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23.05.1977:
Der KBW gibt seine 'KVZ' Nr. 21 (vgl. 16.5.1977, 30.5.1977) in einer Ausgabe Nord heraus. Berichtet wird von der Anti-AKW Bundeskonferenz (vgl. 14.5.1977).
Berichtet wird:"
Itzehoe. In St. Margarethen, Kreis Steinburg, hat sich eine Katastrophe ereignet. Am 3. Januar 1976 war der Deich in St. Margarethen, welches drei Kilometer vom Kernkraftwerk Brunsbüttel entfernt liegt, beschädigt worden. Also mußte er repariert werden. Man spülte vor dem alten Deich einen neuen Sandkern auf, danach sollte der alte Deich, der aus Vollklei bestand, darauf als decke übertragen werden. Die Folge war, daß der neue Deich absackte und das Gelände im Innendeich zwei bis drei Meter anstieg. In dem Gebiet haben acht Häuser einen Totalschaden erlitten, bis Redaktionsschluß war es noch unklar, ob es noch weiter ansteigt. Eine Tankstelle mußte leergepumpt werden, um einem Auslaufen des Öls zuvorzukommen. Daneben steht ein Silo. Für die Einwohner steht fest, daß das nicht nötig war. 'das habe ich schon zu meiner Frau gesagt, daß das gar nicht gut ist, den alten deich einfach so wegzunehmen. Aber am grünen Tisch planen die viel, was mit der Wirklichkeit nichts zu tun hat. Gefährlich ist das auch noch, denn wir haben im Juni noch die Johannisspringflut. Man gut, daß jetzt Ostwind ist, da ist das Hochwasser etwas niedriger als normal', sagte ein Anwohner. Der Boden besteht aus Marschboden mit Moorboden darunter, der das Gewicht des Deichs nicht trägt. Das Kernkraftwerk Brunsbüttel steht auf dem gleichen Boden, der Bauplatz Brokdorf liegt ebenfalls ganz in der Nähe."
Q: Kommunistische Volkszeitung Ausgabe Nord Nr. 21, Mannheim 23.5.1977
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