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Die am Institut für Leibesübungen (IfL) der Universität Hamburg aktive Sportzelle der Sozialistischen Studentengruppe (SSG) Hamburg des KBW bestand vermutlich bereits im Herbst 1972 und war vermutlich maßgeblich an der Erstellung des Extras der 'Roten Presse' beteiligt (vgl. 1.9.1974) und auch an jenem zur Fußballweltmeisterschaft 1974 (vgl. 13.6.1974).
Die SSG-Sportzelle wird hier vorerst (wir bitten um Ergänzungen) allein anhand einer Reihe von Artikeln und Meldungen aus der 'Roten Presse' sowie von zwei durch die Sportzelle herausgegebenen Broschüren (vgl. 31.1.1975, 17.11.1975) vorgestellt, wobei uns eine dieser leider bisher nur teilweise vorlag.
Sie befand sich am IfL in der Auseinandersetzung vor allem mit dem MSB Spartakus der DKP und engagiert sich außer in der vor allem in den beiden Broschüren betriebenen 'Kritik der bürgerlichen Wissenschaft' auch im Kampf um die Lebens- und Studienbedingungen der Studierenden am IfL, aber auch der Lehrbeauftragten (vgl. 25.10.1976).
01.09.1972:
Die Sozialistische Studentengruppe (SSG) Hamburg gibt ein Extra "Olympia '72: BRD-Imperialismus im Blümchenhemd" ihrer 'Roten Presse' (vgl. 3.7.1972, 8.9.1972) heraus mit einer Auflage von 1 500 Stück. Enthalten sind die Artikel:
- "Bürgerliche Sportbewegung - 7 Jahrzehnte im Dienst des Imperialismus", u.a. zum DSB;
"2 000 000 000 DM - ein 'Geschenk der Gemeinschaft an sich selbst'?" zu den Kosten der Olympiade;
- "Unter dem Banner der 'Neuen Ostpolitik'" zum Verhältnis der BRD zum
Sport in der DDR;
- "Kapitalistischer Sportbetrieb - pervertiert und verlogen"; und
. "Sport im sozialistischen China".
Zu Zimbabwe wird aufgerufen: "Rhodesienkonflikt: Solidarität mit den afrikanischen Völkern".
Quelle: Rote Presse Extra Olympia '72: BRD-Imperialismus im Blümchenhemd, Hamburg 1.9.1972
12.03.1973:
Die Sozialistische Studentengruppe (SSG) Hamburg gibt die Nr. 4 ihrer 'Roten Presse' (vgl. 13.2.1973, 4.4.1973) heraus. Erläutert wird: "Die Arbeit der SSG mit ihren Sympathisanten". Sympathisantengruppen gibt es u.a. an der HfBK sowie an der Uni für PI, Germanistik, Psychologie, Med/Wiwi/Jur und Sport.
Q: Rote Presse Nr. 4, Hamburg 12.3.1973
28.05.1974:
Die Sozialistische Studentengruppe (SSG) Hamburg gibt die Nr. 3 ihrer 'Roten Presse' (vgl. 21.5.1974, 13.6.1974) - Sozialistische Hamburger Studentenzeitung heraus mit dem Artikel "Wie gehabt: ASTA verhindert tätlich Auseinandersetzung um Chile" zum Solidaritätsfussballspiel auf dem Platz des Instituts für Leibesübungen (IFL) während der Chile-Solidaritätswoche, bei dem die durch Ordner vertriebenen zwei SGG-Genossen dann am IfL agitierten.
Q: Rote Presse Nr. 3,Hamburg 28.5.1974, S. 4
13.06.1974:
Die Sozialistische Studentengruppe (SSG) Hamburg gibt ein Extra "WM 74 Polizei-Sportfest" ihrer 'Roten Presse' (vgl. 28.5.1974, 15.6.1974) - Sozialistische Hamburger Studentenzeitung - in einer Auflage von 1 000 Stück zum Preis von 10 Pfennig heraus. Weitere Artikel sind:
- "WM '74: Werbung für die Junta in Chile";
- "Spitzensport: Mittel zur Klassenversöhnung";
- "Entwicklung des Fussballsports";
- "Fussball in der DDR";
- "Presse: Die Massen sollen für Deutschland fühlen";
- "'Sport ist eine freiheitliche Selbstverwirklichung, eine höchst individuelle Angelegenheit…'" zum DSB und Willi Weyer bzw. zum Vereinssport, wozu auch ein Leserbrief aus Straubing an die Süddeutsche Zeitung' dokumentiert wird;
- "Fussballgeldmeisterschaften";
- "Erst Freundschaft - dann Wettbewerb";
- "Fussball 'die herrlichste Nebensache der Welt'"; und
- "Für die Aufnahme der VR China in die internationalen sportpolitischen Gremien" zur FIFA (vgl. 11.6.1974).
Q: Rote Presse Extra WM 74 Polizei-Sportfest, Hamburg 13.6.1974
19.06.1974:
Die Sozialistische Studentengruppe (SSG) Hamburg gibt die Nr. 4 ihrer 'Roten Presse' (vgl. 15.6.1974, 4.7.1974)- Für eine Ausbildung im Dienste des Volkes - heraus mit dem Artikel "WM 74" zur Fussballweltmeisterschaft und den Chile-Aktionen.
Q: Rote Presse Nr. 4, Hamburg 19.6.1974, S. 8
24.10.1974:
Die Sozialistische Studentengruppe (SSG) Hamburg gibt die Nr. 6 ihrer 'Roten Presse' (vgl. 16.10.1974, 12.11.1974) - Für eine Ausbildung im Dienste des Volkes - heraus mit dem Artikel "Studienplan am Ifl: 50 Pflichtstunden in 6 Semestern!" aus dem Sportbereich.
Q: Rote Presse Nr. 6, Hamburg 24.10.1974, S. 3
21.01.1975:
Die Sozialistische Studentengruppe (SSG) Hamburg gibt die Nr. 1 ihrer 'Roten Presse' (vgl. 10.12.1974, 6.2.1975) heraus mit dem Artikel "FSR Sport und die Fahrpreiserhöhungen" beim HVV.
Q: Rote Presse Nr. 1, Hamburg 21.1.1975, S. 4
31.01.1975:
Die Sportzelle der SSG Hamburg gibt die Broschüre "Herrn Sven Güldenpfennigs Umwälzung der Wissenschaften. Bemerkungen zu seinem Artikel: 'Erweiterte Reproduktion der Arbeitskraft - ein Ansatz zur Bestimmung des Verhältnisses von Sport und Arbeit'" in einer Auflage von 200 Stück heraus, die uns bisher nur teilweise vorlag. Enthalten sind Ausführungen zu:
Teil 1 Güldenpfennigs theoretisches Grundkonzept
A Güldenpfennigs 'Grundmodell von Arbeit und Reproduktion der Arbeitskraft' (S. 15ff)
B Güldenpfennigs Konkretisierung seines Grundmodells von Arbeit und Reproduktion der Arbeitskraft auf die kapitalistischen Verhältnisse
1. These 'Herrschaftliche Arbeitsteilung'
2. These Beschränkung der Reproduktionsmittel
Drei zentrale Aspekte
1. relative Autonomie
2. Partielle Höherqualifizierung der Arbeit
3. Intensivierung der Arbeit
Gesamteinschätzung Güldenpfennigs theoretischen Konzepts
Teil 2 Güldenpfennigs Sportstrategie
Teil 3 Einige Thesen zur Bedeutung des Sports und seine Funktion zur Reproduktion der Ware Arbeitskraft und im Klassenkampf
1) Sport heute
2) Welches Interesse hat die Arbeiterklasse am Sport?
3) Das Interesse der Arbeiterklasse an Sport, bezogen auf die Schule
Q: SSG Hamburg-Sportzelle: Herrn Sven Güldenpfennigs Umwälzung der Wissenschaften. Bemerkungen zu seinem Artikel: 'Erweiterte Reproduktion der Arbeitskraft - ein Ansatz zur Bestimmung des Verhältnisses von Sport und Arbeit', Hamburg 31.1.1975
15.04.1975:
Die Sozialistische Studentengruppe (SSG) Hamburg gibt die Nr. 3 ihrer 'Roten Presse' (vgl. 6.2.1975, 22.4.1975) heraus mit den Artikeln "Sport und Reproduktion der Ware Arbeitskraft" und "Sportinstitut reichlich Gelder gestrichen".
Q: Rote Presse Nr. 3, Hamburg 15.4.1975, S. 1 und 3
29.04.1975:
Die Sozialistische Studentengruppe (SSG) Hamburg gibt die Nr. 4 ihrer 'Roten Presse' (vgl. 22.4.1975, 27.5.1975) heraus mit dem Artikel "Demonstration der Sportstudenten".
Q: Rote Presse Nr. 4, Hamburg 29.4.1975, S. 3
10.06.1975:
Die Sozialistische Studentengruppe (SSG) Hamburg gibt die Nr. 6 ihrer 'Roten Presse' (vgl. 6.6.1975, 24.6.1975) heraus mit dem Bericht "Streik am IFL" vom Sportinstitut.
Q: Rote Presse Nr. 6, Hamburg 10.6.1975, S. 2
24.06.1975:
Die Sozialistische Studentengruppe (SSG) Hamburg gibt die Nr. 7 ihrer 'Roten Presse' (vgl. 10.6.1975, 13.10.1975) heraus. Gemeldet wird auch:"
Im Seminar 'Sport mit Randgruppen' haben alle 12 Teilnehmer die Unterschriftenliste gegen den § 218 und für Volksentscheid gegen den §218 unterschrieben.
Im Kompaktkurs Leichtathletik haben 13 von 15 Teilnehmern unterschrieben, darunter auch ein Mitglied des SHB (ehemalige Studentenorganisation der SPD). Die beiden Studenten, die nicht unterschrieben haben sind Mitglieder des MSB Spartakus (Studentenorganisation der DKP)."
Q: Rote Presse Nr. 7, Hamburg 24.6.1975, S. 3
17.11.1975:
Die Sportzelle der SSG Hamburg gibt die Broschüre "Schulsport. Situation und Perspektiven" in einer Auflage von 800 Stück heraus. Enthalten sind die Abschnitte:
- "Die Gesundheitssituation der Kinder und Jugendlichen ist miserabel" zu einer Untersuchung des schulärztlichen Dienstes Hamburg von 1974;
- "Körperliche Entwicklungsphasen des Kindes";
- "Lebensbedingungen der Kinder und Jugendlichen";
- "Zur Ökonomie der Schule";
- "Zur Ökonomie des Schulsports";
- "Elternprotest und staatliche Beruhigungspillen";
- "Die Anzahl der Sportstunden reicht bei weitem nicht aus";
- "Zu wenig ausgebildete Sportlehrer";
- "Nur 2/ des Hallenbedarfs ist gedeckt";
- "Schulsport aus der Sicht der Schüler";
- "Lehrlinge als billige Arbeitskräfte";
- "Sport an Berufsschulen";
- "'Nicht krank, sondern nur bedingt gesund'";
- "Zusammenfassung";
- "Der Schulkampf und die Forderungen der Arbeiterklasse";
- "Anmerkungen zu Schulkes politischer Strategie im Schulsport" zu H.-J. Schulke: Schulsport in der Bundesrepublik - die unbegriffene Misere, in: Arbeitsgruppe Sport (Hrsg.): Schulsport im Abseits, S. 15 - 47.; sowie
- "Einige Konsequenzen".
Q: SSG Hamburg-Sportzelle: Schulsport. Situation und Perspektiven, Hamburg 17.11.1975
01.12.1975:
Die Sozialistische Studentengruppe (SSG) Hamburg des KBW gibt ihre 'Rote Presse' Nr. 11 (vgl. 25.11.1975, 15.12.1975) heraus mit dem Artikel "Sport in den Aktionstagen wird die Bibliothek besetzt!".
Q: Rote Presse Nr. 11, Hamburg 1.12.1975, S. 4f
15.12.1975:
Die Sozialistische Studentengruppe (SSG) Hamburg gibt ein Extra ihrer 'Roten Presse' (vgl. 1.12.1975, 5.1.1976) heraus mit dem Artikel "Aktionstage" (vgl. 3.12.1975) mit Berichten auch aus dem Sport.
Q: Rote Presse Extra Reaktion auf Kampf der Studenten: HRG verabschiedet, Hamburg 15.12.1975, S. 5
24.05.1976:
Die Sozialistische Studentengruppe (SSG) Hamburg gibt eine Ausgabe ihrer 'Roten Presse' (vgl. 19.5.1976, 1.6.1976) heraus mit dem Artikel "Entspannungsschwindel hat nicht verfangen" zur Agitation des MSB für die KSZE u.a. am PI und am IFL.
Q: Rote Presse, Hamburg 24.5.1976, S. 7
05.01.1976:
Die Sozialistische Studentengruppe (SSG) Hamburg gibt eine Ausgabe ihrer 'Roten Presse' (vgl. 15.12.1975, 12.1.1976) heraus mit dem Artikel "Sport: Kein Studienplan auf der Grundlage der LPO!".
Q: Rote Presse, Hamburg 5.1.1976, S. 4
19.01.1976:
Die Sozialistische Studentengruppe (SSG) Hamburg gibt ein Extra "'Solange das Ultimatum bleibt, sind wir Studenten streikbereit'" ihrer 'Roten Presse' (vgl. 12.1.1976, 27.1.1976) heraus. Berichtet wird auch:"
Sport: Lehrbetrieb fand nicht statt!
Der Streik am IFL war schlecht vorbereitet. Erst am Mittwoch (14.1.) begann der FSR mit seinen Aktivitäten. Da erreichte man nur noch wenige Studenten und kann für die Studenten keine Diskussion etc. mehr anbieten. Auf Initiative von SSG und ADK konnte ein gemeinsames Vorgehen mit dem FSR und dem MSB erreicht werden. Am Donnerstag und Freitag wurden alle Seminare besucht und es konnte durchgesetzt werden, daß in keinem am Lehrstoff diskutiert wurde. Viele Sportstudenten sind auch am PI oder Phil-Bereich aktiv geworden. Aufgrund fehlender Alternativen zu den Seminaren sind aber sehr viele zu Hause geblieben.
An der Demonstration haben sich mehr als 100 Sportstudenten beteiligt."
Q: Rote Presse Extra 'Solange das Ultimatum bleibt, sind wir Studenten streikbereit', Hamburg 19.1.1976, S. 3
25.10.1976:
Die Sozialistische Studentengruppe (SSG) Hamburg gibt eine Ausgabe ihrer 'Roten Presse' (vgl. 14.10.1976, 2.11.1976) heraus. Berichtet wird auch:"
IFL: 22, - DM pro Stunde oder Streik
Am Institut für Leibesübungen (IfL) werden ca. 70% der Lehre von studentischen Lehrbeauftragten getragen, wofür sie bisher fast alle 22,- pro Stunde bekamen.
Der Hamburger Rechnungshof und auch das Hochschulamt beschlossen, examinierten Studenten für Lehraufträge nur noch 17,50 zu bezahlen (weil die Unistunde nur 3/4 stunde ist!), den nichtexaminierten 10,50 DM. Dieser Beschluß gilt für die ganze Uni. Für das Wintersemester soll eine Übergangsregelung am IFL von 17,50 DM für alle gelten.
Auf einer VV beschlossen die Lehrbeauftragten ein Ultimatum: Entweder eine verbindliche Zusage bis zum 25.10.76, 12 Uhr, daß die 22,- DM für alle weiterbezahlt werden, oder der Lehrbetrieb liegt still!
Zahlreiche Seminare unterstützen bereits das Vorgehen der Lehrbeauftragten.
Sollte das Ultimatum nicht erfüllt werden, findet am Mittwoch, den 27.10., 10 Uhr eine IFL-VV aller Studenten statt, um weitere gemeinsame Kampfschritte zu beschließen. Das muß heißen: bis zur Erfüllung der Forderung findet am IFL nichts statt - Streik!"
Q: Rote Presse, Hamburg 25.10.1976, S. 2
02.11.1976:
Die Sozialistische Studentengruppe (SSG) Hamburg gibt eine Ausgabe ihrer 'Roten Presse' (vgl. 25.10.1976, 24.11.1976) heraus mit dem Artikel "Sport: Erfolgreicher Streik".
Q: Rote Presse, Hamburg 2.11.1976, S. 1
17.01.1977:
Die Sozialistische Studentengruppe (SSG) Hamburg gibt eine Ausgabe ihrer 'Roten Presse' (vgl. 24.11.1976, 12.4.1977) heraus. Berichtet wird auch:"
Schöne Bescherung'
In der Januar-Zas hat der AStA herausgelassen, wie er sich den 'Bafög-Kampf vorstellt: Kurz vor Weihnachten erschienen 100 Erstsemestern am Sportinstitut zwei Christkinder. Es war nicht ganz klar, woher sie kamen. Entweder aus Bonn - denn sie brachten Bonbons statt mehr Bafög und viele Grüße von Rohde - oder von der Sozial-AG - denn sie verteilten vorgedruckte Wunschzettel von der VDS. Jedenfalls rührten sie die Studenten durch weihnachtliche Gedichte und Lieder und verschwanden dann mit ausgefüllten Wunschzetteln, 80 Studenten hatten sich mehr Bafög gewünscht.
Revisionisten und Reformisten können gar nicht besser ausdrücken, daß sie den Kampf für mehr Geld unterdrücken wollen. Seit wann läßt sich der bürgerliche Staat mit Weihnachtsliedern und Wunschzetteln - womit die Postkarten-Aktion vortrefflich charakterisiert ist - unter Druck setzen?
Wir müssen eine a. o. VDS MV fordern, die bundeseinheitlichen Streik beschließt für mehr Geld. Anders wird es nichts. Um diesen Kampf erfolgreich führen zu können, muß sich die Studentenbewegung von Revisionismus und Reformismus trennen."
Q: Rote Presse, Hamburg 17.1.1977, S. 2
11.07.1977:
Die Sozialistische Studentengruppe (SSG) Hamburg gibt eine Ausgabe ihrer 'Roten Presse' (vgl. 12.4.1977, 31.10.1977) heraus mit dem Artikel "Weg mit den Schikanen bei der Sportprüfung".
Q: Rote Presse, Hamburg 11.7.1977, S. 2
Letzte Änderungen: 7.5.2012
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