Hamburger Stahlwerke (HSW)

Materialien zur Analyse von Opposition

Von Jürgen Schröder, Berlin

Von den Hamburger Stahlwerken (HSW) in Hamburg-Waltershof, wo laut KB im Juni 1974 noch 950 Menschen beschäftigt waren, lag uns nur wenig betriebliches Material, vor allem von KB und KBW vor, noch weniger aber ist in diese Darstellung eingeflossen. Zwar entsteht die sog. 'Rote Gruppe' bei den HSW relativ früh (vgl. Jan. 1971), das SALZ Hamburg aber berichtet erst recht spät von den HSW (vgl. 10.11.1971), gab dort unseres Wissens nach auch keine betrieblichen Publikationen heraus, im Gegensatz zum u.a. aus dem SALZ Hamburg hervorgegangenen KB, der sich zunächst mit der unliebsamen Konkurrenz der SPD befasst (vgl. 14.12.1971) und dann wiederholt in seiner Hamburger Metallbranchenzeitung von den Hamburger Stahlwerken berichtet (vgl. 20.1.1972, März 1972), wo er offenbar gleich mehrere Betriebszellen unterhielt (vgl. Juli 1972), ohne dass uns bisher Einzelheiten bekannt wurden.

Zumindest scheint der weiterhin auf Branchenebene von HSW wiederholt berichtende (vgl. 30.10.1972, 26.7.1973) und gar betriebsspezifische 'Metallarbeiter-Betriebsausgaben' herausbringende (vgl. Jan. 1973, 30.7.1973, 18.1.1974) KB recht verankert, während die Konkurrenz vom KBW vor den Toren nur bescheidene Verkaufszahlen ihres Zentralorgans aufzuweisen vermag (vgl. 26.9.1973, 24.10.1973, 22.11.1973).

Nun stellt sich offenbar die KPD als weitere Konkurrenz zumindest vor den Toren ein (vgl. Feb. 1974). Der KB hat nun auch nur noch eine Betriebszelle bei HSW (vgl. 6.2.1974), vermutlich u.a. seine Freunde werden nun aus der Gewerkschaft ausgeschlossen (vgl. 25.2.1974), wovon die KPD berichtet, dass diese vermutlich von der SPD betrieben wurden (vgl. Apr. 1974). Der KB beherrscht mit seinen Branchen- (vgl. 18.10.1974) und Betriebspublikationen (vgl. 27.2.1975, 19.3.1975, 30.4.1975) den Rest dieser wie immer sehr unvollständigen Darstellung.

Auszug aus der Datenbank „Materialien zur Analyse von Opposition“ (MAO)

Januar 1971:
Bei den Hamburger Stahlwerken (HSW) entsteht, laut KB, die Rote Gruppe.
=Arbeiterkampf Nr.20,Hamburg Juli 1972,S.14ff

10.11.1971:
In Hamburg gibt das SALZ seinen 'Metallarbeiter' Nr.10 (vgl. 1.11.1971, 23.11.1971) heraus, in dem auch von HSW berichtet wird.
=Arbeiterkampf Nr.13,Hamburg Dez. 1971;
Metallarbeiter Nr.10,Hamburg 10.11.1971

Dezember 1971:
Der neugegründete KB gibt erstmals seinen 'Arbeiterkampf' als Arbeiterzeitung des KB heraus (vgl. Jan. 1972), der die Nr.13 trägt womit er die Numerierung der 'Kommunistischen Arbeiter Zeitung' (KAZ - vgl. **.**.1971) des SALZ Hamburg fortführt. U.a. wird auf die SPD eingegangen, besonders auf deren Hamburger Aktivitäten im IGM-Bereich u.a. bei HSW.
=Arbeiterkampf Nr.13,Hamburg Dez. 1971

14.12.1971:
Der KB/Gruppe Hamburg gibt die Nr.14 seines 'Metallarbeiters' (vgl. 20.1.1972) heraus. Berichtet wird u.a. über HSW.
=Der Metallarbeiter Nr.14,Hamburg 14.12.1971;
Arbeiterkampf Nr.14,Hamburg Jan. 1972

20.01.1972:
In Hamburg berichtet der KB in der Nr.15 des 'Metallarbeiters' (vgl. 14.12.1971, März 1972), aus Hamburg u.a. HSW.
=Der Metallarbeiter Nr.15,Hamburg 20.1.1972

März 1972:
In Hamburg gibt der KB seinen 'Metallarbeiter' nun mit einer neuen Numerierung heraus, so daß jetzt die Nr.2 (vgl. 20.1.1972, April 1972) erscheint, deren Berichte sich u.a. um HSW drehen.
=Der Metallarbeiter Nr.2,Hamburg März 1972

Juli 1972:
Der KB gibt den 'Arbeiterkampf' (AK) Nr.20 (vgl. Juni 1972, Sept. 1972) heraus. Die Betriebszellen HSW Hamburg berichten über die, u.a. von ihnen selbst, gebildete Rote Gruppe:"
Die rote Gruppe ist ein Zusammenhang der KB-Betriebszellen mit aktiven Gewerkschaftern und fortschrittlichen Kollegen. ... Trotz verschiedener Niederlagen und zeitweiser Rückschläge ist es der roten Gruppe mehr und mehr gelungen, sich das Vertrauen der HSW-Kollegen zu erkämpfen und auf dieser Grundlage die Positionen und Rechte der Arbeiter und Angestellten im Betrieb zu verbessern."
=Arbeiterkampf Nr.20,Hamburg Juli 1972

30.10.1972:
In Hamburg gibt der KB heute schon die Novemberausgabe seines 'Metallarbeiters', die Nr.6 heraus. Berichtet wird aus Hamburg u.a. von HSW.
=Der Metallarbeiter Nr.6,Hamburg 30.10.1972

Januar 1973:
In Hamburg gibt der KB erstmals eine 'Metallarbeiter – Betriebsausgabe HSW' (vgl. 30.7.1973) heraus.
=Der Metallarbeiter – Betriebsausgabe HSW,Hamburg Jan. 1973

Der Metallarbeiter _ Zeitung des Kommunistischen Bundes/Gruppe Hamburg für die Kollegen der Metallindustrie _ Betriebsausgabe HSW, Januar 1973, Seite 1

26.07.1973:
Der KB/Gruppe Hamburg gibt die Nr.9 seines 'Metallarbeiters' heraus. Berichtet wird u.a. über die SPD bei HSW.
=Der Metallarbeiter Nr.9,Hamburg 26.7.1973

30.07.1973:
In Hamburg gibt der KB eine 'Metallarbeiter – Betriebsausgabe HSW' (vgl. Jan. 1973, 18.1.1974) zur Spaltung des IGM-Vertrauensleutekörpers (VLK) heraus.
=Der Metallarbeiter – Betriebsausgabe HSW,Hamburg 30.7.1973

Der Metallarbeiter _ Zeitung des Kommunistischen Bundes/Gruppe Hamburg für die Kollegen der Metallindustrie _ Betriebsausgabe HSW, 30.7.1973, Seite 1

26.09.1973:
Von der heutigen 'KVZ' Nr.3 verkauft die OG Hamburg des KBW bei den HSW 5 Exemplare.
=KBW-OG Hamburg:KVZ-Verkaufsstatistik Nr.3,Hamburg 7.10.1973

24.10.1973:
Von der heutigen 'KVZ' Nr.5 verkauft die OG Hamburg des KBW bei den HSW 3 Exemplare.
=KBW-OG Hamburg:Statistik / KVZ Nr.5,Hamburg 11.11.1973;
KBW-OG Hamburg:Statistik KVZ Nr.6,Hamburg 21.11.1973

22.11.1973:
Die heutige 'KVZ' Nr.7 verkauft die KBW OG Hamburg auch bei den HSW.
=KBW-OG Hamburg:Statistik KVZ Nr.7,Hamburg 7.12.1973

18.01.1974:
In Hamburg gibt die Betriebszelle HSW des KB, nach eigenen Angaben, ein 'Metallarbeiter-Extrablatt' (vgl. 30.7.1973, 27.2.1975) heraus.
=Der Metallarbeiter Nr.3,Hamburg 25.2.1974

Februar 1974:
In Hamburg nimmt die KPD während ihrer 'Rote Fahne' Kampagne vermutlich im Februar den 'Rote Fahne' Verkauf bei den Hamburger Stahlwerken (HSW) auf.
=Rote Fahne Nr.9,Dortmund 27.2.1974

06.02.1974:
Der KB gibt seinen 'Arbeiterkampf' (AK) Nr.39 (vgl. Jan. 1974, 14.2.1974) heraus. U.a. findet Erwähnung die Betriebszelle HSW.
=Arbeiterkampf Nr.39,Hamburg 6.2.1974

25.02.1974:
In Hamburg gibt der KB seinen 'Metallarbeiter' Nr.3 (vgl. 21.2.1974) heraus, der sich mit Gewerkschaftsausschlüssen bzw. -verfahren befaßt, wie es sie u.a. in Hamburg bei HSW gab.
=Der Metallarbeiter Nr.3,Hamburg 25.2.1974

April 1974:
Die Gewerkschaftsabteilung des ZK der KPD gibt ihre 'Revolutionäre Gewerkschaftsopposition' (RGO) Nr.2 (vgl. 18.2.1974, Okt. 1974) heraus. Aus Hamburg wird u.a. berichtet über Unvereinbarkeitsbeschlüsse (UVB) in der IG Metall (IGM) bei den Hamburger Stahlwerken (HSW), wo auch die SPD tätig ist.
=Revolutionäre Gewerkschaftsopposition Nr.2,Dortmund Apr. 1974

18.10.1974:
Der KB gibt in Hamburg die Nr.9 seines 'Metallarbeiters' heraus, die u.a. über HSW berichtet.
=Der Metallarbeiter Nr.9,Hamburg 18.10.1974

27.02.1975:
In Hamburg gibt der KB eine 'Metallarbeiter – Betriebsausgabe HSW' (vgl. 18.1.1974, 19.3.1975) zu den politischen Entlassungen und der Kurzarbeit heraus.
=Der Metallarbeiter – Betriebsausgabe HSW,Hamburg 27.2.1975

Der Metallarbeiter _ Zeitung des Kommunistischen Bundes/Gruppe Hamburg für die Kollegen der Metallindustrie _ Betriebsausgabe HSW, 27.2.1975, Seite 1

19.03.1975:
In Hamburg gibt der KB eine 'Metallarbeiter – Betriebsausgabe HSW' (vgl. 27.2.1975, 30.4.1975) zur Kurzarbeit heraus.
=Der Metallarbeiter – Betriebsausgabe HSW,Hamburg 19.3.1975

Der Metallarbeiter _ Zeitung des Kommunistischen Bundes/Gruppe Hamburg für die Kollegen der Metallindustrie _ Betriebsausgabe HSW, März 1975, Seite 1

30.04.1975:
Der KB gibt in Hamburg eine 'Metallarbeiter-Betriebsausgabe HSW' (vgl. 19.3.1975) mit einer Auflage von 600 zu den Betriebsratswahlen (BRW) heraus.
=Metallarbeiter-Betriebsausgabe HSW,Hamburg 30.4.1975

Der Metallarbeiter _ Zeitung des Kommunistischen Bundes/Gruppe Hamburg für die Kollegen der Metallindustrie _ Betriebsausgabe HSW, April 1975, Seite 1

Text erstellt am 1.11.2007;
letzte Änderung am 9.10.2008.

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