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17.04.1970:
Die Nr. 61 der „RPK” erscheint. Inhalt der Ausgabe ist:
- Kambodscha: Nationale Einheitsfront gegen den Imperialismus
- Der Kampf des japanischen Volkes gegen den US-Japanischen Sicherheitspakt
- Zur Strategie und Praxis proletarischer Erziehung (2. Teil)
- Erklärung der Ruhrkampagne.
Im Artikel „Kambodscha: Nationale Einheitsfront gegen den Imperialismus” geht es u. a. um den von der „rechten Lon Nol/Sirik Matak-Clique am 18. März in Kambodscha inszenierten Staatstreich“. Dieser müsse „als Teil der US-imperialistischen Strategie betrachtet werden, in Asien einerseits ein Netz von Militärstützpunkten gegen die VR China und die DR Vietnam und zur Unterdrückung der antikapitalistischen Kämpfe der Völker Vietnams, Laos, Kambodschas, Thailands etc. zu errichten, und andererseits diese Länder in Kolonien neuen Typs zu verwandeln, d. h. mit Hilfe amerikanischen Kapitals ihre wirtschaftlichen Ressourcen auszubeuten“. Nun gehe es Nixon um die „Vietnamisierung des Krieges“. Das sei seine Doktrin: „Asiaten gegen Asiaten kämpfen zu lassen“.
Aufgerufen wird in diesem Zusammenhang zu 1. Mai-Demonstration. Dazu heißt es: „Gegenüber den in der bürgerlichen Presse, im Rundfunk und im Fernsehen verbreiteten Falschmeldungen, die ‚Westberliner Apo‘ rufe durch den Extra-Dienst zur Beteiligung an der von der arbeiterfeindlichen DGB-Spitze veranstalteten Kundgebung vor dem Schöneberger Rathaus auf, stellen wir richtig: Die revolutionären Gruppen und Organisationen Westberlins haben in der letzten RPK ihren Entschluss begründet, eine Demonstration in Kreuzberg und Neukölln mit der heute angegebenen Route und eine Abschlusskundgebung auf dem Hohenstauffenplatz durchzuführen. Die Falschmeldung rührt nicht zuletzt daher, dass der Extra-Dienst, bloßes Anhängsel der SEW, sich großspurig als Sprachrohr der ‚Westberliner Apo‘ aufspielt und versucht, alle Organisationen, die der 1. Mai-Kundgebung der reaktionären DGB-Spitze eine Demonstration der revolutionären Arbeiter und Studenten entgegenstellen, zu belangslosen Splittergruppen zu degradieren.“ Der Artikel stammt von der KPD-Aufbauorganisation.
Der Artikel „Der Kampf des japanischen Volkes gegen den US-Japanischen Sicherheitspakt” ist von Christian Semler, der sich mit der „Entwicklung des japanischen Kapitalismus“ beschäftigt, den „Kampf der Studentenbewegung“ analysiert und zum „gegenwärtigen Kampf der Arbeiterbewegung und der Bauernbewegung“ Stellung bezieht.
Der Artikel „Zur Strategie und Praxis proletarischer Erziehung (2. Teil)” ist vom „Roten Kollektiv proletarischer Erziehung (Rotkol).
Wichtig ist die „Erklärung der Ruhrkampagne.“ Da heißt es: „Am Wochenende vom 4./5. April diskutierte die Ruhrkampagne die Frage, ob die einzige marxistisch-leninistische Organisation im Ruhrgebiet, die KPD/ML Nordrhein-Westfalens, von uns zu unterstützen ist
- durch sofortige Entsendung einiger Genossen in die praktische Arbeit
- durch theoretische Kommissionsarbeit der Genossen, die erst später ins Ruhrgebiet übersiedeln können.
Vorangegangen waren Gespräche mit Partei- und Rote Garde-Leitung in Nordrhein-Westfalen, mit Vertretern der Landesleitung der KPD/ML in Westberlin, und eine ideologische Vereinheitlichung in der Frage des Parteiaufbaus bei Lenin. Die Entscheidung über diese Fragen musste gefällt werden in der Situation des Kampfes zweier Linien zwischen der Partei- und Rote Garde-Leitung Nordrhein-Westfalens einerseits und der Berliner Parteileitung und dem ZK andererseits. Im Laufe der Diskussion kamen ein Teil der Genossen zu dem Ergebnis, dass die KPD/ML und Rote Garde im Ruhrgebiet zu unterstützen sind, da ihre prinzipielle Position korrekt erschienen. Ein erheblicher Teil der Genossen, vorrangig vertreten von Mitgliedern der Marxisten-Leninisten Westberlins, hatten gegenüber beiden in der Parteiauseinandersetzung vertretenen Positionen prinzipielle Einwände. Diese Genossen erklärten ihren Austritt aus der Ruhrkampagne und ihre Bereitschaft, mit der ML Westberlin Gespräche bezüglich Mitarbeit zu führen. Eine kleinere Gruppe von Genossen erklärte ebenfalls, die Organisation im Ruhrgebiet nicht unterstützen zu wollen und kündigte eine vorläufige individuelle Prüfung der diskutierten Probleme an. Eine ausführliche Erklärung der Ruhrkampagne folgt in der nächsten Nummer der RPK.“
Reklame wird in der Ausgabe gemacht für:
- Jürgens Buchladen (West-Berlin)
- Kunst- und Bücherscheune Gustorff-Franksen (Bochum)
- Buchhandlung Niedlich (Stuttgart)
- Das Politische Buch (West-Berlin).
Quelle: Rote Presse-Korrespondenz, Nr. 61, West-Berlin, 17.4.1970.
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