Rote Hilfe Hamburg:
Kampf den politischen Entlassungen und Gewerkschaftsausschlüssen (1974)

Materialien zur Analyse von Opposition

Von Dietmar Kesten, Gelsenkirchen, Oktober 2013

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Die „Rote Hilfe Hamburg” gibt vermutlich im Juni 1974 die Broschüre: „Kampf den politischen Entlassungen und Gewerkschaftsausschlüssen“ heraus.

Auszug aus der Datenbank „Materialien zur Analyse von Opposition“ (MAO)

Juni 1974:
Von der „Roten Hilfe Hamburg” wird vermutlich zum Juni 1974 die Broschüre „Kampf den politischen Entlassungen und Gewerkschaftsausschlüssen“ herausgegeben. Sie beschäftigt sich vornehmlich mit „politischen Entlassungen in Hamburger Großbetrieben und im gesamten Bundesgebiet“. So u. a. bei:
- HDW (Hamburg)
- NSI (Hamburg)
- Beiersdorf (Hamburg)
- Rheinstahl (Hamburg).

Im „Programmatischen Aufruf der Roten Hilfe“ heißt es:
„HINEIN IN DIE ROTE HILFE!
Die ROTE HILFE ist eine proletarische Massenorganisation im Kampf gegen die politische Unterdrückung.

Sie organisiert den Kampf der Millionenmassen gegen das System des Blutterrors der weißen Henker. Sie trägt die Schreie der Gefolterten aus den Zuchthäusern der kapitalistischen ‚Zivilisation‘ in die Ohren der werktätigen Massen. Sie alarmiert das Gewissen der proletarischen Öffentlichkeit und täglich aufs Neue erschließt sie gewaltige Energien zur moralischen und materiellen Hilfeleistung. So ist die ROTE HILFE die Verwirklichung der praktischen brüderlichen Solidarität der Werktätigen. Die ROTE HILFE ist mehr denn je eine unentbehrliche Waffe für den Befreiungskampf der Werktätigen!“

So steht es in einer Broschüre der ROTEN HILFE DEUTSCHLANDS von 1931. Eine solche ROTE HILFE brauchen auch heute das Proletariat und alle Werktätigen, um sich gegen die zunehmende politische Unterdrückung in Westdeutschland und Westberlin zur Wehr zu setzen, und an dieser Front des Klassenkampfes die Kräfte für die sozialistische Revolution zu stärken. Eine ROTE HILFE, die die ruhmreiche Tradition der ROTEN HILFE DEUTSCHLANDS der zwanziger und dreißiger Jahre wieder aufnimmt, die Hunderttausende in ihren Reihen organisierte und einen machtvollen Kampf gegen die politische Unterdrückung in der Weimarer Republik führte …

Die ROTE HILFE ist keine Caritas, die Almosen gibt und Heftpflaster auf die vom Klassenfeind geschlagenen Wunden klebt. Sie ist vielmehr eine Kampforganisation gegen die politische Unterdrückung. Sie bettelt nicht um ‚Gerechtigkeit‘ beim Klassenfeind, die es sowieso nicht gibt, sondern ruft auf zur Rebellion gegen das blutige Unrecht des kapitalistischen Unterdrückersystems. Sie beschränkt sich nicht auf die Verteidigung gewisser demokratischer, dem Klassenfeind abgetrotzter Rechte, sondern unterstützt offen alle Bestrebungen, die zum revolutionären Sturz der Bourgeoisie durch das Proletariat führen. Die ROTE HILFE verlässt sich in ihrem Kampf nicht in erster Linie auf juristische und andere Spezialisten, sondern auf die gewaltige Kraft der proletarischen Massensolidarität. Die ROTE HILFE bekämpft die Lüge von der ‚Gerechtigkeit‘ bürgerlicher Gerichte, von der neutralen Haltung des Staates gegen den Klassenkampf, von der Möglichkeit der Versöhnung mit den Todfeinden, die die D"K"P-Führer verbreiten. Sie bekämpft solche Illusionen, denn sie dienen dazu, die Unterdrückerherrschaft zu verewigen und das Volk weiter unter die Knute der Imperialisten zu pressen. Die D"K"P-Führer betreiben die Politik der Versöhnung mit dem Klassenfeind, folgerichtig arbeiten sie mit ihm zusammen. Solche Leute haben in unseren Reihen nichts zu suchen.

Jeder Arbeiter aber, jede Hausfrau, jeder Werktätige, jeder fortschrittliche Mensch, der den Kampf gegen politische Unterdrückung tatkräftig führen will, der sich aktiv in die breite Front der Klassensolidarität einreihen will; gehört unabhängig von seiner Parteizugehörigkeit in die ROTE HILFE.

Mitglied ist, wer das Programm der ROTEN HILFE anerkennt und regelmäßig Beitrag zahlt. Auf regelmäßigen Mitgliederversammlungen werden die verantwortlichen Leitungen gewählt und die Politik der ROTEN HILFE im Rahmen ihres Programms festgelegt. Wir kämpfen darum, dass die vielen ROTE HILFE Gruppen, die es heute noch in Westdeutschland und in Westberlin gibt, sich in einer einheitlichen ROTEN HILFE DEUTSCHLANDS zusammenschließen. Nur eine solche fest zusammengeschlossene, zentralisierte, gegliederte Organisation vermag die vielfältigen und großen Kampfaufgaben auf die Dauer zu bewältigen, die vor uns stehen, vermag das Ziel zu verwirklichen, das wir uns gesteckt haben, eine ROTE HILFE, in der sich Tausende und Zehntausende von Werktätigen zusammenschließen zum Kampf gegen die politsche Unterdrückung.

VORWÄRTS ZUR ROTEN HILFE DEUTSCHLANDS!“
Quelle: Rote Hilfe Hamburg: Kampf den politischen Entlassungen und Gewerkschaftsausschlüssen, Hamburg, o. J. (1974).

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