Opel Rüsselsheim

Materialien zur Analyse von Opposition

Von Jürgen Schröder (†), ergänzt durchs MAO-Projekt

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Vom Werk der Adam Opel AG in Rüsselsheim, einem der wichtigsten Betriebe in Südhessen und dem größten Metallbetrieb ganz Hessens, lagen uns bisher nur wenige betriebliche Dokumente vor, wir bitten um Ergänzungen.

Separat dokumentiert werden:

Separat dargestellt wird auch die Auseinandersetzung um das Weihnachtsgeld auf der Ebene des Gesamtkonzerns Opel.

Für Opel ist ein durchgängiges Thema dieser Darstellung die Lohnangleichung zwischen dem Bochumer und dem Rüsselsheimer Werk, die aufgrund der Materiallage meist anhand von Bochumer Betriebszeitungen erfolgt. Die Darstellung beginnt bereits mit diesem Punkt (vgl. März 1969), um den sich zunächst die DKP mit ihrer Betriebsgruppe (vgl. 28.8.1969) als erste hier dargestellte und bei Opel arbeitende Gruppe kümmert, später berichten dann auch die KPD/ML-ZK (vgl. 22.5.1970, 25.5.1970) und die KPD/ML-ZB (vgl. 29.6.1970, 1.7.1971).

Die IGM bei Opel zeigt sich auf VLK-Ebene progressiv (vgl. Juli 1970, 2.9.1970, 5.11.1970). Zur DKP kommen die Arbeitsgruppe Demokratischer Opel Lehrlinge (ADOL - vgl. 19.9.1970), die Spartacisten (vgl. 30.12.1969, 6.1.1970, Jan. 1972) sowie die KPD/ML-ZB (vgl. Sept. 1970, Jan. 1971) und die hinzu, die ihren Einfluss allerdings allein aufgrund ähnlicher Aktionen und Forderungen der aktiv Handelnden mit den von ihr vorgeschlagenen und formulierten vermutlich maßlos überschätzt (vgl. 25.9.1970), was auch durch Nacherzählungen an der Ruhruniversität Bochum (vgl. 20.10.1970) nicht überzeugender wird. Auch die Nichterwähnung des RK (vgl. Juni 1971) vermag da wohl nicht mehr zu helfen. Zu den beiden Gruppen RK gesellt sich aber alsbald auch die konkurrierende KPD/ML-ZK (vgl. 25.3.1971, Apr. 1971), die den Fall Hernandez (vgl. 23.4.1971) aufgreift. Es dauert nicht lange und auch die SPD wird aktiv (vgl. 8.5.1971), während sich die DKP gegen die ungeliebte Konkurrenz wehrt (vgl. 18.5.1971).

Die offizielle 'Opel-Post' (vgl. März 1971) thematisiert den RK (vgl. 1.4.1971). Die KPD/ML-ZK richtet ihr Aktionseinheitsangebot zur Metalltarifrunde (MTR – vgl. 4.7.1971) schon gleich gar nicht mehr an die DKP sondern nur an RK und KPD/ML-ZB, womit das Spektrum der betrieblich arbeitenden linksradikalen Gruppen gut grob umrissen sein dürfte. Auch eine CDU-Betriebsgruppe wird bekannt (vgl. Nov. 1971).

Erneut befasst sich die KPD/ML-ZK mit dem RK im Oktober 1971, beide Gruppen greifen in die Metalltarifrunde (MTR) ein (vgl. 11.7.1971, Aug. 1971, 26.8.1971, 2.9.1971, 13.10.1971, 14.10.1971, 15.10.1971).

Anlässlich der tumultösen Betriebsversammlung vom 7.10.1971 wendet sich der Betriebsrat gegen RK und KPD/ML (vgl. 11.10.1971), wobei sich der RK mit der Organisierung einer Arbeiterversammlung hervortut (vgl. 16.10.1971).

Die KPD/ML-ZB schildert die Vorbereitung des "Lohndiktats" bei Opel (vgl. Nov. 1971), der RK agitiert für Streik (vgl. 10.11.1971, 24.11.1971), es blieb aber bei einem kurzen Sympathiestreik (vgl. 9.12.1971).

Der RK arbeitet eng mit der italienischen Lotta Continua zusammen (vgl. März 1972), die KPD/ML-ZB organisiert die Solidarität gegen die politische Entlassung des Arbeiters Backhausen wegen Streikaufruf (vgl. März 1972, 12.4.1972), zum Polizeieinsatz kommt es gegen die Vietnamsolidarität (vgl. 10.6.1972).

Bei den Betriebsratswahlen machen die Linksoppositionellen ihre Stimmzettel ungültig (vgl. 15.5.1972, 12.6.1972).

Aus den beiden KPD/ML-Fraktionen erwächst die Gewerkschaftsopposition (vgl. 22.10.1972, 20.11.1972), ein Teil der KPD/ML-ZB schliesst sich bereits bald der KPD/ML-ZK an, wodurch auch die 'Zündkerze' wieder erscheint (vgl. 8.2.1973), während ein anderer Teil noch einige Jahre unabhängig agiert (vgl. 23.3.1976).

Auf der Betriebsversammlung kommt es erneut zum Konflikt (vgl. 8.1.1973) und auch das ZDF wird besucht (vgl. 12.2.1973, 22.2.1973).

Es kommt 1973 zwar wiederholt zu Forderungen nach einer Teuerungszulage (TZL - vgl. Juni 1973, Sept. 1973) bzw. einer vorfristigen Kündigung der Tarifverträge (vgl. 26.4.1973), zum Streik wie im Opel-Werk Bochum aber kommt es nicht.

Es treten nun auch die KPD auf (vgl. 8.10.1973) sowie der KBW (vgl. 9.2.1974).

Der RK agitiert in mehreren Sprachen (vgl. März 1974, 25.3.1974, 1.4.1974).

Erste Entlassungen drohen ab Anfang 1974 (vgl. 30.1.1974) und dann wieder im Herbst 1974 (vgl. 1.9.1974, 7.10.1974, 12.1.1975), wozu auch die Frankfurter Marxisten-Leninisten bei Opel agitieren, während die IG Metall immer wieder Ausschlussverfahren gegen die Linken richtet (vgl. 31.7.1974, 18.11.1974, Nov. 1976, Sept. 1979).

Zu einem tödlichen Mordanschlag kommt es auf den linken Sozialdemokraten Heinz Dreisbach (vgl. 29.1.1975, 31.1.1975, 3.2.1975, 5.2.1975, 8.2.1975, 10.2.1975, 12.2.1975), ein weiterer Opel-Arbeiter wird von der Polizei erschossen (vgl. 26.2.1975, 8.3.1975).

Mittlerweile wird vermutlich auch der Arbeiterbund für den Wiederaufbau der KPD (AB) bei Opel aktiv (vgl. März 1975), bei den Betriebsratswahlen 1975 erringt eine linke Liste einen beachtlichen Erfolg (vgl. 6.5.1975, 23.6.1975).

Eine Gewerkschaftsoppositionelle Gruppe (GOG - vgl. Aug. 1976) scheint nur klein gewesen zu sein, die KPD versucht sich offenbar an der Spaltung der örtlichen SPD (vgl. 27.9.1976), während der Revolutionäre Kampf offenbar gescheitert ist (vgl. 15.12.1976).

Die Belegschaft setzt sich für den 7-Stundentag ein (vgl. Apr. 1977).

Ab dem Frühjahr 1978 tritt dann die Revolutionäre Gewerkschaftsopposition (RGO) der KPD/ML auf und kann bei den Betriebsratswahlen einen Sitz erringen (vgl. Apr. 1978, Juni 1978).

Später engagiert sich die RGO gegen die Massenentlassungen (vgl. Juli 1980, Aug. 1980, Sept. 1980, Dez. 1980, Jan. 1981, März 1981), verliert aber bei den Betriebsratwahlen ihren Sitz (vgl. Juni 1981).

Auszug aus der Datenbank „Materialien zur Analyse von Opposition“ (MAO)

März 1969:
Für die DKP berichtet Erika Herzog von Opel (vgl. Sept. 1969), im Rahmen eines Artikels über das Werk Bochum:"
GLEICHES FLIESSBAND UND WENIGER GELD

Im März dieses Jahres stellte der Gesamt-Betriebsrat der Adam Opel AG fest: 'Es scheint uns trotz verschiedener Tarifgebiete unerträglich zu sein, daß zum Beispiel für die Arbeit am Fließband in Bochum weniger Geld gezahlt wird als für dieselbe Operation am Fließband in Rüsselsheim.' Doch die Firma beabsichtige nicht, 'hier eine Änderung vorzunehmen'.

Das ist die Sozialpartnerschaft, wie sie Großunternehmer praktizieren."
Quelle: Unsere Zeit Nr. 38, Essen 18.12.1969, S. 3

28.08.1969:
Die DKP bringt die Nr. 22 ihrer 'Unsere Zeit' (UZ) heraus (vgl. 21.8.1969, 4.9.1969). Aus Hessen wird berichtet von der eigenen Betriebsgruppe bei Opel Rüsselsheim (33 200 Besch.).
Q: Unsere Zeit Nr. 22, Essen 28.8.1969

08.12.1969:
Für die DKP berichtet Erika Herzog vermutlich in dieser Woche:"
OPEL - DAS HEISSE THEMA

Wir haben, wie in unserem Opel-Report über Rüsselsheim (in Hessen - vgl. 28.8.1969,d.Vf.) im August angekündigt, jetzt auch mit Arbeiterinnen und Arbeitern der Opel-Werke in Bochum gesprochen.

Dieser Bericht ist authentisch von der ersten bis zur letzten Zeile. Kein Wort ist erfunden oder hinzugefügt. Aber es ist ein Bericht ohne Namen.

Was ist das für eine Welt, in der mündige Bürger, fachkundige Arbeiter, Familienväter, Frauen und Mütter Furcht haben müssen, daß ihr Name genannt wird?

Sie haben mit uns über die Welt gesprochen, die ihr Leben, den Ablauf ihrer Tage, erheblich bestimmt - über die Welt, in der sie arbeiten, ihr Brot verdienen. Sie haben berichtet, was sie bedrückt, was sie geändert sehen möchten, wie sie sich Erleichterungen vorstellen. Kein Gedanke, der ausgesprochen wurde, war unbillig oder unsachlich. Viele Vorschläge, die zur Diskussion standen, verraten Klugheit und Nachdenken. Und doch wollen sie namenlos bleiben. Sie haben Angst, ihre Arbeit, ihr Einkommen zu verlieren.

Die Demokratie hört am Fabriktor auf, und die Furcht beginnt. Der Arbeitende, der kritisch ist, verliert seinen Namen. Der Mensch, der das Fabriktor passiert, wird zum Untertan.

Wir respektieren den Wunsch der Opel-Kollegen und werden weder Name noch Hausnummer nennen. Doch wir wollen helfen.

Wir berichten, damit geändert wird. Daß wir darüber berichten, soll nicht nur dem Nachdenken, es soll der Veränderung, dem Fortschritt dienen.

Bundeskanzler Brandt (SPD,d.Vf.) hat in seiner Regierungserklärung davon gesprochen, daß die Menschen in unserer Industriegesellschaft, 'eine soziale und humane Rechts- und Lebensordnung' erwarten, 'die allen Bürgern gleiche Chance und Schutz auch vor dem wirtschaftlichen Stärkeren gewährt'.

Wer fürchten muß, seinen Arbeitsplatz zu verlieren, wenn in der Öffentlichkeit seine namentliche Meinung über Betriebsklima, Entlohnung, Arbeitsumstände und Weihnachtsgratifikationen bekannt wird, der ist dem 'wirtschaftlich Stärkeren', dem Unternehmer, ausgeliefert. Der ist nicht frei. Der wird sich Mitbestimmung und Sicherheit, Menschenwürde in der Arbeitswelt und das Recht auf freie Meinungsäußerung erst erkämpfen müssen.

Dabei ist die Geschäftsleitung der Adam Opel AG in einem Punkt schlichtweg großzügig. Ob in der Werkszeitung 'Opel-Post', in Betriebsversammlungen oder bei Feierlichkeiten - vom 'Dank an die lieben Mitarbeiter' ist immer die Rede. Die Produktionsleistungen der Kolleginnen und Kollegen werden verbucht. Sieben Jahre nach dem Richtfest in Bochum waren am 10. Juni 1969 zwei Millionen Opel Kadett vom Band gerollt. Unter der 18 300köpfigen Bochumer Opel-Belegschaft wird jedoch klar unterschieden zwischen dem ausgesprochenen Dank und der ausbleibenden Gegenleistung von seiten der Geschäftsführung. Für einen Händedruck und ein gutes Wort allein kann man sich auch in Bochum nichts kaufen. So ist für die Kollegen der Name Opel zu einer Abkürzung, die (O)hne (P)rämie (E)norme (L)eistung heißt.

Allein die offiziellen Klagelieder sind aufschlußreich. …

Die Geschäftsleitung ist auf das Nein gegenüber den Forderungen der Belegschaft und des Betriebsrates abonniert. Und man hat sogar den Eindruck, daß dieses Nein in Bochum zeitweise noch härter und versteifter ausfällt als in Rüsselsheim. Wird in Bochum mit der Furcht kalkuliert, die dem ehemaligen Bergarbeiter, der schon einmal Arbeitsplatz und erlernten Beruf verloren hat, im Nacken sitzt? Meint man vielleicht, leichteres Spiel mit einer Belegschaft zu haben, die zu einem erheblichen Teil nicht aus der Autoindustrie, sondern zu 60 bis 65 Prozent aus dem Bergbau und kleineren Handwerksbetrieben der Metallbranche kommt? Auf alle Fälle steht ungeschrieben über den Arbeitsplätzen, die General Motors (GM,d.Vf.) (USA), dem größten Automobilkonzern der Welt, gehören, das Unternehmer-Prinzip: 'Teile und herrsche'. Für den 'lieben Mitarbeiter' der Adam Opel AG ist es ein Unterschied, ob er in Rüsselsheim oder in Bochum beschäftigt ist. Zwar nicht bei der Arbeitsleistung. Der Facharbeiter in der gleichen Lohngruppe hat - ob am Main oder inmitten der Zechentürme - dieselben Leistungen zu bringen. Aber der Lohn sieht verschieden aus. Es wird mit betrieblichen Richtsätzen und Leistungszulagen jongliert.

Am Ende fehlen den Bochumern Pfennige am Stundenverdienst. Pfennige, die sich in einem Jahr zu 6,1 Millionen Mark summieren. 6,1 Millionen Mark - den Arbeitern entzogen, den Gewinn des Unternehmens vermehrend.

Punktschweißer z.B., die nach Lohngruppe AD 12 entlohnt werden, erhalten in Rüsselsheim 18 Pfennige Erschwerniszulage, in Bochum nur 9 Pfennige.

Die Angleichung der Bochumer Löhne an die des Rüsselsheimer Werkes ist ein 'heißes Thema' im Betrieb. Mit Recht.

Die Benachteiligung der Bochumer Kollegen, der Vorteil, den sich das Unternehmen zuschanzt, liegen auf der Hand. Brot und Kartoffeln, Kleidung, Mieten, Benzin und Haarschneiden sind in Bochum nicht billiger als in Rüsselsheim. Es wird die gleiche Leistung verlangt, und die Lebenshaltung ist gleich teuer. Doch bei der Gleichheit der Löhne hapert es. Ausbeutung? Betrug?

Als die Bochumer Betriebszeitung der Deutschen Kommunistischen Partei, 'Roter Kadett', begann, die Mißstände zu kritisieren, flatterte eine gerichtliche Vorladung ins Haus. Wegen 'übler Nachrede und Verleumdung der geschäftsführenden Direktoren'. Oder ein anderes Beispiel: Kollege Gerhard Flohren, ehemals Kolonnenführer, war für seine kritische Meinung im ganzen Werk bekannt. Als er zur Akademie der Arbeit ging, erhielt seine Personalakte den Vermerk: Kann nicht wieder eingestellt werden.

Der Herr-im-Haus-Standpunkt wird bei Opel hartnäckig behauptet. Kein Wunder, daß Betriebsratsvorsitzender Perschke auf der Betriebsräte- und Vertrauensleute-Konferenz der IG Metall in Braunschweig (vgl. 26.11.1970, d.Vf.) Aktionen für die Mitbestimmung, die an die September-Streiks erinnern würden, für möglich hielt.

Muß nicht der von Bundeskanzler Brandt verlangte 'Schutz auch vor dem wirtschaftlich Stärkeren' dann gelten, wenn sich die 'Stärkeren' die Forderungen der Belegschaft erst aus dem Deutschen ins Englische übersetzen lassen müssen, wenn die Entscheidungen in den USA fallen, dort, wohin die Gewinne fließen? …

Frauen in der Näherei/Polsterei klagen, daß sie gegenüber den männlichen Kollgen, die in der selben Abteilung arbeiten, den selben Arbeitsgang beherrschen und die selbe Stückzahl bringen müssen, durch niedrigere Entlohnung benachteiligt werden. Und nicht nur das. Bei Opel herrscht ein ausgeklügeltes Pfennig-System, mit dem faktisch die verschiedenen Lohngruppen noch einmal in unüberschaubare Lohnabstufungen aufgesplittert werden. So erhalten Frauen in der Polsterei, die nach vier Wochen Beschäftigungszeit zwar die volle Stückzahl ihrer Lohngruppe erbringen, das volle, für diese Leistung gültige Entgelt erst nach Ablauf eines Jahres. Damit aber wird effektiv nicht die Leistung, sondern die Betriebszugehörigkeit honoriert.

Lohn wird auch den jungen Facharbeitern vorenthalten. Das Wahlalter wird von Landtagen und vom Bundestag herabgesetzt. Aber Werksangehörigen unter 20 Jahren wird immer noch ein geringerer Lohn gezahlt.

Mancher ist verbittert. Doch darüber schreibt die 'Opel-Post', das Hausorgan dieses Unternehmens, das feudalistische Herrschaftsmethoden pflegt, kein Wort. Auch nichts darüber, welche Auseinandersetzungen im Betrieb über die Leistungszulagen für Lohnempfänger geführt werden.

Leistungszulagen verteilen bei Opel die Meister. Doch werden diese Zulagen wirklich von der Leistung abhängig gemacht? Ist nicht oft das sogenannte 'Wohlverhalten' ausschlaggebend? Die Kollegen sprechen von 'Erziehungsbeihilfen'.

Der Betriebsrat kämpfte darum, von der Geschäftsleitung eine Aufstellung über die gewährten Leistungszulagen zu erhalten, um gegen offensichtliche Ungerechtigkeiten, die kritisiert werden, vorgehen zu können. Aber die Personalabteilung weigert sich strikt, dem Betriebsrat Einblick zu gewähren. Die Leistungen seien 'freiwillig', und der Betriebsrat habe sich da nicht einzumischen.

56 STUNDEN PRO WOCHE

Aber erarbeitet wurden doch wohl auch diese Pfennige von der Belegschaft? Oder gibt sie Generaldirektor Mason 'freiwillig' von seinem 225 000-Dollar-Gehalt und von seinen 427 500-Dollar-Tantiemen des Jahres 1968 ab? Im Oktober 1969 hat die deutsche Automobilindustrie das bisher höchste Produktionsergebnis eines Monats zu verzeichnen. Auch Opel profitiert dabei. Und die Bochumer Kollegen wollen die Anerkennung nun und gerade zu Weihnachten nicht nur hören, sondern auch sehen. Ihre Forderung lautet: 13. Monatslohn bzw. -gehalt. Weihnachtsgeld ist kein Almosen, sondern vorenthaltener Lohn. Sie haben Anspruch darauf. Nicht nur auf die fünf Prozent des Lohnes und des Gehaltes, um die in diesem Jahr die
Weihnachtsgratifikation erhöht wurde. Aber die Geschäftsleitung nimmt auch hier ihr Abonnement auf das Nein wahr.

Ebenso gegen die Forderung, eine Antritts- bzw. Zusatzprämie für Sonderschichten von mindestens zehn Mark pro Schicht zu zahlen. Auf der Betriebsversammlung (vgl. Sept. 1969,d.Vf.) verlangt, von den Kollegen unterstützt, hat sich jetzt auch die erste Betriebsräte-Vollkonferenz (vgl. Sept. 1969, d. Vf.) dafür eingesetzt.

Kollegen bei Opel arbeiten heute zum Teil bis zu 56 Stunden in der Woche. Sie, die in der Rezession zu Kurzarbeit und Feierschichten gezwungen waren, werden jetzt zu Sonderschichten genötigt, die ihre Arbeitszeit weit über die tariflichen Vereinbarungen hinaus verlängern. Wissen die da oben eigentlich, was es heißt, Woche für Woche die Schicht zu wechseln, das Familienleben darunter leiden zu lassen, die Erziehung der Kinder zu vernachlässigen zu müssen, auf kulturelle Unterhaltung weitgehend zu verzichten, immer überarbeitet, müde und nervös zu sein?

Sonderschichten verhelfen der Adam Opel AG zu zusätzlichem Verdienst. Das Verlangen der Arbeiter nach einer Zusatzprämie ist berechtigt. Bei Mercedes-Benz und Ford haben die Kollegen ein solches Antrittsgeld für jede Sonderschicht durchgesetzt.

Wir begannen diesen Opel-Report mit der Frage: Was ist das für eine Welt, in der mündige Bürger fürchten, ihren Namen zu nennen? Wir haben einen Ausschnitt dieser Welt beschrieben.

Eine gerechtere Ordnung in der Arbeitswelt ist kein Geschenk. Sie ist zu erkämpfen. In der ständigen Auseinandersetzung mit den Unternehmern und ihren Vertretern um mehr Lohn, um das Recht, am Arbeitsplatz und in allen wichtigen betrieblichen Fragen mitzubestimmen. Bei Opel ebenso wie überall, wo die Demokratie an die Fabriktore klopft, um eingelassen zu werden."
Q: Unsere Zeit Nr. 38, Essen 18.12.1969, S. 3

30.12.1969:
In einem Brief eines Mitglieds der Roten Jugend Mainz an ein Mitglied der Leitung der IKD heißt es:"
Ich habe eigentlich nur den Auftrag, Euch über die Lage in Rüsselsheim, soweit wir sie nun kennen, zu berichten, damit Ihr dann besser entscheiden könnt, ob Ihr etwa einen herschickt, der bei Opel was tut. … X und ich waren am 22.12. … bei Y in Rüsselsheim. Wir haben folgendes erfahren, was Ihr z.T. sicher schon wißt: Gen. Y hängt (noch) irgendwie mit den IAK-Lambertisten zusammen, interessiert sich jetzt aber eher für Spartacus. Sie arbeitet als einzelne völlig isoliert in einer Abteilung bei Opel, wo sie zwar einen 'Kreis' von 20 - 30 Leuten hat, mit ihnen aber nicht mehr als ab und zu reden kann. Es ist aber die Frage, ob etwas richtiges selbst dann zu machen ist, wenn sie nicht mehr ganz alleine dort steht. Denn bei einem solchen Großbetrieb kommt natürlich noch hinzu, daß die Lehrlinge und die meisten Jungarbeiter von den Alten getrennt sind. Man müßte also, um unter den Lehrlingen zu sein, selber einer werden, sonst sieht man nie einen; man sieht nicht einmal mehr Leute als in der selben Halle in der selben Schicht arbeiten. So gut es also ist, Ansätze in einem Großbetrieb zu haben, so schwer dürften die Vorarbeiten sein, vielleicht einfach zu schwer. Die Krönung von allem ist, daß die Frankfurter Betriebsprojektgruppe noch schlimmer als in Mainz unsere liebe Scheißkommune sich wie ein toll gewordener Kapaun konvulsivisch einen abonaniert, um am Haupt- und Staatswiderspruch herumvögeln zu können. Das könnte für die nächste Zeit eine zusätzliche Erschwernis bedeuten."
Q: RJ Mainz-1 Mitglied: An …(IKD-Leitung-1 Mitglied), Mainz 30.12.1969

06.01.1970:
In einem Brief eines Mitglieds der IKD-Leitung an ein Mitglied der Roten Jugend Mainz (vgl. 30.12.1969) heißt es:"
Lieber X,
zunächst mal was zu Rüsselsheim: Wir haben natürlich noch nichts Genaues 'beschlossen', konnten wir ja auch schlecht, bevor wir nicht en detail über die Verhältnisse Bescheid wußten. Nach Deinem Brief kann ich natürlich auch nicht mehr als spekulieren. Zunächst erscheint es mir sehr sinnvoll, daß Ihr Euch näher um die brave Y. kümmert. Sie scheint ja nicht eben die allerhellste zu sein, aber das liegt vermutlich an ihrer nahezu völligen Isolierung von der deutschen 'Bewegung' (von der die IAK ja gewissermaßen nur das zur Unkenntlichkeit verzerrte Abbild ist). Ich hatte den Eindruck, daß ein regelmäßiger Kontakt zu deutschen Genossen - aber eben nicht zu den Betschwestern Rainer Haase und Co. - ihr recht guttun könnte; auf mich machte sie jedenfalls einen ziemlich ernsthaften Eindruck…

Von dem linkisch schwätzenden Oberlehrer und seinem Lehrlingszirkelchen wußte ich schon, auch von den Plänen der Frankfurt-Betriebsprojektgruppe, sich bei Opel festzusetzen, hatte ich in den letzten Tagen meines Aufenthalts dort erfahren. Aber glaubt Ihr wirklich, daß diese Burschen ein bedeutsames Hindernis für Euch sein werden? Wir kennen doch den Arbeitsstil dieser Herrschaften. Da es sich ja offenbar nicht um 'ML'er handelt, ist doch wohl kaum zu erwarten, daß sie allzu geplant, allzu systematisch, allzu 'diszipliniert' an die Sache rangehen. Sie betrachten die Chose doch sicher mehr als eines von den 'Projekten', an denen sie doch stets nur so drei, vier Monate rumzufummeln pflegen, so nebenher, das gehört doch zu Studentenfatzkes way of life… Eure Stärke bestünde - neben dem Vorsprung, den Euch Eure Initiation in die reine Lehre gewährt, gewiß, gewiß - dann eben darin, daß Ihr nicht so dilettantisch, sondern organisiert, kontinuierlich, geplant usw. usf. vorgeht… Nun ja.

Direkt können wir niemand aus Berlin zu Opel schicken, jedenfalls nicht im Augenblick. Z. - der Gen., der nach Frankfurt geht - hat sich ja wohl schon mit Dir in Verbindung gesetzt. Er soll nicht nur mit Euch engen Kontakt halten, sondern sich vor allem auch um Rüsselsheim kümmern. Als Lehrling kann er dort allerdings nicht anfangen (ich glaube auch gar nicht, daß sowas erforderlich wäre)… Ein weiterer Genosse von SPARTACUS, der indessen unserer Firma sehr nahesteht, wird in diesem Monat nach Darmstadt gehen. Er kommt eigentlich aus der Metallbranche, könnte theoretisch also zu Opel gehen, allerdings nicht als Lehrling - … -, sondern als Hilfsarbeiter, und das würde ja soviel auch nicht nützen. Es gibt auch noch weitere Gründe, die es empfehlenswert erscheinen lassen, daß er zunächst mal nicht nach Rüsselsheim geht, sondern nach Darmstadt. Da Rüsselsheim aber zur selben IGM-Bezirksverwaltungsstelle gehört wie Darmstadt, könnte er natürlich versuchen, über die Gewerkschaft einen Fuß in Rüsselsheim auf den Boden zu kriegen."
Q: IKD-Leitung-1 Mitglied: An Rote Jugend Mainz-1-Mitglied, Berlin 6.1.1970

22.05.1970:
Die DKP berichtet (vgl. 25.5.1970):"
STREIK BEI OPEL IN BOCHUM

Im Preßwerk der Opel-AG in Bochum legten am Freitagmittag 400 Beschäftigte die Arbeit nieder. Am Montagmorgen wurde der Streik fortgesetzt. Die Kollegen demonstrierten durch andere Betriebsabteilungen. Dadurch kam es zum Teil zu Arbeite-Langsam-Streiks. Bei diesen Aktionen geht es um die Angleichung der Löhne an das Opelwerk in Rüsselsheim (in Hessen,d.Vf.) und um bessere Parkmöglichkeiten für die Beschäftigten.

Die DKP-Betriebsgruppe wies in einem sofort herausgegebenen Flugblatt, das vor dem Betrieb verteilt wurde, darauf hin, daß die Firma durchaus in der Lage ist, die Forderung der Belegschaft zu erfüllen. Allein im Jahre 1969 hatte die Opel-AG eine Produktions- und Gewinnsteigerung von rund 22 Prozent. Die Belegschaftsstärke und die Löhne wurden nicht erhöht.

Bei Redaktionsschluß war der Stand der Verhandlungen zwischen Betriebsrat und Werksleitung noch nicht bekannt. Es besteht die Möglichkeit der Ausweitung des Arbeitskampfes auf die gesamte Opel-Belegschaft in Bochum."

Vom Streik berichtet auch die Opel-Betriebsgruppe Bochum der KPD/ML-ZB (vgl. 24.9.1970, 22.1.1971), u.a. daß dadurch überhaupt die Verhandlungen über die Lohnangleichung aufgenommen worden seien.
Q: Die Presse Extrablatt Heute Betriebsrätevollkonferenz und Nr. 1, Bochum o.J. (24.9.1970) bzw. 22.1.1971, S. 2 bzw. S. 3; Unsere Zeit Nr. 22, Essen 30.5.1970, S. 5;KPD/ML-ZB(-LV NRW): Streik! Streik beim Bochumer Verein (Krupp)!, Essen o.J. (Juni 1970)

25.05.1970:
Bei Opel Bochum wird, laut RFO Saarland, mehrere Stunden für den selben Lohn wie in Rüsselsheim und ein 13. Monatsgehalt gestreikt.

Die Rote Opel-Betriebsgruppe (RBG) der KPD/ML-ZK (vgl. 26.5.1970) berichtet:"
Laut Auskunft eines Beamten der Kriminalpolizei sollen sich unter den Streikenden auch einige Polizeispitzel im Blaumann befunden haben, um 'Rädelsführer' ausfindig zu machen."

Für die DKP berichtet Jochen Mandel von Opel Bochum (vgl. 22.5.1970):"
ERSTER STREIK IN DEN BOCHUMER OPEL-WERKEN
'WIR WOLLEN DEN GLEICHEN LOHN WIE IN RÜSSELSHEIM'

'Bei Opel gibt es so etwas nicht!' 'Bei Opel wird nicht gestreikt!' Bis vor kurzem, so berichteten Bochumer Opel-Arbeiter, habe ihr Werksdirektor Beickler noch voller Stolz diese Auffassung vertreten. Er mußte sich jetzt vom Gegenteil überzeugen lassen. Durch mehr als 1 500 Arbeiterinnen und Arbeiter des Preßwerks (…) und anderer Abteilungen des Bochumer Opelwerks, die am Morgen des 25. Mai vor seinem Direktionsgebäude demonstrierten und erregt die Verwirklichung ihrer Forderungen verlangten. 'Was wir wollen?', meinte ein stämmiger Preßwerker, 'das könne wir Euch sofort sagen: Wir wollen, daß unsere Parkplätze endlich bewacht werden! Wir wollen für unsere Arbeit den gleichen Lohn wie unsere Kollegen in Rüsselsheim, und wir wollen einen 13. Monatslohn als Weihnachtsgeld!' 'Und natürlich die Bezahlung unserer Streikstunden!' ergänzt sein Nachbar.

Bereits am Freitagabend, kurz vor Ende der Mittagsschicht, wurde das Preßwerk zum ersten Male stillgelegt. Wie ein Lauffeuer hatte sich zuvor die Nachricht unter den Arbeitern verbreitet, daß erneut insgesamt 27 ihrer Fahrzeuge aufgebrochen, ausgeraubt oder beschädigt worden waren. Und das auf den außerhalb der Werkstore gelegenen Parkplätzen.

'Jetzt langt es!', erklärten die empörten Arbeiter und setzten kurzerhand ihre Maschinen still. Von 22 Uhr bis zum Ende der Schicht um 22 Uhr 45. Doch bevor sie nach Hause gingen, stellten sie der Werksdirektion noch ein Ultimatum. Bis Montag früh acht Uhr. 'Wir wollen endlich bewachte Parkplätze!' verlangten sie und fragten: 'Warum kann denn der Werkszaun nicht um die Parkplätze herum gelegt werden?'

Für die Opel-Arbeiter sind Fahrzeuge kein Luxusgegenstand. 'Wenn ich mit der Bahn oder dem Bus hierher kommen will', erklärt ein ehemaliger Bergmann aus Lünen, 'dann muß ich morgens früh bestimmt zwei Stunden eher aufstehen! Obendrein ist das auch noch teurer. Fahrgelderstattung gibt es nicht bei Opel!' Die BOT, RE, OB und selbst HAM (Bottrop, Recklinghausen, Oberhausen bzw. Hamm,d.Vf.) - Kennzeichen an den Fahrzeugen auf den Parkplätzen beweisen, daß es nicht nur diesem Kumpel so geht.

Aber auch mit den anderen Forderungen, sei es das 13. Monatseinkommen oder die Angleichung ihrer Löhne an die in Rüsselsheim, ist es den Arbeitern ernst.

'Wird denn hier weniger gearbeitet als in Rüsselsheim?' so fragen sie. Und weiter: 'Was wir hier weniger verdienen, damit bauen die sich jedes Jahr ein paar neue Paläste. Als ob das Brot und die Mieten hier billiger wären, als in Rüsselsheim!?'

Immerhin erzielt die Adam Opel AG durch die Unterschiede zwischen den Bochumer und den Rüsselsheimer Löhnen einen Extragewinn von 6,1 Millionen Mark im Jahr.

Als am Montag früh um 8 Uhr noch immer kein positiver Bescheid aus dem Verwaltungsgebäude vorliegt, werden die Maschinen im Preßwerk erneut abgeschaltet. Die Kollegen beschließen, zum Verwaltungsgebäude zu marschieren. Zuvor jedoch informieren sie die Belegschaften anderer Abteilungen.

Viele schließen sich dem Zug an. Auch wenn überall Meister postiert werden, die fleißig Namen notieren. Die Polsterei steht um 10 Uhr. Ebenfalls das Hauptband der Abteilung D 5 und einige Bänder in anderen Abteilungen.

Jetzt endlich hat Direktor Beickler auch ein Ohr für ihre Forderungen. Er bittet die Streikenden, ihre Forderungen schriftlich zu formulieren und eine Verhandlungskommission zu benennen. Das geschieht.

'Bis Mittwoch wollen wir aber Bescheid haben! Sonst fliegen die Brocken wieder! Dann aber richtig!' erklären die Streikenden, bevor sie um 11 Uhr 15 wieder die Arbeit aufnehmen. Und ein Vertrauensmann fügt hinzu: 'Wenn der Beickler nicht zustimmt, dann erlebt er was, das hat's hier in Bochum noch nicht gegeben!'"
Q: Unsere Zeit Nr. 23, Essen 6.6.1970, S. 3; Rote Fahne - Röchling Nr. 5, Völklingen o.J. (1970);Die Presse Nr. 1, Bochum o.J. (15.9.1970), S. 2;Zündkerze Sdr.Nr. 2, Nr. 2, 3 und 4, Bochum 1970, 1970, Sept. 1970 bzw. 1970, S. 1ff, S. 5, S. 4 bzw. S. 5

26.05.1970:
Vermutlich heute gibt die Rote Opel-Betriebsgruppe (RBG Opel) der KPD/ML-ZK bei Opel Bochum eine Sondernummer 2 ihrer 'Zündkerze' (vgl. 11.5.1970, 10.6.1970) zu den gestrigen Streiks im Preßwerk heraus, für deren 4 Seiten DIN A 4 Werner Lehrke verantwortlich zeichnet. Enthalten ist auch eine italienische Seite, eine Seite dient als Kleinplakat mit der Forderung "Eine Mark mehr!" quer in Rot über den Text "Steter Tropfen höhlt den Stein! Der rollende Streik ist das beste Mittel!" gedruckt. Im deutschen Text heißt es:"
HOCH DIE KOLLEGEN VOM PRESSWERK!
DER KAMPF GEHT WEITER!

WIR SIND KEINE ARBEITER 2. KLASSE!

Warum verdienen die Kollegen in Rüsselsheim (in Hessen,d.Vf.) mehr? Natürlich nicht, weil sie mehr arbeiten als wir, sondern weil bekannt ist, daß sie solidarisch zu kämpfen verstehen. Opel bezahlt uns hier weniger, weil Opel denkt, wir könnten nicht solidarisch kämpfen."
Q: Zündkerze Sdr.Nr. 2, Bochum o.J. (1970)

29.06.1970:
Die Nr. 10 des 'KND' (vgl. 25.6.1970, 2.7.1970) erscheint. Vom Opelwerk Bochum, wo vor ca. drei Wochen mehrere hundert Kollegen für eine Angleichung ihrer Löhne an das Rüsselsheimer Werk gestreikt hätten, wird berichtet, daß eine Lohnangleichung nun durchgesetzt worden sei.
Q: Kommunistischer Nachrichtendienst Nr. 10, Bochum 29.6.1970

Juli 1970:
Der Betriebsrat und der IGM-Vertrauensleutekörper bei Opel Rüsselsheim protestieren, laut KPD/ML-ZK, vermutlich Anfang Juli mit einem Telegramm an die SPD in Bonn gegen die Einführung der Lohnsteuervorauszahlung (vgl. 11.7.1970).
Q: Zündkerze Nr. 3, Bochum 1970, S. 13

01.07.1970:
In der Nr. 3 der 'SBK' (vgl. 1.6.1970, 1.8.1970) wird wiederum über eine Reihe von Streiks berichtet. In Bochum sollen 1 500 Opel-Arbeiter mehrere Stunden lang für eine Angleichung der Löhne an das Werk in Rüsselsheim gestreikt haben.
Q: Sozialistische Betriebskorrespondenz Nr. 3, Offenbach 1.7.1970

September 1970:
Laut KPD/ML-ZB erscheinen von ihr während der Metalltarifrunde (MTR) bei Opel Rüsselsheim, vermutlich im September, 7 Flugblätter.
Q: Der Parteiarbeiter Nr. 1, Bochum Jan. 1971

02.09.1970:
Die Opel-Betriebsgruppe Bochum der KPD/ML-ZB (vgl. 24.9.1970) berichtet:"
Am 2. September forderten der IGM-V-Leute-Vorstand und der Betriebsrat in Rüsselsheim einheitliche Erhöhung der Ecklöhne auf 4,60 DM, 15% Lohnerhöhung gemäß neuem Ecklohn. Also wenigstens 69 Pfg. für alle! … Der Betriebsrat in Rüsselsheim fordert:
Erhöhung des Akkordrichtsatzes auf 12%
Eckgehalt der Angestellten zusätzlich um 10% vorab erhöhen!"
Q: Die Presse Extrablatt Heute Betriebsrätevollkonferenz, Bochum o.J.

(24.9.1970), S. 1

03.09.1970:
Die Opel-Betriebsgruppe Bochum der KPD/ML-ZB (vgl. 24.9.1970) berichtet über den Opel-Gesamtbetriebsratsvorsitzenden Rudi Hahne aus Rüsselsheim:"
Am 3. September sagte er noch: Die Stimmung im Betrieb ist auf dem Siedepunkt!"
Q: Die Presse Extrablatt Heute Betriebsrätevollkonferenz, Bochum o.J. (24.9.1970), S. 1f

16.09.1970:
Eine Extra-Ausgabe der 'Zündkerze' - Betriebszeitung der Roten Opel-Betriebsgruppe (RBG) der KPD/ML-ZK erscheint, laut einer handschriftlichen Datierung, heute und morgen in Bochum (vgl. 20.7.1970, 17.9.1970) mit einer Seite DIN A 4 und einem Bericht aus den USA:"
KOLLEGEN!
Seit gestern streiken 350 000 Kollegen bei General Motors in Detroit. Sie fordern 1 Dollar mehr pro Stunde. …

SOLIDARITÄT mit den Kollegen von GM durch handfeste Sachen.

Üben wir Solidarität, indem wir zeigen, daß auch wir für mehr Lohn streiken können.

Auch die Kollegen von Rüsselsheim wollen streiken!

1 MARK MEHR FÜR ALLE!!"
Q: Zündkerze Extra Kollegen! Seit gestern streiken 350 000 Kollegen …, Bochum o.J. (15./16.9.1970)

17.09.1970:
Bei Opel Bochum gibt die KPD/ML-ZK, laut einer handschriftlichen Datierung, heute die Nr. 4 ihrer 'Zündkerze' (vgl. 15.9.1970, 18.9.1970) mit 12 Seiten DIN A 4 heraus:"
15% GLEICH 1 DM! TARIFVERHANDLUNGEN SIND KEIN PFERDEMARKT! …
Tariflohn ist der zwischen den Tarifpartnern rechtskräftig vereinbarte Lohn, unter dem der Produktionsmittelbesitzer nicht bezahlen darf, wenn er sich nicht strafbar machen will. Für verschiedene Tätigkeitsmerkmale sind nun unterschiedliche Lohngruppen ausgehandelt worden, bei Opel von Zeitlohngruppe 1 bis 10, Akkordlohngruppe 4 bis 8. Als Ecklohn, der also gleich 100% gezahlt wird, nimmt man Lohngruppe 7, weil die etwa den Durchschnitt der Löhne ergibt.

Dieser beträgt bei Opel
Bochum Rüsselsheim (in Hessen,d.Vf.)
Zeitlohn (Tarif) 4,38 DM 4,50 DM
Akkordlohn (Tarif) 4,46 DM ?
Zeitlohn (Effektiv) 5,67 DM (C1) 5,71 DM
Akkordlohn (Effektiv) 4,81 DM (AC 11) / 5,02 DM (AC 95) 5,32 DM"
Q: Zündkerze Nr. 4, Bochum Sept. 1970

19.09.1970:
In der RJ/ML Ortsgruppe Walldorf/Mörfelden (vgl. 17.9.1970, 26.9.1970) wird ein Bericht an das ZK der RJ/ML (vgl. 23.8.1970, 8.10.1970) verfaßt. Zum KJVD-Aufbaukollektiv Rüsselsheim heißt es:"
Bei einem Gespräch mit Schülern im Club Voltaire in Rüsselsheim (Krahl-Jünger) schnitten wir auch die Frage an, was denn das KJVD-Aufbaukollektiv Rüsselsheim mache. Die Schüler waren sehr erstaunt, denn das einzige von dem sie wußten, war, daß vor Opel von Darmstädter Studenten Flugblätter verteilt worden sind und daß es zu Gesprächen mit der ADOL (Arbeitsgemeinschaft Demokratischer Opel Lehrlinge) gekommen sei. Die ADOL würde jedoch mit Spartacus zusammenarbeiten bzw. wäre selbst Spartacus. Die Schüler wollten sich jedoch nicht festlegen, gaben Informationen immer nur mit 'ich nehme an', 'vermutlich' usw. weiter. Auch waren unter den Schülern Spartacus-Sympathisanten."
Q: RJ/ML-Ortsgruppe Walldorf/Mörfelden: Bericht für die Zeit vom 22.8. bis 18.9.1970, Walldorf o.J. (1970)

25.09.1970:
In Rüsselsheim bei Opel konnte die KPD/ML-ZB, nach eigenen Angaben, großen Einfluß auf den Streik und die Demonstration der ganzen Morgen- und der ganzen Mittagsschicht nehmen:"
Die Flugblätter der KPD/ML wurden begeistert begrüßt und die Arbeiter trugen die von den Genossen hergestellten Transparente." Was auf den Transparenten stand wird leider nicht mitgeteilt. In Sprechchören hätten die Kollegen die 15% und einen vollen 13. Monatslohn gefordert. Laut KPD/ML-ZK streiken bei Opel Rüsselsheim, wo ein Streikkomitee gebildet wird, spontan 32 000. Von diesem Streik berichtet auch die KPD/AO.
Laut SBG Regensburg demonstrieren 90% der 36 000 Beschäftigten.
Laut RAG Frankfurt und Offenbach streiken 36 000.
Laut BKA Freiburg kommt bei Opel Rüsselsheim die Produktion durch Streik zum Erliegen. Laut 'EXI' beteiligen sich 32 000 bei Opel Rüsselsheim an einem Warnstreik im Rahmen der Metalltarifrunde (MTR).

Die Rote Opelbetriebsgruppe (RBG) der KPD/ML-ZK berichtet 1971:"
Voriges Jahr als die Betriebsräte sich in Bochum versammelt hatten fingen die Opeler in Rüsselsheim an zu streiken. Damit hatten Hahn und Lorenz und Co. nicht gerechnet. Das vorgesehene lange Referat wurde gekürzt. Eine Vollkonferenz mit eingebautem Zeitraffer wurde veranstaltet. Die Devise war: Schnell heim und die Sache in die Hand nehmen.
Das Ergebnis kam prompt: Noch am Samstagabend einigte man sich mit der Geschäftsleitung über die Weihnachtsgratifikation. (Zwei Tage vorher in Bochum riß Hahn noch den Mund auf und verlangte den 13. Monatslohn). In Flugblättern an den Mann gebracht trug diese 'Einigung im Gesamtinteresse' ihren Teil zum Abwürgen des Streiks bei."
Q: Zündkerze Extrablatt, Rüsselsheim 18.8.1971, S. 1; Express International Nr. 107, Frankfurt 16.10.1970, S. 6;Klassenkampf Nr. 2, Freiburg Sept. 1970, S. 2;Arbeitersache Nr. 1, Regensburg Okt. 1970;Kommunistische Arbeiterpresse - Ausgabe AEG Telefunken ohne Nr. (10), Berlin 5.10.1970;Roter Morgen Nr. 9, Hamburg Okt. 1970;Rote Arbeiterzeitung Nr. 6, Frankfurt Sept. 1970;Kommunistischer Nachrichtendienst Nr. 37, Bochum 30.9.1970;Der Schwartzkopff Hammer Nr. 2, Berlin Okt. 1970

26.09.1970:
Bei Opel Rüsselsheim wird, laut SBG Regensburg, auch heute weitergestreikt.
Q: Arbeitersache Nr. 1, Regensburg Okt. 1970

28.09.1970:
In Rüsselsheim verteilt die DKP bei Opel ein Flugblatt, welches, laut KPD/ML-ZB, den 10%-Abschluß als Erfolg bezeichnet. Auch das 'Neue Deutschland' habe heute die 10% als Erfolg der hessischen Metaller bezeichnet, ohne Kritik an den rechten IGM-Führern zu üben.
Q: Kommunistischer Nachrichtendienst Nr. 38, Bochum 3.10.1970

01.10.1970:
In Bochum findet bei Opel eine Betriebsversammlung (BV) statt. Die KPD/ML-ZK berichtet ironisch über Perschke und fährt fort:
Nach dieser äußerst sachlichen Rede bekam Kollege Lorenz (CDU!) vom Rüsselsheimer (in Hessen,d.Vf.) Betriebsrat das Wort. (In Rüsselsheim munkelt man schon, er sei unsterblich, so lange ist er schon im BR!) Er forderte uns auf, bei Angleichung von Rüsselsheimer Löhnen an Bochumer Solidarität zu üben. Über den Streik in Rüsselsheim ließ er allerdings nichts verlauten."
Q: Zündkerze Extra Heute vor einer Woche begann unser Streik …, Nr. 4 und Nr. 5, Bochum o.J. (1.10.1970), Sept. 1970 bzw. o.J. (Nov. 1970), S. 1, S. 4 bzw. S. 2ff

20.10.1970:
Die Nr. 2 der 'Rot Front' - Zeitung des Unikollektivs Bochum des KJVD der KPD/ML-ZB (vgl. Mai 1970, 27.10.1970) erscheint. Im Artikel "Zu den Tarifkämpfen" in der Metalltarifrunde (MTR) im September heißt es bezüglich der KPD/ML-ZB:"
Zum ersten Mal konnte die KPD/ML mit einheitlicher Linie in die Kämpfe eingreifen. In einigen Betrieben konnte sie die politisch-ideologische Führung übernehmen, so z.B. … bei Opel in Rüsselsheim, wo die Parole der KPD/ML 'Kampf dem Lohnraub', 'Gegen die Verrätereien der SPD-Regierung die geschlossene Front der Arbeiterklasse' den Demonstrationszug anführten."
Q: Rot Front Nr. 2, Bochum 20.10.1970

November 1970:
Der KB/ML Westberlin gibt die Nr. 4 seiner 'Kommunistischen Arbeiterzeitung' (KAZ - vgl. Okt. 1970, Dez. 1970) mit dem Artikel "In Mühlheim und Rüsselsheim: Die Bosse in die Knie gezwungen!" zu KWU Mülheim und Opel Rüsselsheim.
Q: Kommunistische Arbeiterzeitung Nr. 4, Berlin Nov. 1970, S. 10

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November 1970:
Die Rote Opel Betriebsgruppe (RBG) Bochum der KPD/ML-ZK berichtet (vgl. 13.9.1971) von den IGM-Vertrauensleuten bei Opel Rüsselsheim und der Zusammenarbeit mit ihnen durch Sonak (VLK-Vorsitzender in Bochum):"
Der Vorschlag, einen Erfahrungsaustausch mit den Bochumern über den Opel-Streik herbeiführen, schlummert seit letztem November in Sonaks Ablage."
Q: Zündkerze Extra Ein feines Süppchen und Nr. 11, Bochum o.J. (1.7.1971) bzw. o. J. (1971), S. 3 bzw. S. 3

November 1970:
Bei Opel Rüsselsheim (32 000 Besch.) wird, laut RFO, Mitte November gestreikt.
Q: Rote Fahne - Arbed Nr. 5, St.Ingbert 5.12.1970

05.11.1970:
In der Stadthalle Rüsselsheim findet eine Vollversammlung des Opel-Vertrauensleutekörpers (VLK) statt, der den Abschluß der Metalltarifrunde (MTR) für Hessen als zu niedrig verurteilt.
Q: Roter Metaller - Ausgabe Teves Nr. 4, Frankfurt Juli 1971, S. 6

18.12.1970:
Laut KPD/ML-ZK finden heute Teilbelegschaftsversammlungen (BV) bei Opel Bochum statt. Die Rote Opel-Betriebsgruppe (RBG) der KPD/ML-ZK berichtet:"
Die Konsequenzen von dem, was er so lautstark kritisierte, zog auch Beiske nicht: daß die Opel-Kollegen insgesamt schon wieder gespalten wurden. Jetzt kämpfen nämlich nach dem Tarif-Zirkus unsere Rüsselsheimer Kollegen (in Hessen,d.Vf.) für Lohnangleichung mit Bochum - vorher war es genau umgekehrt. Beschäftigungstherapie nennt man sowas. Damit wir ja nicht so einig sind, brutzelt man uns auf kleiner Flamme mit Forderungen nach 2/3 Prozent."

Die KPD/ML-ZK schreibt:"
Wie wir im Mai letzten Jahres (vgl. 22.5.1970,d.Vf.) um die Lohnangleichung an Rüsselsheim gestreikt haben, so müssen die Kollegen in Hessen jetzt für die Lohnangleichung an Bochum kämpfen; das ist das Ergebnis des 10%-Betrugs der SPD-Gewerkschaftsführer beim Tarifkampf in Hessen (MTR - vgl. 27.9.1970, d.Vf.)."
Q: Die Presse Nr. 1, Bochum 22.1.1971, S. 3ff; Zündkerze Nr. 6, Bochum o.J. (1971), S. 1ff

Januar 1971:
In Rüsselsheim geben die Opel-Betriebsgruppen der KPD/ML-ZB und des KJVD die Nr. 1 ihrer Zeitung 'Das rote Fliessband' für Januar heraus mit dem Leitartikel "Wann arbeiten wird 150 % Akkord bei Opel?".

Weitere Artikel sind:
- "Nachtigall ick hör dir trapsen" zur Konzertierten Aktion;
- "Kampf in den Betrieben" mit Berichten aus dem 'KND';
- "'Unser' Betriebsrat verschaukelt die Jugendvertretung";
- eine Aufforderung zur Mitarbeit;
- "Die Seite für Jungarbeiter und Lehrlinge. Berichte der Betriebsgruppe des KJVD und seiner Sympathisanten" mit den Artikeln "Wochenbericht. Opel raubt unsere Freizeit" und "Achtung: Opel will uns spalten" mit der Forderung nach zehn Minuten Waschzeit vor dem Arbeitsschluß für gewerbliche Lehrlinge; sowie
- "Polen - da habt ihr euren Kommunismus".
Q: Das rote Fliessband Nr. 1, Rüsselsheim Jan. 1971

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März 1971:
Es erscheint eine Ausgabe der Werkszeitschrift 'Opel-Post' in der u.a. ein Artikel gegen die linken Gruppen bei Opel erscheint.

Eingegangen wird auch auf den Revolutionären Kampf (RK) Frankfurt bei Opel Rüsselsheim in Hessen.
Q: Zündkerze Nr. 8, Bochum Mai 1971, S. 5 und 8f

08.03.1971:
Die KPD/ML-ZB berichtet vermutlich aus dieser Woche:"
In der AUTOINDUSTRIE werden jetzt auch die ersten kapitalistischen Rationalisierungsmaßnahmen durchgeführt. So gibt es bei OPEL RÜSSELSHEIM jetzt Einstellungsstop für Frauen. Außerdem werden seit kurzem unmittelbar vor Feierabend Waschraumkontrollen durchgeführt. Dieses üble Mittel dient dazu, herauszubekommen, wer etwa schon fünf Minuten vor Schichtende seinen Arbeitsplatz verläßt. Diese Kollegen gehören dann zu den 'Bummelanten' und stehen damit auf der Liste für geplante Entlassungen. In der Krise 1966/1967 wurden bei Daimler Sindelfingen nach einer solchen Waschraumkontrolle auf einen Schlag 40 Kollegen entlassen."
Q: Kommunistischer Nachrichtendienst Nr. 20, Bochum 13.3.1971, S. 8

25.03.1971:
Bei Opel Rüsselsheim gibt die KPD/ML-ZK vermutlich heute (auf jeden Fall ist dies das Erscheinungsdatum der sechsseitigen spanischen Ausgabe) erstmals ihren 'Roten Metaller' (vgl. Apr. 1971) heraus mit dem Leitartikel "Das neue Betriebsverfassungsgesetz: ein alter fauler Fisch!" zum BVG.

Weitere Artikel sind:
- "Der Profit wieder mal Jahressieger!" zur Veranstaltung in der Stadthalle Ende Januar zu den Verbesserungsvorschlägen;
- "Die Krise kommt! Bei Opel weht ein schärferer Wind!" zu den höheren Akkorden bzw. Bandgeschwindigkeiten seit Januar;
- "Ford-Streik" in Großbritannien;
- "Kollegen sagen: 'Das wird genauso wie 66/67'" zur Krise;
- "Italien: Fiat und Lancia";
- "England: Im Kampf der Automobilkonzerne um ihre Profite ist diesmal Rolls Royce draufgegangen!";
- "Wer ist die KPD/ML?", wobei betont wird, dass man nichts mit der anderen KPD/ML, der KPD/ML-ZB, und deren 'Roten Fliessband' zu tun habe;
- "Amis raus aus Laos!";
- "Wenn ein Staatsanwalt klaut"; sowie
- "Wer klaut bei Opel?" zur Entlassung eines Fahrstuhlführers.

Auf den Seiten der Roten Garde erscheinen die Artikel "Die Arbeiterjugend gehört zur Arbeiterklasse" sowie "Im Jahr 1980 - 38 000 Weisskittel beim Opel! Wer baut dann die Autos?".
Q: Roter Metaller (deutsche und spanische Ausgabe) Nr. 1, Rüsselsheim 25.3.1971 bzw. o.J. (1971)

29.03.1971:
'Die Presse' Nr. 3 - Zeitung der Opel-Betriebsgruppe der KPD/ML-ZB in Bochum (vgl. Feb. 1971, Sept. 1971) erscheint: "… in Rüsselsheim ist bereits Einstellungsstop für Frauen. Ausländische Kollegen werden wie Arbeitsvieh nach Bochum verlagert. … In Rüsselsheim gibt es bereits Kontrollen in den Waschkauen vor Schichtende."
Q: Kommunistischer Nachrichtendienst Nr.25,Bochum 31.3.1971,S.9f; Die Presse Nr. 3, Bochum Apr. 1971

April 1971:
Bei Opel Rüsselsheim gibt die KPD/ML vermutlich im April ihren 'Roten Metaller' Nr. 2 (vgl. 25.3.1971, 11.5.1971) heraus mit dem Leitartikel "Machen wir aus dem 1. Mai wieder den Kampftag der Arbeiterklasse!", wobei aufgerufen wird zur Demonstration in Frankfurt-Sindlingen.

Weitere Artikel sind:
- "Lohnverhandlungen schon im Juli?" zur Metalltarifrunde (MTR);
- "'Rotes Fließband' und wir", wobei nun auf Gemeinsamkeiten mit der KPD/ML-ZB und dem KJVD verwiesen wird, weshalb man auch zum 1. Mai ein Bündnis angeboten habe;
- "Selbstkritik" zu den Äußerungen über die Haltung der DKP zum BVG;
- "In anderen Betrieben zeigen die D'K'P Funktionäre längst ihr wahres Gesicht!!" wobei berichtet wird von Teves Frankfurt; sowie
- "Ankündigung" zur Umbenennung des 'Roten Metaller' in 'Zündkerze'.

Die Rote Garde ruft auf ihren Seiten auf zum 1. Mai.

Eingeladen wird zur Maiveranstaltung in Rüsselsheim (vgl. 29.4.1971), angekündigt wird der Verkauf der 1.Mai-Extranummer des 'Roten Morgen' am 28. und 29.4.1971.
Q: Roter Metaller Nr. 2, Rüsselsheim o. J. (1971)

April 1971:
Bei Opel Rüsselsheim erscheint vermutlich im April das Flugblatt Nr. 2 des 'Revolutionären Kampf' (RK - vgl. Apr. 1971) zur Steigerung der Jahresproduktion pro Arbeiter von 7 Autos im Jahr 1954 auf 15 Autos im Jahr 1969.
Q: Revolutionärer Kampf Flugblatt Nr. 2, Frankfurt o. J. (1971)

April 1971:
Bei Opel Rüsselsheim erscheint vermutlich im April das Flugblatt Nr. 4 des 'Revolutionären Kampf' (RK - vgl. Apr. 1971, Mai 1971) unter der Schlagzeile "Aus dem 8-Stunden-Tag wird ein 11-Stunden-Tag, und trotzdem haben wir nicht einmal 13 Stunden für uns".
Q: Revolutionärer Kampf Flugblatt Nr. 4 Aus dem 8-Stunden-Tag wird ein 11-Stunden-Tag, und trotzdem haben wir nicht einmal 13 Stunden für uns, Frankfurt o. J. (1971)

01.04.1971:
Bei Opel Rüsselsheim erscheint erstmals der 'Revolutionäre Kampf' als Zeitung der Betriebsgruppe Opel-Rüsselsheim. Vermutlich bereits zuvor erschienen allerdings zumindest einige der durchnumerierten Flugblätter des gleichen Titels.
Q: Revolutionärer Kampf Nr. 1, Rüsselsheim 1.4.1971

13.04.1971:
Die Nr. 6 des 'Hochschulkampf' des Initiativkomitees der Roten Zellen der PL/PI (vgl. 29.3.1971, 26.4.1971) erscheint und berichtet aus Rüsselsheim von Opel.
Q: Hochschulkampf Nr. 6, Berlin 13.4.1971, S. 6

Berlin_Hochschulkampf_1971_06_06


23.04.1971:
Die Rote Opel-Betriebsgruppe Rüsselsheim der KPD/ML-ZK und ihrer Roten Garde (RG) berichtet vom Fall Hernandez (vgl. 26.4.1971): "
Als der Spanier am Freitag, dem 23. April 1971 rausflog, weil er genau wie seine Kollegen sich geweigert hatte, mehr als die geforderten 600 Getriebe zu fahren, passierte erst einmal gar nichts. Das war ja nur ein Spanier, der sang- und klanglos rausflog, wie so viele zuvor.

Mokrus hat zwar behauptet, daß der 2. Bevollmächtigte Adolf Flach dem Spanier am 24. April Hilfe zugesagt hätte. Aber wahrscheinlich hatte er einen Doppelgänger vom Hernandez erwischt, denn der Hernandez wußte von nichts."
Q: Zündkerze Nr. 3, Rüsselsheim o.J. (1971), S. 5

26.04.1971:
Die Rote Opel-Betriebsgruppe Rüsselsheim der KPD/ML-ZK und ihrer Roten Garde (RG) berichtet vom Fall Hernandez (vgl. 23.4.1971, 29.4.1971): "
Aber da erschien am Montag, dem 26. April das Flugblatt von der Gruppe 'Revolutionärer Kampf' (RK Frankfurt, d.Vf.) und machte den Fall publik. Das war wie ein Wespenstich in den sonst so müden Arsch der Gewerkschaftsbonzen. Jetzt flitzten sie los und reichten rasch Klage ein. Ganz heimlich versteht sich. Denn niemand wußte etwas davon, am allerwenigsten der Betroffene selbst."
Q: Zündkerze Nr. 3, Rüsselsheim o.J. (1971), S. 5

29.04.1971:
Die Rote Opel-Betriebsgruppe Rüsselsheim der KPD/ML-ZK und ihrer Roten Garde (RG) berichtet vermutlich von heute vom Fall Hernandez (vgl. 26.4.1971, 11.5.1971): "
Den Hernandez traf die KPD/Marxisten-Leninisten, als sie den Fall untersuchte. Es war fast EINE WOCHE nach seinem Rausschmiß, er war ganz ratlos und ohne einen Pfennig Geld. (Das meiste Geld schickt der Kollege an seine alten Eltern und außerdem war Monatsende). Er sagte zu uns, niemand hilft mir, sogar bei der Gewerkschaft bin ich rausgeflogen. Da sieht man also, wie die 'Hilfe' der IG Metall aussieht, von der Mokrus gesprochen hat.

Wir von der Roten Betriebsgruppe Opel der KPD/ML stellten Hernandez daraufhin sofort einen Rechtsanwalt. Denn wir sind der Meinung, die Rote Betriebsgruppe muß mit allen Mitteln einen entschlossenen Kampf gegen die ständigen frechen Provokationen der Opel-Bosse und alle ihre Speichellecker führen. Außerdem organisierten wir eine Spendenaktion unter den Opel-Kollegen. Es wurden fast 650 DM gesammelt und dem Kollegen überreicht. So hatte Hernandez wenigstens in der langen Zeit bis zum Prozeß etwas zu Beißen."
Q: Zündkerze Nr. 3, Rüsselsheim o.J. (1971), S. 5

Mai 1971:
Bei Opel Rüsselsheim erscheint vermutlich im Mai das Flugblatt Nr. 6 des 'Revolutionären Kampf' (RK - vgl. Apr. 1971, Mai 1971) unter der Schlagzeile "Heute ist Zahltag".
Q: Revolutionärer Kampf Flugblatt Nr. 6 Heute ist Zahltag, Frankfurt o. J. (1971)

Mai 1971:
Bei Opel Rüsselsheim erscheint vermutlich im Mai das Flugblatt Nr. 7 des 'Revolutionären Kampf' (RK - vgl. Mai 1971, Mai 1971) unter der Schlagzeile "Wie käuflich sind wir?".
Q: Revolutionärer Kampf Flugblatt Nr. 7 Wie käuflich sind wir?, Frankfurt o. J. (1971)

Mai 1971:
Bei Opel Rüsselsheim erscheint vermutlich im Mai das Flugblatt Nr. 8 des 'Revolutionären Kampf' (RK - vgl. Mai 1971, Mai 1971), das sich mit der letzten 'Opel Post' befasst.
Q: Revolutionärer Kampf Flugblatt Nr. 8, Frankfurt o. J. (1971)

Mai 1971:
Bei Opel Rüsselsheim erscheint vermutlich im Mai das Flugblatt Nr. 10 des 'Revolutionären Kampf' (RK - vgl. Mai 1971, Juni 1971) unter der Schlagzeile "Opel - der Zuverlässige?" zum Beginn der Serienproduktion des Ascona 16.
Q: Revolutionärer Kampf Flugblatt Nr. 10 Opel - der Zuverlässige?, Frankfurt o. J. (1971)

08.05.1971:
Die KPD/ML-ZB zitiert aus der 'Opel-Post' (IGM-Bereich - vgl. Juni 1971) ein Bericht über die SPD-BG Opel Rüsselsheim:"
Die Arbeitsgemeinschaft sozialdemokratischer Opel-Arbeiter hat sich für ihre künftigen Aktionen gegen linksextreme Gruppen beim Unterbezirksparteitag der Großgerauer SPD der Unterstützung des Unterbezirks und des Bezirks Hessen-Süd versichert. In einem Antrag wurden beide Parteiinstanzen aufgefordert, die finanzielle Grundlage für eine sozialdemokratische Betriebszeitung für das Opel-Werk zu schaffen. In der Antragsbegründung heißt es, in der letzten Zeit habe eine bundesweite Kampagne der Kommunisten eingesetzt…'"
Q: Kommunistischer Nachrichtendienst Nr. 49, Bochum 26.6.1971, S. 8

11.05.1971:
Die Rote Opel-Betriebsgruppe Rüsselsheim der KPD/ML-ZK und ihrer Roten Garde (RG) berichtet über ihre eigene Zeitung 'Roter Metaller' bzw. 'Zündkerze' (vgl. Apr. 1971, 5.7.1971) bzw. vom Fall Hernandez (vgl. 29.4.1971, 12.5.1971): "
Am 11. Mai erschien die Sondernummer des Roten Metaller: '…Diese Gewerkschaft ist der Kumpan der Opel-Bosse…'."
Q: Zündkerze Nr. 3, Rüsselsheim o.J. (1971), S. 5

12.05.1971:
Die Rote Opel-Betriebsgruppe Rüsselsheim der KPD/ML-ZK und ihrer Roten Garde (RG) berichtet vom Fall Hernandez über ihre gestrige Zeitung (vgl. 11.5.1971, 18.5.1971): "
Prompt erhielt daraufhin der spanische Kollege einen Brief. Hierin schrieben die Herren von der IG Metall am 12. Mai (!): Sie hätten Klage eingereicht und am 5. (!!) Mai sei bereits eine Güteverhandlung gelaufen. Und weiter: 'Um Mißverständnissen vorzubeugen, empfehlen wir, daß Du umgehend einen Termin mit uns vereinbarst, an dem im Beisein eines Dolmetschers die Angelegenheit mit uns durchgesprochen werden kann.' Den Brief konnte der Spanier leider nicht lesen. Der war auf deutsch. Der Hernandez ist schließlich selber Schuld, wenn er kein Deutsch auf der Schule gelernt hat, weil er schon als kleines Kind lieber auf dem Feld schaffen ging.

An eben diesem 12. Mai beschimpfte der Mokrus den Spanier und die KPD/ML in der 'Main-Spitze' auf's Übelste. Es sei gelogen, daß der Spanier bei der IG Metall rausgeflogen sei. 'Mit notorischen Lügnern und Demagogen setzen wir uns nicht auseinander, sondern stellen allenfalls nur richtig. Mit vorliegendem Fall haben sich die kommunistischen Einpeitscher und Brunnenvergifter, denen der anständige Deutsche zur Zeit bei allen Wahlen den Stuhl vor die Tür setzt, selbst gezeichnet.'"
Q: Zündkerze Nr. 3, Rüsselsheim o.J. (1971), S. 5f

18.05.1971:
Die Rote Opel-Betriebsgruppe Rüsselsheim der KPD/ML-ZK und ihrer Roten Garde (RG) berichtet vom Fall Hernandez (vgl. 12.5.1971, 28.6.1971): "
…UND DIE SCHANDE DER D'K'P

'Während das KPD-Verbot in Kraft ist und jederzeit wieder angewandt werden kann, genießt ein Häuflein von Kreaturen Narrenfreiheit, dessen aufwendige Propaganda gegen die Gewerkschaften und gegen die 'revisionistische' DKP, gegen die Sowjetunion (SU, d.Vf.) und gegen die DDR möglicherweise aus den gleichen Kassen kommt, aus denen die 'Aktion Widerstand' (AW, d.Vf.) und andere antikommunistische Zusammenschlüsse finanziert werden.' (aus: Leserbrief Fritz Seibert, Frankfurt, Cronstettenstr.18, Mainspitze vom 18.5.1971)"
Q: Zündkerze Nr. 3, Rüsselsheim o.J. (1971), S. 5

Juni 1971:
Bei Opel Rüsselsheim erscheint vermutlich im Juni das Flugblatt Nr. 11 des 'Revolutionären Kampf' (RK - vgl. Mai 1971, Juni 1971) unter der Schlagzeile "Vorsichtig, langsamer arbeiten - heute, morgen, immer" zum Unfallschutz.
Q: Revolutionärer Kampf Flugblatt Nr. 11 Vorsichtig, langsamer arbeiten - heute, morgen, immer, Frankfurt o. J. (1971)

24.05.1971:
Vermutlich in dieser Woche gibt die Rote Opel-Betriebsgruppe (RBG) Bochum der KPD/ML-ZK die Nr. 8 ihrer 'Zündkerze' (vgl. 17.5.1971, 21.6.1971) heraus. Mit der Werkszeitschrift aller Opel-Werke (vgl. März 1971) befaßt man sich so:"
EIN WORT ZUR 'OPELPOST' NR. 3/71
WENN DER FEIND UNS BEKÄMPFT, SO IST DAS GUT UND NICHT SCHLECHT

'Wenn der Feind uns bekämpft, ist das gut und nicht schlecht', sagt Mao Tse-tung.

Nun, die Opel-Post bekämpft uns mittlerweile ganz kräftig. Dies ist das beste Zeichen dafür, daß wir mit unserem Kampf auf dem richtigen Weg sind und erste Erfolge erzielt haben.
In nicht weniger als 6 Artikeln werden wir als 'Extremisten', 'Kaputtmacher', 'Wirrköpfe' usw. beschimpft. Dabei schmeißt die Opel-Post in durchsichtiger Absicht alle linken und 'linken' Gruppen in einen Topf - obwohl sie die Unterschiede zwischen diesen Gruppen genau kennt. Wozu arbeitet Opel denn schließlich mit der politischen Polizei (K14,d.Vf.) zusammen, wozu gibt es denn die 'schwarzen' Listen?

Weil es gegen uns keine sachlichen Argumente gibt, und weil immer mehr Kollegen und Kolleginnen die ständig steigende Ausbeutung satt haben und sich uns anschließen, greifen die Opel-Postler zur Methode der Diffamierung. So wird in plumper Manier die anarchistische Gruppe 'Revolutionärer Kampf' (RK Frankfurt, d.Vf.) in Rüsselsheim zum Maßstab aller Revolutionäre gesetzt.

Diese Gruppe bekämpft zwar auch den Kapitalismus, sie lehnt sich auf gegen die unmenschliche Ausbeutung der Arbeiterklasse durch eine kleine Gruppe von Geldsäcken. Aber die Gruppe geht in ihrem Kampf falsch vor. Sie greift zu falschen Methoden und lenkt damit die Arbeiterklasse nur vom revolutionären Kampf ab. Wer die Parole ausgibt: 'Macht kaputt, was Euch kaputt macht', ist in gewisser Hinsicht tatsächlich wirr im Kopf - obwohl er das richtige Ziel anstrebt. Wir kämpfen dafür, daß die Maschinen und Fabriken UNSER Eigentum werden, wir kämpfen um die politische Macht in der BRD. Warum sollten wir die Maschinen und Fabriken kaputt machen?"
Q: Zündkerze Nr. 8 und Perschke auf der Betriebsversammlung, Bochum Mai 1971 bzw. o.J. (1971), o.S. bzw. S. 8 und S. 12

Juni 1971:
Die KPD/ML-ZB berichtet von der 'Opel-Post', daß diese über den Antrag der SPD-BG bei Opel Rüsselsheim an den SPD-UB Groß Gerau (vgl. 8.5.1971) berichtet habe:"
Daß die Opel-Post, die Zeitung der Opel-Herren, diese Nachricht unkommentiert bringt, zeigt, wie sehr sie darauf warten, daß endlich gegen die kommunistischen Betriebszeitungen eine SPD-Betriebszeitung erscheint (bei Opel-Bochum erscheinen 'DIE PRESSE', in Rüsselsheim 'DER ROTE PRÜFSTAND' als Betriebszeitungen der KPD/ML. Außerdem erscheinen noch Betriebszeitungen der Gruppe 'Roter Morgen' (KPD/ML-ZK,d.Vf.) und der DKP.)"
Nicht erwähnt wird der 'Revolutionäre Kampf' des gleichnamigen RK in Rüsselsheim.
Q: Kommunistischer Nachrichtendienst Nr. 49, Bochum 26.6.1971, S. 8

Juni 1971:
Bei Opel Rüsselsheim erscheint vermutlich im Juni das Flugblatt Nr. 12 des 'Revolutionären Kampf' (RK - vgl. Juni 1971, Juni 1971) unter der Schlagzeile "Die Schnauze voll! Die Brocken hinschmeissen?" zur Arbeitshetze und der Hitze in den Hallen.
Q: Revolutionärer Kampf Flugblatt Nr. 12 Die Schnauze voll! Die Brocken hinschmeissen?, Frankfurt o. J. (1971)

Juni 1971:
Bei Opel Rüsselsheim erscheint vermutlich im Juni das Flugblatt Nr. 13 des 'Revolutionären Kampf' (RK - vgl. Juni 1971, Juli 1971) unter der Schlagzeile "Das Quantum" zur Steigerung des Quantums bzw. der Stückzahlen.
Q: Revolutionärer Kampf Flugblatt Nr. 13 Das Quantum, Frankfurt o. J. (1971)

28.06.1971:
Die KPD/ML-ZB Betriebsgruppe MAN Gustavsburg (vgl. 5.7.1971) berichtet vermutlich aus dieser Woche von der MTR:"
Auch die jüngsten Ereignisse bei OPEL IN RÜSSELSHEIM beweisen den geplanten Ausverkauf: LODERER, die rechte Hand von Otto Brenner, kam zu GEHEIMVERHANDLUNGEN MIT DEM BETRIEBSRAT. Einige Vertrauensleute, die Wind von diesem Besuch bekamen, verlangten die Diskussion mit dem Gewerkschaftsführer. Aber für die Vertrauensleute war er nicht zu sprechen."
Q: Kommunistischer Nachrichtendienst Nr. 54, Bochum 17.7.1971, S. 7

28.06.1971:
Die Rote Opel-Betriebsgruppe Rüsselsheim der KPD/ML-ZK und ihrer Roten Garde (RG) berichtet vermutlich aus dieser Woche vom Fall Hernandez (vgl. 18.5.1971, 29.6.1971): "
LÜGEN HABEN KURZE BEINE?

'Also eine Seite lügt da bestimmt; da bin ich aber gespannt, wie das ausgeht!' (Ausspruch eines Opel-Vertrauensmannes zum Fall Hernandez). In ihrem letzten Flugblatt hat die IG Metall (Sonderbeilage der IGM* Verwaltungsstelle Darmstadt) uns als ausgekochte Lügner hingestellt. Sie schreibt: 'Der rote Metaller behauptet, er habe dem Kollegen H. sofort einen Rechtsanwalt besorgt. AUCH DIESE DARSTELLUNG IST EINE LÜGE. Bis zum heutigen Tage hat sich weder ein Rechtsanwalt im Auftrag der KPD/ML am Arbeitsgericht für den Kollegen H. legitimiert, noch ist eine Klage eingereicht worden. Lügen, nichts als Lügen. Kolleginnen und Kollegen! Laßt Euch durch solche Lügenprodukte nicht irre machen. Wer politisch nichts zu bieten hat, muß zu solchen Mitteln greifen, um sich interessant zu machen. Für die Zukunft haben wir nicht die Absicht, in einen Flugblatt-Dialog mit diesen Lügnern einzugehen. Wir wissen: 'Lügen haben kurze Beine' und die Vertrauensleute der IG Metall in der Firma Opel in Rüsselsheim haben dieses schon längst erkannt.' (Mokrus/Flach ENDE Juni (!)). Donnerwetter! Ein dicker Hund! und jetzt wollen wir mal sehen ….." (vgl. 23.4.1971).
Q: Zündkerze Nr. 3, Rüsselsheim o.J. (1971), S. 5

29.06.1971:
Die Rote Opel-Betriebsgruppe Rüsselsheim der KPD/ML-ZK und ihrer Roten Garde (RG) berichtet vom Fall Hernandez (vgl. 28.6.1971, 5.7.1971), besonders über die IGM-Kommentare vom 12.5.1971: "
Als das der Hernandez hörte, platzte ihm der Kragen. Er schimpfte: mit denen will ich nichts mehr zu tun haben. Und das sagte Hernandez auch vor Gericht. Und er sagte außerdem zu dem Richter, daß er von unserem Anwalt verteidigt werden möchte.

HALT! Der Mokrus tönt doch, die KPD/ML habe keinen Anwalt gestellt und führe keine Klage! Dann konnte der Spanier das also gar nicht zu dem Richter sagen? Dann stimmt es wohl auch nicht, daß im Gerichtssaal Gelächter ausbrach, als der Vertreter der IG Metall dem Richter Papiere vorlegte, die von dem Betroffenen gar nicht unterschrieben waren? Daß einem von der IG Metall dann nichts besseres einfiel, als uns anzupöbeln? Dann stimmt es also auch nicht, daß wir am Dienstag, dem 29. Juni 1971, 14 Uhr den Prozeß gegen OPEL gewonnen haben? Daß der Richter verkündete: DAS ARBEITSVERHÄLTNIS WURDE DURCH DIE FRISTLOSE KÜNDIGUNG NICHT GELÖST! Dann hat das Arbeitsgericht und Hernandez es also mit Gespenstern zu tun gehabt?

Aber wie gesagt: 'Also eine Seite lügt da bestimmt!' Der Meinung sind wir auch! Außerdem sind wir noch der Meinung: Die gleichen Gewerkschaftsbonzen haben uns im letzten Herbst im Lohnkampf hereingelegt und verraten.
WER VERRÄT, DER LÜGT AUCH.

Und die Moral von der Geschicht'?
Selbst Gewerkschaftsbonzen, die lügen daß sich die Balken biegen, werden nicht mehr 'rot'!
Deshalb müßt ihr Kolleginnen und Kollegen und ihr Vertrauensmänner nach Euren besten Kräften die Rote Betriebsgruppe der KPD/Marxisten-Leninisten unterstützen. Organisiert Euch innerhalb der Gewerkschaft in Roten Zirkeln.

MIT DER ROTEN BETRIEBSGRUPPE FÜR DEN ENTSCHLOSSENEN KLASSENKAMPF GEGEN DIE OPEL-BOSSE UND GEGEN DIE VERRÄTER IN DEN EIGENEN REIHEN!"
Q: Zündkerze Nr. 3, Rüsselsheim o.J. (1971), S. 5f

Juli 1971:
Die Rote Opel Betriebsgruppe (RBG) Bochum der KPD/ML-ZK (vgl. 1.11.1971) berichtet u.a. über die 'Opel-Post' Nr. 7, deren Name in der Überschrift in 'Opel-Pest' entfremdet wird, indem das 'O' mit dem Opel-Blitz in ein 'E' verwandelt wird:"
DER KAMPF DER OPEL-PEST FÜR 'DEMOKRATIE', 'MARKTWIRTSCHAFT' UND 'FREIHEIT', (DIE S I E MEINT)

Merkwürdig ist allerdings, und da findet auch K.H. Mai noch keine Erklärung, daß diese 'Extremisten', die doch 'in einer hoffnungslosen Minderheit' sind, daß diese 'paar Scharfmacher', die 'im Trüben fischen' (Rudi Hahn) solche 'Verwirrung' stiften können. Anders als Opels Pest kennen bereits viele Kollegen die Antwort darauf: sie lesen die ZÜNDKERZE und wissen, daß diese 'Gruppe', die KPD/ML, ihnen die Wahrheit sagt über das, was mit ihnen gemacht wird und daß sie sich bemüht, die Wünsche und Forderungen der Kollegen öffentlich zu vertreten. Die KPD/ML hat sich in der 'ZÜNDKERZE' bereits mehrfach von den echten Anarchisten (die nicht in Bochum, wohl aber in Rüsselsheim vertreten sind), distanziert, und sie tut das auch jetzt wieder (damit dürfte der Revolutionäre Kampf (RK) gemeint sein,d.Vf.).

Wir wollen nicht das Rad der Geschichte zurückdrehen und die Industrie wieder abschaffen, sondern wir wollen vorwärts gehen, und das heißt: die Arbeiterklasse kann sich von der Ausbeutung und Unterdrückung nur befreien, indem sie die Diktatur der Bourgeoisie, der Kapitalistenklasse, die die Fabriken und Maschinen und den staatlichen Machtapparat in der Hand hat, beseitigt, weil dieses Monopol den Arbeitern nur ihre haut läßt, die sie zu Markte tragen müssen. Und die Arbeiterklasse muß ihre eigene Diktatur, die Diktatur des Proletariats, der großen Mehrheit der Bevölkerung, über die Handvoll Ausbeuter und Blutsauger errichten!

Dafür ist es aber notwendig, daß sich die Arbeiterklasse eine eigene politische Organisation schafft. Die im Aufbau befindliche KPD/ML ist diese politische Organisation, diese politische Partei des Proletariats, die sich aus den fortschrittlichsten Kollegen zusammensetzt. Darin unterscheiden wir uns ganz klar von den Rüsselsheimer Anarchisten. Und weil wir mit der Organisierung bereits Fortschritte gemacht haben, fürchtet uns die Handvoll Aktionäre und Manager. Sie werfen uns gerne mit den Anarchisten in einen Topf, weil sie wissen, daß die Arbeiter das planlose und unorganisierte Vorgehen dieser Gruppen ablehnen. Auf diesen Trick darf man nicht hereinfallen; eine Antwort darauf haben wir hiermit gegeben."
Q: Zündkerze Nr. 12, Bochum Nov. 1971, S. 8f

Juli 1971:
Bei Opel Rüsselsheim erscheint vermutlich im Juli das Flugblatt Nr. 14 des 'Revolutionären Kampf' (RK - vgl. Juni 1971, Juli 1971) unter der Schlagzeile "Was ist der Unterschied zwischen 30 ° am Strand und 30 ° am Band?" zur Hitze in den Hallen.
Q: Revolutionärer Kampf Flugblatt Nr. 14 Was ist der Unterschied zwischen 30 ° am Strand und 30 ° am Band?, Frankfurt o. J. (1971)

Juli 1971:
Bei Opel Rüsselsheim erscheint vermutlich im Juli das Flugblatt Nr. 15 des 'Revolutionären Kampf' (RK - vgl. Juli 1971, Juli 1971) unter der Schlagzeile "Die Opel-Hitze: der langsame Tod" zur Hitze in den Hallen.
Q: Revolutionärer Kampf Flugblatt Nr. 15 Die Opel-Hitze: der langsame Tod, Frankfurt o. J. (1971)

Juli 1971:
Bei Opel Rüsselsheim erscheint vermutlich im Juli das Flugblatt Nr. 16 des 'Revolutionären Kampf' (RK - vgl. Juli 1971, 26.8.1971) unter der Schlagzeile "Warum sich die Opel-Herren um unser Urlaubsglück sorgen oder: Wie können wir uns gemeinsam auf den Herbst vorbereiten?" zu den zwangsweisen Samstags-Überstunden kurz vor dem Werksurlaub.
Q: Revolutionärer Kampf Flugblatt Nr. 16 Warum sich die Opel-Herren um unser Urlaubsglück sorgen oder: Wie können wir uns gemeinsam auf den Herbst vorbereiten?, Frankfurt o. J. (1971)

01.07.1971:
Eine Extra-Ausgabe der 'Zündkerze' - Betriebszeitung der Roten Opel Betriebsgruppe (RBG) Bochum der KPD/ML-ZK (vgl. 28.6.1971, 5.7.1971) erscheint. U.a. heißt es:"
Da haben z.B. die V-Leute von Rüsselsheim schon vor acht (!) Monaten (vgl. Nov. 1970,d.Vf.) einen Brief an Sonak zwecks besserer Zusammenarbeit geschrieben. Dieser Brief ist bis heute nicht beantwortet, wie wir aus Rüsselsheim erfuhren."
Von Opel Rüsselsheim wird berichtet über die Umbenennung des eigenen 'Roten Metallers' (vgl. 11.5.1971) in 'Zündkerze' (vgl. 5.7.1971).
Q: Zündkerze Extra Ein feines Süppchen, Bochum o.J. (1.7.1971)

01.07.1971:
Betriebsversammlung bei Opel Bochum. Die Rote Opel Betriebsgruppe (RBG) der KPD/ML-ZK rief auf (vgl. 1.7.1971) und berichtet (vgl. 5.7.1971):"
PERSCHKE AUF DER BETRIEBSVERSAMMLUNG: …
MÄRCHEN VOM HARTEN KAMPF UM DEN 13.MONATSLOHN

Wie sieht es zum Beispiel mit dem 13.Monatslohn aus: 'Kollege' Perschke kam gerade aus Rüsselsheim zurück und berichtete ein Märchen vom 'harten Kampf' mit der Geschäftsleitung, das so dramatisch war, daß es uns FAST zu Tränen rührte. Aber trotz aller Dramatik konnte er eines nicht vertuschen: daß nichts erreicht wurde. 13.Monatslohn in einem Drei-Jahres-Stufenplan, bekommen soll es der, der 20 Jahre bei Opel arbeitet. Die anderen sollen sich mit 81 bzw. 85% zufrieden geben. Die gleiche dramatische Schau zog der 'Kollege' Lorenz auf der BV in Rüsselsheim (vgl. S4.*.1971,d.Vf.) ab. Ob die beiden das wohl vorher geübt haben, mit Cunningham als Lehrer?"
Q: Zündkerze Perschke auf der Betriebsversammlung und Extra Ein feines Süppchen, Bochum o.J. (1971) bzw. o.J. (1.7.1971), S. 1ff bzw. S. 1ff

04.07.1971:
Von der Roten Opelbetriebsgruppe (RBG) Rüsselsheim der KPD/ML-ZK und der RG stammt ein: "
Offener Brief der Roten Opelbetriebsgruppe der KPD/Marxisten-Leninisten und der Roten Garde

Rüsselsheim, den 4. Juli 1971

An die Opel Betriebsgruppen des
'Revolutionärer Kampf' (RK Frankfurt, d.Vf.)
und der Gruppe 'Rote Fahne Bochum'-KJVD (KPD/ML-ZB und KJVD, d.Vf.)

Kollegen, Genossen!

In knapp 3 Monaten beginnt bei Opel der Lohnkampf 1971. Es geht um die Verteidigung der wirtschaftlichen Existenzgrundlage jeder einzelnen Metallerfamilie.

Damit wir nicht genauso beschissen werden wie die Kollegen aus der Chemie (CPK-Bereich, d.Vf.) gibts nur eins:

GEMEINSAMER KAMPF ALLER KOLLEGEN UM EINHEITLICHE FORDERUNGEN!

Die Kapitalisten werden mit allen Mitteln versuchen unsere Kampffront zu spalten. Wir dürfen ihnen nicht den Gefallen machen und verschiedene Forderungen und verschiedene Kampfmethoden propagieren. Dann könnten wir gleich einpacken!

Die Rote Opelbetriebsgruppe der KPD/Marxisten-Leninisten ist der Meinung, daß verschiedene Ansichten in einzelnen politischen Fragen, keine Gründe sein dürfen, eine Zusammenarbeit im Lohnkampf 1971 zu verhindern.

Wir schlagen ein gemeinsames 'Kampfkomitee - Lohnkampf 1971 vor. Das Komitee hat die Aufgabe, gemeinsame Forderungen aufzustellen und gemeinsame Aktionen zu planen.

Es lebe die Einheit der Arbeiterklasse!

Rote Opelbetriebsgruppe der KPD/Marxisten-Leninisten

FÜR DIE EINHEIT DER ARBEITERKLASSE!"
Q: Zündkerze Nr. 3, Rüsselsheim o.J. (1971), S. 4

05.07.1971:
Vermutlich heute gibt die Rote Opelbetriebsgruppe der KPD/ML-ZK erstmals bei Opel Rüsselsheim ihre 'Zündkerze' (vgl. 7.7.1971) heraus, die die Nr. 3 trägt, da die Nummerierung vom bisherigen 'Roten Metaller' (vgl. 11.5.1971) fortgeführt wird. Der Umfang beträgt 8 Seiten DIN A 4, die Verantwortung trägt Lothar Wolfstetter in Frankfurt.

Im Leitartikel heißt es: "
LOHNKAMPF 1971

Forderungen:

1. 15% gleich 1 DM ab 1.10.1971
2. Tarifliche Absicherung des Effektivlohns
3. 13. Monatslohn (tariflich abgesichert)
4. Volle Bezahlung des 24.12. und Sylvester
5. Wegfall der Lohngruppen 1 und 2
6. Voller Lohnausgleich bei 6 Std. Samstagsschicht
7. Weg mit dem Punktebewertungssystem: Gleicher Lohn für gleiche Arbeit

KOLLEGINNEN UND KOLLEGEN

DAS SIND DIE RICHTIGEN FORDERUNGEN!

Sie stützen sich auf genaue Untersuchungen. Am eigenen Geldbeutel spüren wir jeden Tag, wie alles teurer wird, wie die Preise in die Höhe schießen.

UM WIEVIEL % SIND DIE LEBENSHALTUNGSKOSTEN WIRKLICH GESTIEGEN?
CA. 11% - 13%

Aber damit nicht genug. Die paar Groschen, die uns jetzt noch bleiben, werden uns durch Steuererhöhungen aus der Tasche gezogen.
Allein im vergangenen Jahr haben es die Kapitalvertreter fertig gebracht, die Lohnsteuer um 22% zu erhöhen. Dazu kommen als krönender Abschluß die indirekten Steuererhöhungen (Benzin, Kfz., Versicherungen, Tabak usw.). Die Einkommensteuer der Unternehmer dagegen ist gesunken.

Von diesem Staat und seinem Parlament hat der Arbeiter nichts zu erwarten.
Für die gibts nur eine Politik:
Laßt die Arbeiter schaffen, wir Bosse raffen.

BEDEUTEN 15% EINE VERBESSERUNG?

Auf den ersten Blick sieht es so aus, als hätten wir dann viel erreicht, wenn wir diese Forderung durchgeboxt haben. In Wirklichkeit ist die Durchsetzung dieser richtigen und notwendigen Forderungen ein Verteidigungskampf. Wir müssen uns das zurückerkämpfen, was uns die Kapitalisten durch Preistreiberei und Steuererhöhungen im letzten Jahr geraubt haben. Bis zum nächsten Lohnkampf 1972 wird sich unsere Lage noch mehr verschlechtern. Die Kapitalisten der ganzen Welt befinden sich in einer immer stärker werdenden Wirtschaftskrise. Der Konkurrenzkampf um Absatzmärkte verschärft sich täglich. Besonders die Japaner machen den Opelbossen stark zu schaffen. Verstärkte Konkurrenz heißt verstärkte Ausbeutung, mehr Antreiberei, alles noch schneller für weniger Geld. Das läßt sich die Arbeiterklasse nicht länger gefallen. Die Lohnkämpfe 1969, 1970 zeigen: 'Der Kampfgeist erwacht!'

Die derzeitigen Handlanger des Kapitals, die SPD/FDP Regierung bereiten sich auf die kommenden Kämpfe vor. Staats-, Militär- und Polizeiapparat werden verstärkt. Der Bundesgrenzschutz (BGS, d.Vf.) probt in der Lüneburger Heide die Besetzung von Roten Fabriken. Unsere streikenden Chemiekollegen haben als erste die reformierten Polizeiknüppel gespürt. Die IGM-Bonzen haben sogar einen Antrag auf Verbot der KPD/ML gestellt. Wer ihre Sprüche: Arbeiter, nehmt Rücksicht auf die Volkswirtschaft, oder das Märchen von der Lohn-Preisspirale als Lügen entlarvt, der soll weg vom Fenster.

15% gleich 1 DM ist keine Verbesserung. Kollegen, keine Illusionen, die Bonzen werden unsere Lage weiter verschlechtern, weiter Preise erhöhen, weiter die Inflation beschleunigen. Doch wqir müssen jeden Angriff durch Lohnkampf und Streik zurückschlagen! Erst wenn die Arbeiterklasse sich einig wird, und geführt von der Partei des Proletariats, der KPD/ML, dieses verfaulte und verlogene System stürzt, erst wenn wir den deutschen Arbeiterstaat aufbauen, dann verbessert sich unsere Lage grundsätzlich.

PREISSTOP? PROFITSTOP?

Viele Kollegen wollen sich für Preis- und Profitstop einsetzen. Der Staat soll dafür die Gesetze verabschieden. Glaubt Ihr, Kollegen, daß z.B. SPD-MdB Rosenthal, selbst Fabrikbesitzer und die anderen Konzernvertreter im Parlament sich solche Eigentore schießen?

Kollegen, die von Profit- und Preisstop träumen, träumen vom Sozialismus und Wirtschaft nach Plan und Bedarf, ohne Krisen und Ausbeutung. Doch das ist nicht drin, solange es den kapitalistischen Konkurrenzkampf gibt und Produktion nach Profit. Wer da überleben will, muß seine Arbeiter immer stärker ausbeuten und Preise treiben. Diese Gegensätze sind von keinem Staat unter einen Hut zu bringen. 'Linke' Gewerkschaftsbürokraten, Jungsozialisten (Jusos der SPD, d.Vf.) und DKP-Funktionäre unterstützen diese Illusionen.

Dadurch werden viele fortschrittliche Kollegen vom konsequenten Kampf gegen den Staat abgehalten. Wenn die Arbeiterklasse sich endgültig befreien will, muß sie den Staatsapparat zerschlagen. Aber das geht nur mit einer disziplinierten Partei, nach Plan und System. Wer das bestreitet oder verschweigt handelt gegen das Interesse der Arbeiterklasse. Als Studentengenossen der KPD/ML im Chemiekampf (CPK-Bereich, d.Vf.) mit den Arbeitern gemeinsam Streikposten aufstellten, haben diese Leute gebrüllt: Lohnkampf hat nichts mit Politik zu tun, keine Einmischung von außen!

Damit wollen sie bezwecken, daß wir uns nicht selbst für unsere Interessen einsetzen, sondern den Gewerkschaftsführern hinterherlaufen, die uns verraten werden wie im letzten Herbst und jetzt die Chemiekollegen.

WAS TUN?

Die Forderungen sind richtig, doch wie können wir sie durchsetzen? NUR DURCH STREIK, unserer einzigen und wirksamsten Waffe. Denn am Verhandlungstisch der Konzertierten Aktion verraten uns die IGM-Bürokraten wie im letzten Herbst an das Kapital.

Ja, selbst eine IGM-Forderung von 10% auf den Ecklohn ist angesichts der Preistreiberei ein glattes Almosen.

Nein! Am Vorstandstisch fallen nur Brocken ab. Wir müssen uns auf die eigene Kraft verlassen und nicht auf Hahn, Lorenz, Mokrus, Flach und Kumpanen.

Manche Kollegen haben verständliche Einwände gegen Streikmaßnahmen. Lohnverlust, Schwierigkeiten zu Hause, Angst vor Rausschmiß, die Streikgelder sind kümmerlich, wenn sie der Gewerkschaftsapparat überhaupt herausrückt. Für die nichtorganisierten Kollegen siehts noch schlechter aus, denn rote Hilfsorganisationen haben wir erst in winzigen Ansätzen aufgebaut, wie ihr am Fall Hernandez seht.

Unser wirksamstes Mittel ist die Einheit und Solidarität der Kollegen untereinander. In den Abteilungen müssen sich die zuverlässigsten und standhaftesten Kollegen zu STREIKRÄTEN zusammenschließen und sich schützend vor die Kollegen stellen. Alle anderen Kollegen müssen hinter dem Streikrat stehen und ihm den Rücken stärken. Wenn dann wie im letzten Herbst die Abteilungsleiter mit Notizblock und Drohungen (in einigen Abteilungen Arm in Arm mit dem Betriebsrat) durch die Hallen rennen, dann können sie uns nicht einschüchtern. Sie können sich die Schuhsohlen ablaufen, wenn wir uns einig sind. Alle Abteilungen wie ein Mann hinter dem Streikrat! Schon jetzt müssen wir uns durch Gespräche miteinander auf den Lohnkampf vorbereiten. Wir müssen mit unseren V-Leuten die Forderungen durchsprechen und sie kontrollieren, ob sie sie auch wirklich vertreten. Auch mit der Frau zu Hause über die Forderungen sprechen, denn die haben einen besseren Überblick über Preissteigerungen. So bereiten wir uns richtig auf den Lohnkampf vor. Der Kampf muß ein weiterer Schritt zur Einheit der Opelarbeiter sein. Die Parole heißt:

MANN DER ARBEIT AUFGEWACHT UND ERKENNE DEINE MACHT, ALLE RÄDER STEHEN STILL, WENN DEIN STARKER ARM ES WILL!"

Auch man selbst sucht die Einheit, vor allem mit den Opel-Betriebsgruppen des RK Frankfurt und der KPD/ML-ZB (vgl. 4.7.1971).
Berichtet wird vom Fall Hernandez (vgl. 23.4.1971, 28.6.1971), wozu in Kürze eine Dokumentation erscheinen soll.

Ein Jugendteil wird von der Roten Garde (RG) Rüsselsheim erstellt: "
FÜR JUNGARBEITER UND LEHRLINGE: GLEICHER LOHN FÜR GLEICHE ARBEIT
FÜR ALLE LEHRLINGE 80% DES FACHARBEITERLOHNES!

JUNGARBEITER UND LEHRLINGE!

Warum kriegt einer, der 18 Jahre ist und am Band schafft, weniger, als sein Kollege daneben, der ein paar Jahre älter ist? Warum gibt es bei der Leistungszulage Abstufungen nach Alter? Bei den Angestellten ist es genauso:

Ein 20jähriger kaufm. oder techn. Angestellter in den Gehaltsgruppen K1 und T1 kriegt 120 DM weniger als sein 21jähriger Schreibtischnachbar.

Das alles soll uns Jugendliche voneinander spalten. Wer mehr kriegt, kämpft nicht mehr so sehr wie sein Kumpel, der weniger hat. Unsere Forderung 'GLEICHER LOHN FÜR GLEICHE ARBEIT' zielt auf die Einheit der Arbeiterklasse ab. Denn wie der Mensch lebt, so denkt er. Deshalb:

Wir Lehrlinge arbeiten in der Produktion oder wir schaffen in der Lehrwerkstatt genau wie ein Dreher oder Werkzeugmacher im Betrieb. Gegen die produktive Arbeit haben wir gar nichts, aus zwei Gründen:

1. Wir wollen praktisch arbeiten. Natürlich muß es entsprechende Ausbildungsplätze in der Produktion geben, wo wir nicht rumgejagt werden, sondern von den älteren Kollegen wirklich was lernen können. Von einem Dreher mit 30jähriger Berufspraxis können wir hundertmal soviel lernen, wie von einem Pauker, der nur Bücher gelesen hat.

2. Die Kapitalisten verbreiten, wo sie es können, in Fernsehen, Radio, Zeitungen: 'Junge Leute haben ganz andere Interessen als ältere.' Meistens meinen sie damit Mode, Beat, lange Haare usw. So wollen sie den gemeinsamen Kampf aller Arbeiter - ob jung oder alt - verhindern. Das ist ihnen lange genug gelungen.

Die Arbeit in der Produktion bringt uns mit älteren Kollegen zusammen. Hier meint jeder, daß das gemeinsame Interesse von jung und alt die Abschaffung der Ausbeutung ist - und nicht sonntags stundenlang in Diskotheken rumhocken, wo man einpennt vor Langeweile.

Aus diesen Gründen sind wir nicht gegen die Arbeit in der Produktion.
WIR WOLLEN ABER AUCH DAFÜR BEZAHLT WERDEN!

Die produktive Tätigkeit eines Lehrlings macht durchschnittlich 3/4 seiner Lehrzeit aus. Bei einem Beruf ist es weniger, beim anderen ist es mehr. Deshalb ist 80% vom Facharbeiterlohn die richtige Forderung.

WARUM FORDERN WIR NICHT 600 DM FÜR ALLE?

Wenn wir Forderungen aufstellen und erkämpfen, müssen wir immer auf die Einheit der Arbeiterklasse abzielen. Ein ganz wichtiger Schritt im Kampf um die Einheit ist der Kampf gegen Lohngruppen und Altersstaffelungen. Wir müssen erreichen, daß die Lehrlinge zusammen mit den älteren Kollegen kämpfen. Bei 80% Lehrlingslohn ist ein Kampf der Arbeiter, z.B. um 15%, auch ein Kampf der Lehrlinge.

LEHRLINGE UND JUNGARBEITER!

Die Lehrwerkstatt beim Opel ist vom Betrieb getrennt. Lehrlinge und Arbeiter haben wenig Kontakt. Im Herbst müssen wir zeigen, wie wir das Geschwätz von den verschiedenen Interessen von jung und alt durchschauen. Wenn die älteren Kollegen um mehr Geld streiken, dürfen wir nicht weiterarbeiten. Dann muß auch in der Lehrwerkstatt der Hammer fallen.

Es gibt immer noch kein gesetzliches Streikrecht für Lehrlinge. Doch wenn wir zusammenstehen wie ein Mann, kann uns niemand was anhaben.

Unsere Forderungen müssen wir in der ganzen Lehrwerkstatt diskutieren. Die Jugendvertreter (JV, d.Vf.) müssen wir fragen, ob sie dahinterstehen und mit uns kämpfen wollen.

DIE PAROLE HEISST:

OB VATER, MUTTER, TOCHTER, SOHN - FÜR GLEICHE ARBEIT - GLEICHER LOHN!"
Q: Zündkerze Nr. 3, Rüsselsheim o.J. (1971); Zündkerze Extra Ein feines Süppchen, Bochum o.J. (1.7.1971), S. 2

07.07.1971:
Ein Extrablatt der 'Zündkerze' der Roten Opel Betriebsgruppe (RBG) der KPD/ML-ZK (vgl. 5.7.1971, 18.8.1971) erscheint in Rüsselsheim. Verantwortlich ist Lothar Wolfstetter.
Zur heutigen Belegschaftsversammlung (BV) fordert sie die Forderungen für den Lohnkampf im Herbst klar auszusprechen. Dabei steht die Forderung nach 15% bzw. 1 DM ab 1.10.1971 im Mittelpunkt.
Q: Die Zündkerze Extrablatt, Rüsselsheim 7.7.1971

11.07.1971:
Bei Opel Rüsselsheim lud die Arbeitsgruppe von Opelarbeitern zur Metall-Tarifrunde, die laut KPD/ML-ZK bei Teves Frankfurt (vgl. Juli 1971), mit der KPD/ML-ZK zusammenarbeitet und bereits den Streik in der Metalltarifrunde (MTR) 1970 organisiert habe, für heute mit einem Flugblatt "Tarifvertrag bei Nacht und Nebel???", in dem auch von der letzten MTR berichtet wird (vgl. 5.11.1970), zu einem Treffen um 10 Uhr im Siedlerheim ein.
Q: Roter Metaller - Ausgabe Teves Nr. 4, Frankfurt Juli 1971, S. 5ff

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August 1971:
bei Opel Rüsselsheim erstellt der Revolutionäre Kampf (RK) vermutlich im August die Nr. 4 seine 'Informationen für interessierte Kollegen, Vertrauensleute und Kollektive' mit dem Protokoll der Vertrauensleuteversammlung auf der Hoesch Westfalenhütte Dortmund vom 15.6.1971, dem Beschluß der Vertrauensleute der Klöcknerhütte Bremen vom 29.7.1971, dem Beschluß der Vertrauensleute der Hoesch MFD Dortmund vom 27.5.1971 und weiteren Beschlüssen zur Metalltarifrunde (MTR).
Q: RK: Informationen für interessierte Kollegen, Vertrauensleute und Kollektive Nr. 4, Frankfurt o. J. (1971)

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18.08.1971:
Bei Opel Rüsselsheim gibt die KPD/ML-ZK ein 6-seitiges Extrablatt "Gesamtbetriebsratskonferenz in Berlin" ihrer 'Zündkerze' (vgl. 7.7.1971, 10.9.1971) heraus, welches unter Verantwortung von Lothar Wolfstetter in Frankfurt von der anstehenden Gesamtbetriebsratssitzung (vgl. 23.8.1971) berichtet. Zu den Anträgen heißt es: "
Kollegen,
wenn Ihr die Anträge ALLE haben wollt, schreibt an die Kontaktadresse. Wir schicken sie Euch dann zu."

In einem Kasten wird berichtet aus NRW von Opel Bochum (vgl. Aug. 1971) und Hoesch Dortmund: "
Bei einer Betriebsversammlung in Bochum verlas ein Vertreter der Zündkerze die von der KPD/ML aufgestellten Forderungen. Jede einzelne wurde mit heftigem Beifall von den Kollegen begrüßt.

Auch bei Hoesch fanden diese Forderungen großen Beifall. Dort setzten sich die fortschrittlichen Vertrauensleute dafür ein."
Q: Zündkerze Extrablatt Gesamtbetriebsratskonferenz in Berlin, Rüsselsheim 18.8.1971

23.08.1971:
Laut KPD/ML-ZK soll eine Opel-Gesamtbetriebsratskonferenz in Berlin beginnen, die bis zum 25.8.1971 dauert. Aus Rüsselsheim berichtet die Rote Opelbetriebsgruppe (RBG) der KPD/ML-ZK:"
Rüsselsheim, den 18.8.1971

GESAMTBETRIEBSRATSKONFERENZ IN BERLIN

Kolleginnen und Kollegen!

Vom 23. bis 25.August findet in Berlin die 3.Gesamtbetriebsratskonferenz statt. Der diesjährige Termin liegt einen Monat früher als letztes Jahr. Warum? Das ist klar (vgl. 24.9.1970, 25.9.1970,d.Vf). … Die Gefahr, daß wir die Sache selbst in die Hand nehmen, wollen sie diesmal vermeiden. Deshalb der verschobene Termin.

WAS HABEN WIR VON DER KONFERENZ ZU ERWARTEN?

Wozu findet das ganze eigentlich statt? Hahn auf der 1. Gesamtbetriebsratskonferenz in Rüsselsheim (vgl. **.*.196*,d.Vf.): 'Diese Tagung soll zur Koordinierung der Arbeit der Einzelbetriebsräte beitragen, um den Wünschen gegenüber der Geschäftsleitung mehr Durchschlagkraft zu verleihen.'

'Gute Sachen' werden viele sagen. Doch Vorsicht mit schnellen Kommentaren. Erstmal die Sache etwas genauer betrachten: Vereinheitlichung der Linie gegenüber der Firmenleitung wurde gesagt. Wozu braucht man dann stundenlange Reden eines Dr. R. Hoenicke (Vorstandsmitglied und Leiter der Personal- und Sozialabteilung), die nichts anderes beinhalten als das folgende verlogene Kapitalistengeschwätz: 'Wir sitzen doch alle in einem Boot' Und wörtlich: 'Auf Zusammenarbeit gründet sich alle Kultur. Wir Menschen sind Wesen, die voneinander abhängig sind, sei es nun im privaten, beruflichen, gesellschaftlichen oder politischen Leben.' Und als Krönung die unmißverständliche Warnung: 'Und diese Tatsache sollten wir immer beachten, vor allem dann, wenn die Meinungen aufeinanderprallen.'

Wir sind allerdings auch der Meinung, daß zur 'Kultur' zum Beispiel im K 40 oder im M 55 zwei nötig sind, nämlich Ausbeuter und Ausgebeutete. Aber genug zu diesem Geschwätz von Kultur und gemeinsamen Interesse. Wir Arbeiter spüren die 'Tatsachen' täglich an den eigenen Knochen. Um dies zu kennen, brauchen wir keinen Dr. R. Hoenicke, der sich im Plüschbüro irgendetwas zusammenspinnt.

Kollegen, wozu brauchen die auf der Betriebsratskonferenz einen Generaldirektor Mason oder einen Bürgermeister Dr. Storsberg, der sicherlich nichts anderes zu erzählen hat, wie daß der großzügige Opel wieder 500 000 DM für die mehrzweckhalle gespendet hat.

Kollegen, wenn wir diese Besetzung betrachten, wird klar, wo der 'richtige Weg' hinläuft, von dem unser geschätzter Gesamtbetriebsratsvorsitzender Hahn spricht:

EINHEIT MIT HAHN UND LORENZ - GLEICH EINHEIT MIT DEN OPELBOSSEN

Die wenigen Betriebsräte und Vertrauensleute, die noch einen Funken Klassenbewußtsein in sich haben, die aus der Praxis der Produktion behalten haben, daß Kapitalinteresse und Arbeiterinteresse sich direkt entgegenstehen und unvereinbar sind, die sollen auf die andere Seite gezogen werden. Oder was soll es denn anderes bedeuten, wenn Hahn, Lorenz und Co. begeistert Beifall klatschen, als Hoenicke wörtlich sagte: 'Deshalb müssen Betriebsräte aus besonderem Holz geschnitzt sein… in ihrem Kreis kann man nur nüchterne und verantwortungsbewußte Männer und Frauen gebrauchen, denen das Wohl des Unternehmens wichtiger ist als irgendwelche Augenblickserfolge ohne festes Fundament.'

Hahn, Lorenz und Co., wir wissen, daß ihr aus Verräterholz geschnitzt seid. das 'Wohl des Unternehmens' war euch immer wichtiger. Die 'Alle-in-einem-Boot'-Phrase habt ihr lange genug bei den Arbeitern an den Mann gebracht, deshalb wird der Stein, den ihr erhoben habt, auf eure eigenen Füße fallen.

DIE RICHTIGEN FORDERUNGEN - DIE LAGE DER ARBEITERKLASSE

Um die richtigen Forderungen aufzustellen, müssen wir uns die Situation, in der sich die Arbeiterklasse im Herbst 1971 befindet, noch mal vor Augen halten.

Wir befinden uns am Anfang einer neuen größeren Krise. Es sieht zwar beim Opel, oberflächlich betrachtet, noch ganz gut aus, aber das kann und wird sich bald schlagartig ändern.

Von 1966/1967 wissen wir das zu gut: Samstags noch Überstunden, Montags Entlassungen und Kurzarbeit. Die Vorzeichen der Krise spüren wir schon stark. Sie heißen: maßlose Preistreiberei, Verschärfung der Ausbeutung.

Um ihren Platz als angesehene, kapitalkräftige Imperialisten zu behalten und möglichst noch zu verbessern, brauchen die westdeutschen Imperialisten die Schillerschen sogenannten 'Lohnleitlinien', das Lohndiktat. Die SPD-Regierung und ihre Kettenhunde, die Gewerkschaftsbürokratie, sind am besten in der Lage, das Lohndiktat in der Arbeiterklasse durchzusetzen, weil sie immer noch über einigen politischen Kredit bei vielen Arbeitern verfügen.

Das Lohndiktat der SPD-Regierung ist das Mittel der Ausbeuter, die Krise auf das arbeitende Volk abzuwälzen.

DAS LOHNDIKTAT IST EIN NEUER SCHRITT AUF DEM WEG ZUR VERSTAATLICHUNG DER GEWERKSCHAFTEN. DAS GRUNDRECHT DER ARBEITER UM HÖHERE LÖHNE ZU STREIKEN SOLL ABGEBAUT WERDEN! DIE MITTEL DAS DURCHZUSETZEN, SAHEN WIR IN DER CHEMIE. SIE HEISSEN POLIZEIKNÜPPEL UND ZWANGSSCHLICHTUNG.

Die erste Pflicht einer klassenbewußten und kämpferischen Gewerkschaft wäre es, die Arbeitermassen in den Betrieben auszurichten und den Kampf vorzubereiten unter der Parole:

ZERSCHLAGT DAS LOHNDIKTAT

Doch was tun die Gewerkschaftsbosse? Wie unser Kollege Hahn so auch Otto Brenner (Vorsitzender der IG-Metall) 'Wir halten uns an die wirtschaftlichen Gegebenheiten.' Das heißt auf deutsch: Zum Wohle des Kapitals immer drauf auf die Arbeiterklasse, die kleinen Angestellten, die kleinen Bauern!

Die Angriffe auf das Volk werden in Bonn seit Jahren in der Konzertierten Aktion, wo Unternehmer, Regierung und Gewerkschaftsbonzen an einem Tisch sitzen, ausgemauschelt.

Der Kampf um die klare Forderung:
RAUS AUS DER KONZERTIERTEN VERRÄTERAKTION - KEINE GEHEIMABSPRACHEN MIT DEN KAPITALISTEN
müßte für jeden klassenbewußten Vertrauensmann oder Betriebsrat eine Selbstverständlichkeit sein. Doch nichts davon in den 52 Anträgen für Berlin …!

Es wäre die Pflicht jedes guten Vertrauensmannes, um Arbeiterversammlungen zur Diskussion der richtigen Forderungen und Vorbereitung von Kampfmaßnahmen zu kämpfen. Doch nichts davon in den 52 Anträgen für Berlin …!

Kollegen, die richtigen Forderungen haben wir schon in der letzten Zündkerze (vgl. 7.7.1971,d.Vf.) proklamiert:
1. 15% gleich 1 DM mehr ab 1.10.1971
2. tarifliche Absicherung des Effektivlohns
3. 13. Monatslohn (tariflich abgesichert)
4. Wegfall der Lohngruppen 1 und 2
5. Volle Bezahlung des 24.12. und Sylvester
6. Voller Lohnausgleich bei 6 Stunden Samstagsschicht
7. Weg mit dem Punktebewertungssystem - Gleicher Lohn für gleiche Arbeit

Kollegen,
was an den richtigen und notwendigen Dingen zuwenig in den Anträgen steht, steht an falschen Dingen zuviel drin.

Wer die Richtung dieser Anträge einmal genau untersucht, dem wird klar, mit was für einer Art von Gewerkschaft wir es heute zu tun haben.

Die Gewerkschaftsbonzen haben in erster Linie die Aufgabe die Interessen der Kapitalisten gegen die Arbeiter durchzusetzen. Dazu werden sie von Kapital und Staat mit dicken Posten bestochen. Sie sitzen in Ministersesseln wie Herr Arendt (Bundesarbeitsminister), in den Aufsichtsräten (die kann man gar nicht alle aufzählen). Sie sitzen in Polizeipräsidien und in Gemeinderäten. Hahn sitzt im Stadtrat von Flörsheim (in Hessen,d.Vf.).

SIE SIND OFT SELBST KAPITALISTEN

Sie sind voll eingegliedert in den staatlichen Unterdrückungsapparat. Sie müssen und werden auch mit allen Mitteln versuchen das Lohndiktat gegen die Arbeiter durchzusetzen. Wie weit die Gewerkschaftsbürokratie sich schon nach unten durchgesetzt hat, zeigt, daß kein einziger Antrag gegen das Lohndiktat, gegen konzertierte Aktion und Geheimabsprachen, keine einzige Lohnforderung (%) in den 52 Anträgen für Berlin zu finden ist.

MITBESTIMMUNGSKRAMPF - AUSLIEFERUNG AN DAS KAPITAL

Die Anträge, die dafür haufenweise drin sind, laufen alle auf die Ablenkung der Arbeiterklasse von den richtigen Zielen, also auf die Fertigung und Erweiterung der Pöstchen, auf Mitbestimmungsdudelei hinaus. Im folgenden die Kritik einiger dafür charakteristischer Anträge:
Antrag Nr. 4

Für Großbetriebe sollen sogenannte Öffnungsklauseln eingeführt werden, d.h. in Großbetrieben sind die Gewinne größer als in kleinen Klitschen. Da müßten die Arbeiter auch mehr verdienen.

Kollegen, das ist doch nichts anderes als eine weitere Aufspaltung der Arbeiterklasse. Oder sind etwa die Preise für Kollegen aus kleineren Betrieben niedriger als für die aus Großbetrieben?

Dahinter steckt nichts als das verräterische Argument der Gewerkschaftsbosse, man müsse die Löhne nach den Gewinnen aushandeln. Eine Arbeitergewerkschaft verlangt nicht Löhne nach den sowieso frisierten Bilanzgewinnen der Bosse, sondern alles, was rauszuholen ist. Die Opelbetriebsräte wollen durch solche Anträge wohl auch ihre Stellung (sie sind ja Großbetrieb) innerhalb des Gewerkschaftsapparates ausbauen.

Antrag Nr. 26: 'Einführung eines gesetzlichen Beteiligungslohns zur Beteiligung am Produktivkapital.'

Kollegen, das ist der Gipfel des Eisbergs! Mit solchen Parolen und Forderungen sollen wir für immer und ewig an das Ausbeutersystem gekettet werden. Durch solche Forderungen (so steht es in der Begründung der Betriebsräte Bauschbach, Dörr, Herbrand und Weyerhäuser) soll die 'Kapitalkonzentration und die damit verbundene Gefahr der politischen Einflußnahme auf den demokratischen Rechtsstaat' verhindert werden. Hier wird die 'alle in einem Boot' Ideologie zur Grundlage gewerkschaftlicher Forderungen gemacht.

Wir brauchen keine Beteiligung am Produktivkapital! Wir sind Arbeiter und keine Kapitalisten. Ein Zwischending gibt es nicht. Wir können und wollen uns nicht selbst ausbeuten!! Wir werden uns nicht beteiligen an der ungeheuren Schuld die eine Politik ausgerichtet nach Profitinteresse mit sich bringt. Wir werden nicht mitverantwortlich sein an der Ausplünderung ganzer Erdteile zum Wohle des deutschen Produktivkapitals.

Was wir brauchen ist nicht Beteiligung und Kumpanei mit gesetzlich legalisiertem Großverbrechen und Kriegstreiberei sondern ein anständiges und materiell gesichertes Leben, in dem jeder nach seinen Interessen und Fähigkeiten arbeiten und lernen kann.

Kollegen, das ist der ganze traurige Charakter der Mitbestimmungschose.

Die Kollegen sollen glauben, daß man mit der Mitbestimmung den Kapitalisten Geld abknöpfen kann, daß die Arbeiter dadurch Einfluß auf den Staat und die Gesellschaft gewinnen können. Das ist eine Täuschung!

Die Gewerkschaftsbonzen wollen uns Arbeiter dazu benutzen für sie die fetten Mitbestimmungsposten zu erkämpfen. Die einzigen, die was davon haben, sind die Bonzen selbst. Und in Zukunft, wenn die Krise kommt, wenn immer mehr gerüstet wird zur Vorbereitung eines neuen Weltkriegs, dann werden diese Herren ganz im Sinne des Kapitals in die Welt posaunen: 'Arbeiter, ihr müßt die Gürtel enger schnallen, Arbeiter, ihr müßt eure Söhne in den Krieg schicken, denn Arbeiter, du bist ja selbst beteiligt am Produktivkapital und bestimmst obendrein noch mit!'

Kolleginnen und Kollegen,
Einige Anträge an die Gesamtbetriebsratskonferenz sind richtig. Diese Anträge verdienen unsere Unterstützung. Wir werden nach der Sitzung in Berlin bekanntgeben, ob sie durchgekommen sind und wer dagegen oder dafür gestimmt hat.

Die Anträge Nr.5, 32, 36 zielen auf lineare Lohnerhöhungen ab. Ebenso gibt es Anträge zum Wegfall von Leichtlohngruppen und gegen Bezahlung nach Alter im Zeitlohn. Diese Anträge zielen auf das richtige Prinzip 'Gleicher Lohn für gleiche Arbeit' ab. Weitere Anträge setzen sich für stündliche 5-Minuten-Pausen am Band (ohne Veränderung der Bandgeschwindigkeit) und für Bezahlung der Parkplatzversicherung ein. Das müssen wir besonders unterstützen. Die Kapitalisten geben schließlich auch keinen einjährigen Frieden mit den Preisen.

Kolleginnen und Kollegen, klassenbewußte Vertrauensleute und Betriebsräte!

Viele werden jetzt fragen, wie können wir denn die richtigen Anträge unterstützen? Es gibt ja für ein einfaches Gewerkschaftsmitglied praktisch kein gewerkschaftliches Leben.

VERTRAUEN AUF DIE EIGENE KRAFT
DEN EHRLICHEN GEWERKSCHAFTERN DEN RÜCKEN STÄRKEN!

Eins vorneweg: Wir dürfen uns keine Illusionen darüber machen, in diesem bürokratischen Gewerkschaftsapparat wirklich was vernünftiges für die Arbeiterklasse ereichen zu können. Da ist nichts zu machen. Wer das versucht, wird von oben isoliert, und wenn er weitermacht aus dem Apparat rausgeschmissen. Das kennen wir von früher, z.B. nach dem KPD-Verbot, als die Kommunisten nach und nach gesäubert wurden.

Deshalb müssen wir wie 1969/70 hauptsächlich auf die eigene Kraft vertrauen. Und wir müssen jeden Meter Boden, der uns überlassen wird, ausnutzen.

Es gibt noch gute Vertrauensleute und auch Betriebsräte. Das sind Kollegen, die sich täglich ehrlich bemühen und sich manchmal den Herzbändel abrennen wenn es um unsere Interessen geht. Diesen ehrlichen Gewerkschaftern müssen wir den Rücken stärken. Wir müssen mit ihnen unsere Forderungen diskutieren und sie kontrollieren.

Wir müssen verlangen, daß sie uns über alles sofort informieren, was auf gewerkschaftlichen Versammlungen besprochen wird. Das Wichtigste, was wir ihnen immer wieder sagen müssen, ist: Bleib auf der Seite der Arbeiterklasse! Wer sich zwischen Arbeiter und Kapital stellen will, steht in Wirklichkeit auf der anderen Seite. Leute, die eine Kompromiß-Politik betreiben, können wir nicht gebrauchen. Kompromisse dienen dem Kapital.

KLASSENBEWUSSTE BETRIEBSRÄTE,
ZEIGT UNS IN BERLIN, AUF WESSEN SEITE IHR STEHT !!"

Veröffentlicht wird auch noch "ohne Kommentar" folgender:"
Antrag Nr.21

BETR. STEUERREFORM

Aus dem Inhalt:
Die 3. Betriebsrätevollkonferenz der Betriebsräte ist sich allerdings darüber im Klaren, daß die Entlastungen für die Millionen von Arbeitnehmern sich nur in engen Grenzen halten können. Angesichts des grotesken Mißverhältnisses zwischen 'privatem Reichtum' und 'öffentlicher Armut' muß die öffentliche Hand mit mehr Einnahmen ausgestattet werden. Der Bau von Krankenhäusern …hat absoluten Vorrang. …Die Entlastung kleiner Einkommen muß aber deswegen begrenzt werden, weil jede entlastende Maßnahme erhebliche Steuerausfälle hervorruft, die das Programm der inneren Reform gefährden würde.'"

Aus Bochum fragte die Rote Opelbetriebsgruppe (RBG) der KPD/ML-ZK:"
AUGUST - GESAMTBETRIEBSRAT IN BERLIN

Sonderbar, ausgerechnet dort, wo nur ca. 750 Kollegen arbeiten! Ausgerechnet dort, wo es keine (noch!) Betriebsgruppe gibt! Haben die Herren Bonzen etwa Angst davor, ihre Sitzung dort abzuhalten, wo im letzten September tausende von Opel-Arbeitern auf der Wiese standen? Haben die 'Arbeitervertreter' Angst, daß dann eher etwas durchsickert, was nicht für Arbeiterohren bestimmt ist?"

Die Bochumer RBG berichtet (vgl. 16.9.1971) über die SPD-BG Arso und den BR-Vorsitzenden Perschke:"
In Berlin haben sie toll verhandelt, der Berg ist gekreist, geboren hat er eine Maus. Von den in der letzten BV aufgestellten Forderungen wurde kaum ein Antrag wirklich behandelt. Zum 13.Monatslohn forderte z.B. die V-Leute-Körperleitung Rüsselsheim, 'sich für die Zahlung eines 13.Monatseinkommens ohne Begrenzung' einzusetzen. Anmerkung der Antragskommission des GBR: 'Annahme empfohlen, aber 'ohne Begrenzung als Weihnachtsgratifikation' streichen'. In dieser Art gehts dann weiter, was die Anträge betrifft. Und fragt Perschke auf der BV, was er hinsichtlich des tariflichen Urlaubs (Weihnachten, Sylvester) durch'gesetzt' hat, ihr werdet staunen!!"

Bei Perschkes Bericht (vgl. 16.9.1971), meint die RBG, "kam nichts Neues heraus. Dafür unterschlug er die 27 Anträge, die von V-Leuten aus eigener Initiative für Berlin bei ihm eingereicht worden waren. Er hätte dann nämlich begründen müssen, warum in Berlin darüber (offiziell!!) kein Sterbenswörtchen erwähnt wurde."
Q: Zündkerze Perschke auf der Betriebsversammlung, Extranummer Kampf der Bonzendiktatur! und Nr. 11, Bochum o.J. (1971), S. 9, S. 2 bzw. S. 3; Zündkerze Extrablatt, Rüsselsheim 18.8.1971, S. 1ff

26.08.1971:
Bei Opel Rüsselsheim erscheint die Nr. 7 des 'Revolutionären Kampf' (RK - vgl. Juli 1971, 8.9.1971) mit dem Leitartikel "Krisengeschrei".

Weitere Artikel sind:
- "Schwerer Unfall in der Kurbelwelle";
- "1 Tag krank ohne Attest";
- "Zylinderblock (Abt. 2651)";
- "Den Kampf gemeinsam mit den Ausländern aufnehmen!";
- "Wer macht die Tarifpolitik?" zur Metalltarifrunde (MTR);
- "Wie kommt man zu 200 DM ohne Arbeit?" zum Weihnachtsgeld; sowie
- "Technische Verbesserungen" am Endmontageband.

Hingewiesen wird auf die eigenen 'Informationsbriefe', deren Nr. 1 vor ca. zwei Wochen erschienen sei.
Q: Revolutionärer Kampf Nr. 7, Frankfurt 26.8.1971

30.08.1971:
Es erscheint die Nr. 17 der 'Roten Fahne' (vgl. 16.8.1971, 13.9.1971) der KPD/ML-ZB. Laut eigener Aussage habe die konkurrierende KPD/ML-ZK starke Betriebsgruppen in Hessen bei Opel in Rüsselsheim.
Q: Rote Fahne Nr. 17, Bochum 30.8.1971, S. 3

02.09.1971:
Bei Opel Rüsselsheim findet, laut PL/PI (vgl. 26.9.1971), die zweite Vollversammlung des IGM-VLK in diesem Jahr statt, die sich mit der Metalltarifrunde (MTR) befasst.

Die Rote Opel Betriebsgruppe (RBG) Bochum der KPD/ML-ZK (vgl. 16.9.1971) berichtet vermutlich aus dieser Woche, "daß die V-Leute in Rüsselsheim in der Stadthalle folgende Resolution verabschiedet haben?:
'Die V-Leute-Vollversammlung der Adam Opel AG mißbilligt aufs schärfste die Aufstellung der 11% Forderung. Die Mitglieder sind vor der Tagung der Tarifkommission nicht befragt worden. Die 11% sind minimal und ungenügend.

Forderung:
Die 11% auf jeden Fall durchzusetzen,
13. Monatslohn,
Mitgliederbefragung und erneute Vollversammlung während der Erklärungsfrist
Veröffentlichung des Beschlusses im IGM-Mitteilungsblatt.'

Zusatzforderung:
'Tarifliche Absicherung des Effektivverdienstes.'"
Q: Klassenkampf Nachrichtendienst Nr. 4 und 5, Berlin 26.9.1971, S. 3 bzw. S. 7f; Zündkerze Extranummer Kampf der Bonzendiktatur!, Bochum o.J. (1971), S. 2

Berlin_PL_ND033

Berlin_PL_ND034


08.09.1971:
Bei Opel Rüsselsheim erscheint die Nr. 8 des 'Revolutionären Kampf' (RK - vgl. 26.8.1971, 22.9.1971) mit dem Leitartikel "Akkordterror".

Weitere Artikel sind:
- "Vertrauensleute-Vollversammlung: Streik im Oktober?" zur Metalltarifrunde (MTR);
- "Leistungskontrolle";
- "Kurbelwelle: Sündenbock gesucht";
- "Lineare Lohnerhöhung!" zur MTR;
- "Zweierlei Mass. Bei Opel ist alles geregelt und geordnet" zur Betriebsordnung; sowie
- "Widerstand" am 19. August zur Hitze und der Arbeitsverweigerung in der Härterei.
Q: Revolutionärer Kampf Nr. 8, Frankfurt 8.9.1971

10.09.1971:
Bei Opel Rüsselsheim gibt die KPD/ML vermutlich Ende dieser ein Extra "Öffnungsklauseln öffnen den Weg zur Spaltung der hessischen Metaller! 'Betriebsversammlung einstimmig hinters Licht geführt!'" ihrer 'Zündkerze' (vgl. 18.8.1971, 27.9.1971) heraus zur Betriebsversammlung. Betont wird zur Metalltarifrunde (MTR):"
Die KPD/ML unterstützt den Kampf um die 11 % als MINIMALforderung."
Q: Zündkerze Extra Öffnungsklauseln öffnen den Weg zur Spaltung der hessischen Metaller!, Rüsselsheim o. J. (1971)

15.09.1971:
Die KPD/ML-ZB gibt ihren 'KND' Nr. 70 (vgl. 11.9.1971, 18.9.1971) heraus. Nicht einverstanden ist man mit der Politik der KPD/ML-ZK, die sich u.a. bei bei Opel Rüsselsheim ('Die Zündkerze') hinter die 11%-Forderung der IGM gestellt habe.
Q: Kommunistischer Nachrichtendienst Nr. 70, Bochum 15.9.1971

16.09.1971:
Bei Opel Bochum findet eine Betriebsversammlung (BV - vgl. 1.7.1971) statt. Die Rote Opel Betriebsgruppe (RBG) berichtet:"
… Von den in der letzten BV aufgestellten Forderungen wurde kaum ein Antrag wirklich behandelt. Zum 13.Monatslohn forderte z.B. die V-Leute-Körperleitung Rüsselsheim (vgl. S2.*.1971,d.Vf.), 'sich für die Zahlung eines 13.Monatseinkommens ohne Begrenzung' einzusetzen. Anmerkung der Antragskommission des GBR: 'Annahme empfohlen, aber 'ohne Begrenzung als Weihnachtsgratifikation' streichen'. In dieser Art gehts dann weiter, was die Anträge betrifft."
Q: Zündkerze Nr. 11 und Extranummer Kampf der Bonzendiktatur!, Bochum o.J. (1971), S. 1ff bzw. S. 1ff

20.09.1971:
Bei Opel Rüsselsheim erscheint vermutlich in dieser Woche das Lehrlingsflugblatt Nr. 2 des 'Revolutionären Kampf' (RK - vgl. 8.9.1971, 22.9.1971) unter der Schlagzeile "Opellehrlinge fordern für die Tarifrunde" zur Metalltarifrunde (MTR).
Q: Revolutionärer Kampf Lehrlingsflugblatt Nr. 2 Opellehrlinge fordern für die Tarifrunde, Frankfurt o. J. (1971)

22.09.1971:
Bei Opel Rüsselsheim erscheint die Nr. 9 des 'Revolutionären Kampf' (RK - vgl. 20.9.1971, 1.10.1971) mit dem Leitartikel "Reformen für wen?" zur Steuerreform bzw. den Steuererhöhungen.

Weitere Artikel sind:
- "Akkordkampagne bei BMW" in München, wovon die Gruppe Arbeitersache berichtet;
- "Großer Meister Abt. 5262";
- "Alter neuer Faschismus" zur Volksbank und deren Kassen nur für deutsche;
- "Sauerei des Werkschutzes" zur Hausdurchsuchung bei einem Arbeiter wegen Diebstahlsverdacht;
- "Nicht abwarten, kämpfen" zur Metalltarifrunde (MTR);
- "Neues in der Kurbelwelle?";
- "Der Opel dreht auf";
- "Grüner Wirbelwind - Vergaserbau (Abt. 3302)"; sowie
- "Attica - das Recht lügt" zum Gefängnisaufstand in den USA.
Q: Revolutionärer Kampf Nr. 9, Frankfurt 22.9.1971

27.09.1971:
Vermutlich in dieser Woche gibt die OG Frankfurt der RJ/ML des KAB/ML die Nr. 6 des 'TN-Arbeiters' (vgl. Aug. 1971, 15.11.1971) für September heraus. Gefragt wird u.a.: "Ist unser Vertrauensleutekörper etwa mit der 11%-Forderung der rechten Gewerkschaftsführer einverstanden? Doch wohl kaum. Warum teilt man dann die Ablehnung dieser Forderung nicht den rechten Gewerkschaftsführern mit, so wie es der Vertrauensleutekörper bei Opel Rüsselsheim gemacht hat."
Q: Der TN-Arbeiter Nr. 6, Frankfurt Sept. 1971

27.09.1971:
Bei Opel Rüsselsheim gibt die KPD/ML ein Extra "Die Kampffront der Metaller wächst" ihrer 'Zündkerze' (vgl. 10.9.1971, 11.10.1971) heraus mit dem Leitartikel "Die Kampffront der Metaller wächst" zur Metalltarifrunde (MTR). Berichtet wird:"
Bei Adler in Frankfurt hat ein mutiger Kollege 200 Unterschriften für 16 % gesammelt und wurde dann mit Zustimmung des Betriebsrats fristlos gefeuert."

Es erscheint auch der Artikel "Die fast schon kriminellen Hetztiraden unseres Betriebsratsvorsitzenden". Berichtet wird auch vom Gewerkschaftstag der IGM über den Antrag auf Verbot der KPD/ML.
Q: Zündkerze Extra Die Kampffront der Metaller wächst, Rüsselsheim 27.9.1971

01.10.1971:
Bei Opel Rüsselsheim erscheint vermutlich heute das Lehrlingsflugblatt Nr. 3 des 'Revolutionären Kampf' (RK - vgl. 22.9.1971, 4.10.1971) unter der Schlagzeile "Die Opellehrlinge können beruhigt sein: allen anderen Lehrlingen geht es noch schlechter!" für die neuen Lehrlinge zur Ausbildungsmisere und dem Lehrlingsgehalt.
Q: Revolutionärer Kampf Lehrlingsflugblatt Nr. 3 Die Opellehrlinge können beruhigt sein: allen anderen Lehrlingen geht es noch schlechter!, Frankfurt o. J. (1971)

04.10.1971:
Bei Opel Rüsselsheim erscheint die Nr. 10 des 'Revolutionären Kampf' (RK - vgl. 22.9.1971, 7.10.1971) mit dem Leitartikel "Alle zur Betriebsversammlung".

Weitere Artikel sind:
- "Betriebsversammlung: Hingehen und dableiben!";
- "Abwarten - das war schon immer unser Fehler!"; sowie
- "Tarifrunde 1971" zur Metalltarifrunde (MTR).
Q: Revolutionärer Kampf Nr. 10, Frankfurt 4.10.1971

07.10.1971:
Bei Opel Rüsselsheim wird, laut Roter Opel Betriebsgruppe (RBG) Bochum der KPD/ML-ZK (vgl. 1.11.1971), die Betriebsversammlung (BV) abgebrochen, weil die Kollegen über einen Warnstreik zur Metalltarifrunde (MTR) abstimmen wollten. Dazu äußern sich sowohl der Betriebsrat in Rüsselsheim (vgl. 11.10.1971), als auch die Geschäftsleitung bundesweit (vgl. 14.10.1971).

In einem durch die RBG Bochum veröffentlichten Leserbrief heißt es:"
Dort stellten die Kolleginnen und Kollegen die Forderung nach 1% gleich 1 DM auf im Gegensatz zur Gewerkschaft, die im Tarifgebiet Hessen 11% gefordert hatte. Um der Forderung Nachdruck zu verleihen, wurde - nur - der Antrag nach einem zweistündigen Warnstreik gestellt. Darauf brach Betriebsratsvorsitzender Lorenz die Versammlung ab. Als Antwort stürmten die Kolleginnen und Kollegen im Rüsselsheimer Stammwerk das Podium."

Die KPD (vgl. 5.11.1971) berichtet zentral von Opel Bochum (vgl. 6.10.1971) und so aus Rüsselsheim:"
STREIK BEI OPEL

RÜSSELSHEIM: Auf der Belegschaftsversammlung vom 7.Oktober forderten deutsche und ausländische Kollegen immer wieder Kampfmaßnahmen zur Durchsetzung ihrer Lohnforderungen. Mehrere Kollegen erinnerten an die erfolgreichen Streikmaßnahmen im vergangenen Jahr. Immer wieder wurde auch mit der verräterischen Stillhaltepolitik der IG-Metall-Führung abgerechnet. Schließlich versuchte Betriebsratsvorsitzender Lorenz (SPD) sich durch Abbruch der Versammlung zu retten. Das ließen sich die Kollegen nicht bieten und besetzten kurzerhand das Podium, nachdem sie die Arbeiterverräter verjagt hatten. Vor allem ausländische Kollegen waren es, die ihre Forderungen durch einen Demonstrationszug unterstrichen. Die unmittelbare Folge dieser Aktionen war die fristlose Kündigung mehrerer Kollegen, die man als 'Rädelsführer' bezeichnete. Besonders empörend war die Haltung der hauptamtlichen Betriebsratsmitglieder, die in das gleiche Horn wie die Kapitalisten stießen. In ihrem Flugblatt schloßen sie sich den Drohungen der Kapitalisten an, die zuvor in Rüsselsheim und Bochum Einschüchterungsflugblätter verteilt hatten. SPD- und CDU-Betriebsräte unterstützten gemeinsam die fristlosen Kündigungen. Als Steigbügelhalter erwiesen sich wieder einmal die DKP-Revisionisten. So warnte die DKP-Betriebsgruppe vor dem Einfluß 'anarchistischer Kräfte'.

Doch die Kollegen werden sich nicht einschüchtern lassen. Gemeinsam mit ihren Kollegen in Bochum werden sie den Kampf für Lohnerhöhung und gegen unmenschliche Verschärfung der Arbeitshetz weiterführen."

Zentral (vgl. 3.12.1971) und bei Opel Bochum berichtet die KPD (vgl. 6.12.1971) in einer Arbeiterkorrespondenz (vgl. 8.10.1971, NRW 13.10.1971):"
In Rüsselsheim unterstrichen die Kollegen auf der Belegschaftsversammlung Anfang Oktober noch einmal ihre 15% Forderung und drohten auch dort offen mit einem Streik. Daraufhin brach Kapitalistenknecht Paul Lorenz (BR-Vorsitzender) die Belegschaftsversammlung ab. Das war für 2 000 Kollegen das Signal, um zu demonstrieren."

Bei Hoesch Dortmund (IGM-Bereich - vgl. 1.11.1971) berichtet die KPD:"
Welche Antwort die Arbeiterverräter in der IGM-Metall-Spitze zu erwarten haben, haben die Kollegen von Opel/Rüsselsheim demonstriert: Sie forderten einen zweistündigen Warnstreik zur Durchsetzung ihrer Forderungen. Als daraufhin der Betriebsratsvorsitzende Lorenz die Versammlung schließen wollte, stürmten die Kolleginnen und Kollegen das Podium."
Q: Wir wollen alles Nr. 3, Gaiganz Apr. 1973; Hochschulkampf Nr. 21, Berlin 22.11.1971, S. 6f;Kommunistische Arbeiterpresse Hoesch Nr. 5, Dortmund Nov. 1971, S. 2;Kommunistische Arbeiterpresse Opel Nr. 1, Bochum 1971 (Datumsangabe in Vorlage beschädigt), S. 4;Rote Fahne Nr. 29 und 31, Berlin 5.11.1971 bzw. 3.12.1971, S. 5 bzw. S. 5;Zündkerze Nr. 12, Bochum Nov. 1971, S. 2 und 10

Berlin_Hochschulkampf_1971_21_06

Berlin_Hochschulkampf_1971_21_07


07.10.1971:
Bei Opel Rüsselsheim erscheint zur heutigen Betriebsversammlung ein Flugblatt "Donnerstag: Letzter Termin!" des 'Revolutionären Kampf' (RK - vgl. 4.10.1971, 13.10.1971).
Q: Revolutionärer Kampf Donnerstag: Letzter Termin!, O. O. (Rüsselsheim) o. J. (Okt. 1971)

07.10.1971:
Der KB/ML Flensburg gibt die Nr. 6 seines 'Metallarbeiter' - Zeitung des Kommunistischen Bundes/ML für die Metalltarifrunde 71 für Oktober heraus (vgl. 20.9.1971, 15.5.1972) mit dem Leitartikel "Wenn wir kämpfen sind wir stark!". Berichtet wird darin über die MTR auch in Rüsselsheim bei Opel.
Q: Der Metallarbeiter Nr. 6, Flensburg 7.10.1971, S. 3

Flensburg162


11.10.1971:
Bei Opel Rüsselsheim wird, laut Roter Opel Betriebsgruppe (RBG) Bochum der KPD/ML-ZK, nach der Betriebsversammlung (BV - vgl. 7.10.1971), vermutlich in dieser Woche ein Flugblatt des BR verteilt, aus dem die RBG die folgenden Auszüge veröffentlicht:"
KOLLEGINNEN UND KOLLEGEN

Der 'Revolutionäre Kampf' (RK, d.Vf.) und die 'KPD/ML (Maoisten) haben am vergangenen Donnerstag versucht, die Betriebsversammlung 'umzufunktionieren'. Ausländische Kollegen, der deutschen Sprache unkundig und mit den hiesigen Verhältnissen überhaupt nicht vertraut, SOLLTEN MISSBRAUCHT WERDEN…

DER BETRIEBSRAT STELLT EINDEUTIG FEST: Die Betriebsversammlung wurde nach demokratischen Gepflogenheiten und gesetzlichen Vorschriften ordnungsgemäß abgewickelt. Jeder, der sich zu Wort gemeldet hatte, bekam das Recht, einen Diskussionsbeitrag vorzutragen. 15 Kolleginnen und Kollegen haben davon Gebrauch gemacht. Nachdem keine schriftliche Wortmeldung mehr vorlag, wurde die Versammlung ordnungsgemäß geschlossen.

Im übrigen ist festzuhalten: Die Betriebsversammlung ist eine Einrichtung nach dem Betriebsverfassungsgesetz, auf der alle Probleme, die den Arbeitnehmer im Betrieb betreffen, behandelt werden können. Abstimmungen über gewerkschaftliche Kampfmaßnahmen und ähnliches SIND LAUT GESETZ VERBOTEN. Zu Arbeitsniederlegungen, auch wenn sie nur befristet sind, können nur die Gewerkschaften aufrufen. Andere als diese Arbeitsniederlegungen basieren auf keiner rechtlichen Grundlage; sie sind EIN VERSTOSS gegen den Einzelarbeitsvertrag, die Betriebsordnung und das Betriebsverfassungsgesetz.

KOLLEGINNEN UND KOLLEGEN! Wir stellen das deshalb fest, um Euch vor den Folgen unüberlegter Handlungen zu schützen, denn wer durch ungesetzliche Maßnahmen gegen vertraglich vereinbarte Pflichten verstößt, hat die sich daraus ERGEBENDEN KONSEQUENZEN einschließlich Lohnausfall selbst zu verantworten und zu tragen.

VERTRAUT EUREN GEWÄHLTEN VERTRETERN IM BETRIEBSRAT, DEN VERTRAUENSLEUTEN UND EURER GEWERKSCHAFT!

DER BETRIEBSAUSSCHUSS

Paul Lorenz, Hans-Ulrich Powitz, Rudi Hahn, Richard Adam, Willi Eck, Karl Noss, Rolf Petry"

Die RBG Bochum meint:"
In Rüsselsheim wurde nach der Betriebsversammlung, die vom Betriebsrat abgebrochen wurde, weil Kollegen über einen Warnstreik abstimmen wollten, ein Blatt verteilt mit der Überschrift, 'Der Betriebsrat der Adam Opel AG klärt auf'. Die 'Aufklärung' ist allerdings eher eine Verdunkelung. Es heißt dort nämlich u.a.: 'Die Betriebsversammlung ist eine Einrichtung … (es folgt ein längeres Zitat aus dem obigen Text, d.Vf.) … ein Verstoß gegen den Einzelarbeitsvertrag, die Betriebsordnung und das Betriebsverfassungsgesetz.'

Daran ist nur der erste Satz richtig. Es gibt überhaupt kein Gesetz, das Abstimmungen über Kampfmaßnahmen während der BV verbietet, auch das Betriebsverfassungsgesetz sagt darüber nichts. Es verbietet auch keine 'wilden' Streiks; die werden überhaupt nicht erwähnt. Das BVG, das 1952 gegen den Widerstand großer Teile der Arbeiterklasse von der Adenauer-Regierung durchgesetzt wurde (die älteren Kollegen werden sich noch an die Demonstrationen, die es damals dagegen gegeben hat, erinnern), ist schon reaktionär genug. Aber es ist nicht SO reaktionär, wie die Gewerkschaftsbonzen es gern hätten. Was sie aus diesem BVG herauslesen, ist das vollständige Verbot aller selbständigen, von der Gewerkschaft unbeaufsichtigten und unkontrollierten Bewegungen und Aktivitäten seitens der Arbeiter. DAS wird erst das neue BVG bringen, das demnächst vom Bundestag verabschiedet wird - freudig begrüßt schon jetzt von den DGB-Bonzen, die es ja auch mit formuliert haben. (Nicht umsonst machte Perschke (BR-Vorsitzender in Bochum, d.Vf.) in jeder Betriebsversammlung dafür Reklame.)

Besser als mit dieser 'Aufklärungs'aktion des Betriebsrats in Rüsselsheim läßt sich das Zusammenspiel von Kapital, SPD-Regierung und DGB-Apparat nicht demonstrieren, das nur ein Ziel kennt: die Arbeiterklasse wirtschaftlich und politisch unter Druck zu setzen.

Es gehörte auch schon immer zum guten Ton der Kapitalisten, Teile der Arbeiterschaft einzuschüchtern und damit einen Keil zwischen die kampfbereiten und die schwankenden Kollegen zu treiben. Als Sprachrohr der Geschäftsleitung droht auch der Rüsselsheimer Betriebsrat damit, daß diejenigen Kollegen, die sich nicht mehr auf die IGM-Bonzen sondern auf sich selbst verlassen und zu selbständigen Aktionen, 'die sich daraus ergebenden Konsequenzen einschließlich Lohnausfall selbst zu verantworten und zu tragen' haben. Das nennen die feinen Herren dann: die Arbeiter sollen 'Vernunft annehmen', 'Ruhe und Ordnung wiederherstellen', nach der Devise: Teile und herrsche."
Q: Zündkerze Nr. 12, Bochum Nov. 1971, S. 2f

11.10.1971:
Die SAG Frankfurt geben in dieser Woche die Nr. 4 ihres 'Klassenkampf' für Oktober (vgl. Sept. 1971, Nov. 1971) heraus. Berichtet wird u.a. über die Ausländer bei Opel Rüsselsheim.
Q: Klassenkampf Nr. 4, Frankfurt Okt. 1971

11.10.1971:
Bei Opel Rüsselsheim gibt die KPD/ML die Nr. 4 ihrer 'Zündkerze' (vgl. 27.9.1971, 12.2.1973) vermutlich Anfang dieser Woche heraus mit dem Leitartikel "SPD - das kleinere Übel?".

Weitere Artikel sind:
- "Warum vereint ihr euch nicht: Zündkerze, Revolutionärer Kampf, Rote Fahne", wo es zum Revolutionären Kampf (RK) heißt, dieser trete zwar für eine Revolution ein, habe aber keine Vorstellung vom Weg dahin und keine Theorie. Das sei höchst gefährlich: " WENN IHR SO WEITER MACHT, WERDET IHR KONTERREVOLUTIONÄRE.";
- "Wer bezahlt die Betriebszeitungen?";
- "Bezahlte Flugblattverteiler?2, wobei über die eigenen Verteiler berichtet wird, daß diese größtenteils Mitglieder des KSB/ML, u.a. Jurastudenten, seien.

Mobilisiert wird für den 13.10.1971 zu einer Veranstaltung.
Q: Zündkerze Nr. 4, Rüsselsheim o. J. (1971)

13.10.1971:
In Rüsselsheim will die KPD/ML-ZK im Siedlerheim in der Paul Hessemerstrasse eine öffentliche Diskussion zum Thema "SPD - das kleinere Übel?" abhalten.
Q: Zündkerze Nr. 4, Rüsselsheim o.J., S. 10

13.10.1971:
Bei Opel Rüsselsheim erscheint ein Extrablatt "Vertrauen in die Gewerkschaften, in den Betriebsrat und die Vertrauensleute = Vertrauen in einen Abschluss von 7 %" des 'Revolutionären Kampf' (RK - vgl. 7.10.1971, 15.10.1971) zur Metalltarifrunde (MTR).
Q: Revolutionärer Kampf Extrablatt Vertrauen in die Gewerkschaften, in den Betriebsrat und die Vertrauensleute = Vertrauen in einen Abschluss von 7 %, Frankfurt 13.10.1971

14.10.1971:
Die Rote Opel Betriebsgruppe (RBG) Bochum der KPD/ML-ZK berichtet u.a. von der MTR:"
STREIKVERBOT BEI OPEL?

Vor einigen Wochen flatterte uns eine Mitteilung der Geschäftsleitung auf unseren Arbeitsplatz, betitelt mit der freundlichen Anrede: 'An unsere Werksangehörigen'. 'Höflich' werden wir in diesem Geschreibsel darauf hingewiesen, daß das Streiken 'ungesetzlich' sei, 'solange verhandelt wird'. Stattdessen legt uns die A. Opel AG 'unsere' IG Metall ans Herz, die einzig und allein für die anstehenden Tariffragen kompetent sein soll. Denn nur die IGM-Bonzen werden von den hohen Herren als unsere 'Interessenvertreter' akzeptiert. Bei dem Tarif-Kuhhandel haben die Belegschaften angeblich nichts zu bestellen.

Aber die Geschäftsleitung geht noch weiter. Sie droht der Opel-Belegschaft mit fristlosen Kündigungen für den Fall, daß wir den von IGM-Bonzen und Kapitalisten und SPD-Regierung einträchtig gesteckten 'Gesetzesrahmen' durchbrechen und selbständig, auf unsere eigene Kraft vertrauen, für unsere Forderungen eintreten.

Eine Begründung dafür liefern uns die Opel-Herren höchstpersönlich. In ihrem Unternehmerbrief heißt es nämlich verheißungsvoll: 'Die Verhandlungen werden sich über einen längeren Zeitraum erstrecken.' Als wäre es Gedankenübertragung, sagte mit anderen Worten 'Tarifpartner' Willi Bleicher aus dem Südwesten, die Tarifprozeduren von Verhandeln, Schlichten, Urabstimmen (streiken?) würden sich für die metallverarbeitende Industrie bis Mitte November hinziehen können. (WAZ vom 25.10.) 'Die Taktik der 'Tarifpartner' lautet… Die Verhandlungen möglichst nahe an die Krise schieben', schrieb die ZÜNDKERZE schon im September (vgl. 4.10.1971, d.Vf.). Den Grund verriet Willi Bleicher im Fernsehen: 'Uns liegt nicht am Kampf'. Ein sauberer Arbeitervertreter!

In dieser Situation verbietet uns die Adam Opel AG, irgendetwas ohne 'unsere' Gewerkschaft zu tun. Wir sollen an Organisationen gekettet werden, die nach der Pfeife der Unternehmer tanzen. Die Kapitalisten träumen offenbar schon von staatlichen Zwangsgewerkschaften, die die Einheit von Kapital und Arbeit predigen nach dem Motto: wir sitzen alle in einem Boot, Zwangsgewerkschaften, die dazu dienen, die Arbeiterklasse noch mehr an die Kandare zu nehmen und die Interessen der Kapitalisten mit allen Mitteln durchzusetzen, auch mit blutiger Gewalt wie in Spanien oder Polen. Unter solchen Regimes werden nicht nur die wirtschaftlichen Interessen der Arbeiter, sondern erst recht alle politischen Betätigungen unterdrückt. Auch in der Richtung will der Opel-Brief schon mal leise antippen: 'Wer sich an Streiks oder DEMONSTRATIONEN beteiligt…' - d.h. allen Kollegen, die die 'Unverfrorenheit' besäßen, sich an Kundgebungen zu beteiligen wie seinerzeit gegen die Notstandsgesetze (NSG - vgl. 30.5.1968,d.Vf.), oder im letzten Jahr gegen die Todesurteile im Baskenprozeß, wird von Opel der Rausschmiß angedroht."

Der Betriebsrat stehe der Geschäftsleitung zur Seite, was anhand der Vorfälle bei Opel Rüsselsheim auf und nach der Betriebsversammlung (BV - vgl. 7.10.1971, 11.10.1971) belegt wird. Fortgefahren wird:"
Die einzelnen Schritte dieser Spaltertaktik haben die Arbeitgeberverbände in Richtlinien festgelegt (siehe Rotfront' vom September (vgl. Bochum 6.9.1971 bzw. IGM Juli 1970,d.Vf.)). Eine wichtige Rolle in ihrem Sinn spielt dabei die Familie. Es wird darauf spekuliert, daß bei Streiks die Ehefrauen eher 'Vernunft annehmen' und ihre Männer wieder zur Arbeit schicken werden, anstatt ihnen den Rücken zu stärken. Aus diesem Grund finden wir auch in Opels Unternehmerbrief die Drohung, daß im Falle eines 'wilden' Streiks der Anspruch auf Lohnzahlung, Krankenversicherung, Arbeitslosenversicherung, also die Versorgung unserer Familien in Notfällen (wofür wir jeden Monat 20 bis 30% unseres Lohnes berappen müssen) 'verloren geht'. Diese feinen Herren wissen genau, wo sie uns an der empfindlichsten Stelle zu packen kriegen. Sie wollen uns vorgaukeln: wenn ihr streikt, geht's euch schlechter, wenn ihr euch ruhig verhaltet, geht's euch gut. (Dabei haben sie selbst zu Beginn der Tarifrunde zugegeben, daß sie die Lohnerhöhungen auf einem Niveau festnageln wollen, das noch unter den Preiserhöhungen liegt!) Das erzählen sie vor allem den Arbeiterfrauen. Bei den Stahlwerken Bochum (SWB,d.Vf.) z.B. war es bisher bei Streiks üblich, daß Leute von der Verwaltung von Haus zu Haus zogen, um hinter dem Rücken der streikenden Männer die Ehefrauen mürbe zu machen.

Die Opel-Herren wollen, wie aus ihrem Brief zu schließen ist, in Zukunft tief in ihre Trickkiste greifen, um uns einzuschüchtern, zu spalten und mürbe zu kriegen. Dabei können sie sich auf die Unterstützung ihrer Gewerkschafts(IGM-)bonzen und ihrer SPD-Regierung verlassen und vor allem auf eigene Erfahrungen zurückgreifen.

Nach neuesten Meldungen erlebt die amerikanische Autoindustrie eine Profitsteigerung wie noch nie in ihrer Geschichte. Die Ursache ist auf der einen Seite die Ausschaltung der ausländischen Konkurrenz durch die 10%-Importsteuer, auf der anderen Seite aber das Streikverbot, das durch Nixons Preis- und Lohnstop (vgl. S4.**.197*,d.Vf.) erzwungen wurde. (Der neunwöchige Streik in Detroit vom vorigen Herbst (vgl. 15.9.1970,d.Vf.) sitzt halt den Herren Roche und Co. immer noch in den Knochen.) Den Arbeitern soll ihre wichtigste Waffe im wirtschaftlichen Kampf, der Streik, aus der Hand geschlagen werden, und wenn es sein muß mit Gewalt.

Genau dasselbe bei Opel in Deutschland. Die Maßnahmen der SPD-Regierung, nämlich die Löhne 'einzufrieren', ähneln Nixons Lohnstop wie ein Ei dem andern, nur daß sie es hier nicht wagen, offen das Streikverbot auszusprechen. Es ist auch noch nicht notwendig: noch reichen die Berufsabwiegler von der DGB-Bonzokratie aus. Aber Opel-Boß Cunningham meint: sicher ist sicher. Bei Opel wird schon mal, auf gut amerikanisch, das Streikverbot offen verkündet.

Aber die Herren haben sich verrechnet, in den USA wie auch bei uns. In Rüsselsheim und in Bochum warfen die Kollegen den grünen Wisch haufenweise in den Papierkorb oder auf den Boden, der stellenweise von einem dicken Teppich aus Opels Unternehmerbrief bedeckt war. Was in Rüsselsheim einzelne Kollegen, die auf der Betriebsversammlung das Podium stürmten, nicht erreichen konnten, das schaffte dieses schmutzige Stück Papier: jetzt müssen wir erst recht gegen diese Schweinerei zusammenstehen, sagen viele Kollegen."
Q: Zündkerze Nr. 12, Bochum Nov. 1971, S. 1ff und S. 10

15.10.1971:
In der Nr. 6 seines 'Jungen Bolschewik' (vgl. Sept. 1971, 15.11.1971) berichtet der KJVD der KPD/ML-ZB u.a. aus dem 3. Lehrjahr bei Opel Rüsselsheim.
Q: Der junge Bolschewik Nr. 6, Bochum 15.10.1971, S. 6

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15.10.1971:
Bei Opel Rüsselsheim erscheint vermutlich heute ein Flugblatt "Angebot der Unternehmer: Null-Prozent" 'Revolutionären Kampf' (RK - vgl. 13.10.1971, 27.10.1971) zur Metalltarifrunde (MTR) mit einem Aufkleber "1 Mark für alle".
Q: Revolutionärer Kampf Angebot der Unternehmer: Null-Prozent, Rüsselsheim o. J. (1971)

16.10.1971:
Die Berliner Proletarische Linke / Parteiinitiative (PL/PI - vgl. 1.11.1971) berichtet, dass sich bei Opel Rüsselsheim 450 Arbeiter, u.a. Ausländer, an einer Arbeiterversammlung auf der Straße auf Initiative des Revolutionären Kampfes (RK) beteiligen.
Q: Klassenkampf Nr. 20, Berlin Nov. 1971, S. 5

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25.10.1971:
Bei Opel Rüsselsheim erscheint vermutlich in dieser Woche das Lehrlingsflugblatt Nr. 5 des 'Revolutionären Kampf' (RK - vgl. 13.10.1971, 27.10.1971) unter der Schlagzeile "Heute, um 14.30 Uhr" zur ursprünglich für den 7.10 geplanten, aber um drei Wochen verschobenen Jugendversammlung.
Q: Revolutionärer Kampf Lehrlingsflugblatt Nr. Heute, um 14.30 Uhr, Frankfurt o. J. (1971)

27.10.1971:
Bei Opel Rüsselsheim erscheint die Nr. 11 des 'Revolutionären Kampf' (RK - vgl. 25.10.1971, 10.11.1971) mit dem Leitartikel "Der Kampf geht weiter" zur Arbeiterversammlung vom 16.10.1971.

Weitere Artikel sind:
- "Wer missbraucht die Ausländer?";
- "Wer darf wann streiken?" zur Metalltarifrunde (MTR);
- "Prozentuale oder lineare Lohnerhöhung?" zur MTR;
- "Hoch lebe der V-Mann der Abt. 2651!", der auch SPD-Stadtrat ist;
- "Der Weg nach unten" zum Flugblatt der letzten Woche und den Entlassungen; sowie
- "Klassenkampf in Spanien".
Q: Revolutionärer Kampf Nr. 11, Frankfurt 27.10.1971

November 1971:
Die Nr. 9 des 'Parteiarbeiter' - Funktionärsorgan der KPD/ML-ZB (vgl. Okt. 1971, Dez. 1971) erscheint. Im "Politischen Bericht des Zentralbüros für September/Oktober 1971" geht das ZB u.a. davon aus, daß ein weiterer Schritt auf dem Wege zur Verschärfung des Lohndiktats die sozialdemokratischen Gewerkschaftsführer sind. … So geht die Sozialdemokratie nun dazu über, das Lohndiktat offen und ohne größere linke Manöver durchzusetzen. Wie solche terroristischen Maßnahmen in engster Verbindung mit den Spitzen der Sozialdemokratie und der CDU vorbereiten werden, zeigt das Beispiel von Opel sehr deutlich:
1. Der Arbeitsminister Arendt besucht die ARSO in Bochum (in NRW,d.Vf.).
2. Barzel besucht die Betriebsgruppe der CDU in Rüsselsheim.
3. Der Gesamtbetriebsrat von Opel besucht Schütz und unterstützt die Einverleibung Westberlins durch den westdeutschen Imperialismus.
4. Die IGM Führer Loderer und Strothmann besuchen den Gesamtbetriebsrat und Vertrauensleutevorstand.
5. Raspini von der DGB-Bundesschule besucht den SPD-Distrikt Rüsselsheim".
Q: Der Parteiarbeiter Nr. 9, Bochum Nov. 1971

November 1971:
Vermutlich im November verteilt die KPD/ML-ZK bei Opel Rüsselsheim ein Flugblatt "Aktiver Wahlboykott! SPD - das kleinere Übel?", für welches Ch. Broser in Frankfurt die Verantwortung übernimmt.
Q: KPD/ML-ZK: Aktiver Wahlboykott! SPD - das kleinere Übel?, Rüsselsheim o.J.

10.11.1971:
Bei Opel Rüsselsheim erscheint ein Extrablatt "Streik bei Mercedes = Streik bei Opel!!" des 'Revolutionären Kampf' (RK - vgl. 13.10.1971, 24.11.1971) zur Metalltarifrunde (MTR).
Q: Revolutionärer Kampf Extrablatt Streik bei Mercedes = Streik bei Opel!!, Frankfurt 10.11.1971

24.11.1971:
Bei Opel Rüsselsheim erscheint ein Extrablatt "Abwarten lohnt sich nicht !!!" des 'Revolutionären Kampf' (RK - vgl. 10.11.1971, 12.1.1972) zur Metalltarifrunde (MTR).
Q: Revolutionärer Kampf Extrablatt Abwarten lohnt sich nicht !!!, Frankfurt 24.11.1971

29.11.1971:
Die Rote Opel Betriebsgruppe (RBG) Bochum der KPD/ML-ZK berichtet vermutlich aus dieser Woche, mit Hilfe der 'FR', "wie die 'Frankfurter Rundschau' vom 4.12. meldete, VERWEIGERT DER BETRIEBSRAT IN RÜSSELSHEIM ZAHLLOSEN AUSLÄNDERN DIE AUFNAHME IN DIE GEWERKSCHAFT MIT DER SPALTERISCHEN BEGRÜNDUNG 'IM INTERESSE DER ORGANISIERTEN'".
Q: Zündkerze Extra, Bochum Dez. 1971,S.1f

Dezember 1971:
Vermutlich im Dezember wird vermutlich innerhalb der KPD/ML-ZK in Dortmund oder bereits in der Bolschewistische Linie (BL) der ehemaligen KPD/ML RM das folgende Papier verfaßt:
KRISENZEICHEN: ENTLASSUNGEN UND BANKROTTE …

Kollegen, die bei einer Belegschaftsversammlung bei Opel in Rüsselsheim an die Streiks vom Vorjahr erinnerten, um die 15%-Forderung durchzusetzen, wurde wegen Verstoßes gegen die Arbeitsordnung der Kapitalisten umgehend gekündigt."
Q: N.N.: Ohne Titel (Krisenzeichen: Entlassungen und Bankrotte…,o.O. o.J. (1971)

04.12.1971:
Vermutlich heute findet eine IGM-Vertrauensleuteversammlung bei Opel Bochum statt.

Die Rote Opel Betriebsgruppe (RBG) der KPD/ML-ZK (vgl. 8.12.1971) berichtet, u.a. über die MTR:"
MITBESTIMMUNG - DAS HEISST FESSELUNG DER ARBEITERKLASSE AN DAS KAPITAL DURCH DAS VERBINDUNGSGLIED DGB.

Eins greift ins andere! Damit diese Fesselung der Arbeiter gelingt, darf die IGM mit Hilfe des SPD-Ministers Arendt sogar erst mal die Arbeitslosenunterstützung rausholen, damit die Kollegen wieder Vertrauen in die IGM gewinnen sollen. Und wenn es mit Vertrauen nicht geht, dann eben mit ANGST: die Reklame in der letzten IGM-'Tarifinformation' (vgl. S1.1*.1971,d.Vf.) zeigt deutlich, daß den Gewerkschaftsbonzen Aussperrung und Kurzarbeit nur zu gelegen kommen, weil ihnen damit neue zahlende Mitglieder zugetrieben werden. Das wird dann gleichzeitig als Druckmittel gegen Aufmüpfige benutzt: wie die 'Frankfurter Rundschau' (FR,d.Vf.) vom 4.12. meldete, VERWEIGERT DER BETRIEBSRAT IN RÜSSELSHEIM ZAHLLOSEN AUSLÄNDERN DIE AUFNAHME IN DIE GEWERKSCHAFT MIT DER SPALTERISCHEN BEGRÜNDUNG 'IM INTERESSE DER ORGANISIERTEN' - denn es waren vor allem ausländische Kollegen, die auf der letzten BV bei Opel-Rüsselsheim die Versammlung zu einem Tribunal gegen die Betriebsratsbonzen machten (vgl. 7.10.1971, d.Vf.)!"
Q: Zündkerze Extra, Bochum Dez. 1971, S. 1ff

02.12.1971:
Die RKJ der GIM berichtet von der Metalltarifrunde (MTR) in Rüsselsheim:"
Bei nur wenigen Gegenstimmen fordern die 750 Vertrauensleute von Opel-Rüsselsheim die Tarifkommission auf, beim IG-Metall-Vorstand eine Urabstimmung für Hessen zu beantragen."

Laut KPD/ML-ZB geschieht dies am 6.12.1971.
Q: Was Tun Nr. 1, Mannheim 1972, S. 8

06.12.1971:
Laut KPD/ML-ZB fordert die IGM-Vertrauensleutevollversammlung bei Opel Rüsselsheim von der Großen Tarifkommission der IG Metall die sofortige Einleitung einer Urabstimmung (vgl. 2.12.1971).
Q: Kommunistischer Nachrichtendienst Nr. 95, Bochum 11.12.1971, S. 5

09.12.1971:
Bei Opel Rüsselsheim wird, laut KPD/ML-ZB, "aus Sympathie zu den streikenden Kollegen in Nowü/Noba" eine halbe Stunde lang gestreikt.

Laut RKJ der GIM legt Opel Rüsselsheim seine Fließbänder still. 14 500 Arbeiter sind betroffen.
Q: Was Tun Nr. 1, Mannheim 1972, S. 9; Kommunistischer Nachrichtendienst Nr. 96, Bochum 15.12.1971, S. 5

13.12.1971:
Die KPD/ML-ZB Betriebsgruppe Hoesch Westfalenhütte Dortmund gibt vermutlich in dieser Woche ihre 'Rote Westfalenwalze' (vgl. Dez. 1971, 10.2.1972) heraus:"
Die Führer der IGM hatten es immer schwerer, die Kollegen vom Kampf abzuhalten. So mußte z.B. der IGM-Bevollmächtigte Mokrus in Rüsselsheim zugeben: 'Die Arbeiter wollen kämpfen, ohne daß wir sie dazu gedrängt haben.'"
Q: Die Rote Westfalenwalze Stillhalten bis 1973? - Nein!, Dortmund o.J. (Dez. 1972)

20.12.1971:
Es erscheint die Nr.25 der 'Roten Fahne' der KPD/ML-ZB (vgl. 6.12.1971, 10.1.1972). Von Opel Rüsselsheim kommt ein Leserbrief von 3 Kollegen aus M 55.
Q: Rote Fahne Nr. 25, Bochum 20.12.1971, S. 4

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Januar 1972:
Vermutlich im Januar gibt Spartacus Bolschewiki/Leninisten (BL) mit der Nr. 25 für Dez. 1971 und Jan. 1972 erstmals seinen eigenen 'Spartacus' (vgl. Nov. 1971, Feb. 1972) heraus. Aus Hessen wird berichtet von Opel Rüsselsheim.
Q: Spartacus Nr. 25, Bonn Dez. 1971/Jan. 1972

02.01.1972:
In Frankfurt ist, laut RJ/ML, eine chinesische Tischtennisdelegation zu Besuch, die u.a. von der RJ/ML begrüßt wird (vgl. 3.1.1972).

Die KPD/ML-ZB berichtet:
"Die hessischen Landesverbände der KPD/ML und des KJVD hatten sich auf diesen Besuch gut vorbereitet. Schon vor Weihnachten waren in den Betriebszeitungen bei … Opel in Rüsselsheim, … Beilagen erschienen, in denen die Freundschaft mit dem chinesischen Volk propagiert und zu den Wettkämpfen sowie einer Filmveranstaltung der KPD/ML und des KJVD eingeladen wurde."
Q: Rote Fahne Nr. 1, Bochum 10.1.1972, S. 7; Kommunistischer Nachrichtendienst Nr. 98, 1 bzw. 2, Bochum 22.12.1971, 5.1.1972 bzw. 8.1.1972, o.S., S. 19 bzw. o.S.

12.01.1972:
Bei Opel Rüsselsheim erscheint die Nr. 13 des 'Revolutionären Kampf' (RK - vgl. 24.11.1971, 24.4.1972) mit dem Leitartikel "Erfolg und Mißerfolge der Metalltarifrunde" zur MTR.

Weitere Artikel sind:
- "Wir spielen Streik" zum halbstündigen Warnstreik im Schnittbau;
- "Aussperrung bei Daimler Benz Berlin";
- "Kapitalisten - Unternehmersolidarität";
- "Für die Unternehmer ist die Tarifrunde nicht zuende: Streik in Frankfurter Betrieben" zu Roth (vgl. 5.1.1972) und Teves (vgl. 4.1.1972) sowie mit einem Bild ("Montagvormittag in Frankfurt: Streik bei VDM wegen der 7,5 %") von VDM (vgl. 10.1.972);
- "Schöne Bescherung" aus der Kurbelwelle;
- "Gebühr zahlt Empfänger" zur Kurzarbeit bei VW und Opel Bochum;
- "Mister 5 %" zur Einsparung von 5 % der Belegschaft, was Fritz Beickler als Ziel benannt habe;
- "Recht + Ordnung" zur Kriminalität;
- "Entlassungen" von Ausländern nach Ablauf der Probezeit;
- "Was kann ein Vertrauensmann eigentlich machen?";
- "Die Tarifrunde bei Opel"; sowie
- "Genügend Bänke + Demokratie" zur Betriebsversammlung am 21.12.1971.
Q: Revolutionärer Kampf Nr. 13, Frankfurt 12.1.1972

März 1972:
Die Ortsgruppe Groß Gerau der RJ/ML des KAB/ML berichtet ihrem ZK (vgl. Feb. 1972, Mai 1972) über den März:"
… Wir haben noch weiter Kontakt mit den italienischen Genossen, wissen jedoch immer noch nicht genau, wie wir uns ihnen gegenüber verhalten sollen. Sie wollten ursprünglich einen Sprachunterricht durchführen, bei dem wir Hilfestellung leisten sollten. Dies hat sich jedoch aus ziemlich fadenscheinigen Gründen zerschlagen. Die Italiener, die wie sie behaupten auch Kontakt zu italienischen Kollegen bei der Firma Faulstroh haben, haben zu Leuten von Lotta Continua (LC,d.Vf.) Kontakt, die bei Opel Rüsselsheim zusammen mit dem Revolutionären Kampf (RK,d.Vf.) Betriebsarbeit machen. Es ist die Frage, inwieweit das Einschlafenlassen der Kontakte auf die Aktivitäten der Leute von Lotta Continua zurückzuführen ist."
Q: RJ/ML-Ortsgruppe Groß Gerau: Betrifft: Gruppenbericht der Ortsgruppe Groß Gerau (März 1972), Groß Gerau o.J. (1972)

März 1972:
Vermutlich im Frühjahr 1972 erscheinen innerhalb des Revolutionären Kampf (RK) von der Untersuchungsgruppe Proletarischer Internationalismus (UPI) bei Opel Rüsselsheim die "Nachrichten vom UPI" über die Agitation unter den ausländischen Arbeitern bei Opel. Enthalten sind die Abschnitte:
- "A) I. Die Zusammenarbeit mit Lotta Continua";
- "II. Die Betriebsversammlung, die multinationale Versammlung und die spanische Versammlung";
- "B)", wo festgestellt wird, man sei erstmals keine reine Studentengruppe mehr gewesen, sondern habe mit einer Arbeiteravantgarde kooperiert, mit den Abschnitten "1. Die Italiener" und "2. Die Spanier";
- "C)" dazu, was man zur Arbeit mit Arbeitern gelernt habe;
- "D) Zur Geschichte des Untersuchungskollektivs proletarischer Internationalismus";
- "E)" zur früheren seminaristischen Arbeitsweise des UPI;
- "F) Für die Mitglieder des UPI folgende Aufgaben";
- "G) Perspektiven unserer Arbeit im Sauerland", wobei sich Sauerland vermutlich auf die Ausländerwohnheime bezieht; sowie
- "Die Versammlung der Spanier vor den Wohnheimen".
Q: RK-UPI: Nachrichten vom UPI, O. O. O. J.

März 1972:
Laut KPD/ML-ZB beginnt in 2. Instanz in Darmstadt vor dem Arbeitsgericht ein Prozeß gegen den Opel-Arbeiter Backhausen, der von Opel u.a. wegen 'Störung des Betriebsfriedens' und des Aufrufs zum 'wilden Streik' im September 1971 entlassen worden war. Die KPD/ML-ZB Betriebszeitung 'Das Rote Fließband' bezeichnet diese Entlassung u.a. als "Betriebsterror". Im Verlaufe des Prozesses kommt es zu einem Vergleichsvorschlag: "Der Rausschmiß bleibt, Backhausen erhält eine Abfindung, die das Gericht noch bestimmen wird."
Q: Rote Fahne Nr. 7, Bochum 3.4.1972, S. 5

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22.03.1972:
Die Nr. 23 des 'KND' der KPD/ML-ZB und des KJVD (vgl. 16.3.1972, 25.3.1972) erscheint. Berichtet wird von Opel Rüsselsheim über die Betriebsgruppen von KPD/ML-ZB und KJVD sowie die Ausländer, besonders Spanier.
Q: Kommunistischer Nachrichtendienst Nr. 23, Bochum 22.3.1972

12.04.1972:
Bei Cassella Frankfurt geben die KPD/ML-ZB und der KJVD ihren 'Roten Cassella-Arbeiter' (vgl. 21.3.1972, 17.4.1972) heraus mit dem Artikel "Prozess gegen Kollegen Backhausen von Opel Rüsselsheim" aus der 'Roten Fahne'.
Q: Roter Cassella Arbeiter Chemietarifrunde und Kommunismus, Frankfurt 12.4.1972, S. 9f

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24.04.1972:
Bei Opel Rüsselsheim erscheint vermutlich in dieser Woche eine Ausgabe des 'Revolutionären Kampf' (RK - vgl. 12.1.1972, Dez. 1972) unter der Überschrift "1. Mai" mit dem Aufruf zur internationalen Demonstration Rüsselsheim.

Weitere Artikel sind:
- "Die italienische Betriebsversammlung: Die Arbeiter nahmen sie selbst in die Hand"; sowie
- "Obermeister Stork und die Betriebsversammlung" zur Wortmeldung von Thomas Schmid auf der BV am Dienstag.
Q: Revolutionärer Kampf 1. Mai, Frankfurt o. J. (1972)

15.05.1972:
Vermutlich in dieser Woche findet bei Opel Rüsselsheim die Betriebsratswahl (BRW) statt, die, laut KPD/ML-ZB, den 'sozialdemokratischen Regierungsknechten' eine schwere Schlappe beibrachte. Von 28 108 abgegebenen Stimmen wählen 3 438 Kollegen ungültig:"
3 438 ungültige Stimmen - das ist eine deutliche Absage an die Verräter und die Staatsdiener im alten Betriebsrat und an die Reaktionäre von der Christlichen Gewerkschaft und der DAG, die auf 2 weiteren Listen kandidierte. Diese Absage ist ein großer Erfolg für die Partei, die hier in der letzten Zeit aktiv für einen Wahlboykott gearbeitet hatte. Am Tage der Wahl gab die KPD/ML-Betriebsgruppe in einem Flugblatt noch einmal die richtige Losung aus. Unter der Überschrift 'Keine Stimme für den Wahlschwindel' zeigte sie anschaulich, daß keine der drei Listen mit einem Arbeiterprogramm aufgetreten war, stattdessen hatten diese Herren mit ihren Taten bewiesen, daß ihr Programm das von Dienern des imperialistischen Staates ist: Durchsetzung des Lohndiktats in der Metalltarifrunde '71, politische Entlassung von 15 oppositionellen Kollegen, Hetztiraden gegen Kommunisten auf jeder Belegschaftsversammlung und Lobhuldigungen der SPD-Regierung und ihrer Taten - das ist die Bilanz dieser Arbeiterverräter … Das Ergebnis der Rüsselsheimer Betriebsratswahlen macht allerdings auch eine Schwäche der Partei deutlich: da sie nicht aktiv genug für die Aufstellung einer eigenen Liste von sozialdemokratischen, christlichen und kommunistischen Kollegen mit einem richtigen Arbeiterprogramm gearbeitet hatte und den Kollegen so keine klare Alternative zeigen konnte, gelang es den Führern der DAG und des CGB, die Empörung der Kollegen über die Machenschaften der alten Verräter für sich auszunutzen: sie erhielten zusammen 34,4% der Stimmen. Das macht die Aufgabe deutlich, die die KPD-ML Betriebsgruppe jetzt nach dem Wahlen noch intensiver anpacken muß: sie muß die ganze Belegschaft im Kampf um ihre wichtigsten Forderungen zusammenschließen, sie muß die Verrätereien der alten Betriebsräte in diesem Kampf konsequent aufdecken und besonders auch die Machenschaften der DAG- und CGB-Betriebsräte enthüllen, um dem Unmut dieser Wähler über die alten SPD-Betriebsräte den richtigen Weg zu weisen … So kann sie die Massen im Tageskampf immer mehr an revolutionäre Positionen heranführen und erfolgreiche Schritte hin auf dem Weg zum Sturz des imperialistischen Staates und zur Errichtung der Diktatur des Proletariats unternehmen."
Q: Kommunistischer Nachrichtendienst Nr. 38, Bochum 27.5.1972

10.06.1972:
In Rüsselsheim führt ein Vietnamkomitee bzw. ein Aktionskomitee (die KPD/ML-ZB, die darüber berichtet und darin mitarbeitet, kann sich augenscheinlich nicht ganz auf einen Namen einigen, d.Vf.) gemeinsam mit der PCE/ML und dem MCE Spanien und seiner Massenorganisationen sowie der griechischen Gruppe SPAK eine Demonstration durch.

Laut KPD/ML-ZK beteiligen sich außer ihr selbst auch die KPD/ML-ZB, die RJ/ML des KAB/ML, PCE/ML, FRAP und andere ausländische kommunistische Gruppen.

Nach Berichten der KPD/ML-ZB begeben sich einige hundert Teilnehmer zu den Opel-Wohnheimen, woraufhin die Polizei auf sie einprügelt. Das Komitee habe festgestellt:"
Wir müssen gegen die Unterdrückungspolitik des westdeutschen Staates geschlossen kämpfen. … Das Komitee hat das Ziel, diesen Kampf aufzunehmen und die deutschen und ausländischen Arbeiter zu vereinen im Kampf gegen die Notstandspolitik des westdeutschen Staates."
Q: Rote Fahne Nr. 13 und Extrablatt Juni 72, Bochum 28.6.1972 bzw. Juni 1972; Roter Morgen Nr. 13, Hamburg 3.7.1972

12.06.1972:
In der Nr. 12 ihrer 'Roten Fahne' (vgl. 29.5.1972, 19.6.1972) gibt die KPD/ML-ZB wird berichtet von den Betriebsratswahlen (BRW). Bei Opel Rüsselsheim hatte die KPD/ML-ZB Betriebsgruppe zum Boykott aufgerufen, was zu 12,6 Prozent ungültigen Stimmen geführt habe.
Q: Rote Fahne Nr. 12, Bochum 12.6.1972, S. 7

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22.10.1972:
Laut KPD/ML-ZB soll in Bochum ein bundesweites Treffen oppositioneller Gewerkschafter stattfinden, zu dem Vertreter folgender Betriebe kommen wollen:
- Opel (Bochum und Rüsselsheim),
Die Teilnehmer kommen offensichtlich sowohl von der KPD/ML-ZB als auch von der KPD/ML-ZK. U.a. wird ein Komitee gewählt, das eine weitere Konferenz vorbereitet.
Q: Rote Fahne Nr. 21, Bochum 24.10.1972, S. 11

20.11.1972:
Die KPD/ML-ZK gibt den 'Roten Morgen' Nr. 23 (vgl. 6.11.1972, 4.12.1972) heraus, in dem u.a. über die zweite Konferenz der Gewerkschaftsopposition (GO) berichtet wird, an dem sich u.a. Gewerkschafter von Opel Rüsselsheim beteiligten.
Q: Roter Morgen Nr. 23, Hamburg 20.11.1972

03.01.1973:
Bei Opel Rüsselsheim ohrfeigt ein Mitglied des Revolutionären Kampfes (RK), laut KBB (vgl. Jan. 1973), auf der Betriebsversammlung einen Betriebsrat.

Bei Opel Rüsselsheim erscheint dazu eine Ausgabe des 'Revolutionären Kampf' (RK - vgl. 24.4.1972, 8.1.1973) unter der Überschrift "Zweimal drehte Powitz das Mikrophon ab - beim dritten Male bekam er eine gescheuert" zur Betriebsversammlung.

Es erscheint auch der Artikel "Rausgeschmissen - aber trotzdem dagewesen…" zur Jugendversammlung, auf der eine entlassene technische Zeichnerin gegen ihre Entlassung protestierte.
Q: Revolutionärer Kampf Zweimal drehte Powitz das Mikrophon ab - beim dritten Male bekam er eine gescheuert, Frankfurt o. J. (1972); Wahrheit Nr. 1, Bremen Jan. 1973, S. 7

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08.01.1973:
In Frankfurt, Offenbach und Rüsselsheim erscheint vermutlich in dieser Woche eine Ausgabe des 'Revolutionären Kampf' (RK - vgl. 3.1.1973, 22.2.1973) mit dem Leitartikel "Vietnam: Völkermord für's Kapital".

Weitere Artikel sind:
- "Revolution der Bauern…";
- "Kultur, made in USA"; sowie
- "Mit dem Kapital für den Frieden?".

Aufgerufen wird zur Vietnam-Demonstration in Frankfurt am 15.1.1973.
Q: Revolutionärer Kampf Vietnam: Völkermord für's Kapital, Frankfurt o. J. (1973)

03.02.1973:
In Rüsselsheim wird die "Erklärung einiger Genossen der Betriebsgruppen Opel Rüsselsheim der ehemaligen GRFB und des KJVD" verfasst, die unter dem Titel "Für die Einheit der Marxisten-Leninisten in der KPD/ML" veröffentlicht wird. Man stellt sich in den meisten Punkten hinter die Genossen aus Wetzlar.
Q: KPD/ML-ZB, KJVD-BG Opel Rüsselsheim: Für die Einheit der Marxisten-Leninisten in der KPD/ML: Erklärung einiger Genossen der Betriebsgruppen Opel Rüsselsheim der ehemaligen GRFB und des KJVD, Rüsselsheim 3.2.1973

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12.02.1973:
Bei Opel Rüsselsheim gibt die KPD/ML die Nr. 1/1973 ihrer 'Zündkerze' (vgl. 11.10.1971, Aug. 1974) in dieser Woche heraus mit dem Leitartikel "Tarifbetrug zerbricht Illusionen".

Weitere Artikel sind:
- "Wofür sollen wir zahlen?" zur Steuerreform und den Preissteigerungen;
- "Frieden in Vietnam?";
- "Weg mit den Sonderschichten";
- "Streik bei Hoesch" in Dortmund vom 8. bis. 10.2.1973;
- eine Meldung zur Gewerkschafts Opposition (GO) aus der 'Main-Spitze';
- die Rote Garde Seite mit dem Artikel "Kampf ums Jugendzentrum"; sowie
- "D'K'P hat nichts gegen Preissteigerung" zur DKP.
Q: Zündkerze Nr. 1, Rüsselsheim 1973

12.02.1973:
Bei Opel Rüsselsheim erscheint in dieser Woche eine Ausgabe des 'Revolutionären Kampf' (RK - vgl. 8.1.1973, 22.2.1973) unter der Überschrift "Streikberichte" zu den Streiks bei Hoesch Dortmund und Hülsbeck & Fürst (HuF) Velbert.

Enthalten ist auch eine "Letzte Meldung: "Powitz denunziert" zum Besuch von Opel-Kollegen beim ZDF.
Q: Revolutionärer Kampf Streikberichte, Frankfurt o. J. (1973)

22.02.1973:
Bei Opel Rüsselsheim erscheint die Nr. 19 des 'Revolutionären Kampf' (RK - vgl. 12.2.1973, 17.5.1973) unter der Überschrift "100 Mainzelmännchen live" zum Besuch von Opel-Kollegen beim ZDF.

Weitere Artikel sind:
- "Andreotti - wir sind fast eine Million und das ist nur eine Delegation!" zur Metallarbeiterdemonstration in Rom, Italien (vgl. 9.2.1973);
- "Friedenspreis für Eugen Loderer" zum angeblichen Vorschlag von Schleyer, Loderer den Friedensnobelpreis zu verleihen;
- "Sonderschichten bis mindestens Ende März"; sowie
- "Betriebliche Lohngestaltung".
Q: Revolutionärer Kampf Nr. 19, Frankfurt 22.2.1973

08.03.1973:
Es erscheint die Göttinger Betriebszeitung (GBZ) Nr. 40 (vgl. 22.2.1973, 13.3.1973) mit dem Artikel "Kein Ausschluss für wirkliche Spalter" zu Opel Rüsselsheim.
Q: Göttinger Betriebszeitung Nr. 40, Göttingen 8.3.1973, S. 3

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10.04.1973:
Die KPD berichtet:"
Schon am 10.4. hatte die Vertrauensleutevollkonferenz bei Opel in Rüsselsheim die IG Metall aufgefordert, das Lohnabkommen für die Metallverarbeitende Industrie 'außer Kraft zu setzen'. Auf der Mitte Mai stattfindenden Vertrauensleutekonferenz für den Bezirk Hessen wird diese Forderung im Mittelpunkt der Beratungen stehen."

Die Sympathisantengruppe Passau des AB berichtet bei der Zahnradfabrik (ZF, IGM-Bereich - vgl. 6.6.1973):"
OPEL (Rüsselsheim) Schon im April forderte der Vorstand der 800 Vertrauensleute Entfristung des Tarifvertrags."
Q: Roter Umschwung Extra Inflation ist Tagesgespräch!, Passau o.J. (Juni 1973), S. 1; Rote Fahne Nr. 18, Dortmund 2.5.1973, S. 5

26.04.1973:
Die Kommunistische Gruppe Köln (KGK) gibt ihre Zeitung 'Einheit' für die Kollegen von KHD (vgl. 18.4.1973, 16.4.1975) heraus mit dem Artikel "Kampf dem Lohnraub" zu den Streiks bei VW und der Forderung bei Opel Rüsselsheim nach Kündigung der Tarifverträge.
Q: Einheit - KHD Extremistenbeschluss! IGM-Führung gegen die Einheitsgewerkschaft!, Köln 26.4.1973, S. 3f

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17.05.1973:
Bei Opel Rüsselsheim erscheint die Nr. 20 des 'Revolutionären Kampf' (RK - vgl. 22.2.1973, 18.10.1973) unter der Überschrift "Krankmacher" zur Betriebsversammlung und den Krankschreibungen sowie zum Häuserkampf in Frankfurt.

Weitere Artikel sind:
- "Punktbewertung: KO nach Punkten" zur Bewertung der Akkordlöhner;
- eine Grafik zur 'Bild'-Zeitung;
- "IG-Metall: Die Spinne im Netz" zur Tarifpolitik der IGM; sowie
- "Der Traum ist aus" zum Eigenheimbau.
Q: Revolutionärer Kampf Nr. 20, Frankfurt 17.5.1973

Juni 1973:
Bei Opel Rüsselsheim ist, laut AB, vermutlich im Juni Willy Brandt zu Besuch. Von einigen der 10 000 Anwesenden, die sich u.a. mit Pfiffen und Buhrufen bemerkbar machen, wird ein Transparent für eine Teuerungszulage (TZL) mitgeführt.
Q: Roter Aufmucker Nr. 28, München Juli 1973; Roter Widerdruck Nr. 24, München Juli 1973

07.07.1973:
Die KPD/ML gibt ihren 'Roten Morgen' (RM) Nr. 26 (vgl. 30.6.1973, 14.7.1973) heraus. Eingegangen wird auch auf den Besuch von Willy Brandt bei Opel Rüsselsheim.
Q: Roter Morgen Nr. 26, Dortmund 7.7.1973, S. 4

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September 1973:
Bei Opel Rüsselsheim geben der Revolutionäre Kampf (RK) und Lotta Continua (LC) vermutlich im September das Flugblatt "Continua la lotta in tutta la Germania!" auf Italienisch zum Streik bei Opel Bochum und anderswo heraus.
Q: RK, LC: Continua la lotta in tutta la Germania!, Frankfurt o. J. (1973)

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September 1973:
Bei Opel Rüsselsheim geben der Revolutionäre Kampf (RK) und Lotta Continua (LC) vermutlich im September das Flugblatt "Martedi: Assamblea di Fabrica!" auf Italienisch zum Streik bei Ford Köln und anderswo heraus.
Q: RK, LC: Martedi: Assamblea di Fabrica!, Frankfurt o. J. (1973)

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September 1973:
Bei Opel Rüsselsheim gibt der Revolutionäre Kampf (RK) vermutlich im September ein Flugblatt zum Streik bei Opel Bochum mit einem Brief eines der deswegen Entlassenen an die Rüsselsheimer Kollegen heraus.
Q: RK: Kolleginnen und Kollegen!, Frankfurt o. J. (1973)

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12.09.1973:
Vermutlich in dieser Woche erscheint die 'Wir wollen alles' (WWA – vgl. 27.7.1973, 15.10.1973) Nr. 7/8 für August/September und berichtet von Opel Rüsselsheim, u.a. über den Streik gegen das Mißtrauensvotum (vgl. 28.4.1972).
Q: Wir wollen alles Nr. 7/8, Gaiganz Aug./Sept. 1973

08.10.1973:
In Frankfurt führen, laut KPD, die Jusos der SPD eine Veranstaltung zur Streikwelle für Teuerungszulagen (TZL) im DGB-Haus durch, die auch von der KPD besucht wird. Neben Jugendvertretern aus der IG Metall (IGM) sind auch Beschäftigte von Opel Rüsselsheim, u.a. Spanier, anwesend.
Q: Rote Fahne Nr. 42, Dortmund 17.10.1973

18.10.1973:
Bei Opel Rüsselsheim erscheint eine Ausgabe des 'Revolutionären Kampf' (RK - vgl. 17.5.1973, 30.1.1974) unter der Überschrift "Der eiserne Besen" zur Säuberungswelle bzw. den Entlassungen kranker Kollegen.
Q: Revolutionärer Kampf Der eiserne Besen, Frankfurt 18.10.1973

Januar 1974:
Bei Opel Rüsselsheim gibt die KPD/ML die Nr. 5 ihrer 'Zündkerze' heraus.
Q: Roter Morgen Nr. 17, Dortmund 27.4.1974

30.01.1974:
Bei Opel Rüsselsheim erscheint eine Ausgabe des 'Revolutionären Kampf' (RK - vgl. 18.10.1973) unter der Überschrift "Hände falten - Maul halten?" zur Kurzarbeit bzw. den drohenden Massenentlassungen.

Weitere Artikel sind:
- "Die kommenden Tarifrunden - Die ersten Machtproben!" zur Metalltarifrunde (MTR);
- "Lügen haben kurze Beine" zur MTR;
- "Krisenzuschlag: 50 DM / Monat. Arbeitszeit: 6- 14 / 14 - 22. Für alle: 15 Pfennig" zur MTR;
- "Die Ausländer und wir"; sowie
- "Streik an der Uni" zur Universität Frankfurt.

Geworben wird für das Buch "Opel streikt. Ausbeutung und Kämpfe bei Opel" in Bochum.
Q: Revolutionärer Kampf Hände falten - Maul halten?, Frankfurt 30.1.1974

09.02.1974:
Zur heutigen Salvador Puig Demonstration in Frankfurt-Bornheim rufen, laut KPD, sie selbst, die FRAP, die FIS Iran, die Organisation Griechischer ML (OGML), die KPD/ML und die Freundschaftsgesellschaft des deutschen und spanischen Volkes (FGDSV) auf, nicht aber der KBW. Es beteiligen sich dann, laut KPD, mehrere hundert, u.a. spanische Arbeiter und Studenten sowie Anhänger von FRAP, PCE/ML, KPD und LgdI.

Einige Stunden später habe der KBW zusammen mit der PCE und spanischen Opportunisten nur 100 Leute auf die Beine gebracht.

Laut KBW (vgl. 20.2.1974) beteiligen sich in Frankfurt 300 an der Demonstration gegen die Hinrichtung von Salvador Puig, zu der MCE, PCE, die Arbeiterkommissionen (CCOO) u.a. von Hoechst Frankfurt und Opel Rüsselsheim sowie als einzige deutsche Gruppe der KBW aufgerufen hatten.
Q: Kommunistische Volkszeitung Nr. 4, Mannheim 20.2.1974

Rote Fahne Nr. 6 und 7, Dortmund 6.2.1974 bzw. 13.2.1974

16.02.1974:
Die KPD/ML gibt ihren 'Roten Morgen' Nr. 7 (vgl. 9.2.1974, 23.2.1974) heraus. Berichtet wird von einer eigenen Veranstaltung in Rüsselsheim zur Solidarität mit den bei Opel Bochum Entlassenen.
Q: Roter Morgen Nr. 7, Dortmund 16.2.1974, S. 3

März 1974:
Bei Opel Rüsselsheim gibt der Revolutionäre Kampf (RK) vermutlich im Frühjahr 1974 das Flugblatt "Wer arbeitet, braucht viel Ruhe" heraus zum Mahnbrief der Geschäftsleitung wegen der Krankschreibungen.
Q: RK: Wer arbeitet, braucht viel Ruhe, Rüsselsheim o. J. (1974)

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März 1974:
Bei Opel Rüsselsheim gibt das Comite Obrero Espanol vermutlich im Frühjahr 1974 ein Flugblatt heraus, welches zur Versammlung auf dem Fußballplatz am nächsten Tag aufruft.
Q: Comite Obrero Espanol: Manan sabado a las 3.30…, O. O. (Rüsselsheim) o. J. (1974)

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25.03.1974:
Bei Opel Rüsselsheim gibt der Revolutionäre Kampf (RK) vermutlich in dieser Woche ein Flugblatt auf Türkisch, Griechisch, Italienisch und Spanisch sowie auch "An die deutschen Kollegen!" heraus zur Versammlung der spanischen Kollegen im IGM-Haus, zu der am 21.3.1974 etwa 200 Spanier kamen. Angekündigt wird die Betriebsversammlung am 4.4.1974.
Q: RK: An die deutschen Kollegen!, Rüsselsheim o. J. (1974)

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01.04.1974:
Bei Opel Rüsselsheim gibt der Revolutionäre Kampf (RK) vermutlich Anfang dieser Woche das Flugblatt "Solidarität" heraus, das auch auf Türkisch, Italienisch und Spanisch erscheint und die Betriebsversammlung am 4.4.1974 ankündigt.
Q: RK: Solidarität, Rüsselsheim o. J. (1974)

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13.05.1974:
In München gibt die BMW-Betriebsgruppe des AB ihren 'Motor' Nr. 17 (vgl. Apr. 1974) vermutlich in dieser Woche heraus und berichtet von Opel Rüsselsheim, wobei auch Angestellte und Lehrlinge Erwähnung finden.
Q: Der Motor Nr. 17, München Mai 1974, S. 1

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22.05.1974:
In der Nr. 21 ihrer 'Roten Fahne' (vgl. 15.5.1974, 29.5.1974) berichtet die KPD aus Bochum durch die Zelle Opel auch über Opel in Kaiserslautern und in Rüsselsheim.
Q: Rote Fahne Nr. 21, Dortmund 22.5.1974, S. 4

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31.07.1974:
In der Nr. 31 ihrer 'Roten Fahne' (vgl. 24.7.1974, 7.8.1974) berichtet die KPD u.a. von den Unvereinbarkeitsbeschlüssen (UVB) bei Opel Rüsselsheim.
Q: Rote Fahne Nr. 31, Dortmund 31.7.1974, S. 3

August 1974:
Bei Opel Rüsselsheim gibt die KPD/ML die Nr. 9 ihrer 'Zündkerze' (vgl. 12.2.1973) für August heraus mit dem Leitartikel "Kampf der kapitalistischen Krisenwirtschaft!".

Weitere Artikel sind:
- "Verrat auf der ganzen Linie! - das D'K'P-Programm für die Automobilarbeiter" zur DKP; sowie
- "Die Angst der Herrschenden" zum Werkschutz bzw. zur Werkswache.

Beigeheftet ist ein Flugblatt "1. September: Heraus zum Roten Antikriegstag" von KPD/ML und Roter Garde - Landesverband Südwest zum RAKT, welches zur Demonstration in Ludwigshafen (vgl. 31.8.1974) und zur Veranstaltung in Rüsselsheim (vgl. 1.9.1974) aufruft.
Q: Zündkerze Nr. 9, Rüsselsheim Aug. 1974; KPD/ML, RG-LV Südwest: 1. September: Heraus zum Roten Antikriegstag, Mannheim o. J. (1974)

24.08.1974:
Die KPD/ML gibt ihren 'Roten Morgen' (RM) Nr. 34 (vgl. 17.8.1974, 31.8.1974) heraus und berichtet von Opel Rüsselsheim, u.a. über Frauen und Ausländer.
Q: Roter Morgen Nr. 34, Dortmund 24.8.1974, S. 3

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01.09.1974:
Vermutlich Anfang September gibt die SAG die Nr. 38/39 ihres 'Klassenkampf' (vgl. Juli 1974, Okt. 1974) heraus, in der sie berichtet über die Entlassungen bei Opel Bochum, Kaiserslautern und Rüsselsheim.
Q: Klassenkampf Nr. 38/39, Frankfurt o.J. (1974)

07.09.1974:
Die KPD/ML gibt ihren 'Roten Morgen' (RM) Nr. 36 (vgl. 31.8.1974, 14.9.1974) heraus und berichtet aus Rüsselsheim mit Hilfe der eigenen 'Zündkerze' bei Opel vom Werkschutz.
Q: Roter Morgen Nr. 36, Dortmund 7.9.1974, S. 3

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07.10.1974:
Zu der heute beginnenden Kurzarbeit bei Opel Rüsselsheim geben die Frankfurter Marxisten-Leninisten (FML) ein Flugblatt "Die OPEL-Krise" heraus, für das W. Schweer in Bochum verantwortlich zeichnet.
Q: FML: Die OPEL-Krise, Bochum o. J. (1974)

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16.10.1974:
In der Nr. 42 ihrer 'Roten Fahne' (vgl. 9.10.1974, 23.10.1974) der KPD befasst sich der Wahlausschuß von Opel Rüsselsheim (IGM-Bereich) mit der Lage der ausländischen Frauen, die für den Reinigungsdienst von Horst Meffert arbeiten.
Q: Rote Fahne Nr. 42, Dortmund 16.10.1974, S. 3

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18.11.1974:
Bei Opel Rüsselsheim (IGM OV Darmstadt), wo auch SPD und DKP tätig sind, führt die KPD vermutlich in dieser Woche eine Arbeiterrunde durch.
Q: Rote Fahne Nr. 48, Dortmund 27.11.1974, S. 4

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18.11.1974:
Bei Opel Rüsselsheim spricht sich, laut KPD, vermutlich in dieser Woche eine IGM-Vertrauensleuteversammlung gegen die Unvereinbarkeitsbeschlüsse (UVB) aus.
Q: Rote Fahne Nr. 48, Dortmund 27.11.1974, S. 4

04.12.1974:
In der Nr. 49 ihrer 'Roten Fahne' (vgl. 27.11.1974, 11.12.1974) berichtet die KPD auch von Opel Rüsselsheim, wo die Vertrauensleute lediglich 7 % und 75 DM fordern.
Q: Rote Fahne Nr. 49, Dortmund 4.12.1974, S. 5

07.12.1974:
In Rüsselsheim beteiligen sich, laut und mit der Sympathisantengruppe Rüsselsheim des KBW (vgl. 12.12.1974) 30 Personen, u.a. aus dem IGM-Bereich von Opel, an einer Kindergeldkundgebung des Ausländerausschuß des DGB-Ortskartells, die vom Ortskartell selbst verboten und nicht angemeldet worden sei.
Q: Kommunistische Volkszeitung Nr. 28, Mannheim 5.12.1974, S. 7

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11.12.1974:
In der Nr. 50 ihrer 'Roten Fahne' (vgl. 4.12.1974, 18.12.1974) berichtet die KPD über Opel Rüsselsheim. Es wird auch auf den zuständigen IGM OV Darmstadt eingegangen.
Q: Rote Fahne Nr. 50, Dortmund 11.12.1974, S. 4

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12.01.1975:
In Hessen führen die Arbeitslosenkomitees (ALK) der KPD aus Frankfurt, Hanau, Offenbach und Wetzlar, laut KPD, eine Beratung durch, wobei sie sich u.a. mit Opel Rüsselsheim, Schenck Darmstadt, Klimsch Frankfurt, Roland Offenbach und Hoechst Offenbach sowie mit Kassel befassen.
Q: Rote Fahne Nr. 2, Dortmund 15.1.1975

15.01.1975:
In der Nr. 2 ihrer 'Roten Fahne' (vgl. 8.1.1975, 22.1.1975) berichtet die KPD von den Betriebsratswahlen bei Opel (IGM-Bereich - 30 000 Besch.) Rüsselsheim.
Q: Rote Fahne Nr. 2, Dortmund 15.1.1975, S. 5

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29.01.1975:
Die KPD berichtet von den heutigen Mordanschlägen (vgl. 3.2.1975) im IGM-Bereich bei Vulkan Bremen (vgl. 1.2.1975) und Opel Rüsselsheim:"
In der Nacht zum Donnerstag (31.1.) wurde auf zwei Arbeiter ein heimtückischer Mordanschlag verübt. … Die beiden feigen Anschläge geschahen zur gleichen zeit, in beiden Fällen mit einem Messer - In beiden Fällen war der Täter mit einer Strumpfmaske maskiert. Ein Zufall?"

Berichtet wird auch durch den KJV (vgl. 5.2.1975) und in:
- NRW durch das Regionalkomitee (RK) der KPD im IGM-Bereich (vgl. 6.2.1975) und in Dortmund durch die Ortsleitung (OL) der KPD (vgl. 31.1.1975).
Q: Kämpfende Jugend Nr. 3, Dortmund 5.2.1975, S. 3; KPD-RK NRW: Metalltarifrunde: 10 000 Metallarbeiter streikten gegen den Lohnraub, Dortmund o.J. (Feb. 1975), S. 2;KPD-OL Dortmund: Mordanschlag auf Rüsselsheimer Opel-Arbeiter und kommunistischen Betriebsrat der Vulkan-Werft-Bremen!, Dortmund o.J. (31.1.1975), S. 1;Rote Fahne Nr. 5, Dortmund 5.2.1975, S. 1

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29.01.1975:
Bei Opel Rüsselsheim wird, laut KPD, der fortschrittliche Kollege Heinz Dreisbach aus dem Modellbau niedergestochen, woran er am 31.1.1975 stirbt. Im Zusammenhang mit dem Mordanschlag auf Heinz Scholz bei der Vulkanwerft Bremen (IGM-Bereich - vgl. 29.1.1975) heißt es:"
In Rüsselsheim wurde etwa zur gleichen Zeit, ebenfalls von einem mit Strumpfmaske maskierten Täter ein Mordanschlag auf den 48jährigen Kollegen Dreisbach aus dem Opel-Modellbau verübt. Der Opel-Arbeiter wurde von mindesten zehn Messerstichen getroffen."

Berichtet wird auch durch den KJV der KPD (vgl. 5.2.1975) und in:
- NRW durch das Regionalkomitee (RK) der KPD im IGM-Bereich (vgl. 6.2.1975) und durch die Ortsleitung (OL) Dortmund der KPD (vgl. 31.1.1975), u.a. im IGM-Bereich bei Holstein und Kappert (H+K - vgl. 10.2.1975).
Q: Kämpfende Jugend Nr. 3, Dortmund 5.2.1975, S. 1; KPD-OL Dortmund: Mordanschlag auf Rüsselsheimer Opel-Arbeiter und kommunistischen Betriebsrat der Vulkan-Werft-Bremen!, Dortmund o.J. (31.1.1975), S. 1;KPD-OL Dortmund: Zeitung, Dortmund o.J. (1975), S. 3;Rote Fahne Nr. 5, Dortmund 5.2.1975, S. 1 und 3;KPD-RK NRW: Metalltarifrunde: 10 000 Metallarbeiter streikten gegen den Lohnraub, Dortmund o.J. (Feb. 1975), S. 2

31.01.1975:
Die Ortsleitung Dortmund der KPD gibt vermutlich heute das folgende Flugblatt mit einer Seite DIN A 4 unter Verantwortung von T. Luczak, Dortmund, Zimmerstr.19, zu Mordanschlägen im IGM-Bereich (vgl. 29.1.1975) heraus:"
MORDANSCHLAG AUF RÜSSELSHEIMER OPEL-ARBEITER UND KOMMUNISTISCHEN BETRIEBSRAT DER VULKAN-WERFT-BREMEN!

Kolleginnen und Kollegen!

In der Nacht zum Donnerstag wurde auf zwei Arbeiter ein Mordanschlag verübt.

In Bremen auf den bekannten kommunistischen Betriebsrat Heinz Scholz der Vulkanwerft als er nach einer Sitzung der Gewerkschaftsoppositionellen Gruppe (GOG, d.Vf.) in sein Auto steigen wollte, in Rüsselsheim auf den Kollegen Dreisbach, einen 48-jährigen Arbeiter aus dem Modellbau Opel. Heinz Scholz liegt schwerverletzt im Krankenhaus, Dreisbach ist nach unbestätigten Meldungen aus dem Betrieb heute gegen Mittag verstorben.

Beidesmal war der gekaufte Mörder maskiert, beidesmal zur gleichen Uhrzeit, beidesmal mit einem Messer. Wer steckt hinter diesen eindeutig politischen Mordanschlägen?

Seit Wochen schüren die politischen Parteien der Bourgeoisie in Betrieb und Gewerkschaft ein Klima der Hetze und Verfolgung gegen fortschrittliche Arbeiter. Die Reaktion, voran die Berufsbetriebsräte und Gewerkschaftsmafia der SPD gehen in der Betriebsratswahl mit den Mitteln der Kommunistenhetze und Spitzelei gegen fortschrittliche Arbeiter vor. In Westberlin ließ Gewerkschaftsbonze Sickert eine Gewerkschaftskonferenz durchführen unter dem Titel: 'Kommunistische Infiltration und Gegenmaßnahmen', in Frankfurt wurde der KPD-Genosse Schmidt bei den VDM-Werken entlassen, weil er die SPD-Betriebsräte in einem Flugblatt angegriffen hat.

Die Krise, die Geißel der Arbeitslosigkeit soll ohne Widerstand der Arbeiterklasse die Werktätigen unterdrücken.

Nach Polizeimorden an G. Routhier in Duisburg (vgl. 18.6.1974, d.Vf.), Remizko in Mannheim (vgl. 17.7.1974), an dem Taxifahrer Jendrian in München (vgl. 24.5.1974, d.Vf.), kaufen sich jetzt die Kapitalisten Mörder oder lassen faschistische Banden gegen kämpfende Arbeiter vorgehen. In Braunschweig erhob der Staatsanwalt keine Anklage gegen zwei stadtbekannte NPD-Faschisten, die einen kommunistischen Buchladen zerstört hatten (vgl. 7.3.1974, Jan. 1975, d.Vf.) - in München sitzt das KPD-Mitglied Hanns Marzini seit Monaten in Untersuchungshaft, weil er gegen den NPD-Parteitag (vgl. 12.10.1974, d.Vf.) demonstrierte! Unsere ausländischen Klassenbrüder werden mit Abschiebung, Verbot und Verfolgung ihrer Organisationen unterdrückt.

Diese Mordanschläge müssen mit unserer ganzen geballten Solidarität beantwortet werden! Gewerkschafter reiht Euch ein in die Reihe oppositioneller Gewerkschafter, die kämpferische und kommunistische Betriebsräte aufstellen und wählen (BRW, d.Vf.)!

Ausländer, Werktätige, Schüler und Studenten reiht Euch ein in die Demonstration der türkischen Arbeitervereine (TAV, d.Vf.) und der KPD am Samstag, 1.Februar Nordmarkt in Dortmund.

Demonstriert Solidarität gegen politischen Terror von Kapital und arbeiterfeindlicher Schmidt-Regierung!

Demonstration gegen Arbeitslosigkeit und politische Unterdrückung

Sa., 1. Feb. 12 Uhr Dortmund Nordmarkt"
Q: KPD-OL Dortmund: Mordanschlag auf Rüsselsheimer Opel-Arbeiter und kommunistischen Betriebsrat der Vulkan-Werft-Bremen!, Dortmund o.J. (31.1.1975)

03.02.1975:
Gegen die Mordattentate im IGM-Bereich (vgl. 29.1.1975) auf Heinz Scholz von der Vulkanwerft Bremen und Dreisbach von Opel Rüsselsheim wird von der KPD nahestehenden Personen spätestens Anfang dieser Woche der folgende Text verfaßt:"
PROTESTERKLÄRUNG

Hiermit protestieren wir aufs schärfste gegen den Mordanschlag auf das KPD-Mitglied und Betriebsrat von der Bremer Vulkan-Wertf, Heinz Scholz, und dem Arbeiter Dreisbach von Opel Rüsselsheim.

Die beiden Mordanschläge wurden zur gleichen Zeit und in der selben Art und Weise durchgeführt.

Ob diese Mordanschläge von faschistischen Organisationen oder direkt von den Opel- und Vulkankapitalisten geplant und in Auftrag gegeben wurden, spielt dabei nicht die Hauptrolle, denn diese Mordanschläge sind mit das Ergebnis der Hetze der Bourgeoisie und ihrer Handlanger in der SPD und Gewerkschaftsführung gegen klassenbewußte und oppositionelle Gewerkschafter.

Heinz Scholz sagte nach dem Mordanschlag: 'Jetzt erst recht! So kriegen sie uns nicht klein!' Diese Worte gelten auch für uns oppositionelle Gewerkschafter und Betriebsratskandidaten.

Wir werden noch entschiedener für die Sache der Arbeiterklasse kämpfen, trotz aller Hetze und allem Terror durch die Reaktion.

Egon Redereit, Münster, IG Chemie-Vertrauensmann (CPK, d.Vf.), Betriebsratskandidat; Ludger Pries, Münster, Berufsschultagessprecher; Norbert Zöller, Bielefeld, IGM-Vertrauensmann; Rosi Reuthner, Düsseldorf, ÖTV-Betriebsrat; WESTBERLIN: Anton Papp, IGM-Betriebsrat; Dieter Schukai, Jugendvertreter, AEG-Brunnenstraße; Ingo Hoppe, Personalrat/Technische Universität (TUB, d.Vf.), ÖTV; Karin Kaiser, Vertrauensfrau, Rudolf-Virchow-Krankenhaus (RVK, d.Vf.); Evelin Cacke, Vertrauensfrau, Rudolf-Virchow-Krankenhaus; Ingrid Töteberg, Abteilungsvorstand Wissenschaft und Forschung (WiFo, d.Vf.), ÖTV; Hajo Ehrig, Vorstand Fachgruppe Gerichtsreferendare, ÖTV; Jan Greve, Vertrauensmann bei Schering-Müllerstraße, IG Chemie; Johannes Ruhs, Betriebsrat bei REWE, HBV; Michael König, Betriebsrat bei der Schaubühne; Helmut Lechner, Betriebsrat Krone, Uwe Tietz, Betriebsrat Krone; Gerhard Przygodda, Betriebsratsvorsitzender, IGM; Martin Moers, Hauptjugendvertretung, ÖTV; Ulrich Scherler, Personalrat, Urbankrankenhaus; Hubert Bacia, Betriebsrat, ÖTV; Ursula Heist, ehem. Jugendvertreterin DeTeWe (DTW, d.Vf.); Kordula Neubauer, ehem. Jugendvertreterin DeTeWe; Franz Seguin (Frank?, d.Vf.), ehem. VLK-Vorsitzender, Bosse-Telefonbau.

DIE UNTERZEICHNENDEN RUFEN AUF:

UNTERSCHREIBT DIE PROTESTERKLÄRUNG!"

Verbreitet wird dieser Text u.a. durch die 'Rote Fahne' (RF - vgl. 5.2.1975) der KPD und in:
- NRW in Dortmund bei Holstein und Kappert (H+K, IGM-Bereich - vgl. 10.2.1975) durch die Ortsleitung (OL) Dortmund der KPD.
Q: KPD-OL Dortmund: Zeitung, Dortmund o.J. (1975), S. 3; Rote Fahne Nr. 5, Dortmund 5.2.1975, S. 3

05.02.1975:
Der Kommunistische Jugendverband (KJV) der KPD gibt die Nr. 3 seiner 'Kämpfenden Jugend' (KJ - vgl. 22.1.1975, 19.2.1975) heraus. Berichtet wird auch von den Mordanschlägen auf Heinz Scholz beim Bremer Vulkan und den Kollegen Dreisbach von Opel Rüsselsheim.
Q: Kämpfende Jugend Nr. 3, Dortmund 5.2.1975, S. 1 und 3

KJV660

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08.02.1975:
Die KPD/ML gibt ihren 'Roten Morgen' (RM) Nr. 6 (vgl. 1.2.1975, 15.2.1975) heraus. Berichtet wird von einem Messerangriff auf einen Verteiler der eigenen 'Zündkerze' bei Opel Rüsselsheim.
Q: Roter Morgen Nr. 6, Dortmund 8.2.1975, S. 3

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10.02.1975:
Bei Holstein und Kappert (H+K) gibt die Ortsleitung (OL) Dortmund der KPD vermutlich in dieser Woche die 'Zeitung' heraus. Aus dem IGM-Bereich (vgl. 29.1.1975) wird berichtet:"
MORDANSCHLAG AUF KOMMUNISTISCHEN BETRIEBSRAT DER VULKAN-WERFT-BREMEN UND RÜSSELSHEIMER OPELARBEITER!

In der Nacht zum Donnerstag (30.1.) wurde auf zwei Arbeiter ein heimtückischer Mordanschlag verübt.

In Bremen wurde der bekannte BR der Vulkan-Werft Heinz Scholz (40 Jahre, Mitglied der KPD) im Anschluß an eine Sitzung der gewerkschaftsoppositionellen Gruppe (GOG, d.Vf.) seines Betriebes auf dem Parkplatz von hinten niedergestochen. Genosse Scholz gelang es noch, bevor er bewußtlos wurde, den Täter in die Flucht zu schlagen - deshalb kam er mit dem Leben davon. Der aufs Herz gezielte Stich drang unterhalb des Herzens nur drei Zentimeter tief ein, ein zweiter Stich traf den Oberarm. Der Messerstecher trug eine Strumpfmaske.

In Rüsselsheim wurde etwa zur gleichen Zeit, ebenfalls von einem mit Strumpfmaske maskierten Täter ein Mordanschlag auf den 48jährigen Kollegen Dreisbach aus dem Opel-Modellbau verübt. Der Opelarbeiter wurde von mindestens zehn Messerstichen getroffen. Die beiden feigen Anschläge geschahen zur gleichen Zeit, in beiden Fällen mit einem Messer - in beiden Fällen war der Täter mit einer Strumpfmaske maskiert!"

Dokumentiert wird eine bundesweite Protesterklärung (vgl. 3.2.1975).
Q: KPD-OL Dortmund: Zeitung, Dortmund o.J. (1975)

12.02.1975:
In der Nr. 6 ihrer 'Roten Fahne' (RF - vgl. 5.2.1975, 19.2.1975) berichtet die KPD auch vom Tod des bei Opel Rüsselsheim (IGM-Bereich - vgl. 27.1.1975) niedergestochenen Heinz Dreisbach, der der linken SPD zuzurechnen gewesen sei.
Q: Rote Fahne Nr. 6, Dortmund 12.2.1975, S. 3

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19.02.1975:
Die KPD gibt ihre 'Rote Fahne' (RF) Nr. 7 (vgl. 12.2.1975, 26.2.1975) heraus. Es wird von Opel Rüsselsheim (IGM-Bereich) aus der Abteilung Meßtechnik berichtet.
Q: Rote Fahne Nr. 7, Köln 19.2.1975, S. 4

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26.02.1975:
Die KPD gibt ihre 'Rote Fahne' (RF) Nr. 8 (vgl. 19.2.1975, 5.3.1975) heraus. Berichtet wird in "Opel Rüsselsheim: Polizei erschießt Arbeiter" über den Griechen Adam Papadoppulos, der nebenher einen Getränkevertrieb betrieb.
Q: Rote Fahne Nr. 8, Köln 26.2.1975, S. 2

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26.02.1975:
Die Gruppe Arbeiterstimme gibt ihre 'Arbeiterstimme' (ARSTI - vgl. 14.7.1974, 26.5.1975) Nr. 1 heraus und berichtet auch von Opel Rüsselsheim.
Q: Arbeiterstimme Nr. 1, Nürnberg 26.2.1975

27.02.1975:
Der KBW gibt seine 'KVZ' Nr. 8 (vgl. 20.2.1975, 6.3.1975) heraus und berichtet durch die Sympathisantengruppe Rüsselsheim aus dem IGM-Bereich von Opel.
Q: Kommunistische Volkszeitung Nr. 8, Mannheim 27.2.1975, S. 2

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März 1975:
Der AB gibt die Nr. 57 seiner 'Kommunistischen Arbeiter Zeitung' (KAZ) (vgl. Feb. 1975, 6.4.1975) heraus. Die 'Kämpfende Jugend' berichtet auch von Opel Rüsselsheim.
Q: Kommunistische Arbeiterzeitung Nr. 57, München März 1975

08.03.1975:
Die KPD/ML gibt ihren 'Roten Morgen' (RM) Nr. 10 (vgl. 1.3.1975, 15.3.1975) heraus. Berichtet wird aus Rüsselsheim von Opel von der Tötung eines Griechen durch die Polizei.
Q: Roter Morgen Nr. 10, Dortmund 8.3.1975, S. 5

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20.03.1975:
Der KBW gibt seine 'KVZ' Nr. 11 (vgl. 13.3.1975, 26.3.1975) heraus und berichtet aus Rüsselsheim von Opel.
Q: Kommunistische Volkszeitung Nr. 11, Mannheim 20.3.1975, S. 4

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26.04.1975:
Die KPD/ML gibt ihren 'Roten Morgen' (RM) Nr. 17 (vgl. 19.4.1975, 3.5.1975) heraus. Abgedruckt werden die Faksimiles der Titelblätter einer Reihe von Zellenzeitungen der KPD/ML, auch 'Die Zündkerze' bei Opel Rüsselsheim.
Q: Roter Morgen Nr. 17, Dortmund 26.4.1975

30.04.1975:
Der KBW gibt seine 'KVZ' Nr. 17 (vgl. 24.4.1975, 7.5.1975) heraus, in der er von Opel Rüsselsheim berichtet.
Q: Kommunistische Volkszeitung Nr. 17, Mannheim 30.4.1975, S. 5

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06.05.1975:
Bei Opel Rüsselsheim finden, laut Spartacusbund (SpB) und KPD, vermutlich heute die Betriebsratswahlen (BRW) statt, bei denen, laut KB, eine linke Liste 41% der Stimmen erhält.
Q: Spartacus Nr. 17, Essen 28.5.1975; Rote Fahne Nr. 22, Köln 4.6.1975, S. 5 und 9;Arbeiterkampf Nr. 65, Hamburg 19.8.1975

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25.05.1975:
Die oppositionelle Tendenz in der SAG verfaßt ein Thesenpapier (vgl. 21.6.1975). Eingegangen wird in dem Papier auch auf den RK, der ein Krisenflugblatt bei Opel Rüsselsheim verfaßte.
Q: SAG: Thesenpapier der oppositionellen Tendenz, o.O. 25.5.1975

29.05.1975:
Der KBW gibt seine 'KVZ' Nr. 21 (vgl. 22.5.1975, 5.6.1975) heraus, in der er sich u.a. mit Opel Rüsselsheim beschäftigt.
Q: Kommunistische Volkszeitung Nr. 21, Mannheim 29.5.1975, S. 5

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Juni 1975:
Die Nr. 10 der trotzkistischen 'Voran' (vgl. Feb. 1975, Juni 1975) für Juni/Juli erscheint vermutlich im Juni und berichtet auch von Opel Rüsselsheim.
Q: Voran Nr. 10, Köln Juni/Juli 1975

01.06.1975:
Der AB gibt die Nr. 62 seiner 'Kommunistischen Arbeiter Zeitung' (KAZ) (vgl. 18.5.1975, 15.6.1975) heraus und berichtet von Opel Rüsselsheim.
Q: Kommunistische Arbeiterzeitung Nr. 62, München 1.6.1975

05.06.1975:
Der KBW gibt seine 'KVZ' Nr. 22 (vgl. 29.5.1975, 12.6.1975) heraus, die Sympathisantengruppe Rüsselsheim berichtet aus dem IGM-Bereich von Opel.
Q: Kommunistische Volkszeitung Nr. 22, Mannheim 5.6.1975, S. 5

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11.06.1975:
In der Nr. 23 ihrer 'Roten Fahne' (RF - vgl. 4.6.1975, 18.6.1975) berichtet die KPD auch von Opel Rüsselsheim.
Q: Rote Fahne Nr. 23, Köln 11.6.1975, S. 4

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17.06.1975:
Die SAG gibt ihren 'Klassenkampf' Nr. 48 (vgl. 8.5.1975, 31.8.1975) heraus. Eingegangen wird auch die Betriebsratswahlen (BRW) bei Opel Rüsselsheim.
Q: Klassenkampf Nr. 48, Frankfurt 17.6.1975

23.06.1975:
Der KB / Gruppe Frankfurt gibt vermutlich in dieser Woche seine Frankfurter Stadtzeitung 'Commune' (vgl. 21.5.1975, Aug. 1975) Nr. 5 für Juni/Juli heraus mit dem Artikel "Betriebsratswahlen in Frankfurt und Umgebung" wobei von den BRW berichtet wird aus Frankfurt von Braun, Teves und VDO sowie vom Eingreifen des CGB bei Opel Rüsselsheim, Merck Darmstadt und in Frankfurt bei Hartmann und Braun (H+B).
Q: Commune Nr. 5, Frankfurt Juni/Juli 1975, S. 4

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16.07.1975:
In der Nr. 28 ihrer 'Roten Fahne' (RF - vgl. 9.7.1975, 23.7.1975) der KPD wird berichtet von Opel Rüsselsheim.
Q: Rote Fahne Nr. 28, Köln 16.7.1975, S. 4

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15.09.1975:
Die Zelle Opel Bochum der KPD gibt vermutlich in dieser Woche eine Ausgabe ihrer 'Betriebszeitung' mit einem Aufruf zum 19.9.1975 heraus:"
VERANSTALTUNG

GEGEN SONDERSCHICHTEN!
KEINE GEWERKSCHAFTSAUSSCHLÜSSE DER LISTE 2!

Eingeladen wurden auch klassenbewußte Arbeiter aus Rüsselsheim, um von den Kämpfen bei Opel Rüsselsheim zu berichten.

Weg mit den Gewerkschaftsausschlußverfahren!"
Q: KPD-Zelle Opel: Betriebszeitung, Bochum o.J. (Sept. 1975)

19.10.1975:
Der AB gibt die Nr. 72 seiner 'Kommunistischen Arbeiter Zeitung' (KAZ) (vgl. 5.10.1975, 2.11.1975) heraus und berichtet von Opel Rüsselsheim.
Q: Kommunistische Arbeiterzeitung Nr. 72, München 19.10.1975

15.11.1975:
Die SAG gibt ihren 'Klassenkampf' Nr. 51 (vgl. Nov. 1975, 15.12.1975) heraus. Erwähnt wird auch Opel Rüsselsheim.
Q: Klassenkampf Nr. 51, Frankfurt 15.11.1975

07.12.1975:
In Rüsselsheim will die KPD/ML ein Pressefest ihrer 'Zündkerze' bei Opel durchführen.
Q: Roter Morgen Nr. 47, Dortmund 22.11.1975, S. 8

09.03.1976:
Heute findet, laut KPD, bei Opel Rüsselsheim ein Warnstreik im Achsenbau und Motorenbau statt.
Q: Rote Fahne Nr. 11, Köln 17.3.1976

10.03.1976:
Die KPD gibt ihre 'Rote Fahne' (RF) Nr. 10 (vgl. 3.3.1976, 17.3.1976) heraus. Spenden gingen im Februar auch ein von der Zelle Opel Rüsselsheim.
Q: Rote Fahne Nr. 10, Köln 10.3.1976

23.03.1976:
Die KPD/ML berichtet:"
SCHMIDT AUF STIMMENFANG

BEI DEN OPELARBEITERN ABGEBLITZT

Am Dienstag, den 23.3., hatte Opel 'hohen' Besuch. Bundeskanzler Schmidt hatte sich, wie schon zuvor bei VW und Mercedes-Benz (Daimler, d.Vf.), von Geschäftsleitung und SPD-Betriebsrat eine Gratis-Wahlveranstaltung genehmigen lassen. Großer Polizei- und Werkschutzaufwand, schon am frühen Morgen, machte den Besuch für jeden unübersehbar. Rund um Opel und sogar noch auf der Bahnlinie, die durch Opel führt, wimmelte es von Polizei.

Der Auftritt von Schmidt in der Entladehalle K 49 war begleitet von einem Riesenrummel von Zeitungs- und Fernsehreportern. Die Kollegen selber aber nahmen eher eine abwartende bis distanzierte Haltung ein. Von 'Begeisterungsstürmen' war nichts zu merken. Auch die D'K'P (DKP, d.Vf.) hatte sich vorher zu Wort gemeldet mit einem als Plakat aufgemachten Flugblatt, in dem es heißt: 'Wir brauchen 8%! Wir erwarten Ihre Unterstützung, Herr Bundeskanzler!' Auf der Versammlung selbst getraute sich aber gerade ein einziger D'K'Pler, dieses Plakat hochzuheben.

Die Betriebszelle der Partei hatte der 'Marxistisch-leninistischen Gruppe Rüsselsheim' (MLG, hervorgegangen aus der KPD/ML-ZB, d.Vf.), der GRF (KPD) und dem KBW eine Aktionseinheit vorgeschlagen. GRF (KPD) und KBW lehnten ab. Mit der 'Marxistisch-leninistischen Gruppe Rüsselsheim' wurde ein gemeinsames Flugblatt mit einem Aufkleber gemacht und sehr breit verteilt. Auf der Veranstaltung dann wurde ein Transparent hochgehalten, das von jedem der 12 000 Anwesenden Opeler gesehen wurde, und von vielen gebilligt wurde. Auf dem Transparent standen die Parolen: '5, 4% gleich Lohnraub! Für Teuerungszulage (TZL, d.Vf.), gegen Sonderschichten'. Als ein faschistisches Element sich an diesem Transparent vergreifen wollte, haben Kollegen, die in der Nähe standen, dies verhindert. Ein ausländischer Kollege, der das mitbekommen hatte, übernahm selbst eine der Transparentstangen und hielt sie extra hoch. Wie sehr dieses Transparent der Bourgeoisie im Magen lag, beweist zum Beispiel, daß in allen Fernsehsendungen nur noch die allerersten Reihen gezeigt wurden, weil es so unübersehbar war, während in einer Lokalzeitung das Transparent ganz aus dem Bild herausretuschiert worden war. Selbst die bürgerliche Lokalpresse mußte allerdings der Behauptung Schmidts von der 'Bedeutungslosigkeit der Kommunisten' im Betrieb entgegentreten und zugeben, daß die verteilten Flugblätter 'das Interesse aller Beteiligten in dem großen Werk fanden.'

Die Rede Schmidts wurde immer wieder von Zwischenrufen unterbrochen, die er in seiner zynischen Art 'beantwortete'. Nachdem schon vorher der amerikanische Generaldirektor Waters von der Mehrheit der Kollegen ausgepfiffen worden war, erntete Schmidt für die Abkanzelung der berechtigten Zwischenrufe bei weitem nicht den Beifall, den er sich wohl ausgerechnet hatte. Als Schmidt über die gestiegene Kaufkraft der DM gegenüber dem Dollar schwätzte, rief ein Kollege in berechtigter Wut: 'Wir essen aber keine Dollars, sondern Kartoffeln!', um darauf hinzuweisen, daß man auch mit der von Schmidt so hochgejubelten DM bei uns immer weniger kaufen kann. Schmidts einzige Antwort darauf war: 'Das viele Kartoffelessen ist sowieso ungesund.' Einen Lacherfolg, allerdings nicht in dem Sinne, den er sich gewünscht hatte, erntete Schmidt, als er den Kollegen weismachen wollte, auch er habe sich in der Krise einschränken müssen. Er sei sogar von einem Opel Commodore auf einen Rekord 1 900 umgestiegen. das wurde nur noch mit einem Gelächter quittiert. Ein Zwischenrufer rief höhnisch: 'Wir dachten schon, auf einen Kadett, du armer Hund!'

Auch über die Jugendarbeitslosigkeit konnte Schmidt nur Zynismus verbreiten. Die richtige Einstellung zur Arbeit kommt nach Schmidts Worten doch erst im Alter, deswegen wären die meisten Jugendlichen an einer Lehrstelle gar nicht interessiert. Und das, nachdem sich ausgerechnet bei Opel 1 000 Lehrlinge für die Aufnahmeprüfung für eine Lehrstelle beworben haben, von denen nur 275 angenommen wurden. Ein Zwischenrufer zu Schmidts Einstellung zur Arbeit: 'Die hast du offensichtlich auch noch nicht gefunden.'

Insgesamt kann man sagen, daß natürlich noch sehr viele Illusionen über die SPD bei den Kollegen vorhanden sind, daß man aber auch, wenn man nur den Brandt-Besuch vor drei Jahren bei Opel (vgl. S4.**.1973, d.Vf.) sich in Erinnerung ruft, feststellen kann, daß mittlerweile viele Kollegen ihre Illusionen über das 'kleinere Übel SPD' verloren haben."

Diesen Bericht verbreitet die KPD/ML auch bei Opel Bochum (vgl. 21.6.1976), wo es auch zu dem Bericht des Firmenorganes (vgl. Apr. 1976) heißt:"
Opel-Post 4/1976
…WENN GETROFFENE HUNDE BELLEN…

In der von 12 000 Kollegen besetzten Halle wurde von Kollegen und Sympathisanten unserer Partei ein Transparent '5, 4% gleich Lohnraub. Für Teuerungszulage. Gegen Sonderschichten' gezeigt. Die Betriebspostille von Opel meint nun, 'viel mehr haben linke Agitatoren nicht zu bieten' oder daß Schmidt die von uns verteilten Flugblätter 'zerpflückt' habe… Aber: hätte Opel überhaupt das Transparent, die Flugblätter erwähnt, wenn sie nicht die Meinung vieler Kollegen ausdrückten?? Die Absichten der Kapitalisten sind glasklar: die Forderungen der Kollegen, die Empörung gegen den Lohnraub, die Sonderschichten sollen als das Werk 'einzelner Agitatoren' verächtlich gemacht und damit die wahren Kommunisten von der Arbeiterklasse gespalten werden. Zugleich aber ist dieses Bellen der getroffenen GM-Kapitalisten ein Zeichen ihrer Angst: Angst vor der Kraft und Macht der Arbeiterklasse, von deren Unterdrückung und Ausbeutung sie leben! Nicht 'vereinzelte Pfiffe' waren zu hören, sondern ein Großteil der Kollegen pfiffen den Büttel der Kapitalisten aus…"
Q: Roter Morgen Nr. 14, Dortmund 3.4.1976, S. *; Zündkerze Nr. 4, Bochum Juni 1976, S. 4f

24.03.1976:
Die KPD gibt ihre 'Rote Fahne' (RF) Nr. 12 (vgl. 17.3.1976, 31.3.1976) heraus. Berichtet wird auch von der Metalltarifrunde (MTR - IGM-Bereich) bei Opel Rüsselsheim.
Q: Rote Fahne Nr. 12, Köln 24.3.1976

April 1976:
Die Adam Opel AG gibt ihre 'Opel-Post' Nr. 4 heraus. Berichtet wird u.a. über die Versammlung mit Helmut Schmidt (SPD) in Rüsselsheim (vgl. 23.3.1976).
Q: Zündkerze Nr. 4, Bochum Juni 1976, S. 5

06.04.1976:
Die KPD gibt die Nr. 14 ihres 'Rote Fahne Pressedienstes' (RFPD - vgl. 30.3.1976, 13.4.1976) heraus und berichtet auch von Opel Rüsselsheim.
Q: Rote Fahne Pressedienst Nr. 14, Köln 6.4.1976

22.06.1976:
Bei Opel Rüsselsheim findet, laut KPD, eine Betriebsversammlung (BV) statt, auf der auch ihr Bundestagswahl (BTW) Kandidat Hans Beck auftritt.
Q: Rote Fahne Nr. 26, Köln 30.6.1976

05.07.1976:
Bei Opel Rüsselsheim kommt es, laut KPD, vermutlich in dieser Woche zu einem Hitzestreik.
Q: Rote Fahne Nr. 28, Köln 14.7.1976

August 1976:
Die Nr. 8 von 'Lernen und kämpfen' (vgl. Juli 1976, Sept. 1976) des KABD heisst es, die GOG Opel Rüsselsheim bestehe aus 4 ex-KPDlern und ex-KPD/MLern sowie einem KSGler.
Q: Lernen und kämpfen Nr. 8, o.O. Aug. 1976

25.08.1976:
Die KPD gibt ihre 'Rote Fahne' (RF) Nr. 34 (vgl. 18.8.1976, 1.9.1976) heraus. Vorgestellt werden eigene KandidatInnen zu den Bundestagswahlen (BTW - vgl. 3.10.1976). Hans Beck ist ein aus der IGM aufgrund der UVB ausgeschlossener Elektriker bei Opel Rüsselsheim und kandidiert in Groß Gerau.
Q: Rote Fahne Nr. 34, Köln 25.8.1976

08.09.1976:
Die SAG gibt die Nr. 8 ihrer 'Sozialistischen Arbeiter Zeitung' (vgl. 25.8.1976, 22.9.1976) heraus und berichtet von Opel Rüsselsheim.
Q: Sozialistische Arbeiter Zeitung Nr. 8, Frankfurt 8.9.1976

22.09.1976:
Die SAG gibt die Nr. 9 ihrer 'Sozialistischen Arbeiter Zeitung' (vgl. 8.9.1976, 6.10.1976) heraus und berichtet von Opel Rüsselsheim.
Q: Sozialistische Arbeiter Zeitung Nr. 9, Frankfurt 22.9.1976

27.09.1976:
Aus der SPD Rüsselsheim werden, laut KPD, vermutlich in dieser Woche drei Betriebsräte, zwei von Opel (IGM-Bereich) und einer von den Stadtwerken (ÖTV-Bereich) ausgeschlossen, weil sie zu den Bundestagswahlen (BTW - vgl. 3.10.1976) für die KPD unterschrieben.
Q: Rote Fahne Nr. 40, Köln 6.10.1976

06.10.1976:
Die KPD gibt ihre 'Rote Fahne' (RF) Nr. 40 (vgl. 29.9.1976, 13.10.1976) heraus, Wahlspenden gingen auch ein aus Rüsselsheim u.a. von der Zelle Opel (IGM-Bereich).
Es wird berichtet aus Rüsselsheim aus der SPD (vgl. 27.9.1976) und aus dem IGM-Bereich von Opel, u.a. über Ausländer und das Auftreten von Hans Beck auf der letzten Betriebsversammlung.
Q: Rote Fahne Nr. 40, Köln 6.10.1976

November 1976:
Die Kommunistische Gruppe Bochum/Essen (KGBE) gibt ihre 'Bochumer Arbeiterzeitung' (BAZ) Nr. 23 (vgl. Sept. 1976, Dez. 1976) heraus mit dem Artikel "Die Unvereinbarkeitsbeschlüsse des DGB müssen fallen!" zu den Forderungen der Opel-Vertrauensleute in Rüsselsheim gegen die UVB.
Q: Bochumer Arbeiterzeitung Nr. 23, Bochum Nov. 1976, S. 8

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17.11.1976:
Die SAG gibt die Nr. 13 ihrer 'Sozialistischen Arbeiter Zeitung' (vgl. 5.11.1976, Dez. 1976) heraus und berichtet von Opel Rüsselsheim.
Q: Sozialistische Arbeiter Zeitung Nr. 13, Frankfurt 17.11.1976

28.11.1976:
Der AB gibt seine 'Kommunistische Arbeiterzeitung' (KAZ) Nr. 101 (vgl. 14.11.1976, 12.12.1976) heraus. Berichtet wird von Opel Rüsselsheim.
Q: Kommunistische Arbeiterzeitung Nr. 101, München 28.11.1976

15.12.1976:
In Frankfurt findet, laut und mit KB (vgl. Feb. 1977), eine Veranstaltung Alternatives Leben und Repression statt, zu der das Frankfurter Antirepressionsbündnis aus WISK, Anwälten, einer ehemaligen Berufsverbote-Initiative an der Uni, Unorganisierten, ID und KB aufrief. Es kommen rund 800 Menschen. Der KB lehnt Landkommunen ab und kritisiert in seinem Beitrag Thomas Schmid u.a. so:"
Mit dem Scheitern des Ansatzes bei Opel-Rüsselsheim wird die Ablehnung oder Geringschätzung einer revolutionären Betriebsarbeit 'begründet'."
Q: Der Hessische Landbote Nr. 3, Frankfurt Feb. 1977, S. 13f

26.01.1977:
Die KPD gibt ihre 'Rote Fahne' (RF) Nr. 4 (vgl. 19.1.1977, 2.2.1977) heraus und berichtet von Opel Rüsselsheim (IGM-Bereich) über Werkschutz und Polizeieinsätze.
Q: Rote Fahne Nr. 4, Köln 26.1.1977

06.02.1977:
Der AB gibt seine 'Kommunistische Arbeiterzeitung' Nr. 105 (vgl. 23.1.1977, 20.2.1977) heraus. Aus Hessen wird berichtet von Opel Rüsselsheim, u.a. durch die 'Metall' 1/77.
Q: Kommunistische Arbeiterzeitung Nr. 105, München 6.2.1977

16.02.1977:
Die KPD gibt ihre 'Rote Fahne' (RF) Nr. 7 (vgl. 9.2.1977, 23.2.1977) heraus und berichtet von Opel Rüsselsheim (IGM-Bereich), u.a. über den Werkschutz.
Q: Rote Fahne Nr. 7, Köln 16.2.1977

23.02.1977:
Die SAG gibt ihre 'Sozialistische Arbeiterzeitung' Nr. 18 (vgl. 9.2.1977, 16.3.1977) heraus. Berichtet wird von Opel Rüsselsheim.
Q: Sozialistische Arbeiterzeitung Nr. 18, Frankfurt 23.2.1977

April 1977:
In Berlin erscheint vermutlich im April die 'Mai Zeitung' der Maiinitiative mit dem Artikel "Sieben-Stunden-Tag gefordert" zu einem einstimmigen Votum auf der Betriebsversammlung bei Opel Rüsselsheim, an der bis zu zehntausend teilnahmen
Q: Mai Zeitung, Berlin o. J. (1977), S. 2

22.04.1977:
Die Zelle Betriebe Kaiserslautern des KBW gibt ihre 'Informationen für die Kollegen der Betriebe in Kaiserslautern' Nr. 5 (vgl. März 1977, 28.4.1977) heraus mit dem Artikel "Metallsplitter. Grußbotschaft" von Mannesmann Hilden an Opel Rüsselsheim.
Q: Informationen für die Kollegen der Betriebe in Kaiserslautern Nr. 5, Kaiserslautern 22.4.1977, S. 3

Kaiserslautern015


25.04.1977:
Die Branchenzelle Metall des KBW Bezirk Trier hat heute Redaktionsschluß für ihre 'Informationen für Trierer Metallkollegen' (vgl. 16.2.1977, 4.5.1977) mit dem Artikel "Bei Opel: Für Siebenstundentag" in Rüsselsheim und der "Leserzuschrift aus Metall 8/77. Zeitung der IGM. Grußbotschaft" aus Hilden an den Betriebsrat von Opel Rüsselsheim.
Q: Informationen für Trierer Metallkollegen Moselstahlwerk: Betriebsversammlung, Trier o. J. (1977), S. 3 und 5

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01.05.1977:
In Mainz beteiligen sich, laut AB, 1 500 bis 2 000 an der DGB-Demonstration, u.a. Beschäftigte von Opel Rüsselsheim. Die Veranstaltung der AB-Sympathisantengruppe besuchen 30 - 40.
Q: Kommunistische Arbeiterzeitung Nr. 110 und 111, München 17.4.1977 bzw. 3.5.1977

31.05.1977:
Der AB gibt vermutlich heute seine 'Kommunistische Arbeiterzeitung' Nr. 113 (vgl. 14.5.1977, 14.6.1977) heraus und berichtet von Opel Rüsselsheim.
Q: Kommunistische Arbeiterzeitung Nr. 113, München o.J. (1977)

13.07.1977:
Der AB gibt seine 'Kommunistische Arbeiterzeitung' Nr. 116 (vgl. 28.6.1977, 26.7.1977) heraus und berichtet von Opel Rüsselsheim.
Q: Kommunistische Arbeiterzeitung Nr. 116, München 13.7.1977

Oktober 1977:
Der Spartacusbund (SpB) gibt sein 'Spartacus' Nr. 38 (vgl. 13.7.1977, Nov. 1977) heraus. Berichtet wird auch von Opel Rüsselsheim.
Q: Spartacus Nr. 38, Berlin Okt. 1977

16.11.1977:
Die SAG gibt ihre 'Sozialistische Arbeiterzeitung' Nr. 35 (vgl. 2.11.1977, 30.11.1977) heraus. Berichtet wird von einer Tagung der NGG, die feststellte, daß Opel Rüsselsheim der Betrieb sei, der die meisten Bäcker in Hessen beschäftige, allerdings als Bandarbeiter.
Q: Sozialistische Arbeiterzeitung Nr. 35, Frankfurt 16.11.1977

14.12.1977:
Die SAG gibt ihre 'Sozialistische Arbeiterzeitung' Nr. 37 (vgl. 30.11.1977, 11.1.1978) heraus und berichtet von Opel Rüsselsheim.
Q: Sozialistische Arbeiterzeitung Nr. 37, Frankfurt 14.12.1977

April 1978:
Die erste Nummer der 'RGO-Nachrichten' der RGO der KPD/ML (vgl. Mai 1978) erscheint. Berichtet wird, daß es zu den Betriebsratswahlen (BRW) bei Opel Rüsselsheim die Liste Arbeiteropposition gibt.
Q: RGO-Nachrichten Nr. 1, Essen Apr. 1978

20.04.1978:
Der Spartacusbund (SpB) gibt sein 'Spartacus' Nr. 44 (vgl. März 1978) heraus und berichtet über Kurzarbeit bei Opel Rüsselsheim.
Q: Spartacus Nr. 44, Frankfurt 20.4.1978

Mai 1978:
Bei den Betriebsratswahlen bei Opel Rüsselsheim erhält die Liste Arbeiteropposition, laut KB, einen Sitz und, laut RGO, 1 167 Stimmen.
Q: Arbeiterkampf Nr. 130, Hamburg 29.5.1978, S. 17; RGO-Nachrichten Nr. 3, Dortmund Juni 1978, S. 14

26.05.1978:
Der "Schweinwerfer", Zeitung des KJVD der KPD für die Lehrlinge und Jungarbeiter bei Opel in Rüsselsheim, erscheint mit einer Sondernummer unter dem Titel: "Was man alles tut, um die Wahl von fortschrittlichen Kandidaten zu verhindern …".

Berichtet wird darüber, dass ein Kandidat für die Jugendvertreterwahlen nicht an diesen teilnehmen könne, da gegen ihn auf Beschluss der Ortsverwaltung der IGM ein Ausschlussverfahren laufe und er aller Rechte und Pflichten innerhalb der IGM enthoben sei. Er sei von der Kandidatenliste der IGM gestrichen worden. Dagegen wendet sich der "Scheinwerfer". Zur Jugendvertreterwahl am 6.6. wird eine "Erklärung" veröffentlicht, in der die OV aufgefordert wird, "das Ausschlussverfahren gegen Achim D. einzustellen". (S. 2)
Weitere Forderungen sind u. a.:
- Weg mit der Probezeit
- Übernahme aller Lehrlinge
- Mehr Lehrstellen
- Kein Ausschlussantrag gegen Achim D.
Quelle: KVJD: Scheinwerfer. Zeitung für die Lehrlinge und Jungarbeiter bei Opel, Sondernummer, 26. Mai 1978.

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Juni 1978:
Die Nr. 3 der 'RGO-Nachrichten' (vgl. Mai 1978, Juli 1978) erscheint mit Berichten von Opel Rüsselsheim: Dort sind "8 Sonderschichten vereinbart" worden und es bekam die Liste Arbeiteropposition bei den Betriebsratswahlen (BRW) 1.167 Stimmen und einen Sitz im Betriebsrat. Dies sei ein "Wichtiger Erfolg für den Aufbau der RGO".
Q: RGO-Nachrichten Nr. 3, Dortmund Juni 1978, S. 6 und 14

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August 1978:
Die RGO gibt ihre 'Nachrichten' Nr. 5 (vgl. Juli 1978, Sept. 1978) heraus. Berichtet wird auch von Opel Rüsselsheim. Opel mache ein "Extrageschäft mit Betriebsrenten”.
Q: RGO-Nachrichten Nr. 5, Dortmund Aug. 1978, S. 6

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September 1978:
In den 'RGO Nachrichten' Nr. 6 (vgl. Aug. 1978, Okt. 1978) erscheint der "Aufruf zum zentralen Zusammenschluß der RGO: Vorwärts zum Gründungskongreß der RGO." Danach soll "die Gründung der RGO als Organisation für die Bundesrepublik und Westberlin in Angriff" genommen werden. Dem Vorbereitungsausschuß für den Gründungskongreß der RGO gehört auch an Heinz Aufschläger von Opel/Rüsselsheim.
Q: RGO-Nachrichten Nr. 6, Dortmund Sept. 1978

Oktober 1978:
Die RGO gibt die Nr. 7 ihrer 'Nachrichten' (vgl. Sept. 1978, 14.10.1978) heraus. Berichtet wird in "Sonderschichten in der Autoindustrie" von Opel Bochum und Rüsselsheim von der Samstagsarbeit.
Q: RGO-Nachrichten Nr. 7, Dortmund Okt. 1978, S. 6

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Januar 1979:
Die RGO gibt ihre 'Nachrichten' Nr. 1 (vgl. Dez. 1978, Feb. 1979) heraus und berichtet in "Ein RGO-Flugblatt schlägt ein" von Opel Rüsselsheim, wo die RGO ein Flugblatt mit dem Titel "Die Roboter kommen" verteilte.
Q: RGO-Nachrichten Nr. 1, Vellmar Jan. 1979

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September 1979:
Die RGO der KPD/ML gibt ihre 'Nachrichten' Nr. 9 (vgl. Aug. 1979, Okt. 1979) heraus und berichtet von Opel Rüsselsheim vom Gewerkschaftsausschluss (UVB) gegen den türkischen Betriebsrat Atila Özgüc.
Q: RGO-Nachrichten Nr. 9, Vellmar Sept. 1979, S. 4

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Oktober 1979:
Die RGO der KPD/ML gibt ihre 'Nachrichten' Nr. 10 (vgl. Sept. 1979, Nov. 1979) heraus und berichtet von Opel Rüsselsheim und Bochum. Es sollen "300 Kollegen von Rüsselsheim nach Bochum verschoben werden". Berichtet wird auch von Opel Rüsselsheim. Dort soll der RGO-Betriebsrat Atila Özgüc von Faschisten überfallen worden sein.
Q: RGO-Nachrichten Nr. 10, Vellmar Okt. 1979, S. 6 und 11

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Februar 1980:
Die RGO der KPD/ML gibt ihre 'Nachrichten' Nr. 2 (vgl. Jan. 1980, März 1980) heraus. Bei Opel in Rüsselsheim und Kaiserslautern sollen "1.800 Kollegen kurzarbeiten".
Q: RGO-Nachrichten Nr. 2, Vellmar Feb. 1980, S. 6

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Juli 1980:
Die RGO der KPD/ML gibt ihre 'Nachrichten' Nr. 7 (vgl. Juni 1980, Aug. 1980) als Urlaubsausgabe heraus mit den Artikeln "Opel-Rüsselsheim. Kompromissloser Kampf um Arbeitsplätze". Dieser werde immer schärfer, der Kampf gegen Massenentlassungen stehe auf der Tagesordnung. Die RGO fordert die "Solidarität mit den Opel-Arbeitern" ein.
Q: RGO-Nachrichten Nr. 7, Vellmar Juli 1980, S. 1

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August 1980:
Die RGO der KPD/ML gibt ihre 'Nachrichten' Nr. 8 (vgl. Juli 1980, Sept. 1980) heraus. Zur Arbeit der RGO in den DGB - Gewerkschaften, meint man im Artikel "Sozialpartnerschaft oder klassenkämpferische Politik" u.a.:"
Die DGB-Politik basiert auf Sozialpartnerschaft. Doch mit Zuspitzung der sozialen Kämpfe gerät dieses sozialpartnerschaftliche Politik bei der Gewerkschaftsbasis immer mehr ins Kreuzfeuer, weil sie sich als Hemmschuh, ja sogar als offene Sabotage und Verrat an den gewerkschaftlichen Interessen sichtbar herausstellt. Denken wir an die allein für dieses Jahr geplanten oder bereits laufenden Arbeitsplatzstreichungen und Massenentlassungen: 5. 300 bei Opel als Anfang, 7. 000 bei AEG, über 4. 000 bei Hoesch, 3. 000 bei Mannesmann und nun auch bei Ford in Köln ca. 1. 800, um nur einige der wichtigsten Beispiele zu nennen."

Berichtet wird auch von einer "Solidaritätsadresse" des Vorstandes der Ortsgruppe Saarbrücken der IG Bergbau und Energie, die sich mit den Kollegen von Opel-Rüsselsheim solidarisch im Kampf um die "Verteidigung der Arbeitsplätze" erklärt.
Q: RGO-Nachrichten Nr. 8, Vellmar Aug. 1980, S. 3 und 5

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September 1980:
Die RGO der KPD/ML gibt ihre 'Nachrichten' Nr. 9 (vgl. Aug. 1980, Okt. 1980) heraus. Der Artikel "Herzkranke Autoindustrie" berichtet, bei Opel Rüsselsheim sollen 6 000 Arbeitsplätze wegrationalisiert werden. Der Teil "Wenn Opel niest, bekommt Rüsselsheim Schnupfen" stellt fest, dass die Investitionen von ca. 40 Milliarden Dollar nur dazu dienen, die Belegschaft zu halbieren. Dies würde knapp 4 000 Kollegen betreffen, etwa 2 500 Kollegen über 59 Jahre wird der vorzeitige Ruhestand nahegelegt.
Q: RGO-Nachrichten Nr. 9, Vellmar Sept. 1980, S. 7f

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Dezember 1980:
Die RGO der KPD/ML gibt ihre 'Nachrichten' Nr. 12 (vgl. Nov. 1980, Jan. 1981) heraus. Im Artikel "Wenn Opel niest, bekommt Rüsselsheim eine Lungenentzündung" wird ausgeführt:"
So und ähnlich lauteten vor einem halben Jahr die Zeitungsüberschriften in Rüsselsheim, als die Geschäftsleitung von Opel Entlassungspläne bekannt gab, die mindestens 10. 000 Kollegen betreffen sollen. Mittlerweile ist Opel-Rüsselsheim durch Abfindungsaktionen und sonstige Entlassungen schon von 43.000 Beschäftigten auf 36.000 gesunken. In einem halben Jahr sind also bereits 7.000 Kollegen verschwunden. Seit Mitte der 70er Jahre ist bei vielen Automobilarbeitern und vor allem in Gewerkschaftskreisen eine Studie der Europäischen Gemeinschaft bekannt. In ihr wurde damals für die Zeit bis 1985 ein Abbau der Automobilarbeiter in Europa in einem Ausmaß von 150. 000 vorausgesagt. Jetzt sagt man, daß diese Voraussagen wahrscheinlich viel zu niedrig gegriffen sind. Die Spitze dieser Entwicklung liegt gegenwärtig bei Opel-Rüsselsheim.

Strategie von GM …

Und das ist die weltweite Strategie von General Motors in Detroit/USA: Durch eine Investitions-Offensive in Höhe von 43 Milliarden Dollar, durch den Neubau von ganzen Werken unter anderem in Österreich und Spanien, durch Erweiterungen wie zum Beispiel bei Opel/Kaiserslautern, soll die gesamte Produktion umgestellt werden. Opel Rüsselsheim stellt möglicherweise die Produktion ganz ein und dient dann mit einer Kleinstbelegschaft als Montagewerk. Ziel dieser unvorstellbaren Rationalisierungsmaßnahmen ist es, die Konkurrenz auf dem Weltmarkt nach Möglichkeit auszuschalten.

Ruin für Rüsselsheim

Die Folgen für Rüsselsheim und die ganze Umgebung sind katastrophal. Die Kollegen, die Opel auf die eine oder andere Art loswerden will, können nicht damit rechnen, im Rhein-Main-Gebiet in solch einer Masse eine andere Arbeit zu finden. Die Stadt Rüsselsheim selbst steckt jetzt schon tief in den roten Zahlen. Kindergärten werden auf Eis gelegt oder ganz abgeschrieben. Im Stadtkrankenhaus setzt der Rotstift ein, radikale Kürzungen sollten das Gartenamt treffen usw. Aber auch viele Kleinbetriebe, die im Kreis Groß-Gerau um Rüsselsheim herumliegen, sind direkt oder indirekt von diesem Großbetrieb abhängig. Der Ruin von sehr viel mehr Existenzen, Pleiten von Kleingewerbetreibenden usw. werden unausweichlich sein.

Jetzt müssen den Worten Taten folgen

Von Gewerkschaftsseite, der Vertreterversammlung, der Verwaltungsstelle Darmstadt und von der Vertrauensleute-Vollversammlung bei Opel/Rüsselsheim liegen aus der Zeit um den 1. Mai herum eindeutige Beschlüsse vor, die zum Kampf gegen die Vernichtung der Arbeitsplätze aufrufen. Diese Beschlüsse sind allerdings bis jetzt noch nicht in die Tat umgesetzt worden, obwohl ein großer Teil der Gewerkschafter auf Aktionen drängt. Mittlerweile bleibt auch gar nicht mehr viel Zeit übrig, weil der Abbau der Belegschaft in vollem Gange ist. Ein anderer Teil der Gewerkschafter - vor allem die Verantwortlichen für die Initiative zur Mobilisierung der Kollegen - zögert jedoch auch nach einem halben Jahr immer noch. Sie stellen die Frage: Können wir die Opel-Kollegen überhaupt mobilisieren, wenn wir wissen, dass wir sie in eine Niederlage führen?

Demonstration in Rüsselsheim am 29.11.80

Doch bei Opel darf es nicht auch soweit kommen, wie bei Hoesch in Dortmund,. Angesichts der immer bedrohlicher werdenden Lage für die Opel-Arbeiter und für die Bevölkerung des Kreises Groß-Gerau hat sich kürzlich ein ‚Komitee Rettet Rüsselsheim‘ gebildet. Dieses Komitee besteht aus Gewerkschaftern, die die Beschlüsse der Vertreterversammlung und der Vertrauensleute-Versammlung der IGM voll unterstützen und auch umsetzen wollen.

Das Komitee organisiert am Samstag den 29. November eine Demonstration in Rüsselsheim. Es ist der Ansicht: Was sich bei Opel-Rüsselsheim abspielt, geht jeden etwas an! Man kann sich da nicht auf den Standpunkt stellen: Zum Glück habe ich ja noch meine Arbeit. Die zugespitzte Arbeitsmarktlage zeigt sich gerade auch am Beispiel Hoesch in Dortmund,. Die Probleme bei Hoesch und bei Opel sind die gleichen: Die Herrn Kapitalisten stecken sich riesige Profite ein, während für den Arbeiter nur noch ein Fußtritt übrigbleibt, wenn die Multis ihre Milliarden woanders verdienen wollen. Die Solidarität aller vom Verlust der Arbeitsplätze bedrohten Kollegen ist zu einer Tagesaufgabe geworden. Deshalb: Unterstützt den Kampf der Hoesch-Arbeiter und der Opel-Kollegen gegen die kommende Entlassungswelle. Für die kompromisslose Verteidigung unserer Arbeitsplätze! Offenlegung aller Entlassungspläne durch die Opel - Geschäftsleitung - sofort! Keine Verlagerung der Produktion aus Rüsselsheim! 35 - Stundenwoche bei vollem Lohnausgleich! Für die Mobilisierung aller gewerkschaftlichen Kräfte."
Q: RGO-Nachrichten Nr. 12, Vellmar Dez. 1980, S. 1 und 5

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Januar 1981:
Die RGO der KPD/ML gibt ihre 'Nachrichten' Nr. 1 (vgl. Dez. 1980, Feb. 1981) heraus. Im Artikel "Opel/Rüsselsheim: Sabotage der IGM-Führung" heißt es:"
Die Haltung der Gewerkschaftsführung in der Frage der Rationalisierung und Arbeitsplatzvernichtung ist fatal. Anstatt die gewerkschaftliche Kampfkraft zu mobilisieren, stimmt sie in Form von Sozialplänen und langen Hinhaltemanövern Massenentlassungen faktisch zu. Sie sagt ‚Ja‘ zu Rationalisierung und Entlassung, wenn es die wirtschaftliche Lage der Unternehmen erfordert. Realität ist aber, dass sich die wirtschaftliche Lage der Unternehmer einzig an ihrem Profit orientiert. Realität ist, dass auf der einen Seite die Interessen der Kapitalisten nach Maximalprofit stehen, auf der anderen Seite, im Gegensatz dazu, die Interessen der Arbeiter, die um ihren Arbeitsplatz, ihre Existenz kämpfen. Diese Arbeiterinteressen gegen die ganze Macht der Kapitalisten zu verteidigen, wäre heute die Aufgabe der DGB-Gewerkschaften. Dieser Kampf ist Klassenkampf!

Die Politik des DGB beruht auf Sozialpartnerschaft, sie leugnet diesen Klassengegensatz, will um jeden Preis einen solchen Kampf verhindern. Die konkreten Auswirkungen zeigten sich jetzt in Rüsselsheim für den Erhalt der Arbeitsplätze bei Opel. Vertrauensleuten und Vertreterversammlungen den Kampf boykottiert. In Rüsselsheim hätten am 29. November wie einen Tag zuvor in Dortmund, auch mehrere 10. 000 Kollegen für den Erhalt der Arbeitsplätze bei Opel demonstrieren müssen.

RGO organisiert Demonstration

Die RGO hat mit ihrer Demonstration ein wichtiges Zeichen gesetzt. Obwohl diese Demonstration am 29.11. zahlenmäßig sehr klein war, hatte sie eine große Wirkung in Rüsselsheim und danach auch im Opel -Betrieb. Selbst der zuständige Konzernboss für die europäischen Werke, der an diesem Tag in Rüsselsheim weilte, sah sich genötigt, bei einer Konferenz auf diese Demonstration einzugehen. Auch die Tageszeitung ‚Rüsselsheimer Echo‘ berichtete darüber und druckte auch eine Stellungnahme des RGO-Betriebsrates bei Opel, Atilla Özgüc ab, der diese Demonstration im Wesentlichen organisiert hatte. Das brachte ihm auch noch mal ganz großes Ansehen bei den Kollegen. Auf einer Betriebsversammlung nach der Demonstration nahm Atilla noch mal zu der Notwendigkeit eines wirklichen Kampfes, zu der Richtigkeit dieser Demonstration Stellung - begeistert wurde er daraufhin von seinen türkischen Kollegen auf die Schultern gehoben und erntete großen Beifall. Der Versammlungsleitung fehlten die Worte.

Die Kollegen merken schon, woran sie sich zu orientieren haben und lassen sich nicht immer verschaukeln. Wir brauchen Gewerkschaften, die bereit sind, zu kämpfen. Aber die DGB-Führer wollen das nicht, ihr Kurs ist eben ganz anders. Schmieden wir eine klassenkämpferische Einheit an der Basis, mobilisieren wir die gewerkschaftliche Kraft und machen den Bonzen Dampf. Um dies zu erreichen, brauchen wir eine starke, innergewerkschaftliche Opposition, die diese klassenkämpferische Einheit organisiert. Darum Kollege, werde Mitglied der RGO!"

Berichtet wird weiter von ENKA/Glanzstoff in Kassel. Dort haben "840 Kollegen des Chemiefaser-Werkes ENKA in Kassel auf die Schließungspläne der Konzernleitung geantwortet - den Betrieb seit dem 12. Dezember besetzt"; von der IG Chemie. Dort muss "Vitt Federn lassen". Bei der IG DruPA, muss der "Ausschluss von Harald Schöpfer zurückgenommen werden". Zu den Wahlen zur Vertreterversammlung der IG Metall: Die RGO ruft dazu auf, "klassenkämpferische Vertreter zu wählen". So habe die RGO-Betriebsgruppe bei Opel die Kollegen informiert. Die Wahlen gehören zu "den wenigen demokratischen Rechten, die es jedem IG Metall Mitglied ermöglichen, direkt in das Geschehen unserer Gewerkschaft einzugreifen".
Q: RGO-Nachrichten Nr. 1, Vellmar Jan. 1981, S. 9

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März 1981:
Die RGO der KPD/ML gibt ihre 'Nachrichten' Nr. 3 (vgl. Feb. 1981, März 1981) heraus und berichtet von Opel Rüsselsheim. Dort sollen im März rund 14 000 Beschäftigte kurzarbeiten. In "1 000 Opel-Kollegen demonstrieren auf Werksgelände" wird berichtet vom 25.2.1981.
Q: RGO-Nachrichten Nr. 3, Vellmar März 1981, S. 6

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März 1981:
Die RGO der KPD/ML gibt eine Sondernummer ihrer 'Nachrichten' (vgl. März 1981, Apr. 1981) zu ihrem zweiten Kongreß (vgl. 10.1.1981) heraus. Zum Rechenschaftsbericht des RGO-Vorsitzenden wird u. a. ausgeführt:"
Ein weiteres Beispiel dafür war Rüsselsheim, wo auf Initiative des RGO-Betriebsrates Atila Özgüc eine Demonstration gegen die Massenentlassungen bei Opel zustande kam, entgegen der offenen Sabotage durch die IG-Metall-Führung. Wie sehr die Opel-Kollegen eine breite Demonstration wollten, dass sie tatsächlich kampfbereit waren, zeigte die Tatsache, dass sie wenige Tage nach dieser Demonstration mit über 2. 000 Kollegen einen Protestmarsch gegen die Entlassungen auf dem Werksgelände von Opel/Rüsselsheim durchführten."
Q: RGO-Nachrichten Sdr.Nr., Vellmar März 1981, S. 6

Juni 1981:
Die RGO gibt ihre "RGO-Nachrichten", Nr. 6 (vgl. Mai 1981, Juli 1981) heraus. Zu den Betriebsratswahlen heißt es, bei Opel in Rüsselsheim "erlitt die Opposition in diesem Jahr einen Rückschlag. Die von unserem türkischen RGO-Betriebsrat Atila Özgüc geführte oppositionelle Liste ‚Rettet unsere Arbeitsplätze‘, auf der noch drei weitere türkische Kollegen kandidierten, konnten unter den acht zur Wahl stehenden Listen nicht genügend Stimmen erhalten. Somit ist nun Atila nicht mehr im Betriebsrat."
Q: RGO-Nachrichten Nr. 6, Kassel Juni 1981, S. 5

März 1982:
Die RGO gibt ihre 'RGO-Nachrichten' Nr. 3 (vgl. Feb. 1982, Apr. 1982) heraus und berichtet von Opel/Rüsselsheim. Bis 1984 sollen "700 Roboter für die Produktion angeschafft werden".
Q: RGO-Nachrichten Nr. 3, Kassel März 1982, S. 6

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Dezember 1982:
Die RGO gibt ihre 'RGO-Nachrichten', Nr. 12 (vgl. Nov. 1982, Jan. 1983) heraus. Im Artikel: "PAISY - BKA - Erkennungsmethoden werksintern bei Opel", einer Korrespondenz aus Rüsselsheim, geht es um "Kollegenüberwachung", die als "Zukunftsperspektive" abzulehnen sei. Eingeladen wird zu einer Konferenz zu PAISY. Sie soll am 27./28. November stattfinden.
Q: RGO-Nachrichten Nr. 9, Kassel Sept. 1982, S. 7 und 15

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Dezember 1982:
Die RGO gibt ihre 'RGO-Nachrichten', Nr. 12 (vgl. Nov. 1982, Jan. 1983) heraus und berichtet von Opel Rüsselsheim. Gefordert wird vom Vertrauensleutekörper "7,5 Prozent mehr bei einer stärkeren Berücksichtigung der unteren Lohngruppen."
Q: RGO-Nachrichten Nr. 12, Kassel, Dez. 1982, S. 12


Letzte Änderung: 17.12.2023


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