Es können hier nur wenige Dokumente und Hinweise vorgestellt werden. Wir bitten um Ergänzungen.
Die landesweite Demonstration gegen die Berufsverbote in Stuttgart wurde außer von verschiedenen Gruppen der GEW getragen von den Anhängern der GIM und des Sozialistischen Büros sowie vor allem von den Gruppen des späteren KBW bzw. den von ihnen damals gerade aufgebauten Berufsverbote-Komitees in Baden, die u. a. mit Sonderzügen anreisten, vor allem aus Heidelberg, wo gerade gegen das Berufsverbot gegen Ulli Topp protestiert wurde.
17.03.1973:
In Stuttgart findet auf Initiative des Komitee gegen die Berufsverbote und die politische Entrechtung im Öffentlichen Dienst Heidelberg ein Treffen statt, bei dem die Jusos trotz Zusage nicht kommen und die DKP ablehnte. Anwesend sind ESG, Jungdemokraten, KSG/ML des KABD, AStA Uni Stuttgart, KJO Spartacus, GIM, AStA Uni Freiburg, BKA Freiburg, Initiativgruppe für ein Komitee gegen die Berufsverbote Freiburg, Gruppe Hohenheim, AJV Waiblingen, KJG Öhringen, KSG Öhringen, AStA FHS Ludwigsburg, Verband demokratischer Juristen (VdJ) Heidelberg, KSG Waldkirch, Komitee gegen die Berufsverbote Karlsruhe, Mannheim Heidelberg, AStA Uni Heidelberg, KG (NRF) Mannheim / Heidelberg, KSV und KPD. ESG, VdJ und Jungdemokraten gingen während der Verhandlungen, die KJO war gegen Plattformen, die KSG/ML hatte ihre eigene und KSV / KPD kritisierten die von den anderen Gruppen dann unterzeichnete Plattform.
Quelle: Kampf dem Berufsverbot Nr. 2, Heidelberg o. J. (1973), S. 4
02.04.1973:
Im Heidelberger Komitee gegen die Berufsverbote und die politische Entrechtung im Öffentlichen Dienst verfasst das Sekretariat seinen Rechenschaftsbericht. Berichtet wird vom Fall Topp, aber auch von der Vorbereitung der Demonstration in Stuttgart am 14.4.1973, wozu es auch heißt:"
In Stuttgart wird die Demonstration unter anderem durch 4 Flugblätter des Stuttgarter Aktionskomitees vorbereitet. In diesem Aktionskomitee arbeiten vor allem Jusos und Trotzkisten."
Q: Komitee gegen die Berufsverbote und die politische Entrechtung im Öffentlichen Dienst: Rechenschaftsbericht des Sekretariats, Heidelberg 2.4.1973
09.04.1973:
Die KHGs (NRF) Heidelberg und Mannheim geben vermutlich in dieser Woche ein Extra "Aufruf zur Demonstration gegen die Berufsverbote und die Entrechtung im Öffentlichen Dienst" ihrer 'Kommunistischen Hochschulzeitung' (KHZ - vgl. 18.1.1973, 15.4.1973) heraus mit dem Aufruf zur Demonstration in Stuttgart am 14.4.1973.
Enthalten sind auch die Artikel:
- "Der Fall Dietzenbach"; sowie
- "DKP und Berufsverbot. Keine Aktionseinheit mit Kommunisten".
Q: Kommunistische Hochschulzeitung Extra Aufruf zur Demonstration gegen die Berufsverbote und die Entrechtung im Öffentlichen Dienst, Heidelberg o. J. (1973)
09.04.1973:
Die GIM L.G. bzw. LG Heidelberg gibt vermutlich in dieser Woche eine 'Was tun' (vgl. 7.2.1973, 15.5.1973) heraus unter der Schlagzeile "Kampf dem Berufsverbot!" mit dem Aufruf zur Demonstration in Stuttgart am 14.4.1973.
Q: Was tun Kampf dem Berufsverbot!, Heidelberg o. J. (1973)
11.04.1973:
Die KG (NRF) Mannheim / Heidelberg gibt ein Extra ihrer 'Arbeiter-Zeitung' (vgl. 10.4.1973, 13.4.1973) heraus mit dem "Aufruf zur Demonstration gegen die Entrechtung die öffentlichen Dienst und die Berufsverbote" am 14.4.1973 in Stuttgart.
Q: Arbeiter-Zeitung Extra Breite Streikfront der Drucker!, Mannheim 11.4.1973, S. 1f
14.04.1973:
In Stuttgart beteiligen sich, laut KHG (NRF) und IFS Freiburg über 6 000, laut KG (NRF) 5 000 bis über 5 000 oder etwa 6 000, an einer landesweiten Demonstration gegen den Schieß-Erlaß bzw. die Berufsverbote, zu der eine Aktionseinheit von 30 Gruppen aufrief, u.a. mit einem Flugblatt "Kampf der politischen Entrechtung im öffentlichen Dienst".
Laut KSG (NRF) ging dabei die Initiative vom Heidelberger Komitee gegen die Berufsverbote und die politische Entrechtung im Öffentlichen Dienst aus.
Aufgerufen hatte, laut KG (NRF), eine Aktionseinheit von den Asten der Fachhochschulen Ludwigsburg und Heilbronn, den PHs Karlsruhe, Weingarten, und Heidelberg, den Unis Freiburg, Stuttgart-Hohenheim, Heidelberg und Konstanz, den Berufsverbotekomitees Heidelberg, Mannheim, Karlsruhe und Freiburg, dem Komitee "Kampf den Berufsverboten" Tübingen/Reutlingen, der Initiativgruppe gegen die Berufsverbote Heilbronn, den Landesverbänden der Jusos und Judos, dem Arbeiter- und Jugendverein (AJV) Waiblingen, dem Bund Kommunistischer Arbeiter Freiburg, der GIM, der Kommunistischen Jugendgruppe und der Kommunistischen Schülergruppe Öhringen, der KG (NRF), der Kommunistischen Schülergruppe Waldkirch, der Sozialistischen Arbeitergruppe Eßlingen, dem Sozialistischen Zentrum Stuttgart, der ESG Stuttgart und dem Bund demokratischer Wissenschaftler Heidelberg.
Die DKP habe sich von vornherein nicht beteiligt, der KABD nur seine KSG/ML geschickt. Als klar war, daß der Hauptstoß gegen die SPD geführt werden sollte, sei die KSG/ML wieder ausgestiegen.
Die KSG/ML des KABD und der KSV der KPD, der mit 20 Leuten am Ende des Zuges mitgelaufen sei, haben sich auch laut KSG (NRF) nicht an der Aktionseinheit beteiligt. Aus Mannheim/Heidelberg nehmen, laut KG (NRF), ca. 1 500 teil, wobei 1 100 mit einem Sonderzug anreisen. Laut KAJB (NRF) kamen ca. 2 000 aus dem Raum Mannheim/Heidelberg. Laut KSG (NRF) fuhren 1 000 mit dem Sonderzug. Laut dem Berufsverbotekomitee kamen 250 Menschen aus Mannheim und ca. 100 aus Karlsruhe. Aus Bruchsal fahren 30 mit dem Sonderzug und aus Heidelberg 600. In einem Aufrufflugblatt wurden Sonderzugabfahrten für Mannheim, Heidelberg und Bruchsal bekanntgegeben.
Aus Freiburg beteiligen sich, laut und u.a. von IFS, 600 Personen. Die KHG berichtet von insgesamt über 6 000 Menschen.
Aufgerufen wurde auch vom KAJB (NRF) bei John Deere Mannheim.
Q: Aktionseinheit: Kampf der politischen Entrechtung im öffentlichen Dienst, Heidelberg o. J. (1973); Arbeiter-Zeitung Extra Kampf dem Lohnabbau. Für sofortige Lohnerhöhung!, Nr. 4, Extrablatt Solidarität mit den Druckern, Extra Breite Streikfront der Drucker!, Extrablatt Alle zur Demonstration am 1. Mai - Internationaler Kampftag der Arbeiterklasse!, Extra Heraus zum 1. Mai! und Nr. 5, Mannheim 21.3.1973, Apr. 1973, 10.4.1973, 11.4.1973, 18.4.1973, 25.4.1973 bzw. Mai 1973, S. 2, S. 1f, S. 1f, S. 1f, S. 2, S. 4 bzw. S. 5;Der Föhn Nr. 1, Frankfurt 7.5.1973, S. 10;Kampf der politischen Entrechtung im Öffentlichen Dienst Heraus zum 1. Mai, Heidelberg o. J. (1973), S. 3f
19.04.1973:
Im Komitee gegen die Berufsverbote und die politische Entrechtung im Öffentlichen Dienst Heidelberg erscheint ein Rundbrief mit einem Bericht von der Demonstration in Stuttgart am 14.4.1973 und zur Vorbereitung des 1. Mai, wozu die KG (NRF) am 25.4.1973 eine Veranstaltung mache. Das Komitee solle auf der Kundgebung der Demonstration der KG (NRF) eine Rede halten. Eingeladen wird zur Mitgliederversammlung am 26.4.1973.
Q: Komitee gegen die Berufsverbote und die politische Entrechtung im Öffentlichen Dienst: An alle Mitglieder, O. O. (Heidelberg) 19.4.1973
18.06.1973:
Die Komitees gegen die Berufsverbote und die politische Entrechtung im Öffentlichen Dienst Weinheim, Mannheim, Heidelberg und Karlsruhe geben vermutlich in dieser Woche eine Ausgabe ihrer Zeitung 'Kampf der politischen Entrechtung im Öffentlichen Dienst' (vgl. 29.4.1973, 10.9.1973) für Juni heraus mit dem Artikel "Welche Rolle spielen die Gewerkschaften im Kampf gegen die Berufsverbote" zur Demonstration in Stuttgart am 14.4.1973 bzw. zu Ulli Topp in Heidelberg.
Q: Kampf der politischen Entrechtung im Öffentlichen Dienst Lohndiktat - kein Streikrecht, Heidelberg Juni 1973, S. 4
Letzte Änderung: 01.03.2023