutert im ersten Abschnitt: "Warum wir eine Betriebsgruppe aufbauen wollen".
Ein Artikel betont: "Was wir brauchen müssen wir uns selbst erkämpfen!". Zur IGM-Mitgliederversammlung erscheint der Artikel "Kampf dem Lohnraub".
Q: Klassenkampf – Klasna Borba – Sinif Mucadelisi, Berlin März 1973
15.03.1973:
Die KPD berichtet von der IGM-Mitgliederversammlung bei Krone Berlin, wo folgende Resolution verabschiedet wird, die auch auf der Stadtteilversammlung Süd-West am 27.3.1973 eingebracht wurde:"
RESOLUTION!
Mitgliederversammlung der Krone GmbH
1 Berlin 37
Westberlin, 15.3.1973
An die Ortsverwaltung Berlin der IG Metall
Die anwesenden Kollegen der Mitgliederversammlung der IGM der KRONE GmbH beschlossen einstimmig folgende Resolution:
Durch die ständigen Preissteigerungen haben wir trotz der 8,5 Prozent mehr Lohn seit dem 1.1.1973 real weniger Geld als in der gleichen Zeit des Vorjahres! Gleichzeitig wurden das Arbeitstempo und die Akkorde unzumutbar erhöht.
Die am 15.3.1973 tagende Mitgliederversammlung der gewerkschaftlich organisierten Kollegen der KRONE GmbH fordert daher die Ortsverwaltung der IGM Westberlin auf, die notwendigen Schritte einzuleiten, um den am 1.1.1973 abgeschlossenen Tarifvertrag zu KÜNDIGEN!!!
Unsere Forderungen sind:
1. Neue Verhandlungen zum 1.6.1973
2. 60 Pfennig mehr für alle!!! (linear)
3. Keine Erhöhung der Akkorde."
Auch laut den 'Gewerkschaftern bei Krone' findet dort eine IGM MV statt.
Zuvor war ein Flugblatt "Stop den Stoppern" gegen die Akkordverschärfungen verteilt worden, welches mit 'Kolleginnen und Kollegen der Krone GmbH' unterzeichnet war. Als Kampfmittel wird darin u.a. die Produktion von Schrott angegeben, sich krankschreiben zu lassen oder kurze Warnstreiks durchzuführen. Dafür übernimmt später die Betriebsgruppe Klassenkampf Krone die Verantwortung.
Der Betriebsrat hatte darauf mit einem Flugblatt 'Stop' geantwortet, in dem er sich gegen diese Kampfmittel aussprach und auf die fristlose Entlassung derjenigen, die bei ihrer Anwendung erwischt würden, hinwies. U.a. heißt es darin:"
Unser Ziel kann … nur sein, so zu arbeiten, daß das Unternehmen wächst und dafür zu sorgen, daß wir von den Gewinnen unseren gerechten Anteil erhalten." Auf der heutigen Mitgliederversammlung wird dann mit 26 gegen 8 Stimmen das Flugblatt des Betriebsrates verurteilt und dieser aufgefordert in Zukunft mehr die Interessen der Kollegen als die der Geschäftsleitung zu vertreten. Das Vortragen dieser Resolution auf der Betriebsversammlung (vgl. 23.3.1973) wird mit 31 gegen 2 Stimmen bei einer Enthaltung beschlossen.
Ebenfalls gefordert wird eine Kündigung des am 1.1.19763 abgeschlossenen Tarifvertrages, da die 8,5% mehr Lohn nicht mehr ausreichen und der Reallohn bereits fällt.
Q: Internationale Marxistische Diskussion Arbeitspapiere Nr. 13, Berlin 1973; Rote Fahne Nr. 15, Dortmund 11.4.1973, S. 5
23.03.1973:
Bei Krone Berlin findet, laut 'Gewerkschaftern bei Krone', eine Betriebsversammlung (BV) statt.
Morgens wird ein Flugblatt "Stop Huber, Heide und Konsorten! Weniger Arbeit - Mehr Geld!" verteilt worden, welches mit 'Einige Kolleginnen und Kollegen der KRONE GmbH' unterzeichnet ist. Heide ist der Betriebsratsvorsitzende und Huber der Geschäftsführer. In dem Flugblatt wird von der letzten Betriebsversammlung 1972 berichtet, nach der ein Kollege entlassen wurde, der dort geredet hatte. Allerdings müsse Krone ihm, wegen einer Arbeitsgerichtsklage, bereits seit 4 Monaten seinen Lohn weiterbezahlen. Ein anderer sei in das Werk Wittenau versetzt worden. Dieser klage ebenfalls. Um auf der heutigen Betriebsversammlung derartige Repressionen wirkungslos zu machen wird dazu aufgefordert, daß viele sprechen sollen, z.B. zum "Extrabeschiss mit der Lohnabrechnung und über den zu erwartenden Lohnraub durch Akkorderhöhungen". IGM und Betriebsrat sollen endlich Stellung beziehen zu den Forderungen "Keine Akkorderhöhungen mehr! Weg mit den 'Frauen' Lohngruppen!"
Die Geschäftsleitung (GL) versuchte noch am Morgen einen fortschrittlichen Kollegen zu kündigen, was aber vom BR vertagt wurde.
Auf der Betriebsversammlung hätten 16 Kollegen das Wort ergriffen, nachdem es zuvor immer nur 4 bis 6 gewesen seien, und starteten zum Teil heftige Angriffe gegen BR und GL. Dann habe der fortschrittliche BR Erich Grunwaldt die unterschiedlichen Standpunkte im BR anhand der anstehenden 30 Entlassungen dargestellt. Im BR nämlich bestanden 3 gleichstarke Fraktionen. Beim Schlußwort des BR-Vorsitzenden habe es Buhrufe und Pfiffe gegeben, als dieser versuchte einige Vorredner und den fortschrittlichen BR abzukanzeln, danach sei die Versammlung abgebrochen worden (vgl. 27.3.1973).
Q: Internationale Marxistische Diskussion Arbeitspapiere Nr. 13, Berlin 1973
27.03.1973:
Bei Krone Berlin findet, laut 'Gewerkschaftern bei Krone', eine Sondersitzung des Betriebsrates (BR) statt, auf der der BR-Vorsitzende dem BR Erich Grunwaldt das Mißtrauen ausspricht u.a. wegen dessen Rede auf der Betriebsversammlung vom 23.3.1973. Es wird ein Antrag auf Ausschluß Grundwaldts aus dem BR gestellt. Als Begründung wird u.a. angegeben, daß er Mitglied einer anarchistischen Organisation und Informant der SEW sei. Dafür aber sprechen sich nur 8 BR-Mitglieder aus, während 13 dagegen stimmen. Daraufhin seien die 8 zurückgetreten (vgl. 29.3.1973). Die IGM führt heute eine Versammlung der auch für Krone zuständigen Stadtteilgruppe Südwest durch, die von 120 Metallern besucht wird, auf der nach langer Diskussion die Resolution der IGM-MV Krone vom 15.3.1973 nach Kündigung des Tarifvertrages verabschiedet und zusätzlich die Wahl der Tarifkommission durch die Vertrauensleute, gemeinsame Tarifverhandlungen für Arbeiter und Jugendliche und eine Mitgliederversammlung aller Stadtteilgruppen gefordert wird. Der erste Bevollmächtigte der IGM Berlin, Heinz Voigt, erklärt, daß von der IGM Ortsverwaltung keine Unterstützung zu erwarten sei.
Q: Internationale Marxistische Diskussion Arbeitspapiere Nr. 13, Berlin 1973
27.03.1973:
Die KPD berichtet von der Stadtteilversammlung Südwest der IGM Berlin:"
WESTBERLIN, BERICHT EINES GENOSSEN: VORFRISTIGE KÜNDIGUNG DER TARIFVERTRÄGE!
108 Kollegen waren gekommen, um zu hören, was Heinz Voigt von der Ortsverwaltung 'über unsere gewerkschaftlichen Aufgaben 1973' zu sagen hatte. Das war nicht viel. Er verteidigte den 8,5 Prozent Abschluß (der MTR,d.Vf.) und pries die Lohngruppenschlüsseländerungen an, die der unteren Lohngruppe 0lediglich 0,5 Prozent mehr vom Ecklohn bringt als bisher, ebenso die 5 Pfg. kostenneutrale (d.h. anrechenbare) Tarifangleichung im November 1974.
Er konnte jedoch nicht umhin, die Empörung der Kollegen über diesen Abschluß zu erwähnen. Das sah dann so aus, daß er wortradikal gegen die 'Profitgier' der Autoindustriellen wetterte, die einfach die Preise erhöhen. Dagegen erklärte er den Streik der Hoesch-Arbeiter (in Dortmund,d.Vf.) nicht etwa als berechtigte Antwort der Arbeiter auf die Übergriffe der Kapitalisten und den viel zu niedrigen Lohnabschluß, sondern als bedauerliche Folge der linearen Lohnerhöhung in NRW. Die Facharbeiter hätten weniger bekommen und deshalb gestreikt. Warum die Hoescharbeiter dann für 14 Pfennig mehr für alle gestreikt haben, erklärte er nicht.
Diese Lügen machten allerdings auf die versammelten Kollegen keinen Eindruck, wie sich in der anschließenden Diskussion zeigte.
Gleich zu Beginn der 'Aussprache' wurde von einem Krone-Kollegen eine Resolution vorgetragen, die dort auf der gewerkschaftlichen Mitgliederversammlung (vgl. 15.3.1973,d.Vf.) verabschiedet wurde, in der die vorzeitige Kündigung der Tarifverträge zum 1.6. und 60 Pfennig mehr für alle gefordert wird.
Diese Resolution fand spontan große Zustimmung, außer bei einem BR der Fa. Pogen, der auch Mitglied der Tarifkommission ist und die Kollegen beschimpfte, von wem sie denn geschickt seien, und der meinte, daß wir mit unserer Forderung nach neuen Tarifverhandlungen die Gewerkschaft kaputt machen wollten, weil diese dann den Bruch des Tarifvertragsgesetzes bezahlen müßte.
Diese Beschimpfung verband er übrigens keineswegs mit einem Angriff auf das Tarifvertragsgesetz, das doch ganz offensichtlich als eine Fessel unserer Kämpfe geschaffen wurde.
Nacheinander sprachen nun Kollegen von Bosch Elektronik, Zeiss Ikon, Fa. Fuss, IBM, SEL, Opzilon, AEG Hohenzollerndamm, Siemens und weitere Krone-Kollegen. Sie alle unterstützten die Forderungen der Krone-Mitgliederversammlung und erklärten, daß die Preissteigerungen die 8,5 Prozent 'Lohnerhöhung' schon längst wieder aufgefressen haben.
Ein Kollege von SEL griff die Ortsverwaltung an, weil so gut wie nie Mitgliederversammlungen stattfinden und forderte Mitgliederversammlungen in allen Stadtteilgruppen und Betrieben.
Ebenso zeigte ein Krone-Kollege auf, daß die Gewerkschaftsmitglieder überhaupt keine Möglichkeit haben, auf die Beschlüsse der Tarifkommission Einfluß zu nehmen und verlangte deshalb die Wahl der Tarifkommission durch die gewerkschaftlichen Vertrauensleute.
Viele Kollegen hatten auch erkannt, daß der konsequente Kampf um höhere Löhne zugleich den Kampf gegen die Friedenspflicht des Tarifvertragsgesetzes bedeutet. Die Kapitalisten halten sich an keine Friedenspflicht, sondern erhöhen die Preise, verschärfen die Arbeitshetze, streichen Zulagen usw. Wozu sollen die Gewerkschaften gut sein, wenn sie nicht gegen diese Angriffe auf die Arbeits- und Lebensbedingungen die Arbeiter im Kampf zusammenschließen.
Solche Ausführungen hörte Gewerkschaftsführer Voigt natürlich nicht gern. Aber er fand keine Gelegenheit, gegen die empörte Stimmung der Kollegen anzukommen. Er versuchte die vorgetragenen Forderungen zu diffamieren, stärkte damit jedoch nur die Entschlossenheit der Kollegen, auf ihren Forderungen zu bestehen.
Gegen Schluß der Versammlung wollte die Versammlungsleitung es nicht zu einer Abstimmung über die vorgelegte Resolution kommen lassen. Als daraufhin die Unruhe unter den Versammelten immer größer wurde, griff Bonze Voigt in richtiger Einschätzung der Entschlossenheit der Kollegen beschwichtigend ein und meinte 'Laß sie doch abstimmen'.
Ergebnis: Von den 108 Kollegen stimmte die Mehrheit von etwa 70 Kollegen für die folgende Resolution:
'Durch die ständigen Preissteigerungen haben wir trotz der 8,5 Prozent mehr Lohn seit dem 1.1.1973 real weniger Geld als in der gleichen Zeit des Vorjahres. Gleichzeitig wurden das Arbeitstempo und Akkorde unzumutbar erhöht.
Die am 27.3.1973 tagende Stadtteilmitgliederversammlung fordert daher die Ortsverwaltung der IG Metall in Westberlin auf, die notwendigen Schritte einzuleiten, um den am 1.1.1973 abgeschlossenen Tarifvertrag zu kündigen.
Unsere Forderungen sind:
1. Sofortige Aufnahme der Tarifverhandlungen
2. 60 Pfennig mehr für alle (linear)
3. Keine Erhöhung der Akkorde
4. Wahl der Tarifkommission durch die Vertrauensleute
5. Gemeinsame Tarifverhandlungen für Auszubildende und Erwachsene
6. Mitgliederversammlungen in den Betrieben und Stadtteilgruppen.'
Kollegen, die Gewerkschafter von Krone und der Stadtteilmitgliederversammlung Süd-West haben uns gezeigt, worauf es ankommt.
Nehmen wir den Kampf um höhere Löhne jetzt auf, auch ohne und gegen die Gewerkschaftsführung. Wenn wir gegen die weitere Verschlechterung unserer Arbeits- und Lebensbedingungen kämpfen wollen dürfen wir uns nicht von den Gesetzen der Kapitalistenklasse und ihrer SPD/FDP-Regierung daran hindern lassen.
'Wir wissen, daß wir bei diesem Kampf den Boden der herrschenden Legalität verlassen. Aber was sind das für 'neutrale' Gesetze, die den Kapitalisten bei der Sicherung der Profite freie Hand lassen und unsere Kämpfe in Ketten legen. Was ist das für ein Recht, das das Eigentum der Fabrikherrn schützt und unsere Arbeitskraft der bodenlosen Ausplünderung und Zerrüttung preisgibt.
Dieses Recht ist nicht unser Recht, die herrschende Legalität ist die Legalität der Herrschenden.' (Plattform des Maikomitees oppositioneller Gewerkschafter)
Kampf der Friedenspflicht des Tarifvertragsgesetzes!
Vorwärts beim Aufbau der Revolutionären Gewerkschaftsopposition (RGO,d.Vf.)!"
Q: Rote Fahne Nr. 15, Dortmund 11.4.1973, S. 5
29.03.1973:
Bei Krone Berlin haben, laut 'Gewerkschaftern bei Krone', die 8 am 27.3.1973 zurückgetretenen BR-Mitglieder die schwankenden Mitglieder der BR-Mehrheit mittlerweile so weit bearbeitet, daß diese nun der Formulierung des zurückgetretenen BR-Vorsitzenden über den Rücktritt und die Ausschreibung von Neuwahlen zustimmen, wogegen 6 BR einen anderen Vorschlag unterbreiten. Gleichzeitig setzen Verwarnungen und Versetzungen gegen die Redner der Betriebsversammlung ein und die fortschrittlichen BR-Mitglieder werden einer strengen Kontrolle unterworfen (vgl. 3.4.1973).
Q: Internationale Marxistische Diskussion Arbeitspapiere Nr. 13, Berlin 1973
01.04.1973:
Bei Krone in Berlin sind derzeit, laut 'Gewerkschaftern bei Krone', 2 700 im Hauptwerk in Zehlendorf, 273 im Werk 3 in Wittenau und 104 im Werk 4 in Moabit beschäftigt.
Q: Internationale Marxistische Diskussion Arbeitspapiere Nr. 13, Berlin 1973
02.04.1973:
Vermutlich in dieser Woche gibt in Berlin das Maikomitee oppositioneller Gewerkschafter 1973 der KPD seine erste Zeitung '1.Mai Internationaler Kampftag der Arbeiterklasse' (vgl. 17.4.1973) heraus. Bekanntgegeben wird, daß das Maikomitee von KollegInnen auch von Krone gebildet worden sei.
Berichtet wird aus der IGM Stadtteilgruppe Südwest (u.a. zuständig für Krone).
Q: 1.Mai Internationaler Kampftag der Arbeiterklasse Nr. 1, Berlin 1973, S. 2
03.04.1973:
Bei Krone Berlin findet, laut Betriebsgruppe Klassenkampf Krone, eine BR-Sitzung statt, auf der die 30 geplanten Entlassungen wegen der Empörung der Belegschaft und dem Eingang neuer Aufträge abgelehnt werden. Dies wird berichtet in einem Flugblatt 'Klassenkampf' mit dem Titel "15 Jahre Heide sind genug", wobei es sich bei Heide um den Betriebsratsvorsitzenden handelt. Darin wird auch die Einberufung einer IGM-MV zur Beschliessung über eine Kandidatenliste der IGM zu den Betriebsratswahlen, die wegen dem Rücktritt einiger Betriebsräte (vgl. 27.3.1973) nötig wurde, gefordert. Die IGM nämlich wolle diese durch den VLK aufstellen lassen, der noch nie gearbeitet habe. Außerdem dürften die im Frühjahr gewählten VL noch nicht mitentscheiden, da sie erst am 30.4. bestätigt werden sollen (vgl. 9.4.1973).
Q: Internationale Marxistische Diskussion Arbeitspapiere Nr. 13, Berlin 1973
09.04.1973:
Bei Krone Berlin verfaßt der Wahlausschuß für die Wahl der Vertrauensleute, laut 'Gewerkschafter bei Krone', einen Offenen Brief an IGM Ortsverwaltung und Bundesvorstand, in dem darauf hingewiesen wird, daß es bei Krone keinen VLK gibt (vgl. 3.4.1973). Zwar seien 1970 Vertrauensleute vom Betriebsrat ernannt worden, diese aber hätten seit dem Sommer 1971 nicht mehr getagt. Die Wahl der neuen VL werde aber erst am 30.4.1973 abgeschlossen sein und die Frist zur Aufstellung der Listen für die Betriebsratswahl laufe am 4.5.1973 ab. Gefordert wird deshalb die IGM-Liste durch eine gewerkschaftliche Mitgliederversammlung aufstellen zu lassen oder die mittlerweile gewählten VL zu bestätigen. Für die Mitgliederversammlung wurden bereits über 200 Unterschriften (bei ca. 700 IGM-Mitgliedern) gesammelt, die Unterschriftensammlung liegt dem Offenen Brief bei.
Auf diesen Brief sei aber weder aus Berlin noch aus Frankfurt eine Antwort gekommen (vgl. 11.4.1973).
Q: Internationale Marxistische Diskussion Arbeitspapiere Nr. 13, Berlin 1973
11.04.1973:
Für heute wird, laut 'Gewerkschaftern bei Krone', bei Krone Berlin von einem leitenden Angestellten zu einer Sitzung des VLK (vgl. 9.4.1973) auf dem Betriebsgelände eingeladen, auf der die Betriebsratswahl vorbereitet werden soll.
Dies sei erstaunlich, da seit der Betriebsratswahl im April 1972 keine gewerkschaftlichen Versammlungen mehr auf dem Gelände abgehalten werden durften, der VLK zwei Jahre nicht getagt hatte und einige Kollegen gar nicht wußten, daß sie VL sind und auch die Jugendvertretung, die der IGM angehört, nicht eingeladen wurde.
Auf der Sitzung seien 49 Kollegen anwesend gewesen, die in der Mehrzahl zum alten Personalstamm zu rechnen gewesen seien. Eingangs habe ein Angestellter eine Resolution vorgelegt, in der dem VLK das Recht zur Aufstellung einer IGM-Liste zur BR-Wahl abgesprochen wurde, da er seinen Pflichten bisher nicht nachgekommen sei und deshalb auch seine Rechte nicht wahrnehmen dürfe. Eine solche Liste müsse durch eine Mitgliederversammlung aufgestellt werden. Dies sei zwar von mehreren der Anwesenden unterstützt, von der überwiegenden Mehrheit und den Vertretern der Ortsverwaltung aber abgelehnt worden. Danach sei die IGM-Liste 'durchgepeitscht' worden, wobei 5 Mitglieder des alten BR, laut Betriebsgruppe Klassenkampf Krone handelt es sich dabei um Grunwaldt, Dalkelik, Yüreklik, Tietz und Wellnitz, nicht mehr nominiert wurden, Vorschläge fortschrittlicher Kollegen unter den Tisch fielen und lediglich ein SEW-Mitglied so plaziert wurde, daß er bei keiner Gegenkandidatur in den BR kommen würde.
Ein Antrag auf Durchführung einer MV bis zum 30.4.1973 sei mit einer Gegenstimme angenommen worden, woraufhin aber die Ortsverwaltung erklärt habe keinen Referenten frei zu haben (vgl. 24.4.1973).
Laut KPD wurden bei den Angestellten u.a. der BR-Vorsitzende Heide, 3 Meister und 2 Abteilungsleiter nominiert. Der auf der Angestelltenliste den zweiten Platz einnehmende Bethke sei erst am Vortag in die IGM eingetreten. Die Betriebsgruppe Klassenkampf Krone weiß noch, daß die Kandidatenliste bereits vorher getippt wurde und der größte Teil der Kandidaten den Anwesenden nicht einmal vom Namen her bekannt war.
Die Betriebsgruppe Klassenkampf Krone berichtet über diese Sitzung in einer Ausgabe ihres 'Klassenkampfes', deren genaues Erscheinungsdatum wir nicht kennen, welche die Schlagzeile "Arbeitervertreter in den Betriebsrat - Krone muß ausgemistet werden" trägt. Darin wird u.a. gefordert in den Abteilungen Kandidaten für eine Arbeitervertreterliste aufzustellen. Vor der Wahl müsse eine Betriebsversammlung mit Vorstellung der Kandidaten und Vorlegung derer Programme stattfinden.
Q: Internationale Marxistische Diskussion Arbeitspapiere Nr. 13, Berlin 1973
16.04.1973:
Die KPD berichtet bei KWU (vgl. 27.4.1973) in "Heinrich tritt ins Fettnäpfchen!" von der Vertrauensleutesitzung, auf der auch die SPD-Betriebsräte anwesend waren und man sich u.a. mit der Jugendvertretung und dem Berliner Metallbetrieb Krone, wo eine oppositionelle Liste 2 zur Betriebsratswahl antrat, befaßte.
Q: Kommunistische Arbeiterpresse KWU Nr. 24, Berlin 27.4.1973, S. 7
19.04.1973:
Die KG Frankfurt/Offenbach gibt frühestens heute ihre 'Arbeiter-Zeitung' Nr.2 für April (vgl. März 1973, Mai 1973) heraus. Berichtet wird auch von Krone und der IGM Stadtteilgruppe Südwest in Berlin.
Q: Arbeiter-Zeitung Nr. 2, Frankfurt/Offenbach Apr. 1973, S. 6
24.04.1973:
In Berlin erscheint erstmals die 'Kommunistische Arbeiterpresse' (KAP - vgl. 18.6.1973) der KPD-Betriebszelle Krone. Auf der ersten Seite heißt es:"
HEIDE UND CO. RETTEN SICH AUF EIN SINKENDES SCHIFF!
ALTER VLK SETZT HEIDE UND KÖNNINGER WIEDER AN DIE SPITZE DER 'OFFIZIELLEN' IGM-LISTE!
Seit langem versucht die Fraktion der Geschäftsleitung im Betriebsrat, die fortschrittlichen und oppositionellen Kräfte durch Androhungen aus dem Betriebsrat auszuschließen. Warum wollen die alten Reaktionäre diese oppositionellen Kollegen ausschließen?
Immer wenn Heide und Bethke die Kündigungen, die Entlassungen aus dem Wohnheim, die Essenspreiserhöhungen, die Erhöhungen der Fahrpreise für die Werksbusse, die Mieterhöhung für die Heime, die Durchführung einer Teilversammlung in Lübars und anderes mehr schnell über die Bühne bringen wollten, waren es jene Kollegen, die eine klare Darlegung der Argumente forderten und die sich auch immer dann entschieden dagegen aussprachen, wenn wir es wieder sein sollten, die man zur Kasse bat. Heide und Co. nennen dies 'Unruhe stiften', womit sie sicher recht haben von ihrem sozialdemokratischen (SPD,d.Vf.) Standpunkt aus und von den Interessen der Geschäftsleitung aus, die sie vertreten. Wir meinen aber, daß mit der Diskussion der verschiedenen Ansichten im Betriebsrat erst die Voraussetzung geschaffen wurde für eine tatsächliche Interessenvertretung der Belegschaft. Umso bezeichnender, daß Heide und Co. beim Auftauchen von Kritik überhaupt die Brocken hinschmeißen und jetzt nur noch versuchen, sich die oppositionellen Kollegen vom Hals zu schaffen. Daß die oppositionellen Kollegen im Betriebsrat nicht losgelöst kämpfen von dem, was die Mehrzahl der Belegschaft über diesen Betriebsrat denkt, zeigte allein die letzte Betriebsversammlung (vgl. 23.3.1973,d.Vf.), auf der das Betrugsmanöver eines Heide nicht mehr zog, wo er nur noch Pfiffe und Buh-Rufe erntete. Diese Niederlage und die der Betriebsversammlung vorausgegangene gewerkschaftliche Mitgliederversammlung (vgl. 15.3.1973,d.Vf.), auf der den organisierten Betriebsräten mehrheitlich von den Mitgliedern der IGM eine Rüge erteilt wurde wegen ihrer unternehmerfreundlichen Äußerungen in dem Gegenflugblatt (vgl. **.*.1973,d. Vf.) zu 'Stop den Stoppern' (vgl. **.*.1973,d.Vf.), waren genug für Heide. In Bethke als dem direkten Agenten der Geschäftsleitung fand Heide den richtigen Kompagnon, um die Auflösung des Betriebsrats auszuhecken."
Die KPD berichtet vom Parteiaufbau in Berlin (vgl. 25.4.1973):"
Auch die Parteizelle bei KRONE griff mit ihrer ersten Arbeiterpresse in die Auseinandersetzung um die Neuwahl des Betriebsrates ein. Dort hatte die alte reaktionäre Betriebsratsmehrheit keine andere Möglichkeit mehr gesehen als zurückzutreten und mit Hilfe von Gangstermethoden eine reaktionäre 'offizielle' IG Metall-Liste aufzustellen. Bei Krone unterstützt unsere Parteizelle diejenigen fortschrittlichen und oppositionellen Gewerkschafter, die dieser reaktionären Liste eine 2. Liste entgegensetzen werden, die an den Interessen jener Kollegen anknüpft, die auf der gewerkschaftlichen Mitgliederversammlung mehrheitlich die vorfristige Kündigung der Tarifverträge gefordert haben. Bei dieser Wahl wird es sich zeigen, ob die Kollegen sich das Vorgehen der Reaktionäre gefallen lassen, die kurzfristig eine Versammlung des Betriebsrates, der 'Vertrauensleute' und einiger Gesinnungsfreunde des alten Betriebsrats zusammenriefen, um deren Beschlüsse als Willen der Kollegen auszugeben. Dabei werden ihnen auch die Denunziationen der Westberliner IG Metall-Führer wenig nützen, die in der 'Metall' (vgl. **.*.1973,d.Vf.) schrieben:
'Die Vorgänge bei Krone zwingen zur Wachsamkeit. Die Kommunisten wühlen im Untergrund.', und 'Leider ist der Vertrauenskörper der IG Metall in der Vergangenheit nicht sehr aktiv gewesen' (das meinen allerdings auch die Kollegen). Dabei bejammert sie freilich nicht, daß die Vertrauensleute sich zuwenig für die Kollegen eingesetzt hätten, sondern meint feststellen zu müssen: 'So mangelt es an der gezielten Auseinandersetzung mit den Extremisten der verschiedenen kommunistischen Gruppierungen.'"
Laut 'Gewerkschaftern bei Krone' gibt die KPD erstmals ihre 'Kommunistische Arbeiterpresse' heraus (vgl. 24.5.1973), deren Schlagzeile "Heide & Co retten sich auf ein sinkendes Schiff!" lautet. Dabei geht es um die Plazierung des alten BR-Vorsitzenden Heide an die Spitze der IGM-Liste zu den Betriebsratswahlen, die auf der VLK-Sitzung vom 11.4.1973 (vgl. dort) vorgenommen worden sei. Seit langem bereits versuche die Geschäftsleitungsfraktion im BR die oppositionellen Kollegen aus dem BR auszuschließen.
Die KPD fordert dazu u.a.: "Arbeiterverräter - raus aus dem Betriebsrat!" und "Sofortige Einberufung einer Betriebsversammlung!", um dort die Kandidaten befragen zu können (vgl. 28.4.1973).
Q: Internationale Marxistische Diskussion Arbeitspapiere Nr.13,Berlin 1973; Rote Fahne Nr. 17, Dortmund 25.4.1973,S.8
25.04.1973:
Die KPD, vermutlich das Regionalkomitee (RK) Westberlin, berichtet heute über die Gründung von Zellen in der Kreuzberger Manteuffelstraße (vgl. 17.4.1973), im IGM-Bereich bei Krone (vgl. 24.4.1973) und bei Siemens (vgl. 2.4.1973), im ÖTV-Bereich am Krankenhaus Neukölln (vgl. 10.4.1973) und im DruPa-Bereich bei der Bundesdruckerei (vgl. 16.4.1973):"
VORWÄRTS IN DER BOLSCHEWISIERUNG DER PARTEI!
FÜNF NEUE ZELLEN DER PARTEI IN WESTBERLIN AUFGEBAUT!
Seit den Bonner Ereignissen rauscht das Gerücht vom 'Geheimbund KPD' durch den Blätterwald der Monopolbourgeoisie und ihrer Helfershelfer. Wie immer, wenn das 'Gespenst des Kommunismus umgeht', wenn der Einfluß der Kommunisten sich sprunghaft unter den Massen zu verbreitern beginnt, werden die verstaubtesten Geschütze aufgefahren, um gegen die einzige Partei vorzugehen, die ihre Ziele offen vor den Massen erklärt und die keine Ziele hat, die von denen der Volksmassen unterschieden sind. Die jetzt vom 'Geheimbund KPD' reden, sind darauf angewiesen, das Verschweigen ihrer eigenen Ziele als 'demokratisch offen' auszugeben und die proletarische Demokratie als 'Geheimbündelei' zu denunzieren. Denn, wer würde den SPD-, FDP-, CDU- oder DKP/SEW-Führer heute noch nachlaufen, wenn diese Parteien offen ihre wahren Ziele propagieren würden: Die Perfektionierung der Ausbeutung und Unterdrückung der Volksmassen. Wenn sie nicht mit Millionenaufwand Propaganda betreiben würden, um ihr wahres Gesicht hinter der Glanzfassade angeblicher Volksfreunde zu verstecken.
Die Bourgeoisie hat aber auch noch eine andere Sorte von Geheimbünden, deren Treiben in den vergangenen Tagen jeder beobachten konnte, der verfolgte, wie in den bürgerlichen Lumpenpostillen Lüge um Lüge über unsere Partei vom Verfassungsschutz lanciert wurde oder der sieht, wie z.B. die bundeseigene 'Bundesdruckerei' durch die Verstärkung ihres 'Werkschutzes' die Verankerung unserer noch jungen Parteizelle zu verhindern sucht. Nicht 'Geheimbündelei' oder ähnliches sind denn auch die Gründe für die Hetzkampagne gegen unsere Partei, sondern einzig und allein ihre zunehmende Bolschewisierung, ihre voranschreitende Verankerung unter den proletarischen und werktätigen Massen.
Die Gründung von fünf neuen Zellen unserer Partei in Westberlin innerhalb der letzten beiden Monate ist dafür ein deutliches Zeichen.
NATIONALER PARTEIAUFBAU UND BOLSCHEWISIERUNG DER KPD MÜSSEN IM SELBEN ZUGE VORANSCHREITEN!
Diese Parole gab das Zentralkomitee unserer Partei auf der 4. Parteikonferenz im Februar 1972 (vgl. 5.2.1972) aus. Mit dieser Parteikonferenz begann ein entscheidender Sprung im nationalen Aufbau der Partei. Die Parteizentrale wurde nach Dortmund verlegt, zwei neue Regionalkomitees wurden in Baden-Württemberg und an der Wasserkante gegründet. Im Frühjahr und Sommer 1972 wurden die ersten nationalen Kampagnen zu einem der Mittelpunkte der Aktivitäten unserer Partei.
Alle neuen Regionalkomitees der Partei konnten sich auf bereits bestehende Sympathisantengruppen stützen. Doch festhaltend am Prinzip des Parteiaufbaus von oben nach unten wurde der Kern der Regionalkomitees aus Genossen gebildet, die bereits auf längere Parteierfahrung zurückblicken konnten. Für die Region Westberlin bedeutete dies, daß eine Reihe - gerade von erfahrenen - Genossen, die bisher in Westberlin gearbeitet hatten, die Arbeit in anderen Regionen aufnahm.
Doch trotz dieser Schwierigkeiten, trotz dieser Anspannung der Kräfte, war es keineswegs notwendig, die in Westberlin bereits gewonnenen Positionen aufzugeben. Im Gegenteil: Zum Zeitpunkt der Verlagerung der Zentrale wurde in Westberlin mit der Kampagne gegen die Fahrpreiserhöhung bei der BVG eine umfassende Aktivität eingeleitet, die die Verankerung der Partei noch weiter vorantrieb.
Nach der regionalen Mitgliederversammlung und auf Grundlage des Rechenschaftsberichts des Regionalkomitees konnte im März 1972 die Auflösung der Stadtteilgrundorganisationen als Übergangsformen in die Tat umgesetzt werden. In Neukölln/Kreuzberg, in Moabit und im Wedding konnten die Stadtteilleitungen als neue untere Leitungsebene eingerichtet werden. Vier neue Zellen wurden gegründet, darunter die erste Straßenzelle (Stephanstraße (vgl. 10.3.1973,d.Vf.)) und die erste Krankenhauszelle (Rudolf-Virchow-Krankenhaus (RVK im ÖTV-Bereich,d.Vf.)) der Partei.
Gerade in diesen Wochen, in denen eine große Zahl erfahrener Kader die Region verließ, wurde deutlich, worin die Kraft einer wirklich bolschewistischen Partei besteht, was der Demokratische Zentralismus und die dialektische Einheit von Untersuchungen führen, Organisieren und Klassenkampf bedeuten. So führte uns die Feststellung 'Es fehlt an Menschen' nichts ins Lamentieren, sondern zur Ausdehnung unserer Aktivitäten und zur Verbesserung der Ausbildung und Qualifizierung innerhalb der Partei, zu den Lehren also, die bereits Genosse Lenin gezogen hat:
'Es fehlt an Menschen und Menschen sind in Massen da. Sie sind in Massen da, denn sowohl die Arbeiterklasse als auch immer neue Schichten der Gesellschaft bringen mit jedem Jahr immer mehr Menschen hervor, die unzufrieden sind, die protestieren wollen… Und gleichzeitig fehlt es an Menschen, denn es sind keine… organisatorischen Talente da, die imstande wären, eine so umfassende und gleichzeitig einheitliche und geschlossene Arbeit zu organisieren, in der jede, auch die geringfügigste Kraft ihre Verwendung fände.'
Je mehr diese Worte Lenins zur Leitlinie unserer Arbeit wurden, desto weniger konnte sich die Vorstellung breit machen, die Partei würde sich langsam, gemächlich und kontinuierlich unter den Volksmassen verankern, eine Vorstellung, die aus Ideologien stammt, die der Arbeiterklasse fremd sind. Gerade die Kampagne gegen die Fahrpreiserhöhung bei der BVG war darin eine entscheidende Lehre. Noch viele Wochen danach begannen viele Vorschläge von Parteizellen, Genossen als Kandidaten in unsere Partei aufzunehmen, mit dem Satz: 'der Genosse hat zum erstenmal während der Kampagne gegen die BVG-Fahrpreiserhöhung mit der Partei zusammengearbeitet.'
In den folgenden Monaten nahmen die Kämpfe, in die unsere Partei eingriff, an Umfang und Vielfalt zu. Der Kampf der Drucker bei Officina (DruPa-Bereich,d.Vf.), die Metall-, Chemie-, ÖTV- und Druck-Tarifrunde (MTR der IGM, CTR der CPK, ÖTR bzw. DTR,d.Vf.), der Kampf gegen die Mieterhöhungen bei der ArWoBau, im Märkischen Viertel und in den Westberliner Altbauvierteln, die antiimperialistischen Aktionen anläßlich der Truppenparade Anfang Mai (vgl. 13.5.1972,d.Vf.), während des deutsch-amerikanischen 'Volks'festes (vgl. 28.7.1972,d.Vf.) und beim 'Luftwaffentag' (vgl. 16.9.1972,d.Vf.), die antifaschistische Aktion am 13. August und die Aktionen gegen die Volksfeinde Barzel, Strauß, Schmidt und Brandt während des Bundestagswahlkampfes sind dafür nur einige Beispiele.
Und gerade diese Kämpfe waren es, die dafür sorgten, daß es kaum einen Arbeiter oder Werktätigen in Westberlin gibt, für den unsere Partei nicht bereits ein fester Begriff geworden wäre. Selbst die bürgerliche Presse, die noch bei den Kämpfen gegen die BVG-Fahrpreiserhöhung die Taktik des völligen Verschweigens eingeschlagen hatte, sah sich längst gezwungen, diese Taktik zu den Akten zu legen. Die Verankerung und die Bolschewisierung unserer Partei ging sprunghaft voran. Die Mehrheit der Parteigenossen in der Region besteht längst aus proletarischen und werktätigen Kadern. Ein nächst größerer Teil kommt aus der werktätigen Intelligenz, nur wenige sind Studenten.
Neben den Betrieben, in denen bereits Zellen aufgebaut sind, gibt es viele weitere Betriebe, in denen Genossen der Partei arbeiten.
Allein in den vergangenen zwei Monaten konnten mit den Zellen in der BUNDESDRUCKREI, bei KRONE, im STÄDTISCHEN KRANKENHAUS NEUKÖLLN und der ausgegliederten KINDER- UND FRAUENKLINIK AM MARIENDORFER WEG und der Straßenzelle in der Kreuzberger MANTEUFFELSTRASSE vier neue Parteizellen gegründet werden. Durch die Aufteilung der bisherigen Konzernzelle SIEMENS in zwei Zellen, unter ihnen die Werkszelle WERNERWERK kam vor knapp drei Wochen eine fünfte Zelle hinzu. Die Gründung weiterer Zellen steht bereits unmittelbar bevor.
Für alle diese neugegründeten Zellen gab es keine langwierige Phase vor dem öffentlichen Auftreten der Zelle inner- und außerhalb des Betriebes. Fast alle konnten an die vorangegangene Arbeit von Kampfausschüssen, vorübergehenden gewerkschaftsoppositionellen Zusammenschlüssen, Vietnam-Ausschüssen (VA des NVK,d.Vf.) oder ähnliches anknüpfen. Vier dieser Zellen konnten bereits nach wenigen Wochen die erste Nummer ihrer Kommunistischen Arbeiterpresse (KAP,d.Vf.) herausgeben. Wie groß der Einfluß auch bereits dort ist, wo bisher keine Zellen arbeiteten, zeigt sich allein daran, daß die Krankenhauszelle eine zweite Auflage ihrer Arbeiterpresse drucken mußte und daß auch in der Bundesdruckerei die gedruckte Zahl der Arbeiterpresse bei weitem nicht ausreichte."
Berichtet wird von der Bundesdruckerei und von Krone und dann fortgefahren:"
Auch andere Zellen haben vom Tag ihrer Gründung an in die Kämpfe in ihrem Bereich eingegriffen. Die Zelle im Siemens-Wernerwerk ebenso wie die Zelle, die unter den 1 300 Werktätigen des Neuköllner Krankenhauses arbeitet, und die Straßenzelle Manteuffelstraße, die in einem Gebiet arbeitet, das zu den kinderreichsten Europas gehört und aus dem jetzt auch noch die letzte Kinderärztin wegen Überlastung weggezogen ist.
In einer Straße, in der fast alle Häuser dem SPD-Senat gehören und in der die volksfreundlichen Phrasen der SPD-Führung schon lange nicht mehr auf offene Ohren stoßen, in einem Gebiet, in dem tausende von ausländischen Arbeitern (etwa 30 Prozent der Bewohner) auf engstem Raum zusammengepfercht sind – in diesem gebiet ist die Partei schon lange keine unbekannte Organisation mehr. Allein mehr als hundert Kollegen haben durch Unterschrift schon die Kampagne gegen die BVG-Fahrpreiserhöhung unterstützt, viele waren in den Kampfausschüssen gegen die Altbau-Mieterhöhung organisiert. Am 1.Mai werden sich die Kollegen aus diesem Gebiet an einem eigenen Sammelpunkt treffen, um gemeinsam zur Demonstration in Moabit und im Wedding zu fahren.
Sie wissen, wie es die Zelle Krone in ihrer ersten Arbeiterpresse schreibt, 'Die Tageskämpfe in den Betrieben, Gewerkschaften, Stadtteilen und wo immer müssen begriffen werden als Schritte auf dem Weg zur Herrschaft der Arbeiterklasse, die nach dem Sieg über den Kapitalismus gemeinsam mit allen unterdrückten und ausgebeuteten Schichten das Leben der Gesellschaft bestimmen wird.' Und sie wissen: Dieser 1. Mai muß dazu ein wichtiger Schritt werden."
In einem nebenstehenden Kasten heißt es, vermutlich von einer höheren Parteiebene:"
In den letzten Wochen hat unser Regionalkomitee in Westberlin fünf neue Zellen gegründet. Fünf neue Zellen der KPD, das sind fünf wichtige Kampfpositionen der Arbeiterklasse im Kampf gegen die Bourgeoisie. Wir beglückwünschen unser Regionalkomitee zu diesem Erfolg.
Die Gründung aller fünf Zellen ist der organisatorische Abschluß einer ersten Phase von Auseinandersetzungen in den jeweiligen Betrieben, in die einzelne Kader und Sympathisanten unserer Partei unter der Anleitung des Regionalkomitees oder einer Stadtteilleitung eingegriffen haben, einen Kreis fortschrittlicher Kollegen um sich gesammelt haben. Die Gründung der fünf Zellen ist zugleich organisatorische Voraussetzung dafür, daß diese Kämpfe auf höherer Stufe weitergeführt werden, ist der Beginn eines kontinuierlichen Eingreifens der Kommunisten in die spontanen Klassenauseinandersetzungen in dem jeweiligen Betrieb unter der Perspektive der Revolutionierung der Massen, der Gewinnung der Massen für die sozialistische Revolution. Unsere Partei hat von Anfang an ihre Massenarbeit nach den Prinzipien der bolschewistischen Zellenarbeit organisiert. Die Geradlinigkeit und Unerschrockenheit, mit der wir den Aufbau von Betriebszellen von Anfang an zur Richtschnur des Parteiaufbaus machten, ist eine wesentliche Ursache für den stetig vorangehenden nationalen Einfluß unserer Partei.
Doch erst mit der Gründung von Regionalkomitees, dann Stadtteil- und Ortsleitungen gelang es uns, die Dialektik des Kampfs an allen Fronten einerseits und der Verpflichtung zum Zellenaufbau andererseits in der richtigen Weise zu entfalten.
Die Leitungsebenen der Partei haben die Aufgabe, einerseits umfassend in die Kämpfe der Volksmassen einzugreifen, die spontanen Kämpfe der Werktätigen überall aufzugreifen. Unser Regionalkomitee in Westberlin hat dies beispielhaft an verschiedenen Kampffronten, im antiimperialistischen Kampf, im Kampf gegen die Fahrpreiserhöhungen bei der BVG, in den verschiedenen Tarifrunde getan. Unabhängig vom Stand des Zellenaufbaus wurden in solchen Kämpfen klassenbewußte Kollegen zusammengeschlossen und für die Partei gewonnen.
Zum anderen aber haben die Regionalkomitees, die Stadtteil- und Ortsleitungen die Aufgabe, durch den Aufbau weiterer Parteizellen diesen Kämpfen Dauer zu verleihen, die teilweise nur punktuellen und unsystematischen Teilkämpfe einzuordnen in den Kampf für die sozialistische Revolution.
Im Kampf die Partei weiter aufbauen, die Partei unter den Massen verankern, das Bewußtsein der Massen heben - das ist unsere Antwort auf die Angriffe der Konterrevolution.
'Das Proletariat besitzt keine andere Waffe im Kampf um die Macht als die Organisation. Durch die Herrschaft der anarchistischen Konkurrenz in der bürgerlichen Welt gespalten, durch die unfreie Arbeit für das Kapital niedergedrückt, ständig in den 'Abgrund' völliger Verelendung, der Verwilderung und Degradation hinabgestoßen, kann und wird das Proletariat unbedingt nur dadurch eine unbesiegbare Kraft werden, daß seine ideologische Vereinigung aufgrund der Prinzipien des Marxismus gefestigt wird durch die materielle Einheit der Organisation, die Millionen Werktätiger zur Armee der Arbeiterklasse zusammenschweißt. Dieser Armee wird weder die morsche Macht der russischen Selbstherrschaft noch die immer morscher werdende Macht des internationalen Kapitals standhalten.' (Lenin, Ein Schritt vorwärts, zwei Schritte zurück)"
Q: Rote Fahne Nr. 17, Dortmund 25.4.1973, S. 8
28.04.1973:
Bei Krone Berlin beginnt, laut 'Gewerkschaftern bei Krone', die Sammlung von Unterschriften für eine zweite Liste zu den BR-Wahlen (vgl. 24.4.1973, 29.4.1973).
Q: Internationale Marxistische Diskussion Arbeitspapiere Nr. 13, Berlin 1973
29.04.1973:
Bei Krone Berlin (vgl. 28.4.1973, 30.4.1973) lädt der Wahlausschuß zur Vertrauensleutewahl, laut 'Gewerkschaftern bei Krone', zu einer konstituierenden Sitzung des VLK am 3.5.1973, d.h. einen Tag vor Ablauf der Vorschlagsfrist für die BR-Wahlen, ein. Die Ortsverwaltung habe dies abgeblockt (vgl. 30.4.1973) mit dem Argument, daß ein Mitglied des Wahlausschusses Einspruch gegen die VL-Wahl erhoben habe. Der IGM sei es darum gegangen, daß keine gewerkschaftliche Versammlung der manipulierten IGM-Liste (vgl. 11.4.1973) das Mißtrauen aussprechen könnte.
In der 'Metall' 8/73 erschien dann noch im Berlin-Teil ein Artikel "Auseinandersetzung bei Krone - Aufruf zur Sabotage - Der Betriebsrat trat zurück", in dem es u.a. über Krone heißt:"
Die Zahl der linksextremen Gruppen zuzurechnenden Arbeitnehmer wird mit etwa 30 beziffert, also etwa 1 Prozent der Belegschaft. Leider ist der Vertrauenskörper der IG Metall in der Vergangenheit nicht sehr aktiv gewesen, wie überhaupt das gewerkschaftliche Organisationsverhältnis in diesem Frauenbetrieb unbefriedigend ist. So mangelte es an der gezielten Auseinandersetzung mit den Extremisten der verschiedenen kommunistischen Gruppierungen.
Von der Härte, mit der die Kommunisten die Auseinandersetzung in die Betriebe trugen, zeugen ihre Flugblätter (Es wird auf die bei uns unter 15.3.1973 ausgewerteten Flugblätter eingegangen,d.Vf.). Untersuchungen der Kriminalpolizei bestätigen, daß Sand durch die Öleinfüllstutzen in Maschinen gegeben wurde, um sie unbrauchbar zu machen. In anderen Maschinen wurden Schrauben gefunden.
Die Geschäftsleitung kündigte einem Arbeitnehmer fristlos aufgrund des vorliegenden Gutachtens des Bundeskriminalamtes und will Schadensersatzanspruch stellen. Die Staatsanwaltschaft ermittelt zur Zeit in der Angelegenheit. Der im Verdacht der Sabotage stehende Einrichter ist 'vergleichsbereit'. Er verlangt eine Abfindung 'nicht unter 150 00 DM'. Die Auseinandersetzungen blieben nicht auf die Firma Krone beschränkt. Auch in der Mitgliederversammlung der Stadtteilgruppe Süd-West (vgl. 27.3.1973, d.Vf.) trat kürzlich eine Gruppe der Firma Krone mit einer Entschließung in Erscheinung, deren Text kaum Unterschiede zu den üblichen Veröffentlichungen kommunistischer Gruppierungen aufwies. Spartacus (Bolschewiki-Leninisten) - wer immer das ist - bejubelte dann auch den Abstimmungserfolg der Krone-Gruppe und verlangt die rückwirkende Kündigung der Tarifverträge zum 1.1.1973. In einer Mitgliederversammlung des Osram-Werkes LzM vergaß man dann allerdings bei der Vorlage einer gleichlautenden Entschließung den Absender abzutrennen. Es war die gleiche Entschließung wie bei Krone. Die Mitglieder bei Osram lehnten bei nur vier Gegenstimmen diese Entschließung ab."
Q: Internationale Marxistische Diskussion Arbeitspapiere Nr. 13, Berlin 1973
30.04.1973:
Bei Krone Berlin (vgl. 29.4.1973, 3.5.1973) erscheint, laut 'Gewerkschaftern bei Krone' eine Information über das vorläufige Programm und die Kandidaten der Liste 2 zur Betriebsratswahl, für die seit zwei Tagen Unterschriften gesammelt werden. Diese zweite Liste sei notwendig, weil die Aufstellung der IGM-Liste am 11.4.1973 undemokratisch verlaufen sei und die IGM sich weigere eine Mitgliederversammlung einzuberufen, die von 200 Mitgliedern gefordert werde. Dadurch habe man seine Liste nicht öffentlich sondern nur über private Kontakte aufstellen können.
Gefordert werden eine ganze Menge Dinge, u.a. für die ausländischen Kollegen Sprachkurse, Erklärungen des Lohnzettels in deren Sprachen und ein eigenes Essen (vermutlich kein Schweinefleisch), sowie neben Abteilungsforderungen eine bessere Information durch den Betriebsrat. Die Liste wird angeführt von Erich Grunwaldt. Eingeladen wird zu einer Beratung am 3.5.1973.
Die IGM Verwaltungsstelle schreibt heute einen Brief an Erich Grunwaldt, in dem die Einberufung der konstituierenden Sitzung des VLK am 3.5.1973 abgelehnt wird, da die VL-Wahl noch nicht abgeschlossen sei und auch zum Teil beanstandet werde. In einem Postskriptum wird noch auf die Einladung zur Diskussion der Liste 2, die am selben Ort wie die VLK-Sitzung, nur zwei Stunden früher, stattfinden sollte eingegangen und der mögliche Ausschluß ihrer Kandidaten bekanntgegeben.
Q: Internationale Marxistische Diskussion Arbeitspapiere Nr. 13, Berlin 1973
Mai 1973:
Die KG Frankfurt/Offenbach gibt ihre 'Arbeiter-Zeitung' (AZ) Nr.3 (vgl. 19.4.1973, 11.7.1973) heraus. Berichtet wird über Forderungen nach sofortiger Kündigung des Tarifvertrages bzw. einer Teuerungszulage auch von Krone Berlin.
Q: Arbeiter-Zeitung Nr. 3, Frankfurt/Offenbach Mai 1973, S. 1
03.05.1973:
Bei Krone Berlin (vgl. 30.4.1973, 8.5.1973) besuchen, laut 'Gewerkschaftern bei Krone', fast 60 Kollegen die Versammlung der Liste 2 zur Betriebsratswahl, für die mittlerweile über 400 Unterschriften gesammelt wurden. Die Versammlung sei die bisher größte von Krone-Kollegen nach der Arbeitszeit gewesen. Die 5 anwesenden Kandidaten der Liste 1 hätten sich ausgeschwiegen. Nachdem noch ein Kandidat aus formalen Gründen ausgewechselt und das Programm überarbeitet wurde, konstituierte sich die Liste 2, die am nächsten Tag angemeldet und auch zugelassen wurde.
Q: Internationale Marxistische Diskussion Arbeitspapiere Nr. 13, Berlin 1973
08.05.1973:
Bei Krone Berlin erscheint, laut 'Gewerkschaftern bei Krone', die erste 'Wahlinformation' der 'Kandidaten der IGM Liste 1'. Diese stellen fest, daß ihre Liste von über 200 Kollegen unterschrieben worden sei und fordern u.a. eine "Gerechtere Entlohnung für alle Mitarbeiter!" und "Einführung der gleitenden Arbeitszeit". Bekanntgegeben wird auch: "Unsere Wahlinformationen werden durch Spenden aus der Belegschaft und durch die IG Metall finanziert! Nicht durch KPD KPD/ML oder SEW!"
Zum Rücktritt einiger Betriebsräte am 27.3.1973, die z.T. nun wieder auf der Liste 1 kandidieren, wird erklärt: "Der Minderheitengruppe ging es nicht um Verbesserung unserer Arbeitsbedingungen, sondern um die Durchsetzung ihrer politischen Ziele. Dazu war ihr jedes Mittel recht. In immer stärkerem Ausmaß wurden in Flugblättern Diskussionen und Verhandlungen des Betriebsrates entstellt und verfälscht wiedergegeben."
Q: Internationale Marxistische Diskussion Arbeitspapiere Nr. 13, Berlin 1973
09.05.1973:
Die KPD gibt ihre 'Rote Fahne' Nr. 19 (vgl. 2.5.1973, 16.5.1973) heraus. Aus Berlin wird auch berichtet von Krone, wobei man sich u.a. mit den Wohnheimen, den Werksbussen, der für das Hauptwerk zuständigen IGM Stadtteilgruppe und den 13 Betriebsratskandidaten der oppositionellen Liste 2 befaßt und feststellt, dort gäbe es "seit längerer Zeit eine Betriebsgruppe …; der es auch gelungen ist, sich Sympathie und Einfluß unter einem Teil der Beschäftigten zu verschaffen; die aber … spontaneistische Forderungen angibt … Maschinen zu zerstören, sich krankschreiben zu lassen". Hierbei handelt es sich um die 'Betriebsgruppe Klassenkampf Krone'.
Q: Rote Fahne Nr.19,Dortmund 9.5.1973; N.N.: Dokumentation Der Betriebsrat trat zurück, o. O. (Berlin) o. J. (1974), S. 2
15.05.1973:
In Berlin gibt die KPD bei KWU die Nr. 25 ihrer 'Kommunistischen Arbeiterpresse' (vgl. 27.4.1973, Juni 1973) heraus, die auch auf die IGM-Ausschlußverfahren bei Krone eingeht.
Q: Kommunistische Arbeiterpresse - Ausgabe KWU Nr. 25, Dortmund 15.5.1973, S. 8
16.05.1973:
Die KPD berichtet in der 'Roten Fahne' Nr. 20 (vgl. 9.5.1973, 23.5.1973) aus Berlin auch von Krone.
Q: Rote Fahne Nr. 20, Dortmund 16.5.1973
29.05.1973:
Die KPD gibt ihre 'Rote Fahne' (RF) Nr.22 (vgl. 23.5.1973, 6.6.1973) heraus. Aus Berlin wird berichtet aus dem IGM-Bereich von Krone.
Q: Rote Fahne Nr. 22, Dortmund 29.5.1973
Juni 1973:
Die Gewerkschaftsabteilung beim ZK der KPD gibt die Nr. 4 ihrer 'Revolutionären Gewerkschaftsopposition' (RGO - vgl. Mai 1973, Aug. 1973) heraus. Zum Kampf für Teuerungszulagen (TZL) gab die KPD ein Flugblatt "Sofortige Kündigung der Tarifverträge - 60 Pfg. mehr für alle!" heraus, in dem auch aus Berlin Krone erwähnt wird.
Q: Revolutionäre Gewerkschaftsopposition Nr. 4, Dortmund Juni 1973
Juni 1973:
Bei Krone Berlin wird, laut KPD, nach den Betriebsratswahlen (BRW), also vermutlich im Juni eine Gruppe oppositioneller Gewerkschafter (GOG) gegründet, an der sich die spontaneistische Betriebsgruppe Klassenkampf nicht beteiligt.
Q: Rote Fahne Nr. 51/52, Dortmund 19.12.1973
05.06.1973:
Bei DTW Berlin gibt die KPD die Nr .8 ihrer 'Kommunistischen Arbeiterpresse' (vgl. 30.4.1973, 9.7.1973) heraus, die auch von Krone Berlin über die Forderung nach einer Teuerungszulage (TZL) 60 Pfg. und vorfristiger Kündigung der Tarifverträge berichtet.
Q: Kommunistische Arbeiterpresse - Ausgabe DeTeWe Nr. 8, Dortmund 5.6.1973, S. 2
13.06.1973:
In der Nr.24 der 'Roten Fahne' der KPD (vgl. 6.6.1973, 20.6.1973) wird berichtet, im Metallbetrieb Krone habe die Liste 2, die der KPD nahesteht, bei den Betriebsratswahlen 33 Prozent der Stimmen erhalten und nunmehr 7 der 23 Betriebsräte. Gegen alle Kandidaten der Liste 2 seien bereits Ausschlußanträge aus der IGM gestellt.
Q: Rote Fahne Nr. 24, Dortmund 13.6.1973; N.N.: Dokumentation Der Betriebsrat trat zurück, o.O. (Berlin) o.J. (1974)
18.06.1973:
In Berlin gibt die KPD die Nr. 3 der 'Kommunistischen Arbeiterpresse - Ausgabe Krone' (vgl. 24.4.1973, 25.7.1973) heraus, für deren 6 Seiten Christian Semler verantwortlich ist. Im Leitartikel "Nach der Betriebsratswahl: Wie muss es weitergehen?" zu den BRW wird für die Liste 2 Partei ergriffen. Über die 'Rote Fahne'-Verkäufer wird kundgetan, daß es sich dabei um Lehrer, Ärzte, Juristen und Studenten handele. Weitere Berichte drehen sich um die Metalltarifrunde und die Freilassung von Jürgen Horlemann sowie um Vietnam.
Q: Kommunistische Arbeiterpresse - Ausgabe Krone Nr. 3, Berlin 18.6.1973
03.07.1973:
In Berlin findet eine Konferenz oppositioneller Gewerkschafter statt, an der sich, laut KPD, ca. 130 Personen aus 50 Betrieben und den Gewerkschaften IGM, CPK, ÖTV, DruPa, DPG, HBV, DAG, GEW und FDGB beteiligen. Protestiert wird gegen die Ausschlußverfahren bei Krone, DTW, Siemens, KWU, AEG, AEG Brunnenstraße, KWU, SEL, der ÖTV und bei Schering, wo ein Solidaritätsausschuß gebildet wurde. Betroffen sind auch Jugendvertreter bei Siemens und DTW sowie die gesamte Jugendvertretung bei Schering.
Q: Rote Fahne Nr. 28, Dortmund 11.7.1973
25.07.1973:
Bei Krone Berlin gibt die KPD die Nr. 4 ihrer 'Kommunistischen Arbeiterpresse' (KAP - vgl. 18.6.1973, 10.10.1973) heraus, die sich auf ihren 6 Seiten u.a. im Leitartikel "Preise steigen – Löhne stehen still…" mit der Lohn-Preis-Spirale befasst. Berichtet wird aus Bremen vom Streik auf der Vulkan-Werft und in "Hat die Arbeiterklasse die Macht, oder nicht? 2. Teil" aus China und der DRV. Geworben wird für eine Dokumentation der 'Revolutionären Gewerkschaftsopposition' zu den Ausschlußverfahren (UVB).
Q: Kommunistische Arbeiterpresse - Ausgabe Krone Nr. 4, Berlin 25.7.1973
19.09.1973:
Die KPD gibt ihre 'Rote Fahne' Nr.38 (vgl. 12.9.1973, 26.9.1973) heraus. Ford-Spenden gingen auch ein von Krone Berlin.
Q: Rote Fahne Nr. 38, Dortmund 19.9.1973
Oktober 1973:
Die Betriebsgruppe Krone Berlin gibt ihren 'Klassenkampf – Klasna Borba – Sinif Mucadelisi' für Oktober (vgl. März 1973, Dez. 1973) heraus in einer Auflage von 1 000 Stück mit dem Leitartikel zur Teuerungszulage (TZL) "250 Mark – ein Erfolg?". Berichtet wird von den Streiks bei Pierburg Neuss (vgl. 13.8.1973) und Ford Köln (vgl. 24.8.1973).
Aufgerufen wird zur "Solidarität mit dem chilenischen Volk!".
Q: Klassenkampf – Klasna Borba – Sinif Mucadelisi, Berlin Okt. 1973
01.10.1973:
In Berlin gibt die Betriebsgruppe Fritz Werner Werke (FWW) vermutlich in dieser Woche ihre 'Fritz Werner Informationen' (vgl. Juni 1973, 22.10.1973) für Oktober heraus und berichtet über Teuerungszulagen (TZL):"
Krone GmbH (Lichterfelde) 250.- bot die Geschäftsleitung, und der BR nahm an. Die Kollegen hatten schon vor einiger Zeit 350.- gefordert, vielleicht hätten sie sogar mehr erreicht. Wenn die Facharbeiterabteilung Werkzeugbau - die Kollegen dort sind für viele Frauen in der Produktion noch immer ein Vorbild - nämlich ebenfalls in die Kantine gekommen wäre.
Dort hatten sich Kolleginnen und Kollegen der anderen Abteilungen versammelt um über die Organisierung eines Streiks zu reden. Als keiner der 200 Werkzeugmacher erschien, resignierten die Versammelten und gingen nach und nach wieder an die Arbeit."
Q: Fritz Werner Informationen, Berlin Okt. 1973, S. 3f
10.10.1973:
Bei Krone Berlin gibt die KPD die Nr. 6 ihrer 'Kommunistischen Arbeiterpresse' (KAP – vgl. 25.7.1973, 4.11.1974) mit einem Umfang von 8 Seiten heraus, für die Christian Heinrich die Verantwortung übernimmt. Berichtet wird von der IGM Mitgliederversammlung, wo der Vertrauensleutekörpervorsitzende Lutz Kroesen (SEW) die Polizei habe holen wollen um die Mitglieder der oppositionellen Liste 2 herauszuwerfen. Des weiteren geht man u.a. noch ein auf den Kampf um Teuerungszulagen (TZL) und fordert "Freiheit für Ulli Kranzusch!". Eine Korrespondenz berichtet über eine neue Grube im Pressenbau in Werk 3. geschildert werden auch die "Methoden des Einrichters Balzer" aus der Anteilung 178. Aufgerufen wird zur Demonstration für eine Kinderpoliklinik im Bethanien (vgl. 13.10.1973).
Q: Kommunistische Arbeiterpresse - Ausgabe Krone Nr. 6, Berlin 10.10.1973; Rote Fahne Nr. 44, Dortmund 31.10.1973
15.10.1973:
Die Gewerkschaftsabteilung des ZK der KPD gibt vermutlich in dieser Woche ihre auf Oktober datierte 'Revolutionäre Gewerkschaftsopposition' Nr.8 (vgl. 10.9.1973, Feb. 1974) heraus. Aus Berlin wird berichtet über politische Entlassungen und / oder Gewerkschaftsausschlüsse (vgl. 9.8.1973) auch bei Krone.
Q: Revolutionäre Gewerkschaftsopposition Nr.8,Dortmund Okt. 1973
17.10.1973:
Die KPD gibt ihre 'Rote Fahne' Nr. 42 (vgl. 10.10.1973, 24.10.1973) heraus. Aus Berlin berichtet das Solidaritätskomitee gegen politische Entlassungen auch von Krone.
Q: Rote Fahne Nr. 42, Dortmund 17.10.1973
27.11.1973:
In Berlin führt die KPD vermutlich in dieser Woche eine Konferenz oppositioneller Metaller Berlins mit 50 Teilnehmern aus 16 Betrieben, u.a. Krone, SEL, DTW, Siemens Wernerwerk, Loewe, Fritz Werner und KWU durch.
Q: Rote Fahne Nr. 49, Dortmund 5.12.1973
Dezember 1973:
Die Betriebsgruppe Krone Berlin gibt ihren 'Klassenkampf – Klasna Borba – Sinif Mucadelisi' für Dezember (vgl. Okt. 1973, Jan. 1974) heraus in einer Auflage von 1 200 Stück mit dem Leitartikel "Macht Krone pleite?". Berichtet wird von der Betriebsversammlung sowie vom "Bulleneinsatz bei Osram". Festgestellt wird: "Akkord ist Mord", hinterfragt wird: "Die 'Welternährungskrise'".
Q: Klassenkampf – Klasna Borba – Sinif Mucadelisi, Berlin Dez. 1973
19.12.1973:
Die KPD gibt ihre 'Rote Fahne' Nr.51/52 (vgl. 12.12.1973, 3.1.1974) heraus. Eingegangen wird auch auf Krone, u.a. auf die GOG (vgl. Juni 1973).
Q: Rote Fahne Nr.51/52,Dortmund 19.12.1973; N.N.: Dokumentation Der Betriebsrat trat zurück,o.O. (Berlin) o.J. (1974)
19.12.1973:
Bei Krone Berlin gibt die KPD heute einen Sonderdruck ihrer 'Kommunistischen Arbeiterpresse' (KAP) heraus.
Q: N.N.: Dokumentation Der Betriebsrat trat zurück, o.O. (Berlin) o.J. (1974)
Januar 1974:
Bei Krone Berlin gibt vermutlich die KPD vermutlich im Januar die Broschüre "Dokumentation Der Betriebsrat trat zurück" heraus, in der Artikel der 'Roten Fahne' (RF – vgl. 9.5.1973, 13.6.1973, 19.12.1973), verschiedene Materialien aus dem Betrieb und von der IG Metall sowie ein Sonderdruck der 'Kommunistischen Arbeiterpresse' (KAP – vgl. 19.12.1973) dokumentiert werden.
Q: N.N.: Dokumentation Der Betriebsrat trat zurück ,o.O. (Berlin) o.J. (1974)
Januar 1974:
Die Betriebsgruppe Krone Berlin gibt ihren 'Klassenkampf – Klasna Borba – Sinif Mucadelisi' für Januar (vgl. Dez. 1973, März 1974) heraus in einer Auflage von 1 000 Stück mit dem Leitartikel zur MTR "Tarifrunde: Kapitalistengejammer und Arbeiterforderung" . Berichtet wird über die Kurzarbeit und vom internationalen Fest in der Abteilung 181, erklärt wird: "Warum wir Schweine Schweine nennen!". Gefragt wird: "Deutsche Wirtschaft wieder ohne ausländische Arbeiter?".
Q: Klassenkampf – Klasna Borba – Sinif Mucadelisi, Berlin Jan. 1974
09.01.1974:
In der Nr. 2 ihrer 'Roten Fahne' (vgl. 3.1.1974, 16.1.1974) befaßt sich die KPD u.a. mit einem nationalen SPD-Betriebsgruppentreffen, auf dem u.a. Vertreter von Krone Berlin anwesend gewesen seien.
Von Krone wird berichtet über die IGM-Ausschlußverfahren gegen die Liste 2.
Q: Rote Fahne Nr.2,Dortmund 9.1.1974
16.01.1974:
In Berlin soll heute ein Prozess gegen den Betriebsrat Uwe Tietz von Krone stattfinden, zu dessen Besuch auch die Rote Hilfe e.V. mit einem Flugblatt "Solidarität mit der vom Ausschluss aus dem Betriebsrat bedrohten gewerkschaftsoppositionellen Liste 2 bei Krone!" mobilisiert.
Q: Rote Hilfe e.V.: Solidarität mit der vom Ausschluss aus dem Betriebsrat bedrohten gewerkschaftsoppositionellen Liste 2 bei Krone!, Berlin o. J (1974)
Februar 1974:
Dokumentation des Westberliner 'Solidaritätskomitees gegen politische Entlassungen, Gewerkschaftsausschlüsse und Berufsverbote':" Weg mit den Unvereinbarkeitsbeschlüssen. Schering, Gewerkschaftsführung und Verfassungsschutz arbeiten Hand in Hand." Das Komitee steht der KPD nahe. U.a. berichtet die Broschüre über die Oppositionelle Liste 2 in dem Westberliner Betrieb 'Krone GmbH' und über den Ausschluß einiger Mitglieder. Dagegen hätte sich bereits ein breites Solidaritätsbündnis gebildet.
Q: Solidaritätskomitee gegen politische Entlassungen,Gewerkschaftsausschlüsse und Berufsverbote: Weg mit den Unvereinbarkeitsbeschlüssen, Schering, Gewerkschaftsführung und Verfassungsschutz arbeiten Hand in Hand, Berlin 1974
04.02.1974:
Bei SEL Berlin gibt die KPD einen vierseitigen Sonderdruck ihrer 'Kommunistischen Arbeiterpresse' unter dem Titel "Schluß mit dem Gesinnungsterror gegen oppositionelle Gewerkschafter!" heraus, der u.a. aus Berlin über die Ausschlüsse aus der IGM von u.a. Uwe Tietz bei Krone berichtet.
Q: Kommunistische Arbeiterpresse - Ausgabe SEL Sonderdruck, Berlin Feb.1974
13.02.1974:
In der Nr. 7 der 'Roten Fahne' (vgl. 6.2.1974, 20.2.1974) der KPD befaßt sich das Komitee gegen die Gewerkschaftsausschlüsse u.a. mit Krone.
Q: Rote Fahne Nr. 7, Dortmund 13.2.1974
27.02.1974:
In der Nr. 9 ihrer 'Roten Fahne' (vgl. 20.2.1974, 6.3.1974) befaßt sich die KPD u.a. mit den Unvereinbarkeitsbeschlüssen (UVB) u.a. bei Krone Westberlin.
Q: Rote Fahne Nr. 9, Dortmund 27.2.1974
März 1974:
Die Betriebsgruppe Krone Berlin gibt ihren 'Klassenkampf – Klasna Borba – Sinif Mucadelisi' für März (vgl. Jan. 1974, 28.3.1974) heraus in einer Auflage von 1 000 Stück mit dem Leitartikel "Nur 11 % - Das ist Lohnraub." zur Streichung der Haustarife und dem Wegfall der außertariflichen Zulagen. Berichtet wird über die UVB der IGM bzw. die "Ausschlußverfahren der Liste 2" und aus der IGM vom 8.1.1974 über die "Vertrauensleute-Sitzung" sowie vom 30.1.1974 über die "Mitgliederversammlung a la Krone". Geschildert wird "Eine neue Masche, unbequeme Kollegen rauszuschmeißen!". Erklärt wird: "Wie sich Kollegen gegen die Willkür der Ausländerpolizei wehren können". Behauptet wird: "Für den Profit der Reichen geht Gringel über Leichen!".
Berichtet wird auch in "Blutiger Karneval in Frankfurt" vom Häuserkampf (vgl. 21.2.1974).
Q: Klassenkampf – Klasna Borba – Sinif Mucadelisi, Berlin März 1974
06.03.1974:
In der Nr.10 ihrer 'Roten Fahne' (vgl. 27.2.1974, 13.3.1974) befaßt sich die KPD u.a. mit Krone. Es wird u.a. berichtet über Uwe Tietz.
Q: Rote Fahne Nr. 10, Dortmund 6.3.1974
25.03.1974:
In Berlin gibt das Aktionsbündnis für freie politische Betätigung vermutlich in dieser Woche sein 'Plenum' Nr.1 (vgl. Feb. 1974, 15.4.1974) heraus. Berichtet wird u.a. von Krone.
Q: Plenum Nr. 1, Berlin o.J. (1974)
28.03.1974:
Die Betriebsgruppe Krone Berlin gibt ein Extra "Die Betriebsversammlung gehört uns, unseren Problemen und unseren Fragen" ihres 'Klassenkampf – Klasna Borba – Sinif Mucadelisi' (vgl. März 1974, Mai 1974) heraus.
Q: Klassenkampf – Klasna Borba – Sinif Mucadelisi Extra, Berlin 28.3.1974
April 1974:
Die Gewerkschaftsabteilung des ZK der KPD gibt ihre 'Revolutionäre Gewerkschaftsopposition' (RGO) Nr.2 (vgl. 18.2.1974, Okt. 1974) heraus. Aus Berlin wird berichtet über Unvereinbarkeitsbeschlüsse (UVB) in der IG Metall (IGM) bei Krone.
Q: Revolutionäre Gewerkschaftsopposition Nr. 2, Dortmund Apr. 1974
01.04.1974:
In Berlin gibt vermutlich in dieser Woche das Maikomitee (MK) oppositioneller Gewerkschafter der KPD (vgl. 25.3.1974) erstmals seine Zeitung '1. Mai Internationaler Kampftag der Arbeiterklasse' (vgl. 8.4.1974) heraus. Im Maikomitee seien auch KollegInnen von Krone.
Q: 1. Mai Internationaler Kampftag der Arbeiterklasse Nr. 1, Berlin 1974
08.04.1974:
In Berlin gibt vermutlich in dieser Woche das Maikomitee (MK) oppositioneller Gewerkschafter der KPD seine Zeitung '1. Mai Internationaler Kampftag der Arbeiterklasse' Nr.2 (vgl. 1.4.1974, 15.4.1974) heraus. Berichtet wird von Krone (2 000 Besch.) in Zehlendorf von der Gruppe oppositioneller Gewerkschafter (GOG), der Betriebsgruppe (BG) 'Klassenkampf' Krone und der SEW.
Q: 1. Mai Internationaler Kampftag der Arbeiterklasse Nr. 2, Berlin 1974, S. 4
10.04.1974:
In der Nr. 15 ihrer 'Roten Fahne' (vgl. 3.4.1974, 17.4.1974) befaßt sich die KPD u.a. mit dem Westberliner Maikomitee (MK), in dem Mitglieder der IGM auch von Krone mitarbeiten.
Q: Rote Fahne Nr. 15, Dortmund 10.4.1974
17.04.1974:
In der Nr. 16 ihrer 'Roten Fahne' (vgl. 10.4.1974, 24.4.1974) erwähnt die KPD aus Berlin von Krone (ca. 2 000 Besch.) in Zehlendorf u.a. die Betriebsgruppe Klassenkampf, die Gruppe oppositioneller Gewerkschafter (GOG) und die SEW.
Q: Rote Fahne Nr. 16, Dortmund 17.4.1974
22.04.1974:
Bei DTW Berlin erscheinen in einer gemeinsamen Ausgabe die 'Kommunistische Arbeiterpresse' der KPD Nr. 18 (vgl. 14.5.1974) und die 'Kommunistische Jugendpresse' des KJV Nr. 7. Eingegangen wird auch die Gleitzeit, die zu Entlassungen führe, wie das Beispiel Krone zeige.
Q: Kommunistische Arbeiterpresse - Ausgabe DeTeWe Nr. 18, Berlin 22.4.1974, S. 5
22.04.1974:
In Dortmund solidarisiert sich, laut KPD, vermutlich in dieser Woche die Initiative für eine ÖTV-Betriebsgruppe an den Städtischen Kliniken mit den vom Unvereinbarkeitsbeschluß (UVB) der IG Metall (IGM) bei Krone Berlin Betroffenen.
Q: Rote Fahne Nr. 18, Dortmund 2.5.1974
24.04.1974:
In der Nr.17 ihrer 'Roten Fahne' (vgl. 17.4.1974, 2.5.1974) befaßt sich die KPD u.a. mit Krone.
Q: Rote Fahne Nr. 17, Dortmund 24.4.1974
Mai 1974:
Die Betriebsgruppe Krone Berlin gibt ihren 'Klassenkampf – Klasna Borba – Sinif Mucadelisi' für Mai (vgl. 28.3.1974, Okt. 1974) heraus in einer Auflage von 1 000 Stück mit der Schlagzeile "Stop den Stoppern" zur Messung der Akkordzeiten. Enthalten ist ein "Interview mit BR Timm". Zur Firmenzeitung äußert sich der Artikel "Eine neue Zeitung oder wie die Geschäftsleitung informiert". Berichtet wird vom 1. Mai und über "Rationalisierung a la Krone", u.a. aus der Gießharzabteilung 195.
Q: Klassenkampf – Klasna Borba – Sinif Mucadelisi, Berlin Mai 1974
10.05.1974:
In Berlin besuchen, nach eigenen Angaben, etwa 200 Jugendliche die Veranstaltung des KJV der KPD zu den Jugendvertretungswahlen (JVW), u.a. von Krone.
Q: Rote Fahne Nr. 20, Dortmund 15.5.1974
22.05.1974:
In der Nr. 21 ihrer 'Roten Fahne' (vgl. 15.5.1974, 29.5.1974) berichtet die KPD auch von Krone.
Q: Rote Fahne Nr. 21, Dortmund 22.5.1974
29.05.1974:
In der Nr. 22 ihrer 'Roten Fahne' (vgl. 22.5.1974, 5.6.1974) berichtet die KPD u.a. von Krone über die SEW.
Q: Rote Fahne Nr. 22, Dortmund 29.5.1974
12.06.1974:
In der Nr. 24 ihrer 'Roten Fahne' (vgl. 5.6.1974, 15.5.1974) berichtet die KPD über Spenden für den Parteitag u.a. von Krone.
Q: Rote Fahne Nr. 24, Dortmund 12.6.1974
10.07.1974:
In der Nr. 28 ihrer 'Roten Fahne' (vgl. 3.7.1974, 17.7.1974) berichtet die KPD auch von Krone.
Q: Rote Fahne Nr. 28, Dortmund 10.7.1974
24.07.1974:
In der Nr. 30 ihrer 'Roten Fahne' (vgl. 17.7.1974, 31.7.1974) berichtet die KPD von Krone u.a. über SPD, FDP und das Werk 3.
Parteitagsspenden gingen u.a. ein von der eigenen Zelle Krone.
Q: Rote Fahne Nr. 30, Dortmund 24.7.1974
September 1974:
Eventuell im September erscheint die Nr. 4 der 'Kämpfenden Jugend' des RBJ und BDJ (vgl. Juni 1974, Mai 1975), die in "West-Berlin. Schreikrämpfe am Fliessband" von Krone Berlin berichtet.
Q: Kämpfende Jugend Nr. 4, Hamburg 1974, S. 27
04.09.1974:
In der Nr. 36 ihrer 'Roten Fahne' (RF - vgl. 28.8.1974, 11.9.1974) berichtet die KPD u.a. von der Vorbereitung des IG Metall (IGM) Tages bei Krone Berlin.
Q: Rote Fahne Nr. 36, Dortmund 4.9.1974
21.09.1974:
In Hannover führt die KPD, laut KB, eine Veranstaltung mit 600 Personen als Gegenveranstaltung zum heute endenden Gewerkschaftstag der IG Metall (vgl. 15.9.1974, 19.9.1974) durch. Laut KPD beteiligen sich über 600 Personen u.a. von Krone.
Q: Rote Fahne Nr. 36, 38 und 39,Dortmund 4.9.1974, 18.9.1974 bzw. 25.9.1974; Arbeiterkampf Nr. 50, Hamburg 1.10.1974, S. 28
Oktober 1974:
Die Gewerkschaftsabteilung des ZK der KPD gibt ihre 'Revolutionäre Gewerkschaftsopposition' (RGO) Nr.3 heraus, und berichtet von Krone Berlin über H. Lechner.
Q: Revolutionäre Gewerkschaftsopposition Nr. 3, Dortmund Okt. 1974; Rote Fahne Nr. 48 und 51/52, Dortmund 27.11.1974 bzw. 18.12.1974
Oktober 1974:
Die Betriebsgruppe Krone Berlin gibt ihren 'Klassenkampf – Klasna Borba – Sinif Mucadelisi' für Oktober (vgl. Mai 1974, Dez. 1974) heraus mit der Schlagzeile "Hey Boss, wir brauchen mehr Geld!". Berichtet wird auch über den Sozialplan bzw. die Abteilungsversammlung in Werk 3, wo das eigene Flugblatt vorher für Aufklärung gesorgt habe. In "Ein Tag zum Verrücktwerden" berichtet eine Arbeiterin über ihre Krankschreibung, aber auch darüber, dass in Abteilung am einem Tag 20 Frauen umgekippt seien. Dazu erscheint auch die Notiz: "Die Bosse an's Fließband gestellt".
Berichtet wird über die Folgend er Schließung für die Verzinkerei, in "Hier liegt unsere Erfolgsbeteiligung" geht es um verschrottete Produkte, aufgestellt werden "Unsere Forderungen zur Vorarbeit" bzw. die Betriebsschließung vom 21.12.1974 bis 5.1.1975. Gefordert wird die "Sofortige Auszahlung der Spitze", ein Steckbrief erscheint zu "Dr. Mielschwein (Mielchen)". Berichtet wird über weiter Prozesse über politische Kündigungen, und über die Einführung von Zeugnissen für alle Beschäftigten. Aufgerufen wird zur Solidarität mit Chile.
Q: Klassenkampf – Klasna Borba – Sinif Mucadelisi, Berlin Oktober 1974
02.10.1974:
In der Nr. 40 ihrer 'Roten Fahne' (vgl. 25.9.1974, 2.10.1974) berichtet die KPD auch von Krone Berlin.
Q: Rote Fahne Nr. 40, Dortmund 2.10.1974
04.11.1974:
Bei Krone Berlin gibt die KPD die Nr. 14 ihrer 'Kommunistischen Arbeiterpresse' (KAP – vgl. 10.10.1973, 18.12.1974) mit einem Umfang von 8 Seiten heraus, für die Christian Heinrich die Verantwortung übernimmt. Der Leitartikel fordert: "Schluß mit der Überstundenschinderei! Gegen Arbeitslosigkeit – Für den 7-Stundentag bei vollem Lohnausgleich!" und berichtet über die Verlagerung der Starkstromabteilungen nach Ludwigsburg, die Verpachtung der Leiterplattenfertigung, den Stillstand in Abt. 195, sowie die Senkung der Sozialleistungen um 10 % und die Reduzierung der Lohnkosten um 10 bis 15 % durch Entlassungen und Lohnrückstufungen.
Ein Bericht fragt: "6 Tage Vorarbeit?", behandelt wird auch die "Gewerkschaftliche Mitgliederversammlung" vom 30.10.1974, eine Korrespondenz "Die Unteroffiziere müssen gehen!" berichtet über die Rationalisierung bei den höheren Angestellten. Gefordert wird ein "Volksentscheid für Polikliniken!", mitgeteilt wird: "Uwe Tietz mußte wiedereingestellt werden!".
Ein Artikel schildert: "Im Vertrauen auf die eigene Kraft! 25 Jahre VR China Aufbau des Sozialismus".
Q: Kommunistische Arbeiterpresse - Ausgabe Krone Nr. 14, Berlin 4.11.1974
11.11.1974:
Bei Krone Berlin kommt es, laut KPD, im Werkzeugbau vermutlich in dieser Woche zu einer Entlassung wegen Unterstützung der KPD.
Q: Rote Fahne Nr. 47, Dortmund 20.11.1974
Dezember 1974:
Die Betriebsgruppe Krone Berlin gibt vermutlich im Dezember ein Flugblatt "Kämpfen wir gegen alle Entlassungen!" ihres 'Klassenkampf – Klasna Borba – Sinif Mucadelisi' (vgl. Okt. 1974) heraus.
Q: Klassenkampf – Klasna Borba – Sinif Mucadelisi Flugblatt Kämpfen wir gegen alle Entlassungen!, Berlin o. J.
18.12.1974:
In der Nr.51/52 ihrer 'Roten Fahne' (vgl. 11.12.1974, 8.1.1975) berichtet die KPD von Krone Berlin über die Entwicklungsabteilung EEA.
Q: Rote Fahne Nr.51/52,Dortmund 18.12.1974
18.12.1974:
Bei Krone Berlin gibt die KPD die Nr. 16 ihrer 'Kommunistischen Arbeiterpresse' (KAP – vgl. 4.11.1974, 21.3.1975) mit einem Umfang von 8 Seiten heraus, für die Christian Heinrich die Verantwortung übernimmt. Der Leitartikel fragt: "Wie soll es weitergehen? 800 000 Arbeitslose bis Jahresende!" und berichtet von der Stillegung der Berliner Union-Film und der Officina-Druckerei, dem Auftragsmangel beim Druckhaus Tempelhof, den Entlassungen bzw. der Kurzarbeit bei SEL, Philips, DeTeWe, Siemens, AEG und auch bei Krone.
Berichtet wird von einem erfolgreichen Arbeitsgerichtsprozess und in "'Geht doch nach drüben!'" über die DDR, erklärt wird: "'Was bekommt man wenn man arbeitslos wird?'", eine Korrespondenz berichtet von der Abteilungsversammlung für die Entwicklung und Konstruktion, wo 300 Entlassungen, darunter 16 aus diesen Abteilungen angekündigt wurden. Eingeladen wird zur eigenen Wahlveranstaltung für den Bezirk Steglitz (vgl. 19.12.1974). Berichtet wird aus Kreuzberg über die Eröffnung der Volksambulanz in der Muskauerstr. 13.
Q: Kommunistische Arbeiterpresse - Ausgabe Krone Nr. 16, Berlin 18.12.1974
22.01.1975:
In der Nr. 3 ihrer 'Roten Fahne' (vgl. 15.1.1975, 29.1.1975) berichtet die KPD u.a. von Krone Berlin.
Q: Rote Fahne Nr. 3, Dortmund 22.1.1975
03.02.1975:
Gegen die Mordattentate im IGM-Bereich (vgl. 29.1.1975) auf Heinz Scholz von der Vulkanwerft Bremen und Dreisbach von Opel Rüsselsheim wird von der KPD nahestehenden Personen spätestens Anfang dieser Woche der folgende Text verfaßt, der auch unterzeichnet wird von Helmut Lechner, Betriebsrat Krone, und Uwe Tietz, Betriebsrat Krone:"
PROTESTERKLÄRUNG
Hiermit protestieren wir aufs schärfste gegen den Mordanschlag auf das KPD-Mitglied und Betriebsrat von der Bremer Vulkan-Wertf, Heinz Scholz, und dem Arbeiter Dreisbach von Opel Rüsselsheim.
Die beiden Mordanschläge wurden zur gleichen Zeit und in der selben Art und Weise durchgeführt.
Ob diese Mordanschläge von faschistischen Organisationen oder direkt von den Opel- und Vulkankapitalisten geplant und in Auftrag gegeben wurden, spielt dabei nicht die Hauptrolle, denn diese Mordanschläge sind mit das Ergebnis der Hetze der Bourgeoisie und ihrer Handlanger in der SPD und Gewerkschaftsführung gegen klassenbewußte und oppositionelle Gewerkschafter.
Heinz Scholz sagte nach dem Mordanschlag: 'Jetzt erst recht! So kriegen sie uns nicht klein!' Diese Worte gelten auch für uns oppositionelle Gewerkschafter und Betriebsratskandidaten.
Wir werden noch entschiedener für die Sache der Arbeiterklasse kämpfen, trotz aller Hetze und allem Terror durch die Reaktion.
…
DIE UNTERZEICHNENDEN RUFEN AUF: UNTERSCHREIBT DIE PROTESTERKLÄRUNG!"
Q: Rote Fahne Nr. 5, Dortmund 5.2.1975
05.02.1975:
Die KPD gibt die Nr. 5 ihrer 'Roten Fahne' (RF - vgl. 29.1.1975, 12.2.1975) heraus und berichtet aus Berlin von Krone.
Q: Rote Fahne Nr. 5, Dortmund 5.2.1975
26.02.1975:
Die KPD gibt ihre 'Rote Fahne' (RF) Nr. 8 (vgl. 19.2.1975, 5.3.1975) heraus. Aus Berlin wird auch berichtet über die GOG Krone (IGM-Bereich).
Q: Rote Fahne Nr. 8, Köln 26.2.1975
21.03.1975:
Bei Krone Berlin gibt die KPD die Nr. 18 ihrer 'Kommunistischen Arbeiterpresse'(KAP – vgl. 18.12.1974) mit einem Umfang von 8 Seiten heraus, von denen uns die Seiten 4 bis 6 nicht vorlagen. Der Leitartikel "'Unabhängig' und ohne Programm. Was die 'Unabhängigen' eigentlich im Betriebsrat wollen" befasst sich mit den Betriebsratswahlen (BRW). Eine Korrespondenz erklärt: "Die Abteilungsversammlungen haben es gezeigt: 'Bloß keine Stimme den Unabhängigen und der IGM-Liste!'".
Ein Artikel fordert: "Übt Klassensolidarität mit den politischen gefangenen! Freiheit für Herbert Marks und Horst Mahler!". Aufgerufen wird zur heutigen "Demonstration gegen Polizeiterror".
Q: Kommunistische Arbeiterpresse - Ausgabe Krone Nr. 18, Berlin 21.3.1975
22.03.1975:
In Köln beginnt, laut und mit KPD, eine zweitägige Konferenz revolutionärer und fortschrittlicher Kandidaten zu den Betriebsratswahlen (BRW), deren über 30 Teilnehmer u.a. von Krone Berlin kommen.
Q: Rote Fahne Nr. 12, Köln 26.3.1975
07.04.1975:
In Berlin gibt das Maikomitee (MK) oppositioneller Gewerkschafter der KPD (vgl. 2.4.1975, 25.4.1975) vermutlich in dieser Woche ein Flugblatt von zwei Seiten DIN A3 heraus, in dem es seine eigene Gründung bekanntgibt und u.a. berichtet von Krone über Kurzarbeit für die halbe Belegschaft und geplante 350 Entlassungen.
Q: Maikomitee oppositioneller Gewerkschafter: 1.Mai Internationaler Kampftag der Arbeiterklasse, Berlin o.J. (1975), S. 2
21.04.1975:
In Berlin erscheint vermutlich in dieser Woche eine 'Maizeitung' oppositioneller Gewerkschafter in der DruPa Kreuzberg - Maikomitee (MK) oppositioneller Gewerkschafter. Von den Betriebsratswahlen (BRW) wird auch berichtet von Krone.
Q: Oppositionelle Gewerkschafter in der IG DruPa Kreuzberg: Maizeitung, Berlin o.J. (1975)
26.05.1975:
Bei Krone Berlin finden, laut KPD, vermutlich spätestens in dieser Woche die Betriebsratswahlen (BRW) statt.
Q: Rote Fahne Nr. 22, Köln 4.6.1975
28.05.1975:
In der Nr. 21 ihrer 'Roten Fahne' (RF - vgl. 21.5.1975, 4.6.1975) berichtet die KPD aus Berlin auch von Krone.
Q: Rote Fahne Nr. 21, Köln 28.5.1975
16.06.1975:
In Berlin werden, laut KPD, durch eine Veröffentlichung in der 'Metall' Nr. 11 insgesamt 24 Ausschlüsse aus der IGM aufgrund der UVB bekanntgegeben, die sich gegen IGM-Mitglieder aus den Betrieben TFR, Feiler, Daimler-Benz, SEL, Flohr-Otis, Siemens, DTW, Krone, AEG Brunnenstraße, Berthold, Vobra und Osram WM-B richten.
Q: Rote Fahne Nr. 25, Köln 25.6.1975
04.07.1975:
In Berlin knüppelt die Polizei, laut KPD, bei der Militärparade anläßlich des Unabhängigkeitstages der USA auf die 200 bis 500 Demonstranten ein und nimmt drei von ihnen, u.a. H. Lechner von Krone (IGM-Bereich).
Q: Rote Fahne Nr. 27 und 28, Köln 9.7.1975 bzw. 16.7.1975
05.07.1975:
In Berlin führt die KPD, nach eigenen Angaben, eine Kundgebung vor dem Gefängnis in der Gothaer Straße durch, wo die gestern bei der USA-Militärparade Festgenommenen einsitzen. Weitere Solidaritätsaktionen finden statt am 7.7.1975 in Kreuzberg und bei Krone (IGM-Bereich).
Q: Rote Fahne Nr. 27, Köln 9.7.1975
07.07.1975:
Vor Krone Berlin führt die KPD, nach eigenen Angaben, eine Kundgebung für die Freilassung des dort beschäftigten H. Lechner durch, der bei der Militärparade am 4.7.1975 festgenommen wurde.
Q: Rote Fahne Nr. 27, Köln 9.7.1975
03.05.1976:
Aus der IGM Berlin werden, laut KPD, vermutlich in dieser Woche aufgrund der UVB 18 Personen ausgeschlossen, und zwar je vier Mitglieder bei AEG Telefunken und Solex, drei bei Borsig, zwei bei Krone und je eines bei Bosch Elektronik, Daimler-Benz, Flohr-Otis, Kieback und Richard Franz.
Q: Rote Fahne Nr. 19, Köln 12.5.1976
Letzte Änderungen: 23.2.2013
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