Die drei hier vorgestellten Papiere, die zusammen in der ehemaligen KPD/ML-ZK in NRW verbreitet wurden, befassen sich mit den Auseinandersetzungen am Ort bzw. im KSB/ML an der Ruhruniversität Bochum (RUB) und der Roten Betriebsgruppe bei Opel Bochum.
10.12.1971:
In den Kreisen der ehemaligen KPD/ML-ZK werden drei Papiere, vermutlich alle aus Bochum, verbreitet, von denen eines vom 10.12.1971 aus Bochum stammt.
Das erste Papier "Die Ursachen von Einschüchterung, Abwürgen und Abblocken des ideologisierten Kampfes in der KPD/ML: Dogmatismus und Parteischematismus, die Todfeinde der Maotsetungideen sind und deren Klassenwurzel die kleinbürgerliche Intelligenz darstellt" beschäftigt sich mit der Verwendung von Klassikerzitaten als oft einziger Anleitung der Genossen. Festgestellt wird: "Die KPD/ML war keine konkrete politische Kraft in Westdeutschland". Berichtet wird von den Auseinandersetzungen zwischen Bochum und Hamburg.
Das zweite Papier "Zur Kampf - Kritik - Umgestaltung" (KKU) stammt vom anleitenden Genossen der Roten Betriebsgruppe (RBG) Opel Bochum und stellt fest, dass es in der Ortsgruppe völlig verschiedene Auffassungen zur KKU gegeben habe.
Das dritte Papier "Zu den Fehlern beim Aufbau der KPD/ML und deren Auswirkung im KSB/ML Bochum" vom 10.12.1971 vergleicht die aktuelle Spaltung mit derjenigen vom Frühjahr 1970, bei der das ZK seinen Subjektivismus nicht erkannt habe. Geschildert werden die Widersprüche zwischen dem KSB/ML Bochum und der Ortsgruppe der KPD/ML-ZK bzw. dem Landesverband. Der KSB/ML habe eher einen Zirkelcharakter und man habe teils, etwa in der Rotz Nath, womit die Rote Zelle Mathematik / Naturwissenschaften gemeint sein könnte, linkssektiererische Politik betrieben. In der Rotz Sowi seien anfangs sowohl Mitglieder als auch Sympathisanten organisiert worden, danach habe man den Aufbau einer zweiten Massenorganisation begonnen. Richtig sei das Papier der ehemaligen Landesleitung Hamburg. Verantwortlich war der KSB/ML Bochum für Gruppen in Düsseldorf und Köln. Zur zentralen Bafög-Demonstration in Dortmund habe man nicht mehr als 10 Genossen mobilisiert und auch kein Aktionskomitee aufgebaut.
Die Politik der Parteiortsgruppe sei "eindeutig revisionistisch" gewesen. Durch das Rote Mai-Komitee sei die Vereinigung der ML-Zirkel an der Uni vorangetrieben worden, die dann in eine Politik der Stärke mündete. Ohne Diskussion sei dann die Vereinigung mit der KPD versucht worden, mit der man ein gemeinsames Zentralorgan herausgeben wollte. Die Kampagne zur Metalltarifrunde (MTR) wurde kurzfristig komplett "umgepolt", ohne den KSB/ML anzuleiten. Die Ortsgruppe habe den ideologischen Kampf unterdrückt.
Quelle: Ehemalige KPD/ML-ZK: Drei Papiere, O. O. (Bochum) O. J. (1971)
Letzte Änderung: 04.11.2019