"Lucha Obrera - Für die Unterstützung der Kämpfe der revolutionären Linken" (Deutsche Ausgabe), Frankfurt/M., 1/1975
Materialien zur Analyse von Opposition
Von Dietmar Kesten, Gelsenkirchen, 3.11.2021
Hier kann nur die erste Nummer der trotzkistischen Zeitung "Lucha Obrera - Für die Unterstützung der Kämpfe der revolutionären Linken" in deutscher Sprache aus dem Dezember 1975 vorgestellt werden. Vermutlich handelt es sich um eine der wenigen deutschen Ausgaben überhaupt.
Auszug aus der Datenbank "Materialien zur Analyse von Opposition" (MAO)
Dezember 1975:
Es erscheint die Nr. 1 von "Lucha Obrera - Für die Unterstützung der Kämpfe der revolutionären Linken" (Deutsche Ausgabe).
Im "Editorial" heißt es u. a.: "Ihr habt jetzt die erste Nummer von 'Lucha Obrera' in deutscher Sprache in der Hand. Viele von euch werden sich fragen, wer oder was 'Lucha Obrera' überhaupt ist. 'Lucha Obrera' ist das Organ einer spanischen Arbeiterorganisation, die denselben Namen trägt. Diese Organisation ist in bestimmten Punkten Spaniens, Frankreichs und der BRD verankert. Unsere Organisation besteht hauptsächlich aus Arbeitern und ist deshalb in den Fabriken und Stadtteilen in Spanien, wie im Ausland aktiv. Wir haben als spanische Arbeiter und Revolutionäre in den ganzen Jahren, die wir in der Emigration leben und arbeiten, immer betont, dass wir es als eine unserer zentralen Aufgaben betrachten, hier in der BRD an den Klassenkämpfen und an der Entwicklung des revolutionären Prozesses bedingungslos teilzunehmen, eben weil wir Arbeiter sind und augenblicklich in der BRD ausgebeutet werden. (…)
Eines wollen wir von Anfang an klar stellen, damit gar nicht erst Missverständnisse aufkommen können: Wir fühlen uns zwar, aufgrund der Tatsache, dass wir hier ausgebeutet werden gezwungen, an den Arbeitskämpfen, teilzunehmen, wir glauben aber nicht von uns, dass wir den deutschen Genossen eine erschöpfende Antwort auf die Fragen und Probleme der deutschen Revolution geben können. Eines aber glauben wir, können wir leisten, und das ist, die Kampferfahrungen aus unserem Land, sowie aus der Praxis in der Emigration als einen Beitrag in die Entwicklung des Kampfprozesses einzubringen, was für die deutschen Genossen von großer Wichtigkeit sein kann".
Ferner heißt es: "Welche Aufgaben stellen wir uns mit der deutschen Ausgabe von 'Lucha Obrera'? Ganz allgemein kann eine Zeitung sehr viele Aufgaben haben. Sie kann ein Instrument der Information, der Agitation oder der Vereinheitlichung der revolutionären und Arbeiterbewegung sein. Wir sind der Meinung, dass die zu erfüllenden Aufgaben in engem Zusammenhang stehen müssen mit der politischen Notwendigkeit des Augenblicks. Das heißt, dass die Aufgaben von 'Lucha Obrera' aus der Analyse der aktuellen Situation innerhalb der Arbeiterbewegung wie innerhalb der revolutionären Linken resultieren müssen".
Artikel der Ausgabe sind:
- "Editorial"
- "Aktuelle Situation und Perspektiven in Spanien"
- "Für den Sozialismus auf der iberischen Halbinsel"
- "Solidarität mit den Kollegen von Opel"
- "Repression in Spanien"
- "Uruguay kämpft"
- "Zum § 218"
- "Nulltarif: Sonst biegen wir die Schienen schief"
Berichtet wird u. a. über die politische Situation in Spanien, über den Kampf der Basken, über die Opel-Solidarität, über Antonio Campillo, der ermordet wurde, über Repression in der BRD, über den Nulltarif im ÖPNV. Geworben wird für die Broschüre: "Für die Vereinigung der revolutionären Marxisten in Spanien", hrsg. von "Lucha Obrera".
Quellen: Lucha Obrera - Für die Unterstützung der Kämpfe der revolutionären Linken" (Deutsche Ausgabe), Frankfurt/M., Dezember 1975 [Fragment].
Letzte Änderung: 03.11.2021