Zur Hauptübersicht der Datenbank MAO | Zur nächsten thematischen Zwischenübersicht | Zur nächsten geographischen Zwischenübersicht |
Aus dem Kreis Dithmarschen liegen separate Darstellungen bisher vor:
- zur Bundeswehr bzw. zur Wulf-Isebrand-Kaserne Heide;
- zu den Erdölwerken Holstein der Deutschen Texaco AG in Brunsbüttel und Hemmingstedt; sowie
- zum Umweltschutz und zum Protest gegen die Atomkraftwerke (AKW) Brokdorf und Brunsbüttel.
Im Kreis Dithmarschen waren nach unserer Quellenauswertung bei Aldra Meldorf die KPD/ML und ihre Rote Garde aktiv (vgl. 5.5.1973, 21.1.1974). Vermutlich gab es auch eine Rote Garde in Heide (vgl. 27.4.1974).
Daneben war vermutlich der Kommunistische Bund (KB) mit Sympathisanten in Heide vertreten (vgl. 11.4.1973, Apr. 1976, Sept. 1976), wo auch eine Schülergruppe des KBW vertreten war (vgl. Jan. 1974) und später die Ortszelle Heide des KBW auftritt (vgl. 29.7.1976, 22.8.1976, 16.9.1976, 23.9.1976, 29.9.1976, 14.10.1976, 16.10.1976, 28.10.1976).
Zu den Bundestagswahlen im Oktober 1976 stellen sowohl die DKP als auch der KBW Direktkandidaten auf (vgl. 21.10.1976), zum vorläufigen Abschluss dieser Darstellung widmet sich dann der KBW der Geschichte der Bauernbewegung (vgl. 15.1.1978).
11.04.1973:
Heute streiken, laut den KB-Schülern (vgl. 28.5.1973), mehr als 6 000 Schüler von 30 Oberstufen in Schleswig-Holstein gegen das LHG. Eine Demonstration findet auch in Heide statt.
Quelle: Sozialistisches Schülerforum Nr. 16, Hamburg 28.5.1973, S. 15
05.05.1973:
Die KPD/ML-ZK gibt ihren 'Roten Morgen' (RM) Nr. 17 (vgl. 28.4.1973, 12.5.1973) heraus. Aus dem GHK-Bereich wird berichtet vom Streik für eine Teuerungszulage (TZL):"
Streik bei Aldra
Die Arbeiter der Veluxfertigung der Aldra-Werke in Meldorf (Kreis Dithmarschen) traten Mitte April in den Streik, als die Betriebsleitung den Akkord verschärfte. Sofort nach Streikbeginn wurden 58 Arbeiter fristlos entlassen. Die nachfolgende Schicht liess sich jedoch nicht einschüchtern, sondern forderte auf einer Streikversammlung eine Mark mehr pro Stunde. In Verhandlungen wurde ein Kompromiss von 75 Pf. mehr beschlossen und die Wiedereinstellung der entlassenen Kollegen."
Q: Roter Morgen Nr. 17, Dortmund 5.5.1973, S. 3
Januar 1974:
Vermutlich diesen Monat erscheint die Nr.15 des 'Schulkampfs' (vgl. 18.11.1973), der jetzt herausgegeben wird von der Kommunistischen Schülergruppe (KSG) Heidelberg/Mannheim/Wiesloch/Karlsruhe/Bruchsal und deren Aufbaugruppen im Kreis Bergstraße, in Schwetzingen/Hockenheim und Ludwigshafen. Berichtet wird u.a. vom Gymnasium Heide.
Q: Schulkampf Nr. 15, Heidelberg o.J. (1974)
21.01.1974:
Die KPD/ML (vgl. 1974) berichtet vermutlich aus dieser Woche aus Meldorf, dass der Realschullehreranwärter Peter Eiserle wegen der presserechtlichen Verantwortung für ein Flugblatt, mit dem KPD/ML und Rote Garde die 100 Entlassungen bei Aldra Meldorf (GHK-Bereich) anprangerten, Berufsverbot (BV) erhalten soll.
Q: Roter Morgen Nr. 5, Dortmund 2.2.1974, S. 3
Februar 1974:
Der KB/Gruppe Hamburg gibt für die Kollegen des HBV-Bereichs seine 'Zur Sache' Nr. 10 (vgl. 1.11.1973, Feb. 1974), von der uns nur die Titelseite vorlag, heraus mit dem Leitartikel "co op: Wie sich ein 'gemein-wirtschaftliches' Unternehmen zum Handelsriesen mausert!" zur Gruppenreform bzw. den Stillegungen in Kamen und Meldorf sowie bei der ZN Frankfurt.
Q: Zur Sache Nr. 10, Hamburg Feb. 1974
27.04.1974:
Die KPD/ML gibt ihren 'Roten Morgen' Nr.17 (vgl. 20.4.1974, 4.5.1974) heraus. Für den Iraner Sascha Haschemi von der RG München wurden insgesamt 14 262 Unterschriften gesammelt, davon 50 in Heide.
Q: Roter Morgen Nr. 17, Dortmund 27.4.1974
April 1976:
Der KB gibt seine Zeitung für Schleswig-Holstein, 'Blinkfüer' (vgl. März 1976, Mai 1976) Nr. 4 für April heraus. Berichtet wird aus Dithmarschen: "Jugendzentrum Heide jetzt auch dicht!".
Q: Blinkfüer Nr. 4, Kiel Apr. 1976, S. 7
29.07.1976:
Zur heutigen 'Kommunistischen Volkszeitung' Nr. 30 (vgl. 22.7.1976, 5.8.1976) erscheint eine Regionalbeilage Schleswig-Holstein und berichtet von einer Afrikaveranstaltung zu Azania und Zimbabwe in Heide mit 23 Teilnehmern, darunter 15 Unorganisierte.
Q: Kommunistische Volkszeitung Regionalbeilage Schleswig-Holstein Nr. 30, Kiel 1976, S. 1
22.08.1976:
Vom KBW (vgl. 26.8.1976) wird berichtet: "Bezirksverband Schleswig-Holstein des KBW gegründet" am 22.8.1976 mit neuen Mitgliedern aus Flensburg, Nordfriesland, Heide, Schleswig, Neumünster, Rendsburg, Eckernförde, Norderstedt, Itzehoe, Elmshorn und Lübeck. Angekündigt wird bereits der angestrebte Aufbau des Bezirks Flensburg-Westküste bzw. Flensburg, Nordfriesland, Heide (vgl. 16.10.1976).
Q: Kommunistische Volkszeitung Regionalbeilage Schleswig-Holstein Nr. 34, Kiel 1976, S. 1
September 1976:
Der KB gibt seine Zeitung für Schleswig-Holstein, 'Blinkfüer' (vgl. Juni 1976, Sept. 1976) Nr. 7 für September heraus. Die Frauenkommission des KB / Gruppe Flensburg berichtet in "Jensen droht mit Anzeige" über die Verteilung eines Flugblatts durch Frauengruppen in Flensburg, Heide, Husum, Kappeln, Neumünster und Schleswig gegen das Eheinstitut Jensen (Neumünster / Süderbrarup), welches Reisen nach Thailand anbietet.
Q: Blinkfüer Nr. 7, Kiel Sept. 1976, S. 5
16.09.1976:
Zur heutigen 'Kommunistischen Volkszeitung' Nr. 37 (vgl. 9.9.1976, 23.9.1976) erscheint eine Regionalbeilage Schleswig-Holstein. Nach Berichten der Ortszelle Heide heißt es zum 3.9.1976:"
Dithmarschen: Widerstand gegen die zurückzerrende Politik der GEW-Führung
Die GEW-Führung hat im Kreis Dithmarschen kaum für die Kundgebung in Kiel mobilisiert. Trotzdem waren etwa 40 Menschen (etwa 10 Lehrer und viele Schüler zwischen 11 und 15 Jahren) nach Kiel gekommen.
Diejenigen, die schon im Juni an der landesweiten Demonstration zur Lage an den Schulen teilgenommen hatten, meinten, daß es damals wesentlich besser gewesen sei, weil man dort unter konkreten Forderungen etwas getan hätte, während diese Kundgebung ja wohl eine Verarschung sei. Nach Diskussionen im Bus auf der Rückfahrt wurde beschlossen, eine Eltern-Lehrer-Schülergruppe zu gründen, um örtlich gegen die Verhältnisse an den Schulen etwas zu unternehmen.
Die Lehrer beschlossen weiterhin, daß in allen Gewerkschaftsgremien Beschlüsse gefasst werden müssen mit einer Kritik am Landesvorstand der GEW, der lediglich darauf hinaus ist, Niederlagen zu organisieren, der aber nicht den Kampf aufnimmt für eine wirkliche Veränderung an den Schulen."
Die Ortszelle Heide lädt auch ein zu ihrer Veranstaltung (vgl. 23.9.1976).
Q: Kommunistische Volkszeitung Regionalbeilage Schleswig-Holstein Nr. 37, Kiel 1976, S. 3f
23.09.1976:
Die Ortszelle Heide des KBW lud ein zu ihrer Arbeiterbildungsveranstaltung "Die Sowjetunion ist von einem sozialistischen Land zu einer sozialimperialistischen Supermacht geworden" im Heider Hof (Konferenzzimmer).
Q: Kommunistische Volkszeitung Regionalbeilage Schleswig-Holstein Nr. 37, Kiel 1976, S. 3
29.09.1976:
Der KBW lud ein zur Palästinaveranstaltung in Heide mit Vertretern der GUAS im Tivoli / Wintergarten.
Q: Kommunistische Volkszeitung Bezirksbeilage Schleswig-Holstein Nr. 38, Kiel 1976, S. 3
14.10.1976:
Zur heutigen 'Kommunistischen Volkszeitung' Nr. 41 (vgl. 7.10.1976, 21.10.1976) erscheint eine Bezirksbeilage Schleswig-Holstein mit dem Leitartikel "Die palästinensische Revolution kann nicht geschlagen werden. Unterstützt die Medikamentensammlung für die PLO", in dem von den Veranstaltungen in Flensburg, Heide, Lübeck, Neumünster und Norderstedt berichtet wird, zu denen jeweils etwa 10 Menschen kamen, in Heide aber 25.
Q: Kommunistische Volkszeitung Bezirksbeilage Schleswig-Holstein Nr. 41, Kiel 1976, S. 1
16.10.1976:
Der KBW (vgl. 28.10.1976) berichtet über sich selbst: "Bezirksverband Flensburg-Westküste gegründet", was durch die Zellen Flensburg, Heide, Husum und St. Peter Ording sowie die KBW-Mitglieder aus Schleswig des früheren Bezirks Schleswig-Holstein (vgl. 22.8.1976) geschah.
Q: Kommunistische Volkszeitung Bezirksbeilage Holstein Nr. 43, Kiel 1976, S. 1
21.10.1976:
Zur heutigen 'Kommunistischen Volkszeitung' Nr. 42 (vgl. 14.10.1976, 28.10.1976) erscheint eine Bezirksbeilage Schleswig-Holstein. Bekanntgegeben werden einige Ergebnisse der Bundestagswahlen (BTW). In Nordfriesland / Dithmarschen erhielten die DKP 308 Erst- und 195 Zweitstimmen, die KPD 70 Zweitstimmen und der KBW 199 Erst- und 139 Zweitstimmen.
Q: Kommunistische Volkszeitung Bezirksbeilage Schleswig-Holstein Nr. 42, Kiel 1976, S. 4
28.10.1976:
Zur heutigen 'Kommunistischen Volkszeitung' Nr. 43 (vgl. 21.10.1976, 4.11.1976) erscheint eine Bezirksbeilage Holstein. Aus Dithmarschen wird berichtet in "5 Entlassungen beim Kreis Dithmarschen. Die Kollegen lassen sich nicht spalten".
Q: Kommunistische Volkszeitung Bezirksbeilage Holstein Nr. 43, Kiel 1976, S. 2f
15.01.1978:
Zu den Kommunalwahlen in Schleswig-Holstein (KW - vgl. 5.3.1978) führt der KBW eine Veranstaltungsreihe 'Geschichte der Klassenkämpfe in Schleswig-Holstein' durch, deren Referate in fünf Broschüren durch die Bezirksleitungen Flensburg-Westküste und Holstein in Auflagen von je 300 Stück veröffentlicht werden. Heute beginnt die Reihe (vgl. 22.1.1978) mit der Veranstaltung "Der Befreiungskampf der Dithmarscher Bauern 1507". Das Referat gliedert sich in die Abschnitte:
- "Die Entwicklung Dithmarschens bis zur freien Bauernrepublik";
- "Die Fürsten verbünden sich gegen Dithmarschen: Der Höhepunkt des Freiheitskampfes der Dithmarscher, die Schlacht bei Hemmingstedt 1500";
- "Die Freiheit Dithmarschens geht zu Ende" und
- "Unsere Aufgaben heute", wobei auch auf den Kreisbauerntag in Schwarzenbek, Kreis Herzogtum Lauenburg eingegangen wird.
Q: KBW-Bezirksleitungen Flensburg-Westküste und Holstein: Der Befreiungskampf der Dithmarscher Bauern 1507, Kiel / Flensburg o. J. (1978)
Letzte Änderungen: 18.7.2013
[ Zum Seitenanfang ] [ geographische Zwischenübersicht ] [ thematische Zwischenübersicht ] [ Hauptübersicht ]