Rote Presse-Korrespondenz, 2. Jg., Nr. 59 (3.4.1970)

03.04.1970:
Die Nummer 59/1970 der „RPK” erscheint. Inhalt der Ausgabe ist:
- Das Erfurter Treffen
- Untersuchung und Parteiaufbau: (1) Kritik des Analyse-Papiers der ML, (2) Untersuchung und demokratischer Zentralismus in der KPChina und der KPD
- Erklärung der Regierung der Demokratischen Republik Vietnam über den gegenwärtigen patriotischen Kampf des kambodschanischen Volkes
- Aufruf des Sekretariats der Roten Hilfe Westberlin.

Der Artikel zum „Erfurter Treffen“ zwischen Brandt und Stoph beschäftigt sich u. a. mit der Frage des „Osthandels“, der „Ostpolitik der BRD“, der „völkerrechtlichen Anerkennung der DDR“, dem „Mauerbau“, der „friedlichen Koexistenz“ und der „SPD- und der DKP Politik“. Dazu wird festgehalten: „Die strategischen Absichten, die die Politiker der Volksdemokratien mit der friedlichen Koexistenz verbinden, sind jedoch unerheblich gegenüber den Bedingungen, die die friedliche Koexistenz objektiv für die revolutionären Prozesse in West- und Osteuropa schafft und die wohl als der Revolution günstig bezeichnet werden müssen.“

Zwei Artikel („Untersuchung und Parteiaufbau :Kritik des Analyse-Papiers der ML” und „Untersuchung und demokratischer Zentralismus in der KPChina und der KPD”) sind von der KPD/AO, wobei sich die Kritik an den ML gegen den Schematismus des „Zwei-Phasen Modells” wendet.

Mit dem „Klassenanalyse-Papier“ mache die ML die gleichen Fehler wie die Studentenbewegung sie gemacht habe. „Teilerfahrungen“ würden „unzulässig verallgemeinert“. Dem liege auch „ein idealistisches Verständnis der Geschichte zugrunde“. Unmarxistisch sei es zudem, „der Ideenwelt der Bourgeoisie separate Macht über das Proletariat zuzuschreiben“. Auch in der Frage der „Massenlinie“ gehe die ML von „einem idealistischen Standpunkt aus“. So bleibe die „marxistische Erkenntnistheorie, auch ihr organisatorische Ausdruck im demokratischen Zentralismus, Bücherstubenweisheit, die Massen werden irre geleitet und die Revolution macht nicht nur keine Fortschritte, sondern erleidet im Gegenteil Rückschläge“. Dem wird der „demokratische Zentralismus“ in der KP Chinas gegenübergestellt und u. a. mit Maos „Über die Berichtigung falscher Ansichten in der Partei“ argumentiert.

Es erscheint auch der „Aufruf des Sekretariats der Roten Hilfe Westberlin“, mit dem Hinweis, dass der „Aufbau der Roten Hilfe Organisation des Volkes“ in Angriff genommen wird und mit dem „kurzfristigen Aufbau eines effektiven Genossenschutz“ begonnen wird. Den Aufruf unterstützten: ROTZEG, ROTZÖK, ROTZMATH, ROTZEPS, ROTZEPH (eine Fraktion), ROTZPOST, RotKol, Ruhrkampagne, SAKO, AG Neuköllner Krankenhaus, RC, Blaukreuz.

Reklame wird in der Ausgabe gemacht für:
- Jürgens Buchladen (West-Berlin)
- Das politische Buch (West-Berlin).
Q: Rote Presse-Korrespondenz, Nr. 59, West-Berlin, 3.4.1970.

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