Die Broschüre "Opel streikt" beschäftigt sich vor allem mit dem Streik bei Opel vom 22.-27.8 1973, der sich gegen sog. "Preistreiberei" und für "Teuerungszulagen" richtete.
Dezember 1973:
Vermutlich noch im Dezember 1973 erscheint die Broschüre des Redaktionskollektivs in der Projektgruppe Ruhrgebietsanalyse: "Opel streikt. Ausbeutung und Kämpfe bei Opel".
Im Vorwort heißt es u. a.: "Allein für Teuerungszulagen haben zwischen April und Ende August dieses Jahres mehr als 160.000 Arbeiter in mindestens '190 spontanen Streiks gekämpft' (express Nr. 9, September 1973). Diese Streikwelle fand hauptsächlich in der Metallindustrie, schwerpunktmäßig in Nordrhein-Westfalen und hier ganz besonders im Ruhrgebiet statt. Die Streiks folgten auf den schändlichen Tarifabschluß Anfang 1973: die Kollegen von Hoesch streikten im Februar, im März einige Abteilungen bei Mannesmann-Huckingen. Die aufgestellten Forderungen wurden teilweise erfolgreich durchgesetzt … so dass im Frühsommer viele Arbeitskämpfe in kleineren und mittleren Betrieben folgten. Nach den Sommerferien war Opel-Bochum dann der erste Großbetrieb, wo es zum Streik gegen die Preistreiberei der Monopole kam.
An den diesjährigen Streiks haben sich mehr Arbeiter beteiligt als im Herbst 1969, der ein wichtiges Datum in der erstarkenden Arbeiterbewegung in Westdeutschland ist. Die Kollegen streiken nicht aus Spaß. Teuerungszulagen, Bandgeschwindigkeiten, Lohngruppierungen, Lärm, Hitze, Kälte, Pausen und Schichtzeiten kennzeichnen momentan wichtige Interessen der Kollegen. Es sollen Verbesserungen durchgesetzt und Errungenschaften verteidigt werden. Die ständigen Versuche der Kapitalisten, einmal erreichte Zugeständnisse wieder rückgängig zu machen-durch Entlassungen, Steigerung des Arbeitstempos, Inflationspolitik, usw.-zeigen, dass diese materiellen Interessenkämpfe Teile des Klassenkampfes zwischen Kapitalisten-und Arbeiterklasse sind …"
Inhaltsverzeichnis der Broschüre:
"1. Teil
1. Streik bei Opel vom 22. bis 27.8.73
2. Nach dem Streik geht der Kampf weiter
3. Entlassene Kollegen klagen gegen Opel
4. Politische Organisationen während des Streiks
5. FLUGBLÄTTER
2. Teil
6. Zechen schließen-Opel kommt nach Bochum
7. General Motors/Opel: Ein imperialistischer Konzern
7.1 Opels Stellung auf dem BRD-Automarkt
7.2 Opel im General Motors-Konzern
7.3 Opel - GM's bestes Pferd im Stall
7.4 Wer regiert bei Opel?
7.5 Kurze Geschichte von Opel-Deutschland
7.6 Bochum und Rüsselsheim-Die beiden Säulen des Konzerns
8. Kapitalismus=Krisenwirtschaft
8.1 Das Auf und Ab der Produktion bei Opel
8.2 Den Schaden tragen die Arbeiter
8.3 Demagogie mit der Energiekrise
8.4 Krisen sind im Kapitalismus unvermeidlich!
8.5 Überproduktion in der Autoindustrie
8.6 Krisenabwehr, aber kein Ausweg für das Kapital
8.6.1 Verschärfte Konkurrenz auf dem Weltmarkt
8.6.2 Wer mit wem gegen wen in Europa?
8.6.3 Opel in Europa
8.6.4 Der Imperialismus von Opel/GM
9. Anhang: Ausländische Arbeiter bei Opel und in der BRD
10. Die Auswirkungen der Krisenentwicklung auf die Werktätigen der BRD
10.1 Sind bürgerliche Statistiken brauchbar?
10.2 Ende 1973: Anfang einer scharfen Krise
10.3 Löhne, Preise und Profite in der BRD '73
10.4 Staat und Monopole-Wer steuert wen?
11. Profitanalyse der Adam Opel AG '72
12. Kapitalistische Lohnpolitik
3. Teil
13. SPD-IGM am Beispiel Bochum"
Veröffentlicht werden u. a. Dokumente der GOG, der BZ der KPD/ML-ZK ("Zündkerze"), der DKP ("Roter Kadett"), der KPD ("Kommunistische Arbeiterpresse"), der "OSO" und des "Solidaritätskomitees für die Entlassenen Opel-Arbeiter".
Quelle: Redaktionskollektiv in der Projektgruppe Ruhrgebietsanalyse: Opel streikt. Ausbeutung und Kämpfe bei Opel, Bochum, (Dezember 1973).
Letzte Änderung: 04.11.2019