Rote Presse-Korrespondenz, 2. Jg., Nr. 50 (29.1.1970)

29.01.1970:
Die Nummer 50/1970 der „RPK” erscheint. Inhalt der Ausgabe ist:
- Die Kampagne als Kampfform. Zur Kritik der Justizkampagne
- Zum Mahler-Prozess: Springer vor Gericht
- Gestapo-Aktion bei palästinensischen Genossen
- Bericht der Roten Zelle Post (Rotzpo)
- Zur Institutspolitik der Rotzök
- Die Strategie des Revolutionären Volkskriegs in Lateinamerika neu bestimmen.

Im Artikel „Die Kampagne als Kampfform. Zur Kritik der Justizkampagne“ wird von ihrer bisherigen Beschränktheit ausgegangen. Einleitend wird festgehalten: „Lange Zeit hat die Studentenbewegung ihre Kampfformen und theoretischen Positionen mit Begriffen interpretiert, deren systematischer Zusammenhang ungeprüft und deren Herkunft aus der Geschichte der internationalen Arbeiterbewegung meist unbekannt war. Der Begriff der Kampagne ist ein Beispiel dafür. Er wurde verwendet wie eine Originalschöpfung der Studenten und blieb solange unangezweifelt, bis eine Korrektur durch schwerwiegende Fehler der Praxis unumgänglich wurde.”

Jetzt ist ein fieberhaftes Bemühen darum festzustellen, „sich der Geschichte der Arbeiterbewegung und ihrer Theorie zu bemächtigen“. Die „bisherige Kampagnenpraxis“ wird als „Theorielosigkeit“ bezeichnet. Jetzt käme es darauf an, dass die Studenten „im Gerichtssaal Öffentlichkeit und demokratische Diskussion üben“.

Es fehle immer noch eine „Untersuchungstätigkeit über die Revolutionierung des Überbaus“. Erst dann kann die „Bestimmung des ‚Kleinbürgerlichen‘ überwunden“ werden. Gefordert wird eine „betriebliche Untersuchungsgruppe“. Sie soll u. a. das „Verhältnis der Studenten zur Arbeiterklasse“ klären. Nur die „kommunistische Organisation des Proletariats ist in der Lage, langfristig und umfassend eine Einschätzung des Kräftepotentials vorzunehmen und eine Untersuchungstätigkeit im Bereich der staatlich-gesellschaftlichen Überbauten zu leiten“.

Im Artikel „Zum Mahler-Prozess: Springer vor Gericht“ ruft das „Komitee für Genossenhilfe“ dazu auf, zum Gerichtstermin am 2.2.1970 in Moabit zu kommen.

Im Artikel „Bericht der Roten Zelle Post (Rotzpo)“ legt sie u. a. ihr „Schulungsprogramm“ vor. Danach soll neben Marx und Lenin, auch S. Freud und W. Reich studiert werden. Eine Untersuchungskommission soll „Ansätze einer Klassenanalyse der Postakademie“ erstellen.

Im Artikel „Zur Institutspolitik der Rotzök“ heißt es abschließend: „Für die nächste Zeit wird es erforderlich sein, innerhalb der Rotzök konkrete Vorstellungen für die Vermittlung zwischen der Arbeit der Untersuchungsgruppe (Betriebsprojekt) und den Aktivitäten an der Hochschule zu entwickeln und opportunistischen Tendenzen in den eigenen Reihen zu vermeiden. Nur so kann eine sinnvolle Strategie für die nächsten Semester entwickelt werden.“

Reklame wird in der Ausgabe gemacht für:
- Spartakus - Politische Buchhandlung (Hamburg).
Q: Rote Presse-Korrespondenz, Nr. 50, West-Berlin, 29.1.1970.

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