Die hier mittels ihrer Wahlplattform vorgestellte Rote Liste der Mehrheit der Institutsgruppen und der Kommunistischen Hochschulgruppe (KHG) des KBW zu den Studentenparlamentswahlen (StPW) stand in Konkurrenz zur Liste Unorganisierter IGler (LUI), die eher den Spontis nahestand.
21.11.1976:
Die Rote Liste an der Uni Heidelberg gibt ihre "Wahlplattform für die Studentenparlamentswahlen im WS 76/77" zu den Wahlen zum Studentenparlament in einer Auflage von 10 000 Stück heraus. Im Editorial wird, dass die Rote Liste von der Mehrheit der Institutsgruppen-Vollversammlung unterstützt werde, dass aber auch die Liste Unorganisierter IGler (LUI) kandidiere, die von den IGs Biologie und Pädagogik sowie der Basisgruppe Jura und Teilen der IGs Geo, Hist und VWL sowie der Arbeitsgemeinschaft Sozialistischer Theologen unterstützt werde.
Bekanntgegeben wird, dass Mathias Staab und Cornelia Roth wahrscheinlich von der Liste gestrichen werden müssen, da sie bis zum 31.9.1977 relegiert worden sind.
Das "Programm der ROTEN LISTE" enthält die Forderungen:
- "100 DM mehr für alle bafögabhängigen Studenten und 1500 DM Elternfreibetrag rückwirkend ab dem 1.10.1976!";
- "Einbeziehung der ausländischen Kommilitonen ins BAFöG!";
- "Weg mit den Ersatzgeldern!";
- "Gesetzliche Anerkennung des Einspruchsrechts der Studentenvertreter gegen Massnahmen, die die Studien- und Prüfungsbedingungen betreffen!";
- "Selbstverwaltung der studentischen Sozialeinrichtungen!";
- "Keine Liquidierung des CA - Das CA bleibt wo es ist und wie es ist!";
- "Gesetzliche Anerkennung des Rechts auf Vertretungskörperschaften mit satzungs- und Finanzhoheit und eingeschränktem politischen Mandat - Anerkennung der gewählten Fachschaftsvertretungen!";
- "Einstellung aller Lehrer! Arbeitslosengeld für alle arbeitslosen Studienabgänger!";
- "Weg mit dem Maulkorberlass!";
- "Weg mit dem Hochschulordnungsrecht! Uneingeschränkte Meinungsfreiheit! Uneingeschränktes Recht auf Versammlung, Streik und Organisation an der Hochschule! Weg mit dem Schiesserlass!".
Vorgestellt werden die Kandidaten, die zumeist Mitglieder der KHG sind.
Quelle: Rote Liste: Wahlplattform, O. O. (Heidelberg) o. J. (1976)
Letzte Änderung: 04.11.2019