Kiel: Anti-AKW-Bewegung

Materialien zur Analyse von Opposition

Von Jürgen Schröder, Berlin, 13.3.2014

Die Datenbank MAO ist ein
vollständig selbstfinanziertes Projekt.
Unterstützen Sie uns durch:

Aus der Kieler Anti-AKW-Bewegung lagen uns bisher nur wenige Dokumente vor, wir bitten um Ergänzungen. Eine separate Darstellung gibt für die Kieler Bürgerinitiative Kein Kernkraftwerk an der Eckernförder Bucht.

Während einleitend die Anhänger des Kommunistischen Bundes Westdeutschland (KBW) schon früh vor den Gefahren der Atomkraft warnen (vgl. 16.1.1974), sich auch für Fragen des Umweltschutzes interessieren (vgl. 24.2.1975, 27.2.1975, 25.9.1975) und am Protest gegen das AKW Brokdorf beteiligen (vgl. 11.3.1976, 29.4.1976), engagieren sie sich dann vor allem in der Kieler Bürgerinitiative Kein Kernkraftwerk an der Eckernförder Bucht (vgl. 1.7.1976).

In der Kieler Anti-AKW-Bewegung intervenieren dann nach den ersten großen Aktionen in Brokdorf auch die SDAJ der DKP (vgl. 2.11.1976, 15.11.1976) und die gesamte Kieler Linke (vgl. 23.11.1976), darunter auch der Kommunistische Bund (KB) und die KPD.

Im Vorfeld der Demonstration vom 19.2.1977 bildet sich dann auch die Kieler Bürgerinitiative Solidarität mit Brokdorf (vgl. 14.2.1977, Apr. 1977), die vermutlich der DKP nahestand.

Daneben gab es u.a. noch die BI gegen Atomanlagen sowie die AGU Kiel, die Mitglied im BBU war (vgl. Aug. 1977).

Auszug aus der Datenbank „Materialien zur Analyse von Opposition“ (MAO)

16.01.1974:
Die Roten Zellen Kiel / ML (RZK/ML) geben die Nr.1 (vgl. 17.10.1973) ihrer 'Kommunistischen Studentenzeitung' heraus. Zu den AKWs wird gewarnt vor der "Kernenergie im Kapitalismus".
Quelle: Kommunistische Studentenzeitung Nr.1,Kiel 16.1.1974, S. 14ff

Kiel_KBW2_180

Kiel_KBW2_181

Kiel_KBW2_182

Kiel_KBW2_183


24.02.1975:
Die Sympathisantengruppe Preetz des KBW (vgl. 6.3.1975) berichtet vermutlich aus dieser Woche, daß in Kiel-Wellsee die Errichtung eines Bleiwerks geplant sei.
Q: Kommunistische Volkszeitung Nr.9,Mannheim 6.3.1975

27.02.1975:
Die Ortsaufbaugruppe Kiel des KBW gibt eine Ortsbeilage zur 'Kommunistischen Volkszeitung' (KVZ) Nr. 8 (vgl. 13.2.1975, 13.3.1975) heraus mit dem Artikel "Schaden Bürgerinitiativen den Bürgern?" aus der GUV zur Müllverbrennungsanlage (MVA).
Q: Kommunistische Volkszeitung - Ortsbeilage Kiel Nr. 8, Kiel 27.2.1975, S. 2

Kiel_KBW526


25.09.1975:
Die Ortsgruppe Kiel des KBW gibt eine Ortsbeilage zur heutigen 'Kommunistischen Volkszeitung' (KVZ) Nr. 38 (vgl. 11.9.1975, 2.10.1975) in einer Auflage von 800 Stück heraus mit dem Artikel "Was sind die Ursachen für das Fischsterben?" vom Institut für Meereskunde.
Q: Kommunistische Volkszeitung - Ortsbeilage Kiel Nr. 38, Kiel 1975, S. 2

Kiel_KBW561


11.03.1976:
Die Ortsgruppe Kiel des KBW gibt eine Ortsbeilage zur 'Kommunistischen Volkszeitung' (KVZ) Nr. 10 (vgl. 4.3.1976, 1.4.1976) in einer Auflage von 1 000 Stück heraus mit dem Leitartikel "Kein Atomkraftwerk in Brokdorf!" sowie einem "Bericht unseres Korrespondenten vom Anhörungstermin am Montag in Wilster", die beide aus der GUV kommen.
Q: Kommunistische Volkszeitung - Ortsbeilage Kiel Nr. 10, Kiel 11.3.1976, S. 1

Kiel_KBW621


29.04.1976:
Die Ortsgruppe Kiel des KBW gibt eine Ortsbeilage zur 'Kommunistischen Volkszeitung' (KVZ) Nr. 17 (vgl. 11.3.1976, 13.5.1976) heraus mit den Artikel "Lieber heute aktiv als morgen radioaktiv" zum AKW Brokdorf; "Der Bau des Kernkraftwerks in Surendorf soll vorbereitet werden. Tag der offenen Tür im Kraftwerk Kiel Gaarden", aus der GUV und "Die Ziele des Finanzkapitals als Willen des Volkes ausgeben" zu den AKW. Eine Anzeige wirbt für die wieder erschienene Broschüre zum AKW Brokdorf.
Q: Kommunistische Volkszeitung - Ortsbeilage Kiel Nr. 17, Kiel 1976, S. 2f

Kiel_KBW630

Kiel_KBW631

Kiel_KBW632


03.06.1976:
Die Ortsgruppe Kiel des KBW gibt eine Ortsbeilage zur 'Kommunistischen Volkszeitung' (KVZ) Nr. 22 (vgl. 20.5.1976, 24.6.1976) heraus mit dem Artikel "Mit Werbegags für Kernenergie" zum Tag der offenen Tür im Kraftwerk Kiel Gaarden, zu dem 18 000 Menschen kamen.
Q: Kommunistische Volkszeitung - Ortsbeilage Kiel Nr. 22, Kiel 1976, S. 4

Kiel_KBW656


01.07.1976:
Die Ortsgruppe Kiel des KBW gibt eine Ortsbeilage zur 'Kommunistischen Volkszeitung' (KVZ) Nr. 26 (vgl. 24.6.1976, 8.7.1976) heraus mit dem Artikel "Kein Kernkraftwerk an der Ostsee und anderswo", der auf das AKW in der Eckernförder Bucht, aber auch auf das AKW Brokdorf eingeht.
Q: Kommunistische Volkszeitung - Ortsbeilage Kiel Nr. 26, Kiel 1976, S. 4

Kiel_KBW671

Kiel_KBW672


02.11.1976:
Die SDAJ Kiel der DKP berichtet, u.a. über eine Anti-AKW Veranstaltung:"
Am 2.11.1976 war eine Gesamt-SV-Sitzung der Berufsschul-SV'en.
Tagesordnung:
- Brokdorf (AKW,d.Vf.)
- Vorfälle Itzehoe
- Mensabau
Beginn der Sitzung ca. 18 Uhr 45.

Verlauf: Vorstellung eines Flugblattes zur Ankündigung einer Brokdorfveranstaltung der SV, Berufsschule 1. Diskussion über den Inhalt, in der die politische Linie einer Chaoten-Sekte klar zum Ausdruck kam. Diese politische Linie ist uns allen unter dem Begriff 'Maoismus' (gut) bekannt.

SCHÜLERINTERESSEN KAMEN ZU KURZ

Es wurde etwa eine Stunde über die Stellen, in denen diese politische Linie zum Ausdruck kam, diskutiert. Im Abstimmungsergebnis wurde sich 6:5 gegen das Flugblatt ausgesprochen. Man stimmte für ein Alternativflugblatt. Als nächstes: kurzer Erfahrungsaustausch der SV'en untereinander, über die Aktivitäten zu den Vorfällen in Itzehoe. Dauer: ca. 20 Minuten. Eine Diskussion und ein Erfahrungsaustausch über den Mensabau fand nicht statt. Der Punkt wurde vertagt. Sieht so eine Interessenvertretung für uns, die Schüler, aus?

Brokdorf ist wichtig, aber es darf nicht sein, daß fast eine gesamte SV-Sitzung über dieses Thema diskutiert wird, und Themen die uns persönlich betreffen unter 'ferner liefen' behandelt werden. Man hat den Eindruck, als wenn einige Grüppchen, die sich links nennen, die SV dafür benutzen, sich politisch zu profilieren und im Endeffekt interessierte Schüler vergraulen.

Sie liefern dabei dem Landesschulamt und dem Kultusministerium den Vorwand, die SV-Rechte noch weiter einzuschränken.

SCHÜLERPROBLEME HABEN VORRANG

Diesem Scheinrevoluzzertum muß Einhalt geboten werden. Es müssen die Themen diskutiert werden, die den Schülern wirklich unter den Nägeln brennen. Nur so kann man aus der SV eine starke Interessenvertretung für die Schüler machen. Es liegt an Euch, dieses zu verwirklichen.

KOMMT ZU DEN SV-SITZUNGEN

Darum kommt zu den SV-Sitzungen, diskutiert über den Mensa-Bau, die Vorfälle in Itzehoe, die 7:5-Regelung und den reaktionären SV-Erlaß.

INFORMATIONSPFLICHT DER SV

Dies soll aber nicht heißen, daß die SV ihrer Informationspflicht nicht nachkommen soll. Aus diesem Grunde muß natürlich auch über Brokdorf informiert werden."
Q: Kurz belichtet Nr. 5, Kiel Dez. 1976,S.2f

15.11.1976:
Vermutlich in dieser Woche tritt, laut KPD, die SDAJ Kiel der DKP gegen AKWs ein.
Q: Rote Fahne Nr. 47, Köln 24.11.1976

23.11.1976:
Laut KB demonstrieren heute ca. 5 000 Menschen in Schleswig-Holsteins Landeshauptstadt Kiel gegen den Bau des AKW in Brokdorf "und die brutalen Polizeiüberfälle auf KKW-Gegner am 30.10 und 13. 11.". Zu der Demonstration hätten u.a. über 20 Initiativen, Schüler- und Jugendgruppen, Bürgerinitiativen, die Bürgerinitiative Umweltschutz Unterelbe (BUU) mit sämtlichen Untergruppen, alle Kieler ASten, die ESG, fast die gesamte Kieler Linke und die Initiatoren der Aktionseinheit, der Landesverband Umweltschutz Schleswig-Holstein, der Arbeitskreis Umweltschutz an der Kieler Uni und die Bürgerinitiative 'Kein KKW an der Eckernförder Bucht' aufgerufen. Zur KPD/ML führt der KB aus:"
Und immer wieder sangen die Demonstranten das 'Brokdorf-Lied'- eine eindrucksvolle Stimmung. Daran konnte auch ein wildgewordener KPD/ML-Ordner nichts ändern, der sich darüber beschwerte, daß die Demonstranten Parolen riefen, die gar nicht von der AE vorgeschlagen wären!"

Auch laut und unterstützt von der KPD demonstrieren 5 000 vor dem Landtag.
Q: Rote Fahne Nr. 48, Köln 1.12.1976; Arbeiterkampf Nr. 94, Hamburg 29.11.1976, S. 1

06.12.1976:
In Kiel sprechen sich, laut KPD, vermutlich in dieser Woche Anti-AKW Initiativen für die Besetzung des AKW-Bauplatzes in Brokdorf in Schleswig-Holstein aus.
Q: Rote Fahne Nr. 50, Köln 15.12.1976, S. 6

24.01.1977:
Die KPD (vgl. 2.2.1977) berichtet vermutlich aus dieser Woche, daß sich die AKW-Gegner in Kiel für Aktionen direkt am AKW Brokdorf aussprechen.
Q: Rote Fahne Nr. 5, Köln 2.2.1977

31.01.1977:
Die KPD (vgl. 9.2.1977) berichtet vermutlich aus dieser Woche über Medienkontrolle für das AKW-Programm gegen Moderatoren beim NDR und u.a. über die Haltung der RFFU.
Q: Rote Fahne Nr. 6, Köln 9.2.1977

Februar 1977:
Der KB gibt die uns bisher leider nur unvollständig vorliegende Nr. 10 seiner Zeitung für Schleswig-Holstein, 'Blinkfüer' (vgl. Okt. 1976) für Februar heraus. "Nachrichten vom Widerstand" gegen AKW kommen auch aus Kiel.
Im Artikel "Mehr Frauen in die Front der KKW-Gegner!" wird berichtet von der Frauengruppe Niebüll sowie aus Flensburg, Kiel und Lübeck. Gewarnt wird: "Vorsicht - Bagge!" zu Professor Erich Bagge, Direktor des Instituts für Kernphysik der Uni Kiel. Eingeladen wird zu den Frauen gegen KKWs.
Q: Blinkfüer Nr. 10, Kiel Feb. 1977, S. 2 und 7f

Blinkfuer150

Blinkfuer157

Blinkfuer158


07.02.1977:
Die KPD (vgl. 16.2.1977) berichtet vermutlich aus dieser Woche über das Verteilen von Flugblättern der DKP für eine Demonstration gegen das AKW Brokdorf nicht am Bauplatz sondern in Itzehoe, durch "Schläger" in der Mensa der Uni Kiel.
Q: Rote Fahne Nr. 7, Köln 16.2.1977

14.02.1977:
Die Kieler Bürgerinitiative Solidarität mit Brokdorf gibt in dieser Woche erstmals ihre Zeitung 'Atomkraft?' heraus mit dem Leitartikel "Alternativen zur Kernenergie!". Dokumentiert wird der Beschluss der Marschenkonferenz der BUU vom 13.2.1977. es werden Unterschriften unter einen Aufruf gegen das AKW Brokdorf gesammelt. Zu den NSG erscheint der Artikel "Notstandsgesetze in Anwendung!", berichtet wird in "Abenteuerliche Pläne!" über geplante 180 AKW in der EG bis zum Jahr 2000. Dokumentiert werden Auszüge aus einem Interview von Freimut Duve, welches in den 'Husumer Nachrichten' vom 12.2.1977 erschien.

Aufgerufen wird für den 19.2. nach Itzehoe, wozu auch auf einen Aufruf von 60 Jugendfunktionären verwiesen wird.
Q: Atomkraft? Nr. 1, Kiel o. J. (1977)

Kiel_AKW001

Kiel_AKW002

Kiel_AKW003

Kiel_AKW004

Kiel_AKW005

Kiel_AKW006

Kiel_AKW007

Kiel_AKW008


April 1977:
Am Kieler Institut für Meereskunde gibt der MSB Spartakus der DKP vermutlich im April die Nr. 5 seiner 'Antenne' heraus. Im Leitartikel äußert man sich so:"
AUF EIN WORT…

Nach den Ereignissen von Grohnde (in Niedersachsen am 19.3.1977,d.Vf.) glauben die Befürworter der Kernenergie wieder aufatmen zu können: Der Gerichtsentscheid von Schleswig und Freiburg hatte sie in arge Bedrängnis gebracht. Die als wenig fortschrittlich bekannten Gerichte konnten sich dem Protest der Bevölkerung nicht mehr entziehen und bestätigten offenkundige Mängel an an der Konstruktion der AKWs. So müssen Bundes- und Landesregierung ebenso wie die Atomkonzerne - zumindest vorläufig - die Hoffnung auf juristischen Segen für den Ausbau des AKW-Netzes aufgeben.

In dieser Lage konnte ihnen gar nichts willkommener sein, als durch die 'Schlacht um Grohnde' von der Sicherheitsproblematik auf die 'Gewaltfrage' abzulenken.

Vieles deutet auf eine Provokation der Polizei hin, wobei sie bei maoistischen Gruppen bereitwillige Unterstützung fand. Vor allem die Freiburger Entscheidung zu Wyhl hat den Befürwortern die Argumentation vermiest. Wurde den Bürgerinitiativen vordem von Politikern der juristische Weg gepriesen, hat jetzt das Aufsichtsratsmitglied des Badenwerks, Filbinger, nichts eiliger zu tun als den Richtern mangelnden Sachverstand nachzusagen. Und das, obwohl die Medien berichteten , kaum je hätte ein Gericht so viel Material als Entscheidungshilfe zur Verfügung gehabt. Nachdem die Atom-Lobby gemerkt hat, daß sie mit der 'weichen Welle' nicht durchkommt, hat sie auch an anderen Stellen die harten Bandagen angelegt. Wieder war es Filbinger, der dazu den Auftakt gab. Er erklärte, die Bevölkerung Baden-Württembergs müsse jetzt mit massiven Sparmaßnahmen in der Energieversorgung rechnen. Dazu sei bereits ein Sparplan in Arbeit. Das ist umso erstaunlicher als das Badenwerk Stromüberkapazitäten verzeichnet und im vergangenen Geschäftsbericht über einen um 6% gesunkenen Stromverkauf klagte. Wirtschaftsminister Fridrichs wartete gar mit der Drohung auf, ohne AKWs gäbe es bald 2,5 Mio. Arbeitslose. Das ist das infamste der 'Argumente'! Der Bau von Kohlekraftwerken (KKW) erfordert fast ebenso viele Arbeitskräfte wie der von AKWs. Der Bau von KKWs ist aber etwa um die Hälfte billiger. Diese jeweils ca. 1/2 Mrd. könnte zur Schaffung weiterer Arbeitsplätze eingesetzt werden. Rechnet man die ca. 300 000 Arbeitsplätze hinzu, die durch verstärkte Förderung im Kohlebergbau gesichert werden könnten, wird klar, was hinter solchen 'Argumenten' steckt. Und Kohle haben wir nach Aussage der Zechen so reichlich, daß sie bei der berechneten Steigerung des Energieverbrauchs noch einige hundert Jahre ausreichen würde. Bis dahin steht aber mit Sicherheit die Kernfusion als Energielieferant zur Verfügung.

Die Sicherheit von Arbeitsplätzen hängt eben nicht ursächlich mit der Frage Atom- oder Kohlekraftwerke zusammen. Sie werden gefährdet, weil die kapitalistische Produktion ohne Rücksicht auf die Bevölkerung Kosten zu senken und den Profit zu erhöhen (gezwungen ist,d.Vf.). Dazu gehört auch die Vernichtung von Arbeitsplätzen durch Rationalisierung.

Es verwundert deshalb nicht, daß keine der Wirtschaftskrisen der Vergangenheit durch Energiemangel verursacht wurde. Die Gründe liegen in der kapitalistischen Mißwirtschaft."

Unter Termine wird auch der Treff der Bürgerinitiative (BI) "Solidarität mit Brokdorf" jeden Donnerstags um 20 Uhr in der Gaststätte Akropolis in der Saarbrückenstraße bekanntgegeben.
Q: Antenne Nr. 5, Kiel 1977

01.05.1977:
1. Mai in Kiel.
Laut KB beteiligen sich ca. 400 Menschen an der DGB-Kundgebung:"
Nach der Kundgebung führte der KBW noch eine Demo mit 150 Anhängern durch … während die KPD/ML abseits vom Regierungs-Mai mit 250 Mitgliedern aus ganz Schleswig-Holstein demonstrierte. Der KB veranstaltete in Aktionseinheit mit Frauen- und Anti-AKW-Gruppen eine Mai-Veranstaltung mit 300 Teinehmern."
Q: Arbeiterkampf Nr.104,Hamburg 16.5.1977,S.9

10.06.1977:
Laut KB "fand in Kiel eine von ca. 140 Menschen besuchte Veranstaltung des Ermittlungsausschusses (EA,d.Vf.) statt. Es wurde über die laufenden Prozesse und insgesamt über die Angriffe gegen AKW-Gegner informiert. Als direkt Betroffene von Strafverfahren waren eingeladen: Fritz Storim, gegen ihn läuft ein Strafverfahren und Berufsverbot, Kai Ehlers, als Presseverantwortlicher des KB (Strafverfahren wegen Beleidigung der Polizei in einem Flugblatt), Bernd Löwe (Ermittlungsverfahren wegen Totschlags), Peter Hass als wegen seiner AKW-Gegnerschaft angegriffener Betriebsrat und noch einige mehr. Als der KBW bei der im Anschluß stattfindenden Diskussion mit seinem altbekannten Schwachsinn kam, daß die einfachen Polizisten ja eigentlich auf unserer Seite stehen, verließen die meisten der Teilnehmer den Saal".
Q: Arbeiterkampf Nr. 106, Hamburg 13.6.1977, S. 4

28.07.1977:
Laut KB findet an der Uni Kiel eine Anti-Repressions-Veranstaltung mit dem Karl-Heinz-Roth Verteidiger Arnim Golzem und dem Hamburger Grohnde-Angeklagten Christian Matschkus statt, zu der eine Aktionseinheit von KB, verschiedenen Spontis und der Naturfreundejugend (NFJ) Neumünster aufgerufen hatte. Ca. 160 Menschen sind anwesend.
Q: Arbeiterkampf Nr. 110, Hamburg 8.8.1977, S. 26

August 1977:
Laut KB nehmen in Kiel Anfang August ca. 60 - 80 AKW-GegnerInnen "an einer Protestveranstaltung teil, die von der BI gegen Atomanlagen organisiert war. Die Aktion wurde unterstützt von der AGU Kiel (Mitglied im BBU)".
Q: Arbeiterkampf Nr. 110, Hamburg 8.8.1977, S. 5

01.08.1977:
Laut KB nehmen in Kiel ca. 120 - 130 Menschen an einer Protestveranstaltung gegen den 'Schnellen Brüter' (AKW) in Malville teil.
Q: Arbeiterkampf Nr. 110, Hamburg 8.8.1977, S. 5

01.05.1978:
1. Mai in Kiel. Laut KB beteiligen sich an einer DGB-Kundgebung ca. 600 Menschen. Ein oppositionelles 1. Mai-Fest wird von einem breiten Bündnis veranstaltet, an dem u.a. teilnehmen: 'Spökenkieker', 'Einblatt', 'Kieler Fresse', Filmclub, Unterstützerkreis für Manfred Schwanbeck, Kontaktzentrum Knooper Weg, Bambule Arbeitsgruppe, Dienstags-Frauengruppe, Kieler Russell-Initiative, Forum, Kinderhaus Gaarden, Arbeitslosenhilfe Kiel, Hundert-Blumen-Laden, Projektgruppe ausländischer Arbeitnehmer, AGU Kieler Förde (AKW), Kieler BI gegen politische Unterdrückung (KiBuPu), Gruppe oppositioneller Gewerkschafter (GOG), Musikgruppe Canta Cronia. Der KB hatte das Bündnis unterstützt. Ca. 1 000 Menschen besuchen das Fest. An einer KBW-Demonstration beteiligen sich in der Innenstadt ca. 130, an der KPD/ML Demonstration ca. 180 Menschen.
Q: Arbeiterkampf Nr. 129, Hamburg 16.5.1978, S. 13

07.02.1981:
Die BUU Hamburg berichtet über Aktionen gegen den Weiterbau des AKW Brokdorf:"
Kiel. Am Samstag, 7.2. nahmen trotz kurzfristiger Mobilisierung 200 bis 300 Menschen an einer Protestkundgebung, zu der alle 6 Kieler BIs aufriefen, in der Innenstadt teil. Dabei versuchten 15 weißgeschminkte AKW-Gegner, die sich zusammengekettet hatten, die Fußgängerstraße zu blockieren. Eine spontan durchgeführte Demonstration durch die Holstenstraße (Haupteinkaufsstraße) stieß auf reges Interesse."
Q: BUU Hamburg: Brokdorf-Info 1, Hamburg o. J. (1981), S. 7

   Valid HTML 4.01 Transitional   Valid CSS

[ Zum Seitenanfang ]   [ geographische Zwischenübersicht ]   [ thematische Zwischenübersicht ]   [ Hauptübersicht ]