Der 11. ordentliche IG Metall Gewerkschaftstag 1974

Materialien zur Analyse von Opposition

Von Jürgen Schröder, Berlin, 31.3.2014

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Der 11. ordentliche Gewerkschaftstag der IG Metall vom 15. bis 21.9.1974 besaß für die radikale Linke vor allem dahingehend Bedeutung, dass auf ihm die Unvereinbarkeitsbeschlüsse (UVB) beschlossen wurden, auf deren Grundlage in der Folge zahlreiche Linke aus der IG Metall ausgeschlossen wurden.

Auszug aus der Datenbank „Materialien zur Analyse von Opposition“ (MAO)

13.03.1974:
Auf der IGM-Vertreterversammlung in Göttingen werden zwei Delegierte für den IGM-Tag (vgl. 15.9.1974) gewählt.
Quelle: Göttinger Betriebszeitung Nr. 54, Göttingen 2.4.1974, S. 6ff

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16.05.1974:
Der KB / Gruppe Kiel berichtet von der Vorbereitung des IGM-Gewerkschaftstages (vgl. 15.9.1974) durch die heutige Vertreterversammlung in Kiel, wobei Vertrauenskörpersitzungen bei Hell (vgl. 6.5.1974) und MaK (vgl. 13.5.1974) stattfanden.
Q: Metaller Nr. 4, Kiel Aug. 1974, S. 1ff

August 1974:
Der KBW (vgl. 4.9.1974) berichtet vermutlich aus dem August von der Vorbereitung des IG Metall Tages (vgl. 15.9.1974): Zu diesem Tag "der unter dem Motto läuft 'Demokratie und Menschenwürde, ein ständiger Auftrag' ist die Freiburger Ortsverwaltung, wie es sich gehört, mit zwei Anträgen vertreten. Der eine verlangt das Hinarbeiten auf die Kündigung des Rahmentarifvertrages für die Angestellten im Kraftfahrzeuggewerbe und der andere gibt eine Definition, wer zur Metallgewerkschaft gehört. Diese Anträge haben hier mit der Lebenslage der Arbeiter am Ort", so bei Hellige, "nichts zu tun. …

Als einige Vertrauensleute der Firma Blessing (in Waldkirch, d.Vf.) den Sekretär der Verwaltungsstelle mehrmals aufforderten, eine Vertrauensleutesitzung einzuberufen, war schließlich die Antwort: ein Revers. Des weiteren sind einige Ausschlußverfahren angekündigt. Eine Mitgliederversammlung vor dem Gewerkschaftstag, um die Richtlinien zukünftiger Gewerkschaftsarbeit abzustecken, wurde nicht einberufen. Die Herren in der Gewerkschaftsspitze haben Worte im Mund, wie: die Würde des Menschen als ständiger Auftrag. Ihre Taten sehen aber so aus, daß sie die Würde des Profits als ständigen Auftrag praktizieren. Die salbungsvollen Reden während des Gewerkschaftstages können uns nicht beeindrucken!"
Q: Kommunistische Volkszeitung Nr. 18, Mannheim 4.9.1974, S. 5

September 1974:
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Die Kommunistische Gruppe Bochum (KGB) gibt eine Extra-Ausgabe ihrer 'Bochumer Arbeiterzeitung' (BAZ - vgl. Juni 1974, Okt. 1974) zur STR 1974 unter dem Titel "Stahltarifrunde 74: Kampf dem Lohnabbau!" heraus.

Ein Artikel berichtet vom gerade stattfindenden "IGM-Gewerkschaftstag: Die Diktatur des Apparats soll gefestigt werden" (vgl. 15.9.1974).
Q: Bochumer Arbeiterzeitung Extra Stahltarifrunde, Bochum Sept. 1974

04.09.1974:
In der Nr. 36 ihrer 'Roten Fahne' (RF - vgl. 28.8.1974, 11.9.1974) berichtet die KPD von der Vorbereitung des IG Metall (IGM) Tages in Hannover in Niedersachsen (vgl. 15.9.1974) von SPD, AEG und Krone Berlin, Vulkan Bremen und aus NRW von Valvo Aachen, Opel Bochum und den Jugendvertretungen Hoesch Dortmund und Mannesmann (MM) Düsseldorf.
Q: Rote Fahne Nr. 36, Dortmund 4.9.1974

04.09.1974:
Der KBW gibt seine 'KVZ' Nr. 18 (vgl. 21.8.1974, 18.9.1974) heraus. Angekündigt wird der IGM-Tag (vgl. 15.9.1974): "11. Gewerkschaftstag der IG Metall. der IGM-Vorstand stellt keinerlei Anträge zum gewerkschaftlichen Kampf".
Q: Kommunistische Volkszeitung Nr.18,Mannheim 4.9.1974, S. 5

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15.09.1974:
In Hannover beginnt der 11. ordentliche Gewerkschaftstag der IG Metall (IGM - vgl. 27.9.1971, 18.9.1977), der bis zum 21.9.1974 dauert.

Berichtet wird auch durch den KJV der KPD (vgl. 13.9.1974, 26.9.1974), u.a. über Anträge aus Dinslaken, Dortmund und Salzgitter sowie durch den KOV der KPD (vgl. 25.9.1974).

In Kiel wurden, laut KB (vgl. Aug. 1974), von der Vertreterversammlung der Verwaltungsstelle (vgl. 16.5.1974) vier Anträge gestellt.

In Göttingen werden die beiden Delegierten am 13.3.1974 gewählt.

Berichtet wird auch in:
- Berlin durch den KJV bei AEG (vgl. Okt. 1974);
- Hamburg durch die KPD bei Blohm und Voss (vgl. 19.9.1974) und den KBW bei Kolbenschmidt (vgl. 27.3.1974);
- Niedersachsen in Göttingen die KAG (vgl. 15.10.1974),
- NRW in Bochum durch die Kommunistische Gruppe Bochum (KGB - vgl. Sept. 1974) in "IGM-Gewerkschaftstag: Die Diktatur des Apparats soll gefestigt werden" .
Q: Bochumer Arbeiterzeitung Extra Stahltarifrunde und Nr. 7, Bochum Sept. 1974 bzw. Okt. 1974, S. 3f bzw. S.2f; Der Brenner Nr. 14, Hamburg 19.9.1974, S. 4f;Der Metaller Nr. 11, Göttingen Okt. 1974, S. 13ff;Göttinger Betriebszeitung Nr. 54, Göttingen 2.4.1974, S. 6ff;Kämpfende Jugend Nr. 16 und 17, Dortmund 13.9.1974 bzw. 26.9.1974, S. 3 bzw. S.1f;Kommunistische Jugendpresse AEG Nr. 17, Berlin Okt. 1974, S. 6;KBW Ortsgruppe Hamburg - Zelle Kolbenschmidt: Betriebszeitung für die Kollegen von Kolbenschmidt Wer steht auf welcher Seite?, Hamburg 27. März 1974, S. 4f;Kommunistische Volkszeitung Nr. 18, Mannheim 4.9.1974, S. 5;Rote Fahne Nr. 36 und 37, Dortmund bzw. Köln 4.9.1974 bzw. 14.9.1977;Schulkampf Nr. 7, Dortmund 25.9.1974, S. 12;Metaller Nr. 4, Kiel Aug. 1974, S. 1ff

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16.09.1974:
Die Ortsleitung Dortmund der KPD gibt vermutlich in dieser Woche das Flugblatt "Auf dem Gewerkschaftstag schwatzen die Bonzen. Metaller, ihr habt das Wort im Klassenkampf!" zum IGM-Tag (vgl. 15.9.1974) heraus, mit dem sie zur zentralen Veranstaltung der KPD in Hannover zum Abschluß des IG Metall-Tages (vgl. 21.9.1974) aufruft.
Q: KPD-OL Dortmund: Auf dem Gewerkschaftstag schwatzen die Bonzen. Metaller, ihr habt das Wort im Klassenkampf!, Dortmund o. J. (1974)

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28.09.1974:
Die KPD/ML gibt ihren 'Roten Morgen' (RM) Nr. 39 (vgl. 21.9.1974, 5.10.1974) heraus mit dem Leitartikel "11. Gewerkschaftstag der IG Metall. Verschärfter Kurs gegen die Arbeiterklasse" (vgl. 15.9.1974).
Q: Roter Morgen Nr. 39, Dortmund 28.9.1974, S. 1 und 3

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02.10.1974:
Der KBW gibt seine 'Kommunistische Volkszeitung' (KVZ - vgl. 18.9.1974, 16.10.1974) Nr. 20 heraus. Von der IGM (vgl. 15.9.1974) wird berichtet: "IG Metall Gewerkschaftstag. Auf dem Gewerkschaftstag wurde kaum Kritik geäußert, aber Loderer mußte in seinem Grundsatzreferat auf wachsende Kritik aus den Betrieben eingehen". Eingegangen wird auch auf die Verabschiedung der UVB.
Q: Kommunistische Volkszeitung Nr. 20, Mannheim 16.10.1974, S. 4

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