Repression in Bochum: Autonomes Kulturzentrum

Materialien zur Analyse von Opposition

Von Dietmar Kesten, Gelsenkirchen, Juli 2012

Der Kampf um ein Autonomes Kulturzentrum in Bochum (AZ), die BO-Fabrik, selbstverwaltet, kulturell und politisch unabhängig, wurde ab März 1981, wie etwa die „Rote Flora“ in Hamburg, bundesweit bekannt. In der Regel stand hier, wie bei besetzten Häusern, die Idee einer übergreifenden sozialpolitischen Institution im Vordergrund, die basisdemokratisch organisiert und geleitet werden sollte. Finanziert werden sollte das Zentrum durch Veranstaltungen, Spenden, Konzerte und Vorträge.

Erstmal findet am 28.3.1981 eine Demonstration vor dem Bochumer Schauspielhaus statt, um mit Nachdruck ein Zentrum zu fordern. Am 16. Juni 1981 wird kurzzeitig die „Hermannshöhe“ besetzt, kurz darauf geräumt und teilweise eingerissen. Am 27.6. wird die Fabrikhalle an der Unistraße besetzt, kurz darauf „freiwillig“ geräumt (3.8.). Am 17. Oktober wird der alte „Schultheiss-Verladehof“ besetzt und am 11. Dezember die BO-Fabrik. Am 10.2.1982 scheint zunächst der Kampf um das AZ in Bochum besiegelt zu sein. Die BO-Fabrik wird durch einen massiven Polizeieinsatz geräumt.

Hinzuweisen wäre noch darauf, dass die ersten Initiativen für ein „Autonomes Jugendzentrum“ bereits auf dem März 1976 zurückgehen. So berichtete u. a. die „Bochumer Arbeiterzeitung“ der Kommunistischen Gruppe Bochum/Essen von einer „Vereinigten Jugendzentrumsinitiative Bochum“.

Hier sollen die Ereignisse nach dem vorliegenden Material dokumentiert werden.

1981

Eine erste Versammlung der sog. „Zentrumsbewegung“ in Bochum fordert vor dem Bochumer Schauspielhaus ein alternatives Zentrum (vgl. 28. März 1981).

Eine leerstehende Fabrik an der „Hermannshöhe“ wird besetzt, „um darin ein citynahes Kulturzentrum aufzubauen“ (vgl. 16. Juni 1981) und drei Tage später geräumt, eine Reihe von Verhaftungen finden statt (vgl. 19. Juni 1981).

Die Bochumer Presse berichtet davon, dass die Fabrik für „stadteigene Zwecke“ verwendet werden soll (vgl. 17. Juni 1981).

Gerüchte verbreiten sich: Die Halle soll geräumt werden (vgl. 18. Juni 1981).

Eine Demonstration gegen den Abriss findet statt (vgl. 20. Juni 1981).

Die Stadt Bochum bietet den Besetzern „eine total baufällige Halle an“ (vgl. 21. Juni; 22. Juni 1981).

Dagegen formiert sich Widerstand. Die Besetzer werfen der Stadt Bochum „Unverschämtheit“ vor. Eine Demonstration zum Hauptbahnhof Bochum findet statt. Es kommt zu „Übergriffen“ der Polizei (vgl. 23. Juni 1981).

Eine von der Stadt in Aussicht gestellte Lagerhalle, wird von der VV der Besetzer als „völlig ungeeignet befunden“. Die „Fabrik Seifert“ wird besetzt. Bei einer Demonstration wird von der Polizei „wahllos in die Menge geknüppelt“ (vgl. 24. Juni 1981; 26. Juni 1981; 27. Juni 1981).

Die Zeitschrift/Flugblatt „Information(en) der Bewegung“ erscheint mit einer kurzen Chronologie der bisherigen Ereignisse (vgl. 28. Juni 1981).

Ein Brandanschlag wird verübt (vgl. 28. Juni 1981; 29. Juni 1981).

Die Stadt Bochum appelliert an die Besetzer, die „Hallen zu räumen“. Dort soll das Arbeitsamt gebaut werden (vgl. 30. Juni 1981).

Es wird dazu aufgerufen, gegen die „Baggerpolitik“ zu demonstrieren. Die Zurücknahme aller Strafverfahren wird gefordert (vgl. 3. Juli 1981; 4. Juli 1981).

Die Stadt Bochum bietet den Besetzern als Alternative „2 Hallen“ an (vgl. 12. Juli 1981).

Die „schiefen Bilder“ über die Besetzerszene, sollen durch Veranstaltungen und Feste gerade gerückt werden (vgl. 15. Juli 1981).

Das Angebot der Stadt wird abgelehnt und ein „Forderungskatalog“ aufgestellt. Ein „Offener Brief“ an die Stadt erläutert die Forderungen der Besetzer. Das Engagement für ein AZ wird auch von Claus Peymann (Intendant des Bochumer Schauspielhauses unterstützt (vgl. 27. Juli 1981).

Die Stadt Bochum berät über die Einsprüche. Alle Anträge werden abgelehnt (vgl. 1. August 1981).

Die Besetzer räumen „freiwillig“ die Fabrik an der Unistraße (vgl. 3. August 1981).

Das kommende Zentrum soll zu einem Ort werden, wo man gemeinsam lebt und Widerstand leisten kann (vgl. 15. August 1981).

Die Hallen an der Unistraße werden abgerissen (vgl. 19. August 1981; 29. September 1981).

Die Bochumer „Bewegung“ organisiert eine Demonstration „wegen des Mordes an K. J. Rattay in Berlin“ (vgl. 29. September 1981).

Ein Verhaltenskatalog bei Demonstrationen wird veröffentlicht (vgl. 30. September 1981).

Die Besetzung des „leerstehenden Schultheiss-Verladehofs an der Diekampstraße“ findet statt. Noch am gleichen Tag wird von der Polizei geräumt (vgl. 17. Oktober 1981).

Eine öffentliche Ratssitzung wird durch Besetzer gestört (vgl. 30. Oktober 1981).

In Dortmund wird bei einem Anschlag ein Bochumer Besetzer „tödlich verletzt“ (vgl. 13. November 1981; 16. November 1981; 18. November 1981).

Es verlautet, dass die Stadt Bochum plant, die Fabrik alsbald abzureißen (vgl. 2. Dezember 1981; 5. Dezember 1981).

Kurz vor dem Abrisstermin wird die BO-Fabrik besetzt (vgl. 11. Dezember 1981).

Die Stadt Bochum provoziert die Besetzer und lässt „die Strom- und Heizungsversorgung für die Fabrik kappen“ (vgl. 26. Dezember 1981).

1982

Das Bochumer SPD-Büro wird besetzt. Forderung der Besetzer: Die Strom- und Heizungsanlage soll wieder angeschlossen werden (vgl. 6. Januar 1982).

Die „Scherben“ spielen auf. Das Konzert wird von ca. 2.500 Menschen besucht (vgl. 18. Januar 1982).

Die Flugschrift „BO-Fabrik informiert“ erscheint. Die BO-Fabrik an der Stühmeyerstraße ist danach seit dem 11.12.1981 besetzt. Dort soll nun ein „autonomes Zentrum für Kultur, Freizeit und Politik“ eingerichtet werden (vgl. 20. Januar 1982).

Eine Initiative „Rettet die BO-Fabrik“ wird bekannt (vgl. 25. Januar 1982).

U. a. beschließt die Bochumer SPD-Fraktion „einstimmig den Abriss der BO-Fabrik“. Auch die Stadt Bochum spricht sich für den Abriss aus (vgl. 26. Januar 1982; 28. Januar 1982; 30. Januar 1982).

Die „Räumung der BO-Fabrik“ findet statt (vgl. 10. Februar 1982; 12. Februar 1982).

Ein „Trauermarsch“ gegen die „Baggerpolitik“ findet statt. Ein Flugblatt gegen den „Terror“ erscheint (vgl. 13. Februar 1982; 18. Februar 1982).

Ein erster Prozess „gegen einen Beteiligten aus der Bewegung für ein autonomes Kulturzentrum“ findet statt (vgl. 20. Februar 1982).

Ein „Offener Brief“ an den Justizminister von NRW fordert „die Verfolgung der uniformierten Schläger“ (vgl. 14. April 1982).

Ein „Besuch bei dem maßgeblichen Spekulanten der Schultheiss-Brauerei“, „der die Besetzer der Diekampstraße verknacken lässt“, findet statt (vgl. 12. Mai 1982).

Eine erste Sendung des „Stadtradios Bochum“ wird ausgestrahlt (vgl. 20. Mai 1982).

Im Stadtpark Bochum findet ein „Anti-Nato“ Fest statt (vgl. 6. Juni 1982).

Auszug aus der Datenbank „Materialien zur Analyse von Opposition“ (MAO)

28.03.1981:
Laut „Über ein Jahr Kampf für ein autonomes Kulturzentrum in Bochum. Ein Trümmerbeispiel in vier Abrissen. Bilder, Texte, Dokumente“ findet an diesem Tag eine erste Versammlung der Zentrumsbewegung in Bochum vor dem Schauspielhaus statt. Anschließend demonstrieren ca. 500 Menschen durch die Bochumer Innenstadt”.
Quelle: Doku-Gruppe/Kulturzentrum: Über ein Jahr Kampf für ein autonomes Kulturzentrum in Bochum. Ein Trümmerbeispiel in vier Abrissen. Bilder, Texte, Dokumente, Bochum, o. J. (1982), S. 5.

16.06.1981:
Laut „Über ein Jahr Kampf für ein autonomes Kulturzentrum in Bochum. Ein Trümmerbeispiel in vier Abrissen. Bilder, Texte, Dokumente“ wird an diesem Tag die „seit Jahren leerstehende Fabrik an der Hermannshöhe besetzt, um darin ein citynahes Kulturzentrum aufzubauen“. Ein weiteres Datum spricht allerdings vom 16.3. Der Hinweis auf die Besetzung am 16.3. dürfte eher nicht als wahrscheinlich gelten, da bereits nach „drei Tagen der Besetzung“ „der Abriss erfolgte“.
Q: Doku-Gruppe/Kulturzentrum: Über ein Jahr Kampf für ein autonomes Kulturzentrum in Bochum. Ein Trümmerbeispiel in vier Abrissen. Bilder, Texte, Dokumente, Bochum, o. J. (1982), S. 119 u. 17.

16.06.1981:
Laut „Guckloch-Extrablatt“ besetzen „ca. 100 Leute die seit Jahren leerstehende Fabrikhalle an der Hermannshöhe“.
Q: Guckloch-Extrablatt, Herne, 1981, S. 3.

17.06.1981:
Laut „Guckloch-Extrablatt“ ist der Presse zu entnehmen, „dass die Halle für stadteigene Zwecke (u. a. Unterbringung des Arbeitsamtes, d. Verf.) benötigt wird“. Die Besetzer führen Renovierungsarbeiten durch und verlegen u. a. Leitungen für Wasser und Strom.
Q: Guckloch-Extrablatt, Herne, 1981, S. 3.

18.06.1981:
Laut „Guckloch-Extrablatt“ verbreitet sich das Gerücht, dass die Halle „am nächsten Morgen geräumt werden sollte“.
Q: Guckloch-Extrablatt, Herne, 1981, S. 3.

19.06.1981:
Laut „Über ein Jahr Kampf für ein autonomes Kulturzentrum in Bochum. Ein Trümmerbeispiel in vier Abrissen. Bilder, Texte, Dokumente“ wird an diesem Tag mit der „Räumung der Hermannshöhe“ begonnen. Dabei soll es zu „133 Festnahmen“ gekommen sein. Noch am gleichen Tag erfolgt „der Abriss des Gebäudes“.
Q: Doku-Gruppe/Kulturzentrum: Über ein Jahr Kampf für ein autonomes Kulturzentrum in Bochum. Ein Trümmerbeispiel in vier Abrissen. Bilder, Texte, Dokumente, Bochum, o. J. (1982), S. 119.

19.06.1981:
Vermutlich erscheint an diesem Tag das Flugblatt: „120 Leute verhaftet. Fabrik abgerissen. 120 Leute verhaftet. Überall nur Lüge und Betrug.“ Es stammt von der Nachfolgeorganisation der "Roten Garde" (RG), die sich seit Mai 1981 "Kommunistische Jugend Deutschlands" (KJD) nennt.

Danach seien heute in Bochum „120 junge Leute“ festgenommen worden, die „eine Fabrik besetzen, die 4 Jahre lang leer stand“. Ziel war es, „ein autonomes Kulturzentrum aufzubauen“. Der Stadt „scheint das ein Dorn im Auge zu sein“. „Aber was bietet uns die Stadt an? Praktisch nichts!“ Weiter wird erklärt: „Und was macht die Stadt, nachdem sie das Gebäude mit der Polizei geräumt hat. Sie reißt sofort die Fabrikhalle ab.“ Gefordert wird ein „autonomes Kulturzentrum“.
Q: Flugblatt der Kommunistischen Jugend Deutschlands (KJD): 120 Leute verhaftet. Fabrik abgerissen. 120 Leute verhaftet. Überall nur Lüge und Betrug, Bochum, o. J. (1981).

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19.06.1981:
Laut „Guckloch-Extrablatt“ wird die Fabrik geräumt. „133 Personen werden festgenommen“. Das Gebäude wird nach der Räumung „teilweise eingerissen und somit unbesetzbar gemacht“. Nach „8 Stunden werden die letzten Festgenommenen freigelassen, gegen alle 133 sind Strafanzeigen gestellt worden. Nachmittags findet in der Innenstadt eine spontane Demonstration statt.“
Q: Guckloch-Extrablatt, Herne, 1981, S. 3.

20.06.1981:
Laut „Über ein Jahr Kampf für ein autonomes Kulturzentrum in Bochum. Ein Trümmerbeispiel in vier Abrissen. Bilder, Texte, Dokumente“ findet an diesem Tag in Bochum eine „Demonstration gegen den Abriss“ des autonomen Kulturzentrums statt.
Q: Doku-Gruppe/Kulturzentrum: Über ein Jahr Kampf für ein autonomes Kulturzentrum in Bochum. Ein Trümmerbeispiel in vier Abrissen. Bilder, Texte, Dokumente, Bochum, o. J. (1982), S. 119.

20.06.1981:
Laut „Guckloch-Extrablatt“ findet erneut eine Demonstration in der Bochumer Innenstadt statt. Etwa „400 Besetzer“ diskutieren in den Kammerspielen „mit Peymann und Beil, beschlossen wir ein Gespräch mit dem OB, Vertretern der Stadt und der Staatsanwaltschaft. Anschließend werden Theaterbesucher vor den Vorstellungen über die Vorfälle informiert“.
Q: Guckloch-Extrablatt, Herne, 1981, S. 3.

21.06.1981:
Laut „Guckloch-Extrablatt“ beschließt eine Vollversammlung der Besetzer, „nicht auf Angebote der Stadt zu warten, sondern eine neue Halle für ein Zentrum zu suchen und zu besetzen“.
Q: Guckloch-Extrablatt, Herne, 1981, S. 3.

22.06.1981:
Laut „Über ein Jahr Kampf für ein autonomes Kulturzentrum in Bochum. Ein Trümmerbeispiel in vier Abrissen. Bilder, Texte, Dokumente“ bietet die Stadt der Gruppe Kulturzentrum „eine total baufällige Halle an“.
Q: Doku-Gruppe/Kulturzentrum: Über ein Jahr Kampf für ein autonomes Kulturzentrum in Bochum. Ein Trümmerbeispiel in vier Abrissen. Bilder, Texte, Dokumente, Bochum, o. J. (1982), S. 119.

22.06.1981:
Laut „Guckloch-Extrablatt“ teilt die Stadt Bochum der Presse mit, „dass sie den vorgeschlagenen Diskussionstermin nicht wahrnehmen, stattdessen eine Delegation der Besetzer ins Rathaus einladen und den Besetzern eine baufällige Lagerhalle als Alternative anbieten will“.
Q: Guckloch-Extrablatt, Herne, 1981, S. 3.

23.06.1981:
Laut „Über ein Jahr Kampf für ein autonomes Kulturzentrum in Bochum. Ein Trümmerbeispiel in vier Abrissen. Bilder, Texte, Dokumente“ findet in Bochum gegen „diese Unverschämtheit der Stadt“ eine Demonstration statt, in deren Verlauf „7 Leute brutal festgenommen“ werden. Es folgt ein „Protestmarsch zum Polizeipräsidium, wo die Leute nach ca. 1 Stunde freigelassen werden“.
Q: Doku-Gruppe/Kulturzentrum: Über ein Jahr Kampf für ein autonomes Kulturzentrum in Bochum. Ein Trümmerbeispiel in vier Abrissen. Bilder, Texte, Dokumente, Bochum, o. J. (1982), S. 119.

23.06.1981:
Laut „Guckloch-Extrablatt“ organisieren die Besetzer eine Demonstration zur Eisenplastik vor dem Bochumer Hauptbahnhof (einst von Richard Serra im Mai 1979 aufgestellt, d. Verf.). Sie wird zur „Wand der Demokratie“ erklärt. „Der abziehende Demonstrationszug wird von einer Polizeistaffel mit Hunden überfallen. 7 Demonstranten werden wahllos herausgegriffen und verhaftet. Nach dem anschließenden Protestmarsch zum Polizeipräsidium, werden die Verhafteten ca. eine Stunde später wieder freigelassen.“
Q: Guckloch-Extrablatt, Herne, 1981, S. 3.

24.06.1981:
Laut „Guckloch-Extrablatt“ erwartet die VV der Besetzer den OB (Heinz Eikelbeck, SPD, d. Verf.) „in der von ihm angebotenen Lagerhalle zur Diskussion“. Der OB erscheint jedoch nicht. „Die Lagerhalle wird sowohl von der VV als auch später von der Stadt Bochum als völlig ungeeignet befunden, so dass Vorbereitungen für die nächste Besetzung getroffen werden.“
Q: Guckloch-Extrablatt, Herne, 1981, S. 3.

26.06.1981:
Laut „Über ein Jahr Kampf für ein autonomes Kulturzentrum in Bochum. Ein Trümmerbeispiel in vier Abrissen. Bilder, Texte, Dokumente“ findet in Bochum eine „versuchte Besetzung der Fabrikhallen an der Unistraße“ statt.
Q: Doku-Gruppe/Kulturzentrum: Über ein Jahr Kampf für ein autonomes Kulturzentrum in Bochum. Ein Trümmerbeispiel in vier Abrissen. Bilder, Texte, Dokumente, Bochum, o. J. (1982), S. 119.

24.06.1981:
Laut „Guckloch-Extrablatt“ findet im Innenhof des Bochumer Schauspielhauses eine VV der Besetzer statt. Es wird beschlossen, die ehemalige „Fabrik Seifert zu besetzen“. Bei einer „friedlichen Demonstration“ „kommt es zur ersten Eskalation von Gewalt, als die Polizei nach einem kurzen Handgemenge mit einem Polizeifotografen wahllos in die Menge knüppelt“. Demonstranten werden festgenommen „und die Fabrik von einem starken Polizeiaufgebot abgeriegelt, so dass eine friedliche Besetzung unmöglich wird“.

Der Beschluss wird gefasst, „zum Polizeipräsidium zu ziehen, um die Freilassung der Festgenommenen zu erreichen“. „Unmittelbar im Anschluss an eine Megaphon-Durchsage stürmt ein Trupp Polizisten in Richtung Megaphon und schlägt mit Knüppeln auf die am Boden sitzenden Demonstranten ein.“ U. a. soll auch die „chemische Keule“ eingesetzt worden sein. „Die Demonstranten werden durch die Innenstadt getrieben. Es kommt zu Übergriffen auf wehrlose Demonstranten und unbeteiligte Passanten, sowie zu 10 Festnahmen.“
Q: Guckloch-Extrablatt, Herne, 1981, S. 3.

27.06.1981:
Laut „Über ein Jahr Kampf für ein autonomes Kulturzentrum in Bochum. Ein Trümmerbeispiel in vier Abrissen. Bilder, Texte, Dokumente“ erfolgt „nach dem Abzug der Polizei die Besetzung und 600 Leute feiern die erste Fete in ihrem Zentrum“.
Q: Doku-Gruppe/Kulturzentrum: Über ein Jahr Kampf für ein autonomes Kulturzentrum in Bochum. Ein Trümmerbeispiel in vier Abrissen. Bilder, Texte, Dokumente, Bochum, o. J. (1982), S. 119.

27.06.1981:
Laut „Guckloch-Extrablatt“ wird „die Fabrik gegen Mittag besetzt“. Die ersten Instandsetzungsarbeiten finden statt.
Q: Guckloch-Extrablatt, Herne, 1981, S. 3.

27.06.1981:
Die Besetzer rufen für diesen Tag zu einem Treffen an der „Unistraße am Bunker gegenüber dem Straßenbahndepot“ auf. Ein Flugblatt: „Dialog mit der Jugend. Modell Bochum“, informiert dazu über die Ereignisse seit der Vollversammlung vor dem Schauspielhaus, wo „Lösungen für ein Kulturzentrum“ debattiert worden waren. Bei einer Demo am 26.6. sei auch „die chemische Keule“ eingesetzt worden, die nach „der Genfer Konvention als Kampfgas“ als verboten gilt. „Wir wollen keine Opfer sein, betroffen von der Polizei sind bisher wir, betroffen von der Politik sind alle.“
Q: Flugblatt: Dialog mit der Jugend. Modell Bochum, o. O., o. J. (1981).

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28.06.1981:
Zum 28.6.1981 erscheint: „Informationen der Bewegung: Stand 28.6.1981.“ Darin geben die Verfasser einen chronologischen Überblick über die Ereignisse zwischen dem 23.6. und 26.6.:

23.6.: Für die abgerissene Halle Hermannshöhe bietet die Stadt den Besetzern eine „baufällige Lagerhalle an der Zechenstraße an”.
24.6.: Von einer Vollversammlung wird die „Lagerhalle als ungeeignet“ abgelehnt.
26.6.: Vollversammlung im Innenhof des Bochumer Schauspielhauses. Es wird beschlossen, die ehemalige Fabrik „Seifert zu besetzen“. Bei einer Demo seien „3 Personen festgenommen“ worden.
27.6.: „Die Fabrik konnte besetzt werden.“
28.6.: Der benachbarte Lagerraum wurde „von Unbekannten in Brand gesetzt“. Dennoch: Die „Fabrik bleibt besetzt“.
Die Fabrik sein „von starken Polizeieinheiten abgeriegelt worden“. Eine „friedliche Besetzung wurde unmöglich gemacht“.
Weiter heißt es:
„Der Staat ist auf dem Weg zu einem Polizeistaat. Misstrauen ist angebracht. Widerstand notwendig.“
Für den 4.7. wird zu einer Demonstration aufgerufen. Forderungen sind: „Einstellung aller Strafverfahren. Für unser autonomes Kulturzentrum.“ „Rücknahme sämtlicher Strafanträge und Ermittlungsverfahren.“ „Keine Kriminalisierung unserer Bewegung.“ „Sofortiger Rücktritt des Polizeipräsidenten Behrndt.“ „Keine weiteren Terroraktionen durch die Polizei.“ „Für ein autonomes Kulturzentrum.“ Für den 29.6. wird zu einer weiteren Vollversammlung aufgerufen.
Q: Informationen der Bewegung (Nachtausgabe), Bochum, 28.6.1981.

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28.06.1981:
Laut „Guckloch-Extrablatt“ wird offenbar ein Brand in „den Nachbarräumen von Unbekannten gelegt“. „Polizei und Feuerwehr erscheinen, der Brand kann gelöscht werden.“
Q: Guckloch-Extrablatt, Herne, 1981, S. 3.

29.06.1981:
Laut „Über ein Jahr Kampf für ein autonomes Kulturzentrum in Bochum. Ein Trümmerbeispiel in vier Abrissen. Bilder, Texte, Dokumente“ wird ein „Brandanschlag auf ein Zentrumsgebäude und gegen die autonomes Wasserversorgung“ verübt.
Q: Doku-Gruppe/Kulturzentrum: Über ein Jahr Kampf für ein autonomes Kulturzentrum in Bochum. Ein Trümmerbeispiel in vier Abrissen. Bilder, Texte, Dokumente, Bochum, o. J. (1982), S. 119.

30.06.1981:
Laut „Über ein Jahr Kampf für ein autonomes Kulturzentrum in Bochum. Ein Trümmerbeispiel in vier Abrissen. Bilder, Texte, Dokumente“, appelliert die Stadt Bochum „an die Besetzer, die Hallen zu räumen, damit
das Arbeitsamt gebaut werden kann“.
Q: Doku-Gruppe/Kulturzentrum: Über ein Jahr Kampf für ein autonomes Kulturzentrum in Bochum. Ein Trümmerbeispiel in vier Abrissen. Bilder, Texte, Dokumente, Bochum, o. J. (1982), S. 119.

30.06.1981:
Laut „Guckloch-Extrablatt“ verlautet in der Presse, dass „die Fabrik Ende Juli abgerissen werden soll“. An die Besetzer wird appelliert, „die Räume rechtzeitig freizugeben“.
Q: Guckloch-Extrablatt, Herne, 1981, S. 3.

03.07.1981:
Vermutlich erscheint ein „Extrablatt: Polizei und Bagger gegen Kulturzentrum.“ Aufgerufen wird zur Demonstration am 4. Juli in Bochum.
Q: Flugblatt: Extrablatt: Polizei und Bagger gegen Kulturzentrum, Bochum, o. J. (1981).

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04.07.1981:
Laut „Über ein Jahr Kampf für ein autonomes Kulturzentrum in Bochum. Ein Trümmerbeispiel in vier Abrissen. Bilder, Texte, Dokumente“ demonstrieren an diesem Tag in Bochum „2 500 Menschen gegen Polizeiterror und für ein Autonomes Kulturzentrum“.
Q: Doku-Gruppe/Kulturzentrum: Über ein Jahr Kampf für ein autonomes Kulturzentrum in Bochum. Ein Trümmerbeispiel in vier Abrissen. Bilder, Texte, Dokumente, Bochum, o. J. (1982), S. 119.

04.07.1981:
Die „Informationen der Bewegung“ erscheinen. Stand: 4. Juli. Danach wird die „Zurücknahme aller Strafverfahren“ gefordert. Die Forderung „nach einem autonomen, also selbstverwalteten und unabhängigen Kulturzentrum“, soll „endlich durch Legitimation“ anerkannt werden. Auch wendet man sich dagegen, dass „immer mehr Leute von uns strafrechtlich verfolgt“ werden.
Q: Information der Bewegung, Stand: 4. Juli, Bochum 4. Juli 1981.

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12.07.1981:
Laut „Über ein Jahr Kampf für ein autonomes Kulturzentrum in Bochum. Ein Trümmerbeispiel in vier Abrissen. Bilder, Texte, Dokumente“ bietet die „Hallenkontakt-Gruppe“ der Stadt Bochum „2 Hallen für ein Zentrum an. Die 133 Strafanträge wegen Hausfriedensbruch werden zurückgezogen“.
Q: Doku-Gruppe/Kulturzentrum: Über ein Jahr Kampf für ein autonomes Kulturzentrum in Bochum. Ein Trümmerbeispiel in vier Abrissen. Bilder, Texte, Dokumente, Bochum, o. J. (1982), S. 119.

15.07.1981:
Es erscheint das Flugblatt: „Information der Bewegung: Besser feste Feiern als feste Arbeiten.“ Danach wollen die Besetzer der Fabrik an der Unistraße ab Samstag, den 18.7., mit einem Programm (Flohmarkt, Kinderfest, Theater) die Gelegenheit nutzen, die „schiefen Bilder über die Bewegung gerade zu rücken und Informationen über uns und die letzten 4 Wochen zu geben“. Es spielen die „Conditors“ auf.
Q: Information der Bewegung: Besser feste Feiern als feste Arbeiten, Bochum, o. J. (1981).

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27.07.1981:
Laut „Über ein Jahr Kampf für ein autonomes Kulturzentrum in Bochum. Ein Trümmerbeispiel in vier Abrissen. Bilder, Texte, Dokumente“ lehnt die Initiative das „Angebote ab und beschließt einen Forderungskatalog“.
Q: Doku-Gruppe/Kulturzentrum: Über ein Jahr Kampf für ein autonomes Kulturzentrum in Bochum. Ein Trümmerbeispiel in vier Abrissen. Bilder, Texte, Dokumente, Bochum, o. J. (1982), S. 119.

27.07.1981:
Zum 27.7. oder einige Tage später erscheint die „Informationen der Bewegung: Demo und Fest gegen Räumung.“ Danach wird am „31.7. das Nutzungsrecht für unser Zentrum von der Stadt an das Landesarbeitsamt überschrieben, d. h. wir müssen am Wochenende mit der Räumung rechnen. Die Besetzer haben sich entschlossen, „weiter hier zu bleiben“ und haben einen „Offenen Brief“ geschrieben. Danach hat eine Vollversammlung am 21.7. das Angebot der Stadt „als nicht verhandlungsfähig abgelehnt“. Eine wichtige Forderung der Besetzer ist: „Eine Halle etwa von der Größe der Halle an der Hermannshöhe.“ Anstatt in eine „zentrale Anschaffung einer großen Zentralkartei und Computer“ zu investieren, „sollte das Land und die Stadt lieber ein autonomes Kulturzentrum“ finanzieren.
Geplant ist auch ein Fest ab dem 30.7. bis 2.8. Und eine Demo am 1.8.
Q: Informationen der Bewegung, Bochum, o. J. (1981).

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01.08.1981:
Laut „Über ein Jahr Kampf für ein autonomes Kulturzentrum in Bochum. Ein Trümmerbeispiel in vier Abrissen. Bilder, Texte, Dokumente“, berät der Rat der Stadt Bochum „die Einsprüche gegen den Bau des zentralen Arbeitsamtes an der Unistraße - die Anträge werden abgelehnt.“
Q: Doku-Gruppe/Kulturzentrum: Über ein Jahr Kampf für ein autonomes Kulturzentrum in Bochum. Ein Trümmerbeispiel in vier Abrissen. Bilder, Texte, Dokumente, Bochum, o. J. (1982), S. 119.

03.08.1981:
Laut „Über ein Jahr Kampf für ein autonomes Kulturzentrum in Bochum. Ein Trümmerbeispiel in vier Abrissen. Bilder, Texte, Dokumente“ findet eine „freiwillige Räumung“ der Fabrikhalle an der Unistraße statt.
Q: Doku-Gruppe/Kulturzentrum: Über ein Jahr Kampf für ein autonomes Kulturzentrum in Bochum. Ein Trümmerbeispiel in vier Abrissen. Bilder, Texte, Dokumente, Bochum, o. J. (1982), S. 119.

19.08.1981:
Laut „Über ein Jahr Kampf für ein autonomes Kulturzentrum in Bochum. Ein Trümmerbeispiel in vier Abrissen. Bilder, Texte, Dokumente“ werden die „Hallen an der Unistraße endgültig abgerissen“.
Q: Doku-Gruppe/Kulturzentrum: Über ein Jahr Kampf für ein autonomes Kulturzentrum in Bochum. Ein Trümmerbeispiel in vier Abrissen. Bilder, Texte, Dokumente, Bochum, o. J. (1982), S. 119.

03.09.1981:
Laut „Fotodokumentation. Über ein Jahr Kampf für ein autonomes Kulturzentrum in Bochum. Ein Trümmerbeispiel in vier Abrissen. Bilder, Texte, Dokumente“ erscheint vermutlich um den 3.9. die „Informationen der Bewegung (Wochenendausgabe).“ Aufgerufen wird zu einer Demonstration „gegen die Atomrüstung“ in Bochum, vor dem Schauspielhaus am 5.9.
Q: Doku-Gruppe/Kulturzentrum: Fotodokumentation. Über ein Jahr Kampf für ein autonomes Kulturzentrum in Bochum. Ein Trümmerbeispiel in vier Abrissen. Bilder, Texte, Dokumente, Bochum, o. J. (1982), S. 45.

28.09.1981:
Zum 28.9.1981 erscheint: „Information der Bewegung.“ Eingegangen wird auf die Besetzung des Fabrikgeländes an der Unistraße und deren freiwillige Räumung. Dies bedeute aber nicht, „dass wir aufgegeben haben“. Nun würde es erst „richtig los gehen. Danach soll das Zentrum „zu einem Ort“ werden, „wo wir gemeinsam Widerstand gegen beschissene Verhältnisse unter denen wir leben, organisieren können“. Aufgerufen wird zu einer Vollversammlung am 28.9. am Bochumer Schauspielhaus.
Q: Information der Bewegung, Bochum, o. J. (1981).

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29.09.1981:
Laut „Über ein Jahr Kampf für ein autonomes Kulturzentrum in Bochum. Ein Trümmerbeispiel in vier Abrissen. Bilder, Texte, Dokumente“ findet in Bochum eine Demonstration „wegen des Mordes an K. J. Rattay in Berlin“ statt.
Q: Doku-Gruppe/Kulturzentrum: Über ein Jahr Kampf für ein autonomes Kulturzentrum in Bochum. Ein Trümmerbeispiel in vier Abrissen. Bilder, Texte, Dokumente, Bochum, o. J. (1982), S. 119.

30.09.1981:
Es erscheint ein Flugblatt unbekannter Verfasser, welches auf die Demo in Bochum gegen den „Mord“ an K. J. Rattay (29.9.81, d. Verf.) verweist: „Streuen wir Sand in ihr Getriebe.“

Danach habe man „bei der Auseinandersetzung um unser Zentrum eine ganze Anzahl von Aktionen und Demos gemacht“. „Bei verschiedenen Demos hat die Polizei hart eingegriffen, Leute von uns festgenommen und uns verletzt … Wir halten die Auseinandersetzung mit dem Vorgehen der Polizei und der Entwicklung von Gegenmaßnahmen für notwendig …“

Des Weiteren werden Verhaltensmaßnahmen bei Demonstrationen erörtert:
- Personalausweis dabei haben, um Verhaftungen zu entgehen
- Kleingeld einstecken, um etwa einen Anwalt anzurufen
- Verbandspäckchen einstecken
- Keine Notizbücher mitschleppen
- Zweckmäßige Kleidung tragen.

Weiter wird in Gruppendynamik gemacht: Kleine Gruppen mit Leuten bilden, „die sich untereinander kennen“, dann mit anderen Gruppen „am Demotreffpunkt zusammenschließen“. „Auf diese Art erschweren wir es den Bullen, Spitzel in unsere Demonstration einzuschleusen. Trotzdem ist es nicht auszuschließen, dass immer wieder Spitzel im Demozug auftauchen. Sollte jemand einen solchen erkennen, so sollte man diesen fotografieren und als Bullen denunzieren, um ihn auf diese Art aus dem Demozug zu vertreiben.“
Q: Flugblatt: Streuen wir Sand in ihr Getriebe, Bochum, o. J. (1981).

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17.10.1981:
Laut „Über ein Jahr Kampf für ein autonomes Kulturzentrum in Bochum. Ein Trümmerbeispiel in vier Abrissen. Bilder, Texte, Dokumente“ findet eine „Besetzung des leerstehenden Schultheiss-Verladehofs an der Diekampstraße“ statt. Einige Seiten vorher wird die Besetzung auf den 15.10. datiert. Er wird noch am gleichen Tag durch die Polizei geräumt.
Q: Doku-Gruppe/Kulturzentrum: Über ein Jahr Kampf für ein autonomes Kulturzentrum in Bochum. Ein Trümmerbeispiel in vier Abrissen. Bilder, Texte, Dokumente, Bochum, o. J. (1982), S. 119.

30.10.1981:
Laut „Über ein Jahr Kampf für ein autonomes Kulturzentrum in Bochum. Ein Trümmerbeispiel in vier Abrissen. Bilder, Texte, Dokumente“ fordern „ca. 50 Besetzer in einer öffentlichen Ratssitzung lautstark ein Autonomes Kulturzentrum“.
Q: Doku-Gruppe/Kulturzentrum: Über ein Jahr Kampf für ein autonomes Kulturzentrum in Bochum. Ein Trümmerbeispiel in vier Abrissen. Bilder, Texte, Dokumente, Bochum, o. J. (1982), S. 119.

13.11.1981:
Laut „Über ein Jahr Kampf für ein autonomes Kulturzentrum in Bochum. Ein Trümmerbeispiel in vier Abrissen. Bilder, Texte, Dokumente“ wird der „Bochumer Andreas S. bei einem Brandanschlag tödlich verletzt“.
Q: Doku-Gruppe/Kulturzentrum: Über ein Jahr Kampf für ein autonomes Kulturzentrum in Bochum. Ein Trümmerbeispiel in vier Abrissen. Bilder, Texte, Dokumente, Bochum, o. J. (1982), S. 119.

16.11.1981:
Es erscheint ein Flugblatt der „Bewegung“: „Andreas ist tot!“. Danach ist am 12. November bei einem Brand des Bezirksverwaltungsamtes in Dortmund-Lütgendortmund der „21 Jahre alte Bochumer Schüler Andreas S. mit lebensgefährlichen Brandverletzungen aufgefunden“ worden. Andreas habe sich „für die Schaffung eines autonomen Kultur- und Kommunikationszentrums in Bochum eingesetzt“.
Q: Die Bewegung: Andreas ist tot, Bochum, 16.11.1981.

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18.11.1981:
Laut „Über ein Jahr Kampf für ein autonomes Kulturzentrum in Bochum. Ein Trümmerbeispiel in vier Abrissen. Bilder, Texte, Dokumente“ übergibt die „Zentrumsbewegung der WAZ einen Nachruf auf Andreas. Nach dreistündiger Diskussion stimmt die WAZ einer gekürzten Veröffentlichung zu“.
Q: Doku-Gruppe/Kulturzentrum: Über ein Jahr Kampf für ein autonomes Kulturzentrum in Bochum. Ein Trümmerbeispiel in vier Abrissen. Bilder, Texte, Dokumente, Bochum, o. J. (1982), S. 119.

02.12.1981:
Laut „Über ein Jahr Kampf für ein autonomes Kulturzentrum in Bochum. Ein Trümmerbeispiel in vier Abrissen. Bilder, Texte, Dokumente“ soll der „Abriss der BO-Fabrik“ alsbald erfolgen.
Q: Doku-Gruppe/Kulturzentrum: Über ein Jahr Kampf für ein autonomes Kulturzentrum in Bochum. Ein Trümmerbeispiel in vier Abrissen. Bilder, Texte, Dokumente, Bochum, o. J. (1982), S. 119.

05.12.1981:
Laut „Über ein Jahr Kampf für ein autonomes Kulturzentrum in Bochum. Ein Trümmerbeispiel in vier Abrissen. Bilder, Texte, Dokumente“ findet in der BO-Fabrik eine „Diskussionsveranstaltung über die Besetzung“ statt.
Q: Doku-Gruppe/Kulturzentrum: Über ein Jahr Kampf für ein autonomes Kulturzentrum in Bochum. Ein Trümmerbeispiel in vier Abrissen. Bilder, Texte, Dokumente, Bochum, o. J. (1982), S. 119.

11.12.1981:
Laut „Über ein Jahr Kampf für ein autonomes Kulturzentrum in Bochum. Ein Trümmerbeispiel in vier Abrissen. Bilder, Texte, Dokumente“ wird die BO-Fabrik „kurz vor dem Abrisstermin besetzt“.
Q: Doku-Gruppe/Kulturzentrum: Über ein Jahr Kampf für ein autonomes Kulturzentrum in Bochum. Ein Trümmerbeispiel in vier Abrissen. Bilder, Texte, Dokumente, Bochum, o. J. (1982), S. 119.

26.12.1981:
Laut „Über ein Jahr Kampf für ein autonomes Kulturzentrum in Bochum. Ein Trümmerbeispiel in vier Abrissen. Bilder, Texte, Dokumente“ lässt die Stadt Bochum „die Strom- und Heizungsversorgung für die Fabrik kappen“.
Q: Doku-Gruppe/Kulturzentrum: Über ein Jahr Kampf für ein autonomes Kulturzentrum in Bochum. Ein Trümmerbeispiel in vier Abrissen. Bilder, Texte, Dokumente, Bochum, o. J. (1982), S. 119.

06.01.1982:
Laut „Über ein Jahr Kampf für ein autonomes Kulturzentrum in Bochum. Ein Trümmerbeispiel in vier Abrissen. Bilder, Texte, Dokumente“ wird das Bochumer SPD-Büro besetzt. Forderung der Besetzer: die Heizung- und Stromanlage soll wieder angeschlossen werden.
Q: Doku-Gruppe/Kulturzentrum: Über ein Jahr Kampf für ein autonomes Kulturzentrum in Bochum. Ein Trümmerbeispiel in vier Abrissen. Bilder, Texte, Dokumente, Bochum, o. J. (1982), S. 119.

18.01.1982:
Laut „Über ein Jahr Kampf für ein autonomes Kulturzentrum in Bochum. Ein Trümmerbeispiel in vier Abrissen. Bilder, Texte, Dokumente“ spielen „Ton-Steine-Scherben“ im Kulturzentrum auf. Das Konzert wird von ca. 2.500 Menschen besucht.
Q: Doku-Gruppe/Kulturzentrum: Über ein Jahr Kampf für ein autonomes Kulturzentrum in Bochum. Ein Trümmerbeispiel in vier Abrissen. Bilder, Texte, Dokumente, Bochum, o. J. (1982), S. 119.

20.01.1982:
Eine Flugschrift „Die Bo-Fabrik informiert“ erscheint. Danach ist „seit dem 11.12.1981 die BO-Fabrik an der Stühmeyerstraße besetzt“. Die Besetzer haben sie „als autonomes Zentrum für Kultur, Freizeit und Politik“ umfunktioniert und damit begonnen, sie in Selbstverwaltung zu führen. Gefordert wird: „Erhalt der Halle als autonomes Kulturzentrum“, „Erhalt des umliegenden Viertels als preisgünstigen Wohnraum“. Weiterhin: „Übernahme der Unterhaltungskosten und Mittel, um Innenräume abzutrennen und Schallisolierung anzubringen.“
Q: Flugschrift: Die BO-Fabrik informiert, Bochum, 20.1.1982.

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25.01.1982:
Laut „Über ein Jahr Kampf für ein autonomes Kulturzentrum in Bochum. Ein Trümmerbeispiel in vier Abrissen. Bilder, Texte, Dokumente“ findet eine Diskussionsveranstaltung der Initiative ‘Rettet die BO-Fabrik‘ in Bochum statt.
Q: Doku-Gruppe/Kulturzentrum: Über ein Jahr Kampf für ein autonomes Kulturzentrum in Bochum. Ein Trümmerbeispiel in vier Abrissen. Bilder, Texte, Dokumente, Bochum, o. J. (1982), S. 119.

26.01.1982:
Laut „Über ein Jahr Kampf für ein autonomes Kulturzentrum in Bochum. Ein Trümmerbeispiel in vier Abrissen. Bilder, Texte, Dokumente“ beschließt die Bochumer „SPD-Fraktion einstimmig den Abriss der BO-Fabrik“.
Q: Doku-Gruppe/Kulturzentrum: Über ein Jahr Kampf für ein autonomes Kulturzentrum in Bochum. Ein Trümmerbeispiel in vier Abrissen. Bilder, Texte, Dokumente, Bochum, o. J. (1982), S. 119.

28.01.1982:
Laut „Über ein Jahr Kampf für ein autonomes Kulturzentrum in Bochum. Ein Trümmerbeispiel in vier Abrissen. Bilder, Texte, Dokumente“ beschließt die „große Koalition von SPD und CDU „trotz der Anwesenheit von 150 Besetzern den Abriss - gegen die Stimmen der FDP“.
Q: Doku-Gruppe/Kulturzentrum: Über ein Jahr Kampf für ein autonomes Kulturzentrum in Bochum. Ein Trümmerbeispiel in vier Abrissen. Bilder, Texte, Dokumente, Bochum, o. J. (1982), S. 119.

28.01.1982:
Ein Flugblatt des Autonomen Kulturzentrums: „SPD beschließt Abriss der BO-Fabrik” ruft für diesen Tag zu einem Treffen an der BO-Fabrik auf. Es soll ein „Dauerprogramm gegen Abriss und Räumung“ stattfinden. Danach ist auch die „Hermannshöhe und die Seifferthalle“ abgerissen worden.
Q: Flugblatt: SPD beschließt Abriss der BO-Fabrik, Bochum, 28.1.1982.

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30.01.1982:
Laut „Über ein Jahr Kampf für ein autonomes Kulturzentrum in Bochum. Ein Trümmerbeispiel in vier Abrissen. Bilder, Texte, Dokumente“, fordert die Stadt „uns per Anzeige in der Lokalpresse auf, unser Zentrum zu räumen“.
Q: Doku-Gruppe/Kulturzentrum: Über ein Jahr Kampf für ein autonomes Kulturzentrum in Bochum. Ein Trümmerbeispiel in vier Abrissen. Bilder, Texte, Dokumente, Bochum, o. J. (1982), S. 119.

10.02.1982:
Laut „Über ein Jahr Kampf für ein autonomes Kulturzentrum in Bochum. Ein Trümmerbeispiel in vier Abrissen. Bilder, Texte, Dokumente“, findet die „Räumung BO-Fabrik durch eine kleine Bürgerkriegsarmee“ statt. „Anschließend demonstrieren 1.000 Leute dagegen.“
Q: Doku-Gruppe/Kulturzentrum: Über ein Jahr Kampf für ein autonomes Kulturzentrum in Bochum. Ein Trümmerbeispiel in vier Abrissen. Bilder, Texte, Dokumente, Bochum, o. J. (1982), S. 119.

12.02.1982:
Die „Informationen der Bewegung“ erscheinen“. Stand: 12.2.1982. Demo-Extra“. Danach hat „die große Koalition aus SPD und CDU zum 3. Mal innerhalb von 7 Monaten ihre Politik der verbrannten Erde wahrgemacht. Die BO-Fabrik wurde am 10.2. Um 9 Uhr geräumt und sofort eingerissen“. Ca. „1.000 Polizisten aus vier Städten inklusiv Sondereinsatzkommando, Hubschrauber und schwerem Gerät“ seien aufgeboten worden, um „der freien kulturellen und politischen Betätigung Bochumer Bürger ein Ende zu setzen“. Es sei auch zu „Übergriffen der Polizei“ und „10 Festnahmen“ gekommen sein. Für den 13.2. wird zu einer „Frühstücksdemonstration“ aufgerufen.
Q: Information der Bewegung, Stand: 12.2.1982. Demo-Extra, Bochum, 12.2.1982.

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13.02.1982:
Laut „Über ein Jahr Kampf für ein autonomes Kulturzentrum in Bochum. Ein Trümmerbeispiel in vier Abrissen. Bilder, Texte, Dokumente“ findet in Bochum „ein Trauermarsch von über 1. 000 Menschen gegen die Baggerpolitik“ statt.
Q: Doku-Gruppe/Kulturzentrum: Über ein Jahr Kampf für ein autonomes Kulturzentrum in Bochum. Ein Trümmerbeispiel in vier Abrissen. Bilder, Texte, Dokumente, Bochum, o. J. (1982), S. 119.

18.02.1982:
Zum 18.2.1982 erscheint wahrscheinlich ein Flugblatt der Bewegung um ein autonomes Kulturzentrum: „Folter in Bochum?“ Danach soll es bei den Auseinandersetzungen um den Abriss der BO-Fabrik zu Übergriffen der Polizei gekommen sein. „In letzter Zeit wird auch in Bochum in zunehmendem Maße gezielter physischer und psychischer Terror ausgeübt. Flugblattverteiler werden aufgegriffen und auf der Wache verprügelt … Das Ziel ist klar: Unsere Stärke liegt darin, dass wir viele sind. Deshalb sollen wir einzeln dem Gewaltapparat ausgeliefert und zerbrochen werden … Der Abriss der BO-Fabrik hat uns nur bestätigt, dass die Politiker der Stadt ihr menschenfeindliches Konzept immer härter weiterverfolgen. Auch wenn ihre Knüppeleinsätze und Kriminalisierungen in Zukunft noch härter werden, heißt das für uns nicht, aufzugeben. Es wird uns immer deutlicher, gegen wen wir uns wehren müssen.“
Q: Flugblatt, Folter in Bochum?, Bochum, o. J. (1982).

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20.02.1982:
Vermutlich erscheint um den 20.2.1982 ein Flugblatt der Besetzer der Hermannshöhe/BO-Fabrik: „Alle für Einen, Einer für alle.“ Danach soll am 24.2.1982 ein erster Prozess „gegen einen Beteiligten aus der Bewegung für ein autonomes Kulturzentrum stattfinden“. Die Anklage würde sich belaufen „auf angebliches Vergehen gegen das Versammlungsgesetz und auf angebliche Sachbeschädigung in verschiedenen Fällen“. Hier soll „der Bewegung der Prozess“ gemacht werden. Aufgerufen wir dazu zum Prozess am 24.2.1982 zu erscheinen.
Q: Flugblatt: Alle für Einen, Einer für alle, Bochum, o. J. (1982).

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14.04.1982:
Laut „Über ein Jahr Kampf für ein autonomes Kulturzentrum in Bochum. Ein Trümmerbeispiel in vier Abrissen. Bilder, Texte, Dokumente“ schreiben die Verantwortlichen des Zentrums einen „Offener Brief an die Justizministerin von NRW“ und fordern „die Verfolgung der uniformierten Schläger vom 26.6.1981 und vom 10. und 13.2.82“.
Q: Doku-Gruppe/Kulturzentrum: Über ein Jahr Kampf für ein autonomes Kulturzentrum in Bochum. Ein Trümmerbeispiel in vier Abrissen. Bilder, Texte, Dokumente, Bochum, o. J. (1982), S. 119.

12.05.1982:
Laut „Über ein Jahr Kampf für ein autonomes Kulturzentrum in Bochum. Ein Trümmerbeispiel in vier Abrissen. Bilder, Texte, Dokumente“ findet ein „Besuch bei dem maßgeblichen Spekulanten der Schultheiss-Brauerei“ statt, „der die Besetzer der Diekampstraße verknacken lässt“.
Q: Doku-Gruppe/Kulturzentrum: Über ein Jahr Kampf für ein autonomes Kulturzentrum in Bochum. Ein Trümmerbeispiel in vier Abrissen. Bilder, Texte, Dokumente, Bochum, o. J. (1982), S. 119.

20.05.1982:
Laut „Über ein Jahr Kampf für ein autonomes Kulturzentrum in Bochum. Ein Trümmerbeispiel in vier Abrissen. Bilder, Texte, Dokumente“ wird eine erste Sendung des „Stadtradios Bochum“ ausgestrahlt.
Q: Doku-Gruppe/Kulturzentrum: Über ein Jahr Kampf für ein autonomes Kulturzentrum in Bochum. Ein Trümmerbeispiel in vier Abrissen. Bilder, Texte, Dokumente, Bochum, o. J. (1982), S. 119.

06.06.1982:
Laut „Über ein Jahr Kampf für ein autonomes Kulturzentrum in Bochum. Ein Trümmerbeispiel in vier Abrissen. Bilder, Texte, Dokumente“ findet im Stadtpark-Bochum ein „Anti-Nato Fest“ statt.
Q: Doku-Gruppe/Kulturzentrum: Über ein Jahr Kampf für ein autonomes Kulturzentrum in Bochum. Ein Trümmerbeispiel in vier Abrissen. Bilder, Texte, Dokumente, Bochum, o. J. (1982), S. 119.

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