Oktober 1971:
In Heidelberg erscheint das 'Neue Rote Forum' (NRF) Nr. 4 (vgl. 1.6.1971, 29.11.1971), an dem Gabi Ripke nicht mehr mitarbeitet, zum Preis von 1,50 DM. Die Auflage wird mit 6 000 angegeben.
Bekanntgegeben wird in "Metalltarifrunde 1971", daß die Kommunistischen Gruppen (NRF) Mannheim und Heidelberg nachträglich in die Aktionseinheit zur Metalltarifrunde (MTR-AE) der IGM eingestiegen sind (vgl. 25.7.1971). Als weitere derzeitige Teilnehmer dieses Unternehmens werden genannt:
ABG München, KAB Hamburg, KAG Oldenburg, KB's Bremen, Göttingen und Wilhelmshaven, KB/ML's Eutin, Flensburg, Lübeck und Westberlin, SALZ's Bremerhaven, Cuxhaven, Hamburg und Stade, SBG's Regensburg und Berlin Tempelhof, SDA Berlin und KAJB Göttingen.
Zu den Differenzen in der "Aktionseinheit kommunistischer Organisationen in der Metalltarifrunde" (MTR-AE), deren Plattform dokumentiert wird, wird verlautbart, daß KB Bremen und KB Göttingen für die Verteidigung der Forderungen der Tarifkommissionen eingetreten seien, während SALZ und KAB Hamburg diese für Betrug hielten, woraufhin sie von den Bremern und Göttingen als Agenten der Bourgeoisie bezeichnet wurden.
Zur KPD/ML-ZB, die sich nicht an der Aktionseinheit beteiligte, heißt es:"
Die KPD/ML (ZB) hat die Bildung der Aktionseinheit, die sie als 'Zirkelblock' bezeichnet, scharf angegriffen. Die KPD/ML (ZB) geht davon aus, daß das westdeutsche Proletariat derzeit nicht in Abwehrkämpfen gegen die allseitigen Angriffe des Kapitals begriffen ist, und daß es die Aufgabe der Kommunisten ist, die allseitige Abwehrfront des Proletariats zu organisieren, sondern daß sich das westdeutsche Proletariat gegenwärtig auf einen schweren politischen Schlag gegen die Bourgeoisie vorbereitet. Diese Einschätzung wird einerseits mit der allgemeinen Tendenz zur Revolution in der Welt begründet, und andererseits mit der Proletarisierung in den Betrieben. Obwohl beides nicht zu bezweifeln ist, müssen wir sehen, daß derzeit noch keine größere Fraktion des westdeutschen Proletariats die Perspektive der Revolution entwickelt hat und die Polarisierung in den Betrieben keine zwischen Revolutionären und Reaktionären ist, sondern zwischen fortschrittlichen Gewerkschaftern und Lohnleitlinienpolitikern, zwischem gewerkschaftlichen Bewußtsein und Sozialpartnerschaftsideologie. Es ist ja gerade die Schwierigkeit der gegenwärtigen Situation, daß die Bourgeoisie einen allseitigen Angriff gegen die Arbeiterklasse vorbereitet und organisiert, während sich die Arbeiterklasse erst wieder der grundsätzlichen ökonomischen Gegensätzlichkeit ihrer Interessen und der Interessen des Kapitals bewußt wird, was seinen Ausdruck in dem Kampf um die Gewerkschaften findet, aber noch nicht in einer bewußten politischen Abwehr der Angriffe des Staates als geschäftsführendem Ausschuß der Bourgeoisie. Die KPD/ML (ZB) propagiert in der Metalltarifrunde vor allem das 'Vertrauen auf die eigene Kraft', ohne zu sehen, daß eine Bedingung für die eigene Kraft des Proletariats seine gewerkschaftliche Organisation ist, und daß die Kommunisten deshalb den Kampf um die Gewerkschaften unterstützen und anleiten müssen.
Ohne gewerkschaftliche Organisation der Arbeiterklasse fehlt ihr selbst die Kraft, die ökonomischen Angriffe des Kapitals in der Krise abzuwehren. Wenn die KPD/ML (ZB) die Parole 'Vertrauen auf die eigene Kraft' verbindet mit der Parole 'Stärkt die KPD/ML', ohne den Kampf um die Gewerkschaften auch nur zu erwähnen, so betreibt sie eine linkssektiererische Politik, die an den gegenwärtigen Kämpfen der Arbeiterklasse vorbeigeht. Die KPD/ML (ZB) hat die 15%-Forderung auf den Ecklohn von Lohngruppe 7 der Hoesch-Vertrauensleute zur Forderung der Partei erhoben und stellt diese Forderung als Forderung der Arbeiterklasse den Forderungen der anderen Betriebe (z.B. Klöckner-Bremen) gegenüber und verurteilt jede Abweichung von der 15%-Forderung nach oben und nach unten als Spaltung der Arbeiterklasse. Gegenüber den realen Entwicklungen in der Metalltarifrunde bleibt sie vorsätzlich blind und katapultiert sich selbstbewußt aus der realen Auseinandersetzung hinaus. Als einige marxistisch-leninistische Gruppen, nachdem der Kampf gegen die Lohnleitlinienpolitik der Gewerkschaftsführung in der Phase vor Festlegung der gewerkschaftlichen Forderungen nicht zum Erfolg geführt hatte, die 11% als Mindestforderung propagierten, krähte die KPD/ML etwas von Spaltung der Arbeiterklasse, obwohl absehbar ist, daß die Arbeiterklasse den Kampf gegen die Kapitalistenklasse und die Lohnleitlinienpolitik der SPD und der Gewerkschaftsspitze gerade auf Basis dieser 11%-Forderung führen wird. Statt die realen Kämpfe der Arbeiterklasse zu unterstützen und nach Möglichkeit anzuleiten, propagiert die KPD/ML (ZB), ohne den Kampf um die Gewerkschaften auch nur zu erwähnen, das Vertrauen auf die eigene Kraft, eine Propaganda, die dann notwendig leer sein muß, wenn sie von der gewerkschaftlichen Organisation der Arbeiterklasse absieht.
Die gegenwärtigen ökonomischen Kämpfe sind von entscheidender Bedeutung für den Parteibildungsprozess des westdeutschen Proletariats. Das westdeutsche Proletariat wird sich in ihnen wieder der grundsätzlichen ökonomischen Gegensätzlichkeit seiner Interessen und der Interessen des Kapitals bewußt. Durch den offensichtlichen Eingriff des Staates in diese Kämpfe auf seiten der Bourgeoisie, bilden sich Keime des politischen Klassenbewußtseins heraus, die es den Kommunisten ermöglichen, eine allseitige politische Propaganda mit dem Ziel der Vereinheitlichung der Klasse auf dem Boden des Marxismus-Leninismus zu entfalten. Der derzeit wichtigste Schritt dieser Vereinheitlichung ist der Kampf gegen die Lohnleitlinienpolitik und ihrer Verankerung in den Gewerkschaften. In diesem Kampf, der wesentlich auch Kampf um die Gewerkschaften ist, müssen sich die Kommunisten als Avantgarde der Klasse bewähren, wenn sie den Marxismus-Leninismus in der Klasse verankern wollen."
In der gleichen Ausgabe befindet sich auch der Artikel "Zwei, Drei, Viiiiele Parteien?". Er beschäftigt sich mit der Gründung der KPD/AO (vgl. 7.7.1971) und bezeichnet diese als 'Größenwahn' und 'Sektierertum'. U.a. heißt es:"
Nach ihrer ganzen bisherigen Haltung ist es nur konsequent, daß diese Westberliner Gruppe darauf beharrt, vom Tage ihrer Gründung an, d.h. seit Februar 1970, die Kommunistische Partei Deutschlands gewesen zu sein, wenn auch zunächst noch unter falschem Namen, nämlich als KPD-Aufbauorganisation. Mit demselben Recht könnte jeder örtliche Zirkel sich ebenfalls zur KPD umbenennen. Wir hätten dann in Kürze nicht nur ein halbes Dutzend KPD/MLs, sondern mindestens ebensoviele KPDs, die sich alle miteinander darum balgen, ihren Führungsanspruch durchzusetzen."
Weiter heißt es, auch durch PGH bzw. AStA der PH Dortmund (vgl. 2.5.1972) zitiert, auch:"
Es ist zu fragen, welchen Sinn es haben kann, wenn sich jeder örtliche Zirkel oder jede politische Strömung heute pathetisch zur 'Kommunistischen Partei' hochjubelt und seinen Führungsanspruch durchsetzen will. WEM NÜTZT DAS? Der Arbeiterklasse doch wohl kaum. Denn das Auftreten immer neuer Möchtegerne als 'Kommunistische Partei' ist nur geeignet, das prinzipielle Mißtrauen der Arbeiter zu verstärken gegen JEDE kommunistische Organisation. Aus dieser Entwicklung schlagen kurzfristig auch die Revisionisten Kapital, obwohl sie bei etwas mehr politischen Weitblick sehen müßten, daß sie sich mit ihrer Demagogie gegen die Zersplitterung der Linken langfristig selbst ins Kreuz treten.
Es wäre gut, wenn weniger vom 'FÜHRUNGSANSPRUCH' geschwätzt würde, sondern angegangen würde von der VERPFLICHTUNG der Kommunisten, sich als Führung zu erweisen. Anspruch also nicht an die Massen, sondern Anspruch an die Kommunisten selbst, sich in der Praxis für ihre Aufgabe zu qualifizieren."
Weitere Artikel sind:
- "Über die Kategorie 'Arbeitslohn'" von Til Damm;
- "Der 'Dialog' oder Südafrika als Nebenmetropole" zu Azania, von Bernd Kalkum und Eduardo Ferreira vom Komitee Südliches Afrika (KSA);
- "Die neuen Mittelklassen und das Proletariat - Bürgerliche und proletarische Linie in der Klassenanalyse" zu den NMK, von Joscha Schmierer;
- "Naturerkenntnis und sozialistische Praxis. Beitrag zur Diskussion Rethelscher Theoreme", von Harald Schwarzenberg;
- "Brief von Alfred Sohn-Rethel an die Redaktion des Neuen Roten Forum";
- "Resolution der Aktionseinheit vom 28.9.71" zur MTR-AE
Eine Anzeige wirbt für einen neu erschienenen Reprint der Zeitschrift 'Der Marxist' (Blätter der Marxistischen Arbeiterschule). 'Der Marxist' war die Schulungszeitschrift der Marxistischen Arbeiterschule aus den 30er Jahren. Geworben wird auch für das Buch "Sanierung für wen?" vom Berliner Büro für Stadtsanierung und soziale Arbeit.
Eingegangen wird auf diese Ausgabe auch in:
- Hessen durch C. Cordel vom Frankfurter Kampfbund/Marxisten-Leninisten (FKB/ML - vgl. Okt. 1972).
Q: Klassenkampf und Programm Nr. 1, Dortmund Dez. 1972, S. 50 und 54; Neues Rotes Forum Nr. 4, Heidelberg Okt. 1971;AStA PH Dortmund: AStA-Information Nr. 11, Dortmund o.J. (Mai 1972), S. 7
Oktober 1971:
An der Universität Heidelberg gibt die Institutsgruppe (IG) Romanistik ihr 'Romanisten-Info' für Oktober heraus mit dem Leitartikel "Leitfaden für Studienanfänger".
Weitere Artikel sind:
- "'Orientierungshilfe' gegen die Orientierung" zur Schrift des Romanischen Seminar für Studienanfänger;
- "Zur Metalltarifrunde " zur MTR;
- "Langsam bergab. Zur Politik des AStA";
- "Drei Proseminare" zu Walter Berg: Marcel Proust, Gerhard Frey: Emile Zola und Müllenbroich: Einführung in die Semantik; sowie
- "Pariser Kommune".
Geworben wird für das 'Neue Rote Forum' (NRF), eingeladen zu den Sitzungen der IG und den Arbeitskreisen der KG (NRF).
Q: Romanisten-Info, Heidelberg Okt. 1971
04.10.1971:
In Heidelberg gibt der AStA der Universität sein 'Info' (vgl. 7.7.1971, 27.10.1971) zum Semesterbeginn heraus mit dem Leitartikel "Kaderschmiede - für wen?" zur Drittelparität am OSI der FU Berlin.
Weitere Artikel und Meldungen sind:
- "Merkblatt für Ausländer";
- "Zum BAFöG";
- "Die Organe der Studentenschaft";
- "Die Organe der verfassten Studentenschaft";
- "Zur psychosozialen Situation der Studienanfänger";
- "Weitere Hinweise und Daten";
- "'Politisierte' Universität"; sowie
- "Sozialreferat".
Q: AStA Uni: Info zum Semesterbeginn, Heidelberg 4.10.1971
07.10.1971:
In Heidelberg geben die Institutsgruppen (IG) Anglistik, Germanistik, Geschichte, Pädagogik, Politologie, Psychologie, Romanistik, Slavistik und Volkswirtschaft, die Basisgruppe Theologie, die Projektgruppe Medizin und die Basisgruppe PH sowie der Hochschulausschuß der Kommunistischen Gruppe (Neues Rotes Forum) (KG/NRF) das Flugblatt "Die geplante Konterstrategie des Bundes 'Freiheit der Wissenschaft' für das kommende Semester: Die bewusst provozierte Eskalation" zum BFdW heraus.
Q: IGs, KG (NRF)-HA: Die geplante Konterstrategie des Bundes 'Freiheit der Wissenschaft' für das kommende Semester: Die bewusst provozierte Eskalation, O. O. (Heidelberg) 7.10.1971
11.10.1971:
In Heidelberg gibt der Hochschulausschuss der Kommunistischen Gruppe (NRF) Heidelberg ein Extra "Zum Staatsbesuch des japanischen Kaisers Hirohito" der 'Kommunistischen Hochschulzeitung' (KHZ - vgl. 8.7.1971, 11.10.1971) heraus.
Q: Kommunistische Hochschulzeitung Extra Zum Staatsbesuch des japanischen Kaisers Hirohito, Heidelberg 11.10.1971
11.10.1971:
In Heidelberg gibt der Hochschulausschuss der Kommunistischen Gruppe (NRF) Heidelberg eine 'Kommunistischen Hochschulzeitung' (KHZ - vgl. 11.10.1971, 21.10.1971) für Studienanfänger heraus mit dem Leitartikel "Bund, Bildung und Krise" und dem Artikel "Zimmer gesucht. Zur Wohnungsnot".
Q: Kommunistische Hochschulzeitung für Studienanfänger Bund, Bildung und Krise, Heidelberg 11.10.1971
18.10.1971:
An der Uni Heidelberg gibt die Philosophische Fachschaft das 'Anglisten-Info' heraus mit dem Leitartikel "Die alte Zwischenprüfung ist tot - die alte Anglistik lebt weiter".
Weitere Artikel sind:
- "Nach dem Examen. Beobachtungen eines Studienreferendars";
- "Einführung in das Kaspertheater";
- "Black base still in South" von Rod Such; sowie
- "Black electoral gains in the South".
Angekündigt werden die Sitzungen der Institutsgruppe Anglistik sowie die Arbeitskreise der KG (NRF) Heidelberg.
Q: Anglisten-Info Die alte Zwischenprüfung ist tot - die alte Anglistik lebt weiter, Heidelberg 18.10.1971
18.10.1971:
Die RKJ der GIM gibt vermutlich in dieser Woche die Nr. 2 ihrer 'Was tun - Hochschulzeitung Heidelberg' (vgl. 22.5.1971, 12.11.1971) zum Preis von 30 Pfennig heraus mit einem Titelbild zum Iran und dem Leitartikel "Für die iranische Revolution - Gegen alle ihre Feinde".
Weitere Artikel sind:
- "Indochina und die Antikriegsbewegung in den USA";
- "NPD in Heidelberg" zur am 18.9.1971 verhinderten Versammlung, die aber am 9.10.1971 in Kirchheim nachgeholt wurde;
- "Roter Punkt - eine Bilanz" zum Protest gegen die Fahrpreiserhöhungen der HSB;
- "Am Beispiel des Speyer-Kolleg. Die Krise des Zweiten Bildungsweges… und die Antwort der RKJ" zum ZBW.
Aufgerufen wird "Freiheit für Darmstadt GI. Prozeß gegen farbige GI in Mannheim".
Beigeheftet ist eine 'Was tun im Betrieb zur IGM-Tarifbewegung' zur MTR unter dem Titel "In der Metall-Tarifbewegung droht Lohnstopp".
Q: Was tun - Hochschulzeitung Heidelberg Nr. 2, Heidelberg o. J. (1971); Was tun im Betrieb zur IGM-Tarifbewegung In der Metall-Tarifbewegung droht Lohnstopp, Hamburg u.a. o. J. (1971)
21.10.1971:
In Heidelberg gibt der Hochschulausschuss der Kommunistischen Gruppe (NRF) Heidelberg die Nr. 8 der 'Kommunistischen Hochschulzeitung' (KHZ - vgl. 11.10.1971, 21.10.1971) heraus mit dem Leitartikel "Lohnkampf in der Metallindustrie" zur Metalltarifrunde (MTR) mit einem Kasten "Die Lohnforderungen der Metallarbeiter 1971".
Weitere Artikel sind:
- "Erklärung der Kommunistischen Gruppe (NRF) Heidelberg zu den Kommunalwahlen";
- "Hochschulrahmengesetz… und Gesamthochschule" zu HRG und GHS;
- "Klassenkampf in Irland"; sowie
- "der Ärztestreik eine Stärkung der reaktionären Standesinteressen der Gesamtärzteschaft".
Termine der Basis-, Instituts- und Projektgruppen werden bekanntgegeben aus Anglistik, Germanistik, Jura, Medizin, Pädagogik, Politologie, Psychologie, Romanistik, Slawistik und VWL, für Historiker und für Lehrer.
Q: Kommunistische Hochschulzeitung Nr. 8, Heidelberg 21.10.1971
21.10.1971:
In Heidelberg gibt der Hochschulausschuss der Kommunistischen Gruppe (NRF) Heidelberg ein Extra "Wie die Agenten des Monopolkapitals ihre Art erhalten und die fortschrittlichen Studenten über Ohr hauen wollen" der 'Kommunistischen Hochschulzeitung' (KHZ - vgl. 21.10.1971, 3.11.1971) heraus zur Berufungspolitik am IPW, bei dem die IG Politologie die Redaktion übernahm.
Q: Kommunistische Hochschulzeitung Extra Wie die Agenten des Monopolkapitals ihre Art erhalten und die fortschrittlichen Studenten über Ohr hauen wollen, Heidelberg 21.10.1971
22.10.1971:
An der Uni Heidelberg gibt die Aktion Demokratische Hochschule (ADH) das Flugblatt "Der Rektors wills - und Pode-wils" heraus zur Satzung des CA, die dokumentiert wird bzw. zum eigenen Flugblatt dazu, über das das 'Heidelberger Tageblatt' (HT) am 21.10.1971 berichtete.
Q: ADH: Der Rektors wills - und Pode-wils, Heidelberg 22.10.1971
25.10.1971:
An der Universität Heidelberg gibt die Projektgruppe Medizin (NRF) ihren 'Mediziner-Kommentar' Nr. 4 (vgl. 22.11.1971) heraus mit dem Leitartikel "Der Ärztestreik eine Stärkung der reaktionären Standesinteressen der Gesamtärzteschaft".
Weitere Artikel sind:
- "Opfer des US-Imperialismus in den USA oder Der Vietnamkrieg in Amerikas Krankenhäusern" zu den Atomversuchen an Krebskranken;
- "Zur Arbeitsmedizin: Am Krankenbett des Kapitalismus";
- "KuMi's Konfirmandengruppe schlägt zu" zur Entlassung des Tutors des Tutoriums der PGM (NRF) zur Arbeitsmedizin, die auf Antrag der IGFA bzw. der PGM (A) erfolgte;
Geworben wird für das 'Neue Rote Forum' (NRF), eingeladen zu den Sitzungen der PGM (NRF) und dem Studium General Arbeitskreis "Geschichte des Gesundheitswesens in Deutschland".
Q: Mediziner-Kommentar Nr. 4, Heidelberg 25.10.1971
27.10.1971:
In Heidelberg gibt der AStA der Universität sein 'Info' (vgl. 4.10.1971, 3.11.1971) Nr. 123 heraus mit dem Leitartikel "Presseberichte über die Wahlen in Vietnam".
Weitere Artikel und Meldungen sind:
- "Auslandsreferat" zur Auseinandersetzung zwischen dem AStA und der SAALA, die mehrheitlich mit dem NRF sympathisiere;
- "Kindergarten";
- "Notiz zur Entwicklung der Heidelberger Studentenpresse" zum NRF;
- "Warum katholische Theologen nicht Kultusminister werden sollten"! zu KuMi Hahn;
- "Rote-Punkt-Aktion I" gegen die Fahrpreiserhöhungen der HSB, von Günter Mangold;
- "Student und Arbeiter" von Eberhard Becker;
- "Aus den Semesterferien";
- "Rechts(ver)dreher" zur Klinikordnung;
- "Einführung für Studienanfänger in Heidelberger Verhältnisse am Beispiel zweier Ausschnitte aus dem Kommunalwahlkampf" (KW) von CDU und NPD;
- "'Klassenkampf' und Recht auf Heimat" zur entlassenen AStA-Sekretärin; sowie
- "Gegen das Sich-unter-den-Nagel-reissen. Die Studentenhilfe und Wolf" zur Redaktion des NRF, das den Raum des Kuba-Komitees beanspruchte.
Eingeladen wird zur Mitgliederversammlung des SHS. Aufgerufen wird zum Vietnam-Hearing am 28.10.1971.
Q: AStA Uni: Info Nr. 123, Heidelberg 27.10.1971
27.10.1971:
An der Universität Heidelberg gibt das Hochschulpolitische Kollektiv (HoPoKo) das Flugblatt "Czell (Hopoko) im Großen Senat: 'Die Hunde bellen - die Karawane zieht weiter'" heraus zum Ende des Boykotts eines Teils der Dozenten und Ordinarien.
Q: HoPoKo: Czell (Hopoko) im Großen Senat: 'Die Hunde bellen - die Karawane zieht weiter', Heidelberg 27.10.1971
November 1971:
An der Uni Heidelberg erscheint vermutlich Mitte November vermutlich durch die Institutsgruppe Pädagogik das Flugblatt "Zur geplanten Einführung eines Zulassungsstops am Erziehungswissenschaftlichen Seminar" zum NC am EWS.
Q: N. N.: Zur geplanten Einführung eines Zulassungsstops am Erziehungswissenschaftlichen Seminar, O. O. (Heidelberg) o. J. (1971)
02.11.1971:
Der Marxistische Studentenbund (MSB) Spartakus an der Uni Heidelberg gibt, laut AStA-Archiv heute, das Flugblatt "Kampf der Gesinnungsjustiz und dem Abbau der rechtsstaatlichen Prinzipien!" heraus zur Razzia gegen die Rechtsanwälte des SPK am 28.10.1971 mit dem Aufruf zur Demonstration am 3.11.1971.
Q: MSB: Kampf der Gesinnungsjustiz und dem Abbau der rechtsstaatlichen Prinzipien!, O. O. (Heidelberg) o. J. (1971)
03.11.1971:
In Heidelberg gibt der AStA der Universität sein 'Info' (vgl. 27.10.1971, 10.11.1971) als Sonder-Info zur "Demonstration gegen die Entrechtung der politischen Häftlinge" aus dem SPK um 14 Uhr heraus mit der "Erklärung von AStA und STP", der "Erklärung der Fachschaft", dem Text "Nocheinmal: Krankheit - Revolutionäre Produktivkraft Nr. 1" vom IZRU und Presseberichten.
Q: AStA Uni: Sonder-Info Demonstration gegen die Entrechtung der politischen Häftlinge, Heidelberg 3.11.1971
03.11.1971:
In Heidelberg gibt der Hochschulausschuss der Kommunistischen Gruppe (NRF) Heidelberg eine Ausgabe der 'Kommunistischen Hochschulzeitung' (KHZ - vgl. 21.10.1971, 9.11.1971) heraus mit dem "Aufruf zur Demonstration Kampf dem Ausbau und der Verschärfung des staatlichen Unterdrückungsapparats!" zur Razzia gegen das SPK am 28.10.1971 und der Erschiessung von Petra Schelm.
Q: Kommunistische Hochschulzeitung Aufruf zur Demonstration Kampf dem Ausbau und der Verschärfung des staatlichen Unterdrückungsapparats!, Heidelberg 3.11.1971
05.11.1971:
In Heidelberg gibt der Hochschulausschuß der Kommunistischen Gruppe (Neues Rotes Forum) (KG/NRF) das Flugblatt "Aufruf zur Teilnahme an der Demonstration für die Abschaffung des § 218" zum 6.11.1971 heraus.
Q: KG (NRF)-HA: Aufruf zur Teilnahme an der Demonstration für die Abschaffung des § 218, O. O. (Heidelberg) 5.11.1971
05.11.1971:
An der Universität Heidelberg gibt das Hochschulpolitische Kollektiv (HoPoKo) das Flugblatt "Quadbeck (Mitglied des Bundes Freiheit der Wissenschaft = BuFW) zur Politik des BuFW: 'Dazu kann ich mich nicht äußern, denn es gibt keine Politik des Bundes in Heidelberg'" heraus zum BFdW bzw. der letzten Sitzung der Medizinischen Gesamtfakultät.
Q: HoPoKo: Quadbeck (Mitglied des Bundes Freiheit der Wissenschaft = BuFW) zur Politik des BuFW: 'Dazu kann ich mich nicht äußern, denn es gibt keine Politik des Bundes in Heidelberg', Heidelberg 5.11.1971
06.11.1971:
In Heidelberg beteiligen sich, laut und mit KG (NRF), rund 500 Menschen an der § 218-Demonstration.
Q: Kommunistische Hochschulzeitung Nr. 9, Heidelberg 9.11.1971, S. 8; KG (NRF)-HA: Aufruf zur Teilnahme an der Demonstration für die Abschaffung des § 218, O. O. (Heidelberg) 5.11.1971
08.11.1971:
Die Sektion Germanistik des MSB Spartakus an der Uni Heidelberg gibt ihre 'Institutszeitung' Nr. 2 für November vermutlich in dieser Woche heraus mit dem Inhalt:
- "Zur Beteiligung an den Grundordnungswahlen!" zur GO;
- "Resolution der Vollversammlung zur Kandidatur zur Fachgruppenkonferenz - Vorschlag der Basisgruppe Germanistik";
- "Protest gegen die Nichteinstellung des marxistischen Wissenschaftlers. Betriebsräte setzen sich für Prof. Holzer ein" zum Berufsverbot an der Uni Bremen.
Aufgerufen wird zur Germanistik-VV am 12.11.1971.
Q: MSB: Institutszeitung Germanistik Nr. 2, Heidelberg Nov. 1971
09.11.1971:
An der Universität Heidelberg erscheint das 'Phil-Fak-Info', herausgegeben von der Philosophischen Fachschaft mit den Artikeln:
- "Berufsverbot", wobei berichtet wird aus Hamburg von B. Laux, aus Detmold von Henne und aus Wertheim von Kommer;
- "Zur Bund-Länder-Kommission"; sowie
- "Aufgeschoben ist nicht aufgehoben" zum Numerus Clausus (NC) in der Germanistik.
Q: Phil-Fak-Info, Heidelberg 9.11.1971
09.11.1971:
In Heidelberg gibt der Hochschulausschuss der Kommunistischen Gruppe (NRF) Heidelberg die Nr. 9 der 'Kommunistischen Hochschulzeitung' (KHZ - vgl. ) heraus mit dem Leitartikel "'Bund' und Krise" zum Bund Freiheit der Wissenschaft (BFdW).
Weitere Artikel sind:
- ein Bildbericht von der Türkeidemonstration am 6.11.1971;
- "Aufruf der Patriotischen Einheitsfront der Türkei an die deutsche Bevölkerung";
- "Zum Stand der Tarifauseinandersetzungen in der Metallindustrie" zur Metalltarifrunde (MTR);
- "Klassenkampf in Indien und der Konflikt Indien - Pakistan" zum Besuch von Indira Gandhi in der BRD und zu Ost-Bengalen;
- "Immer neue Widersprüche in der Phil.-Hist. Fakultät" zum Institut für Politische Wissenschaften (IPW); sowie
- "§ 218 = Klassenrecht" mit einem Bericht von der Demonstration am 6.11.1971.
Angekündigt werden die Vorträge des Studiums Generale zur Lehrerbildung am 10. und 18.11.1971.
Q: Kommunistische Hochschulzeitung Nr. 9, Heidelberg 9.11.1971
10.11.1971:
In Heidelberg gibt der AStA der Universität sein 'Info' (vgl. 3.11.1971, 22.11.1971) als Sonder-Info zum Numerus clausus an der WiSo-Fakultät heraus mit dem Leitartikel "Kapitalistischer Arbeitsmarkt, Hochschule und NC".
Weitere Artikel sind:
- "Numerus Claus bei den Pädagogen" mit dem Aufruf zur VV am 11.11.1971; und
- "Rechtsstaat, Existentialismus und NC. Zur Sitzung der WiSo-Fakultät".
Q: AStA Uni: Sonder-Info zum Numerus clausus an der WiSo-Fakultät, Heidelberg 10.11.1971
10.11.1971:
An der Universität Heidelberg gibt die Basisgruppe Germanistik, die dem MSB Spartakus nahesteht, nach einer handschriftlichen Datierung heute das Flugblatt "Sollte man am Germanistischen Seminar zur Fachgruppenkonferenz kandidieren?" heraus, das zur Vollversammlung am 12.11.1971 aufruft.
Q: Basisgruppe Germanistik: "Sollte man am Germanistischen Seminar zur Fachgruppenkonferenz kandidieren?, O. O. (Heidelberg) o. J. (1971)
11.11.1971:
An der Uni Heidelberg gibt die Aktion Demokratische Hochschule (ADH) das Flugblatt "Die sich im Besitz der Wahrheit wähnen!" heraus zur Diskussion über Pluralismus. Aufgerufen wird, zu den Fachgruppenahlen zu kandidieren.
Q: ADH: Die sich im Besitz der Wahrheit wähnen!, Heidelberg 11.11.1971
11.11.1971:
Der MSB an der Uni Heidelberg gibt das Flugblatt "Gemeinsamer Kampf aller fortschrittlichen Studenten gegen das Hochschulrahmengesetz!" heraus zum HRG mit dem Aufruf, um 20 Uhr zur Sitzung des Studentenparlaments zu kommen.
Q: MSB: Gemeinsamer Kampf aller fortschrittlichen Studenten gegen das Hochschulrahmengesetz!, O. O. (Heidelberg) o. J. (1971)
11.11.1971:
In Heidelberg gibt der Hochschulausschuss der Kommunistischen Gruppe (NRF) Heidelberg ein Extra "Die Gremienpolitik vom demokratischen Kampf her bestimmen" der 'Kommunistischen Hochschulzeitung' (KHZ - vgl. 9.11.1971, 15.11.1971) heraus mit der Erklärung der KG (NRF) zu den Grundordnungswahlen vom 1.-7.12.1971.
Q: Kommunistische Hochschulzeitung Extra Die Gremienpolitik vom demokratischen Kampf her bestimmen, Heidelberg 11.11.1971
12.11.1971:
Die RKJ der GIM gibt vermutlich Ende dieser Woche ihre 'Was tun - Universität Heidelberg' (vgl. 18.10.1971, 13.12.1971) heraus mit der Schlagzeile "Indochina-Demonstration in Mannheim" am 13.11.1971.
Q: Was tun - Universität Heidelberg Indochina-Demonstration in Mannheim, Heidelberg o. J. (1971)
15.11.1971:
An der Uni Heidelberg gibt die Aktion Demokratische Hochschule (ADH) vermutlich in dieser Woche das Flugblatt "Li(e)beraler Rektor?" heraus.
Q: ADH: Li(e)beraler Rektor?, Heidelberg o. J. (1971)
15.11.1971:
An der Uni Heidelberg geben der Hochschulausschuß der Kommunistischen Gruppe (Neues Rotes Forum) (KG/NRF) und die IG Pädagogik das Flugblatt "Gegen die Ausbildung im Dienste des Kapitals im demokratischen Kampf die Forderung nach einem marxistischen Erziehungswissenschaftler durchsetzen!" zu den Beschlüssen der Wiso-Fakultät bzw. zum EWS heraus.
Q: KG (NRF)-HA, IG Pädagogik: Gegen die Ausbildung im Dienste des Kapitals im demokratischen Kampf die Forderung nach einem marxistischen Erziehungswissenschaftler durchsetzen!, O. O. (Heidelberg) 15.11.1971
15.11.1971:
In Heidelberg gibt der Hochschulausschuss der Kommunistischen Gruppe (NRF) Heidelberg ein Extra der 'Kommunistischen Hochschulzeitung' (KHZ - vgl. 11.11.1971, 21.11.1971) heraus mit dem Leitartikel "Resolutionsvorschlag zum Teach-In" um 20 Uhr zur Hochschulpolitik und zur Grundordnung.
Weitere Artikel sind:
- "Gegen Mitbestimmungsillusionen";
- "Von der Grundordnung zum Hochschulrahmengesetz" zu GO und HRG; sowie
- Auszüge aus GO und HRG.
Q: Kommunistische Hochschulzeitung Extra Resolutionsvorschlag zum Teach-In, Heidelberg 15.11.1971
17.11.1971:
An der Universität Heidelberg gibt das Hochschulpolitische Kollektiv (HoPoKo) vermutlich Mitte dieser Woche das Flugblatt "Eine Resolution des NRF und ihr Hintersinn" heraus zum auf dem Teach-in am 15.11.1971 beschlossenen Abbruch des Boykotts der GO-Gremien.
Eingeladen wird zur eigenen Mitgliederversammlung am 23.11.1971.
Q: HoPoKo: Eine Resolution des NRF und ihr Hintersinn, O. O. (Heidelberg) o. J. (1971)
21.11.1971:
In Heidelberg gibt die KG (NRF) die Nr. 10 ihrer 'Kommunistischen Hochschulzeitung' (KHZ - vgl. 15.11.1971, 24.11.1971) heraus mit dem Leitartikel "Streik" zur Metalltarifrunde (MTR) in Nordbaden-Nordwürttemberg.
Weitere Artikel sind:
- "Imperialisten planen Überfall auf Guinea Bissao" vom Komitee Südliches Afrika (KSA) zum Angriff auf Guinea-Conakry vor einem Jahr, mit einem Brief von Amilcar Cabral an das KSA Heidelberg;
- "Für eine Ausbildung im Dienst des Volkes. Beitrag der Kommunistischen Gruppe auf dem Teach-In zur Hochschulpolitik am 15.11.1971";
- "Gremienpolitik" zu den GO-Wahlen;
- "Grossbritannien und die EWG";
- "Auslandsreferat liquidiert" zum AStA der Universität (vgl. 25.10.1971); sowie
- "Militarisierung des Unterrichts" zum Wehrkundeerlaß (WKE).
Vom Cabora Bassa-Prozeß wird berichtet:"
Prozess verschoben
Der Prozess gegen neun Teilnehmer an der Demonstration gegen die Entwicklungspolitik der imperialistischen Staaten am 19. Juni 1970 anläßlich einer Konferenz ihrer führenden Chefplaner, u.a. der Kriegsverbrecher und jetzige Weltbankpräsident McNamara, wurde auf den Januar verschoben. Ursprünglich sollte der Prozess am 2. Dezember beginnen. Die neun Teilnehmer sind unter anderem des schweren Landfriedensbruch angeklagt."
Q: Kommunistische Hochschulzeitung Nr. 10, Heidelberg 21.11.1971
21.11.1971:
An der Universität Heidelberg erscheint die Nr. 1 der 'Roten Historiker Zeitung' (vgl. 24.11.1971) der Institutsgruppe Geschichte, bei der es sich um die erste Ausgabe überhaupt handelt. Eingeladen wird zum gemeinsamen Arbeitskreis "Einführung in den Historischen Materialismus" mit der KG (NRF).
Enthalten sind die Artikel:
- "Editorial";
- "Conz und die Geschichte der Arbeiterbewegung. Die Entwicklung der Sozialgeschichte-Konzeption als ideologische Unterstützung der Rekonstruktion des deutschen Imperialismus";
- "Den Kampf gegen die bürgerliche Wissenschaft führen!. Zu Lehrveranstaltungen und Tutorien im WS 1971/72";
- "Zum Proseminar Goetze / Sellin: Ursachen des Bauernkriegs"; sowie
- "Zum Proseminar Soell: Geschichte der herrschenden Klasse".
Q: Rote Historiker Zeitung Nr. 1, Heidelberg 21.11.1971
22.11.1971:
In Heidelberg gibt der AStA der Universität sein 'Info' (vgl. 10.11.1971, 10.1.1972) Nr. 124 heraus mit der Haftverlängerung für Wolfgang Huber vom SPK vom 3.11.1971.
Weitere Artikel und Meldungen sind:
- "'Außerhalb des Selbstverständnisses' Rede des Rechtsanwalts Groenewold auf der Demonstration vom 3.11.71;
- "Rote-Punkt-Aktion II" gegen die Fahrpreiserhöhungen der HSB, von Günter Mangold;
- "GO - slow" zur Grundordnung;
- "Ein origineller Angriff des OB Zundel auf das politische Mandat" zum Lautsprecherwagen des AStA, von Jürgen Bolay;
- "25 DM Belohnung pro Kopf" zur Hamburg-Münchener Ersatzkasse;
- "Mit dem Parlament geht es aufwärts" zum Stundentenparlament bzw. dem AStA-Haushalt und dem Auslandsreferat;
- "Bürokratische Eingriffe abgewehrt" zum Vorschlag des NRF für ein Statut der Psychotherapeutischen Beratungsstelle;
- "NC an der WiSo-Fakultät";
- "Aus dem Juristischen Fakultät. Kein studentischer Arm hob sich";
- "Habilitation verweigert" für Dr. Schuler von der Fakultätskonferenz Chemie aus politischen Gründen, von der ASN;
- "Aus dem Leben der Chemischen Fakultät. Ebert, Vogel, Hahn und ein Seminar 'Verwertung der Naturwissenschaft'" von der ASN;
- "Freche Angriffe Hahns auf die demokratischen Rechte der demokratischen Studenten" zur Raumvergabe an nicht anerkannte Hochschulgruppen; sowie
- "Mit Charlie Hebdo den Kampf gegen den § 218 nicht als Kampf innerhalb der Intimsphäre mißverstehen!" ein Comic.
Q: AStA Uni: Info Nr. 124, Heidelberg 22.11.1971
22.11.1971:
An der Uni Heidelberg gibt die Aktion Demokratische Hochschule (ADH) das Flugblatt "Neuer Reform-Stil der Rektoratsfraktion" heraus zum Flugblatt des wieder auferstandenen HoPoKo vom 9.11.1971.
Q: ADH: Neuer Reform-Stil der Rektoratsfraktion, Heidelberg 22.11.1971
22.11.1971:
An der Uni Heidelberg gibt die Aktionsgruppe Unabhängiger Historiker (AUH) das Flugblatt "'Auszug der Demokraten' - Die 'Vollversammlung der Historiker' probte den Hammelsprung" heraus zur VV am 14.11.1971.
Q: AUH: 'Auszug der Demokraten' - Die 'Vollversammlung der Historiker' probte den Hammelsprung, O. O. (Heidelberg) 22.11.1971
22.11.1971:
An der Universität Heidelberg gibt die Projektgruppe Medizin (NRF) vermutlich in dieser Woche ihren 'Mediziner-Kommentar - aktuell' (vgl. 25.10.1971) heraus unter der Schlagzeile "Kritik der bürgerlichen Medizin am Beispiel der Arbeitsmedizin" zum beginn des entsprechenden Tutoriums in der Vorklinik am 26.11.1971.
Q: Mediziner-Kommentar aktuell Kritik der bürgerlichen Medizin am Beispiel der Arbeitsmedizin, O. O. (Heidelberg) o. J. (1971)
24.11.1971:
An der Universität Heidelberg erscheint vermutlich Mitte dieser Woche ein Extra "Gegen den Mitwirkungsbetrug - Den demokratischen Kampf auch in den Gremien führen" der 'Roten Historiker Zeitung' (vgl. 21.11.1971, 24.1.1973) der Institutsgruppe Geschichte zu den Grundordnungsgremien. Aufgerufen wird zur Historiker-VV am 25.11.1971.
Q: Rote Historiker Zeitung Extra Gegen den Mitwirkungsbetrug - Den demokratischen Kampf auch in den Gremien führen, Heidelberg o. J. (1971)
24.11.1971:
In Heidelberg gibt der Hochschulausschuss der Kommunistischen Gruppe (NRF) Heidelberg ein Extra "120 000 Metallarbeiter streiken" der 'Kommunistischen Hochschulzeitung' (KHZ - vgl. 21.11.1971, 30.11.1971) heraus zur Metalltarifrunde (MTR).
Q: Kommunistische Hochschulzeitung Extra 120 000 Metallarbeiter streiken, Heidelberg 24.11.1971
26.11.1971:
An der Universität Heidelberg gibt das Hochschulpolitische Kollektiv (HoPoKo) das Flugblatt "Hochschulpolitik außerhalb der Hochschule - Ein Kapitel über die Blindheit der Wissenschaft" heraus als erster Teil "einer ausführlichen, programmatischen Reflexion über das Verhältnis von Universität und Staat".
Angekündigt wird die Bildung einer Landeshochschulkonferenz (LHK) Baden-Württemberg.
Eingeladen wird zur eigenen Mitgliederversammlung am 30.11.1971.
Q: HoPoKo: Hochschulpolitik außerhalb der Hochschule - Ein Kapitel über die Blindheit der Wissenschaft, O. O. (Heidelberg) 26.11.1971
26.11.1971:
An der Uni Heidelberg gibt der Hochschulausschuß der Kommunistischen Gruppe (Neues Rotes Forum) (KG/NRF) das Flugblatt "Überraschender, aber nicht unerwarteter Rücktritt des AStA" heraus, das von der Sitzung des Studentenparlaments am 25.11.1971 berichtet, auf der auf Antrag der KG (NRF) und gegen IGFA und SHS eine Uni-VV für den 1.12.1971 beschlossen wurde.
Q: KG (NRF)-HA: Überraschender, aber nicht unerwarteter Rücktritt des AStA, O. O. (Heidelberg) 26.11.1971
26.11.1971:
An der Uni Heidelberg gibt die Institutsgruppe Anglistik eine 'Rote Anglisten Zeitung' zur Vorbereitung der VV am 30.11.1971 zum Lehrangebot heraus.
Enthalten sind die Artikel:
- "Resolutionsvorschlag für die Vollversammlung: 'Forderungen für die Änderung des Lehrangebots'";
- "Artikel zu den Forderungen 1 - 3: 'Zur Kritik der bürgerlichen Literaturwissenschaft'";
- "Artikel zu den Forderungen 4- 5: 'Zur gesellschaftlichen Funktion des Englischunterrichts und zum Stand der anglistischen Studienreform'";
- "Artikel zu den Forderungen 6- 8: 'Im Anfang war der Laut - 100 Jahre bürgerliche Sprachwissenschaft'"; sowie
- "Teach-In-Beitrag der Kommunistischen Gruppe (NRF) vom 15.11.71: 'Warum Ausbildung im Dienste des Volks?'".
Geworben wird für das 'Neue Rote Forum' (NRF) und die 'Kommunistische Hochschulzeitung' (KHZ).
Q: Rote Anglisten Zeitung, O. O. (Heidelberg) 26.11.1971
26.11.1971:
Die Sektion Nat.-Math.-Med. des MSB Spartakus an der Uni Heidelberg gibt ihren 'Spartakus' (vgl. 13.12.1971) Nr. 1 für November vermutlich Ende dieser Woche heraus mit dem Inhalt:
- "Warum gibt der MSB eine gemeinsame Institutszeitung für Mediziner, Mathematiker und Naturwissenschaftler heraus?";
- "Hochschulrahmengesetz - Zwangsformierung statt Demokratisierung" zum HRG;
- "Beispiele monopolkapitalistischer Studienreglementierung";
- - "1. Entwicklungsplan";
- - "2. 'Mitbestimmung'";
- - "3. Numerus Clausus" zum NC;
- - "4. Studien- und Prüfungsordnungen";
- "Bericht vom Biologenstreik in Heidelberg" gegen die Überfüllung, in den neben AStA bzw. SHS auch der Sozialistische Arbeitskreis Biologie der NRF-Fraktion eingriff;
- "Stellungnahme zum Umweltschutz", basierend auf dem Referat von Jupp Angenfort auf der Konferenz der DKP zum Thema am 6.4.1971 in Ludwigshafen.
Eingeladen wird zu den Treffen der Sektion am 29.11.1971 und 7.12.1971 sowie zum AK Einführung Politische Ökonomie.
Q: MSB: Spartakus Nat.-Math.-Med. Nr. 1, Heidelberg Nov. 1971
29.11.1971:
Vermutlich erst in dieser Woche erscheint in Heidelberg die Nr. 5 des 'Neuen Roten Forums' (NRF - vgl. Okt. 1971, 27.12.1971) für November zum Preis von 1,50 DM. Die Auflage wird mit 6 000 angegeben, Jochen Noth und Bruno Fries sind wieder aus dem Mitarbeiterkreis ausgeschieden.
Enthalten sind die Artikel:
- "Kommunismus und 'Spätkapitalismus'. Einige Anmerkungen zur Diskussion um il Manifesto" in Italien, von der Redaktion;
- "Die Kommunistische Partei Chinas - Protagonist und Gegenstand der Kulturrevolution" aus "Dalla Cina" von Maria-Antonietta Macciochi;
- "Angela Davis und der schwarze Befreiungskampf in den USA", von Hans-Martin Mumm;
- "Der Imperialismus in den 70er Jahren - Einigkeit oder Rivalität" von Bob Rowthorn aus der 'New Left Review' Nr. 69/1971;
- "Amilcar Cabral über Portugal";
- "Imperialisten planen Überfall auf Guinea-Bissao" vom Komitee Südliches Afrika (KSA), mit einem Telegramm von Amilcar Cabral, wobei auch eingegangen wird auf den Überfall auf Guinea-Conakry am 22.11.1970;
- "Rote-Punkte-Aktionen. Zur Kritik des Reformismus in den Aktionen gegen die Fahrpreiserhöhungen im öffentlichen Nahverkehr" von Jochen Noth, zu den Protesten in Heidelberg vom 1. bis 4.9.1971, bei denen die KG (NRF) in der Vorbereitung und Durchführung "die führende Rolle innehatte", aber auch zu anderen Aktionen, vor allem 1969 in Hannover und Heidelberg sowie 1971 in NRW, wo sich die Jusos für Befreiung der Nahverkehrsunternehmen von Mineralöl- und Mehrwertsteuer und langfristig den Nulltarif engagierten. "In den RPA, die vor allem in Dortmund und Bochum im März und April durchgeführt wurden, stellten diese von den Jusos entwickelten Reformforderungen die Hauptparolen, auch dann noch, als die Jusos längst nicht mehr an der Aktion beteiligt waren." (S. 50). Im Heidelberger Aktionskomitee hätten sich KG (NRF) und DKP einerseits und andererseits Jusos und SHS sowie zwei Vertreter des DGB KJA gegenübergestanden, während die RKJ eine eigene Linie verfocht.;
- "Erklärung zu den Kommunalwahlen" der KG (NRF) aus dem 'Kommentar', in der Heidelberger Fassung; sowie
- "Resolution zum Hochschulrahmengesetz" (HRG) von der Konferenz kommunistischer Studentengruppen am 20./21.11.1971.
Eingegangen wird auf diese Ausgabe auch in:
- Hessen durch C. Cordel vom Frankfurter Kampfbund/Marxisten-Leninisten (FKB/ML - vgl. Okt. 1972).
Q: Klassenkampf und Programm Nr. 1, Dortmund Dez. 1972, S. 50; Neues Rotes Forum Nr. 5, Heidelberg Nov. 1971;KBW-ZK-StA: Rundbrief, Mannheim 27.9.1973, S. 6
07.12.1971:
An der Universität Heidelberg gibt das Hochschulpolitische Kollektiv (HoPoKo) das Flugblatt "Eine kleine radikale Minderheit kämpft um ihre Privilegien" heraus zur Professorenvollversammlung am 28.11.1971, zu der 102 kamen, von denen 68 die "Obstruktionspolitik" gegen Rektor Rendtorff unterstützten.
Eingeladen wird zur eigenen Mitgliederversammlung um 20 Uhr.
Q: HoPoKo: Eine kleine radikale Minderheit kämpft um ihre Privilegien, O. O. (Heidelberg) 7.12.1971
10.12.1971:
An der Universität Heidelberg gibt das Hochschulpolitische Kollektiv (HoPoKo) das Flugblatt "Linksliberale Politik muß ihren Kampf verstärken" heraus zur Professorenvollversammlung am 28.11.1971: "Dieses Manifest ist nicht nur eine Plattform aller Reaktionäre unter den Professoren, sondern auch ein Startsignal für rechte Studentengruppen wie ADH/AUH und RCDS für deren Offensive gegen eine fortschrittliche Politik an dieser Universität".
Das HoPoKo sei die einzige linke Studentengruppe mit richtiger Einschätzung. "Die KG (NRF) geht schlicht von einer totalen Verkennung der tatsächlichen Machtverhältnisse im Hochschulbereich und von einer grandiosen Selbstüberschätzung der eigenen Möglichkeiten aus."
Eingeladen wird zur eigenen Mitgliederversammlung am 14.12.1971.
Q: HoPoKo: Linksliberale Politik muß ihren Kampf verstärken, O. O. (Heidelberg) 10.12.1971
13.12.1971:
Der MSB an der Uni Heidelberg gibt das Flugblatt "Stärkt die politischen Organe der verfaßten Studentenschaft! Wählt MSB Spartakus ins Parlament!" heraus zu den heute beginnenden Studentenparlamentswahlen (StPW).
Q: MSB: Stärkt die politischen Organe der verfaßten Studentenschaft! Wählt MSB Spartakus ins Parlament!, O. O. (Heidelberg) o. J. (1971)
13.12.1971:
Der MSB an der Uni Heidelberg gibt, laut einer handschriftlichen Datierung heute, seine "Wahlplattform" zu den heute beginnenden Studentenparlamentswahlen (StPW) heraus.
Q: MSB: Wahlplattform, O. O. (Heidelberg) o. J. (1971)
13.12.1971:
Die Sektion Nat.-Math.-Med. des MSB Spartakus an der Uni Heidelberg gibt zu den heute beginnenden Studentenparlamentswahlen (StPW) ein Flugblatt mit der Vorstellung ihrer Kandidaten heraus.
Q: MSB: Wahlkreis Mathematiker Phys.-Astr., O. O. (Heidelberg) o. J. (1971)
13.12.1971:
Die Sektion Nat.-Math.-Med. des MSB Spartakus an der Uni Heidelberg gibt ihren 'Spartakus' (vgl. 26.11.1971) vermutlich in dieser Woche als Extra "Der Widerspruch zwischen Theorie und Praxis der ASN" heraus zur Arbeitsgemeinschaft Sozialistischer Naturwissenschaftler.
Q: MSB: Der Widerspruch zwischen Theorie und Praxis der ASN, Heidelberg o. J. (1971)
13.12.1971:
Die RKJ der GIM gibt vermutlich in dieser Woche die Nr. 3 ihrer 'Was tun - Hochschulzeitung Heidelberg' (vgl. 12.11.1971, Jan. 1972) heraus mit einem Titelbild "Lohnfragen sind Machtfragen". Enthalten sind die Artikel:
- "Der Metallstreik und die Aufgaben der kommunistischen Avantgarde-Ansätze (Anmerkungen zur Parole der Betriebsbesetzungen)" zur MTR bzw. dem Transparent bei Daimler-Benz Mannheim, wobei die DKP und die KG (NRF), die sich von der Parole distanzierte, kritisiert werden;
- "Stellung der RKJ-HD zu den Basis- und Institutsgruppen", die gerade ihr Selbstverständnis diskutieren, vom 19.11.1971; sowie
- "HRG - Ausdruck der kapitalistischen Hochschulreform".
Q: Was tun - Hochschulzeitung Heidelberg Nr. 3, Heidelberg o. J. (1971)
15.12.1971:
Der Marxistische Studentenbund (MSB) Spartakus Heidelberg gibt das Flugblatt "Jetzt: runter mit der Rüstung - mehr Geld für die Bildung!" heraus zu den Studentenparlamentswahlen (StPW).
Q: MSB: Jetzt: runter mit der Rüstung - mehr Geld für die Bildung!, Heidelberg 15.12.1971
27.12.1971:
In Heidelberg erscheint die Nr. 6 des 'Neuen Roten Forums' (vgl. 29.11.1971, Feb. 1972), in der die organisatorische Trennung der bisherigen KG (NRF) in eine weitere solchen Namens und eine Kommunistische Hochschulgruppe (NRF) - KHG (NRF) bekanntgegeben wird. Die KHG stelle jetzt auch den Uni-AStA und auch eine Intellektuellenorganisation, die spätere Gesellschaft zur Unterstützung der Volkskämpfe (GUV) wird aufgebaut, während die KG (NRF) die 'Kommentare' und die 'Arbeiter-Zeitung' (AZ - vgl. 26.1.1972) herausgibt.
Enthalten sind die Artikel:
- "Bemerkungen zur Faschismusdiskussion" von Peter Lagarde, u.a. zum Vom KAB Hamburg; sowie
- "Zum Klassencharakter der indischen Gesellschaft" mit einer redaktionellen Vorbemerkung, dem Beitrag "Kompradorbürokratischer Kapitalismus und Entwicklung der Klassenkämpfe in Indien" von Uwe Kräuter und der "Analyse der KP Indiens (ML) zur gegenwärtigen Lage in Indien und Pakistan" zu Bangla Desh.
Berichtet wird auch von einem Arbeitstreffen von KG (NRF), BKA Freiburg und KB Bremen zum Verhalten der DKP in der Metalltarifrunde (MTR).
Der Leitartikel "Metalltarifrunde, Analyse, Berichte, Dokumente" gliedert sich in die Abschnitte:
- "Die konjunkturelle Lage in der BRD";
- "Die Konkurrenzsituation des BRD-Kapitals auf dem Weltmarkt";
- "Zu den allgemeinen Bedingungen derzeitiger Lohnkämpfe: Staat, Gewerkschaften und Lohnleitlinienpolitik";
- "Das Vorgehen der Kapitalisten in der Metalltarifrunde 1971";
- "Dokumente";
- "Metallerstreik in Nordbaden/Württemberg" (NB/NW), wobei es auch zum 19. bzw. 22.11.1971 heißt: "Ein gewitzter Coup gelang den Kollegen der Firma Graubremse in Heidelberg. Sie hatten am Freitag mit einem streik gegen die Kürzung des Weihnachtsgeldes begonnen und führten diesen Streik ein in die allgemeine Streikfront. So kam es, daß neben den Giganten Benz und NSU der kleine Mittelbetrieb Graubremse am Montag ebenfalls schon streikte.";
- "Agitation der DKP im Streik: Sammelsurium revisionistischer Phrasen"; sowie
- "Kritik der KPD/ML-ZB", wozu es u.a. heißt:"
Im Verlauf der Metalltarifrunde ist die KG (NRF) MA/HD immer wieder mit der KPD/ML-ZB (Rote Fahne) zusammengestoßen. Die Gruppe Rote Fahne verteilt seit einigen Monaten vor Benz (Daimler-Benz, d.Vf.) in Mannheim regelmäßig den Roten-Benz-Arbeiter (vgl. 13.12.1971, d.Vf.). Im Verlaufe des Streiks versuchte sie ihre Arbeit auch auf MWM (Motorenwerke Mannheim) auszudehnen.
Zu öffentlichen Auseinandersetzungen zwischen unseren Organisationen ist es einerseits auf einer Veranstaltung der KG (NRF) MA/HD in der Heidelberger Universität gekommen, andererseits auf einer Arbeiterversammlung der KG (NRF) MA/HD in Mannheim. Auch auf einer Kampfveranstaltung der KPD/ML in Mannheim (vgl. 13.12.1971, d.Vf.) ist es zu einer kurzen Kontroverse zwischen Vertretern unserer Organisation und der KPD/ML gekommen. Außerdem hat uns die KPD/ML (ZB) in ihren Publikationen, so im KND und im Roten-Benz-Arbeiter verschiedentlich angegriffen. Die Angriffe verliefen im allgemeinen so:
Die DKP hat die 11% akzeptiert, die Kommentarführer (unsere Betriebszeitung heißt Kommentar) haben die 11% nicht aktiv bekämpft und haben unsere 15% verraten. Sie sind genau so schlimm wie die DKP. Im übrigen hätten wir vom Lohndiktat der Kapitalisten gesprochen und dadurch vom Hauptfeind SPD abgelenkt.
All das macht es notwendig, eine gründliche, öffentliche Auseinandersetzung mit der KPD/ML einzuleiten. Wir werden uns in dieser Auseinandersetzung vor allem auf die Rote Fahne, den KND und auf den Roten-Benz-Arbeiter stützen und die Auseinandersetzung zunächst auf die Arbeit der KPD/ML (ZB) in der Metalltarifrunde konzentrieren. Dabei werden wir auch unsere praktischen Erfahrungen mit der KPD/ML (ZB) auswerten. Die entscheidenden Parolen der KG (NRF) MA/HD für den Metalltarifkampf waren: 'Gegen die Angriffe der Kapitalistenklasse die einheitliche Kampffront der Arbeiterklasse', 'Gegen Lohnleitlinien - Raus aus der Konzertierten Aktion', 'Kampf der SPD-Linie in den Gewerkschaften', 'Gegen die Schlichter in den eigenen Reihen', 'Die Gewerkschaften zum Kampfinstrument der Arbeiterklasse machen'. Die KG (NRF) MA/HD stellte keine eigenen ökonomischen Forderungen auf, sondern dokumentierte, interpretierte und propagierte fortschrittliche Forderungen aus den Betrieben, so die Forderungen der Hoesch-Vertrauensleute (in Dortmund, d.Vf.) und der Gewerkschaftler von Siemens-Balanstraße (in München, d.Vf.). Als die 11% Forderung der Tarifkommission von Nordbaden-Nordwürttemberg bekannt wurde interpretierten wir diesen Beschluß als Schritt zu einem Lohnleitlinienabschluß, gingen aber gleichzeitig davon aus, daß der Kampf zwischen den Lohnleitlinienpolitikern in den Gewerkschaften und den fortschrittlichen Gewerkschaftlern im Folgenden um die Durchsetzung der 11% der um die Durchsetzung eines Lohnleitlinienabschlusses gehen würde. Deshalb stellten wir der 11%-Forderung zwar noch einmal die fortschrittlichen Forderungen aus den Betrieben gegenüber, zeigten, wie unzureichend die 11%-Forderung war, propagierten jedoch nicht den Kampf gegen die 11%-Forderung, sondern zeigten, daß jeder Abschluß unter 11% realen Lohnabbau bedeuten würde, und daß die Taktik der IGM-Führung gerade darauf hinauslief. Im Verlauf der Tarifkämpfe hat sich diese Taktik als richtig erwiesen, weil der Kampf der fortschrittlichen Kollegen gegen die SPD-Lohnleitlinienpolitik in den Gewerkschaften überall tatsächlich auf dem Boden der 11% geführt wurde, wobei große Teile der Kollegen sogar zu Abstrichen in den Prozenten bereit gewesen wären für eine Verkürzung der Laufzeiten.
Die 15%-Forderung auf den Ecklohn oder andere Forderungen aus den Betrieben haben als positive Forderungen zumindest in Mannheim und Heidelberg nach dem Beschluß der Tarifkommission keine Rolle mehr gespielt. Bei Benz, wo es eine relativ starke DKP-Gruppe gibt, wurde die 15%-Forderung (nicht linear) allerdings noch einmal erhoben, aber vom Betriebsratsvorsitzenden Lucy erfolgreich abgeblockt. Hier war es im übrigen der IGM-Führung ohnehin gelungen, eine breite Diskussion und Beschlüsse über Forderungen zu verhindern, sodaß sich ein aktiver Kampf gegen die 11%-Forderung auf keine Bewegung in den Betrieben hätte beziehen können. Jedes Beharren auf den 15%, auf dem Ecklohn oder auf anderen Forderungen hätten uns nur aus der tatsächlichen Auseinandersetzung und dem tatsächlichen Kampf gegen die Lohnleitlinienpolitik hinauskatapultiert, wie es der KPD/ML dann auch geschehen ist. Wir hielten den Eingriff in die realen Kämpfe für wichtiger als uns durch die 15% auf den Ecklohn stellvertretend als besonders radikal auszuweisen.
Waren unsere politischen Parolen für den Metalltarifkampf richtig? Die erste Parole reihte den Kampf der Metaller in den allgemeinen Kampf der Arbeiterklasse gegen die Angriffe der Kapitalistenklasse ein. Sie wurde konkretisiert, indem wir zeigten, daß die Metallkapitalisten den vergangenen Tarifkampf von vornherein als bewußter Stoßtrupp ihrer ganzen Klasse angegangen haben und dabei vom Staat als geschäftsführendem Ausschuß der Kapitalistenklasse unterstützt wurden. Diese Unterstützung besteht gegenwärtig vor allem in der Festlegung von staatlichen Lohnleitlinien mit Hilfe der Konzertierten Aktion. Dagegen richtete sich die 2. Parole. Die Fesselung der Gewerkschaften und speziell der IGM an die Konzertierte Aktion ist nur möglich, weil in den Gewerkschaften die SPD-Linie vorherrscht. Der Kampf gegen die staatliche Lohnleitlinienpolitik und die Konzertierte Aktion, die ja keineswegs eine Erfindung der SPD/FDP-Regierung ist und die gegenwärtig jede Regierung der Bourgeoisie anstreben würde, muß deshalb mit dem Kampf gegen die SPD-Linie in den Gewerkschaften verbunden werden. Nicht die Beseitigung der SPD/FDP-Regierung, sondern nur die Vernichtung der Vorherrschaft der SPD-Linie in den Gewerkschaften muß das Ziel einer konsequenten Politik gegen die Fesselung der Kapitalistenklasse an die staatliche Lohnpolitik der Kapitalistenklasse sein. Solange die SPD-Linie in den Gewerkschaften herrscht, werden die Gewerkschaften Lohnleitlinienpolitik machen, werden die Gewerkschaftsführungen mit dem kapitalistischen Staat kollaborieren - ganz gleichgültig, ob die SPD in der Regierung sitzt oder nicht. Daß die herrschende Klasse wenn sie dafür keine Notwendigkeit mehr sieht, sich der SPD im Regierungsapparat entledigt und auf die Lohnleitlinienpolitik zugunsten anderer Methoden des Klassenkampfes verzichten wird, ist sicher richtig. Bloß wird die Arbeiterklasse auch diesen Methoden des Klassenkampfes nicht erfolgreich begegnen können, solange die SPD-Linie in den Gewerkschaften herrscht und so verhindert, daß die Gewerkschaften Kampfinstrumente der Arbeiterklasse sein können. Deshalb darf der Kampf gegen den kapitalistischen Staat nicht auf den Kampf gegen die SPD/FDP-Regierung verengt werden und muß der Kampf gegen die SPD als Kampf um die Gewerkschaften geführt werden. Es muß klar gesagt werden, daß der Hauptfeind der Arbeiterklasse die Kapitalistenklasse ist, es muß gezeigt werden, wie die Bourgeoisie sich im Staat die Mittel geschaffen hat, den Kampf gegen die Arbeiter als Klasse führen zu können und welche Hindernisse den geschlossenen Kampf der Arbeiterklasse gegen die Kapitalistenklasse hemmen. Das Haupthindernis hierfür ist die Vorherrschaft der SPD-Linie in den Gewerkschaften und die Vorherrschaft der Sozialpartnerschaftsideologie in der Arbeiterklasse. Der Kampf gegen die SPD-Linie in den Gewerkschaften und die Vorherrschaft der Sozialpartnerschaftsideologie in der Arbeiterklasse muß geführt werden in der Perspektive der politischen Organisation der Arbeiterklasse, der Parteibildung des Proletariats und des Wiederaufbaus der Kommunistischen Partei als festen Kern, der die Arbeiterklasse um sich sammelt. Ohne die Schaffung der Kommunistischen Partei kann der Kampf gegen ie Sozialpartnerschaftsideologie in der Arbeiterklasse und gegen die SPD-Linie in den Gewerkschaften nicht erfolgreich geführt werden. Aber ohne entscheidende Fortschritte in diesem Kampf um die Arbeitermassen bleibt auch jede Verkündung, die Partei der Arbeiterklasse zu sein, bloße Proklamation. Jede noch so vehemente Anpreisung der eigenen Organisation wird die Arbeiter nicht darüber hinwegtäuschen, daß die Partei der Arbeiterklasse noch nicht existiert. Das bedeutet natürlich ein Eingeständnis der gegenwärtigen Schwäche der Kommunistischen Bewegung. Aber diese Schwäche kann nur in den Kämpfen der Arbeiterklasse selbst überwunden werden und nicht durch die Anpreisung der bescheidenen und zersplitterten Organisationsansätze der Kommunisten als Partei der Arbeiterklasse. Die Kommunisten müssen sich in der Unterstützung und Anleitung der tatsächlichen Kämpfe der Arbeiterklasse bewähren, wenn sie eine unmittelbare organisatorische Perspektive für die Arbeiterklasse bieten wollen. Um eine solche Bewährung ging es in diesem Tarifkampf. Deshalb haben wir auch auf eine direkte Propagierung unserer eigenen Organisation verzichtet und die Notwendigkeit der politischen Organisation der Arbeiterklasse nicht in einer Parole propagiert.
Die KPD/ML (ZB) ging in die Metalltarifrunde mit folgenden Hauptparolen, die sie auch ungebrochen durchhielt: 'Kampf dem Lohndiktat der SPD-Regierung', 'Gegen die Verrätereien der SPD-Regierung die geschlossene Kampffront der Arbeiterklasse', 'Vertrauen auf die eigene Kraft - stärkt die KPD/ML', 15% auf den Ecklohn'.
In diesen Parolen wird weder klar gemacht, wessen Instrument die SPD-Regierung ist, noch wird das Lohndiktat, d.h. die Fesselung der Gewerkschaften an die Lohnleitlinien aus der Politik der Kapitalistenklasse und seines Staates abgeleitet, vielmehr wird die SPD-Regierung in der ersten Parole als selbständiger politischer Faktor behandelt, der willkürlich das Lohndiktat durchsetzt. Diese Willkür wird in der zweiten Parole als Verräterei interpretiert, wobei hier davon ausgegangen wird, daß die Arbeiterklasse die SPD als ihre Partei begreift, obwohl doch in der ersten Parole immer schon vorausgesetzt ist, daß die SPD-Regierung die Regierung der Kapitalistenklasse ist und daß das auch jeder weiß. Über solche Kleinigkeiten, daß viele Kollegen es für durchaus wichtig halten, daß die gegenwärtige Regierung eben keine reine SPD-Regierung ist, und daß diese Tatsache von großer Bedeutung für die Haltung größerer Teile der Arbeiterklasse gegenüber der SPD ist, wird natürlich ohnehin hinweggesehen. Wenn es aber angeblich keinerlei Differenzen zwischen den Parteien der Bourgeoisie gibt, warum heißt es dann nicht gleich: Gegen das Lohndiktat des Staates oder der Regierung? Weil dann die ganze Fiktion der KPD/ML, als ob der Kampf gegen den SPD-Einfluß in der Arbeiterklasse und der Kampf gegen den kapitalistischen Staat ein und dasselbe wäre, zerbrechen müßte weil dann überhaupt die ganze Agitation und Propaganda viel schwieriger würde. Mit Parole I und II versucht die KPD/ML nämlich den Kampf gegen die Kapitalisten, den Kampf gegen den Staat als geschäftsführenden Ausschuß der Kapitalistenklasse und den Kampf gegen die bürgerliche Ideologie in der Arbeiterklasse mit einem Schlag zu erledigen und meint sich damit, um sämtliche Vermittlungen zwischen ideologischem, politischem und ökonomischem Kampf elegant gedrückt zu haben. Der Nachteil ist bloß, daß genau von diesen Vermittlungen die Herausbildung des Klassenbewußtseins des Proletariats abhängt, wobei ein großer Teil der Arbeiter die Verhältnisse schon wesentlich präziser analysiert als die KPD/ML. Weder hält er die SPD/FDP-Regierung für ein frei waltendes Geschöpf, noch hält er die SPD/FDP-Regierung für ein Instrument der Arbeiterklasse, das plötzlich heimtückisch die Interessen der Arbeiter verrät. Vielmehr sieht er die Verbindung von SPD und Gewerkschaften, sieht er die Zwänge der Kapitalverwertung, sieht er die Abhängigkeit der Regierungen von diesen Zwängen und sieht daß die SPD/FDP-Regierung sich hierin von allen anderen Regierungen nicht wesentlich unterscheidet, und daß die Gewerkschaften dennoch diese Regierung voll unterstützen. Auf die politischen Fragen, die sich daraus ergeben, kann natürlich eine Agitation und Propaganda, die den Klassencharakter des Staates auf die Willkür und Verräterei einer bestimmten Regierung reduzieret und die Gewerkschaftsfrage umgeht, nicht antworten. Deshalb folgt auch in der dritten Parole keine Antwort auf diese Fragen. Statt die Trennung der Gewerkschaften vom bürgerlichen Staat und die Bekämpfung der SPD-Linie in den Gewerkschaften zu propagieren, wird völlig abstrakt auf die eigene Kraft hingewiesen und dazu aufgefordert, die KPD/ML zu stärken. Die dritte Parole hat in diesem Zusammenhang zwei Konsequenzen:
Einerseits muß sie notwendig antigewerkschaftlich erscheinen, weil der Kampf um die Gewerkschaften völlig herausfällt, in dem sich die eigene Kraft des Proletariats unter anderem ausdrücken muß, andererseits wird die KPD/ML zur Ersatzgewerkschaft stilisiert, die unmittelbar den selbständigen, außerhalb der Gewerkschaften stattfindenden ökonomischen Kampf zu organisieren hat. Dahinter steht wohl folgende Verlegenheit: Da in Parole I und II der politische Charakter des Lohnkampfes unmittelbar zum Ausdruck gebracht wird, kann und muß auch sofort die politische Organisation genannt werden, die diesen politischen Kampf allein erfolgreich führen kann: eben die KPD/ML. Entsprechend ist natürlich auch die 15%-Forderung, die die KPD/ML unentwegt aufrechterhielt, gar keine wirtschaftliche Forderung, sondern unmittelbar politisch, weil direkt gegen das Lohndiktat der SPD-Regierung gerichtet. Im Verlauf des Tarifkampfes kam dann noch die Parole 'Weg mit den falschen Führern' dazu, ohne daß freilich die Perspektive des innergewerkschaftlichen Kampfes gegen die SPD-Linie propagiert worden wäre. Diese Parole wurde vielmehr völlig illusionär und personalisierend propagiert und war dementsprechend keineswegs geeignet, die Bindung vieler Kollegen an bekannte Betriebsräte oder Führer der Gewerkschaften zu durchbrechen. …
Die Präambel der Plattform Der Aktionseinheit zur Metalltarifrunde (MTR-AE - vgl. 25.7.1971, d.Vf.), der sich auch die Kommunistische Gruppe (NRF) Mannheim/Heidelberg angeschlossen hat, ging in ihren beiden ersten Abschnitten von folgender Einschätzung aus:
'Im Zentrum der gegenwärtigen Klassenkämpfe stehen die konzentrierten Angriffe der Bourgeoisie gegen das Lebensniveau, die politischen Rechte, und die Ansätze zur poliischen und ideologischen Selbständigkeit der Arbeiterklasse. Gegen diese Angriffe auf ihr Lebensniveau hat sich die Arbeiterklasse in den letzten Jahren durch Lohnkämpfe zur Wehr gesetzt. In diesen Kämpfen dokumentierte sich von Jahr zu Jahr eine steigende Kampfbereitschaft. Diese Kampfbereitschaft im Lohnkampf blieb jedoch in den ideologischen Fesseln der Bourgeoisie befangen und steht gegenwärtig in Gefahr, der Allseitigkeit des Angriffs der Bourgeoisie zu erliegen, wenn es den Kommunisten nicht gelingt, die Abwehrfront der Arbeiterklasse auf allen Ebenen des Kampfes zu errichten.'
Diese Beschreibung der gegenwärtigen Klassenkampfsituation, und mehr als eine Beschreibung ist es nicht, halten wir nach wie vor für richtig. Wir halten die gegenwärtigen Kämpfe der Arbeiterklasse für wirtschaftliche Abwehrkämpfe, die keineswegs schon ein den Angriffen der Bourgeoisie adäquates Klassenbewußtsein zum Ausdruck bringen. Die Plattform der Aktionseinheit erklärt allerdings weder die Angriffe der Bourgeoisie, noch erklärt sie den niedrigen Stand des politischen Bewußtseins der Arbeiterklasse. Das ist ihre Schwäche. Wie aber kritisiert die KPD/ML die Plattform? Sie leugnet den vorwiegend wirtschaftlichen Charakter der Abwehrkämpfe und bestreitet überhaupt, daß die Arbeiterklasse sich in der Defensive befindet, und daß es Aufgabe der Kommunisten ist, die Abwehrfront der Arbeiterklasse auf allen Ebenen des Kampfes zu errichten, sondern geht von einer beginnenden revolutionären Offensive der Arbeiterklasse aus. Gegen die Einschätzung der Situation in der BRD durch die Plattform der Aktionseinheit setzt sie folgende Aussage:
'In Wirklichkeit steht jedoch die gesamte Arbeiterklasse in den kapitalistischen und revisionistischen Ländern am Beginn einer revolutionären Flut.'
Die KPD/ML befreit sich also unter Hinweis auf die allgemeine Aussage Maotsetungs 'Die Haupttendenz in der Welt ist Revolution' von der Notwendigkeit, eine taktische Klassenkampfsituation in einem bestimmtem Land zu einem bestimmten Zeitpunkt zu untersuchen. Die strategische Aussage Maos und Lenins bezieht sich auf die Epoche des Imperialismus und des beginnenden Sieges der sozialistischen Revolution, erübrigt aber keineswegs eine konkrete Analyse der nationalen Klassenkämpfe und eine taktische Einschätzung von deren Entfaltung. Die Tatsache, daß die westdeutsche Kapitalistenklasse die verschärften Widersprüche der imperialistischen Konkurrenz durch verstärkten Druck auf die Arbeiterklasse zu lösen versuchen muß, und daß dieser Lösungsversuch eine Verschärfung des Klassenkampfes bedeutet, kann uns keineswegs dazu veranlassen, den defensiven und unentfalteten Charakter des proletarischen Klassenkampfes zu übersehen und in triumphalistische und abenteuerliche Phrasen auszubrechen. In diesen Defensivkämpfen wird die Arbeiterklasse ihre politische Organisation schmieden und ihr politisches Klassenbewußtsein entwickeln, das es ihr ermöglichen kann, offensiv in die gegenwärtige Krise des Imperialismus einzugreifen und nicht nur eine Lösung der Krise auf ihre Kosten abzuwehren.
Dennoch lernt die westdeutsche Arbeiterklasse gegenwärtig gerade erst die Notwendigkeit der ständigen Verteidigung ihrer Lebensinteressen und befindet sich noch nicht 'am Beginn einer revolutionären Flut'.
Der Kampf geht gegenwärtig gegen Lohnabbau, den Abbau politische Rechte und den Ausbau des staatlichen Unterdrückungsapparates. Daß die Arbeiterklasse zumindest den Kampf gegen den Lohnabbau zu führen beginnt, und daß die kommunistische Bewegung in diesen Kämpfen Fortschritte macht, bedeutet einen mächtigen Sprung vorwärts im Kampf gegen den westdeutschen Imperialismus, ändert aber nichts am defensiven Charakter der Kämpfe, die gegenwärtig noch ein sehr geringes Ausmaß und ein sehr geringes Niveau haben. Das Kategoriepaar Ebbe und Flut, das der KPD/ML offensichtlich allein zur Verfügung steht und das sie zudem ganz global verwendet, ist überhaupt nicht geeignet, die gegenwärtigen Bewegungen in der Arbeiterklasse und im Volk zu untersuchen und die richtigen taktischen Schlüsse aus dieser Untersuchung zu ziehen. Das zeigt sich z.B., wenn die KPD/ML die vereinzelten Streiks gegen die Notstandsgesetze 1968 als Anzeichen der beginnenden 'revolutionären Flut' begreift, während diese Streiks in Wirklichkeit viel eher der schwache Ausläufer einer ganzen Reihe von demokratischen Abwehrschlachten der westdeutschen Arbeiterklasse gegen die Nachkriegsreaktion in der Bundesrepublik Deutschland gewesen sind und weder im Massencharakter noch der Militanz und Ausdauer an diese Kämpfen anschließen konnten. Soweit es 1968 zu Streiks kam, waren diese auch angeleitet von den alten politischen Kernen dieser damaligen Kämpfe. …
Besonders seltsam wirkt dieser Optimismus wenn er sich wie bei der KPD/ML oft nur aus der Tatsache speist, daß Mitglieder ihrer Organisation beim Flugblattverteilen Prügel bezogen haben oder daß Kollegen, oft mit Unterstützung des Betriebsrates, aus einem Betrieb geworfen worden sind. Derlei Ereignisse werden von der KPD/ML flugs als Zeichen der Polarisierung in den Betrieben und als Zeichen des Einflusses der 'Partei' interpretiert und als weiterer Beleg für den Beginn einer neuen revolutionären Flut angeführt. Wo solche Ereignisse noch nicht ausreichen, macht man sich Mut mit erschwindelten Berichten von Kampfveranstaltungen und mit Resolutionen, die an den Gefühlen und dem Denken der Massen völlig vorbeigehen und höchstens von einer Handvoll Kollegen unterstützt wurden, in der organisationseigenen Presse aber als Ausdruck der Stimmungen der Massen veröffentlicht werden. So endet der Optimismus in Schwindel und Selbstbetrug". In einer Anmerkung des NRF dazu wird berichtet von weiteren Schwindeleien bei Rhodia Freiburg (vgl. 13.12.1971) und Daimler-Benz Mannheim (vgl. 20.12.1971).
Weiter heißt es:"
Es ist die Aufgabe der Kommunisten, in die spontanen Kämpfe der Arbeiter politisches Klassenbewußtsein hineinzutragen und die vorhandenen Elemente von politischen Klassenbewußtsein weiterzuentwickeln, damit die Arbeiter aufgrund ihrer eigenen Erfahrungen und der systematischen Agitation und Propaganda der Kommunisten, zunehmend die Erkenntnis der unversöhnlichen Gegensätzlichkeit ihrer Interessen zu dem gesamten, gegenwärtigen politischen und sozialen System gewinnen und sich der Klasse als Kapitalistenklasse politisch entgegenstellen. Die spontanen Kämpfe stellen die Arbeiter einzelner Abteilungen, Betriebe oder Industriezweige, der einzelnen Kapitalisten und ihren Verbänden gegenüber. In diesem Kampf entwickelt sich das Bewußtsein der Gegensätzlichkeit der ökonomischen Interessen von Arbeitern und Kapitalisten und die Einsicht in die Notwendigkeit des ständigen Kampfes gegen die Kapitalisten. Es entwickelt sich aber in diese Kämpfen nicht naturwüchsig die Erkenntnis des bürgerlichen Klassencharakter des Staates und die Notwendigkeit der Zerschlagung des kapitalistischen Staates, um das gesamte politische und soziale System zu beseitigen.
Da der Staat nicht der Vertreter der einzelnen Kapitalisten ist, sondern der geschäftsführende Ausschuß der Kapitalistenklasse und gerade auch die Funktion hat, wie Engels sagt, die bestehenden Gegensätze zwischen den Klassen zu kanalisieren, ergeben sich auf der Ebene des spontanen Kampfes der Arbeiter gegen die Kapitalisten zwangsläufig Illusionen über den Klassencharakter des Staates, der als neutrale Instanz zumindest solange begriffen wird, als er nicht offen auf Seite der Kapitalisten in diese spontanen Kämpfe eingreift. So kann auf dieser Ebene des spontanen Kampfes der Arbeiter gerade das Klasseninteresse der Bourgeoisie an der Aufrechterhaltung ihrer Herrschaft, das sich im Staat verkörpert, als Interesse der gesamten Gesellschaft an ihrem Fortbestehen erscheinen. In Zeiten des nich entwickelten Klassenkampfes und und zersplitterter Kämpfe der Arbeiter gegen die Kapitalisten sind diese Illusionen über den Charakter des Staates nahezu zwangsläufig. Sie werden natürlich verstärkt, wenn eine Partei mit traditionellem Rückhalt in der Arbeiterklasse an der Regierung ist. So werden gerade auch die Institutionen und Veranstaltungen des heutigen kapitalistischen Staates wie die Konzertierte Aktion oder die Lohnleitlinien keineswegs von vornherein als Instrumente der im Staat organisierten Kapitalistenklasse begriffen, genausowenig wie eine staatliche Schlichtung in Tarifkämpfen von vornherein als Unterwerfung der Klasseninteressen der Arbeiter unter die Klasseninteressen der Kapitalisten begriffen werden, wenn die Interessen der einzelnen Kapitalisten oder auch ihrer Verbände von denen der Kapitalistenklasse an einer möglichst reibungslosen Aufrechterhaltung ihrer Herrschaft abweichen und der Staat so als Mittler zwischen den Klassen erscheinen kann.
Damit der Klassencharakter des Staates und die Notwendigkeit seiner Zerschlagung für die Beseitigung des gesamten sozialen und politischen Systems von den Kommunisten in den Arbeitermassen verbreitet werden kann, ist eine gewisse Entfaltung der spontanen ökonomischen Kämpfe notwendig, denn ohne eigen Kampferfahrungen können die Massen nicht für den Kommunismus gewonnen werden. Es ist jedoch die Aufgabe der Kommunisten, die Arbeiterklasse auch dort, wo sie noch nicht weit genug fortgeschritten ist, um gegen die Kollektivgewalt einen entscheidenden Feldzug zu unternehmen, durch fortwährende Agitation gegen und feindselige Haltung zur Politik der herrschenden Klassen zu schulen, wenn die Arbeiterklasse nicht Spielball der Politik der herrschenden Klasse bleiben soll. Den Kommunisten dient deshalb der ökonomische Kampf als Basis für die Organisierung der Arbeiter zu einer revolutionären Partei, für die Zusammenfassung und Weiterentwicklung ihres Klassenkampfes gegen die ganze kapitalistische Ordnung. Der ökonomische Kampf, der notwendig zersplittert bleibt, ist für die Kommunisten also nicht etwas sich selbst Genügendes, sondern ihre Aufgabe ist es, die unauflösbare Verschmelzung des ökonomischen Kampfes und des politischen Kampfes zum einheitlichen Klassenkampf der sozialistischen Arbeitermassen zu fördern.
Ist die Losung 'Hauptfeind ist die SPD-Regierung' der KPD/ML geeignet, einen entscheidenden Feldzug gegen die Kollektivgewalt der herrschenden Klasse vorzubereiten und den einheitlichen Klassenkampf gegen die ganze kapitalistische Ordnung zu fördern?
Die KPD/ML begründet ihre Hauptstoßrichtung gegen die SPD-Regierung damit, daß a) die SPD-Führer die 'aktivsten Vorreiter des Imperialismus' sind und b) daß die SPD als opportunistische Partei die 'soziale Hauptstütze der Bourgeoisie' ist. Dies sind zwei grundverschiedene Begründungen. In Begründung a) sind die SPD-Führer Führer der Bourgeoisie und ist die SPD die Partei des Monopolkapitals. In Begründung b) ist die SPD als Arbeiterpartei eine Agentur der Bourgeoisie in der Arbeiterklasse.
Diese beiden Begründungen müßten zu verschiedenen Taktiken führen. Begründung a) führt dazu, daß der Kampf gegen die Kapitalistenklasse und gegen den imperialistischen Staat sich zuspitzt zum Kampf gegen den imperialistischen Staat sich zuspitzt zum Kampf gegen die SPD-Regierung als Quintessenz der Diktatur der Bourgeoisie. Begründung b) führt dazu, daß die SPD ganz unabhängig davon, ob die SPD an der Regierung ist oder nicht, der Hauptfeind der Arbeiterklasse in der Arbeiterklasse bleibt. Die KPD/ML sieht diesen Widerspruch überhaupt nicht, sondern sagt:
'Im Moment muß der Hauptstoß gegen die Sozialdemokratie geführt werden.'
Wenn sie damit auf Grund von Begründung a) meint: solange die SPD an der Regierung ist, führen wir den Schlag gegen die Kapitalistenklasse gerade auch als Schlag gegen die SPD-Regierung, würde sie ihre Hauptfeindthese aufgeben. Dann ist der Hauptfeind die Kapitalistenklasse und ihre staatliche Organisation und so wird die SPD-Regierung einfach als momentanes Instrument der Kapitalistenklasse bekämpft.
Wenn sie damit meint, daß der Kampf gegen die SPD als Hauptfeind der Arbeiterklasse in der Arbeiterklasse an Bedeutung verlieren werde, wenn die SPD nicht an der Regierung ist, dann beruht dieser Trugschluß auf völliger Verkennung der Bedeutung der SPD-Linie in den Gewerkschaften und der Sozialpartnerschaftsideologie in der Arbeiterklasse.
Was steckt nun hinter diesem ganzen Unsinn?
Einerseits die Gleichsetzung einer bestimmten Regierung mit der Diktatur der Bourgeoisie im allgemeinen und andererseits die Gleichsetzung des Hauptfeindes der Arbeiterklasse, d.h. der Bourgeoisie, mit den Agenten der Bourgeoisie in der Arbeiterklasse d.h. den Opportunismus, den Hauptfeinden der Arbeiterklasse in der Arbeiterklasse.
Hervorragend zum Ausdruck kommt diese Verwechselung in einer schlichten Fälschung. Der abenteuerliche Leichtsinn der KPD/ML führt sie immer wieder letzten Endes auf das Hilfsmittel des Schwindels und des Selbstbetrugs. Im KND 69 (vgl. 11.9.1971, d.Vf.) und der RF 18/71 (vgl. 13.9.1971, d.Vf.) hält die KPD/ML den Gruppen der AE ein Lenin-Zitat vom 2. Kongreß der Komintern entgegen.
Zwar ist das Zitat, mit dem die KPD/ML die Gruppen der AE geißeln will 'Der Opportunismus ist der Hauptfeind' richtig abgeschrieben, aber durch die KPD/ML völlig sinnentstellt und verfälscht. Bei Lenin geht es eindeutig um den Hauptfeind in der Arbeiterbewegung, der nach seiner Auffassung 1920 der Opportunismus und nicht der Linksradikalismus ist. Aber niemals kam natürlich Lenin auf den Wahnsinnsgedanken, eine Strömung in der Arbeiterbewegung generell zum Hauptfeind zu erklären.
Die KAB-Arbeiterzeitung 11/12/71 (vgl. Okt. 1971, d.Vf.) hat diesen Schwindel schon entlarvt und auch anderen Unsinn in der Polemik der KPD/ML gegen die AE aufgedeckt.
Der ganze Unsinn der KPD/ML-These kommt auch im folgenden Satz Lenins aus derselben Rede zum Ausdruck:
'Hätten sie (die Opportunisten) nicht die Führung der Arbeiter in ihrer Hand, so könnte sich die Bourgeoisie nicht behaupten.'
Das besagt ganz klar: der Kampf gegen die Opportunisten ist Funktion des Kampfes gegen die Bourgeoisie.
Die Frage, inwieweit die SPD-Führer einerseits als 'aktivste Vorreiter' des Imperialismus und die SPD anderseits als opportunistische Partei bezeichnet werden kann, können wir hier nicht behandeln. In der KPD/ML tauchen diese beiden Kennzeichnungen als völlig unvermittelter Widerspruch auf. Wir meinen, daß weder die SPD-Führer die aktivsten Vorreiter des Imperialismus sind, noch daß die SPD heute noch als opportunistische Partei bezeichnet werden kann. Die KPD/ML untersucht nicht die Widersprüche in der SPD und ihren Klassencharakter, ihre Zusammensetzung, und ihren Einfluß auf die Arbeiterklasse, sondern begründet, so gut es eben geht, ihre Entscheidung, den Hauptstoß gegen die SPD-Regierung zu führen. Daß sie sich dabei bis zu dem Unsinn versteigt, eine politische Partei als 'soziale Hauptstütze' der Bourgeoisie in der Arbeiterklasse zu bezeichnen, kann einen nicht mehr wundern. Die KPD/ML glaubt, die Verschmelzung von ökonomischem und politischem Kampf zum einheitlichen Klassenkampf keineswegs durch eine allseitige Entlarvung des ganzen politischen und sozialen Systems fördern zu müssen, sondern im Kampf gegen die SPD-Regierung immer schon geleistet zu haben. Daß diese Verschmelzung abseits der Massen und auf einer abstrusen theoretischen Grundlage nur im Kopf einiger Individuen stattfindet, berechtigt sie um so mehr die Nase zu rümpfen über die tatsächlichen Probleme einer massenwirksamen, allseitigen Propaganda und Agitation. Demgegenüber halten wir fest, daß der ökonomische Kampf die Basis für die Organisierung der Arbeiter zu einer revolutionären Partei, für die Zusammenfassung und Weiterentwicklung ihres Klassenkampfes gegen die ganze kapitalistische Ordnung ist.
In diesem spontanen Kampf zwischen Arbeitern und Kapitalisten muß allerdings von außen die Perspektive der sozialistischen Revolution hineingetragen werden. Aber diese Perspektive der sozialistischen Revolution ist der Arbeiterklasse nichts Fremdes, wenn sie auf Basis ihrer eigenen Erfahrungen vermittelt wird. Ihre eigenen Erfahrungen drängen die Arbeiterklasse zur Einsicht in den Klassencharakter des bürgerlichen Staates und des Versöhnlertums in ihren eigenen Reihen.
Ohne diese eigenen Erfahrungen der Arbeiterklasse wäre keine revolutionäre Massenlinie und kein revolutionärer Kampf möglich. In den gegenwärtigen Kämpfen kommt es darauf an, zu zeigen, daß der Staat keine über den Klassen schwebende neutrale Instanz ist, daß sich der Klassencharakter des Staates durch den Regierungswechsel nicht geändert hat und auch gar nicht ändern konnte, daß die Kapitalistenklasse nur geschlagen werden kann, wenn ihr Staat zerschlagen wird, und daß alle Kräfte in der Arbeiterklasse beiseitegeschoben werden müssen, die diese Wahrheit verschleiern wollen. Diese Einsichten können niemals vermittelt werden, wenn man den Klassenkampf auf den Kampf gegen die SPD-Regierung verengt und wenn man notwenige Maßnahmen des Staates, wie seine Lohnpolitik, als Verrätereien der SPD-Regierung bekämpft. Durch solche Stammtischpolitik, die über die objektiven Bewegungsgesetze des Kapitals und die objektiven Zwänge staatlicher Politik im Kapitalismus hinwegtäuschen, wird die Arbeiterklasse niemals befähigt, ihre revolutionäre Aufgabe zu erfüllen."
In einer Anmerkung dazu wird aus dem 'Roten Benz-Arbeiter' Mannheim (vgl. 15.12.1971) auf die Passage zu den 'Streik-Nachrichten' (vgl. 11.12.1971) und die Haltung der KPD/ML-ZB zur SPD-Regierung eingegangen.
Weiter heißt es:"
Wir gehen davon aus, daß die Kommunisten schon gegenwärtig den Kampf um die Gewerkschaften, d.h. für die Gewinnung der Mehrheit der gewerkschaftlich organisierten Arbeiter für die sozialistische Revolution, aufnehmen müssen. Der Kampf um die Gewerkschaften muß auf Basis der Aufgaben der Gewerkschaften propagiert werden. Es ist keine Massenlinie denkbar, die von der Notwendigkeit dieses Kampfes abstrahiert. Wir propagieren diesen Kampf in den Parolen 'Gegen Lohnleitlinien - Raus aus der Konzertierten Aktion', 'Kampf der SPD-Linie in den Gewerkschaften' und 'Die Gewerkschaften zum Kampfinstrument der Arbeiterklasse machen'. Wer in Massenkämpfen ohne korrekte Massenlinie eingreift, wird weder den Massen eine konkrete Perspektive weisen können, noch die fortgeschrittenen Arbeiter für die sozialistische Revolution gewinnen zu können."
Dies habe sich auch in Mannheim gezeigt (vgl. 13.12.1971).
Die KG (NRF) fährt fort:"
Wir haben in unserer Polemik mit der KPD/ML nur bis jetzt uns auf die Kritik ihrer Einschätzung der gegenwärtigen Situation des Klassenkampfes, ihrer These: Hauptfeind ist die SPD-Regierung und ihre Gewerkschaftstaktik beschränkt und haben ihren Anspruch, die Partei des Proletariats zu sein, zunächst methodisch ernst genommen.
Tatsächlich liegt jedoch in diesem Anspruch gerade das sektiererische Grundübel der KPD/ML, das sie immer wieder zwingt, die tatsächliche Bewegung in der Arbeiterklasse ihrem sektiererischen Spleen unterordnen zu wollen, statt dieser Bewegung bewußten Ausdruck zu verleihen und weiterzutreiben. Das sektiererische Anpreisen der KPD/ML als Supermann, der bloß noch ein bißchen hochgepäppelt werden muß, führt zu komischen Auswüchsen", z.B. bei Daimler-Benz Mannheim (vgl. 19.11.1971, 15.12.1971).
Laut BKA Freiburg (vgl. 20.3.1972) teilt dieser im wesentlichen die Kritik der KG (NRF) an der KPD/ML-ZB.
Eine Anzeige wirbt für die SonderNr. 4 des 'Roten Kurs' des KSB Göttingen.
Eingegangen wird auf diese Ausgabe auch in:
- Hessen durch C. Cordel vom Frankfurter Kampfbund/Marxisten-Leninisten (FKB/ML - vgl. Okt. 1972).
Geworben wird für diese Ausgabe u.a. in:
- Baden-Württemberg durch die KG (NRF) Mannheim/Heidelberg (vgl. 26.1.1972);
- Bremen durch den Kommunistischen Bund Bremen (KBB - vgl. 3.4.1972).
Q: Arbeiter-Zeitung Nr. 1 und 3, Mannheim/Heidelberg Jan. 1972 bzw. Apr. 1972, S. 6 bzw. S.4; BKA/KJB Freiburg: Antwort auf den 'Offenen Brief' der KPD/ML (Rote Fahne) an den Bund Kommunistischer Arbeiter und den Kommunistischen Jugendbund, Freiburg März 1972, S. 4;Klassenkampf und Programm Nr. 1, Dortmund Dez. 1972, S. 55;Neues Rotes Forum Nr. 6, Heidelberg Dez. 1971;Wahrheit Nr. 3, Bremen Apr. 1972, S. 7
30.11.1971:
In Heidelberg gibt der Hochschulausschuss der Kommunistischen Gruppe (NRF) Heidelberg eine Ausgabe der 'Kommunistischen Hochschulzeitung' (KHZ - vgl. 24.11.1971, 1.12.1971) heraus mit dem Leitartikel "GO-Wahlen vom 1. - 7. Dez." zu den Grundordnungs-Wahlen.
Dazu wird geworben für die auf der Grundlage der Teach-In Resolution vom 22.12.1971 kandidieren Kandidaten der Institutsgruppen Anglistik, Germanistik, Geschichte, Politologie, Pädagogik, Psychologie, Slawistik und VWL sowie der Basisgruppe Jura.
Ein Artikel fordert: "Jetzt Gesamtneuwahlen des Studentenparlaments!" zum StP, zu dessen Sitzung am 2.12.1971 ebenso aufgerufen wird wie zum Teach-In zum HRG am 1.12.1971.
Q: Kommunistische Hochschulzeitung GO-Wahlen vom 1. - 7. Dez., Heidelberg 30.11.1971
01.12.1971:
An der Uni Heidelberg legte die Kommunistische Gruppe (Neues Rotes Forum) (KG/NRF) zum für heute geplanten HRG-Teach-In einen Resolutionsvorschlag vor, von dem uns nur die erste Seite vorlag.
Q: KG (NRF): Resolutionsvorschlag der Kommunistischen Gruppe (NRF) zum Hochschulrahmengesetz, O. O. (Heidelberg) o. J. (1971) [Fragment]
01.12.1971:
In Heidelberg gibt der Hochschulausschuss der Kommunistischen Gruppe (NRF) Heidelberg ein Extra "Aktionsprogramm zum Kampf gegen das HRG" der 'Kommunistischen Hochschulzeitung' (KHZ - vgl. 30.11.1971, 2.12.1971) heraus zum heutigen Teach-In.
Q: Kommunistische Hochschulzeitung Extra Aktionsprogramm zum Kampf gegen das HRG, Heidelberg 1.12.1971
02.12.1971:
An der Uni Heidelberg gibt der Hochschulausschuß der Kommunistischen Gruppe (Neues Rotes Forum) (KG/NRF) vermutlich heute das Flugblatt "Teach-In zum Hochschulrahmengesetz" heraus zum HRG-Teach-In, das zunächst schon für gestern einberufen worden war.
Q: KG (NRF)-HA: Teach-In zum Hochschulrahmengesetz, O. O. (Heidelberg) o. J. (1971)
02.12.1971:
An der Uni Heidelberg erscheint durch die Institutsgruppe Pädagogik und den Hochschulausschuß der Kommunistischen Gruppe (Neues Rotes Forum) (KG/NRF) das Flugblatt "Wiso-Fakultät: Handlanger der reaktionären Bildungspolitik des Monopolkapitals!" zum NC am EWS.
Aufgerufen wird zur Pädagogen-VV am 9.12.1971.
Q: IG Pädagogik, KG (NRF)-HA: Wiso-Fakultät: Handlanger der reaktionären Bildungspolitik des Monopolkapitals!, O. O. (Heidelberg) 2.12.1971
02.12.1971:
In Heidelberg gibt der Hochschulausschuss der Kommunistischen Gruppe (NRF) Heidelberg ein Extra "Zu den Metalltarifauseinandersetzungen. 'Besondere Schlichtung' für Lohnleitlinien-Abschluss" der 'Kommunistischen Hochschulzeitung' (KHZ - vgl. 1.12.1971, 6.12.1971) zur Metalltarifrunde (MTR) heraus. Aufgerufen wird dazu zum Teach-In am 7.12.1971.
Q: Kommunistische Hochschulzeitung Extra Zu den Metalltarifauseinandersetzungen. 'Besondere Schlichtung' für Lohnleitlinien-Abschluss, Heidelberg 2.12.1971
06.12.1971:
In Heidelberg gibt erstmals die Kommunistische Hochschulgruppe Gruppe (NRF) ein Extra der 'Kommunistischen Hochschulzeitung' (KHZ - vgl. 2.12.1971, 9.12.1971) heraus zu den GO-Wahlen unter der Schlagzeile "Zweierlei Wahlen - zweimal wählen! - Heute und morgen letzte Termine zur Grundordnungswahl!".
Q: Kommunistische Hochschulzeitung Extra Zweierlei Wahlen - zweimal wählen! - Heute und morgen letzte Termine zur Grundordnungswahl!, Heidelberg 6.12.1971
09.12.1971:
In Heidelberg gibt die Kommunistische Hochschulgruppe Gruppe (NRF) Heidelberg eine Ausgabe der 'Kommunistischen Hochschulzeitung' (KHZ - vgl. 6.12.1971, 9.12.1971) heraus unter der Schlagzeile "Plattform zu den Wahlen des 36. StP" zu den StPW.
Q: Kommunistische Hochschulzeitung Plattform zu den Wahlen des 36. StP, Heidelberg 9.12.1971
09.12.1971:
In Heidelberg erscheint die Nr. 11 der 'Kommunistischen Hochschulzeitung' (KHZ - vgl. 9.12.1971, 10.12.1971) der KHG (NRF) mit dem Leitartikel "Metalltarifkampf" zur MTR u.a. bei Daimler und MWM in Mannheim.
Weitere Artikel sind:
- "Aktionsprogramm zum Kampf gegen das Hochschulrahmengesetz" (HRG);
- "Lehrlingsausbeutung";
- "Die Weltbank - zentrale Agentur des Imperialismus";
- ein Bildbericht zum Cabora Bassa-Prozeß;
- "Bemerkungen zum Spartakus", wozu es heißt, dass der MSB Spartakus in Heidelberg durch den Zerfall des Sozialistischen Heidelberger Studentenbundes (SHS) an Bedeutung gewinnt;
- "Indische Aggression gegen Pakistan" zu Bangla DesH; sowie
- "Neuwahlen zum STP" zu den StPW.
Berichtet wird von der jüngst vollzogenen organisatorischen aber nicht politischen Trennung zwischen KG und KHG (vgl. 4.12.1971), eingeladen wird zum Marxismus-Einführungsarbeitskreis der Institutsgruppe Mathematik/Naturwissenschaften (NRF) - IG Mat/Nat (NRF).
Q: Kommunistische Hochschulzeitung Nr. 11, Heidelberg 9.12.1971
10.12.1971:
In Heidelberg geben die Kommunistischen Hochschulgruppe Gruppe (NRF) und das Komitee Südliches Afrika (KSA) Heidelberg ein Extra "Nobelpreis für Willy Brandt" der 'Kommunistischen Hochschulzeitung' (KHZ - vgl. 9.12.1971, 11.12.1971) heraus, in dem auch auf Mosambik eingegangen wird.
Q: Kommunistische Hochschulzeitung Extra Nobelpreis für Willy Brandt, Heidelberg 10.12.1971
11.12.1971:
In Heidelberg gibt die Kommunistischen Hochschulgruppe Gruppe (NRF) ein Extra "GO-Wahlen vom 11. bis 15. Dez." der 'Kommunistischen Hochschulzeitung' (KHZ - vgl. 10.12.1971, 17.1.1972) zu den heute beginnenden Grundordnungswahlen heraus.
Der Artikel "Gegen den Mitwirkungsbetrug!" befasst sich mit dem Großen Senat.
Q: Kommunistische Hochschulzeitung Extra GO-Wahlen vom 11. bis 15. Dez., Heidelberg o. J. (1971)
17.12.1971:
In Heidelberg gibt die Kommunistische Hochschulgruppe (Neues Rotes Forum) (KHG/NRF) das Flugblatt "Der Aggressionskrieg der indischen Großbourgeoisie" zu Bangla Desh heraus.
Q: KHG (NRF): Der Aggressionskrieg der indischen Großbourgeoisie, O. O. (Heidelberg) 17.12.1971