Klassenkampf - Zeitung des Bundes Kommunistischer Arbeiter, Jg. 2, Extra-Blatt IG-Metall-Funktionärsversammlung in Teningen. Kampfmaßnahmen durchsetzen!, 21. Okt. 1971

21.10.1971:
Der Bund Kommunistischer Arbeiter (BKA) Freiburg gibt ein Extra-Blatt seines 'Klassenkampf' (vgl. 15.10.1971, 27.10.1971) mit einem Umfang von 2 Seiten DIN A 4 und dem Titel "IG Metall Funktionärsversammlung in Teningen - KAMPFMASSNAHMEN DURCHSETZEN!" zur Versammlung der IGM Südbaden (vgl. 23.10.1971) heraus.
Auf der Rückseite heißt es: "
AUF ZUR ANTIFASCHISTISCHEN DEMONSTRATION!

Am Samstag versammeln sich verschiedene faschistische Organisationen zu einer 'Freiheitskundgebung mit anschließender Demonstration durch die Stadt zum Gedenken an den ungarischen Freiheitskampf und für Völkerfreiheit', laut Ankündigung in einem Flugblatt, das am vergangenen Samstag in der Stadt verteilt wurde. Was meinen die Faschisten, wenn sie schreiben: 'Wir kämpfen für die Zukunft freier Menschen in freien Völkern!'?
- Für die Freiheit des Profits des deutschen Monopolkapitals haben die Hitler-Faschisten 1933 die Gewerkschaften zerschlagen, alle Organisationen der Arbeiterklasse verboten und Tausende von Kommunisten und Antifaschisten in KZs ermordet. (Auf die Millionen von u.a. Juden wird nicht eingegangen, d.V*.)
- Für die Freiheit zügelloser Expansion des deutschen Imperialismus haben die Hitlerfaschisten die Völker Europas versklavt. Auch heute steckt hinter ihrer 'Freiheits'fassade der Wunsch nach kriegerischer Unterwerfung der Völker, besonders Osteuropas, unter das Joch des westdeutschen Monopolkapitals. Auch heute wollen die Faschisten die politischen und gewerkschaftlichen Organisationen der Arbeiterklasse zerschlagen.

Schon jetzt schafft die bürgerliche SPD-Regierung die Voraussetzung für die offene terroristische Herrschaft des Monopolkapitals - den Faschismus:
- 1968 wurden die Notstandsgesetze im Parlament von SPD und CDU verabschiedet.
- Nach Gesetzentwürfen der SPD/FDP-Regierung soll der Bundesgrenzschutz (BGS, d.Vf.) künftig auch in Arbeitskämpfen und bei Demonstrationen eingesetzt, das Haftrecht verschärft und die faschistische Vorbeugehaft wieder eingeführt werden. Wir müssen in diesen Vorbereitungsetappen nicht nur gegen die offenen Faschisten kämpfen, sondern auch gegen die jetzt von der SPD/FDP-Regierung durchgeführten oder geplanten reaktionären, gegen die Arbeiterklasse gerichteten Maßnahmen."

Berichtet wird im Abschnitt "DGB-, DKP- und Jusos-Führer (Jungsozialisten der SPD, d.Vf.) spalten Aktionseinheit gegen Faschisten" vom eigenen Aufruf zur antifaschistischen Aktionseinheit (vgl. 14.10.1971) und deren beiden Treffen (vgl. 16.10.1971, 18.10.1971).
Zum Schluß heißt es: "
Kolleginnen und Kollegen,
lassen wir uns durch die Manöver dieser Gruppen und der SPD-Stadtverwaltung nicht täuschen. Zwar wurde die Faschistendemonstration von der Polizei 'verboten', aber sie wird am Freitag oder Samstag, wie das bisher in allen Städten der Fall war, durch das Gericht genehmigt werden. Die Faschisten werden auf jeden Fall demonstrieren. Außerdem müssen wir wissen: Der Faschismus läßt sich nicht verbieten, am allerwenigsten durch den bürgerlichen Staat. Wer das glaubt, der hat das Wesen des Faschismus als der brutalsten Herrschaftsform des Kapitals nicht begriffen, der will sich um den offenen Kampf gegen den Faschismus drücken, der kapituliert im Grunde vor dem Faschismus. Die Folge einer derartigen Politik ist die blutige Niederschlagung der Arbeiterbewegung.

Samstag 17 Uhr Kundgebung auf dem Rathausplatz mit anschließender
Demonstration."
Q: Klassenkampf Extrablatt IG Metall Funktionärsversammlung in Teningen - Kampfmassnahmen durchsetzen!, Freiburg 21.10.1971

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