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Zur „Düppelstraße“ in Dortmund liegt die Broschüre der Arbeiter-Selbsthilfe Dortmund (ASD) „Der Kampf um die Düppelstraße - Prozess wegen ‚Hausfriedensbruch‘“ vor. Sie wurde gegen Ende 1977, spätestens aber Anfang 1978 herausgegeben und beschäftigt sich mit der Besetzung, dem Abriss und den Prozessen wegen Hausfriedensbruch (vgl. Dietmar Kesten: Hausbesetzung in Dortmund: Düppelstraße). Die „Dortmunder Selbsthilfe“ hatte sich gespalten; nach dieser Spaltung bildete sich die „Arbeiter Selbsthilfe Dortmund e. V.“, die den Kampf um die Düppelstraße fortsetzte.
Wir danken dem Archiv Schwarzer Stern in Dortmund für die freundliche Unterstützung.
Dezember 1976:
Laut der Broschüre der ASD „Der Kampf um die Düppelstraße“ hat man im Dezember 1976 einen Laden an Nordmarkt, „nördlich der Düppelstraße bezogen“. Im Januar 1977 lernte man bei „der Wohnungssuche … einiges von den Wohnbedingungen im Dortmunder Norden kennen“. „Der Norden hat den höchsten Ausländeranteil in der gesamten Stadt … Überall das gleiche Bild, die gleichen Absichten: Kahlschlagabriss billiger Altbauten, damit bestimmte Wohnungsbaugesellschaften (Neue Heimat) teure Hochhäuser bauen, damit große Unternehmen (Hoesch) sich ausbreiten können … Was wir jedoch in dem Gebiet um die Düppelstraße an irrsinnigen Planungsvorhaben und an brutalen Methoden der Stadt, diese Planungen durchzusetzen, kennenlernten, übertraf alles bisher Dagewesene … Als wir uns in unserer neuen Wohnungsgegend etwas näher umsahen, stießen wir zufällig auf die Düppelstraße. Dort wurde gerade ein Haus abgerissen. Gespräche … ergaben, dass die ganze Umgebung mit insgesamt 19 Häusern platt gemacht werden sollte …“.
Quelle: Arbeiter Selbsthilfe Dortmund e. V. - ASD (Hrsg.): Der Kampf um die Düppelstraße, Dortmund, o. J., S. 1ff.
23.04.1977:
Laut der Broschüre der ASD „Der Kampf um die Düppelstraße“ „demoliert die Stadt 7 gut erhaltene Häuser“. Dabei handelt es sich um die „Kiel-, Düppel- und Alsenstraße.“
Q: Arbeiter Selbsthilfe Dortmund e. V. - ASD (Hrsg.): Der Kampf um die Düppelstraße, Dortmund, o. J.
02.05.1977:
Laut der Broschüre der ASD „Der Kampf um die Düppelstraße“ erklärt der Planungsausschussvorsitzende der Stadt Dortmund in einem Schreiben, dass „die Häuser Düppelstraße 37-25 abgerissen werden, weil dort eine zweizügige Grundschule errichtet werden soll“.
Q: Arbeiter Selbsthilfe Dortmund e. V. - ASD (Hrsg.): Der Kampf um die Düppelstraße, Dortmund, o. J., S. 10.
07.05.1977:
Laut der Broschüre der ASD „Der Kampf um die Düppelstraße“ steigen „Mitglieder des DSH/ASD … in das Haus Düppelstraße 33 ein, um es zu renovieren“.
Q: Arbeiter Selbsthilfe Dortmund e. V. - ASD (Hrsg.): Der Kampf um die Düppelstraße, Dortmund, o. J., S. 23.
08.05.1977:
Laut der Broschüre der ASD „Der Kampf um die Düppelstraße“ wird für heute zu einer Kundgebung vor dem Haus in der Düppelstraße aufgerufen, „auf der wir die Gründe unserer Aktion näher erklären, weitere Informationen geben und zur Gründung einer Bürgerinitiative ‚Rettet die Düppel-, Alsen- und Kieferstraße‘ aufrufen“.
Q: Arbeiter Selbsthilfe Dortmund e. V. - ASD (Hrsg.): Der Kampf um die Düppelstraße, Dortmund, o. J., S. 25.
10.05.1977:
Laut der Broschüre der ASD „Der Kampf um die Düppelstraße“ wird das Haus in der Düppelstraße 33 von der Polizei geräumt. Nach der Räumung gründet sich die „Interessengemeinschaft Düppelstraße“. Bewohner der Düppelstraße, Mitglieder des Mieterrates Nord II und Interessierte schließen sich dazu zusammen. Mit der Initiative solidarisieren sich u. a.:
- Ortsverein Gartenstadt/Jungferntal/Rahm
- Die Falken
- Bürgerinitiativen aus Dortmund und dem Ruhrgebiet.
Q: Arbeiter Selbsthilfe Dortmund e. V. - ASD (Hrsg.): Der Kampf um die Düppelstraße, Dortmund, o. J., S. 33ff.
16.05.1977:
Laut der Broschüre der ASD „Der Kampf um die Düppelstraße“ „veranstaltet der Mieterrat Nord II, die Interessengemeinschaft Düppelstraße und die Dortmunder Selbsthilfe eine Demonstration von der Düppelstraße zum Stadthaus, wo eine Kundgebung stattfindet. An dieser Demonstration beteiligen sich Bürgerinitiativen aus ganz Dortmund und dem Ruhrgebiet“.
Q: Arbeiter Selbsthilfe Dortmund e. V. - ASD (Hrsg.): Der Kampf um die Düppelstraße, Dortmund, o. J., S. 46.
20.05.1977:
Laut der Broschüre der ASD „Der Kampf um die Düppelstraße“ soll an diesem Tag eine „Bürgerversammlung“ des „Mieterrates Nord II“ und der „IG Düppelstraße“ stattfinden.
Q: Arbeiter Selbsthilfe Dortmund e. V. - ASD (Hrsg.): Der Kampf um die Düppelstraße, Dortmund, o. J., S. 48.
24.05.1977:
Laut der Broschüre der ASD „Der Kampf um die Düppelstraße“ fahren Hausbesetzer „mit Vertreten der IG Düppelstraße zum Regierungspräsidenten nach Arnsberg“, um „von ihm eine Zurücknahme der Baugenehmigung“ zu fordern. Die „IG Düppelstraße“ „protestiert gemeinsam mit der Dortmunder Selbsthilfe und dem Mieterrat Nord II gegen den Abriss der Düppel-, Kiel-, Alsen-, Heroldstraße“.
Gefordert wird:
- Kein weiterer Abriss
- Neugestaltung des Bebauungsplanes
- Renovierung und Vermietung aller leerstehenden Wohnungen.
Q: Arbeiter Selbsthilfe Dortmund e. V. - ASD (Hrsg.): Der Kampf um die Düppelstraße, Dortmund, o. J., S. 49 u. 33.
06.06.1977:
Laut der Broschüre der ASD „Der Kampf um die Düppelstraße“ soll an diesem Tag mit dem „Abriss der Alsenstraße 31“ begonnen werden. Spontan beschließt man, das „durch eine erneute Besetzung zu verhindern“. Nach einer einsetzenden Renovierung wird das Haus später geräumt.
Q: Arbeiter Selbsthilfe Dortmund e. V. - ASD (Hrsg.): Der Kampf um die Düppelstraße, Dortmund, o. J., S. 56f.
20.06.1977:
Laut der Broschüre der ASD „Der Kampf um die Düppelstraße“ findet an diesem Tag eine „Ratssitzung“ (öffentliche Sitzung) in Dortmund statt. Dazu veröffentlicht die „Interessengemeinschaft Düppelstraße“ und die „Dortmunder Selbsthilfe“ einen „Offenen Brief an die Ratsvertreter“. Erklärt wird u. a., dass der „Baubeschluss rechtswidrig“ sei. Gefordert wird von den Ratsvertretern:
- Weigern Sie sich den Baubeschluss zu fassen.
- „Weg mit den Nord II Bebauungsplan!“
Q: Arbeiter Selbsthilfe Dortmund e. V. - ASD (Hrsg.): Der Kampf um die Düppelstraße, Dortmund, o. J., S. 60ff.
22.06.1977:
Laut der Broschüre der ASD „Der Kampf um die Düppelstraße“ richtet die „IG Düppelstraße“ eine „Eingabe an den Regierungspräsidenten“ in Arnsberg „zum geplanten Grundschulneubau im Bereich Düppel-Alsenstraße“. Der Regierungspräsident wird aufgefordert, „die Baugenehmigung zu überprüfen und Zuschüsse nicht zu bewilligen“.
Q: Arbeiter Selbsthilfe Dortmund e. V. - ASD (Hrsg.): Der Kampf um die Düppelstraße, Dortmund, o. J., S. 63 ff.
18.11.1977:
Laut der Broschüre der ASD „Der Kampf um die Düppelstraße“ erklärt der „Innenminister des Landes Nordrhein Westfalen“, dass er „gegen die bisherige Handlungsweise des Oberstadtdirektors der Stadt Dortmund keine Bedenken hat“.
Q: Arbeiter Selbsthilfe Dortmund e. V. - ASD (Hrsg.): Der Kampf um die Düppelstraße, Dortmund, o. J., S. 63 ff.
Dezember 1977:
Möglicherweise erst zum Jahresende 1977, spätestens jedoch Anfang 1978, erscheint die Broschüre „Der Kampf um die Düppelstraße - Prozess wegen ‚Hausfriedensbruch‘“. Herausgegeben wird sie von der „Arbeiter Selbsthilfe Dortmund e. V.“ (ASD).
Einleitend wird erklärt: „In dieser Dokumentation taucht auf Zeitungsartikeln und Flugblättern der Name Dortmunder Selbsthilfe (DSH) auf. Unter diesem Namen ist anfangs der Kampf um den Erhalt der Düppelstraße geführt worden. Nach einer Spaltung dieser Gruppe bildete sich die Arbeiter Selbsthilfe Dortmund (ASD)“, die „gemeinsam mit der Interessengemeinschaft Düppelstraße und Freunden den Kampf fortsetzen“.
Inhalt der Broschüre ist:
- Zur Arbeiterselbsthilfe Dortmund
- Vorgeschichte
- Sanierungsgebiet Nord
- Das Gebiet um die Düppelstraße
- Stadt und Treuhand
- Planung der Schule
- Interessenvernichtung
- Erste Aktionen
- Flugblätter, Transparente, Unterschriftenliste
- Reaktionen der Stadt
- Renovierung Düppelstraße 33
- Düppelstraße 33 wird verteidigt
- Die Räumung
- Gründung IG Düppelstraße
- So soll es werden
- Bürgerversammlung
- Planänderung
- Alsenstraße 31
- Ratssitzung
- Letzte Aktivitäten
- Sozialwohnungen
- Prozess.
Q: Arbeiter Selbsthilfe Dortmund e. V. - ASD (Hrsg.): Der Kampf um die Düppelstraße – Prozess wegen „Hausfriedensbruch“, Dortmund, o. J. (1977 oder 1978).
03.04.1978:
Laut der Broschüre der ASD „Der Kampf um die Düppelstraße“ sollen am 3., 5., 10. und 12. April 1978 die ersten Prozesse gegen Hausbesetzer („28 Angeklagte“) stattfinden. Den Besetzern werden „drei Hausfriedensbrüche“ vorgeworfen. „Es handelt sich dabei um das Haus Düppelstraße 33, das Mieterzentrum Düppelstraße 29 und die Ratssitzung vom 20.06.77“.
Q: Arbeiter Selbsthilfe Dortmund e. V. - ASD (Hrsg.): Der Kampf um die Düppelstraße, Dortmund, o. J., S. 32.
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