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Separate Darstellungen aus dem Bereich des Hamburger Groß- und Außenhandels liegen bisher vor für Edeka.
Einleitend für diese Darstellung wird Ulrich Vetter zum zweiten Male entlassen, wobei die erste Entlassung im Großhandelsbetrieb Libri stattfand (vgl. 30.11.1970).
Aus den folgenden Jahren konnten von uns bisher nur sporadische Hinweise auf den Groß- und Außenhandel gefunden werden, die der Presse des Kommunistischen Bundes (KB) entstammen (vgl. 1.11.1972, 18.4.1973), wobei die Mitglieder der Gewerkschaft Handel Banken und Versicherungen (HBV) bei der Deutschen Texaco vermutlich in der Minderheit gegenüber denen der IG Bergbau und Energie und vor allem der IG Chemie-Papier-Keramik gewesen sind (vgl. 22.11.1971, 20.11.1974).
Neben dem KB ist dann auch die KPD/ML mit der Bürgerschaftskandidatin Marion Harries vertreten (vgl. Feb. 1974 , 4.3.1974), die umgehend aus der Gewerkschaft Handel Banken und Versicherungen (HBV) Hamburg ausgeschlossen wird (vgl. 24.4.1974), wobei dies dann auch mit Hilfe der Polizei durchgesetzt wurde (vgl. 13.11.1974, 9.12.1974).
Insgesamt fünf Vorstandsmitglieder der Fachgruppe sollen dann aus der Gewerkschaft ausgeschlossen werden und es kommt erneut zum Polizeieinsatz (vgl. 12.2.1975, 12.3.1975, 2.4.1975, 29.4.1975, 3.6.1975).
Auch der Tarifarbeitskreis im Groß- und Außenhandel wird vom Ortsvorstand der HBV Hamburg aufgelöst (vgl. 20.11.1975).
Insgesamt war diese Zeit also von scharfen Angriffen der sozialdemokratischen Gewerkschaftsführung auf die Linken gekennzeichnet, wobei auffällig ist, dass die Ortsgruppe Hamburg des Kommunistischen Bundes Westdeutschland (KBW) von diesen Vorgängen nicht berichtet, sie beginnt erst Mitte 1976 mit der Berichterstattung aus dem Groß- und Außenhandel bzw. aus dem Grossohaus Wegner (vgl. 27.5.1976, 10.6.1976, 17.6.1976, 24.2.1977) während der KB zum vorläufigen Abschluss dieser Darstellung auch noch den Gewerkschaftsausschluss des Fachgruppenvorsitzenden meldet (vgl. 26.7.1976).
30.11.1970:
Beim Hamburger Alsterhaus wird, laut SALZ, der Einkäufer der Buchabteilung, Ulrich Vetter, gekündigt, weil er im Herbst 1970 ein Flugblatt zu Mißständen im Buchhandel unterzeichnete.
Das SALZ Hamburg gibt dazu, auf Dez. 1970 datiert, ein einseitiges DIN A3 Flugblatt "Entlassung im Alsterhaus! Kaufhäuser machen Politik!" heraus, in dem u.a. berichtet wird, daß Vetter vorher bereits als Betriebsratsvorsitzender bei Lingenbrink (LiBri) entlassen worden war.
Quelle: SALZ Hamburg: Entlassung im Alsterhaus! Kaufhäuser machen Politik!, Hamburg Dez. 1970
22.11.1971:
Bei der Texaco Raffinerie in Hamburg-Grasbrook findet, laut KB, ein Streik statt (vgl. 23.11.1971). Die Berliner Proletarische Linke / Parteiinitiative (PL/PI - vgl. 26.11.1971) berichtet, das 450 der 600 Beschäftigten aus den Organisationsbereichen der HBV, IGBE und IG CPK in den Streik treten.
Q: Klassenkampf Nachrichtendienst Nr. 13, Berlin 26.11.1971; Arbeiterkampf Nr. 14, Hamburg Jan. 1972;Der Querträger Nr. 14, Bielefeld 16.12.1971, S.9
01.11.1972:
Der KB/Gruppe Hamburg gibt für die Kollegen des HBV-Bereichs seine 'Zur Sache' Nr. 4 (vgl. 15.2.1972, Jan. 1973) heraus. Berichtet wird im Leitartikel "Betriebsräte unterstützen!" u.a. über die Betriebsrätewahlen (BRW) auch im Großhandel.
Q: Zur Sache Nr. 4, Hamburg 1.11.1972, S. 1ff
18.04.1973:
Der KB/Gruppe Hamburg gibt für die Kollegen des HBV-Bereichs seine 'Zur Sache' Nr. 6 (vgl. 27.3.1973, Sept. 1973) heraus mit dem Leitartikel "An Kräften gewinnen" zur Tarifrunde bei den Banken und Versicherungen, aber auch im Groß- und Aussenhandel.
Q: Zur Sache Nr. 6, Hamburg 18.4.1973, S. 2
Februar 1974:
In Hamburg gibt die KPD/ML auf Februar datiert ein Wahlextrablatt ihres 'Roter Morgen' heraus. Vorgestellt werden die eigenen KandidatInnen. Darunter ist auch Marion Harries (21) aus Wilhelmsburg, die als Bürogehilfin in einer Sparkasse arbeitet.
Q: Roter Morgen Wahlextrablatt Hamburg, Dortmund Feb. 1974, S. 2
04.03.1974:
Die KPD/ML (vgl. 16.3.1974) berichtet vermutlich aus dieser Woche aus der HBV Hamburg vom Ausschlußverfahren aufgrund der UVB gegen die KPD/ML-Kandidatin zur Bürgerschaftswahl (BüW - vgl. 3.3.1974) Marion Harries.
Q: Roter Morgen Nr. 11, Dortmund 16.3.1974, S.
24.04.1974:
Der KB/Gruppe Hamburg gibt für die Kollegen des HBV-Bereichs seine 'Zur Sache' Nr. 12 (vgl. Feb. 1974, Mai 1974) heraus mit dem Leitartikel "Zur Ausschlusspolitik im HBV-Bereich" zu den UVB bzw. einem Ausschluss einer KPD/ML-Anhängerin im Bereich Groß- und Außenhandel, wobei die KPD/ML scharf kritisiert wird ("Linksopportunistisches Geschreibsel - Rechtsopportunistische Arbeit").
Q: Zur Sache Nr. 12, Hamburg 24.4.1974, S. 1ff
13.11.1974:
In Hamburg gibt der KB die Nr. 17 seiner HBV-Zeitung 'Zur Sache' (vgl. 7.11.1974, 9.12.1974) heraus. Berichtet wird auch über die Tätigkeit der KPD/ML unter den 1 600 Mitgliedern der Fachgruppe Groß- und Außenhandel, wo Marion Harries mit der Polizei aus einer Fachgruppensitzung geholt wurde.
Q: Zur Sache Nr. 17, Hamburg 13.11.1974, S. 2f
20.11.1974:
Der KB/Gruppe Hamburg gibt seinen 'Chemiearbeiter' Nr. 39 (vgl. 11.7.1974, 3.4.1975) heraus. Eingegangen wird u.a. auf die Texaco Werke Wilhelmsburg, Grasbrook und Hauptverwaltung, die allerdings z.T. zum HBV-Bereich gehören.
Q: Der Chemiearbeiter Nr. 39, Hamburg 20.11.1974
09.12.1974:
Der KB/Gruppe Hamburg gibt für die Kollegen des HBV-Bereichs seine 'Zur Sache' Nr. 18 (vgl. 13.11.1974, 12.2.1975) heraus mit dem Artikel "Satzung der HBV: Rausschmiß entscheidet der Vorstand nach eigenem Belieben" zu drei laufenden UVB-Verfahren bzw. der durch die DGB-Satzung nun gegebenen Möglichkeit, "Kollegen, denen man vorwirft, Kommunisten zu sein, ohne Verfahren und somit ohne Begründung auszuschließen (wie es in der HBV zum ersten Mal im Frühjahr an Marion Harries praktiziert wurde). Weiterhin sollte Ulrich Vetter ohne Verfahren rausgesetzt werden, und ihm wurde die Funktion ohne jegliches Verfahren abgenommen. Er wurde nicht mehr an Sitzungen des Ortsvorstandes beteiligt (wo er immer noch Mitglied ist, weil die Kollegen ihn gewählt haben)."
Q: Zur Sache Nr. 18, Hamburg 9.12.1974, S. 10
12.02.1975:
In Hamburg gibt der KB die Nr. 19 seiner HBV-Zeitung 'Zur Sache' (vgl. 9.12.1974, 12.3.1975) heraus mit den Artikeln "Die makaberste Anekdote des Monats: Spieglein, Spieglein an der Wand, wer ist der beste im ganzen Land?" zum erneuten Polizeieinsatz, dieses Mal auf der Sitzung der Fachgruppe Groß- und Außenhandel am 9.12.1974 und "Mitgliederversammlung der Fachgruppe Groß- und Außenhandel HBV-Hamburg" am 29.1.1975, auf der bekanntgegeben wurde, dass gegen fünf Mitglieder des Fachgruppenvorstandes Ausschlußanträge gemäß der UVB gestellt wurden.
Q: Zur Sache Nr. 19, Hamburg 12.2.1975, S. 12 und 15
12.03.1975:
Der KB/Gruppe Hamburg gibt für die Kollegen des HBV-Bereichs seine 'Zur Sache' Nr. 20 (vgl. 12.2.1975, 2.4.1975) heraus mit dem Artikel "HBV Hamburg: Gross u. Aussenhandel Fachgruppenvorstand wird mit fünf Ausschlüssen gesäubert!" zu den UVB gegen 5 von 13 Mitgliedern des Fachgruppenvorstands, wozu auch eine Resolution erscheint.
Q: Zur Sache Nr. 20, Hamburg 12.3.1975, S. 10ff
02.04.1975:
Der KB/Gruppe Hamburg gibt für die Kollegen des HBV-Bereichs seine 'Zur Sache' Nr. 21 (vgl. 12.3.1975, 8.4.1975) heraus mit dem Artikel "HBV-Hamburg: Meinungsfreiheit nicht für Mitglieder" zum Brief von 37 Kollegen an den 'Ausblick' zu den Polizeieinsätzen vom 11.11.1974 und 9.12.1974, der nicht abgedruckt wurde.
Q: Zur Sache Nr. 21, Hamburg 2.4.1975, S. 12
29.04.1975:
Der KB/Gruppe Hamburg gibt für die Kollegen des HBV-Bereichs seine 'Zur Sache' Nr. 22 (vgl. 8.4.1975, 3.6.1975) heraus mit dem Artikel "Nicht nötig? Zum Stand der Ausschlußverfahren" zu den UVB gegen 5 Mitglieder des Fachgruppenvorstandes Groß- und Außenhandel.
Q: Zur Sache Nr. 22, Hamburg 29.4.1975, S. 11
03.06.1975:
Der KB/Gruppe Hamburg gibt für die Kollegen des HBV-Bereichs seine 'Zur Sache' Nr. 23 (vgl. 29.4.1975, 8.9.1975) heraus mit dem Artikel "Gross- und Aussenhandel: Gewerkschaftsführung will fortschrittliche Arbeit zerschlagen" zu den fünf Ausschlußverfahren (UVB) gegen Mitglieder des Fachgruppenvorstands, wobei darauf hingewiesen wird, dass Studenten nun zur Fachgruppe Allgemeine Wirtschaftsdienste wechseln müssen, was zwei der Vorstandsmitglieder betrifft, da sie HWP-Studenten sind.
Q: Zur Sache Nr. 23, Hamburg 3.6.1975, S. 9f
20.11.1975:
Der KB/Gruppe Hamburg gibt für die Kollegen des HBV-Bereichs seine 'Zur Sache' Nr. 25 (vgl. 8.9.1975, 12.12.1975) heraus mit dem Artikel "Tarifarbeitskreis im Gross- und Aussenhandel zerschlagen", an dem sich auch die fünf wegen der UVB ausgeschlossenen Mitglieder beteiligten, gegen den ähnlich agiert werde wie bei Iduna.
Q: Zur Sache Nr. 25, Hamburg 20.11.1975, S. 19f
27.05.1976:
Die Ortsgruppe Hamburg des KBW gibt eine Ortsbeilage Hamburg zur 'Kommunistischen Volkszeitung' (KVZ) Nr. 21 (vgl. 20.5.1976, 3.6.1976) heraus. Aus dem HBV-Bereich wird in "Grossohaus Wegner: Tariferhöhung als Mittel der Spaltung" berichtet aus dem Groß- und Außenhandel.
Q: Kommunistische Volkszeitung Ortsbeilage Hamburg Nr. 21, Hamburg 27.5.1976, S. 2
10.06.1976:
Die Ortsgruppe Hamburg des KBW gibt eine Ortsbeilage Hamburg zur 'Kommunistischen Volkszeitung' (KVZ) Nr. 23 (vgl. 3.6.1976, 17.6.1976) heraus. Aus dem HBV-Bereich wird berichtet in "Die Lage im Hamburger Handel. Einheit und Organisierung sind notwendig" aus dem Einzelhandel und dem Groß- und Außenhandel, wobei auf die Dekoration bei Hertie Altona und das Grossohaus Wegner eingegangen wird.
Q: Kommunistische Volkszeitung Ortsbeilage Hamburg Nr. 23, Hamburg 10.6.1976, S. 4
17.06.1976:
Die Ortsgruppe Hamburg des KBW gibt eine Ortsbeilage Hamburg zur 'Kommunistischen Volkszeitung' (KVZ) Nr. 24 (vgl. 10.6.1976, 24.6.1976) heraus. Aus dem HBV-Bereich wird berichtet in "Die Ausbeutungsmethoden des G. Lingenbrink" aus dem Buchgroßhandel und in "Grossohaus Wegner: Geldsammlung für den Widerstand in Chile" aus dem Groß- und Außenhandel.
Q: Kommunistische Volkszeitung Ortsbeilage Hamburg Nr. 24, Hamburg 17.6.1976, S. 2
26.07.1976:
Der KB/Gruppe Hamburg gibt für die Kollegen des HBV-Bereichs seine 'Zur Sache' Nr. 26 (vgl. 20.5.1976, 9.8.1976) heraus mit dem Artikel "Ausschlussverfahren gegen Arno Sander aus der HBV! 1 Jahr Funktionsverbot gefordert", der Betriebsrat bei Edeka ist und Vorsitzender der Fachgruppe Gross- und Aussenhandel, der eine Veranstaltung "über besondere Probleme von Frauen bei Arbeitslosigkeit und Rationalisierung" unterstützte, wobei sich 150 HBV-Mitglieder und 7 Frauengruppen aus der BRD gegen den Ausschluß gewandt hätten.
Q: Zur Sache Nr. 26, Hamburg 26.7.1976, S. 3ff
24.02.1977:
Der Bezirk Hamburg-Unterelbe des KBW gibt eine Bezirksbeilage zur 'Kommunistischen Volkszeitung' (KVZ) Nr. 8 (vgl. 17.2.1977, 1.3.1977) heraus. Aus dem HBV-Bereich wird berichtet in "Großhandel: '180,- DM für alle!' beschlossen".
Q: Kommunistische Volkszeitung Bezirksbeilage Hamburg-Unterelbe Nr. 8, Hamburg 24.2.1977, S. 2
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