Die hier vorgestellte Dokumentation von der Universität Heidelberg illustriert die intensive Auseinandersetzung der Studentenbewegung mit den Anschauungen und Praktiken des Nationalsozialismus und die durch sie betriebene Wissenschaftskritik sowie ihren praktischen Protest gegen diejenigen, die diese Konzepte weiterhin verfochten und wissenschaftlich zu verteidigen suchten.
Juli 1968:
In Heidelberg gibt der Arbeitskreis Medizin und Verbrechen der Kritischen Universität (KU) seine "Dokumentation" heraus zu den Themen "Zwangssterilisation im 3. Reich" und "Kritik heutiger Medizin".
Enthalten sind die Abschnitte:
- "1. Chronik, Bericht und Dokumente vom 29.5. bis 11.7.1968" in der der Streik gegen die Notstandsgesetze (NSG) an der medizinischen Fakultät und die während diesem stattfinden Aktionen des Arbeitskreises geschildert sowie einige Flugblätter nachgedruckt werden;
- "2. Sachreferat: Zwangssterilisation im Dritten Reich - der Arzt Herr über Leben und Tod" zur Podiumsdiskussion im Rahmen des Studium Generale;
- "3. Wissenschaftskritik: Die Kritik am heutigen wissenschaftlichen Rechtfertigungsversuch des Zwangssterilisationsgesetzes" u.a. zu Prof. Bauer;
- "4. Wissenschaft und Politik: Eine Analyse am Beispiel der Zwangssterilisation" zu den Aktionen gegen Prof. Bauer; sowie
- "5. Was tun?" mit Vorschlägen zur Veränderung des Wissenschaftsbetriebs.
Quelle: KU-AK Medizin und Verbrechen: Dokumentation, Heidelberg Juli 1968
Letzte Änderung: 04.11.2019