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Die „Kampagne gegen das Modell Deutschland“ dürfte wohl bis auf das Jahr 1975 zurückreichen - und dürfte auch nach 1977 fortbestanden haben (vgl. Dietmar Kesten: Repression in Bochum: Kampagne gegen das Modell Deutschland). Hier soll ihre vierte Publikation, „Der Stammheimtod“, vorgestellt werden. Sie beschäftigt sich kritisch mit dem plötzlichen Tod der in Stuttgart-Stammheim inhaftierten RAF-Mitglieder Andreas Baader, Gudrun Ensslin und Jan Carl Raspe sowie den Verletzungen von Irmgard Möller.
Allem Anschein nach unterstützten verschiedenen Gruppen die "Kampagne ...". Befördert wurde sie u. a. von der „Evangelischen Studentengemeinde Bochum” (ESG), von der vielseitige Aktivitäten bekannt geworden sind. Diese gehen bis auf das Jahr 1968/69 zurück. Einen nicht unbedeutenden Einfluss in der ESG hatte die Zeitschrift „Amos“, erstmals im Herbst 1968 erschienen. Anlass war eine Landessynodalkonferenz der Evangelischen Kirche von Westfalen in Bethel. Ab 1969 erschien sie dann alle drei Monate regelmäßig. Der Untertitel lautete: „Kritische Blätter aus dem Ruhrgebiet.“
Dezember 1977:
Von der „Kampagne gegen das Modell Deutschland“ erscheint die Broschüre: „Der Stammheimtod.“ Es ist die vierte Publikation der Kampagne, die als Kontaktadresse die Bochumer „Evangelische Studentengemeinde” (ESG) angibt und sicher hauptsächlich von dieser getragen wird.
Einleitend heißt es: „Die Kampagne gegen das Modell Deutschland hat bisher in drei Publikationen in englischer, italienischer und griechischer Sprache über den Modellcharakter zunehmender politischer Repression in Westdeutschland berichtet: Nr. 1 Berufsverbote, Nr. 2 Computerisierte Überwachung, Nr. 3 Wie man Bücher verbrennt, ohne sich die Hände schmutzig zu machen (§ 88a). Gruppen und/oder Einzelpersonen, die über Kontakt zum Ausland verfügen oder eine ähnliche Arbeit machen, werden um Mitteilung gebeten, insbesondere, wenn sie über Fremdsprachenkenntnisse verfügen.“
Die Broschüre beschäftigt sich mit dem plötzlichen Tod der in Stuttgart-Stammheim inhaftierten RAF-Mitglieder Andreas Baader, Gudrun Ensslin und Jan Carl Raspe sowie den Verletzungen von Irmgard Möller. Aus dem Inhalt:
- Einiges zum Nachdenken
- Keine Fingerabdrücke
- Die Waffen
- Kleine Chronologie der Ereignisse
- Spekulationen
- Warum drei Schüsse?
- Keine Schmauchspuren
- Was ist mit der Todeszeit
- Ein perfektes Kommunikationssystem
- Drei mysteriöse Briefe
- Sandkörner
- Mord oder Selbstmord
- Eine neue Ebene des Terrors
- Die Gedanken sind frei - Aber sie dürfen nicht geäußert werden
- Spekulationen.
Quelle: Kampagne gegen das Modell Deutschland: Der Stammheimtod, Bochum 1977.
Letzte Änderungen: 8.1.2013
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