Hamburg:
Protest gegen die Ausländergesetze und das GUPS/GUPA-Verbot 1972

Materialien zur Analyse von Opposition

Von Jürgen Schröder, Berlin


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Diese wie immer unvollständige Darstellung befasst sich allein mit dem Protest gegen das GUPS/GUPA-Verbot und 'die reaktionären Ausländergesetze', wobei in Hamburg bereits früh Kritik geübt (vgl. Juni 1966, Juli 1966, 1.6.1969, 16.6.1969) und gegen Abschiebungen (vgl. 3.3.1972, 6.3.1972, 27.3.1972) protestiert wird.

In Hamburg steht dabei zunächst die Solidarität mit der Iranerin Mina Bassiri (vgl. 6.3.1972) und der iranischen CISNU im Brennpunkt (vgl. 9.6.1972), wobei aber auch die GUPS sogleich erwähnt wird (vgl. 3.7.1972), die in Hamburg auch beim Protest gegen den Besuch von Hussein von Jordanien aktiv geworden war (vgl. 17.12.1970).

Nach dem Anschlag in München und den auch in Hamburg einsetzenden Abschiebungen gegen Araber (vgl. 20.9.1972, 25.9.1972) agitieren sowohl die KPD (vgl. 22.9.1972) als auch der KB, das Komitee 'Kampf dem reaktionären Ausländergesetz' vereinigt zumindest zeitweilig zahlreiche weitere Fraktionen (vgl. 27.9.1972).

Zur bundesweiten Demonstration in Dortmund (vgl. 8.10.1972) will der KB nicht mobilisieren (vgl. 30.9.1972, 6.10.1972), dies bleibt der GIM / RKJ und der SSG (vgl. 3.10.1972) und ihren Freunden überlassen, die dies u.a. im Schülerbereich tun, wie in Hamburg-Rahlstedt (vgl. 2.10.1972), wo dann später auch eingehend berichtet wird (vgl. Nov. 1972).

Das GUPS/GUPA-Verbot selbst, gegen das auch in Hamburg umgehend protestiert wird (vgl. 4.10.1972), führt zu einer bemerkenswert breiten Empörung vieler Linker, mobilisiert doch sogar die DKP zum Teach In dagegen (vgl. 5.10.1972).

Vom KB kann hier außer seinem zentralen Flugblatt (vgl. 5.10.1972) bisher nur eine weitere Stellungnahme zum Ausländergesetz dokumentiert werden, die allerdings nicht aus Hamburg stammt, sondern aus Eutin (vgl. Nov. 1972).

Die SSG Hamburg agitiert nicht nur weiter gegen die Ausländergesetze, in dem sie im Ausländerforum mitarbeitet (vgl. 4.4.1973), sondern greift auch den KB wiederholt wegen seiner Weigerung an, in Dortmund zu demonstrieren (vgl. 10.1.1973, 13.2.1973).

Neben dem Ausländerforum gibt es noch ein Initiativkomitee gegen das Ausländergesetz, in dem neben dem RBJ vornehmlich moskautreue Gruppen engagiert zu sein scheinen und welches sich der Griechenlandsolidarität widmet (vgl. 11.4.1973, 19.4.1973).

Die Kritik am Ausländerrecht wird fortgesetzt (vgl. 4.4.1973, 24.5.1973, 29.5.1973, 23.7.1974), wobei vor allem die drohende Abschiebung von Kharam Khella nach Ägypten zu Protesten führt (vgl. 19.6.1974, 26.11.1974, 10.12.1974, Jan. 1975).

Auszug aus der Datenbank "Materialien zur Analyse von Opposition" (MAO)

Juni 1966:
Der AStA der Universität Hamburg gibt sein 'Auditorium - Hamburger Studentenzeitung' Nr. 41 (vgl. Juni 1964, Juli 1966) für Juni heraus. J. H. (Jürgen Harrer) berichtet über das Ausländergesetz (vgl. 12.2.1965) bzw. "Ein demokratisches Mustergesetz".
Quelle: Auditorium Nr. 41, Hamburg Juni 1966, S. 3

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Juli 1966:
Der AStA der Universität Hamburg gibt sein 'Auditorium - Hamburger Studentenzeitung' Nr. 42 (vgl. Juni 1966, Dez. 1966) für Juli heraus. Leserbriefe kritisieren u.a. die Ausführungen zum Ausländergesetz in der letzten Ausgabe.
Q: Auditorium Nr. 42, Hamburg Juli 1966, S. 17

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01.06.1969:
In Hamburg erscheint die Nr. 10 der 'Apo press' - Hamburger Informationsdienst (vgl. 19.5.1969, 16.6.1969). Herausgeber ist der SDS Hamburg. Dieser fordert mit Hilfe der 'Freiburger Studentenzeitung' vom 21. Mai 1969: "Zerreisst das Ausländergesetz!".
Q: Apopress Nr. 10, Hamburg 1.6.1969, S. 22

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16.06.1969:
In Hamburg erscheint die Nr. 11 der 'Apo press' - Hamburger Informationsdienst (vgl. 1.6.1969, 30.6.1969). Herausgeber ist der SDS Hamburg, enthalten ist aus der 'Freiburger Studentenzeitung' vom 21. Mai 1969 nun ungekürzt: "Zerreisst das Ausländergesetz!".
Q: Apopress Nr. 11, Hamburg 16.6.1969, S. 18ff

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17.12.1970:
In Hamburg demonstrieren, laut KPD/ML-ZK, mehrere 100 bei Regen gegen den Besuch des "Mörders Hussein" und für die "Solidarität mit der palästinensischen Revolution" durch Altona. Kürzlich sei in Hamburg ein Palästinakomitee gegründet worden.
Aufgerufen wurde von GUPS, GUPA, KPD/ML-ZK und ihren Massenorganisationen Rote Garde (RG) und KSB/ML u.a. mit einem gemeinsamen Flugblatt "Aufruf: Solidarität mit der palästinensischen Revolution! Entschiedene Verurteilung des Besuchs des Mörders Hussein in Deutschland!" und einem Flugblatt "Mörder Hussein kommt!", das vermutlich während der Demonstration verteilt wurde und auf die Kundgebung um 18 Uhr an der U-Feldstraße hinweist.

Von der RG wird ein Aufrufflugblatt verteilt, ebenso vom KSB/ML (vgl. 15.12.1970), nach dessen Angaben auch noch die CISNU Iran, die Türkische Studentenvereinigung und die Arabische Studentenvereinigung aufriefen.

Laut KHB/ML bereiteten dieser selbst sowie SALZ und Bergedorfer Arbeiter- und Lehrlingszentrum (BALZ) eine Antifaschismus Demonstration vor, die aber von der KPD/ML-ZK sabotiert wird. Diese habe stattdessen vor den Berufsschulen und in der Uni zu einer Palästinademonstration aufgerufen, deren lediglich 450 Teilnehmer sich von Bergedorfer Lehrlingszentrum (BLZ), Trotzkisten, Trikont, Rotzök, KJVD der KPD/ML-ZB und der KPD/ML-ZK mobilisieren ließen.

Laut 'Der Funke' war es eine Demonstration der KPD/ML-ZK gegen den Besuch des "Konterrevolutionärs in Jordanien", Hussein.
Q: Der Funke Nr. 2, Hamburg 1971, S. 12f; Studieren Propagieren Organisieren Nr. 2, Hamburg Jan. 1971;KHB/ML Hamburg: Aufruf zur Laos-Demonstration, Hamburg Feb. 1971;Roter Morgen Nr. 1, Hamburg Jan. 1971;RG Hamburg: *********, Hamburg o.J. (1970);KSB/ML Hamburg: Das Palästinensische Volk wird siegen, Hamburg o.J. (1970)

GUPA, KPD/ML-ZK, RG, GUPS, KSB/ML: Aufruf: Solidarität mit der palästinensischen Revolution! Entschiedene Verurteilung des Besuchs des Mörders Hussein in Deutschland!, Hamburg o. J. (1970); GUPA, KPD/ML-ZK, RG, GUPS, KSB/ML: Mörder Hussein kommt!, Hamburg o. J. (1970)
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03.03.1972:
In Hamburg geben GIM und RKJ das Flugblatt "Zwei Morde weiter auf dem Weg zum Polizeistaat!" heraus zur gestrigen Erschießung von Thomas Weisbecker und Richard Epple sowie:"
Zur gleichen Zeit lauerten in Hamburg Polizei und Staatsschutzdienst auf zwei angebliche Mitglieder der 'Roten Armee Fraktion' (RAF) und schossen den Genossen Grashof nieder."

Aufgerufen wird zur Veranstaltung am 7.3.1972 mit den Parolen:
- "Solidarität mit der R.A.F.";
- "Erkämpft Mandels Einreise!";
- "Sichert die politische Arbeit der ausländischen Genossen!" u. a. zum Ausländergesetz;
- "Uneingeschränkte Solidarität";
- "Für den Aufbau einer starken 'Roten Hilfe'" (RH);
- "Kampf der Militarisierung!";
- "Organisiert den Widerstand!!".
Q: GIM / RKJ: Zwei Morde weiter auf dem Weg zum Polizeistaat!, Hamburg o. J. (1972)

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06.03.1972:
Der Kommunistische Oberschulbund (KOB) des KB gibt die Nr. 3/4 seines 'Sozialistischen Schülerforums' (SSF - vgl. Jan. 1972, 6.4.1972) für Februar und März heraus, zum Iran wird aufgerufen "Verhindert die Auslieferung Mina Bassiris!", die an der Uni Hamburg studiert.
Q: Sozialistisches Schülerforum Nr. 3/4, Hamburg 6.3.1972, S. 10ff

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27.03.1972:
In Hamburg geben GIM und RKJ vermutlich in dieser Woche das Flugblatt "Kampf dem Polizeistaat" heraus zur Erschießung von Petra Schelm, Georg von Rauch und Thomas Weisbecker. Aufgerufen wird zur Veranstaltung "Organisiert den Widerstand" am 1.4.1972 in der Fabrik mit Ton Steine Scherben (TSS) mit den Parolen:"
- "Uneingeschränkte Solidarität mit jedem Genossen und jeder Organisation";
- "Solidarität mit der RAF";
- "Sichert die politische Arbeit der ausländischen Genossen!" u. a. zum Ausländergesetz.
Q: GIM / RKJ: Kampf dem Polizeistaat!, O. O. (Hamburg) o. J. (1972)

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30.03.1972:
Die Sozialistische Studentengruppe (SSG) Hamburg gibt ein Extra "Kampf dem Abbau der demokratischen Rechte des Volkes!" ihrer 'Rote Presse' (vgl. 30.3.1972, 13.4.1972) heraus mit dem Artikel "Die Lage an den Hochschulen" zu BfDW, Ausländerrecht und Berufsverboten.
Q: Rote Presse Extra Kampf dem Abbau der demokratischen Rechte des Volkes!, Hamburg 30.3.1972, S. 22ff

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09.06.1972:
Die KPD (vgl. 14.6.1972) berichtet:"
SOLIDARITÄT MIT DER CISNU UND DEN PERSISCHEN GENOSSEN

Am 9. Juni versammelten sich in Hamburg über 600 Menschen, um gegen die jüngsten Terrormaßnahmen im Iran zu protestieren. Die Demonstration war von der iranischen Studentenvereinigung CISNU anläßlich der Hinrichtung von fünf persischen Freiheitskämpfern (vgl. 5.6.1972,d.Vf.) durchgeführt worden. Unsere Hamburger Parteiorganisation und das Hamburger Regionalkomitee des KSV beteiligten sich wie auch einige andere Organisationen an der Demonstration. Die Demonstranten marschierten unter den Hauptlosungen: Nieder mit dem faschistischen Schahregime, dem Lakaien des Imperialismus! Es lebe der Befreiungskampf des persischen Volkes! Nieder mit dem USA-Imperialismus und dem Sozialimperialismus! Kampf dem reaktionären Ausländergesetz!

Die Demonstration endete am Thälmann-Haus in Eimsbüttel, wo die Kundgebungsteilnehmer einmütig eine Solidaritätsresolution mit dem persischen Volk verabschiedeten."

Aufgerufen wurde auch durch die SSG Hamburg (vgl. 7.6.1972).
Q: Rote Fahne Nr. 47, Dortmund 14.6.1972, S. 6; Rote Presse Nr. 4, Hamburg 7.6.1972, S. 7

20.06.1972:
In Hamburg gibt der Bund Ausländischer Studentenvereinigungen (BASV) das Flugblatt "Verhindert die Ausweisung von Nasser Hamed" heraus mit Bericht von der Ausweiseverfügung gegen den Jordanier am 30.5.1972.
Q: BASV: Verhindert die Ausweisung von Nasser Hamed, O. O. (Hamburg) 20.6.1972

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03.07.1972:
Die Sozialistischen Studentengruppe (SSG) Hamburg gibt die Nr.5 ihrer 'Roten Presse' (vgl. 7.6.1972, 3.10.1972) heraus. Der Leitartikel berichtet: "Ausländergesetz: Knebelung von Antiimperialisten", wobei vor allem auf GUPS Palästina und CISNU Iran eingegangen wird.
Q: Rote Presse Nr. 5, Hamburg 3.7.1972, S. 1f

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11.09.1972:
In Hamburg geben der Bund Ausländischer Studentenvereinigungen (BASV), das Initiativkomitee Ausländerrecht, die Bürgerinitiative Ausländische Arbeitnehmer und Amnesty International (AI) vermutlich in dieser Woche das Flugblatt "Mahmoud muß bleiben - heute Gerichtsverhandlung" heraus zur geplanten Abschiebung von Mahmoud el Massud.
Q: BASV u. a.: Mahmoud muß bleiben - heute Gerichtsverhandlung, O. O. (Hamburg) o. J. (1972)

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18.09.1972:
Das Vorbereitende Komitee Dortmund Kampf dem Ausländergesetz und der politischen Unterdrückung (vgl. 5.10.1972) berichtet von den Folgen (vgl. 4.10.1972) des GUPS/GUPA Palästina-Verbotes (vgl. 3.10.1972) sowie vermutlich aus dieser Woche:"
Erst vor wenigen Tagen waren 150 Araber in Hamburg in Nacht- und Nebelaktionen der Polizei verhaftet und abgeschoben worden. Vielen blieb nicht einmal Zeit, ihre persönlichen Angelegenheiten zu ordnen."
Q: Vorbereitendes Komitee Dortmund Kampf dem Ausländergesetz und der politischen Unterdrückung: Unerhörte Terrorwelle gegen ausländische Arbeiter und Studenten!, Dortmund o.J. (Okt. 1972), S. 2

18.09.1972:
In Hamburg gibt das Komitee "Kampf den reaktionären Ausländergesetzen" vermutlich Anfang dieser Woche einen Aufruf in einer Auflage von 15 000 Stück auf Deutsch, Griechisch und Türkisch zur Demonstration am 27.9.1972 heraus, wobei noch kein Ort genannt wird.
Q: Aufruf des Komitees Kampf den reaktionären Ausländergesetzen, O. O. (Hamburg) o. J. (1972)

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18.09.1972:
In Hamburg gibt die KPD vermutlich in dieser Woche einen Sonderdruck der 'Roten Fahne' unter der Schlagzeile "Kampf den reaktionären Ausländergesetzen!" auf Deutsch und Türkisch heraus mit dem Aufruf zur Arbeiterrunde am 22.9.1972 im Stadtparkeck in der Saarlandstraße.
Q: Rote Fahne Sonderdruck Kampf den reaktionären Ausländergesetzen!, Hamburg o. J. (1972)

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18.09.1972:
In Hamburg gibt die SSG vermutlich in dieser Woche das Flugblatt "Resolution" in einer Auflage von 1 000 Stück heraus mit der Resolution der Frankfurter Konferenz gegen das Ausländergesetz vom 17.9.1972.
Q: SSG: Resolution, Hamburg o. J. (1972)

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18.09.1972:
In Hamburg gibt Spartacus KJO vermutlich in dieser Woche das Flugblatt "Kampf der staatlich betriebenen Ausländerhatz!" zu den Ausländergesetzen.
Q: KJO Spartacus: Kampf der staatlich betriebenen Ausländerhatz!, Hamburg o. J. (1972)

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18.09.1972:
Der Sozialistische Schülerbund Hamburg (SSB) des KB gibt die Nr. 7/8 seines 'Sozialistischen Schülerforums' (SSF - vgl. 3.7.1972, 9.10.1972) heraus. Enthalten ist eine "Sonderbeilage zu München" mit den Abschnitten:
- "Der palästinensische Befreiungskampf";
- "Die Propagandaoffensive";
- "Verschärfte politische Entrechtung der Ausländer";
- "Ausbau des Staatsapparates"; sowie
- "Faschisierung von Staat und Gesellschaft"
Q: Sozialistisches Schülerforum Nr. 7/8, Hamburg 18.9.1972

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20.09.1972:
Die KSG (ML) des KABD berichten:"
Am 20.9. durchsuchten schwerbewaffnete Polizeibeamte drei Hamburger Studentenwohnheime, um neun arabische Studenten festzunehmen und aus der BRD auszuweisen. Dabei gönnten sie der Pädagogikstudentin Helen Abu Hadid ganze fünf Minuten, sich anzuziehen, ihr Reisegepäck zusammenzupacken und die Abschiebeverfügung durchzulesen. Anschließend wurde sie - angeblich auf eigenen Wunsch hin - nach Israel ausgeflogen. Mit welchen Lügen solche Gestapomethoden nach außen hin bemäntelt werden sollen, beweist eine eidesstattliche Versicherung, die Helen Abu Hadid bei ihrer Rechtsvertretung in Hamburg hinterlegt hatte. Darin sagt sie aus, daß ein Abtransport nach Israel oder nach Jordanien ihren sicheren Tod bedeuten würde."
Q: Roter Pfeil Nr. 6, Tübingen Sept. / Okt. 1972, S. 9

22.09.1972:
In Hamburg gibt die PF GWK vermutlich Ende dieser Woche das Flugblatt "Verhindert Todesurteile!!" heraus mit dem Aufruf für den 27.9.1972 zum Teach-In in der ESG und anschließender Demonstration gegen das Ausländergesetz ab Landungsbrücken. Berichtet wird von der Razzia in den Studentenwohnheimen Bugenhagen-Konvikt, Christophorus-Heim und Unnastraße am 20.9.1972.
Q: PF GWK: Verhindert Todesurteile!!, O. O. (Hamburg) o. J. (1972)

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22.09.1972:
In Hamburg führt die KPD heute eine Arbeiterrunde zu den Ausländergesetzen mit türkischen Kollegen durch.
Q: Rote Fahne Nr. 62, Dortmund 27.9.1972, S. 7

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25.09.1972:
In Hamburg geben Rote Hilfe, PF GH, PF GWK und GIM / RKJ vermutlich Anfang dieser Woche das Flugblatt "'Sofortige Abschiebung ist erforderlich, um die Anwendung von Rechtsmitteln zu verhindern'" heraus mit dem Aufruf für den 27.9.1972 zum Teach-In in der ESG und anschließender Demonstration gegen das Ausländergesetz ab Landungsbrücken.
Q: RH, PF GH, PF GWK, GIM, RKJ: 'Sofortige Abschiebung ist erforderlich, um die Anwendung von Rechtsmitteln zu verhindern', O. O. (Hamburg) o. J. (1972)

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25.09.1972:
In Hamburg geben GIM und RKJ vermutlich Anfang dieser Woche das Flugblatt "Kampf dem Abschiebungsterror" heraus mit dem Aufruf für den 27.9.1972 zum Teach-In in der Uni und anschließender Demonstration gegen das Ausländergesetz ab Landungsbrücken.
Q: GIM, RKJ: Kampf dem Abschiebungsterror, O. O. (Hamburg) o. J. (1972)

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25.09.1972:
In Hamburg gibt die KPD/ML-ZK vermutlich Anfang dieser Woche das Flugblatt "Heraus zur Solidaritätsdemonstration mit unseren ausländischen Kollegen und Kommilitonen!" heraus mit dem Aufruf für den 27.9.1972 zur Demonstration gegen das Ausländergesetz ab Landungsbrücken und am 8.10.1972 in Dortmund.
Q: KPD/ML-ZK: Heraus zur Solidaritätsdemonstration mit unseren ausländischen Kollegen und Kommilitonen!, Hamburg o. J. (1972)

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27.09.1972:
In Hamburg findet, laut KB, eine gemeinsame Demonstration von ihm und der SSG Hamburg gegen das Ausländergesetz statt.

Laut KPD/ML-ZB wird "auf Initiative des Komitees 'Kampf dem reaktionären Ausländergesetz' (vertreten im Komitee: KPD/ML, KJVD, KPD/AO, SSG, SSB, sozialistische Abendschüler (Gruppe Sozialistischer Abendschüler - GSA der SSG, d.Vf.), verschiedene ausländische Organisationen) … eine Demonstration durchgeführt. An allen wichtigen Betrieben und U-Bahnhöfen waren Aufrufe verteilt worden. Der Kommunistische Bund (KB), die Gruppe Roter Morgen (KPD/ML-ZK, d.Vf.) und andere Organisationen unterstützten die Demonstration mit eigenen Blöcken. So fand in Hamburg zum ersten Mal eine gemeinsame Demonstration aller marxistisch-leninistischen Kräfte statt … Der Zug begann mit 1 500 Menschen und war zum Schluß auf weit über 2 000 Menschen angewachsen".

Laut KPD riefen u.a. KB, SSG und KPD auf und sorgten so für über 2 000 Teilnehmer.

Die RKJ der GIM berichtet von den Ausweisungen und vermutlich auch von der heutigen Demonstration:"
In HAMBURG ist das Problem zuerst akut geworden. Unter Mitwirkung der dortigen GIM und RKJ gelang es, wirksam gegen die Ausweisungen vorzugehen. Einige Ausweisungen konnten schon verhindert bzw. aufgeschoben werden, wirksame Rechtshilfe wurde organisiert, eine Aktionseinheit geschlossen und eine machtvolle Solidaritätsdemonstration mit 5 000 Teilnehmern (der größten Zahl in Hamburg seit langem) durchgeführt."

Die Proletarische Front-Gruppe Hamburg (PFGH) und die Rote Hilfe (RH) Hamburg geben gemeinsam ein Flugblatt von zwei Seiten DIN A4 unter Verantwortung von M. Wagner unter dem Titel "Der 'Schwarze September' und die palästinensische Befreiungsbewegung" zum Attentat in München heraus. Aufgerufen wird zum Teach-In der Roten Hilfe und des Anwaltskollektivs um 15 Uhr 30 in der ESG sowie zur Demonstration um 17 Uhr 30 ab Landungsbrücken.

Laut SSG Hamburg demonstrieren 2 000. Die Initiative sei von der SSG gekommen, die Demonstration getragen worden vom Hamburger Komitee gegen die reaktionären Ausländergesetze (vgl. 30.9.1972).
Q: RH Hamburg, PFGH: Der 'Schwarze September' und die palästinensische Befreiungsbewegung, Hamburg o. J. (27.9.1972); Was Tun Nr. 9/10, Mannheim Okt. 1972, S. 5;Rote Fahne Nr. 63, Dortmund 4.10.1972, S. 1;Rote Fahne Nr. 20, Bochum 4.10.1972, S. 3;Rote Presse Extra, Hamburg 3.10.1972, S. 2 und 7f;Arbeiterkampf Nr. 24, Hamburg Dez. 1972

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27.09.1972:
In Hamburg geben die Rote Hilfe und die Proletarische Front Gruppe Hamburg (PF GH) das Flugblatt "Der 'Schwarze September' und die palästinensische Befreiungsbewegung" heraus mit dem Aufruf zum Teach-In um 15.30 Uhr und zur Demonstration ab Landungsbrücken um 17.30 Uhr.
Q: RH, PF GH: Der 'Schwarze September' und die palästinensische Befreiungsbewegung, O. O. (Hamburg) o. J. (1972)

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27.09.1972:
In Hamburg verteilt die SSG auf der Demonstration gegen das Ausländergesetz das Flugblatt "Seltsames und unerfreuliches - Offener Brief an alle Mitglieder und Sympathisanten des KB Hamburg" mit einer Auflage von 4 000 Stück zu der Verwirrung, die der KB durch Flugblätter mit Aufruf zu anderem Ort und anderer Zeit für die Demonstration schuf, auf die sich letzten Samstag 20 Organisationen geeinigt hatten.

Hingewiesen wird auf die bundesweite Demonstration am 8.10.1972, die der KB begrüße, aber nicht unterstütze.
Q: SSG: Seltsames und unerfreuliches - Offener Brief an alle Mitglieder und Sympathisanten des KB Hamburg, Hamburg o. J. (1972)

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28.09.1972:
In Hamburg gibt der Buchladen Manifest, Schlüterstr. 79 vermutlich heute ein Flugblatt "Brandanschlag auf Manifest!" heraus mit zwei Presseerklärungen vom 21. und 28.9.1972 zum Besuch zweier Israelis und zum Anschlag, dessen Täter sich als Israeli bezeichnete. Dies mache "den internationalen Zusammenhang der massiven Unterrückung der palästinensischen Befreiungsbewegung deutlich."
Q: Manifest: Brandanschlag auf Manifest!, Hamburg o. J. (1972)

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29.09.1972:
In Hamburg gibt die SSG das Flugblatt "Auf zur Demonstration in Dortmund!" in einer Auflage von 3 000 Stück heraus mit dem Aufruf zur Demonstration gegen das Ausländergesetz am 8.10.1972. Verbreitet wird das Flugblatt vermutlich gemeinsam mit einem Anmeldezettel für die Demonstration, wobei aus Hamburg die fahrt durch die SSG organisiert wird.
Q: SSG: Auf zur Demonstration in Dortmund!, Hamburg o. J. (1972); N. N.: Anmeldung! für die nationale Demonstration 'gegen die reaktionären Ausländergesetze' in Dortmund am So., den 8.10.72, Hamburg o. J. (1972)

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30.09.1972:
In Hamburg bildet sich, laut und mit SSG (vgl. 3.10.19729, ein örtlicher Ausschuß der Frankfurter Aktionseinheit gegen die Ausländergesetze, der für die Demonstration in Dortmund am 8.10.1972 mobilisiert. Der KB verweigert die Teilnahme.
Q: Rote Presse Extra, Hamburg 3.10.1972, S. 8

Oktober 1972:
Die Marxistisch-Leninistische Organisation zum Parteiaufbau (MLOzP) gibt den 'Parteiaufbau' Nr. 9 (vgl. 4.9.1972, Dez. 1972) heraus. Beigeheftet ist die Grußadresse der MLOzP an die Dortmunder Demonstration gegen das Ausländergesetz (vgl. 8.10.1972).
Q: Parteiaufbau Nr. 9, Hamburg Okt. 1972, S. 19

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02.10.1972:
In Hamburg geben GIM und RKJ vermutlich Anfang dieser das Flugblatt "Kampf der Illegalisierung!" zu den Ausländergesetzen heraus mit dem Aufruf zur Demonstration in Dortmund am 8.10.1972.
Q: GIM /RKJ: Kampf der Illegalisierung!, Hamburg O. J. (1972)

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02.10.1972:
In Hamburg gibt die SSG vermutlich Anfang dieser Woche das Flugblatt "Genosse, willst du abseits stehen? - Zweiter Offener Brief an alle Mitglieder und Sympathisanten des Kommunistischen Bundes" heraus mit dem Aufruf zur bundesweiten Demonstration am 8.10.1972, zu der der KB nicht aufruft.
Q: SSG: Genosse, willst du abseits stehen? - Zweiter Offener Brief an alle Mitglieder und Sympathisanten des Kommunistischen Bundes, Hamburg o. J. (1972)

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02.10.1972:
Vermutlich Anfang dieser Woche gibt die Sozialistische Schülerfront (SSF) Hamburg am Gymnasium Rahlstedt ein Flugblatt zu den Ausländergesetzen heraus.
Q: SSF: Auf zur nationalen Demonstration…, o. O. O. J. (1972)

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03.10.1972:
Die SSG Hamburg gibt ein Extra ihrer 'Roten Presse' (vgl. 3.7.1972, 16.10.1972) heraus, in der sie sich mit dem Ausländergesetz und der Haltung des KB dazu befaßt. Aufgerufen wird zur Diskussionsveranstaltung am 5.10.1972 und zur Demonstration am 8.10.1972, berichtet von der Vorgeschichte (vgl. 9.9.1972), der Hamburger Demonstration am 27.9.1972, aus Griechenland, dem Iran, aus der Türkei und aus Spanien sowie aus Hamburg von der Norddeutschen Affinerie, über die Ausweisung eines Jordaniers und die Brandanschläge auf den Buchladen 'Manifest' (vgl. 21.9.1972, 28.9.1972) und aus Frankfurt in einem Interview mit einem italienischen Kollegen von VDM.
Q: Arbeiterkampf Nr. 24, Hamburg Dez. 1972; Rote Presse Extra, Hamburg 3.10.1972

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04.10.1972:
Auf dem Hamburger Flughafen protestieren, laut KPD, 70 Personen gegen die Abschiebung von Arabern und das heutige Verbot von GUPS/GUPA Palästina.
Q: Rote Fahne Nr.64,Dortmund 11.10.1972

05.10.1972:
Vermutlich heute gibt der KB ein Flugblatt "Offener Brief an Bundeskanzler Brandt" heraus, welches sich in einer Auflage von 70 000 Stück gegen das GUPS/GUPA-Verbot wendet und vermutlich nicht nur in Hamburg sondern auch durch die Gruppen des KB in den verschiedenen Städten verbreitet wurde. Uns lag es auch aus Flensburg vor.
Q: KB: Offener Brief an Bundeskanzler Brandt, Hamburg o. J.

Flensburg206


05.10.1972:
Im Audimax der Hamburger Uni soll heute um 14 Uhr ein Teach in gegen das Verbot von GUPS/GUPA Palästina stattfinden. Aufgerufen wird auch von der DKP, berichtet auch vom KABD (vgl. 9.10.1972).

Die SSG (vgl. 3.10.1972) rief zunächst auch für 18 Uhr zur Diskussionsveranstaltung über die Ausländergesetze im PI Hörsaal auf.
Q: Rote Presse Extra, Hamburg 3.10.1972, S. 8; Kommunist Extra, Hamburg 5.10.1972;Kommunistische Pressekorrespondenz Nr. 40, Tübingen 9.10.1972, S. 2

05.10.1972:
In Hamburg gibt die SSG das Flugblatt "Verbot von GUPS und GUPA! Ein Anschlag auf Organisationsfreiheit ausländischer Arbeiter und Studenten" in einer Auflage von 3 000 Stück heraus zum gestrigen Verbot und der endgültigen Abschiebung von Mahmud el Massad, gegen die 100 Studenten auf dem Flughafen protestierten. Aufgerufen wird zur Protestversammlung im Audimax um 14 Uhr.
Q: SSG: Verbot von GUPS und GUPA! Ein Anschlag auf Organisationsfreiheit ausländischer Arbeiter und Studenten, Hamburg o. J. (1972)

Hamburg_REP064

Hamburg_REP065


05.10.1972:
Die DKP-Hochschulgruppe Hamburg gibt ein Extra ihres 'Kommunist' (vgl. 2.10.1972, 9.10.1972) mit einem Umfang von 2 Seiten DIN A 4 unter dem Titel "Mehr Sicherheit?" heraus. Thema ist das gestrige GUPS/GUPA-Verbot und die Ausweisungen, von denen es allein in Hamburg bereits 9 Fälle gegeben habe.
Aufgerufen wird zum Teach in heute um 14 Uhr.
Q: Kommunist Extra, Hamburg 5.10.1972

06.10.1972:
In Hamburg wird eine Presseerklärung zum GUPS/GUPA-Verbot von IKAH, ISE, KB, RBJ und den beiden SSBs verfasst, die in einer Auflage von 4 000 Stück verbreitet wird. Beigelegt wird sie auch dem 'Sozialistischen Schülerforum' (SSF - vgl. 9.10.1972) des SSB.
Q: IKAH, ISE, KB, RBJ, SSB, SSB: Presseerklärung, Hamburg 6.10.1972

Hamburg_SSB317


08.10.1972:
Die Dortmunder Demonstration gegen die Ausländergesetze wird, laut KJVD der KPD/ML-ZB von über 14 000 Personen aus der ganzen BRD besucht. Der KB beteiligt sich zwar nicht, berichtet aber doch davon. Laut KB "demonstrieren in Dortmund über 10 000 Menschen gegen die politische Unterdrückung von Ausländern in der Bundesrepublik. Träger dieser Demonstration waren u.a. die Organisationen um KB Bremen / NRF Heidelberg, zwei KPD/MLs, die KPD und eine große Anzahl ausländischer Organisationen."
Q: Arbeiterkampf Nr. 24, Hamburg Dez. 1972, S. 20; Der Kampf der Arbeiterjugend Nr. 10, Bochum Nov. 1972

09.10.1972:
In Hamburg gibt der Bund Ausländischer Studentenvereinigungen (BASV) vermutlich in dieser Woche das Flugblatt "Schluss mit der Verfolgung arabischer Kommilitonen!" heraus mit Bericht von der Ausweiseverfügung gegen den Jordanier Faroug Farhan am 5.10.1972.
Q: BASV: Schluss mit der Verfolgung arabischer Kommilitonen!, O. O. (Hamburg) o. J. (1972)

Hamburg_REP043


09.10.1972:
In Hamburg erscheint vermutlich in dieser Woche das Flugblatt "Kampf den Abschiebungen", das zur Bildung von Solidaritätskomitees in Betrieben und Studentenwohnheimen sowie zu Blockaden bei Abschiebungen aufruft.
Q: N. N.: Kampf den Abschiebungen, O. O. (Hamburg) o. J. (1972)

Hamburg_REP074


10.10.1972:
In Hamburg gibt die Ortsleitung des MSB Spartakus das Flugblatt "Schluss mit den gesetzwidrigen Verboten und Verfolgungen" heraus mit der Erklärung des MSB Bundesvorstandes zum GUPS/GUPA-Verbot und dem Artikel "R. Kimmich hetzt für Springer" zum Artikel von Roland Kimmich, vom RCDS an der Uni Hamburg, in der 'Welt'.
Q: MSB: Schluss mit den gesetzwidrigen Verboten und Verfolgungen, Hamburg 10.10.1972

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10.10.1972:
In Hamburg gibt die Unigruppe des SHB das Flugblatt "Für eine Beendigung der Araberhatz" heraus zum GUPS/GUPA-Verbot mit dem Aufruf, den Initiativkreis Ausländerrecht zu unterstützen.
Q: SHB: Für eine Beendigung der Araberhatz, Hamburg 10.10.1972

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11.10.1972:
In Hamburg gibt das Komitee Kampf den reaktionären Ausländergesetzen, zu dem u.a. gehören CISNU, PEF Türkei, KPD/ML, KJVD, SSG, SSF und PAS, das Flugblatt "15 000 in Dortmund" in einer Auflage von 20 000 Stück heraus zur Demonstration am 8.10.1972. Kritisiert werden die KPD, die in Dortmund spaltete, aber auch DKP und KB, die nicht aufriefen.
Q: Komitee Kampf den reaktionären Ausländergesetzen: 15 000 in Dortmund, Hamburg 11.10.1972

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15.10.1972:
In der Proletarischen Front - Gruppe westdeutscher Kommunisten (PF-GWK) erscheint das 'Zirkular Probleme des Arbeiterkampfs' Nr. 1 (vgl. 19.10.1972) mit dem Text "Der Kampf gegen die Ausländerabschiebungen" zum GUPS-/GUPA-Verbot, mit Auszügen eines Flugblatts des Aktionszentrum Hamburger Wohnheime.
Q: Zirkular Probleme des Arbeiterkampfs Nr. 1, O. O. (Hamburg) 15.10.1972, S. 5f

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16.10.1972:
In Hamburg geben der Bund Ausländischer Studentenvereinigungen (BASV) und das Initiativkomitee Ausländerrecht vermutlich in dieser Woche das Flugblatt "2 Araber sollen abgeschoben werden!" heraus zu Abu Abdud und Faroug Farhan.
Q: BASV, IK Ausländerrecht: 2 Araber sollen abgeschoben werden!, O. O. (Hamburg) o. J. (1972)

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23.10.1972:
In Hamburg geben der Bund Ausländischer Studentenvereinigungen (BASV) und das Initiativkomitee Ausländerrecht vermutlich in dieser Woche das Flugblatt "Farhan muß hierbleiben!!!" heraus zu Faroug Farhan, Vorstandsmitglied des BASV.
Q: BASV, IK Ausländerrecht: Farhan muß hierbleiben!!!, O. O. (Hamburg) o. J. (1972)

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23.10.1972:
Im Hamburger Hafen gibt die KPD/ML-ZK vermutlich in dieser Woche die Nr. 2 ihres 'Roten Handhakens' (vgl. Sept. 1972, 13.11.1972) für Oktober heraus mit dem Artikel "Die ausländischen Kollegen gehören zu uns - unsere gemeinsamen Feinde sind die Kapitalisten" u.a. zur Demonstration gegen die Ausländergesetze in Dortmund am 8.10.1972.
Q: Der rote Handhaken Nr. 2, Hamburg Okt. 1972, S. 4ff

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23.10.1972:
An der Uni Hamburg gibt der MSB Spartakus vermutlich in dieser Woche das Flugblatt "Erpressung und Lügen - so werden Araber abgeschoben" heraus zur Abschiebung von Abu Abdu und dem Prozeß gegen Faroug Farhan.
Q: MSB: Erpressung und Lügen - so werden Araber abgeschoben, O. O. (Hamburg) o. J. (1972)

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25.10.1972:
In Hamburg gibt die ESG ein Flugblatt in einer Auflage von 4 000 Stück heraus mit der Einladung zur ESG-Forumsreihe zur Palästina-Frage (vgl. 27.10.1972).
Q: ESG: ESG-Forum, Hamburg 25.10.1972

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26.10.1972:
In der Proletarischen Front - Gruppe Westdeutscher Kommunisten (PF-GWK) erscheint das 'Zirkular Probleme des Arbeiterkampfs' Nr. 3 (vgl. 19.10.1972, 21.11.1972) mit einer "Kritik an den 'Mitteilungen aus dem Organisationsansatz' in Zirkular H. 1 - Arbeitsprobleme der Hochschulgruppe und Der Kampf gegen die Ausländerabschiebungen".
Q: Zirkular Probleme des Arbeiterkampfs Nr. 3, O. O. (Hamburg) 26.10.1972, S. 18ff

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27.10.1972:
In Hamburg will die ESG im Rahmen ihrer Forumsreihe zur Palästina-Frage (vgl. 25.10.1972, 31.10.1972) eine Veranstaltung "München - Rückschlag für Palästina?" durchführen.
Q: ESG: ESG-Forum, Hamburg 25.10.1972, S. 1

31.10.1972:
In Hamburg will die ESG im Rahmen ihrer Forumsreihe zur Palästina-Frage (vgl. 27.10.1972, 3.11.1972) eine Veranstaltung "Philosemitismus - Vergangenheitsbewältigung oder imperialistische Ideologie?" durchführen.
Q: ESG: ESG-Forum, Hamburg 25.10.1972, S. 1

November 1972:
In Hamburg geben GIM und RKJ vermutlich im November das Flugblatt "Kampf dem Abschiebungsterror!" auf Deutsch, Serbokroatisch und Türkisch heraus.
Q: GIM /RKJ: Kampf dem Abschiebungsterror!, Hamburg O. J. (1972)

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November 1972:
In Hamburg erscheint am Gymnasium Rahlstedt erstmals die Schülerzeitung 'Durchbruch' (vgl. 20.6.1974). Der Artikel "Wie die Palästinenser beinahe eine Goldmedaille gewonnen hätten" berichtet vom Anschlag bei der Olympiade in München, den folgenden Abschiebungen in Hamburg und dem GUPS/GUPA-Verbot sowie dem Ausländergesetz.
Q: Durchbruch Nr. 1, Hamburg Nov. 1972, S. 3ff

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03.11.1972:
In Hamburg will die ESG im Rahmen ihrer Forumsreihe zur Palästina-Frage (vgl. 31.10.1972) eine Veranstaltung "Araberabschiebung - Antwort auf München oder 'Klassenkampf von oben'?" durchführen.
Q: ESG: ESG-Forum, Hamburg 25.10.1972, S. 1

27.11.1972:
An der Uni Hamburg erscheint vermutlich in dieser Woche das Flugblatt "Woche des Ausländers Info Nr. 3" unter der Schlagzeile "Über die Hintergründe der Abschiebungen". Aufgerufen wird zur Infoveranstaltung am 6.12.1972 im Audimax.
Q: N. N.: Woche des Ausländers Info Nr. 3, O. O. (Hamburg) o. J. (1972)

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27.11.1972:
In Hamburg gibt der Heimrat des Überseekollegs vermutlich in dieser Woche das Flugblatt "Studentenheim protestiert gegen Abschiebungswillkür" zu Adnan Farhat heraus.
Q: Heimrat des Überseekollegs: Studentenheim protestiert gegen Abschiebungswillkür, O. O. (Hamburg) O. J. (1972)

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04.12.1972:
An der Uni Hamburg erscheint vermutlich Anfang dieser Woche das Flugblatt "Woche des Ausländers Info Nr. 5" unter der Schlagzeile "Fall Faroug Farhan u. a." zu diesem BASV-Mitglied und Adnan Farhat, wobei es zu deren geplanten Abschiebungen heißt: "Protest kann Erfolg haben!".

Aufgerufen wird zur Infoveranstaltung am 6.12.1972 im Audimax.
Q: N. N.: Woche des Ausländers Info Nr. 5, O. O. (Hamburg) o. J. (1972)

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04.12.1972:
In Hamburg geben GIM und RKJ vermutlich in dieser Woche das Flugblatt "Woche des Ausländers als Alibi" zum Ausländergesetz heraus.
Q: GIM /RKJ: Woche des Ausländers als Alibi, O. O. (Hamburg) O. J. (1972)

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10.01.1973:
Die SSG Hamburg gibt die Nr. 12 ihrer 'Roten Presse' (vgl. 12.12.1972, 15.1.1973) heraus. Berichtet wird auch zur Ausländergesetzdemonstration vom 8.10.1972: "Warum dem KB die 'bedeutungslose' Dortmunder Demonstration noch immer zu schaffen macht".
Q: Rote Presse Nr. 12, Hamburg 10.1.1973, S. 7f

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13.02.1973:
Die SSG Hamburg gibt die Nr. 3 ihrer 'Roten Presse' (vgl. 29.1.1973, 12.3.1972) heraus. In "Ein Dokument des Sektierertums und der Verzagtheit" wird auf die Haltung des KB zur Ausländergesetzdemonstration am 8.10.1972 und der Bonner Vietnamdemonstration am 14.1.1973 eingegangen.
Q: Rote Presse Nr. 3, Hamburg 13.2.1973, S. 10f

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04.04.1973:
Die SSG Hamburg gibt die Nr. 5 ihrer 'Roten Presse' (vgl. 12.3.1973, 17.4.1973) heraus. In "Kampf der 'gewöhnlichen' Unterdrückung der Ausländer" wird berichtet aus Kiel über Türken in der Fleischverarbeitungsfirma Fritz Mahrt (NGG-Bereich) Kiel und Spanier in Nürnberg, aufgerufen wird zur Mitarbeit im Ausländerforum, welches die Infos 'Kampf den reaktionären Ausländergesetzen' herausgebe und sich in der ESG treffe. Aus der JVA Köln-Ossendorf wird berichtet über vier Selbstmorden in den letzten sechs Wochen von wegen dem Ausländergesetz Inhaftierten, u.a. eine Jugoslawin.
Q: Rote Presse Nr. 5,Hamburg 4.4.1973, S. 6f

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11.04.1973:
In Hamburg rufen, laut RBJ, zu einer Griechenlanddemonstration folgende Gruppen auf: Jusos der SPD, SHB, alle Griechen, Bund ausländischer Studentenvereine (BASV), MSB Spartakus der DKP, Asten Uni und HWP, Initiativkomitee gegen das Ausländergesetz, Ausschuß Griechenlandsolidarität Hamburg, RBJ selbst und KJA-Mitglieder. Von den 150 Demonstranten seien 100 vom RBJ gewesen.
Q: RBJ-Kommunikation Nr. 7/8, Hamburg 1973

19.04.1973:
Solidaritätsdemonstration mit dem "Antifaschistischen Kampf des griechischen Volkes" zum sechsten Jahrestag des Militärputsches in Griechenland" in Hamburg. Unterstützt wird die Demonstration, laut SSB, von: allen griechischen demokratischen und antidiktatorischen Organisationen in Hamburg, Jungsozialisten der SPD, Sozialdemokratischer Hochschulbund, Bund ausländischer Studentenvereine (BASV), Marxistischer Studentenbund (MSB) Spartakus der DKP, AStA der Universität Hamburg, Initiativkomitee gegen das Ausländergesetz, Ausschuß Griechenland Solidarität Hamburg, Ring Bündischer Jugend (RBJ), Mitglieder des KJA im DGB.
Q: Solidarität Nr. 13, Hamburg 1973, S. 6

24.05.1973:
Die Kommunistische Gruppe (KG) Hamburg gibt die Nr. 2 ihrer 'Hamburger Arbeiterzeitung' (HAZ - vgl. 21.5.1973, 28.6.1973) heraus mit dem Artikel "Die Polizei - dein Freund und Helfer?" zum Ausländergesetz bzw. Erfahrungen von Ausländern mit der Polizei.
Q: Hamburger Arbeiterzeitung Nr. 2, Hamburg 24.5.1973, S. 17

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29.05.1973:
Die Sozialistische Studentengruppe (SSG) Hamburg gibt die Nr.7 ihrer 'Roten Presse' (vgl. 28.5.1973, 20.6.1973) heraus. Berichtet wird von einem arabischen Kommilitonen über "Schikanen gegen Ausländer" bzw. das Ausländergesetz.
Q: Rote Presse Nr.7,Hamburg 29.5.1973, S. 9

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12.06.1974:
Heute kommt es, laut 'Befreiung', zum "MEK-Einsatz auf St. Pauli" bzw. zur Razzia gegen Afrikaner in Hamburg, die aber alle gültige Aufenthaltsgenehmigungen haben.
Q: Befreiung Nr. 6, Köln 1974, S. 18

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19.06.1974:
Die Sozialistische Studentengruppe (SSG) Hamburg gibt die Nr. 4 ihrer 'Roten Presse' (vgl. 15.6.1974, 4.7.1974)- Für eine Ausbildung im Dienste des Volkes heraus mit dem Artikel "Sofortige Aufenthaltsgenehmigung für Karam Khella!", den aus Ägypten stammenden Lehrbeauftragten am SPZ.
Q: Rote Presse Nr. 4, Hamburg 19.6.1974, S. 5

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23.07.1974:
Der KB/Gruppe Hamburg gibt erstmals seine Hamburger Stadtteilzeitung 'Unsere Stadt' (vgl. 10.9.1974) als Ortsbeilage zum 'Arbeiterkampf' Nr. 47 heraus mit dem Artikel "Das reaktionäre Ausländergesetz zerstört die Ehen westdeutscher Frauen mit ausländischen Männern. Statt 'Gleichberechtigung verordnen die Gesetze Rassismus und Nationalismus", vom Arbeitskreis Frauenrechte der Bezirksorganisation des KB / Gruppe Hamburg.
Q: Unsere Stadt Ortsbeilage zum Arbeiterkampf Nr. 47, Hamburg 23.7.1974, S. 4

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26.11.1974:
Die Sozialistische Studentengruppe (SSG) Hamburg gibt die Nr. 8 ihrer 'Roten Presse' (vgl. 12.11.1974, 10.12.1974) - Für eine Ausbildung im Dienste des Volkes - heraus mit dem Artikel "Verhindert die Ausweisung Kharam Khellas!" des ägyptischen Lehrbeauftragten am SPZ, wozu auch gefordert wird: "Weg mit den reaktionären Ausländergesetzen!"
Q: Rote Presse Nr. 8, Hamburg 26.11.1974, S. 4

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10.12.1974:
Die Sozialistische Studentengruppe (SSG) Hamburg gibt die Nr. 9 ihrer 'Roten Presse' (vgl. 26.11.1974, 21.1.1975) - Für eine Ausbildung im Dienste des Volkes heraus mit dem Artikel "Sofortige Erteilung der Aufenthaltsgenehmigung für Kharam Khella!".
Q: Rote Presse Nr. 9, Hamburg 10.12.1974, S. 1 und 4

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Januar 1975:
Die Initiative gegen Berufsverbote und Unvereinbarkeitsbeschlüsse gibt ihr 'Info' Nr. 7 (vgl. Juni 1974) heraus mit dem Artikel "Hamburg: Keine Abschiebung von Karam Khella!" nach Ägypten, zum Kharam Khella, Dozent am SPI.
Q: Initiative gegen Berufsverbote und Unvereinbarkeitsbeschlüsse: Info Nr. 7, Dortmund Jan. 1975, S. 6

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16.09.1975:
Die KB/Gruppe Hamburg gibt ihre 'Unsere Stadt' Nr. 10 (vgl. 26.8.1975, 14.10.1975) heraus mit dem Artikel "Menschenhändler und Unternehmer unter einer Decke" zu den Vermittlern von illegalen Ausländern, von der Bezirksgruppe Hamm.
Q: Unsere Stadt Nr. 10, Hamburg 16.9.1975, S. 5

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Letzte Änderung: 13.10.2021