Kassel:
Politischer Bericht der Ortsleitung der Sympathisanten des KBW Kassel über die Beteiligung an den Landtagswahlen in Hessen, 1. Dez. 1974

Materialien zur Analyse von Opposition

Von Jürgen Schröder, Berlin, 19.10.2021

In dem hier vorgestellten Bericht der Kasseler Sympathisanten des KBW schildern diese, wie sie ihre kleine Gruppe während und durch den Wahlkampf aufbauten.

Auszug aus der Datenbank "Materialien zur Analyse von Opposition" (MAO)

01.12.1974:
Die Ortsleitung der Sympathisanten des KBW in Kassel verfasst zu den LTW den Text "Politischer Bericht der OL der Sympathisanten des KBW Kassel über die Beteiligung an den Landtagswahlen in Hessen", der morgen einstimmig von ihr verabschiedet wird und der sich gliedert in die Abschnitte:
- "Vorbemerkung";
- "I. Wie wurde der Wahlkampf vorbereitet und wie wurde die Organisation ausgerichtet und angeleitet?", worin es heißt, daß erst 2 Monate vor der Wahl mit dem Aufbau von Zellen begonnen wurde;
- "II. Die Politik der bürgerlichen Parteien im Wahlkampf und unser Auftreten auf ihren Veranstaltungen", u . a auch zur DKP, die Prügeln wollte, von der aber einzelne Mitglieder zu den eigenen Veranstaltungen kamen. KB und KPD hätten "viel Wind" um den antifaschistischen Kampf gemacht. Zur NPD-Veranstaltung hätten sie zusammen mit KPD/ML-Mitgliedern eine Kundgebung mit 30 Leuten gemacht, während drinnen neben 20 NPD-Anhängern und 5 interessierten Jugendlichen, die nach 5 Minuten gingen, ca. 100 NPD-Gegner, darunter 20 KBWler, waren;
- "Die Aktivitäten der GRF im Wahlkampf", die durch KSVler von anderswo verstärkt wurde;
- "III. Unsere selbständigen Aktivitäten";
- - "a) Die Untersuchungsarbeit";
- - "b) Die Unterschriftensammlung" für die nur die Stadtteilzelle Ost Hausbesuche machte, während die Stadtteilzelle West dies später nachholte;
- - "c) KVZ-Agitation", deren Verkauf sich von 360 bei der nr. 15 auf 535 bei der Nr. 21 steigerte, vor den Betrieben von 7 auf 35 Stück;
- - d) Die Agitation mit den Wahlkampfbroschüren und den übrigen Veröffentlichungen des KBW" wo 2530 Wahlkampfbroschüren verkauft wurden;
- - "e) Die Durchführung eigener Veranstaltungen", wobei auch der KSB an der GHK und die Schülerzelle an der Friedrich-List-Schule, wo ein Genosse und zwei Sympathisanten arbeiten, darunter 2 Schülersprecher, Veranstaltungen initiierten, zu denen der KBW eingeladen wurde. Eingeladen wurde man auch an die Gesamtschule Wolfhagen, an die Herderschule und das Oberstufengymnasium Oberzwehren;
- - "f) Das Auftreten unserer Kandidaten";
- - "g) Das Verhältnis von Wahlkampf und übrigen Aktivitäten der Organisation" u. a. zur Fraktion im SRK, das an die Gesamtschule Lohfelden eingeladen wurde, und zu Chile;
- - "h) Das Wahlergebnis und die politische Situation nach der Wahl", bei der man 218 Stimmen erhielt, davon 35 von den eigenen Genossen.

Zur "Verbesserung zukünftiger Arbeit" wird vorgeschlagen:
- "1. Die Stränge des demokratisch-zentralistischen Organisation nutzen";
- "2. Kenntnisse erwerben und sie für die kommunistische Agitation und Propaganda, für die Gewinnung von Menschen für den Kommunismus nutzen";
- "3. Die KVZ unsere wichtigste Waffe im Kampf um die Meinung der Massen";
- "4. Die Selbständigkeit der Zellen vorantreiben und die Leitung stärken";
- "5. Der Kampf zweier Linien";
- "6. Das ideologische Niveau erhöhen";
- "7. Die studentische Massenorganisation besser anleiten und eine Schülermassenorganisation aufbauen" zum KSB und den im Wahlkampf gewonnenen neuen Schülergenossen.
Quelle: Politischer Bericht der OL der Sympathisanten des KBW Kassel über die Beteiligung an den Landtagswahlen in Hessen, Kassel 1.12.1974

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Letzte Änderung: 19.10.2021