Regionalkomitee Hessen der KPD:
'Für ein unabhängiges Kampuchea. Abzug aller fremden Truppen' (1979)

Materialien zur Analyse von Opposition

Von Dietmar Kesten, Gelsenkirchen, 18.11.2015


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Vom Regionalkomitee Hessen der Kommunistischen Partei Deutschlands (KPD, ehemals KPD-AO) wird vermutlich noch im Januar, spätestens aber im Februar 1979 die Schrift: "Für ein unabhängiges Kampuchea. Abzug aller fremden Truppen" herausgegeben.

Vermutlich geht sie auf eine Initiative der "Darmstädter Kampuchea-Solidarität" zurück, die sich auf einer Veranstaltung zu Kampuchea mit "verschiedenen politischen und weltanschaulichen Gruppen" zu einer Aktionseinheit bekennt. "Die spiegelbildlich zu den verschiedenen politischen Meinungen im Volk existierenden Differenzen der vorhandenen Organisationen und Gruppen brauchen dieses demokratische Klima zur Klärung der Meinungsverschiedenheiten." Dieser Zustand sei noch "nicht hergestellt". Daher sei es notwendig, den "demokratischen Standpunkt der Volkssouveränität" mit einer "breitest möglichen Einheit" zu verwirklichen.

Es sei heute die Dritte Welt, die "die Hauptlast im Kampf gegen Hegemonismus, Imperialismus und Rassismus" tragen würde. Unruhestifter Nr. 1 sei die UdSSR, die sich "überall einmischen und sogar im Befreiungskampf entstandene Staaten zwingen, Kanonenfutter für ihre Weltherrschaftspläne zu liefern".

Genannt werden: Kampuchea, Afghanistan, Äthiopien, Eritrea, Iran-Irak, Kurdistan. Daneben sei ihr Ziel "die Einkreisung Europas". Auch die USA entlarven sich und geraten in eine "Isolation". Dazu wird das Beispiel ihres "Nicaragua-Engagement" genannt. Politisch unter Druck gerät auch die BRD. Für diese Mängel will man Abhilfe schaffen, "soll sich der Wunsch nach dem Sieg unseres Volkes verwirklichen" (S. 2).

Auszug aus der Datenbank "Materialien zur Analyse von Opposition" (MAO)

1979:
Vom "Regionalkomitee Hessen der KPD" in Frankfurt/M. wird die Schrift: "Für ein unabhängiges Kampuchea. Abzug aller fremden Truppen" herausgegeben.

Eingangs heißt es im "Appell für Aktion und Dialog: "Die Darmstädter Kampuchea-Solidaritätsveranstaltung hat eine ermutigend breite Trägerschaft verschiedener politischer und weltanschaulicher Gruppen, bzw. deren Freunde und Anhänger. Die persönliche Bekanntschaft und Vertrauen der Organisatoren aus den verschiedenen Gruppen untereinander stellt sich als wichtig heraus, ein Zeichen für andere lokal oder überregional organisierten politischen Kräfte, die Meinungen ihrer Anhänger ernst zu nehmen. Die Zeit und die Bedingungen sind überreif, der politische Inhalt der hier zustande gekommenen Kampuchea-Solidarität umfasst wichtige Elemente heute notwendiger Aktionseinheit. Die spiegelbildlich zu den verschiedenen politischen Meinungen im Volk existierenden Differenzen der vorhandenen Organisationen und Gruppen brauchen dieses demokratische Klima zur Klärung der Meinungsverschiedenheiten. Dieser Zustand ist noch nicht hergestellt …. Der demokratische Standpunkt der Volkssouveränität muss in der jeweils breitest möglichen Einheit gegen den entsprechend größten Gegner begründet und punktuell verwirklicht werden."

Inhalt der Schrift ist:
- "Die Strategie der Sozialimperialisten in Asien"
- "Einiges zur Regierung des Demokratischen Kampuchea und zur Kommunistischen Partei Kampucheas"
- "Vietnams Chauvinismus und Expansionismus bedroht ganz Südostasien"
- "Die Asean-Staaten kritisieren die wilden Ambitionen Hanois"
Quelle: Regionalkomitee Hessen der KPD: Für ein unabhängiges Kampuchea. Abzug aller fremden Truppen, Frankfurt/M. (1979).

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Letzte Änderung: 04.11.2019