Zur Sache - Zeitung des Kommunistischen Bundes / Gruppe Hamburg für die Kollegen des Handels, der Banken und der Versicherungen, Jg. 4, Nr. 15, 17. Okt. 1974

17.10.1974:
Für die Hamburger HBV gibt der KB seine 'Zur Sache' Nr. 15 (vgl. 24.4.1974, 7.11.1974) in einer Auflage von 2 500 Stück heraus mit dem Leitartikel "Kampf der kapitalistischen Rationalisierung! Die Rationalisierungswelle rollt unvermindert weiter", wobei mit Hilfe des 'Arbeiterkampf' Nr. 46 berichtet wird von Klöckner VDI Düsseldorf und Göppingen, Olympia Kaufbeuren, den Mannesmann Röhrenwerken (MMRW) Remscheid (vgl. 6.6.1974) sowie:"
Eisenwerke Kaiserslautern

Das Werk in Ludwigshafen soll, da 'nicht ausgelastet' ist, stillgelegt werden und die Produktion im Kaiserslauterer Werk konzentriert werden. 120 Arbeiter sind von der Stillegung betroffen. Für sie ist es nur ein schwacher Trost, daß ihnen Werke außerhalb Ludwigshafens als Arbeitsplatz angeboten wurden.

Schlesinger-Autozubehör, Offenbach

Bereits seit zwei Jahren hatte die Firma keine Bilanz mehr veröffentlicht; mittlerweile hat sich ihre hohe Verschuldung herausgestellt. Von der Pleite des Betriebs sind 230 Beschäftigte betroffen. Selbst für einen Sozialplan haben die Firmenbosse angeblich kein Geld mehr, er kann 'aus finanziellen Gründen' nicht erstellt werden.

Alfred Teves GmbH

Aufgrund der 'Stagnation des Autoabsatzes' (so die Firmenleitung) wird der Bremsenhersteller 400 Arbeiter in Gifhorn, 150 in Rheinböllen und 50 in Frankfurt entlassen.

'Schiffswerft am Mittelrhein'

Anfang Juni stellte die Werft in Oberwinter überraschend den Konkursantrag, 125 Belegschaftsmitglieder wurden fristlos entlassen.

Heinrich Koppers, Essen

Die Firma, die im Großanlagenbau tätig ist, wird vom Friedrich-Krupp-Konzern übernommen. Für die 2.850 Beschäftigten bedeutet das, daß nun die Gefahr größerer Rationalisierungen und Entlassungen droht. Darüber kann auch die Übernahmeverpflichtung Krupps, die Arbeitsplätze zu sichern, nicht hinwegtäuschen.

Walther-Büromaschinen, Heidenheim

Die Firma hat aufgrund der 'angespannten Finanzlage' den Vergleich angemeldet. Für 1 500 Beschäftigte in den Werken Gerstetten und Niederstotzingen bedeutet das die Entlassung.

Anker-Werke, Bielefeld

Für Anfang Juni bis Ende Juli war in der Büromaschinenfabrik Kurzarbeit angesetzt. Gleichzeitig wurde bekannt, daß durch den sinkenden Absatz von Registrierkassen Entlassungen 'notwendig' werden.

Audi-NSU

Durch Nicht-Ersetzen von Kündigungen und vor allem durch die Verweigerung, Arbeitsverträge mit ausländischen Arbeitern zu erneuern, sparte die Firma in Neckarsulm 520 Arbeitsplätze im April und Mai ein.

Osram-Werk, Landau

Die Produktion soll nach Argentinien verlegt werden. Das Landauer Werk wird stillgelegt und 350 Beschäftigte werden arbeitslos.

Elba-Baumaschinen, Ettlingen

Aufgrund der 'wirtschaftlich schlechten Lage' werden 74 Arbeiter und Angestellte entlassen."

Weitere Artikel sind:
- "co op: Rationalisierungen großen Stils und Gewerkschaftsausschlüsse geplant" zu den UVB der HBV bzw. den Reversen gegen drei Kollegen sowie den Entlassungen und Umversetzungen wegen der Zusammenlegung des BdK mit der Coop-Zentrale und in der Hageba, den Überstunden im PB 11 und der GKG, die von der Gotenstraße zur Peute verlegt werden soll;
- "Iduna Hamburg: Die Geschäftsleitung bläst zum Angriff!" zur Rationalisierung und den Angriffen des Betriebsrats gegen den KB und die HBV-Betriebsgruppe;
- "Bundeskanzler Helmut Schmidt: Was denkt ihr denn, was die Arbeiter interessiert?" zur die gewerkschaftlichen Arbeit der SPD bzw. der HBV-Delegiertenversammlung (vgl. 3.4.1974); sowie
- "'Vorbildlicher Interessenausgleich' bei coop?" zu den Entlassungen bzw. zur Betriebsversammlung der Zentrale am 5.10.1974.
Q: Zur Sache Nr. 15, Hamburg 17.10.1974

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