Arbeiter-Zeitung - Zentrales Organ der Kommunistischen Gruppe (NRF) Mannheim/Heidelberg, Jg. 2, Nr. 2, Feb. 1973

31.01.1973:
Vermutlich in dieser Woche gibt die KG (NRF) Mannheim/Heidelberg die Nr. 2 ihrer 'Arbeiter-Zeitung' (vgl. 11.1.1973, 8.2.1973) heraus.
Berichtet wird von den Vertrauensleutewahlen bei John Deere Mannheim, wo sich sämtliche Mitglieder des Betriebskollektives zur Wahl stellten, und von Teldix und IHC Heidelberg. Arbeiterkorrespondenzen kommen aus Heidelberg von den Unikliniken und dem Fahrpersonal der HSB.
Es werden eine Reihe von Streiks gemeldet, die allerdings mit Ausnahme des Hamburger Postlehrlingsstreiks alle in NRW stattfanden (vgl. 25.1.1973).
Man befaßt sich mit der Drucktarifrunde, den werktätigen Frauen und der 'Gewerkschaftsopposition' (GO bzw. RGO) der KPD/ML-ZK.
Dazu nimmt man so Stellung:"
Der Aufbau einer Gewerkschaftsopposition ist der neueste Versuch der Gruppe Roter Morgen (KPD/ML), sich aus ihrer totalen Isolierung von der Arbeiterklasse herauszuretten. Er ist das Eingeständnis, daß die Betriebszellen dieser Organisation mit ihrer sektiererischen Politik nirgendwo in der Lage waren, sich mit den Arbeitermassen zu verbinden, die praktischen Kämpfe tatsächlich anzuleiten und zu führen. Die Gruppe Roter Morgen (KPD/ML) zeigte mit ihrer Gewerkschaftsopposition deutlich, wie sich Sektierertum und blanker Opportunismus organisch ergänzen. … Einerseits blanker Opportunismus, ist der Aufbau einer Gewerkschaftsopposition auf der anderen Seite ein gefährlicher sektiererischer Fehler in der derzeitigen Entwicklung der kommunistischen Bewegung in Westdeutschland. Denn er hemmt die politische Entwicklung der Arbeiterklasse zum Kommunismus und bedeutet zudem objektiv eine Spaltung der Gewerkschaft."
Demgegenüber vertritt die KG(NRF) Mannheim/Heidelberg die Auffassung, daß das Ziel der Kommunisten sein muß, "sich in den reaktionären Gewerkschaften durchzusetzen und die Gewerkschaften zum Kampf zu zwingen".

Veröffentlicht wird noch die "Gemeinsame Erklärung der Arbeitskonferenz vom 16.12.72" (vgl. dort).
Von der Vietnamkampagne wird berichtet über die Bonner und die Dortmunder Demonstration (vgl. 14.1.1973 bzw. 20.1.1973) sowie vom Max Planck Institut für medizinische Forschung, wo Unterschriften gesammelt wurden von Betriebsrat, Vertrauensleuten und 50 Kollegen, 25 nach Bonn fuhren und man einen Infostand in der Kantine durchführte. Dort wurden 130 DM Spenden gesammelt.

Berichtet wird auch von der Guinea-Bissau Veranstaltung (vgl. 26.1.1973), aufgerufen zur Breitlingprozeß-Veranstaltung (vgl. 5.2.1973).

Bei den SP-Wahlen erhielt die KHG (NRF) an der Uni Mannheim 12 von 25 zu vergebenden Sitzen, dort wird der AStA von den Demokraten 70 gestellt. In Heidelberg eroberte die KHG (NRF) an der Uni 38 von 80 Sitzen und übernimmt nun den AStA. Befriedigt wird noch bemerkt, daß der MSB Spartakus der DKP weder in Mannheim noch in Heidelberg einen Sitz erhielt. Hingewiesen wird noch auf die anstehenden Fahrpreiserhöhungen in Mannheim und Ludwigshafen (vgl. 9.2.1973).
Q: Arbeiter-Zeitung Nr. 2, Mannheim Feb. 1973

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