Der hier vorgestellte Rechenschaftsbericht der ersten Ortsleitung des KBW Kiel, nachdem dieser sich zunächst als KBW-Sympathisantengruppe aus den studentischen Roten Zellen herausgelöst hatte, versucht vor allem, eine effektive und verbindliche, sogenannte bolschewistische, Struktur und Arbeitsweise der Organisation zu befördern.
16.11.1974:
Die erste Ortsleitung der Ortsaufbaugruppe Kiel des KBW verfasst zur heute beginnenden Mitgliederversammlung den "Rechenschaftsbericht der 1. OL an die MV der OAG v. 16./17.11.", der sich gliedert in die Abschnitte:
- "I. Die Politische Lage in Kiel ist Ausdruck der allgemeinen Klassenkampfsituation";
- - "1. Die Kräfte der Unabhängigkeit, der Befreiung, und der Revolution sind im Aufschwung - der Kolonialismus, der Imperialismus, das Hegemoniestreben der Supermächte und die Expansionsbestrebungen der imperialistischen Länder erhalten immer neue Schläge!";
- - "2. In Westdeutschland entwickelt sich die stärkste Nachkriegskrise - die Polarisierung der Klassen nimmt zu";
- "II. Die Politische Entwicklung der OAG und des Kampfes zweier Linien";
- - "1. Wenn wir die jetzige Lage der OAG richtig beurteilen wollen, müssen wir die Entwicklung unserer Arbeit betrachten" angesichts der "weiteren Versumpfung der Gruppe Roter Morgen (KPD/ML) ins Sektierertum und des bloßen Propagandistentums des KB-Nord";
- - "2. Die flächenmäßig angelegte Stadtpolitik der Leitung, gestützt auf Unterstützungsgruppen aus den Massenorganisationen muß sich ändern, zugunsten einer intensiven vorbildlichen Arbeit der Organisation in bestimmten Bereichen, durchgeführt und getragen von den jeweiligen Betriebs- und Stadtzellen";
- - "3. Die Unterstützung durch die Massenorganisation muß ganz anders angepackt werden";
- "III. Das Programm der Kommunisten muß die Praxis leiten";
- - "1. Linie und Stoßrichtung unseres Eingreifens in die Kämpfe der Arbeiter gegen die Kapitalisten, der Arbeiterklasse gegen die Kapitalistenklasse";
- - "2. Unser Eingreifen in die demokratischen Kämpfe des Volkes";
- - "3. Die Entwicklung des internationalen Klassenkampfs wirkt sich objektiv und subjektiv auf die Klassenkämpfe in Westdeutschland aus - Westdeutschland ist ein Kernland des Imperialismus";
- "IV. Die Massenlinie verwirklichen und das taktische Niveau erhöhen";
- - "1. Die ideologische Offensive organisieren";
- - "2. Die Demokratie der Massen entwickeln, ihre Selbständigkeit gegen die Kapitalisten und ihren Staat fördern - die Massen organisieren auf der Grundlage von Kampfzielen und Tätigkeiten";
- - "3. Die Aktionseinheit der Massen herstellen!";
- - "4. Eine einheitliche und umfassende Politik entwickeln! Einen Plan aufstellen!";
- - "5. Den Feind ins Visier nehmen. Schlachtpläne aufstellen - alle Truppen ins Feld führen und die Reserven berücksichtigen - dem Feind nachsetzen" u.a. zur KVAG-Kampagne;
- "V. Die Organisation zum Kampfinstrument machen";
- - "1. Organisatorische Strukturen zur Durchführung der Politik herausbilden!";
- - "2. Die politische Anleitung verbessern - Beschlußmäßig arbeiten. Arbeitssitzungen und kurze Beratungen durchführen, ein Berichtswesen entwickeln";
- - "3. In der Anleitung der Massenorganisationen den ideologischen Aufbau an erste Stelle setzen";
- - "4. Das ideologische Niveau heben und die Schulung als politische Aufgabe anpacken!".
Quelle: KBW-OL: Rechenschaftsbericht der 1. OL an die MV der OAG v. 16./17.11., O. O. (Kiel) O. J. (1974)
Letzte Änderung: 04.11.2019