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Eschwege, Hessisch-Lichtenau und Sontra

Materialien zur Analyse von Opposition im Werra-Meißner-Kreis

Von Jürgen Schröder, Berlin, 16.6.2009

Örtliches Material lag uns nur aus Eschwege vor. Die Darstellungen zu Hessisch-Lichtenau und Sontra beruhen auf überörtlichen Quellen.

Neben den Jusos der SPD und der SDAJ der DKP sowie der Friedensgruppe Hessisch-Lichtenau, die evtl. identisch mit einer offiziellen EDL-Gruppe ist, tauchen in unserer Datenbank bisher nur die Kommunistische Gruppe Eschwege (KGE), die sich später dem Kommunistischen Bund Westdeutschland anschließt sowie das Soldaten- und Reservistenkomitee (SRK) Kassel / Hesssisch-Lichtenau und die Sozialistischen Schüler und Studenten Kassel (SSKs), die vermutlich auch Verbindungen in den Werra-Meißner Kreis besaßen, auf.

Die Darstellung beginnt im Jahr 1970 mit den Aktionen der Ersatzdienstleistenden (EDL, später umbenannt in Zivildienstleistende-ZDL) in Hessisch-Lichtenau (vgl. Feb. 1970, 2.5.1970, 29.8.1970), wobei diese offensichtlich keineswegs nur eine organisatorische Einheit des Staates darstellen, sondern vielmehr eine am Ort aktive politische Gruppe. Örtliche Aktivitäten aus Hessisch-Lichtenau lassen sich in der MAO aber erst viel später wieder auffinden, und auch hier dürften die Soldaten des SRK des KBW nicht unbedingt vom Ort selbst stammen.

Anders sieht es in Eschwege aus. Hier wird zunächst der Politische Arbeitskreis (PAK) gegründet (vgl. Sept.1971), aus sich dann durch Einfluß des KB Göttingen (KBG) - einer der Gründergruppen des KBW und mit Abstand stärkste linksradikale Kraft in Göttingen - in die Kommunistische Gruppe Eschwege umwandelt und eine kostenlos verteilte örtliche Zeitung herausgibt (vgl. Nov. 1972, Feb. 1973, 12.5.1973, Juni 1973), deren Auflage mit 1 500 bis 2 000 beziffert wird (vgl. 11.7.1973). Ergänzend gibt es zeitweise noch den 'Metallarbeiter' (vgl. 27.11.1972, 4.12.1972, 7.12.1972, März 1973).

Auf welchen Wegen der KBG Einfluß nahm, ob schlicht durch eindrucksvolle Aktionen in Göttingen als der nächsten, in der APO-Zeit ruhmreichen Universitätsstadt, wo er wohl ein Gutteil des SDS-Erbes an Personen und Plätzen (Politischer Buchladen, die Kneipe Club für Internationalismus, Druckerei) übernahm, oder direkt durch studentische Anhänger aus Eschwege bzw. durch Entsendung von Kadern zu Gruppen in der Provinz, ist derzeit unbekannt. Zumindest im regionalen Rechenschaftsbericht des KBG (vgl. 12.2.1973) taucht Eschwege als offizieller Kontakt nicht auf.

Die Schüler scheinen zwar an der Gründung der KGE beteiligt, enthalten sich aber scheinbar meist politischer Aktionen im eigenen Interesse, verfechten vermutlich eher generelle Interessen der Jugend, wie ein Jugendzentrum oder widmen sich der Einflußnahme auf die eher kleinen Betriebe in Eschwege und Umgebung. Von Schülerprotesten berichten so hier vorerst nur die Sozialistischen Schüler und Studenten Kassel (SSKs – vgl. März 1975, 21.1.1976)). Es scheint zwar durchaus eine Kommunistische Schülergruppe Eschwege (KSGE) gebildet worden zu sein, wir erfahren von dieser aber erst spät, und auch sie selbst scheint sich nur zögerlich zu Wort zu melden, überläßt dies scheinbar eher ihrer Mutterorganisation KGE (vgl. 22.9.1973).

Prominenter ist da die Arbeiterjugendorganisation der KGE, das AK/KAJB Eschwege (vgl. Apr. 1973), welches sich auch rotbeflaggt in die Maifeiern 1973 einmischt (vgl. Apr. 1973, 1.5.1973). Hiermit dürfte in dem kleinen Ort Eschwege eine hinreichende Bekanntschaft aller Aktivisten erzielt worden sein.

Recht eindrucksvoll ist die Teilnehmerzahl der Jugendzentrumsdemonstration der Aktion Jugendzentrum Eschwege (AJE - vgl. 11.5.1973), typisch scheint die Zusammensetzung der Jugendzentrumsbewegung für viele Kleinstädte zu sein: Jusos, SDAJ, die sich als disziplinierende Sachwalter der jugendlichen Interessen gerieren, und eine linksradikale Fraktion, im Fall Eschwege das AK/KAJB, welches auch eine eigene Zeitung herausgibt (vgl. Juni 1973).

Allerdings scheint das AK /KAJB nicht wirklich erfolgreich gewesen zu sein, die KGE dagegen hat immerhin Branchenzellen (vgl. Juni 1973), wobei unklar bliebt, in welchen Branchen die KGE mit Zellen tätig ist.

Der Verkauf der 'Kommunistischen Volkszeitung' (KVZ - 11.7.1973) des KBW erfolgt jedenfalls in einer recht bunten Vielfalt von Branchen bzw. den Organisationsbereichen von CPK, GHK, DruPa, NGG, IGM, GTB, GLeder - d.h. in einem Spektrum, welches viele Ortsgruppen der ML-Organisationen in größeren Städten kaum erreichen.

Auch die Verkaufszahlen der KVZ Nr.1 von 200 Stück - die immerhin mitten zur Ferienzeit erscheint und die wir detailliert dokumentieren - sind recht beeindruckend für einen solchen Ort, obwohl eine Umstellung von Verteilung der Zeitungen auf Verkauf erfolgt:

"Andere Arbeiter hatten unsere letzte Zeitung genauer gelesen und wußten schon, daß sie 'geschröpft' werden sollten und gaben bereitwillig und mit unterstützenden Worten die 50 Pfg." (KG Eschwege: Verkaufsergebnis der 'Kommunistischen Volkszeitung' in Eschwege - Erste Verteilung der 'KVZ'-Nr.1 (am 13./14.7.),o.O. (Eschwege) o.J. (1973))

Zu beachten ist beim Betriebsverkauf, daß bei allen Betrieben, vor denen in Eschwege und Umgebung die KVZ verkauft wurde - Massey-Fergusson ist mit 1 600 Beschäftigten für die Eschweger Kommunisten schon ein 'Großbetrieb' (vgl. 13.7.1973) -, die kaufenden Kollegen der Geschäftsleitung bzw. Meistern oder Gewerkschaftsvertretern persönlich bekannt waren. Erwarben sie ein Exemplar einer kommunistischen Zeitung konnte dies durchaus Folgen haben, da davon auszugehen ist, daß der Verkauf zumindest zeitweilig beobachtet wurde.

Nicht von ungefähr wird deshalb der Kauf der KVZ von der KGE, wie im Verkaufsbericht von Präwema (vgl. 13.7.1973), mit einem Sympathisieren mit ihren Positionen gleichgesetzt, auch wenn vermutlich ein diffuses Aufgeschlossensein für alternative Antworten auf die alltägliche Ausbeutung eher ursächlich war als eine spezielle Sympathie für die KGE.

Auch im Stadtverkauf an zwei zentralen Orten (vgl. 14.7.1973), mit dem die KGE sich in dem überschaubaren Ort sicher eine allgemeine Bekanntheit erringt, sind die Verkaufszahlen beachtlich angesichts dessen, daß in der Regel versucht wird, mit den Käufern Diskussionen zu führen, die teilweise tief ins Philosophische reichen. Die kommunistischen Missionare in Eschwege sind also offensichtlich recht beschäftigt, für ihre Sache zu werben, erringen sich Akzeptanz, auch wenn anfänglich noch Beschimpfungen erfolgen.

Bei einigen Betrieben mit relativ hohen Verkaufszahlen der KVZ im Vergleich zur Belegschaftsstärke, wie Massey-Fergusson mit 27 Zeitungen auf 1 600 Besch. (vgl. 14.8.1973) bzw. beim Massey-Fergusson Parkplatz mit 9 auf ca. 120 Besch. (vgl. 23.9.1973) 7 (vgl. 4.10.1973) Simons Brot (9, 8 bzw. 6 auf 130 Besch. - vgl. 12.9.1973, 24.9.1973, 4.10.1973), Stiebel-Eltron (7 auf 150 Besch.), Präwema (8 auf 200 Besch.- vgl. 13.7.1973, 5.10.1973) oder Sahm mit 6 auf 150 Besch. (vgl. 16.8.1973), wo allerdings das Interesse stark nachzulassen scheint (vgl. 18.9.1973, 54.10.1973), kann vermutet werden, daß die Artikel der KVZ bei vielen Kolleginnen und Kollegen zum Thema der Diskussionen in Frühstücks- und Mittagspause wurden, wenn auch wohl nicht so intensiv, wie ansonsten die wochenendlichen Fußballergebnisse oder das tägliche Horoskop erörtert werden. So schlußfolgert die KGE aus dem lebhaften Interesse an einer solch eindeutig ideologisch etikettierten Publikation, "daß auch große Teile der Eschweger Massen einen tiefen Drang zum Sozialismus haben." (KG Eschwege: Verkaufsergebnis der 'Kommunistischen Volkszeitung' in Eschwege - Erste Verteilung der 'KVZ'-Nr.1 (am 13./14.7.),o.O. (Eschwege) o.J. (1973))

Zusätzlich zur KVZ führt die KGE aber auch ihre 'Eschwege Kommentare' fort (vgl. Sept. 1973), widmet sich darin recht früh dem Umweltschutz, da die Flüsse durch den Kalibergbau vergiftet sind.

Hier zeigt sich bereits beispielhaft für später beschrittene Wege in der Einflußnahme in Bürgerinitiativen eine recht klassenlos gehaltene Orientierung auf das 'Volk' im allgemeinen, welches sich in Eschwege damals in Gestalt der Sportfischer zu Worte meldete. Die KGE greift deren Protest auf, ohne etwa zu versuchen, auch unter den Sportfischern die Klassenkonfrontation und den Klassenkampf zu schüren. Selbst ein revolutionäres Klassenbündnis mit den Kollegen vom benachbarten Kalibergbau (K+S) flußauf wird nicht ausdrücklich angestrebt.

Auch in Eschwege wird der Putsch in Chile zumindest in den 'Eschweger Kommentaren' (EK) publizistisch verurteilt (vgl. 10.9.1973), was zusammen mit der Verteilung der KVZ Nr. 2 (vgl. 12.9.1973), die dies noch nicht berücksichtigte, sondern nur prophezeite, zur Überlastung der diese Publikationen vor den Betrieben Vertreibenden führt (vgl. 12.9.1973). Auch In Eschwege gestaltet sich die linksradikale Bewegung zu dieser Zeit vor den Betrieben offensichtlich nicht zuletzt als Papiertiger, was auch bei den Kollegen nicht ohne Resonanz bleibt und offensichtlich zur Konfusion führt:

"Nachdem wir 10 - 12 Betriebe, in denen wir bis jeweils 3 KVZs Nr.1 verkauft hatten, vorläufig gestrichen haben, und uns auf 8 Betriebe beschränkten, fiel das Ergebnis sehr mies aus. In fast allen Betrieben ist der Verkauf zurückgegangen. Viele Kollegen wollten die KVZ erst nehmen, waren dann aber nicht bereit, 50 Pfennig dafür zu bezahlen. Sie haben es noch nicht mitgekriegt, daß wir sowohl verkaufen (die KVZ), als auch kostenlos verteilen (die 'Eschweger Kommentare'), obwohl wir das bisher in jedem 'EK' deutlich gemacht haben. Andere Kollegen wiederum zückten ihre Brieftasche, als sie die Verteiler sahen und wollten 50 Pfg. zahlen, obwohl wir die 'EK' verteilten." (KG Eschwege: Verkaufsergebnis der 'Kommunistischen Volkszeitung' Nr.2 in Eschwege (15.9.- 24.9.73),Eschwege 23.9.1973)

Die Verkaufszahlen der KVZ Nr.1 gehen bei der Nr. 2 teils scharf zurück, verbleiben aber trotzdem auf einem doch auch bei der Nr. 3 recht hohen Niveau (vgl. 26.9.1973). Eschwege ist sicher einer der Orte der Bundesrepublik Deutschland, wo der Einfluß bzw. die publizistische Reichweite des KBW vergleichsweise sehr hoch sind.

Die Stillegung der G.G. Fittings in Sontra läßt die SAG aus dem Werra-Meißner-Kreis berichten (vgl. Okt. 1973) und auch die KPD/ML (vgl. 13.10.1973).

Die KGE begleitet den Konflikt publizistisch und politikwissenschaftlich (vgl. 16.10.1973), ist aber vermutlich ehrlich bezüglich ihrer nicht-existenten örtlichen Verankerung in Sontra.

Ein scharfer Abfall der KVZ-Verkaufszahlen im November 1973 (vgl. 7.11.11973) könnte entweder dem schlechteren Wetter geschuldet sein oder mit dem Verlust der Arbeiterjugendlichen zusammenzuhängen (vgl. Dez. 1973), in der Stadt ist das Interesse an kommunistischer Presse zunächst nach wie vor stark (vgl. 10.11.1973, 24.11.1973), in den Betrieben auch bei folgenden Ausgaben (vgl. 22.11.1973) eher schwach, so wie insgesamt auf Ortsebene (vgl. 22.11.1973). Die KGE ist zwar mit 6 Mitgliedern eher klein, bleibt allerdings aktiv und auch dem Thema Umweltschutz treu (vgl. Feb. 1974), ihre Veranstaltungen finden in den vermutlich größten örtlichen Sälen statt (vgl. 8.3.1974, 15.3.1974, 22.3.1974) und sie hat einen eigenen bolschewistischen Buchladen.

Der KBW meldet sich allerdings auch aus Hessisch-Lichtenau zu Wort (vgl. 5.12.1973), wo vermutlich seine Schüler aus Baden-Württemberg dem Wehrdienst frönen, ähnlich wie die Anhänger der KPD/ML (vgl. 30.3.1974). Der KBW verfügt vermutlich in der Folge über eine gewisse Basis unter den 'bewaffneten Formationen der Bourgeoisie' auch im Werra-Meißner Kreis , die ihn zur Gründung eines Soldaten- und Reservistenkomitees (SRK) Kassel/Hessisch-Lichtenau verleitet (vgl. Dez. 1974, 5.12.1974, 4.2.1975, 20.2.1975, 3.3.1975), welches, auch in Sontra (vgl. 6.3.1975) aktiv die bewaffnete Machtergreifung des Proletariats propagiert und vorbereitet, was zumindest in Hessisch-Lichtenau nicht ohne Folgen bleibt (vgl. 13.1.1975).

In Eschwege ist der KBW auch 1975 noch aktiv, propagiert den Volksentscheid gegen den Paragraphen 218 (vgl. 26.5.1975) und versucht sich in der Wahrnehmung der Interessen der Werktätigen (vgl. 19.6.1975).

Auszug aus der Datenbank „Materialien zur Analyse von Opposition“ (MAO)

Februar 1970:
In Köln erscheint die 'apo press' Nr.2 (vgl. Jan. 1970, 13.3.1970), die u.a. einen Bericht der EDL-Streikzentrale Hamburg über das EDL-Lager Schwarmstedt enthält. Dieses Lager solle Vorbildcharakter erhalten, weswegen sich EDL u.a. in Hessisch Lichtenau solidarisch mit dem dortigen Kampf gezeigt hätten.
Quelle: Apo press Nr.2,Köln Feb. 1970

05.02.1970:
Die DKP bringt die Nr.6 ihrer 'Unsere Zeit' (UZ) heraus (vgl. 29.1.1970, 12.2.1970). An Regionalausgaben wurden uns bisher bekannt Ausgaben für:
- NRW.
Aus Hessen wird berichtet vom EDL-Streik, mit dem sich auch die Friedensgruppe Hessisch Lichtenau solidarisierte.
Q: Unsere Zeit Nr.6,Essen 5.2.1970

29.08.1970:
Die Nr.28 des 'KND' (vgl. 26.8.1970, 1.9.1970) berichtet, in Hessisch-Lichtenau sei eine Ersatzdienstleistendengruppe aufgelöst worden, weil diese gegen die Beschäftigung körperbehinderter Lehrlinge in ihrer Klinik für 25 DM im Monat und gegen eine Bundeswehrschau protestiert habe. Daraufhin habe der Leiter der Anstalt die Auflösung der Gruppe verlangt, was prompt geschehen sei.
Q: Kommunistischer Nachrichtendienst Nr.28,Bochum 29.8.1970

September 1971:
In Eschwege wird, laut KGE, ein Politischer Arbeitskreis (PAK) gegründet, aus dem sich, beeinflußt durch den KB Göttingen, die Kommunistische Gruppe Eschwege (KGE) herausbildet (vgl. Nov. 1972).
Q: Eschweger Kommentare,Eschwege Feb. 1974

27.11.1972:
Die Aufbauzelle Metall der Kommunistischen Gruppe Eschwege (KGE) gibt ihren 'Metallarbeiter' – Flugblatt für die Kollegen der Metallbranche Nr. 1 (vgl. 4.12.1972) für November vermutlich in dieser Woche zur Metalltarifrunde (MTR) heraus. Eingeladen wird zur Arbeiterversammlung am 7.12.1972.
Q: Metallarbeiter Nr.1,Eschwege Nov. 1972

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November 1972:
Die Kommunistische Gruppe Eschwege (KGE) gibt vermutlich im November erstmals eine Ausgabe ihrer 'Eschweger Kommentare' (vgl. Feb. 1973) heraus. Veröffentlicht wird die Erklärung der 6 Organisationen des Bremer Kommunique (BK) zu den Bundestagswahlen. Wann die KGE gegründet wurde (vgl. Sept. 1971) wissen wir derzeit nicht. Im Februar 1973 taucht sie jedenfalls nicht mehr im Anleitungsbericht des KB Göttingen auf. Sie selbst sagt, sie habe wesentlich aus Schülern bestanden und sei isoliert gewesen, woraufhin auch die wenigen Arbeiterjugendlichen weggegangen seien. Diese seien aber sowieso nur ab und zu dazugestoßen (vgl. Dez. 1973).
Q: Eschweger Kommentare Extra,Eschwege o. J. (1972)

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04.12.1972:
Die Aufbauzelle Metall der Kommunistischen Gruppe Eschwege (KGE) gibt ihren 'Metallarbeiter' – Zeitung für die Kollegen der Metallbranche Nr. 2 (vgl. 27.11.1972, März 1973) für Dezember vermutlich Anfang dieser Woche zur Metalltarifrunde (MTR) heraus. Eingeladen wird zur Arbeiterversammlung am 7.12.1972.
Q: Metallarbeiter Nr.2,Eschwege Dez. 1972

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07.12.1972:
Die Kommunistische Gruppe Eschwege (KGE) rief für heute zur Arbeiterversammlung über die Metalltarifrunde (MTR) im Goldenen Stern auf.
Q: Metallarbeiter Nr.1 und 2,Eschwege Nov. 1972 bzw. Dez. 1972,S.1 bzw. S. 1

Februar 1973:
Die Kommunistische Gruppe Eschwege (KGE) gibt erstmals eine reguläre Nummer ihrer 'Eschweger Kommentare' (vgl. Nov. 1972, 12.5.1973) heraus. Die KGE habe sich letztes Jahr aus hauptsächlich Schülern und Studenten sowie wenigen Lehrlingen gegründet. Sie verfügt über ein Zentrales Gremium (ZG), aber noch nicht über eine systematische Betriebsarbeit. Herausgeben wolle man Branchenzeitungen. Eine Betriebsaufbauzelle bei Zippel (Salzgitter Maschinen AG) wird, im Gegensatz zu dem Betrieb, nur in dieser Ausgabe erwähnt. Der Leitartikel fragt: "Ende der Preissteigerungen?", eingegangen wird auch auf die Regierungserklärung Willy Brandts sowie auf die Fabrikarbeit in China und den Vietnamkrieg.
Q: Eschweger Kommentare Nr.1,Eschwege Feb. 1973

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12.02.1973:
Innerhalb des KB Göttingen erscheint vermutlich frühestens Mitte des Monats der "Rechenschaftsbericht des ZK des KB Göttingen für die Delegiertenkonferenz des KBG Feb. 1973".
Zur Regionalarbeit heißt es auf C8:"
Der KBG hat den Aufbau kommunistischer Organisationen in Hannover , Hildesheim und Hameln direkt angeleitet oder wesentlich beeinflußt und strebt an die Voraussetzungen für den Aufbau in Clausthal / Goslar und Holzminden zu schaffen."
Q: KB Göttingen-ZK: Rechenschaftsbericht des ZK des KB Göttingen für die Delegiertenkonferenz des KBG Feb. 1973,Göttingen o.J. (Feb. 1973),S.C8

08.03.1973:
Die Kommunistische Gruppe Eschwege (KGE) gibt ihren 'Metallarbeiter' – Zeitung der KGE für die Kollegen der Metallindustrie Nr. 4 (vgl. 4.12.1972) zur Vorbereitung der Vertrauensleutewahlen (VLW) heraus. Berichtet wird vom Streik bei Hoesch Dortmund (vgl. 8.2.1973), eingeladen zur heutigen Arbeiterrunde im Goldenen Stern.
Q: Metallarbeiter Nr.4,Eschwege März 1973

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April 1973:
Die Kommunistische Gruppe Eschwege (KGE) gründet, laut AK/KAJB Eschwege, einige Wochen vor dem 1.Mai ein Maikomitee.
Q: Kämpfende Jugend Nr.2,Eschwege o.J. (1973).

April 1973:
Laut Kommunistischer Gruppe Eschwege (KGE) gründet sich ungefähr im April das Aufbaukollektiv/Kommunistischer Arbeiterjugendbund (AK/KAJB) Eschwege.
Q: Eschweger Kommentare Nr.2,Eschwege Mai 1973

01.05.1973:
Die KG Eschwege und ihr Maikomitee, die ein Flugblatt "Mit denken? Mit bestimmen? Mitverantworten?" zur Mitbestimmung herausgaben, besuchen, laut AK/KAJB Eschwege, mit roten Fahnen die DGB-Veranstaltung.
Q: Kämpfende Jugend Nr.2,Eschwege o.J. (1973); Eschweger Kommentare Nr.2,Eschwege Mai 1973; KGE: Mit denken? Mit bestimmen? Mitverantworten?,Eschwege o. J. (1973)

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11.05.1973:
In Eschwege beteiligen sich, laut AK/KAJB und KG Eschwege, 600 an der Demonstration der Aktion Jugendzentrum Eschwege (AJE), in der Jusos der SPD, SDAJ der DKP und Kommunistische Gruppe (KG) Eschwege mitarbeiten. Vorgeschlagen worden sei die Demonstration von der DGB-Jugendgruppe und vom Aktionskomitee der Kreisberufsschule und der Berufsfachschule. Jusos und SDAJ seien gegen das Tragen roter Fahnen und das Verteilen nicht auf das Jugendzentrum bezogener Flugblätter eingetreten. Dann aber sei es die SDAJ selbst gewesen, die auf dem Marktplatz ein Flugblatt zu den Ostverträgen verteilte.
Q: Kämpfende Jugend Nr.2,Eschwege o.J. (1973); Eschweger Kommentare Nr.2,Eschwege Mai 1973

12.05.1973:
Die Kommunistische Gruppe Eschwege (KGE) gibt frühestens heute die Nr.2 ihrer 'Eschweger Kommentare' für Mai (vgl. Feb. 1973, Juni 1973) heraus, in der sie aus Eschwege von der Gründung des AK/KAJB (vgl. Apr. 1973), der Jugendzentrumsdemonstration (vgl. 11.5.1973) und dem 1.Mai berichtet. Eingegangen wird auf den Breschnewbesuch und die Versorgungskrise in der UdSSR sowie auf die Bonner Rathausbesetzung beim Thieubesuch (vgl. 10.4.1973).
Der Leitartikel stellt fest: "Die Lage der Lohnabhängigen verschlechtert sich von Tag zu Tag". Mit Hilfe der Bremer 'Wahrheit' wird berichtet aus China über "Die Betriebsordnung von Anshan". Angekündigt wird die Gründung des KBW.
Q: Eschweger Kommentare Nr.2,Eschwege Mai 1973

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Juni 1973:
In Eschwege gibt das Aufbaukollektiv/Kommunistischer Arbeiterjugendbund (AK/KAJB) vermutlich im Juni oder Ende Mai die Nr.2 seiner 'Kämpfenden Jugend' heraus. Berichtet wird aus Niedersachsen vom FOS-Streik (vgl. 1.3.1973) sowie aus Eschwege vom 1.Mai (vgl. Apr. 1973) und der Jugendzentrumsdemonstration (vgl. 11.5.1973). Eine Arbeiterjugendkorrespondenz erläutert "Warum ich Dekorateur geworden bin!", eine weitere schildert, "Wie 'Jugendvertretung' im Betrieb auch aussehen kann!". Der Artikel vom "Regen in die Traufe" behandelt aus der UdSSR nach Israel ausgereiste Juden, die nun zurückkehren wollen. Erklärt wird die Neugründung des AK/KAJB.
Q: Kämpfende Jugend Nr.2,Eschwege o.J. (1973)

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Juni 1973:
Die Kommunistische Gruppe Eschwege (KGE) gibt die Nr.3 ihrer 'Eschweger Kommentare' (vgl. 12.5.1973, Sept. 1973) heraus. Angekündigt wird die Einstellung zu Gunsten der 'Kommunistischen Volkszeitung' (KVZ) (vgl. Juli 1973) des neugegründeten Kommunistischen Bundes Westdeutschland (KBW) (vgl. 8.6.1973). Tatsächlich aber erscheinen die 'Eschweger Kommentare' noch einige Zeit. Die KGE selbst führte ihre zweite Vollversammlung (VV) durch. Sie ist bisher in Branchenkollektiven organisiert. Berichtet wird auch vom KPD-Verbot, über Watergate in den USA und die Preispolitik in Nordkorea, über politische Gefangene in Südvietnam sowie aus Mannheim mit Hilfe der dortigen 'Arbeiterzeitung' vom Streik bei John Deere, aber auch, teils mit Hilfe der Bremer 'Wahrheit' aus weiteren Betrieben, wie Harvester Heidelberg.
Q: Eschweger Kommentare Nr.3,Eschwege Juni 1973

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11.07.1973:
Von der ab heute erscheinenden 'KVZ' Nr.1 des KBW verkauft die KG Eschwege ab dem 16.7.1973 bei Kautex Chemie (100 Besch.) mit einem Verkäufer 3 Exemplare (vgl. 15.8.1973).
Q: KG Eschwege: Verkaufsergebnisse der 'Kommunistischen Volkszeitung' in Eschwege - Zweite Verteilung der 'KVZ'-Nr.1 (ab 16.7.73),o.O. (Eschwege) o.J. (1973)

11.07.1973:
Von der ab heute erscheinenden 'KVZ' Nr.1 des KBW verkauft die KG Eschwege ab dem 16.7.1973 bei Woelm Chemie (800 Besch.), wo zwei Drittel der Belegschaft in Betriebsferien waren, mit 2 Verkäufern 6 Exemplare.
Q: KG Eschwege: Verkaufsergebnisse der 'Kommunistischen Volkszeitung' in Eschwege - Zweite Verteilung der 'KVZ'-Nr.1 (ab 16.7.73),o.O. (Eschwege) o.J. (1973)

11.07.1973:
Von der ab heute erscheinenden 'KVZ' Nr.1 des KBW verkauft die KG Eschwege ab dem 16.7.1973 bei Heinrich und Goldau in Eschwege-Oberhone (GHK-Bereich - 200 Besch.) mit 2 Verkäufern 12 Exemplare.
Q: KG Eschwege: Verkaufsergebnisse der 'Kommunistischen Volkszeitung' in Eschwege - Zweite Verteilung der 'KVZ'-Nr.1 (ab 16.7.73),o.O. (Eschwege) o.J. (1973)

11.07.1973:
Von der ab heute erscheinenden 'KVZ' Nr.1 des KBW verkauft die KG Eschwege ab dem 16.7.1973 bei der Druckerei Haubold (130 Besch.) mit einem Verkäufer 4 Exemplare.
Q: KG Eschwege: Verkaufsergebnisse der 'Kommunistischen Volkszeitung' in Eschwege - Zweite Verteilung der 'KVZ'-Nr.1 (ab 16.7.73),o.O. (Eschwege) o.J. (1973)

11.07.1973:
Von der ab heute erscheinenden 'KVZ' Nr.1 des KBW verkauft die KG Eschwege ab dem 16.7.1973 bei Simons Brot in Eschwege-Niederhone (NGG-Bereich - 130 Besch.) mit 2 Verkäufern 9 Exemplare.
Q: KG Eschwege: Verkaufsergebnisse der 'Kommunistischen Volkszeitung' in Eschwege - Zweite Verteilung der 'KVZ'-Nr.1 (ab 16.7.73),o.O. (Eschwege) o.J. (1973)

11.07.1973:
Von der ab heute erscheinenden 'KVZ' Nr.1 des KBW verkauft die KG Eschwege ab dem 16.7.1973 bei Brinkmann (100 Besch.) mit einem Verkäufer 3 Exemplare.
Q: KG Eschwege: Verkaufsergebnisse der 'Kommunistischen Volkszeitung' in Eschwege - Zweite Verteilung der 'KVZ'-Nr.1 (ab 16.7.73),o.O. (Eschwege) o.J. (1973)

11.07.1973:
Von der ab heute erscheinenden 'KVZ' Nr.1 des KBW verkauft die KG Eschwege ab dem 16.7.1973 bei Hessia (120 Besch.) mit einem Verkäufer 3 Exemplare.
Q: KG Eschwege: Verkaufsergebnisse der 'Kommunistischen Volkszeitung' in Eschwege - Zweite Verteilung der 'KVZ'-Nr.1 (ab 16.7.73),o.O. (Eschwege) o.J. (1973)

11.07.1973:
Von der ab heute erscheinenden 'KVZ' Nr.1 des KBW verkauft die KG Eschwege ab dem 16.7.1973 bei Rollmann und Rose in Hoheneiche (ca. 400 Besch.), wo zwei Abteilungen Betriebsferien hatten, mit zwei Verkäufern 3 Exemplare.
Q: KG Eschwege: Verkaufsergebnisse der 'Kommunistischen Volkszeitung' in Eschwege - Zweite Verteilung der 'KVZ'-Nr.1 (ab 16.7.73),o.O. (Eschwege) o.J. (1973)

11.07.1973:
Von der ab heute erscheinenden 'KVZ' Nr.1 des KBW verkauft die KG Eschwege ab dem 16.7.1973 bei Becker und Hach (GLeder-Bereich) mit 2 Verkäufern 5 Exemplare.
Q: KG Eschwege: Verkaufsergebnisse der 'Kommunistischen Volkszeitung' in Eschwege - Zweite Verteilung der 'KVZ'-Nr.1 (ab 16.7.73),o.O. (Eschwege) o.J. (1973)

11.07.1973:
Von der ab heute erscheinenden 'KVZ' Nr.1 des KBW verkauft die Kommunistische Gruppe Eschwege (KGE) insgesamt 200 Stück.
Davon 122 an Kollegen bzw. im Werra Meißner Kreis an Betrieben des CPK- (vgl. 11.7.1973, 15.8.1973), DruPa- (vgl. 11.7.1973, 14.8.1973), GHK-, GTB- (vgl. 11.7.1973, 13.8.1973, 17.8.1973), IGM- (vgl. 13.7.1973, 14.8.1973, 16.8.1973), Leder- und NGG-Bereichs, 54 im Stadtverkauf (vgl. 14.7.1973) und 20 an Genossen sowie weitere 12 an Privatpersonen, einzelne Kollegen und Genossen.

Im ersten Verteilerbericht über den 13. und 14.7.1973 heißt es:"
Genossen! Entschuldigt bitte, daß unser Verteilerbericht erst jetzt und nicht eine Woche nach Erscheinen der KVZ kommt. Aber bei uns sind sechs Genossen sowie sämtliche (!) Schülergenossen ausgefallen, entweder weil sie arbeiten oder Urlaub machen. Daher lag die Verteilung in Händen von 4 - 5 Genossen. Dazu kam, daß ich noch einen Bericht über eine Betriebsversammlung machen mußte.

Wie ihr vielleicht wißt, haben wir unsere früheren Zeitungen verteilt und noch keinerlei Erfahrungen beim VERKAUFEN gemacht. Um so größer ist unsere Begeisterung, die ersten 100 Exemplare innerhalb von zwei Tagen vollständig verkauft zu haben.

Vor die ersten drei Betriebe nahmen wir Schilder mit, die nochmals darauf hinwiesen, daß wir ab sofort die KVZ verkaufen werden. Früher hatten wir unsere Zeitungen kostenlos verteilt und sind dabei durchschnittlich 1 500 - 2 000 Stück losgeworden. Sehr viele Arbeiter wollten eine KVZ haben, wußten jedoch nicht, daß sie jetzt verkauft wird.

Ein Teil dieser Arbeiter hat die 50 Pfg. bereitwillig bezahlt und einige (drei, d.Vf.) haben mit einem Markstück bezahlt und den Rest gespendet. Der größere Teil jedoch wollte die KVZ nicht KAUFEN, obwohl wir versuchten, jedem einzelnen Kollegen die Notwendigkeit klarzumachen, warum wir die KVZ nicht verschenken können. Andere Arbeiter hatten unsere letzte Zeitung genauer gelesen und wußten schon, daß sie 'geschröpft' werden sollten und gaben bereitwillig und mit unterstützenden Worten die 50 Pfg. …

Insgesamt gesehen haben wir die Erfahrung gemacht, daß wir die Ankündigung der KVZ rechtzeitig vorher und beim Verkauf durch große Schilder und Plakate bekanntgeben müssen, weil wir ansonsten zuviel Zeit beim Verkaufen damit verlieren. Gleichzeitig müssen die Verkäufer noch mehr Leute ansprechen und agitieren und versuchen, festere Verbindungen zu den Käufern der KVZ zu knüpfen, um so besser die Meinungen der Massen zum Kampf der Kommunisten und der Arbeiterklasse kennenzulernen. Der Verkauf zeigt uns, daß auch große Teile der Eschweger Massen einen tiefen Drang zum Sozialismus haben. … Wir haben uns inzwischen aus Göttingen neue KVZ geholt und teilweise schon verteilt."

Im Verkaufsbericht über die zweite Verteilung heißt es:"
Liebe Genossen. Obwohl wir unser ursprüngliches Ziel , nämlich 100 KVZs zu verkaufen, schon längst voll und ganz erreicht haben, und weitere 60 Stück losgeworden sind, traten bei der 2. Verteilung noch etliche Mängel und Schwierigkeiten zutage.

Zum einen standen wiederum nur vier Genossen zum Verkauf zur Verfügung. Andererseits hatten etliche Betriebe bzw. Abteilungen Betriebsferien, so daß wir nur einen sehr kleinen Teil der Kollegen erfaßten oder überhaupt nicht verkaufen konnten.

Gerade in den Textilbetrieben, die in unserer Gegend (hinter der Metallindustrie) den zweiten Platz einnehmen, und in denen sehr viele Frauen arbeiten, haben wir nur wenig Zeitungen verkauft (in drei Betrieben zusammen neun Stück).

Das hat mehrere Gründe, die ich kurz nennen will, damit ihr unsere Schwierigkeiten in Bezug auf Verkauf und die politische Arbeit überhaupt besser kennenlernt.

1. Durch die ungleichzeitige wirtschaftliche Entwicklung, durch den Unterschied von Stadt und Land, werden die gesellschaftlichen Widersprüche hier nicht so unmittelbar erfahren, wie in den großen Industriegebieten, wo Abertausende von Arbeitern zusammengepfercht werden und viel stärker konzentriert sind. So gibt es in Eschwege nur zwei Betriebe mit über 800 Kollegen, im Durchschnitt arbeiten in einem Betrieb 150 Leute. Diese schwache Konzentrierung der Arbeitermassen hat u.a. sehr oft die Folge, daß Kollegen keine KVZ kaufen, weil sie Angst haben, ihre Kollegen könnten es sehen und im Dorf umherklatschen.

2. Ein großer Teil der Arbeiter hier ist bäuerlicher Herkunft und besitzt selber noch ein bißchen Landwirtschaft. Diese Leute tragen Teile ihrer bäuerlichen Ideologie in die Reihen der nichtbäuerlichen proletarischen Elemente und verseuchen sie damit. So behaupten Teile von ihnen, daß z.B. die Preissteigerungen auf dem Lebensmittelsektor durch den eigenen Besitz an Kühen (Milch), Schweinen (Fleisch) und Getreide (Mehl u.a.) wettgemacht würden.

3. Die unmittelbare Nähe der Zonengrenze bestärkt viele Leute in ihren antikommunistischen Gefühlen.

All diese Widersprüche werden sich natürlich verschärfen, auch für die bäuerlichen Elemente in der Eschweger Arbeiterklasse und unser Ziel muß es sein, den richtigen Weg, das richtige Ziel anzugeben.

Trotz der verkauften 160 KVZ bestehen noch Gründe zur Unzufriedenheit über den bisherigen Verkauf. Durch Dusseligkeit von Genossen, Unkenntnis über die Betriebsferien in einigen Fabriken und das Nichtbemühen um engere Kontakte zu den Käufern der KVZ haben wir es versäumt, auf der Basis der KVZ neue Verbindungen zu fortschrittlichen Eschwege-Arbeitern anzuknüpfen. Wir werden uns noch weitere 30 KVZ in Göttingen holen und verkaufen, wenn die Ferien in den restlichen fünf Betrieben rum sind."

Im Verkaufsbericht über die dritte Verteilung vom 13. bis 17.8.1973 heißt es:"
Der Verkauf betrug insgesamt (bei allen drei Verteilungen) genau 200 Stück (das sind dann 100 DM). Wir werden bei der Nr.2 der KVZ uns im wesentlichen auf die Eschweger Betriebe beschränken. Wir haben beim Verkauf den Fehler unserer bisherigen politischen Arbeit immer wieder festgestellt. Wir wollten kriterienlos überall verkaufen und arbeiten, überall dabeisein, anstatt uns von dem Prinzip 'Lieber wenig, dafür aber richtig' leiten zu lassen. Nach einer Bestimmung der politischen Notwendigkeit haben wir beschlossen, in Zukunft in folgenden Betrieben zu verteilen:
1) Massey Fergusson (Metall) Eschwege
2) Sahm (Metall) Eschwege
3) Stiebel Eltron (Metall) Eschwege
4) Präwema (Metall) Eschwege
5) Heinrich und Goldau (Kunststoff) Eschwege-Oberhone
6) Woelm (Chemie) Eschwege
7) Simons Brot (Nahrungsmittel) Eschwege-Niederhone
8) Haubold (Druck) Eschwege
9) Kautex (Chemie) Eschwege

In nächster Zukunft fallen dann weg:
1) Wanfried Druck (Druck) Wanfried
2) Friedola (Textil) Frieda
3) Rollmann und Rose (Textil) Hoheneiche
4) Hessia (Textil) Eschwege
5) Brinkmann (Textil) Eschwege
6) Becker und Hach (Leder) Eschwege
7) Keller und Prahl (Metall) Eschwege

Damit werden auch die organisatorischen Schwieirgkeiten für unsere Genossen wegfallen (z.B. 15 km Fahrradfahren nach Wanfried, weil morgens vor 6 Uhr kein Bus fährt usw.).

Dann können wir die Verteilung in einem Rutsch schaffen, und nicht wie bei der KVZ Nr.1 in drei getrennten Abschnitten.

Trotzdem haben wir jetzt endlich mal unsere organisatorischen Schwächen klar herausfinden können und durch den Verkauf der KVZ unseren politischen Einfluß erstmals vorsichtig einschätzen können.

Wenn wir von der KVZ Nr.2 wiederum 100 - 150 Stück verkaufen, wäre das schon ein schöner Erfolg.

Vielleicht schicke ich noch eine politische Einschätzung vom Verkauf der KVZ Nr.1. Die muß ich allerdings erst noch mit den Genossen besprechen."

In einer späteren Statistik werden die 200 Exemplare aufgegliedert in 104 an Betrieben, 54 in der Stadt und 40 sonstwo.
Q: KG Eschwege: Verkaufsergebnis der 'Kommunistischen Volkszeitung' in Eschwege - Erste Verteilung der 'KVZ'-Nr.1 (am 13./14.7.),o.O. (Eschwege) o.J. (1973); KG Eschwege: Verkaufsergebnisse der 'Kommunistischen Volkszeitung' in Eschwege - Zweite Verteilung der 'KVZ'-Nr.1 (ab 16.7.73),o.O. (Eschwege) o.J. (1973); KG Eschwege: Betrifft: 2. Verteilung der 'Kommunistischen Volkszeitung' Nr.1 in ESW,Eschwege 4.8.1973; KG Eschwege: Verkaufsergebnis der 'Kommunistischen Volkszeitung' in Eschwege - Dritte Verteilung der 'KVZ'-Nr.1 (nochmals 38 Stück) (vom 13.-17.8.),o.O. (Eschwege) o.J. (1973); KBW-ZK-StA: Rundbrief an ZK-Mitglieder,Mannheim 12.9.1973,S.2; KBW-ZK-StA: Rundbrief,Mannheim 18.9.1973,S.13

13.07.1973:
Von der 'KVZ' Nr.1 des KBW (vgl. 11.7.1973) verkauft die KG Eschwege heute bei Massey Fergusson (1 600 Besch.) mit zwei Verkäufer von 6 Uhr 15 bis 7 Uhr 30 11 Exemplare (vgl. 14.8.1973).

Im Verkaufsbericht heißt es:"
Bei unserem einzigen Großbetrieb, bei MF (1 600 Kollegen), hatten wir damit gerechnet, daß die Betriebsferien schon mittwochs aufhören würden, das stellte sich als Trugschluß heraus, so daß wir nur rund 100 Kollegen ansprechen konnten. Natürlich werden wir dort nochmals verteilen."
Q: KG Eschwege: Verkaufsergebnis der 'Kommunistischen Volkszeitung' in Eschwege - Erste Verteilung der 'KVZ'-Nr.1 (am 13./14.7.),o.O. (Eschwege) o.J. (1973)

13.07.1973:
Von der 'KVZ' Nr.1 des KBW (vgl. 11.7.1973) verkauft die KG Eschwege heute auf dem Massey Fergusson Parkplatz mit einem Verkäufer von 6 Uhr 15 bis 7 Uhr 15 3 Exemplare.
Q: KG Eschwege: Verkaufsergebnis der 'Kommunistischen Volkszeitung' in Eschwege - Erste Verteilung der 'KVZ'-Nr.1 (am 13./14.7.),o.O. (Eschwege) o.J. (1973)

13.07.1973:
Von der 'KVZ' Nr.1 des KBW (vgl. 11.7.1973) verkauft die KG Eschwege heute bei Präwema (200 Besch.) mit einem Verkäufer von 15 Uhr 30 bis 17 Uhr 9 Exemplare, davon eines an Bauarbeiter.

Im Verkaufsbericht heißt es:"
Der Verkauf bei Präwema (9 Stück) ist ebenfalls ein großer Erfolg. Dort arbeiten 3 Sympathisanten von uns, die jedoch nicht bei den 9 Arbeitern mitgerechnet sind. Daß wir dort noch 9 andere Sympathisanten haben, die die KVZ kaufen, kann uns nur ermahnen, noch stärker die Agitprop dort zu verstärken, um möglichst schnell eine Betriebszele aufzubauen."
Q: KG Eschwege: Verkaufsergebnis der 'Kommunistischen Volkszeitung' in Eschwege - Erste Verteilung der 'KVZ'-Nr.1 (am 13./14.7.),o.O. (Eschwege) o.J. (1973)

13.07.1973:
Von der 'KVZ' Nr.1 des KBW (vgl. 11.7.1973) verkauft die KG Eschwege heute bei Stiebel Eltron (150 Besch.) mit zwei Verkäufern von 6 Uhr 20 bis 7 Uhr 7 Exemplare.
Q: KG Eschwege: Verkaufsergebnis der 'Kommunistischen Volkszeitung' in Eschwege - Erste Verteilung der 'KVZ'-Nr.1 (am 13./14.7.),o.O. (Eschwege) o.J. (1973)

14.07.1973:
Von der 'KVZ' Nr.1 des KBW (vgl. 11.7.1973) verkauft die KG Eschwege heute vor Karstadt mit zwei Verkäufern von 11 bis 13 Uhr 20 Exemplare. Die Käufer seien "hauptsächlich Arbeiter, wenige Frauen, 3 Arbeiterjugendliche und 4 -5 Angestellte" gewesen.

Ebenfalls heute verkauft die KG Eschwege auf dem Marktplatz mit drei Verkäufern von 11 bis 13 Uhr 34 Exemplare. Die Käufer seien "vorwiegend Arbeiter, einige Studenten und Arbeiterjugendliche, sieben Frauen, ein christlicher Akademiker" gewesen.

Im Verkaufsbericht heißt es:"
Den Stadtverkauf am 14.7. haben wir dem Verkauf vor den anderen Betrieben vorgezogen, weil in 5 wichtigen Betrieben Betriebsferien waren oder noch andauern. In der Stadt haben auch hauptsächlich Arbeiter gekauft, von denen ein Teil ebenfalls schon wußte, daß die KVZ verkauft wird, obwohl wir in der Stadt keine extra Ankündigungen gemacht hatten und auch keine Informationsschilder mitbrachten. Den Verkauf regelten wir so, daß ein Genosse verkaufte und ein anderer Genosse agitierte.

Eine Frau nahm eine Zeitung mit, weil ihr Mann 'die auch immer aus dem Betrieb mitbringt und liest' und augenblicklich nicht mit in der Stadt war. Ein Arbeiterjugendlicher kaufte die KVZ, obwohl seine Mutter ihn fragte, was er denn damit wolle und der Vater meinte, er würde sowieso kein Kommunist werden. Darauf der Arbeiterjugendliche: 'Ich weiß schon, warum ich das mache und schließlich will ich ja auch den Sozialismus.'

Ein anderer Genosse führte ein ziemlich langes Gespräch mit einem Christen über Materialismus und Idealismus, in dessen Verlauf der Christ einsah, daß er tatsächlich sehr starke idealistische Auffassungen vertritt. Um sich über die Ziele der Kommunisten und besonders deren materialistische Weltanschauung zu informieren, kaufte er gleich die Gründungsmaterialien des KBW. Ein sozialdemokratischer Arbeiter gab zu, daß wir Kommunisten tatsächlich sehr sachlich seien und daß er die Zeitung nicht kaufen würde, weil er Mitglied der SPD sei.

Wir hatten noch mehrere Gespräche mit Arbeitern, die zwar mit den Zielen des Sozialismus übereinstimmen, aber unsere Verteiler haben es fast gar nicht geschafft, diese Kollegen so zu agitieren, daß man in nächster Zeit mit diesen Kollegen die Sympathisantenarbeit aufnehmen und sie in der KG organisieren kann. Wir haben auch sehr negative Beispiele gesehen, z.B. wie verschiedene Reaktionäre auf die KVZ reagierten. Einer wollte am liebsten wieder die Zeit Kaiser Wilhelms herbeiführen. Ein anderer wunderte sich, daß ein Genosse so intelligent sei, obwohl er aus Eschwege komme, wo sonst anscheinend nur Dummköpfe wohnen. Auf die Antwort des Genossen, sein Vater sei Sachse gewesen, die Antwort, daß die Sachsen 'der Stamm seinen, der die intelligentesten und fleißigsten Deutschen' hervorgebracht habe.

Ein anderer älterer Herr schrie, als er das Wort Kommunisten hörte, wie wild um sich: 'Die sollen erstmal mit dem Schießen und Töten aufhören', wobei er mit 'die' wohl die Revisionisten der DDR meinte. Er ließ uns allerdings keine Zeit, diese Sache zu klären und lief brüllend weiter."
Q: KG Eschwege: Verkaufsergebnis der 'Kommunistischen Volkszeitung' in Eschwege - Erste Verteilung der 'KVZ'-Nr.1 (am 13./14.7.),o.O. (Eschwege) o.J. (1973)

13.08.1973:
Von der 'KVZ' Nr.1 des KBW (vgl. 11.7.1973) verkauft die KG Eschwege heute bei Friedola Textil in Frieda (350 Besch.) mit zwei Verkäufern 2 Exemplare.
Q: KG Eschwege: Verkaufsergebnis der 'Kommunistischen Volkszeitung' in Eschwege - Dritte Verteilung der 'KVZ'-Nr.1 (nochmals 38 Stück) (vom 13.-17.8.),o.O. (Eschwege) o.J. (1973)

14.08.1973:
Von der 'KVZ' Nr.1 des KBW (vgl. 11.7.1973) verkauft die KG Eschwege heute bei Wanfried Druck in Wanfried (120 Besch.) mit zwei Verkäufern kein Exemplar.
Q: KG Eschwege: Verkaufsergebnis der 'Kommunistischen Volkszeitung' in Eschwege - Dritte Verteilung der 'KVZ'-Nr.1 (nochmals 38 Stück) (vom 13.-17.8.),o.O. (Eschwege) o.J. (1973)

14.08.1973:
Von der 'KVZ' Nr.1 des KBW (vgl. 11.7.1973) verkauft die KG Eschwege heute erneut (vgl. 13.7.1973) bei Massey Fergusson (1 400 von 1 600 Besch. bisher nicht erreicht) mit drei Verkäufern 13 Exemplare, so daß insgesamt (eingeschlossen der MF-Parkplatz) 27 Stück bei MF verkauft wurden.
Q: KG Eschwege: Verkaufsergebnis der 'Kommunistischen Volkszeitung' in Eschwege - Dritte Verteilung der 'KVZ'-Nr.1 (nochmals 38 Stück) (vom 13.-17.8.),o.O. (Eschwege) o.J. (1973)

15.08.1973:
Von der 'KVZ' Nr.1 des KBW (vgl. 11.7.1973) verkauft die KG Eschwege heute erneut (vgl. 11.7.1973) bei Kautex mit einem Verkäufer kein Exemplar.
Q: KG Eschwege: Verkaufsergebnis der 'Kommunistischen Volkszeitung' in Eschwege - Dritte Verteilung der 'KVZ'-Nr.1 (nochmals 38 Stück) (vom 13.-17.8.),o.O. (Eschwege) o.J. (1973)

16.08.1973:
Von der 'KVZ' Nr.1 des KBW (vgl. 11.7.1973) verkauft die KG Eschwege heute bei Sahm (150 Besch.) mit zwei Verkäufern 6 Exemplare.
Q: KG Eschwege: Verkaufsergebnis der 'Kommunistischen Volkszeitung' in Eschwege - Dritte Verteilung der 'KVZ'-Nr.1 (nochmals 38 Stück) (vom 13.-17.8.),o.O. (Eschwege) o.J. (1973)

17.08.1973:
Von der 'KVZ' Nr.1 des KBW (vgl. 11.7.1973) verkauft die KG Eschwege heute heute bei Bodewa Textil in Wanfried (über 200 Besch.) mit zwei Verkäufern 5 Exemplare.
Q: KG Eschwege: Verkaufsergebnis der 'Kommunistischen Volkszeitung' in Eschwege - Dritte Verteilung der 'KVZ'-Nr.1 (nochmals 38 Stück) (vom 13.-17.8.),o.O. (Eschwege) o.J. (1973)

September 1973:
Die Kommunistische Gruppe Eschwege (KGE) gibt die Nr.4 ihrer 'Eschweger Kommentare' (vgl. Juni 1973, 10.9.1973) heraus. Berichtet wird von einer samstäglichen Demonstration im Eschweger Werdchen mit Kundgebung auf dem Schloßplatz und Sternfahrt von 150 bis 200 Sportfischern unter dem Motto "Rettet Werra, Fulda, Weser". Gerichtet habe sich die Aktion vor allem gegen die Wintershall Kali in Heringen, Phillippstal, Längers und Widdershausen. Eingegangen wird dabei auf den Umweltschutz in China. Berichtet wird auch über chinesische Betriebe sowie den Streiks in der Metallindustrie, u.a. bei Ford Köln (vgl. 30.8.1973), und auch bei einer Massey-Fergussion Tochter in England.

Nachgedruckt wird eine vierseitige Sondernummer der 'Eschweger Kommentare' zum Bundesgrenzschutz in Eschwege, die u.a. vom Streik bei Hella Lippstadt berichtet.
Q: Eschweger Kommentare Nr.4,Eschwege Sept. 1973

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10.09.1973:
Die Kommunistische Gruppe Eschwege (KGE) gibt vermutlich frühestens in dieser Woche ein Chile-Extra ihrer 'Eschweger Kommentare' (vgl. Sept. 1973, 16.10.1973) heraus.
Q: Eschweger Kommentare Extra Chile,Eschwege o.J. (1973)

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12.09.1973:
Von der heutigen 'KVZ' Nr.2 des KBW verkauft die KG Eschwege insgesamt 150 Exemplare, davon 40 in Betrieben des CPK- (vgl. 24.9.1973), GHK- (vgl. 24.9.1973), IGM- (vgl. 18.9.1973, 19.9.1973, 21.9.1973, 23.9.1973) und NGG-Bereiches (vgl. 24.9.1973), insgesamt 60 im Stadtverkauf (vgl. 15.9.1973, 21.9.1973), 39 privat und weitere am Gymnasium (vgl. 22.9.1973).

Im Verkaufsbericht heißt es:"
Liebe Genossen.

Das Verkaufsergebnis ist dieses Mal niedriger als bei der KVZ Nr.1 (um 50 Stück). Das hat mehrere Gründe:

a) Subjektive Gründe sind die, daß nur vier Genossen zum Verkauf zur Verfügung standen, und von denen konnten nur drei morgens früh verkaufen. Das hieß pro Morgen einen (bzw. zwei) Betriebe. Zwar hatten wir vor, nur in insgesamt acht Betrieben zu verkaufen. Doch dazu kamen noch andere Schwierigkeiten.

b) Wir mußten gleichzeitig noch unsere Septembernummer der 'Eschweger Kommentare' (aus aktuellem Anlaß war sie nötig: 20 Jahre BGS-Feier in Eschwege und Demonstration von 150 Sportanglern gegen die Verschmutzung von Werra, Fulda, Weser) verteilen, sowie ein Flugblatt zum Militärputsch in Chile. Zweifellos waren einige Kollegen damit überfordert, innerhalb von zwei Wochen drei Zeitungen zu lesen.

Zweifellos waren auch die vier Genossen damit überfordert, innerhalb von 14 Tagen vor zwölf Betrieben je die 'EK' Nr.4 und das Chile-Flugblatt zu verteilen und die KVZ zu verkaufen (vor acht Betrieben).

Zwar wollten einige Genossen der KVZ den Vorrang einräumen, wurden jedoch überstimmt, von wegen der Aktualität des Chileflugblattes und der Demonstration in Eschwege. So wurde der KVZ Verkauf für die zweite Woche geplant, in der allerdings nochmals zwei Genossen ausfielen, so daß wir am Samstag, den 22.9., immer noch nicht fertig verkauft haben und das am Montag und Dienstag noch nachholen müssen. Deshalb kommt auch der Verkaufsbericht so spät.

ZUM VERKAUF

A) BETRIEBSVERKAUF:

Nachdem wir 10 - 12 Betriebe, in denen wir bis jeweils 3 KVZs Nr.1 verkauft hatten, vorläufig gestrichen haben, und uns auf 8 Betriebe beschränkten, fiel das Ergebnis sehr mies aus. In fast allen Betrieben ist der Verkauf zurückgegangen. Viele Kollegen wollten die KVZ erst nehmen, waren dann aber nicht bereit, 50 Pfennig dafür zu bezahlen. Sie haben es noch nicht mitgekriegt, daß wir sowohl verkaufen (die KVZ), als auch kostenlos verteilen (die 'Eschweger Kommentare'), obwohl wir das bisher in jedem 'EK' deutlich gemacht haben. Andere Kollegen wiederum zückten ihre Brieftasche, als sie die Verteiler sahen und wollten 50 Pfg. zahlen, obwohl wir die 'EK' verteilten.

In dieser Sache herrscht noch ziemlich viel Unordnung. Was zu merken ist, ist, daß einige Kollegen regelmäßiger unsere Publikationen kaufen und nehmen, d.h., daß Kollegen, die die Nr.1 der KVZ kauften, sich auch die zweite Nummer besorgten. Größtenteils jedoch waren es andere Kollegen, welche die Nr.1 nicht kannten. Inhaltliche Bemerkungen wurden allerdings kaum gebracht.

Weshalb wir bei Sahm (KVZ Nr.1 wurden 6 Stück verkauft) keine einzige verkaufen konnten und weshalb insgesamt der Betriebsverkauf zurückging (von 104 auf 40 Stück) müssen wir noch in einer genaueren Untersuchung herausbekommen.

B) STADTVERKAUF:

Er hat sich sogar noch leicht verbessert (um 6 Stück), was aber wahrscheinlich nicht viel zu sagen hat. Es waren fast durchweg andere Käufer als bei der KVZ Nr.1

Wenn man davon ausgeht, daß nur zwei Verkäufer (im Gegensatz zu 5 Verkäufern der KVZ Nr.1) zur Verfügung standen, und daß der Verkauf von zwar ablehnenden, aber zumeist höflichen Absagen begleitet war (bei der ersten Nummer wurde teilweise angeschrien und angebrüllt), ein recht erfreuliches Ergebnis.

Gekauft haben die Zeitung fast ausschließlich Arbeiterjugendliche und einige ältere Arbeiter.

C) SCHULVERKAUF: … (vgl. 22.9.1973d.Vf.)

D) VERKAUF AN GENOSSEN UND BEKANNTE, FREUNDE, KOLLEGEN

Der 'private' Verkauf ist in etwa gleichgeblieben (gegenüber der KVZ Nr.1). Viele Genossen versäumen es noch, überall hin und jederzeit ein paar KVZs mitzunehmen und sie an persönliche Bekannte usw. zu verkaufen.

Wie steht es eigentlich mit der KVZ Nr.3? Mußte die Auflage erhöht werden, ist sie gesunken? Bringt das Ergebnis der KVZ Nr.2 bald in einem der nächsten Rundbriefe."
Q: KG Eschwege: Verkaufsergebnis der 'Kommunistischen Volkszeitung' Nr.2 in Eschwege (15.9.- 24.9.73),Eschwege 23.9.1973

15.09.1973:
Von der 'KVZ' Nr.2 des KBW (vgl. 12.9.1973) verkauft die KG Eschwege heute morgens auf dem Marktplatz mit zwei Verkäufern 45 Exemplare.
Q: KG Eschwege: Verkaufsergebnis der 'Kommunistischen Volkszeitung' Nr.2 in Eschwege (15.9.- 24.9.73),Eschwege 23.9.1973

18.09.1973:
Von der 'KVZ' Nr.2 des KBW (vgl. 12.9.1973) verkauft die KG Eschwege heute bei Sahm (130 Besch.) mit zwei Verkäufern kein Exemplar.
Q: KG Eschwege: Verkaufsergebnis der 'Kommunistischen Volkszeitung' Nr.2 in Eschwege (15.9.- 24.9.73),Eschwege 23.9.1973

19.09.1973:
Von der 'KVZ' Nr.2 des KBW (vgl. 12.9.1973) verkauft die KG Eschwege heute bei Präwema (150 Besch.) mit zwei Verkäufern 2 Exemplare.
Q: KG Eschwege: Verkaufsergebnis der 'Kommunistischen Volkszeitung' Nr.2 in Eschwege (15.9.- 24.9.73),Eschwege 23.9.1973

19.09.1973:
Von der 'KVZ' Nr.2 des KBW (vgl. 12.9.1973) verkauft die KG Eschwege heute bei Stiebel Eltron (170 Besch.) mit zwei Verkäufern 5 Exemplare.
Q: KG Eschwege: Verkaufsergebnis der 'Kommunistischen Volkszeitung' Nr.2 in Eschwege (15.9.- 24.9.73),Eschwege 23.9.1973

21.09.1973:
Von der 'KVZ' Nr.2 des KBW (vgl. 12.9.1973) verkauft die KG Eschwege heute bei Massey Fergusson (ca. 1 600 Besch.) mit zwei Verkäufern 11 Exemplare.
Q: KG Eschwege: Verkaufsergebnis der 'Kommunistischen Volkszeitung' Nr.2 in Eschwege (15.9.- 24.9.73),Eschwege 23.9.1973

21.09.1973:
Von der 'KVZ' Nr.2 des KBW (vgl. 12.9.1973) verkauft die KG Eschwege heute nachmittags am Marktplatz mit einem Verkäufer 5 Exemplare und ebenfalls nachmittags vor Karstadt mit einem Verkäufer 10 Exemplare.
Q: KG Eschwege: Verkaufsergebnis der 'Kommunistischen Volkszeitung' Nr.2 in Eschwege (15.9.- 24.9.73),Eschwege 23.9.1973

22.09.1973:
Von der 'KVZ' Nr.2 des KBW (vgl. 12.9.1973) verkauft die KG Eschwege heute an der Neuen Oberschule mit zwei Verkäufern 11 Exemplare.

Im Verkaufsbericht heißt es:"
Es war der erste Verkauf einer kommunistischen Zeitung an der neuen Oberschule. Vorausgegangen waren die 'EK' ('Eschweger Kommentare' - vgl. Sept. 1973,d.Vf.) Nr.4, von der über 200 Stück verteilt worden waren. Daß die Kommunistische Schülergruppe (KSG) noch immer keine Zeitung herausgegeben hat, in der das Verhältnis KSG - KGE - KBW herausgestellt wird, hat sich als große Schlamperei und Nachlässigkeit erwiesen. Viele Schüler kannten kaum die KG Eschwege und noch weniger den KBW. Von daher gesehen kann man den Verkauf von 11 KVZs noch schlecht einschätzen."
Q: KG Eschwege: Verkaufsergebnis der 'Kommunistischen Volkszeitung' Nr.2 in Eschwege (15.9.- 24.9.73),Eschwege 23.9.1973

23.09.1973:
Von der 'KVZ' Nr.2 des KBW (vgl. 12.9.1973) verkauft die KG Eschwege heute beim Massey Fergusson Parkplatz (ca. 120 Besch.) mit einem Verkäufer 9 Exemplare, wovon sie allerdings 3 verschenkt.
Q: KG Eschwege: Verkaufsergebnis der 'Kommunistischen Volkszeitung' Nr.2 in Eschwege (15.9.- 24.9.73),Eschwege 23.9.1973

24.09.1973:
Von der 'KVZ' Nr.2 des KBW (vgl. 12.9.1973) verkauft die KG Eschwege heute bei Heinrich und Goldau (GHK-Bereich - 200 Besch.) mit einem Verkäufer 5 Exemplare.
Q: KG Eschwege: Verkaufsergebnis der 'Kommunistischen Volkszeitung' Nr.2 in Eschwege (15.9.- 24.9.73),Eschwege 23.9.1973

24.09.1973:
Von der 'KVZ' Nr.2 des KBW (vgl. 12.9.1973) verkauft die KG Eschwege heute bei Simons Brot (NGG-Bereich - 130 Besch.) mit einem Verkäufer 8 Exemplare.
Q: KG Eschwege: Verkaufsergebnis der 'Kommunistischen Volkszeitung' Nr.2 in Eschwege (15.9.- 24.9.73),Eschwege 23.9.1973

26.09.1973:
Von der heutigen 'KVZ' Nr.3 des KBW verkauft die KG Eschwege 132 Exemplare, davon 57 an einzelne Kollegen sowie an Betrieben des CPK- (vgl. 5.10.1973), GHK- (vgl. 5.10.1973), IGM- (vgl. 1.10.1973, 4.10.1973, 5.10.1973) und NGG-Bereiches (vgl. 4.10.1973), 60 im Stadtverkauf (vgl. 28.9.1973, 5.10.1973, 6.10.1973) und 15 an Genossen.
Q: KG Eschwege: Verkaufsergebnis der 'KVZ' Nr.3 in Eschwege (vom 1.10.-6.10.73),o.O. (Eschwege) o.J. (Okt. 1973)

28.09.1973:
Von der 'KVZ' Nr.3 des KBW (vgl. 26.9.1973) verkauft die KG Eschwege heute morgens vor Karstadt mit einem Verkäufer 8 Exemplare.
Q: KG Eschwege: Verkaufsergebnis der 'KVZ' Nr.3 in Eschwege (vom 1.10.-6.10.73), o.O. (Eschwege) o.J. (Okt. 1973)

Oktober 1973:
Die SAG gibt die Nr.28 ihres 'Klassenkampf' (vgl. Sept. 1973, Nov. 1973) heraus, in der man sich u.a. mit der Schließung von G.G. Fittings in Sontra, von der 530 Leute, darunter 170 Türken, betroffen sind, befaßt.
Q: Klassenkampf Nr.28,Frankfurt Okt. 1973

01.10.1973:
Von der 'KVZ' Nr.3 des KBW (vgl. 26.9.1973) verkauft die KG Eschwege heute bei Stiebel Eltron (170 Besch.) mit zwei Verkäufern 3 Exemplare.
Q: KG Eschwege: Verkaufsergebnis der 'KVZ' Nr.3 in Eschwege (vom 1.10.-6.10.73),o.O. (Eschwege) o.J. (Okt. 1973)

04.10.1973:
Von der 'KVZ' Nr.3 des KBW (vgl. 26.9.1973) verkauft die KG Eschwege heute bei Simons Brot (NGG-Bereich - 150 Besch.) mit einem Verkäufer 6 Exemplare.
Q: KG Eschwege: Verkaufsergebnis der 'KVZ' Nr.3 in Eschwege (vom 1.10.-6.10.73), o.O. (Eschwege) o.J. (Okt. 1973)

04.10.1973:
Von der 'KVZ' Nr.3 des KBW (vgl. 26.9.1973) verkauft die KG Eschwege heute bei Massey Fergusson (1 600 Besch.) mit zwei Verkäufern 11 Exemplare.
Q: KG Eschwege: Verkaufsergebnis der 'KVZ' Nr.3 in Eschwege (vom 1.10.-6.10.73), o.O. (Eschwege) o.J. (Okt. 1973)

04.10.1973:
Von der 'KVZ' Nr.3 des KBW (vgl. 26.9.1973) verkauft die KG Eschwege heute beim Massey Fergusson Parkplatz mit einem Verkäufer 7 Exemplare.
Q: KG Eschwege: Verkaufsergebnis der 'KVZ' Nr.3 in Eschwege (vom 1.10.-6.10.73), o.O. (Eschwege) o.J. (Okt. 1973)

05.10.1973:
Von der 'KVZ' Nr.3 des KBW (vgl. 26.9.1973) verkauft die KG Eschwege heute bei Heinrich und Goldau (GHK-Bereich - 200 Besch.) mit einem Verkäufer 5 Exemplare.
Q: KG Eschwege: Verkaufsergebnis der 'KVZ' Nr.3 in Eschwege (vom 1.10.-6.10.73),o.O. (Eschwege) o.J. (Okt. 1973)

05.10.1973:
Von der 'KVZ' Nr.3 des KBW (vgl. 26.9.1973) verkauft die KG Eschwege heute bei Woelm Chemie (750 Besch.) mit zwei Verkäufern 4 Exemplare.
Q: KG Eschwege: Verkaufsergebnis der 'KVZ' Nr.3 in Eschwege (vom 1.10.-6.10.73),o.O. (Eschwege) o.J. (Okt. 1973)

05.10.1973:
Von der 'KVZ' Nr.3 des KBW (vgl. 26.9.1973) verkauft die KG Eschwege heute bei Präwema (150 Besch.) mit einem Verkäufer 2 Exemplare.
Q: KG Eschwege: Verkaufsergebnis der 'KVZ' Nr.3 in Eschwege (vom 1.10.-6.10.73),o.O. (Eschwege) o.J. (Okt. 1973)

05.10.1973:
Von der 'KVZ' Nr.3 des KBW (vgl. 26.9.1973) verkauft die KG Eschwege heute bei Sahm (130 Besch.) mit einem Verkäufer 3 Exemplare.
Q: KG Eschwege: Verkaufsergebnis der 'KVZ' Nr.3 in Eschwege (vom 1.10.-6.10.73),o.O. (Eschwege) o.J. (Okt. 1973)

05.10.1973:
Von der 'KVZ' Nr.3 des KBW (vgl. 26.9.1973) verkauft die KG Eschwege heute nachmittags mit je einem Verkäufer 11 Exemplare am Marktplatz und 6 vor Karstadt.
Q: KG Eschwege: Verkaufsergebnis der 'KVZ' Nr.3 in Eschwege (vom 1.10.-6.10.73),o.O. (Eschwege) o.J. (Okt. 1973)

06.10.1973:
Von der 'KVZ' Nr.3 des KBW (vgl. 26.9.1973) verkauft die KG Eschwege heute morgens mit je einem Verkäufer 12 Exemplare am Marktplatz und 23 vor Karstadt.
Q: KG Eschwege: Verkaufsergebnis der 'KVZ' Nr.3 in Eschwege (vom 1.10.-6.10.73),o.O. (Eschwege) o.J. (Okt. 1973)

13.10.1973:
Die KPD/ML gibt ihren 'Roten Morgen' (RM) Nr.40 (vgl. 6.10.1973, 20.10.1973) heraus. U.a. wird über die zum 1.11.1973 drohende Schließung von G.G. Fittings (530 Besch.) im Kreis Eschwege (Sontra, d.Vf.) berichtet.
Q: Roter Morgen Nr.40,Dortmund 13.10.1973

16.10.1973:
Die Kommunistische Gruppe Eschwege (KGE) gibt ein Extra ihrer 'Eschweger Kommentare' (vgl. 10.9.1973, Nov. 1973) heraus, in dem sie von der drohenden Schließung der GG Fittings Sontra (IGM-Bereich) zum Jahresende berichtet. Die KGE, die nach eigenem Bekunden weder Mitglieder bei Fittings noch überhaupt in Sontra hat, tritt für die Durchführung einer Demonstration, möglichst des IG Metall Bezirkes in Sontra ein, wofür sie sich u.a. bei Massey-Fergusson Eschwege stark machte.
Q: Eschweger Kommentare Extra,Eschwege 16.10.1973

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November 1973:
Die Kommunistische Gruppe Eschwege (KGE) gibt vermutlich im November die Nr.5 ihrer 'Eschweger Kommentare' (vgl. 16.10.1973, Dez. 1973) heraus, die uns bisher nicht zugänglich war.
Q: Eschweger Kommentare Nr.6,Eschwege Dez. 1973

07.11.1973:
Von der heutigen 'KVZ' Nr.6 des KBW verkauft die KG Eschwege insgesamt vermutlich 86 Exemplare, da 14 zurückgegeben werden und vermutlich 100 bezogen wurden. Verkauft wurden 32 im Stadtverkauf (vgl. 10.11.1973, 16.11.1973) und 18 in Betrieben des GHK- (vgl. 12.11.1973), IGM- (vgl. 13.11.1973) und NGG-Bereichs (vgl. 15.11.1973), der Rest privat oder an Genossen.
Q: KG Eschwege: Verkauf der 'KVZ' Nr.6 in Eschwege (10.11.-16.11.73),o.O. (Eschwege) o.J. (1973)

10.11.1973:
Von der 'KVZ' Nr.6 des KBW (vgl. 7.11.1973) verkauft die KG Eschwege heute morgens auf dem Marktplatz mit einem Verkäufer 25 Exemplare.
Q: KG Eschwege: Verkauf der 'KVZ' Nr.6 in Eschwege (10.11.-16.11.73),o.O. (Eschwege) o.J. (1973)

12.11.1973:
Von der 'KVZ' Nr.6 des KBW (vgl. 7.11.1973) verkauft die KG Eschwege heute bei Heinrich und Goldau (GHK-Bereich) mit einem Verkäufer 3 Exemplare und verschenkt eines.
Q: KG Eschwege: Verkauf der 'KVZ' Nr.6 in Eschwege (10.11.-16.11.73),o.O. (Eschwege) o.J. (1973)

13.11.1973:
Von der 'KVZ' Nr.6 des KBW (vgl. 7.11.1973) verkauft die KG Eschwege heute bei Massey Fergusson mit zwei Verkäufern 6 Exemplare.
Q: KG Eschwege: Verkauf der 'KVZ' Nr.6 in Eschwege (10.11.-16.11.73),o.O. (Eschwege) o.J. (1973)

13.11.1973:
Von der 'KVZ' Nr.6 des KBW (vgl. 7.11.1973) verkauft die KG Eschwege heute auf dem Massey Fergusson Parkplatz mit einem Verkäufer 4 Exemplare und verschenkt eines.
Q: KG Eschwege: Verkauf der 'KVZ' Nr.6 in Eschwege (10.11.-16.11.73),o.O. (Eschwege) o.J. (1973)

15.11.1973:
Von der 'KVZ' Nr.6 des KBW (vgl. 7.11.1973) verkauft die KG Eschwege heute bei Simons Brot (NGG-Bereich) mit einem Verkäufer 3 Exemplare.
Q: KG Eschwege: Verkauf der 'KVZ' Nr.6 in Eschwege (10.11.-16.11.73),o.O. (Eschwege) o.J. (1973)

16.11.1973:
Von der 'KVZ' Nr.6 des KBW (vgl. 7.11.1973) verkauft die KG Eschwege heute nachmittags vor Karstadt mit einem Verkäufer 7 Exemplare.
Q: KG Eschwege: Verkauf der 'KVZ' Nr.6 in Eschwege (10.11.-16.11.73),o.O. (Eschwege) o.J. (1973)

22.11.1973:
Von der heutigen 'KVZ' Nr.7 des KBW verkauft die KG Eschwege bei Massey Fergusson mit zwei Verkäufern 4 Exemplare.
Q: KG Eschwege: Verkauf der 'KVZ' Nr.7 in Eschwege,o.O. (Eschwege) o.J. (1973)

22.11.1973:
Von der heutigen 'KVZ' Nr.7 des KBW verkauft die KG Eschwege beim Massey Fergusson Parkplatz mit einem Verkäufer 5 Exemplare.
Q: KG Eschwege: Verkauf der 'KVZ' Nr.7 in Eschwege,o.O. (Eschwege) o.J. (1973)

22.11.1973:
Von der heutigen 'KVZ' Nr.7 des KBW verkauft die KG Eschwege insgesamt 55 Exemplare, davon 9 im IGM-Bereich, 34 im Stadtverkauf (vgl. 24.11.1973) und 12 privat.
Q: KG Eschwege: Verkauf der 'KVZ' Nr.7 in Eschwege,o.O. (Eschwege) o.J. (1973)

24.11.1973:
Von der 'KVZ' Nr.7 des KBW (vgl. 22.11.1973) verkauft die KG Eschwege heute morgens auf dem Marktplatz mit zwei Verkäufern 34 Exemplare.
Q: KG Eschwege: Verkauf der 'KVZ' Nr.7 in Eschwege,o.O. (Eschwege) o.J. (1973)

Dezember 1973:
Die Kommunistische Gruppe Eschwege (KGE) gibt die Nr.6 ihrer 'Eschweger Kommentare' (vgl. Nov. 1973, Jan. 1974) heraus, die für einen freiwilligen Solidaritätspreis von 20 Pf. angeboten wird. Hierzu wird erklärt, daß jede Nummer der Kommentare 200 DM koste und man in den nächsten 14 Tagen noch je ein Extra zur Energiekrise und zur Metalltarifrunde (MTR) 1972/73 an den Eschweger Metallbetrieben verteilen wolle.
In den Betrieben, und das ist das Titelthema, stehen bei Zippel zum Jahresende 50 Entlassungen, bei Bode Strick- und Wirkwaren in Wanfried 110, in der Textilindustrie bei Friedola 20, bei Bodewa 50 (sowie 60 Nichtwiederbesetzungen) und bei Hessia 30 an. Berichtet wird mit Hilfe der 'KVZ' des KBW über die Textilindustrie in Albanien.
Eine Arbeiterkorrespondenz berichtet von der Ausbildung bei der Deutschen Bundesbahn (DB) in Hauptbahnhof und Betriebsamt.
Die KGE selbst will bald eine Schülerorganisation gründen (vgl. Jan. 1974).
Q: Eschweger Kommentare Nr.6,Eschwege Dez. 1973

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Dezember 1973:
Die Kommunistische Gruppe Eschwege (KGE) verliert, nach eigenen Angaben, Ende 1973 durch eine Diskussion mit einem Arbeiter einige Mitglieder bzw. Anhänger, die sich ganz zurückgezogen hätten (vgl. Nov. 1972, Feb. 1974).
Q: Eschweger Kommentare,Eschwege Feb. 1974

05.12.1973:
Der KBW gibt seine 'KVZ' Nr.8 (vgl. 22.11.1973, 19.12.1973) heraus. Aus Hessisch Lichtenau wird berichtet von Soldaten der 1./2 in der Blücherkaserne.
Q: Kommunistische Volkszeitung Nr.8,Mannheim 5.12.1973

Januar 1974:
Die neugegründete Kommunistische Schülergruppe Eschwege (KSE) des KBW gibt am Wirtschaftsgymnasium, laut KGE, die erste Ausgabe ihrer 'Roten Tinte' heraus.
Q: Eschweger Kommentare,Eschwege Feb. 1974,S.4

Januar 1974:
Die Kommunistische Gruppe Eschwege (KGE) des KBW gibt die Nr.7 ihrer 'Eschweger Kommentare' (vgl. Dez. 1973, Feb. 1974) heraus, die vom Refasystem bei Calden Wanfried, den Lohnsteuern, die Abgeordnetendiäten und von der DGB Veranstaltung in Sontra gegen die Schließung von GG Fittings berichtet. Dort durfte auch ein Mitglied der KGE reden, die sich ja im IG Metall (IGM) Ortskomitee Eschwege für die Aktion eingesetzt hatte.
Eingegangen wird auch auf die Metalltarifrunde (MTR), die Lehrlinge der Bundesbahn Eschwege und Jugendliche in Altenburschla. Beim Textilbetrieb Bode gab die KGE ein Flugblatt "Sind sie ehrlich, Herr Bode?" heraus.
Q: Eschweger Kommentare Nr.7,Eschwege Jan. 1974

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Februar 1974:
Die Kommunistische Gruppe Eschwege (KGE) gibt eine unnumerierte Ausgabe, vermutlich Nr.8, ihrer 'Eschweger Kommentare' (vgl. Jan. 1974) mit 2 300 Exemplaren heraus. Titelthema sind die Tarifrunden im Öffentlichen Dienst und der Metallindustrie bzw. die Preissteigerungen. Berichtet wird auch über die Kämpfe in Frankfurt und über die Bürgerinitiative gegen den Gipsabbau der Gebrüder Knauf KG Iphofen. Diese führte Veranstaltungen in den betroffenen Ortsteilen Niederhone, Oberhone (80 TeilnehmerInnen) und Heuberg (70) durch. Berichtet wird auch von den Verkäuferinnen bei Karstadt und Koch, aus Kambodscha und über die Ölpreise. Die KGE selber hat 6 Mitglieder, dazu kommen noch 3 Schüler (vgl. Jan. 1974). Die Zeitung kostet monatlich 300 DM, der Laden 125 DM. Zur Entwicklung der KGE (vgl. Sept. 1971, Dez. 1973) wird vom Sekretär der KGE, W.L., ausgeführt, daß sich seit drei Monaten nun die Reste der KGE gefestigt hätten. Von der 'KVZ' des KBW habe man pro Nummer ca. 60 Exemplare in Eschwege verkauft. Beginnen will man mit einer Veranstaltungsreihe (vgl. 8.3.1974). Befreundet ist die KGE nun mit der Kommunistische Schülergruppe Eschwege (KSE – vgl. Jan. 1974), beworben wird der eigene Buchladen in der Sperlingsgasse. Ein Leserbrief kommt von Oberschullehrer Hartmut Morgeneyer.
Q: Eschweger Kommentare,Eschwege Feb. 1974

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08.03.1974:
Die KG Eschwege möchte ihre Veranstaltungsreihe (vgl. 15.3.1974) heute in der Stadthalle mit dem Thema VR China beginnen.
Q: Eschweger Kommentare,Eschwege Feb. 1974; KGE: Flugblatt,Eschwege 1974

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15.03.1974:
Die KG Eschwege möchte ihre Veranstaltungsreihe (vgl. 8.3.1974, 22.3.1974) heute im Kreissparkassensaal mit dem Thema Entwicklung der SU und DDR fortsetzen.
Q: Eschweger Kommentare,Eschwege Feb. 1974; KGE: Flugblatt,Eschwege 1974

22.03.1974:
Die KG Eschwege möchte ihre Veranstaltungsreihe (vgl. 15.3.1974) heute im Kreissparkassensaal mit einer Filmveranstaltung über die VR China beenden.
Q: Eschweger Kommentare,Eschwege Feb. 1974; KGE: Flugblatt,Eschwege 1974

30.03.1974:
Die KPD/ML gibt ihren 'Roten Morgen' (RM) Nr.13 (vgl. 23.3.1974, 6.4.1974) heraus. Solidaritätsunterschriften für den nach Zirndorf verschleppten iranischen Rotgardisten Sascha Haschemi aus München kamen u.a. von einem Bundeswehrsoldat aus Hessisch Lichtenau.
Q: Roter Morgen Nr.13,Dortmund 30.3.1974

September 1974:
Die Sozialistischen Schüler und Studenten Kassel (SSKs) geben vermutlich im September ihre 'Auseinandersetzung' Nr.7/8 für August und September (vgl. Mai 1974, Okt. 1974) heraus. Berichtet wird u.a. über Lehrer in Bad Sooden-Allendorf.
Q: Auseinandersetzung Nr.7/8,Kassel Aug./Sept. 1974

Dezember 1974:
Die Nr.1 der Soldatenzeitung 'Volksmiliz' - Zeitung des Soldaten- und Reservistenkomitees (SRK) Kassel/Hessisch Lichtenau des KBW erscheint (vgl. 3.3.1975).
Q: Kommunistische Volkszeitung Nr.3,Mannheim 23.1.1975,S.12

05.12.1974:
Der KBW gibt seine 'Kommunistische Volkszeitung' (KVZ - vgl. 28.11.1974, 12.12.1974) Nr. 27 heraus. Aus Melsungen kommt ein Bericht über die Bundeswehr in Hessisch-Lichtenau.
Q: Kommunistische Volkszeitung Nr.27,Mannheim 5.12.1974

13.01.1975:
Der KBW (vgl. 23.1.1975) berichtet vermutlich aus dieser Woche, daß gegen 2 Soldaten aus der Blücher-Kaserne in Hessisch-Lichtenau ein Disziplinarverfahren eröffnet wird, da sie sich für den Aufbau eines Soldaten- und Reservistenkomitees (SRK) Kassel / Hessisch-Lichtenau eingesetzt haben.
Q: Kommunistische Volkszeitung Nr.3,Mannheim 23.1.1975,S.12

04.02.1975:
Eine Veranstaltung des Soldaten- und Reservistenkomitee (SRK) Kassel/Hessisch Lichtenau über das Panzeraufklärbataillon 2 wird, laut KBW, von 12 Soldaten und einem Hauptmann besucht.
Q: Kommunistische Volkszeitung Nr.6,Mannheim 13.2.1975

20.02.1975:
Der KBW gibt seine 'KVZ' Nr.7 (vgl. 13.2.1975, 27.2.1975) heraus und berichtet u.a. über das SRK Kassel/Hessisch-Lichtenau.
Q: Kommunistische Volkszeitung Nr.7,Mannheim 20.2.1975

März 1975:
Die Sozialistischen Schüler und Studenten Kassel (SSKs) geben ihre 'Auseinandersetzung' Nr. 12 (vgl. 24.2.1975) heraus. Berichtet wird u.a. von der additiven Gesamtschule Freiherr von Stein in Hessisch-Lichtenau.
Q: Auseinandersetzung Nr.12,Kassel März 1975

03.03.1975:
Der KBW (vgl. 13.3.1975) berichtet vermutlich aus dieser Woche über das Erscheinen der Nr.2 (vgl. Dez. 1974, 19.5.1975) der 'Volksmiliz' seines SRK Kassel / Hessisch-Lichtenau, in der u.a. vom PzAufklBtl.2 berichtet wird.
Q: Kommunistische Volkszeitung Nr.1O,Mannheim 13.3.1975

06.03.1975:
Der KBW gibt seine 'KVZ' Nr.9 (vgl. 20.2.1975, 13.3.1975) heraus. Von der SRK-Initiative Kassel/Hessisch-Lichtenau wird über die Bundeswehr aus der Husarenkaserne in Sontra berichtet.
Q: Kommunistische Volkszeitung Nr.9,Mannheim 6.3.1975

26.05.1975:
In Eschwege wird, laut und mit KBW (vgl. 5.6.1975), spätestens in dieser Woche ein Komitee oder eine Initiativgruppe gegen den Paragraphen 218 gegründet, die für die Volksentscheidsdemonstration am 21.9.1975 aufruft (vgl. 31.5.1975).
Q: Kommunistische Volkszeitung Nr.22,Mannheim 5.6.1975

19.06.1975:
In Eschwege lud die Sympathisantengruppe des KBW mit einer Dokumentation ins Gasthaus Zur Krone ein zur Veranstaltung über den durch Arbeitsunfälle arbeitsunfähigen Rentner Ludwig Lelovits, dessen Rentenansprüche durch die Sozialversicherung nicht anerkannt wurden.
Q: KBW: Dokumentation: Wie es Dir geht, wenn Du arbeitsunfähig wirst!,Eschwege o. J. (1975)

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21.01.1976:
In Wiesbaden beteiligen sich, laut SSKs, ca. 1 000 SchülerInnen der hessischen Fachschulen für Sozialpädagogik (FS SP), u.a. des Försterhauses Fürstenhagen, an einer Demonstration gegen die neue Prüfungsordnung.
Q: Auseinandersetzung Schülerausgabe Nr.18,Kassel Feb./März 1976

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