Der Rotstift - Berufsschulzeitung der Revolutionären Jugend (Marxisten-Leninisten) Ulm, 1. Jg., Nr. 1, Ulm, September 1971

September 1971:
In Ulm erscheint die Nr.1 der Berufsschulzeitung der Revolutionären Jugend (Marxisten-Leninisten): "Der Rotstift". Im Artikel "Warum Berufsschulzeitung" heißt es dazu: "In unserer Berufsausbildung gibt es viele Missstände, die uns nur zum geringen Teil bekannt sind, weil Sie uns verschwiegen werden. Wir, die RJ-ML, haben uns zum Ziel gesetzt, dem Schweigen ein Ende zu bereiten und diese Missstände in unserer Berufsschulzeitung anzuprangern. Die Berufsschulzeitung ist aber nur ein Mittel unseres Kampfes. Wir müssen auch mit direkten Aktionen die Missstände beseitigen. Unser Kampf muss gehen: Für eine bessere Bezahlung der Lehrlinge und Jungarbeiter; für mehr demokratische Rechte im Betrieb und in der Berufsschule. überall in unserer Berufsausbildung stoßen wir auf Missstände. Angefangen im Betrieb über die Berufsschule bis ins Lehrlingsheim. Immer wieder wird gegen unsere Rechte im Betrieb verstoßen, müssen wir ausbildungsfremde Arbeiten tun und stehen einen Großteil. Unserer Lehrzeit in der Produktion. An der Berufsschule herrscht Raumnot und Lehrermangel und zu all dem kommen nach Feierabend für viele von uns noch die Schikanen des Lehrlingsheimes dazu. In der Öffentlichkeit werden alle diese Dinge bewusst verschwiegen, weil die Unternehmer Angst davor haben, dass wir diese Missstände bekämpfen. Um aus der Berufsschulzeitung eine gut funktionierende Waffe machen zu können, müssen wir uns alle aktiv daran beteiligen, z.. B. durch Berichte und Zuschriften (die Zuschriften werden vertraulich behandelt), über Missstände an der Schule und im Betrieb, die dann in der Berufsschulzeitung veröffentlicht werden oder durch direkte Mitarbeit in der Redaktion. Nur durch unser gemeinsames Vorgehen können wir unsere jetzige Lage verbessern!"

Artikel der Ausgabe sind:
- "Metalltarifrunde 71: Lehrlinge und Arbeiter in einer Front", über die Metalltarifrunde, das Lohndiktat und die Solidarität von Lehrlingen und Arbeitern
- "Kampf dem reaktionären Betriebsverfassungsgesetz", über das BVG
- "Kasematten als Berufsschule", über schlechte Arbeitsbedingungen in der Berufsschule und dunkle Gewölbegänge
- "Ein Blick hinter die Kulissen der Berufsschule I", über die "Berufsschule I" in Ulm
- "Berichtshefte sollen abgeschafft werden", über das Berichtshefteschreiben in der Ausbildung
- "Arbeitende Jugend kämpft in vorderster Linie", über "Einheitliche Tarifverträge für Arbeiter und Lehrlinge"
- "Prüfungsschwindel", über Gesellenprüfungen
- "Kapitalistenlogik", über den Berufsbildungsausschuss der IHK
- "Streikrecht für Lehrlinge durchsetzen", über die Rechte der Lehrlinge im Arbeitskampf Forderungen für Lehrlinge sind:
- "Einheitliche Tarifverträge für Arbeiter und Lehrlinge"
- "Jetzt Kündigung der Lehrlingstarife"
- "60% vom Ecklohn für alle Lehrlinge während der Ausbildungszeit"
- "100% für Arbeit in der Produktion"

Aufgerufen wird zu einem Filmabend: "Film zur Tarifrunde. Arbeitskampf im Ruhrgebiet 1966. Dokumentarfilm über den Kampf der Arbeiter gegen die Zechenstilllegung und den Verrat der rechten Gewerkschaftsführer", am 29. September in der "Gaststätte Krone" (Ulm). Reklame wird gemacht für den "Rebell" (ZO der RJ/ML) und die "Rote Fahne" (ZO des KAB/ML)
Quelle: Der Rotstift - Berufsschulzeitung der Revolutionären Jugend (Marxisten-Leninisten) Ulm, 1. Jg., Nr. 1, Ulm, September 1971.

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