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Wiesbaden: Bau / Druck / HBV

Materialien zur Analyse von Opposition

Von Jürgen Schröder, Berlin, 16.12.2007

Aus diesem Bereich teilweise vorliegendes Material der Zellen Einzelhandel und Druck bzw. Wiesbadener Graphische Betriebe des KBW konnte bisher nicht ausgewertet werden.

Während in dieser wie immer unvollständigen Darstellung aus der Baubranche nur vom Arbeitsplatzabbau berichtet wird (vgl. März 1975), wehren sich Druckgewerkschafter einleitend gegen ihre Diffamierung in der eigenen Gewerkschaftspresse (vgl. 20.3.1972), später wird vor allem der KBW mit seiner Zelle Druck aktiv (vgl. 10.10.1973, 24.10.1973, 7.11.973).

Auch in der HBV ist in dieser Darstellung zunächst der KBW tätig (vgl. 10.10.1973, 24.10.1973, 7.11.1973), offenbar auch unter Jugendlichen (vgl. 4.1.1974), während die konkurrierende KPD von politischen Entlassungen betroffen ist (vgl. 15.5.1974, 29.5.1974, 8.6.1974).



Auszug aus der Datenbank „Materialien zur Analyse von Opposition“ (MAO)

IG BSE

März 1975:
Bei der Westbau Wiesbaden kommt es, laut Spartacusbund (SpB), vermutlich im März zu 350 Entlassungen.
=Spartacus Nr.15,Essen 14.4.1975

IG Druck und Papier

20.03.1972:
In der Nr.6 der 'druck und papier' erscheinen verschiedene Leserbriefe.
Der Bezirkssekretär der DruPa Wiesbaden, Dietmar Glaßler, äußert sich zu dem Artikel "Demokratie und Lohnbewegung" von Eugen Stotz in der Nr.2/72 der Zeitung (vgl. 24.1.1972). Glaßler verwahrt sich im Namen der Arbeitsgemeinschaft Wiesbadener Betriebsräte und Vertrauensleute auf das schärfste dagegen, sich als "kleine extreme politische Gruppe, Mao-Gruppe o.ä. bezeichnen zu lassen, die Beschlüße eines Organs unserer Gewerkschaft manipuliert hätte.
Wer sich mit der Entstehung der Forderungen auf Mitgliederebene beschäftigt hat, weiß, daß sich die Meinung nahezu ausschließlich in Kreisen von aktiven Gewerkschaftern bildete, die teilweise schon zwei Jahrzehnte in unseren Reihen tätig sind. Der Hauptvorstand - wenn die Meinung des Kollegen Stotz stellvertretend für die anderen Mitglieder des Hauptvorstandes steht - scheint sich jedenfalls nicht mit der Meinung der Mitglieder an den Arbeitsplätzen in der Druckindustrie beschäftigt zu haben. Dies ist umso erstaunlicher, wenn man berücksichtigt, daß selbst Kollege Mahlein in Frankfurt am Main – dem Tenor des o.a. Artikels folgend - einer kleinen extremen Gruppe unterlag und dort eine 'überhöhte Forderung' verabschiedet wurde. Die Frage, warum es überall dort, wo die Mitgliedschaft wirklich zu Wort kam, zu Forderungen in einer Höhe von 14 und 16 Prozent kam, ist anders zu beantworten als mit dem primitiv anmutenden Abschieben auf extreme Gruppen.
...
Auch der Begriff der Spaltung ist fehl am Platz, da wohl noch nie zuvor so viele Mitglieder wirklich hinter einer Forderung standen wie hinter der von ihnen selbst erstellten. Es erhebt sich allerdings die Frage, ob nicht eine Spaltung bewirkt wird, indem man von Personen, 'die jedenfalls ohne Funktion in unserer Gewerkschaft' sind, spricht. Nur der elitär autoritär Denkende, um Stotzsche Worte zu gebrauchen, kann an einer Klasseneinteilung der Mitgliedschaft interessiert sein."
=druck und papier Nr.6,Stuttgart 20.3.1972

10.10.1973:
Von der heutigen 'KVZ' Nr.4 des KBW verkauft in Wiesbaden die Grundeinheit Druck der KB/AG oder der KG(I) 17 Exemplare, davon 7 an die eigenen Mitglieder und 10 an Sympathisanten oder interessierte Kollegen.
=N.N.:Verkaufsstatistik KVZ Nr.4,o.O. (Wiesbaden) o.J. (1973)

24.10.1973:
Von der heutigen 'KVZ' Nr.5 verkauft die Grundeinheit Druck der KBW OAG Wiesbaden 30 Exemplare, davon 6 an die eigenen Mitglieder, 16 an Sympathisanten oder interessierte Kollegen und 8 vor den Betrieben.
=KBW-OAG Wiesbaden:Verkaufsstatistik KVZ Nr.5,o.O. (Wiesbaden) o.J. (1973)

07.11.1973:
Von der heutigen 'KVZ' Nr.6 verkauft die Grundeinheit Druck der KBW OAG Wiesbaden 40 Exemplare, davon 10 vor den Betrieben.
=KBW-OAG Wiesbaden:Verkaufsstatistik KVZ Nr.6,o.O. (Wiesbaden) o.J. (1973)

20.02.1975:
Der KBW gibt seine 'KVZ' Nr.7 (vgl. 13.2.1975, 27.2.1975) heraus und berichtet aus dem DruPa-Bezirk Frankfurt, u.a. aus dem Ortsverein Wiesbaden.
=Kommunistische Volkszeitung Nr.7,Mannheim 20.2.1975

03.04.1975:
Der KBW gibt seine 'KVZ' Nr.13 (vgl. 26.3.1975, 10.4.1975) heraus, in der u.a. berichtet aus Wiesbaden aus dem DP-Bereich vom Wiesbadener Kurier, Bertelsmann, dem Gablerverlag und den Wiesbadener Graphischen Betrieben (WGB).
=Kommunistische Volkszeitung Nr.13,Mannheim 3.4.1975

10.01.1977:
Der KB gibt seinen 'Arbeiterkampf' (AK) Nr.96 (vgl. 13.12.1976, 24.1.1977) heraus und berichtet u.a. vom DP OV Wiesbaden.
=Arbeiterkampf Nr.96,Hamburg 10.1.1977

06.02.1977:
Der AB gibt seine 'Kommunistische Arbeiterzeitung' Nr.105 (vgl. 23.1.1977, 20.2.1977) heraus und berichtet u.a. mit Hilfe der 'UZ' der DKP aus dem DruPa Ortsverein (OV) Wiesbaden.
=Kommunistische Arbeiterzeitung Nr.105,München 6.2.1977

HBV

10.10.1973:
Von der heutigen 'KVZ' Nr.4 des KBW verkauft in Wiesbaden die Grundeinheit Einzelhandel der KB/AG oder der KG(I) 26 Exemplare, davon 5 an die eigenen Mitglieder und 21 an Sympathisanten oder interessierte Kollegen.
=N.N.:Verkaufsstatistik KVZ Nr.4,o.O. (Wiesbaden) o.J. (1973)

24.10.1973:
Von der heutigen 'KVZ' Nr.5 verkauft die Grundeinheit Einzelhandel der KBW OAG Wiesbaden 26 Exemplare, davon 5 an die eigenen Mitglieder und 21 an Sympathisanten oder interessierte Kollegen.
=KBW-OAG Wiesbaden:Verkaufsstatistik KVZ Nr.5,o.O. (Wiesbaden) o.J. (1973)

07.11.1973:
Von der heutigen 'KVZ' Nr.6 verkauft die Grundeinheit Einzelhandel der KBW OAG Wiesbaden 22 Exemplare, davon 6 an die eigenen Mitglieder und 16 an Sympathisanten oder interessierte Kollegen.
=KBW-OAG Wiesbaden:Verkaufsstatistik KVZ Nr.6,o.O. (Wiesbaden) o.J. (1973)

04.01.1974:
In Wiesbaden werden, laut KBW, auf der Jugendversammlung der Sanitärgroßhandlung CALMANO, unter Anwesenheit des Geschäftsführers der HBV Wiesbaden, Ahrendt, folgende Forderungen beschlossen:
- 200 DM für alle Lohn- und Gehaltserhöhung;
- 300 DM Urlaubsgeld mehr;
- ein volles 13. Monatsgehalt;
- gleicher Lohn für gleiche Arbeit;
- Übernahme aller Lehrlinge ins Arbeitsverhältnis;
- Kündigungsschutz für alle Interessenvertreter der Kollegen.
=Kommunistische Volkszeitung Nr.1,Mannheim 9.1.1974,S.6

15.05.1974:
In der Nr.20 ihrer 'Roten Fahne' (vgl. 8.5.1974, 22.5.1974) berichtet die KPD u.a. über die Entlassungen von Kandidaten der KPD zu den Landtagswahlen (LTW) bei der FFG Wiesbaden.
=Rote Fahne Nr.20,Dortmund 15.5.1974

29.05.1974:
In der Nr.22 ihrer 'Roten Fahne' (vgl. 22.5.1974, 5.6.1974) berichtet die KPD u.a. aus Hessen über die Landtagswahlen (LTW) und die deswegen u.a. bei der FFG Wiesbaden entlassenen Kandidaten.
=Rote Fahne Nr.22,Dortmund 29.5.1974

08.06.1974:
Die KPD/ML gibt ihren 'Roten Morgen' Nr.23 (vgl. 1.6.1974, 15.6.1974) mit Berichten u.a. über die Entlassung von Landtagskandidaten der KPD u.a. bei der FFG Bank in Wiesbaden heraus.
=Roter Morgen Nr.23,Dortmund 8.6.1974

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