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Von dem Werk der Deutschen Maschinen AG (DEMAG) in Hamburg-Altona wurde bisher betriebliches Materialien allein vom KB sowie vom KBW ausgewertet, wobei hier vorerst nur Teile des vorliegenden Bestandes erschlossen werden.
Während der Metalltarifrunde 1970 kommt es zum Streik (vgl. 20.10.1970), bald danach zur Kurzarbeit (vgl. 4.1.1971, 5.2.1971) und auch in der Metalltarifrunde 1971 wird erneut bei Conz gestreikt (vgl. 9.12.1971).
Der KB berichtet nicht nur wiederholt von DEMAG-Conz in seiner Branchenzeitung für die Hamburger Metallindustrie, 'Metallarbeiter' (vgl. 14.12.1971, 30.10.1972, 26.7.1973, 21.2.1974, 25.2.1974, 18.10.1974, 20.2.1975), sondern unterhält dort spätestens ab Ende 1974 auch eine Betriebszelle (vgl. 3.12.1974), die dann auch betriebsspezifische 'Metallarbeiter' publiziert (vgl. 8.1.1975) und vor allem in der Jugend verankert zu sein scheint (vgl. 21.2.1974, 6.12.1975).
Der in Hamburg wesentlich kleinere und vom KB gern mit Inbrunst verfolgte KBW wird ebenfalls bei DEMAG-Conz aktiv, jenseits der hier erschlossenen Dokumente werden vermutlich bereits die 'Informationen der Kommunistischen Gruppe Hamburg für die Kollegen der Metallindustrie' dort verbreitet, und verkauft vergleichsweise erfolgreich sein Zentralorgan, die 'Kommunistische Volkszeitung' (KVZ - vgl. 26.9.1973, 10.10.1973, 24.10.1973, 7.11.1973), in dem auch von DEMAG-Conz berichtet wird (vgl. 3.10.1973). Auch eine Betriebszeitung, 'Der Motor' wird herausgegeben (vgl. 1.11.1973), die Verkaufszahlen der KVZ allerdings lassen offenbar stark nach (vgl. 22.11.1973, 5.12.1973), was aber witterungsbedingt gewesen sein könnte. Für den KBW Hamburg war DEMAG-Conz vermutlich einer der wenigen Betriebe, wo er wenigstens eine gewisse Verankerung besaß.
20.10.1970:
Für die DKP berichtet R. H. vermutlich von heute über die MTR in Hamburg:"
SIE WOLLEN 68 PFG. PRO STUNDE MEHR
...
Auch die Kollegen der Elektrowerke Demag-Conz in Altona haben die Arbeit niedergelegt. ...
IG-Metall-Bezirksleiter Heinz Scholz: 'Wenn die Unternehmer meinen, der Streik sei billiger als 68 Pfennig, dann können sie ihn haben!'. Jetzt geht's um mehr als 12 Prozent."
=Unsere Zeit Nr.44,Düsseldorf 31.10.1970,S.3
04.01.1971:
Die KPD/ML-ZB berichtet vermutlich aus dieser Woche:"
Bei der Demag Conz Hamburg (600 Arbeiter) wird es wahrscheinlich Kurzarbeit für 180 Kollegen geben."
=Kommunistischer Nachrichtendienst Nr.2,Bochum 9.1.1971,S.4
05.02.1971:
Vor oder an diesem Tage gibt das SALZ Hamburg erstmals seine auf Februar datierte 'Kommunistische Arbeiter Zeitung' (KAZ) (vgl. 10.2.1971) heraus. Berichtet wird u.a. über die Kurzarbeit in Hamburg u.a. bei Conz (Gabelstapler).
=Kommunistische Arbeiter Zeitung Nr.1,Hamburg Feb. 1971
09.12.1971:
In Hamburg streiken, laut KB, über 8 000 Metallarbeiter der Firmen Dolmar, Danger, Blohm und Voss, Karl Schmidt (Kolbenschmidt), Conz, Zeise, Still Eßlingen Werk Jarrestr. und MAN (400) eine Stunde lang. Laut KPD/ML-ZB streiken 4 000 bei Blohm und Voß und 4 000 in anderen Betrieben.
=Kommunistischer Nachrichtendienst Nr.95,Bochum 11.12.1971,S.17;
Der Metallarbeiter Nr.14,Hamburg 14.12.1971
14.12.1971:
Der KB/Gruppe Hamburg gibt die Nr.14 seines 'Metallarbeiters' (vgl. 20.1.1972) heraus. Berichtet wird u.a. über Demag-Conz.
=Der Metallarbeiter Nr.14,Hamburg 14.12.1971
30.10.1972:
In Hamburg gibt der KB heute schon die Novemberausgabe seines 'Metallarbeiters', die Nr.6, heraus. Berichtet wird aus Hamburg u.a. von Conz.
=Der Metallarbeiter Nr.6,Hamburg 30.10.1972
26.07.1973:
Der KB/Gruppe Hamburg gibt die Nr.9 seines 'Metallarbeiters' heraus. Berichtet wird u.a. von Conz.
=Der Metallarbeiter Nr.9,Hamburg 26.7.1973
26.09.1973:
Von der heutigen 'KVZ' Nr.3 verkauft die OG Hamburg des KBW bei Demag-Conz 16 Exemplare.
=KBW-OG Hamburg:KVZ-Verkaufsstatistik Nr.3,Hamburg 7.10.1973
03.10.1973:
Der KBW berichtet aus Hamburg:"
DEMAG-CONZ: KAMPF FÜR LINEARE FORDERUNGEN
Bei DEMAG-CONZ fand am 3. Oktober eine öffentliche Sitzung der Vertrauensleute statt. Die Forderung für die nächste Tarifrunde (MTR,d.Vf.) sollte verabschiedet werden. Im Betrieb hatten vorher Diskussionen stattgefunden. In einigen Abteilungen war dies allerdings durch eine Fragebogenaktion verhindert worden. JEDER EINZELNE sollte eine Forderung aufschreiben oder ankreuzen, ohne sich mit den anderen Kollegen zu beraten und eine gemeinsame Forderung zu beschließen.
Auf der öffentlichen Sitzung der Vertrauensleute wurde von den Vertrauensleuten, die geredet haben, vertreten, daß auf alle Fälle eine Forderung in Mark und Pfennig aufgestellt werden müsse zwischen 1,20 1,50 DM. Dem widersprach nur der Betriebsrat Rudolfs. Er meinte, es stimme nicht, daß das Brot für alle gleich teurer geworden sei. Er vertrat als einziger offen spalterische Prozentforderungen.
Nach dieser Diskussion hätte man erwartet, daß die Forderung 1,20 - 1,50 DM mehr pro Stunde mit großer Mehrheit durchkommt. Weit gefehlt! Wenn die Sozialdemokraten (SPD,d.Vf.) sich nicht mehr trauen, offen ihre arbeiterfeindliche Meinung zu vertreten, dann tun sie es eben bei der geheimen Abstimmung: Mit wenig Stimmen Mehrheit setzten sie 20% durch. Als Kompromiß wurde Rudolfs aufgefordert, nicht nur die 20%, sondern das Abstimmungsergebnis insgesamt an die höheren Stellen weiterzuleiten.
Dieses Abstimmungsergebnis entspricht aber überhaupt nicht der Meinung der Kollegen im Betrieb.
Wir werden jetzt dafür sorgen, daß
- jetzt im Betrieb die Forderung 1,20 - 1,50 DM umso mehr verankert wird und - daß wir unseren Vertrauyensleuten genaue Aufträge erteilen.
Die Vertrauensleute müssen unsere Interessen vertreten und nicht ihr Parteibuch!"
=Kommunistische Volkszeitung Nr.5,Mannheim 24.10.1973,S.5
10.10.1973:
Von der heutigen 'KVZ' Nr.4 verkauft die OG Hamburg des KBW bei Demag-Conz 19 Exemplare.
=KBW-OG Hamburg:Verkaufsstatistik KVZ Nr.4,Hamburg 23.10.1973
24.10.1973:
Von der heutigen 'KVZ' Nr.5 verkauft die OG Hamburg des KBW bei Demag-Conz 26 Exemplare.
=KBW-OG Hamburg:Statistik / KVZ Nr.5,Hamburg 11.11.1973;
KBW-OG Hamburg:Statistik KVZ Nr.6,Hamburg 21.11.1973
01.11.1973:
In Hamburg gibt die Ortsgruppe des KBW vermutlich erstmals ihren 'Motor' als Betriebszeitung für Demag-Conz heraus.
=Der Motor,Hamburg 1.11.1973
07.11.1973:
Von der heutigen 'KVZ' Nr.6 verkauft die OG Hamburg des KBW bei Demag-Conz 20 Exemplare.
=KBW-OG Hamburg:Statistik KVZ Nr.6,Hamburg 21.11.1973
14.11.1973:
Der KB/Gruppe Flensburg berichtet in der Nr.30 seines 'Metallarbeiters' (vgl. 20.9.1973) u.a. über Metallbetriebe in Hamburg, u.a. Conz.
=Der Metallarbeiter Nr.30,Flensburg 14.11.1973
22.11.1973:
Von der heutigen 'KVZ' Nr.7 verkauft die KBW OG Hamburg bei Demag-Conz 11 Exemplare.
=KBW-OG Hamburg:Statistik KVZ Nr.7,Hamburg 7.12.1973
05.12.1973:
Von der heutigen 'KVZ' Nr.8 verkauft die KBW OG Hamburg bei Demag-Conz 5 Exemplare.
=KBW-OG Hamburg:Statistik KVZ Nr.8,Hamburg 17.12.1973
21.02.1974:
In Hamburg beginnt der KB die Verbreitung der 8 000 Exemplare der Nr.2 seines 'Metallarbeiters' (vgl. 25.2.1974) die sich auch mit der Jugendvertretung bei Demag-Conz befaßt.
=Der Metallarbeiter Nr.2,Hamburg 21.2.1974
25.02.1974:
In Hamburg gibt der KB seinen 'Metallarbeiter' Nr.3 (vgl. 21.2.1974) heraus, der sich mit Gewerkschaftsausschlüssen bzw. -verfahren befaßt, wie es sie u.a. in Hamburg bei Conz gab.
=Der Metallarbeiter Nr.3,Hamburg 25.2.1974
04.09.1974:
Der KBW gibt seine 'KVZ' Nr.18 (vgl. 21.8.1974, 18.9.1974) heraus. Aus Hamburg wird u.a. berichtet Altona über den IGM-Vertrauensleutekörper bei DEMAG-Conz.
=Kommunistische Volkszeitung Nr.18,Mannheim 4.9.1974
18.10.1974:
Der KB gibt in Hamburg die Nr.9 seines 'Metallarbeiters' heraus, die u.a. über Conz berichtet.
=Der Metallarbeiter Nr.9,Hamburg 18.10.1974
03.12.1974:
Der KB gibt seinen 'Arbeiterkampf' (AK) Nr.53 (vgl. 12.11.1974, 7.1.1975) heraus und erwähnt u.a. seine Betriebszelle Conz.
=Arbeiterkampf Nr.53,Hamburg 3.12.1974
08.01.1975:
Der KB gibt in Hamburg eine 'Metallarbeiter-Betriebsausgabe Conz' mit einer Auflage von 750 heraus, die sich u.a. mit dem Demag-Conz Werk in Uslar befaßt.
=Metallarbeiter-Betriebsausgabe Conz,Hamburg 8.1.1975
20.02.1975:
Der KB/Gruppe Hamburg gibt die Nr.3 seines 'Metallarbeiters' heraus. Eingegangen wird u.a. auf Conz.
=Der Metallarbeiter Nr.3,Hamburg 20.2.1975
06.12.1975:
Laut KB treffen sich in Hamburg mehr als 3 000 Menschen, die einem Aufruf mehrerer Betriebsräte, Jugendvertreter und gewerkschaftlicher Kollegengruppen gefolgt waren, zu einer Veranstaltung "Gegen kapitalistische Krisenpolitik - die Einheit verstärken!"
"Einheitlichkeit bestand auch in der Auffassung, daß KPD und KPD/ML nicht zu den Kräften zu zählen sind, mit denen man zusammenarbeiten kann."
Laut AB wurde von Kollegen und Betriebsräten von Reynolds Hamburg, Pierburg Neuß, Texaco Hamburg, Hanomag Hamburg, Opel Bochum, Philips-Elektronik Hamburg, HHLA Hamburg, GHB Hamburg, Schenker Hamburg, Colgate Hamburg, Iduna Hamburg und dem Arbeitskreis Transport Hamburg sowie Jugendvertretern bzw. Jugendlichen von Conz Hamburg, HDW Hamburg und Kiel, MBB Hamburg, AEG Hamburg, Rheinstahl-Eggers-Kehrhahn (REK) Hamburg, Telefonbau und Normalzeit (T+N) Hamburg, Hauni Hamburg, Vidal Hamburg und dem Gesamtschülerrat der Gewerblichen Berufsschule für Maschinenbau Hamburg aufgerufen. Laut AB beteiligen sich 3 000 bis 4 000, u.a. auch Delegationen aus Süddeutschland, z.B. vom Münchner Merkur (MM) aus München.
=Kommunistische Arbeiterzeitung Nr.76/77,München 14.12.1975;
Arbeiterkampf Nr.71,Hamburg 21.12.1975,S.24;
Dokumente Betriebsräte Veranstaltung Hamburg,6.Dezember 1975,Hamburg Apr. 1976
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