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25.07.1969:
Das 'Rote Forum' Nr. 4 erscheint erstmals unter dem neuen Namen (vgl. 30.10.1969). Herausgeber ist der AStA der Universität Heidelberg. 'Rotes Forum' hieß vormals 'forum academicum' (Heidelberger Studentenzeitschrift). Im Editorial "Vom akademischen Markt zum Roten Forum" schreiben die Verfasser:"
Auf Vorschlag der Redaktion benannte das Parlament das 'forum academicum' in 'Rotes Forum' um. Damit kommt auch im Titel zum Ausdruck, daß die Zeitschrift keine Kneipenzeitung von Jungakademikern, sondern das Forum der Basisgruppen und der ganzen linken Protestbewegung ist, auf dem Ansätze einer sozialistischen Strategie diskutiert werden."
Enthalten sind die Artikel:
- "Möglichkeiten und Grenzen des aktiven Hochschulstreiks" zum Landeshochschulgesetz (LHG), von Jürgen Sendler;
- "Berichte der Basisgruppen" über den Streik von der Basisgruppe Jura (BGJ) vom 19.7.1969, der Basisgruppe nat.-math., der Basisgruppe Medizin ("Analyse des aktiven Streiks an der Med. Fak."), der Basisgruppe Soziologie ("Die Aufgaben der Studenten in einer sich neu formierenden Arbeiterbewegung und wie die Heidelberger Soziologen sie zu lösen versuchen!") bzw. ihres Projektbereiches Betriebs- und Stadtsoziologie, zum Social Movement Project der US Air Force (USAF), von der Basisgruppe Psychologie bzw. deren Arbeitskollektiv, der Basisgruppe Philosophie ("Zur Lage am philosophischen Institut") und der Basisgruppe Dolmetscher Institut (DI).
- "Dokumente der Beschränktheit" zur Hochschulgesellschaft e. V. für die Erneuerung der deutschen Universität (HG), die den SDS vernichten will, mit einem vertraulichen Dokument ("Notwendigkeit und Grundlage einer Strategie zur Erhaltung der durch den SDS bedrohten Freiheitsräume"), einem "Bericht über die Lage: Studentenunruhen" von Prof. Tenbruck, Tübingen;
- "Revolutionäre Berufspraxis als Lehrer?" aus dem GEW-Bereich mit den Abschnitten "Zur Lehrerausbildung am Seminar", "Zur Schulsituation" und "Ist die Schule am Ende?" zu einem gleichnamigen Flugblatt der Studienreferendare Baden-Württembergs vom Juli 1969;
- "Strassenbahnblockade und schulische Bestrafungstechnik. Bemerkungen zu einer Schülerbewegung, die sich bislang nur im Schatten der Studentenbewegung ans Licht traute" zu den Folgen der Proteste gegen die Fahrpreiserhöhungen der HSB am Bunsengymnasium, wo 74 für drei Tage relegiert wurden und am Helmholtzgymnasium, wo ein 'Rädelsführer' für acht Tage relegiert wurde;
- "Restabilisierung der angeknacksten Autokratenherrschaft. Die Orlets und Weidners in der Rechtsanwaltskammer müssen bekämpft werden - bei den Kampfmitteln dürfen wir nicht die juristischen vernachlässigen" zum Berufsverbot gegen die angehenden Rechtsanwälte Eberhard Becker und Marie-Luise Becker;
- "Roter Punkt und Rote Fahne" zu den Protesten gegen die Fahrpreiserhöhungen auch in Hannover, einem Artikel "Der Kampf gegen die Strassenbahntarife geht weiter" aus dem 'Roten Kommentar' vom 23.6.1969 sowie der Resolution der Aktionsteilnehmer vom 20.6.1969.
Quelle: Rotes Forum Nr. 4, Heidelberg 25.7.1969
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