November 1975:
Es erscheint die Nr. 10/11 der Zeitschrift: "Kämpfende Kunst".
Artikel der Ausgabe sind:
- "Supermacht ist nicht gleich Supermacht. Stellungnahme eines Genossen zu dem Artikel: US-Amerikanischer Kulturimperialismus und wie er sich zu rechtfertigen sucht (Kämpfende Kunst 8/9)"
- "Malerei der Laienschaffenden in der Volksrepublik China und in der sozialimperialistischen Sowjetunion. Revolutionäre Volkskunst und ihr reaktionäres Gegenbild"
- "Buchbesprechung. Das Volk vereinigen und erziehen. Den Feind angreifen und vernichten2
- "Chinesische Malerei seit der Kulturrevolution. Dokumentation herausgegebenen von F. R. Scheck bei Dumont"
- "Künstler gegen den imperialistischen Krieg: Programm der Revolutionären Kulturtage der VSK West-Berlin"
- "Aus der Entwicklung Weills lernen"
- "Freiheit für Horst Mahler. Lieder der VSK"
- "Gerd Sowka und die Unvereinbarkeitsbeschlüsse der Werkkreis-Führung
- "Public Relation für Vietnam"
- "Der Kampf der Volksmassen in Spanien. Die Faschisten, die uns heute richten, werden Morgen von uns gerichtet!"
- "Erfolgreiche Solidaritätsaktion in der Schaubühne am Halleschen Ufer"
- "Politische Zensur zum 'Schutz des Gemeinschaftsfriedens?' Weg mit dem Maulkorb- Paragrafen 130a!"
- "Dokumente politischer Unterdrückung"
Geworben wird für Neuerscheinungen aus dem "Verlag Rote Fahne", u. a. für Schallplatten, für eine Rede von Hoxha: "Der sozialistische Realismus. Eine scharfe Waffe der Arbeiterklasse". Berichtet wird über die "Revolutionären Kulturtage in West-Berlin", die vom 7.11.-20.12. stattfinden. Dazu heißt es: "Kunst ist eine Waffe in der Auseinandersetzung der Klassen". Diese Erkenntnis vom Charakter und von den Möglichkeiten der Kunst Ausgangspunkt des MANIFESTs der VSK - gilt für die Klassenkämpfe in einem hochentwickelten kapitalistischen Land wie der Bundesrepublik Deutschland, sie gilt auch für Klassenauseinandersetzungen auf internationaler Ebene. Kunst erhebt heute in vielfältigen Formen die Stimme gegen imperialistische Ausbeutung und Knechtung. Sie mobilisiert zum Widerstand, begeistert in den Kämpfen der Völker um nationale Unabhängigkeit und Sozialismus.
Gegen den ungerechten Krieg, gegen chauvinistische Feldzüge und imperialistische Raubkriege, gegen militärische Erpressung und Kanonenbootpolitik einzutreten, ist eine lange Tradition fortschrittlicher Kunst. Immer wieder, und immer wieder von neuem, aufgrund veränderter Situationen, mussten sich gerade auch die Künstler fragen: ist dieser Krieg gerecht? Ist er ungerecht? Frieden um jeden Preis - Pazifismus? Frieden - zu ertrotzen und zu erkämpfen gegen Ausbeuter und Unterdrücker?"
Bezug wird genommen auf die Künstler: Erich Weinert, Hanns Eisler, Bertolt Brecht, John Heartfield, Friedrich Wolf, die "im Mittelpunkt mehrerer Veranstaltungen unserer revolutionären Kulturtage" stehen. "Wir können und müssen heute von ihr lernen, wie sich fortschrittliche, revolutionäre, der Sache der Arbeiterklasse und der unterdrückten Völker verpflichtete Kulturschaffende in wechselnden Situationen des Klassenkampfs verhalten haben".
"Warum jetzt 'Revolutionäre Kulturtage'? Alljährlich versucht ein 'Ständiges Komitee Kulturtage' den Westberliner Werktätigen bürgerliche Literatur, bürgerliche Malerei, bürgerliche Filme als 'progressive Kunst' anzubieten. Fortschrittliche Arbeiter und Intellektuelle, die in den vergangenen Jahren - interessiert an den Perspektiven einer klassenkämpferischen Kunst und Kultur - diese Veranstaltungen besucht haben, wissen längst: Drahtzieher dieses 'Komitees' sind niemand anderes als die Arbeiterverräter der SEW, die sich besonders gern der schönen Künste annehmen, weil sie hoffen, dass ihre linken Phrasen bei den vom bürgerlichen Kulturbetrieb enttäuschten Intellektuellen besonders gut verfangen".
Im Kampf gegen die Supermächte habe sich auch die VSK dazu entschlossen, eigene "Revolutionäre Kulturtage" zu veranstalten. Dazu wird eine Veranstaltungsreihe bekannt gegeben, die vom 9.11. bis 17.12. stattfinden soll. Themen sollen u. a. sein: "Von der bürgerlichen zur antiimperialistischen Kunst" (29.11.), "Antifaschismus und Kunst" (10.12.), "Gegen den wahren Feind" (17.12.).
Q: Kämpfende Kunst - Zeitschrift der Vereinigung sozialistischer Kulturschaffender, Jg. 1, Nr. 10-11, Köln, November/Dezember 1975.