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Hier sollen die „INFOS zur Besetzung am Wassertorplatz“ vorgestellt werden. Wichtig war, dass wohl erstmals in West-Berlin durch eine Frauengruppe eine Hausbesetzung stattfand. Durch die „BewohnerInnen des Selbsthilfeprojekts“. Die „Selbsthilfe“ war „eines der ersten Projekte in Berlin, die als Selbsthilfehäuser funktionierten, um herauszufinden, wie Mensch Selbsthilfe durchsetzen kann“. Inwieweit diese Form der „Selbsthilfe“ von den „Hausbesetzungen 1979-1981“ abwich, muss noch untersucht werden. Getragen wurde die Besetzung von einer „Gruppe von StudentInnen der FU-Berlin“ (vgl. 27. März bis 10. April 1990).
27.03.1990:
Laut „INFOS zur Besetzung am Wassertorplatz“ werden an diesem Tag durch „eine Frauengruppe und eine Gruppe von Männern, die Dachgeschosse der Selbsthilfehäuser Erkelenzdamm/Kohlfurterstraße besetzt“.
Zur „Selbsthilfegruppe“ heißt es: „Ausgehend davon, dass Selbsthilfeprojekte als Integrations- und Befriedungsstrategien entwickelt wurden, um entstehendes Widerstandspotential in den Griff zu bekommen, muss es fast zwangsläufig so sein, dass diese Projekte die bestehenden patriarchalgesellschaftlichen Strukturen widerspiegeln und reproduzieren. Es hat sich (mit wenigen Ausnahmen) als Trugschluss erwiesen, dass durch diese Projekte Energien freigesetzt (z. B. durch Wegfall von Wohnstress und Mietkampf) und Freiräume geschaffen werden könnten. Mit eben diesen Hoffnungen auf ein mehr selbstbestimmtes Leben wurden gerade auch Frauen geködert. Sie erhofften in dem alternativen Umfeld, das den Anspruch hatte, neue Lebensformen zu praktizieren und verkrustete Strukturen aufzubrechen, ihre Emanzipation zu verwirklichen. In der Realität sah es aber so aus, dass Frauen, gerade auch in der Kräfte zehrenden Bauphase, als ‚soziale Wesen‘ benutzt wurden, die immer wieder Konflikte schlichten und integrierend wirken sollten. Auch im späteren Alltag sollten sie diese frauenspezifische Rolle weiterspielen und darüber hinaus die Szenerie mit Kindern beleben.“
Quelle: Aktion Schöner Waschen: INFOS zur Besetzung am Wassertorplatz, o. O., o. J. (Berlin 1990), S. 2.
04.04.1990:
Laut „INFOS zur Besetzung am Wassertorplatz“ werden an diesem Tag vermutlich die Häuser bzw. Dachgeschosse am „Erkelenzdamm/Kohlfurterstraße“ geräumt. Kritik wird an der Räumung, aber auch an der „Selbstherrlichkeit der Pseudolinken“ geübt. Bekannt gemacht wir auch, dass die „Selbsthilfehäuser am Wassertorplatz“ „eines der ersten Projekte in Berlin war“, das als „Forschungsobjekt“ dienen sollte, um herauszufinden, „wie Mensch Selbsthilfe durchsetzen kann“.
Q: Aktion Schöner Waschen: INFOS zur Besetzung am Wassertorplatz, o. O., o. J. (Berlin 1990), S. 2ff.
10.04.1990:
Laut „INFOS zur Besetzung am Wassertorplatz“ wird an diesem Tag der „Dachboden am Wassertorplatz wiederbesetzt“.
Q: Aktion Schöner Waschen: INFOS zur Besetzung am Wassertorplatz, o. O., o. J. (Berlin 1990), S. 9.
Mai 1990:
Ende April oder Mai 1990 erscheinen die „INFOS zur Besetzung am Wassertorplatz.“ Die „INFOS“ behandeln die Besetzung und Räumung eines Teils der Dachgeschosse der Selbsthilfehäuser „Erkelenzdamm/Kohlfurterstraße” durch eine Gruppe “von StudentInnen der TU Berlin”.
Q: Aktion Schöner Waschen: INFOS zur Besetzung am Wassertorplatz, o. O., o. J. (Berlin 1990).
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